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Bewertungen

Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2017
Die Rebellin / Stormheart Bd.1
Carmack, Cora

Die Rebellin / Stormheart Bd.1


ausgezeichnet

Auf den Reihen-Auftakt „Stormheart – Die Rebellin“ hatte ich seit der Frankfurter Buchmesse sehnsüchtig gewartet. Schon bei der Vorstellung der Verlagsvorschau war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Da ich die Autorin nicht kannte, bin ich ohne große Erwartungen an die Geschichte herangegangen und wurde mit einem wunderbaren Fantasy Jugendbuch überrascht, das mich von der ersten Seite an in seinen Bann ziehen konnte.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und angenehmen Schreibstils sehr leicht gefallen. Durch den bildhaften Schreibstil entstehen direkt Bilder im Kopf und ich wollte nicht mehr aus der Geschichte auftauchen. Bildgewaltig und detailreich beschrieben entführt Cora Carmack in eine faszinierende Welt voller Gefahren. Der Weltenaufbau hat mir sehr gut gefallen, da ich etwas in dieser Art noch nicht gelesen habe. Die Welt, in der Aurora lebt, wird beherrscht von furchtbaren Stürmen. Gewitter, Tornados, Feuer- und Schneestürme bedrohen regelmäßigt das Leben der Menschen. Jede große Stadt wird von Sturmlingen beschützt, die die Naturgewalten beherrschen können. Die Menschen außerhalb der Städte verlieren regelmäßig ihre Wohnstätten und ihr gesamtes Hab und Gut an die Stürme. Sie können froh sein, wenn sie mit dem Leben davonkommen. Besonders gut gefallen hat mir die Idee, dass die Stürme lebendig sind und über ein Herz und eine Seele verfügen.

Aurora ist eine sympathische Protagonistin, wirkt aber in diesem Band noch recht naiv. Man merkt deutlich, dass sie nie auf eigenen Beinen stehen musste und ihr bisher alle Entscheidungen abgenommen wurden. Im Laufe des Buches entwickelt sie sich langsam weiter. Das Ende lässt erwarten, dass Aurora im zweiten Band als starke Persönlichkeit überzeugen wird. Trotz ihrer Naivität mochte ich sie aber schon in diesem Band und bin gespannt darauf, wie stark sie wirklich sein wird. Prinz Cassius ist ein überaus interessanter Charakter, da er in diesem Band sehr undurchsichtig bleibt. Er hat nicht die besten Absichten und ist charakterlich eher schwierig, aber im Moment kann ich ihn noch nicht ganz einschätzen. Leider bleibt er in diesem Band eher eine Randfigur, was ich sehr schade fand. Der Sturmjäger Lock ist der zweite Mann in Auroras Leben. Auf den ersten Blick wirkt Lock sympathisch. Er hat einen großen Beschützerinstinkt und würde alles für Aurora tun. Doch genau mit diesem Verhalten ist er bei mir angeeckt. Lock ist mir zu glatt, zu perfekt. Irgendwie traue ich ihm nicht, ohne dass ich genau sagen kann, woran es liegt. Ich nehme ihm seine Gefühle für Aurora einfach nicht ab. Aus diesem Grund hoffe ich, dass Cassius im zweiten Band noch eine Rolle spielen wird. Die Autorin baut im Verlauf der Geschichte immer wieder Spannung auf. Für mich persönlich war das Verhältnis zwischen spannenden Szenen und bildhaften Beschreibungen perfekt gewählt. Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen und kann es kaum erwarten den Folgeband in den Händen zu halten.

Fazit: Cora Carmack konnte mich mit "Stormheart – Die Rebellin" richtig begeistern! Die Idee der Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen und die Umsetzung ist sehr gelungen. Für mich persönlich war es genau das richtige Maß an Spannung und bildhaften Beschreibungen. Die Autorin konnte mich mit dieser Geschichte von Anfang an gut abholen und ich wollte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich freue mich schon sehr darauf, im zweiten Band wieder in die Geschichte abtauchen zu können und zu erfahren, wie es mit Aurora weitergeht.

Bewertung vom 03.06.2017
Einzig
Evans, Kathryn

Einzig


sehr gut

„Einzig“ von Kathryn Evans hatte mich auf Anhieb angesprochen. Die Idee der Geschichte hörte sich sehr originell an und ich war gespannt auf die Umsetzung. Das Buch wird als Thriller im Science Fiction Bereich beworben, man sollte aber bedenken, dass es sich um ein Kinder- und Jugendbuch handelt. Für Erwachsene würde ich das Buch eher als Teenager-Drama mit High-School Feeling und leichten Science Fiction-Elementen beschreiben.

Teva ist auf den ersten Blick ein ganz normaler Teenager. Doch was niemand ahnt: Sie belügt jeden in ihrem sozialen Umfeld, selbst ihre beste Freundin Maddy und ihren Freund Ollie. Denn Teva gibt es nicht nur einmal: Jedes Jahr teilen sich ihre Zellen und eine neue Teva erwacht zum Leben. Da die jeweilige Vorgängerversion nicht mehr altern kann, gibt es Teva in verschiedenen Altersgruppen. Aus diesem Grund hat ihre Mutter panische Angst davor, man könnte ihr die Kinder wegnehmen und Experimente an ihnen durchführen. Daher darf jeweils immer nur die neueste Teva ein normales Leben führen. Alle anderen bleiben im Haus gefangen. Teva Nummer sechszehn hat nicht mehr viel Zeit, bis Nummer siebzehn entsteht und ihr Leben übernimmt. Ollie und Maddy würde sie mit dem Tag der Teilung für immer verlieren. Doch Teva ist stärker als ihre Vorgängerinnen und beschließt zu kämpfen. Für Ollie, für Maddy und für ein normales Leben.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und einfachen Schreibstils von Kathryn Evans sehr leicht gefallen. Der Leser erfährt in erster Linie viel über Tevas tägliches Leben, ihre Freundschaft mit Maddy und ihre Beziehung zu Ollie. In Gedanken durchlebt Teva immer wieder die Folgen der Teilung, was für sie ewige Gefangenschaft und den Verlust ihrer Freunde bedeuten würde. Meine Gefühle Teva gegenüber waren sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite ist ihre Geschichte sehr berührend, da der Leser sich viel mit ihren Ängsten auseinandersetzen muss und man sich unwillkürlich fragt, wie man selber wohl reagieren würde. Auf der anderen Seite war mir Teva leider nicht sehr sympathisch. Insgesamt verhält sie sich oft sehr egoistisch und ist mehr der Alleingänger. Zuhause gibt es jede Menge Tevas, die sie um Hilfe bitten könnte, aber die meiste Zeit verhält sie sich abweisend und lässt die anderen Tevas nicht an ihrem Leben teilhaben. Besonders Teva Nummer fünfzehn leidet sehr, da Ollie ursprünglich ihr Freund war und Teva Nummer sechszehn ihn einfach übernommen hat. Trotzdem hat Teva nicht einen Hauch von Mitgefühl für Nummer fünfzehn und dass, obwohl ihr bald genau das Gleiche passieren wird.

Das Erzähltempo ist sehr ruhig, da die Geschichte vordergründig bei Teva Zuhause und in der Schule spielt. Bei diesem Buch ist es rein der emotionale Aspekt, der den Reiz der Geschichte ausmacht. Die Science Fiction Elemente beschränken sich auf Tevas Zellteilung. Als Thriller hätte ich das Buch nicht bezeichnet, da Spannungselemente vollkommen fehlen. Die Geschichte ist eher aus emotionaler Sicht spannend und bewegend. Die Idee der Geschichte ist wirklich gut und ich habe Tevas Kampf gegen Nummer siebzehn gerne verfolgt. Trotzdem muss ich sagen, dass es mir ein wenig zu viel Teenager-Drama und zu wenig Thriller war. Für die angegebene Zielgruppe von ab 13 Jahren finde ich das aber völlig in Ordnung. Am Ende blieben leider noch ein paar Fragen offen, die mir auf der Seele brannten. Da die Geschichte aber wirklich interessant und neuartig ist, vergebe ich vier Sterne, empfehle das Buch jedoch nicht für Thriller Fans, da es dafür einfach zu ruhig ist.

Fazit: Das Buch „Einzig“ von Kathryn Evans ist völlig anders, als ich es erwartet hatte. Anstatt mit Thriller-Elementen Spannung aufzubauen, fesselt die Geschichte mit einem bewegenden Teenager-Drama, das in dieser Form einzigartig ist. Daher vergebe ich 4 Sterne und empfehle das Buch an Leser, die ruhige Geschichten aus Sicht eines Teenagers mit Drama- und Science Fiction-Elementen mögen.

Bewertung vom 30.05.2017
Das Herz des Verräters / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.2
Pearson, Mary E.

Das Herz des Verräters / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.2


ausgezeichnet

Lange Zeit war ich unsicher, ob ich die Fortsetzung von „Die Chroniken der Verbliebenen“ lesen soll oder nicht. Der erste Band war nicht so mein Fall, doch die Autorin Mary E. Pearson konnte mich spätestens jetzt mit Band 2 für die Reihe begeistern. Das Cover ist ein wundervoller Hingucker und die Geschichte überzeugt mit Spannung und einem gelungenen Weltenentwurf.

Nachdem Kaden Lia entführt hat, bringt er sie nach Venda zu seinem Komizar. Dieser ist wenig begeistert, dass die Prinzessin noch am Leben ist, doch nach kurzer Zeit erkennt er, wie nützlich Lia ihm sein könnte. Während der Komizar dunkle Pläne schmiedet, sucht Lia verzweifelt nach einen Ausweg. Gefangen in einer kleinen Kammer ist für sie erst mal nicht an Flucht zu denken. Rafe befindet sich zwar auch in Venda, kann ihr aber nicht helfen. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist Lia ganz auf sich gestellt und nicht nur ihre Zukunft hängt davon ab, wie sie sich entscheidet.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils sehr leicht gefallen. Das Buch liest sich locker und flüssig, wodurch man trotz der hohen Seitenanzahl nur so durch die Seiten fliegt. Während der Reihen-Auftakt noch sehr ruhig war, wird es in der Fortsetzung um einiges spannender. Auf der einen Seite lernt man Venda kennen und ist überrascht, wie wenig barbarisch es in Wirklichkeit ist, auf der anderen Seite macht sich Lias Gabe immer mehr bemerkbar. Dadurch bekommt man langsam ein Gefühl dafür, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Das fehlte mir im ersten Band komplett. Auch das Erzähltempo ist ein wenig höher als im ersten Band. Obwohl es wenig actionreiche Szenen gibt, ist die Story mitreißend und spannend. Für Lia stehen schwierige Entscheidungen an, denn um ihre Ziele zu erreichen muss sie Opfer bringen, die größer sind als erwartet. Lias Entwicklung in diesem Band gefällt mir sehr gut. Zum ersten Mal ist sie völlig auf sich gestellt und muss selbst eine Lösung finden. Dadurch kommen ihr Mut und ihre Willensstärke besonders gut zum Tragen. Während sie in der Vergangenheit teilweise sehr naiv und jung wirkte, verwandelt sie sich durch die Gefangenschaft in eine selbstbewusste junge Frau, die Verantwortung übernimmt und auf eigenen Beinen steht. Auch Kaden konnte mich durch seine Geschichte in diesem Band mehr überzeugen. Er ist mir mittlerweile sympathischer als Rafe, dem ich irgendwie nicht über den Weg traue.

Auch der Weltenentwurf konnte mich begeistern. Neben den verschiedenen Ländern und Schauplätzen geht die Autorin in diesem Band hinsichtlich der Legenden, Sitten und Gebräuche mehr in die Tiefe. Man erfährt viel über das Leben und die Kultur in Venda, was ich sehr interessant fand. Insgesamt passt bei diesem Buch einfach alles, daher vergebe ich die volle Punktzahl. Zum Glück muss man auf die Fortsetzung nicht lange warten. Bereits im Herbst 2017 erscheint der dritte Band „Die Gabe der Auserwählten“.

Fazit: Mit „Das Herz des Verräters“ entführt die Autorin Mary E. Pearson den Leser auf eine spannende Reise in das Land Venda. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Lia kommt der Wahrheit immer näher, sie entdeckt verborgene Geheimnisse, Lügen, und Verrat. Eine spannende Story und der bildgewaltige Schreibstil lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es die volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2017
Die Schwestern / Der schwarze Thron Bd.1
Blake, Kendare

Die Schwestern / Der schwarze Thron Bd.1


sehr gut

Das Buch „Der Schwarze Thron – Die Schwestern“ von Kendare Blake war mir durch die große Bloggeraktion aufgefallen. Die Idee der drei Schwestern, die um einen Thron kämpfen, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Schon nach dem ersten Blick auf den Klappentext wusste ich, dieses Buch muss ich lesen. Obwohl es im Mittelteil leider ein paar Längen gibt, hat mir das Buch sehr gut gefallen.

Die Drillinge Arsinoe, Katharine und Mirabella leben auf der abgeschiedenen Insel Fennbirn. Direkt nach der Geburt wurden sie zu einer Amme gegeben, die sie bis zu ihrem sechsten Lebensjahr aufgezogen hat. Danach wurden die Schwestern getrennt, denn eine von ihnen soll später die Königin von Fennbirn werden. Doch dafür muss sie ihre zwei Schwestern töten. Die Menschen auf der Insel besitzen unterschiedliche Gaben. Arsinoe ist eine Naturbegabte, die irgendwann ein mächtiges Tier befehligen kann, sobald ihre Gabe erwacht. Dieses Tier würde sogar in den Tod gehen, um Arsinoe zu beschützen. Ihre Schwester Katharine hingegen ist eine Giftmischerin. Ihr Körper ist gegen verschiedene Gifte immun und das Töten mit Hilfe von giftigen Substanzen liegt ihr im Blut. Mirabella ist die stärkste der drei Schwestern. Sie gehört zu den Elementarwandlern und kann die Elemente beeinflussen. Sie ist bereits so stark, dass sie den Boden beben lassen kann. Auch Blitz und Donner folgen ihrem Befehl, genau wie der Wind und das Wasser. Das gesamte Leben der drei Mädchen wird darauf ausgerichtet, ihre Gaben zu verstärken und sie auf das Töten ihrer Schwestern vorzubereiten. Denn nur eine von ihnen kann den Kampf um den Thron gewinnen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils von Kendare Blake sehr leicht gefallen. Man wird zwar direkt in eine fremde Welt geworfen, aber ich konnte mich von Anfang an gut orientieren. Dabei hat mir der bildhafte Schreibstil der Autorin sehr geholfen. Ich hatte die Insel und die drei Schwestern direkt vor den Augen. Das Buch wird abwechseln aus der Sicht der drei Schwestern erzählt, wodurch man sie gut kennenlernt. Die Charaktere haben mir ausgesprochen gut gefallen. Sie wurden sehr gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Jedes Mädchen ist auf seine eigene Weise zugleich stark und schwach. Die Schwestern lernen zu töten und wissen um die Macht ihrer Gaben. Auf der anderen Seite sind sie aber auch sehr empfindsam. Allen voran Mirabella, die mir am besten gefallen hat. Ein überaus interessanter Charakter ist auch Arsinoes beste Freundin Jules. Sie ist wie Arsinoe eine Naturbegabte und hat einen mächtigen Familiaris an ihrer Seite. Auf die Entwicklung von Jules bin ich schon besonders gespannt. So mächtig wie sie ist, scheint sie zu Großem bestimmt zu sein. Die Idee der Geschichte hat mir wahnsinnig gut gefallen. Die Umsetzung hätte im Mittelteil etwas gekürzt werden können, da es dort einige Längen gibt. Abgesehen davon konnte mich die Geschichte begeistern. Der Reihen-Auftakt ist tempomäßig eher ruhig, ohne viele actionreiche Szenen. Die Autorin stellt mehr die Charaktere und deren Entwicklung in den Vordergrund. Im Prinzip lernt man in diesem Buch die drei Schwestern und die Eigenarten der Insel Fennbirn kennen. Das Ende lässt aber eine spannende Fortsetzung erwarten, denn immerhin kann nur eine der Schwestern den Kampf um den Thron gewinnen.

Fazit: Die Idee der Geschichte „Der Schwarze Thron – Die Schwestern“ von Kendare Blake hat mich total begeistert. Die Umsetzung schwächelt durch einige Längen im Mittelteil etwas, aber dafür konnten mich die gut ausgearbeiteten Charaktere und deren Entwicklung auf ganzer Linie überzeugen. Das Ende lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen, die ich auf jeden Fall lesen werde.

Bewertung vom 22.05.2017
Auf immer gejagt / Königreich der Wälder Bd.1
Summerill, Erin

Auf immer gejagt / Königreich der Wälder Bd.1


sehr gut

„Königreich der Wälder – Auf immer gejagt“ war eines meiner Wunschbücher. Der Klappentext hatte mich auf Anhieb angesprochen und das Cover ist durch die Goldveredelung ein richtiger Hingucker. Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch und wurden zum größten Teil erfüllt. Bis auf ein paar kleine Schwachstellen konnte mich Erin Summerill mit ihrer Geschichte rund um Tessa und Cohen begeistern.

Tessa lebt in einem kleinen Dorf in Malam und konnte immer gut für sich selber sorgen. Doch nach dem Tod ihres Vaters ist sie kurz vor dem Verhungern, denn während der Trauerzeit darf sie das Haus nicht verlassen. Alleine, ohne Eltern und Freunde, hungert Tessa jeden Tag mehr. Als sie es nicht mehr aushält, geht sie auf die Jagt und wird erwischt. In den Königswäldern zu Wildern ist kein kleines Delikt und Tessa bleibt nur ein Ausweg: Ihr Leben gegen das von Cohen. Ihr ehemals bester Freund befindet sich auf der Flucht, nachdem er Tessas Vater ermordet haben soll. Nun soll Tessa ihre Fähigkeiten als Fährtenleserin nutzen und ihn finden. Tessas Gabe sagt ihr, dass Cohen schuldig ist, doch ihr Herz droht an seinem Verrat zu zerbrechen, denn sie liebt Cohen schon seit langem.

Der Einstieg in das Buch ist mir unglaublich leicht gefallen. Der Schreibstil von Erin Summerill ist locker und leicht zu lesen, man fliegt nur so durch die Seiten. Ihre Beschreibungen haben schon nach ein paar Seiten Bilder in meinem Kopf entstehen lassen und ich konnte den Wald und Tessa direkt vor mir sehen. Den Leser erwartet hier eine eher ruhige Geschichte, die sich mehr um die schwierige Beziehung von Tessa und Cohen dreht. Auf der einen Seite hält Tessa Cohen für schuldig, doch auf der anderen Seite liebt sie ihn. Als sie von den Männern des Königs gezwungen wird nach Cohen zu suchen, muss Tessa sich entscheiden wem sie vertraut. Der ruhige Plot wird durchzogen von verschiedenen Ereignissen, die immer wieder kurzzeitig für Spannung sorgen. Da die Liebesgeschichte im Vordergrund steht, kommt das Buch ohne einen hohen Spannungsbogen aus. Die Protagonisten wurden insgesamt sehr gut ausgearbeitet. Tessa ist wahnsinnig sympathisch mit ihrer wilden und mutigen Art. Auch Cohen ist ein interessanter Protagonist, da er lange Zeit undurchschaubar bleibt. Erst nach und nach entdeckt man, dass hinter seiner draufgängerischen Maske ein loyaler junger Mann steckt, für den die Familie das wichtigste Gut der Welt ist. Um seinen Bruder zu retten würde er in den Tod gehen. Auch die Nebencharaktere, ob gut oder böse, haben mich sehr angesprochen, da sie alle ihre Ecken und Kanten haben. Insgesamt hat das Buch meine Erwartungen erfüllt. Nur das Ende lässt mich etwas enttäuscht zurück. Durch den ruhigen Verlauf der Geschichte hatte ich ein spannendes Finale erwartet. Doch das wurde leider viel zu schnell und zu kurz abgehandelt, was ich sehr schade fand. Aus diesem Grund reicht es bei mir leider nicht für die volle Punktzahl, aber ich freue mich trotzdem sehr auf den zweiten Band und bin gespannt, wie es mit Tessa und Cohen weitergeht. Gut gefallen hat mir der Chliffhanger, der für eine Reihe unerwartet leicht ausfällt und den Leser immer noch mit einem zufriedenen Gefühl zurücklässt.

Fazit: "Königreich der Wälder - Auf immer gejagt" von Erin Summerill hat mir bis auf ein paar kleine Schwächen gut gefallen. Der Leser darf hier eine ruhige Liebesgeschichte erwarten, die mit einigen abenteuerlichen Erlebnissen und tollen Protagonisten aufwartet.

Bewertung vom 14.05.2017
Die Festung am Rhein
Peter, Maria W.

Die Festung am Rhein


ausgezeichnet

Der Roman startet mitten im Kriegsgeschehen und ich bin im Nu gefesselt. Die Nacht setzt ein. Ein junger Mann reitet über das Schlachtfeld, den Donner der Kämpfe noch in den Ohren. Um ihn Verletzte, Sterbende. Der Krieg ist bereits entschieden, liegt in den letzten Zügen. Und die Autorin hat mich. Maria W. Peters Schreibstil ist genau das, was ich an ihren Büchern so liebe. Denn sie beschreibt großartig Kulissen und Personen, wo es Sinn macht. Mit viel Liebe zum Detail, beschreibt sie Orte und Landschaften. Sie malt regelrecht Bilder in meinem Kopf. Auch die liebevolle Ausgestaltung der Charaktere macht das Buch wieder lesenswert. Franziska's Emotionen - Trotz, Sehnsucht und auch Angst, Zerissenheit - haben wir zusammen durchlebt.

Ein junger Soldat wird des Verrates angeklagt. Als Sohn eines Franzosen soll er die Baupläne einer Festung für den König der Preußen an dessen erbitterten Feind, die Franzosen, verkauft haben. Hierfür erwartet ihn das Erschießungskommando. Und obwohl der Pionier Berger sich zu allen Vorwürfen bedeckt hält, glaubt seine Schwester Franziska fest an dessen Unschuld. Sie ist entschlossen, für das Leben ihres Bruders zu kämpfen. Um ihn zu entlasten, bringt sie ihr eigenes Leben in Gefahr. Auch der Premierlieutnant Rudolph Harten arbeitet an der Aufklärung des Falles. Immerhin stand der Angeklagte zur Zeit des Verrats unter seinem Kommando und die Feste ist sein Stolz, sein Lebenswerk. Somit verfolgen Franziska und Rudolph im Grunde dasselbe Ziel und eine Kooperation hätte ihr Vorteile. Wären da nicht die halbfranzösischen Wurzeln der temperamentvollen Rheinländerin, die eine Zusammenarbeit mit dem durch und durch dem preußischen Monarchen ergebenen Rudolph nahezu ausschließen.

Die Eigenschaften der beiden Hauptprotagonisten, Rudolph und Franziska, sind ebenso verschieden wie ihre Einstellung gegenüber ihrer Regierung. Rudolph ist seinem preußischen König, der nun auch über das Rheinland regiert, treu ergeben. Er ist militaristisch, anständig und korrekt, zuweilen auch etwas grimmig. Und nun sieht er sich durch den Verratsfall immer wieder mit diesem Wirbelwind namens Franziska konfrontiert. Die quirlige junge Rheinländerin hat ganz andere Werte als Rudolph. Die lauten beispielsweise Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Und Rudolph ist gezwungen umzudenken, eine neue Sicht zuzulassen auf sein geschätztes preußisches Königreich. Ich kann verstehen, dass selbst Rudolph sich ihrer Wirkung nicht entziehen kann. Franziska ist einfach rundum liebenswert. Dialekte und Beschreibungen der Nebenprotagonisten sind liebevoll ausgearbeitet und - wie man im Nachsatz lesen kann- mit Unterstützung recherchiert. Was sich auch bemerkbar macht. Persönlich bin ich auf jeden Fall ein Fan von Fritz. Die Spannung steigt während der Geschichte immer wieder bis das Buch einen am Ende sanft entlässt. Man erfährt, wie es für die Protagonisten weitergeht, während die Hauptgeschichte bereits aufgeklärt ist. Und spannend fand das Buch scheinbar auch meine bessere Hälfte, denn die kam an einem Abend weit später als geplant ins Bett. Er wollte kurz in das Buch reinschnuppern und hat sich glatt festgelesen.

Fazit: "Die Festung am Rhein" von Maria W. Peter ist auf jeden Fall ein tolles Buch! Beginn und Nachwort sind mit Karten sowie politischen Erläuterungen ausgestattet (die ich auch gut gebrauchen konnte, muss ich gestehen). Und ich bewundere mal wieder die Mühe, die in eine authentische Darstellung investiert wurde. Ich war quasi mit in der Geschichte und finde, dass sie ihre 5 Punkte absolut verdient hat.

Bewertung vom 07.05.2017
Ready Player One
Cline, Ernest

Ready Player One


sehr gut

„Ready Player One“ von Ernest Cline war mir von so vielen Bekannten empfohlen worden, dass ich es kaum erwarten konnte, das Buch in den Händen zu halten. Gerade in der letzten Zeit waren Science Fiction Bücher bei mir viel zu kurz gekommen, was ich dringend ändern wollte. Ernest Cline konnte mich mit diesem Buch auf ganzer Linie überzeugen. Da ich mit vielen Anspielungen aus den 80ern nichts anfangen konnte, hat sich der Einstieg in das Buch etwas gezogen, aber nach ein paar Seiten hat mich die Geschichte nicht mehr losgelassen.

Im Jahr 2044 hat das Leben auf der Erde einen neuen Tiefpunkt erreicht und der größte Teil der Menschheit lebt in Armut. So auch Wade Watts, der bei seiner Tante in einem Trailerpark lebt. Tag für Tag flüchtet sich Wade in die virtuelle Welt von OASIS, in der sich sein komplettes Leben abspielt. Dort geht Wade virtuell zur Schule, trifft seinen besten Freund und verbessert nebenbei durch das Lösen von Quests die Fähigkeiten seines Avatars. OASIS ist für die meisten Menschen eine Ersatzwelt geworden, in der sie fast ihre gesamte Zeit verbringen, sozial interagieren und sogar arbeiten gehen. Als der exzentrische Schöpfer des virtuellen Kosmos verstirbt, hinterlässt er den Quest seines Lebens. Denn Halliday hat irgendwo in OASIS ein Easter Egg versteckt, das Milliarden wert ist. Im Spiel sind mehrere Hinweise auf das Ziel versteckt, doch es gibt einen Haken: Niemand weiß, wo der erste Hinweis zu finden ist. Ausgerechnet Wade Watts findet des ersten Wegweiser zum Easter Egg, Innerhalb von Sekunden wird er zum Star der virtuellen Welt. Aber der Ruhm hat auch seine Nachteile. Nun steht Wade im Fokus seiner Feinde, die alles tun würden, um das milliardenschwere Vermögen von Halliday zu erben.

Der Einstieg in das Buch ist mir etwas schwerer gefallen als sonst. Zuerst lernt man Wade kennen und erfährt viel über OASIS. Mir wurde zu Beginn zum Verhängnis, dass das Buch eine regelrechte Hommage an die 80er ist. Gerade am Anfang, als Wade dem Leser Einblicke in seine jahrelange Recherche über Hallidays Leben gibt, hat sich die Geschichte für mich sehr gezogen. Das lag daran, dass ich in den 80ern noch zu jung war und daher weder die Videospiele, noch die Filme oder Schauspieler kenne, auf die Bezug genommen wird. Für mich war es eine endlos lange Aneinanderreihung von nostalgischen Erinnerungen, mit denen ich nichts anfangen konnte. Mit dem Auffinden des ersten Hinweises geht die große Jagd nach dem Easter Egg los. Ab diesem Moment hat mich das Buch dann richtig gefesselt. OASIS ist ein virtueller Kosmos, der aus unzähligen verschiedenen Planeten und Welten besteht. Obwohl ich kein Fan von Computerspielen bin, konnte mich Ernest Cline mit der Jagd nach dem Easter Egg richtig mitreißen. Sowohl die umfassende Welt von OASIS, als auch die Quests konnten mich begeistern. Der Schreibstil ist für ein Science Fiction Buch unerwartet jugendlich, was aber gut gepasst hat, da Wade noch zur Schule geht und die Geschichte aus seiner Sicht erzählt wird. Die Charaktere sind eher flach gehalten, aber man darf auch nicht vergessen, dass man sich zu 90 Prozent des Buches in einem gigantischen Videospiel befindet. Auch wenn ich gerne auf die Informationsflut zu Beginn des Buches verzichtet hätte, konnte mich der Rest der Geschichte auf ganzer Linie überzeugen. Die Jagd innerhalb der OASIS ist super spannend und ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen.

Bewertung vom 27.04.2017
Der Schwarze Schlüssel / Das Juwel Bd.3
Ewing, Amy

Der Schwarze Schlüssel / Das Juwel Bd.3


sehr gut

„Das Juwel – Der schwarze Schlüssel“ von Amy Ewing ist eine meiner heiß ersehntesten Neuerscheinungen 2017. Das Cover ist wunderschön und vervollständigt die Reihe perfekt. Die ersten beiden Bände der Trilogie konnten mich richtig begeistern und ich war wahnsinnig gespannt auf das große Finale. Obwohl keine großen Überraschungen auf den Leser warten, konnte die Geschichte meine Erwartungen erfüllen. Das Ende lässt den Leser zufrieden zurück, auch wenn ich traurig bin, dass ich mich nun endgültig von Violet verabschieden muss.

Nachdem Violet ihre beste Freundin Raven retten konnte, wartet nun eine gewaltige Aufgabe auf sie. Der Geheimbund „Der Schwarze Schlüssel“ plant einen Anschlag auf das Juwel, um den Adel zu stürzen. Mit Violet steht und fällt der ganze Plan. Sie soll den Anschlag anführen und dafür weitere Surrogates ausbilden. Die Vorbereitungen für den großen Schlag gegen den Adel laufen auf Hochtouren, aber Violets Gedanken schweifen immer wieder zu ihrer Schwester Hazel, die sich in der Gewalt der Herzogin vom See befindet. Um ihre Schwester zu retten, begibt sich Violet schließlich in größte Gefahr. Mit ihrer Rückkehr in das Juwel setzt sie nicht nur ihr Leben aufs Spiel, sondern auch alle Pläne des Geheimbundes.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des wundervollen Schreibstils von Amy Ewing sehr leicht gefallen. Durch viele detaillierte Beschreibungen und den bildhaften Schreibstil entstehen sofort Bilder im Kopf. Das Buch lässt sich locker und flüssig lesen, man fliegt nur so durch die Seiten. Der dritte Band schließt nahtlos an den Mittelband an und man befindet sich direkt wieder mitten im Geschehen. Dadurch versinkt man sofort in der Geschichte und möchte nicht mehr auftauchen. Ich habe das Buch innerhalb von einem Tag gelesen und bin mit diesem Abschluss ganz zufrieden. Es war schön, ein letztes Mal in die Welt des Juwels abtauchen zu dürfen. Die Umsetzung der Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn das Buch über wenig unvorhersehbare Wendungen verfügt. Überraschenderweise ist das Buch trotzdem sehr kurzweilig, da die Handlung gut vorangetrieben wird und die Spannungskurve nie weit abfällt. Am Ende hätte ich mir nur ein paar Details gewünscht, wie es mit dem Juwel weitergeht. Was passiert mit dem Adel und wie wird die neue Gesellschaft aussehen? Diese und ein paar mehr Fragen bleiben leider offen. Insgesamt konnte mich die Umsetzung überzeugen, auch wenn einige Dinge zu wenig beleuchtet wurden. Auch wenn die ersten beiden Bände um einiges stärker waren, hat mir das Finale gut gefallen. Fans dieser Dystopie werden mit einem spannenden Buch belohnt, in dem man ein letztes Mal auf alle liebgewonnenen Charaktere trifft.

Fazit: „Das Juwel – Der Schwarze Schlüssel“ von Amy Ewing ist ein solides Finale, das mich zufrieden zurücklässt. Insgesamt konnte mich das Buch durchaus gut unterhalten, wobei es aber leider wenig unvorhersehbare Wendungen gab, die für Überraschungen gesorgt hätten. Die Handlung wird schnell vorangetrieben, wodurch die Geschichte sehr kurzweilig ist. Der letzte Band mag nicht ganz rund sein, aber ich liebe ich diese Reihe und habe mich gefreut, ein letztes Mal in das Juwel reisen zu dürfen.