Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
eiger
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 272 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2019
Solveigs Versprechen / Die Frauen vom Löwenhof Bd.3
Bomann, Corina

Solveigs Versprechen / Die Frauen vom Löwenhof Bd.3


ausgezeichnet

Aufbruch in eine neue Zeit

„Solveigs Versprechen“ ist der dritte Teil der Familiensaga „ Die Frauen vom Löwenhof“ von Corina Bomann, erschienen im Ullstein Verlag.
Angesiedelt ist die Handlung in Schweden zwischen 1967 und 1972. Im Mittelpunkt dieses Bandes, der in vier Teile gegliedert ist, steht Solveig. Sie wurde einen Tag vor dem offiziellen Kriegsende auf dem Löwenhof, der einmal für seine Pferdezucht berühmt war, geboren. Ihre Liebe zu den Tieren wird schon in der Kindheit geweckt und ihr Berufswunsch Tierärztin zu werden folgerichtig.

Solveig ist eine liebenswerte Protagonistin. Sie ist Veränderungen gegenüber aufgeschlossen, fühlt sich aber Familientraditionen verpflichtet. Kann ihr der Spagat zwischen Vergangenheit und Moderne gelingen?
Die vielen facettenreichen und authentischen Charaktere sowie ein gut ausgedachtes Geschehen bereiten ein wahres Lesevergnügen. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und verständlich. So möchte man das Buch kaum aus der Hand legen und die 700 Seiten sind schnell gelesen. Corina Bomann ist eine talentierte Erzählerin, die es versteht mit überraschenden Wendungen und interessanten Personen die Handlung abwechslungsreich und fesselnd zu gestalten. Ihr gelingt es Ereignisse des Zeitgeschehens, wie die Mondlandung 1968 und die Olympischen Spiele 1972 in München, geschickt in die Handlung zu integrieren. Mit wenigen Rückblenden und der Schilderung des Zusammenlebens der drei Generationen von Lejongard-Frauen, Agneta, Mathilda und Solveig, wird die Kontinuität und Fortsetzung der Familiengeschichte gekonnt hergestellt.

Mit „Solveigs Verspreche“ ist der Autorin ein wunderbarer Abschluss ihrer Löwenhof-Trilogie gelungen, der starke Frauen verschiedener Generationen vor einer großartigen Kulisse Schwedens in den Mittelpunkt stellt. Ihr gelingt es Geschichte und Geschichten unterhaltsam und informativ zu erzählen. Dramatik, Liebe, Tradition, Intrigen und Schicksale machen die Bücher zu einem gelungenen Lesevergnügen der besonderen Art. Aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung, die ich gern mit 5 Sternen bewerte.

Bewertung vom 02.01.2019
From Spring to Winter - London in Love
Hafen, C. M.

From Spring to Winter - London in Love


gut

Neue Stadt - neues Glück

“From Spring To Winter – London in Love”, erschienen bei O'Connell Press, war für mich das erste Buch der Autorin C.M. Hafen. Das Buch liest sich gut. Es ist flüssig und unterhaltsam geschrieben.
Zum Inhalt möchte ich nicht viel verraten, denn es handelt sich um eine Liebesgeschichte, die eine junge Architektin in London erlebt. Dieser Stadt verdankt sie auch ihren Namen. Hier verliebten sich ihre Eltern und waren für eine kurze Zeit sehr glücklich.

London selbst hat Stuttgart nach einer verunglückten Beziehung verlassen, um in London beruflich und privat einen Neubeginn zu wagen. Ihr Vater lebt in der Stadt und unterstützt sie dabei tatkräftig. Auch zu ihrem alten Arbeitgeber hat sie noch Kontakt, was ihr den Jobwechsel erleichtert.
Dank der komfortablen Lebensumstände, kann sie sich auf das neue Umfeld ohne Probleme einlassen und lernt nicht nur die Stadt, sondern auch den einen oder anderen Mann kennen. Schließlich verliebt sie sich in ihren Arbeitskollegen Scott.

Ganz nebenbei löst sie auch das Beziehungsproblem zwischen ihren Eltern, die nach langer Pause endlich zu einander finden.
Für mich persönlich war die Story etwas zu glatt und problemlos. Echte Widerstände und spannende Moment fehlten mir völlig. Deshalb kann ich das Buch als leichte Unterhaltung zum Abschalten empfehlen. Etwas mehr Tiefe hätte der Liebesgeschichte gut getan.

Gut ist Autorin das Personenspektrum gelungen – die neuen Arbeitskollegen von London sind als Charaktere gut beschrieben und manche Szene, wie Londons Einstand im Pub, sehr humorvoll erzählt. Die Stadt London wird recht gut beschrieben und das Buch weckt manchmal Sehnsucht nach dieser tollen Stadt.

Wer gern mal eine lockere und leichte Geschichte mag, dem ist das Buch zu empfehlen. Von mir gibt es 3 Sterne.

Bewertung vom 26.12.2018
Totenboje / Köhler und Wolter ermitteln Bd.4 (eBook, ePUB)
Jorritsma, Sina

Totenboje / Köhler und Wolter ermitteln Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Neue kriminelle Machenschaften im schönen Ostfriesland

Der Ostfrieslandkrimi „Totenboje“ von Sina Jorritsma aus dem Klarant Verlag ist der 4. Fall für die Kommissare Gerrit Wolter und Torsten Köhler. Es war es für mich das erste Buch aus dieser Reihe. Jeder Fall ist in sich abgeschlossen. Der Krimi kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Sina Jorritsma ist wieder ein spannender und hoch interessanter Krimi gelungen, bei dem der Leser von Beginn an gefesselt wird. Die Personenbeschreibungen zeigen ein buntes Kaleidoskop von Einwohnern und Verdächtigen, die es den Kommissaren nicht einfach machen. Auch die Freundin von Torsten Köhler, die hübsche und lebenslustige Kriminalreporterin Dortje, kreuzt bei ihren eigenen Recherchen immer wieder die Wege der Polizei.

Der Spannungsaufbau ist der Autorin hervorragend gelungen. Immer wenn die Ermittler etwas Verwertbares finden, passiert unerwartet Neues und der Fall nimmt eine unerwartete Wendung.
Die Spannung und die Suche nach Täter und Motiv fesseln bis zum dramatischen Finale, als Köhler und Wolters selbst plötzlich selbst in große Gefahr geraten.

Fazit:
Ein gut ausgedachte Geschichte, die in sich schlüssig gelöst wurde. Mich hat dieser Ostfrieslandkrimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.12.2018
Tödliches Pilsum. Ostfrieslandkrimi
Nansen, Elke

Tödliches Pilsum. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Wenn die Vergangenheit wieder auflebt

Mit „Tödliches Pilsum“ als viertem Ostfrieslandkrimi ist der beliebten Autorin Elke Nansen ein außergewöhnlicher Coup gelungen. Erschienen ist das Buch im Klarant-Verlag.
Vor fünf Jahren verschwand der erfolgreiche Biochemiker Robert Gerber spurlos. Als sein Auto jetzt im Ems-Jade-Kanal plötzlich auftaucht, müssen sich Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt von der Kripo Emden/Leer um den Fall kümmern. Dieses sympathische Ermittlerduo stellt bald fest, dass wichtige Spuren damals nicht ordentlich ausgewertet wurden und nimmt eigene Ermittlungen auf. Bald führen Hinweise in die Welt der Medizin und sie stoßen auf ganz andere rätselhafte Vorkommnisse.

Schnell entwickelt der Fall eine Eigendynamik, die den Leser immer wieder staunen lässt und ihn mit völlig neuen Fakten und Fragen konfrontiert. Die Spannung, die die Autorin aufbaut, fesselt sofort. Ernste Fragen und medizinische Sachverhalte werden geschickt in die Handlung integriert.

Aufgelockert wird der spannende Fall oder sind es tatsächlich mehrere Fälle durch reichhaltige Informationen zum Privatleben der Ermittler und der Opfer. Ein buntes Kaleidoskop von gut geschilderten und authentischen Charakteren lernt der Leser kennen. Besonders hat mir der Pathologe .Dr. Schorlau gefallen, dessen Fachkompetenz und akribische Untersuchungen dem Fall immer neue Wendungen vermitteln. Seiner Vorliebe für exquisites Essen und Rike verdankt der Krimi viel Humor.

Der Schreibstil von Elke Nansen ist flüssig und sehr gut lesbar. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem dramatischen und völlig unerwarteten Finale geführt. Es passt alles. Die Zusammenhänge der in sich schlüssig gelösten Fälle sind gegeben und der Prolog ist nun selbsterklärend.
Fazit:
Dieses Buch kann ich allen Krimi-Fans unbedingt empfehlen. Hier stimmt die Mischung – ein außergewöhnlicher und spannender Kriminalfall sowie das Privatleben der Ermittler. Die drei ersten Bände stehen bereits auf meiner Wunschliste. „Tödliches Pilsum“ hat 5 Sterne verdient.

Bewertung vom 15.12.2018
Mord in Weener. Ostfrieslandkrimi
Ptak, Susanne

Mord in Weener. Ostfrieslandkrimi


sehr gut

Irrungen, Wirrungen und ein Mord

„Mord in Weener“ von Susanne Ptak, erschienen 2018 im Klarant-Verlag, ist bereits der 8. Fall mit Dr. Josefine Brenner, einer pensionierten Gerichtsmedizinerin im „Unruhestand“. Alle Teile können eigenständig gelesen werden, was ich nur bestätigen kann, denn dieser Krimi war mein „Einstieg“ in die Serie.

In der 1000jährigen Kleinstadt Weener im romantischen Rheiderland findet im September der Michaelismarkt statt. Zu den Ausstellern mittelalterlicher Gewerbe gehört auch Jasmin Hattinga, eine bildschöne jungen Frau. Den anderen Gewerbetreibenden ist sie nicht unbekannt und ihr Ruf ist auch nicht der Beste. Einige Männer aus der Umgebung waren ihre Liebhaber und bei den Frauen ist sie als intrigante und verlogene Person verrufen.

Am frühen Sonntagmorgen wird sie tot am Pranger auf dem mittelalterlichen Friesenmarkt gefunden. Die Polizei hat keinen Mangel an Motiven und möglichen Tätern. Schon die ersten Recherchen bringen Überraschungen ans Licht. Die liebenswerte und scharfsinnige Ermittlerin Dr. Brenner, die auch den Michaelismarkt besucht, ist zufällig wieder zur Stelle. Mit ihr ist der Autorin eine tolle Protagonistin gelungen. Als ehemalige Rechtsmedizinerin lässt sie sich keine Chance entgehen, den leitenden Ermittlern tatkräftig unter die Arme zu greifen. Ihre Berufserfahrung und Menschenkenntnis bringt die Untersuchungen immer wieder voran. Sie hat ein untrügliches Gespür für Menschen und deren Psyche.
Ich hatte keine Schwierigkeiten sofort ins Geschehen einzutauchen. Doch die vielen Personen die gerade am Beginn auftauchten und sich alle kannten, waren für mich etwas verwirrend. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und unterhaltsam.

Bald überschlagen sich die Ereignisse, denn die befragten Personen aus dem Markt- und dem familiären Umfeld des Opfers sind auch keine Unschuldslämmer. Manche habe es faustdick hinter den Ohren. Neue Erkenntnisse lassen die Spannung immer wieder ansteigen bis zu einem actionreichen und für Dr. Josefine Brenner gefährlichen Finale, das von den Ermittlern noch einmal alle Kräfte fordert.

Die Lösung des Mordfalls ist schlüssig und in sich stimmig. Der Leser hat viel über die Schicksale und Lebenswege von Menschen erfahren. Mit der Protagonistin Dr. Josefine Brenner und ihrem Mops Sir Toby erobert die Autorin schnell die Herzen der Leser. Mich hat dieser mit 160 Seiten relativ kurze Ostfrieslandkrimi gefesselt und mir eine spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.11.2018
Die Bücherfreundinnen
Platt, Jo

Die Bücherfreundinnen


gut

Mädelslektüre
Der Roman „Die Bücherfreundinnen“ handelt von fünf Frauen Alice, Miriam, Connie, Abigail und Sophie. Sie alle sind Teil ihres eigenen Buchclubs.
Jon hat die Stelle seiner verstorbenen Frau Lydia eingenommen. Sie alle verbindet eine jahrelange Freundschaft. Sie alle haben verschiedene Freuden, Sorgen und Probleme und versuchen sich gegenseitig mit Rat und Tat zu Seite zu stehen.
Die Geschichte aus der Sicht von Alice erzählt. Alice ist nach einer unschönen Beziehung mit Eddie wieder allein. Ihre Freundinnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, sie zu verkuppeln und verschaffen ihr so ein Date nach dem anderen.
Das Buch soll eine schöne, leichte und lustige Sommerlektüre sein. Am Anfang gibt es eine hilfreiche Erklärung über alle Buchclub-Mitglieder im Einband. Dies war besonders wichtig, da die vielen Namen ohne Erklärung genannt werden.
Leider liest sich der Roman bei weitem nicht so gut wie versprochen. Irgendwie geht es mehr oder weniger um Belanglosigkeiten und die Personen bleiben unscharf. Der Schreibstil ist flüssig.
Die Protagonisten waren mir größtenteils sympathisch, besonders Sophie (Alices Freundin und Arbeitskollegin) gefielen mir als Nebendarstellerin recht gut.
Aber insgesamt war die Menge der Nebendarsteller recht groß und, ich kam manchmal richtig durcheinander und wusste teilweise gar nicht mehr, woher die sich nun kennen. Da hab ich an manchen Stellen etwas den Faden verloren.
Es ist kein Buch, das mich wirklich gefesselt hat und gefühlsmäßig sehr betroffen gemacht hat.
Schade war auch, dass das Thema mit dem Bücherclub so kurz gehalten wurde, da der Klappentext dies nicht ganz vermuten lässt.
Auch das Cover fand ich nicht ganz passend, denn ich konnte nicht herausfinden, was der Apfel mit der Geschichte zu tun hat.
Als leichte Lektüre zur Unterhaltung ist es mit den genannten Einschränkungen empfehlenswert und kann zu einer kleinen Alltagsflucht werden.

Bewertung vom 22.11.2018
Eine Handvoll Asche
Taylor, Marsali

Eine Handvoll Asche


sehr gut

Unheimliche Geschehnisse

„Eine Handvoll Asche“ erschienen im März 2018 im Aufbau Taschenbuchverlag, ist der dritte Teil der von Marsali Taylor erschaffenen Cass Lynch und Gavin Macrae Reihe. Bereits 2014 wurde das Original mit einem neuen Kriminalfall um die passionierte Seglerin Cass veröffentlicht.

Die Inhaltsangabe ist dem Umschlagtext des Buches entnommen:
„Es ist kurz vor Halloween und die Teenager in Scalloway auf Shetland scheinen den Hexenkult etwas zu ernst zu nehmen. Es gibt einen Hexenzirkel, geführt vom Teufel persönlich. Cass Lynch, leidenschaftliche Seglerin, hält das alles für Aberglaube, bis sie die Tochter von Bekannten tot auffindet. War es Mord?
Es wird ziemlich hart für Cass, sich des Hexenwahns zu erwehren und die realen Hintergründe der Geschichte aufzuklären.“

In diesen Fall wird auch Cass persönlich involviert. Als sie beginnt Nachforschungen zu betreiben, wird sie direkt bedroht und gerät in eine recht gefährliche Situation. Hier wird das Buch richtig spannend und als Leser fiebert und rätselt man mit.

Mir persönlich hat dieser Fall nicht ganz so gut gefallen, weil zu viel über mögliche Tathintergründe spekuliert wird und das geschilderte Treiben zu Halloween recht verwirrend ist. Das Handlungsgeflecht war stellenweise zähflüssig gestaltet und schwer durchschaubar.

Aber die beschriebene Segeltour von Cass und Gavin war auch für mich als Laien sehr gut dargestellt. Man merkt, die Autorin segelt selbst und kennt sich nicht nur gut aus, sondern kann dieses Wissen auch gut vermitteln. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern, einem Segelboot und Shetlandponys seit 1981 auf Shetland.
Weitere Spannung ergab sich aus dem Wiedersehen von Cass mit ihrem norwegischen Freund Anders. Sie muss sich klar werden, ob sie sich mehr zu Gavin oder zu Anders hingezogen fühlt.

Eine Stärke der Autorin sind die grandiosen Beschreibungen von Natur und Landschaft der Shetlands. Die schroffe Schönheit und atemberaubende Küstenlinien werden so geschildert, dass ich mir alles ganz genau vorstellen konnte. Glitzernde Lochs, heidekrautbedeckte Moorlandschaften, dramatische Felsformationen und erhabene Klippe sah ich vor mir und wünschte mir alles einmal mit eigenen Augen zu sehen. Die fundierten historischen Fakten machen das Buch auch zu einem Reiseführer.

Die Auflösung ist in sich stimmig und überraschend. Das ganze Buch ist eine Liebeserklärung an die Shetland-Inseln und hat mir diese abgelegene Gegend näher gebracht. Der Schreibstil ist flüssig und informativ. Die Protagonistin Cass war mir sofort sympathisch, denn sie ist eine ehrliche und sehr nachdenkliche, manchmal ein wenig verschlossene Person.

Aktuell zählt die Reise um Cass und Gavin 6 Bände und ich hoffe, dass die noch fehlenden Teile bald übersetzt werden und der Leser sich auf weitere Abenteuer auf den Shetlands freuen kann.
Von mir gibt es mit den geschilderten Einschränkungen eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Bewertung vom 19.11.2018
Schlaf in tödlicher Ruh / John Benthien Jahreszeiten-Reihe Bd.3
Ohlandt, Nina

Schlaf in tödlicher Ruh / John Benthien Jahreszeiten-Reihe Bd.3


ausgezeichnet

Was geschah wirklich im Elisenkoog?

„Schlaf in tödlicher Ruh“ ist ein gelungener Kurzkrimi (155 Seiten)von Nina Ohlandt aus der Jahreszeitenreihe.
Solche Weihnachtsfeiertage, wie sie Lilly Velasco erlebt, möchte niemand haben. Es sollte doch eine schöne Feier in geselliger Runde bei ihrer Jugendfreundin Sonja werden, die mit ihrem zweiten Mann ein einen alten Hof hinter den Nordseedeichen ausgebaut und renoviert hatte.

Aber die Atmosphäre im Elisenkoog ist von Beginn an gespannt und Julian, Sonjas Mann, beginnt sofort mit Lilly zu flirten. Als dann noch ein mysteriöser Weihnachtsmann erscheint, der Päckchen mit verfaultem Obst und üblen Beschimpfungen an jeden verteilt, ist die Stimmung am Nullpunkt.
Später, am ersten Feiertag, finden die Frauen nach einem Spaziergang in der tief verschneiten Landschaft drei Männer tot in der Sauna. Welcher Fluch liegt auf neuen Anwesen?

Die herbei gerufenen Kollegen von Lilly, John Benthien und Tommy Fitzen, müssen klären, ob es ein Unfall war oder Mord war.
Kurze Zeit später wird ein unbekannter Toter in einem Graben beim Anwesen gefunden. Es scheint keinen Zusammenhang zwischen den Toten zu geben, bis eine Spur zu dem mysteriösen Weihnachtsmann führt.
Die Autorin erzählt mit Liebe zum Detail eine äußerst spannende und gut ausgedachte Kriminalgeschichte, die tief in die Vergangenheit der Gäste führt. Hier muss ein Mordmotiv zu finden sein. Dabei erfährt der Leser mit John Benthien immer neue schreckliche und erschütternde Details aus dem Privatleben von Sonjas Mann und seinen Freunden.

Schließlich gelingt es Kommissar Benthien durch sein Kombinationsvermögen und genauer Beobachtung und der Hilfe seiner Kollegen diesen Fall zu lösen. Das überraschende und glaubhafte Ende bringt eine erschütternde und erschreckende Wahrheit ans Licht.

Der flotte Erzählstil ist angenehm zu lesen, weil man als Leser gut den Gedanken der Ermittler folgen kann. Durch die Beschreibung der wunderschönen Winterlandschaft erhält die Erzählung viel Lokalkolorit. Die Personenbeschreibungen sind wieder ausgezeichnet und sehr differenziert.

Dieser düstere und etwas unheimliche Kurzkrimi ist Nina Ohlandt sehr gut gelungen und aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.11.2018
Himbeerschaum und Dünentraum / Ostseeliebe Bd.3 (eBook, ePUB)
Sommerkorn, Frida Luise

Himbeerschaum und Dünentraum / Ostseeliebe Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hindernisse auf dem Weg zum Glück

„Himbeerschaum und Dünentraum“ ist der dritte und letzte Teil der Trilogie „ Ostseeliebe“ von Frida Luise Sommerkorn.

Inzwischen ist es Mai geworden und Caro und Johannes sind von ihrer Weltreise heimgekehrt. Aber irgendwie wirken sie bedrückt, obwohl die Reise sehr schön war. Als Caro zufällig ihrem Exfreund Jens begegnet und ihm von ihren Erlebnissen unterwegs erzählt, ahnt sie nicht, wie verhängnisvoll diese Begegnung für sie wird.
Auch bei Anne und Raoul läuft es nicht gerade rund. Derzeit sind beide mit dem Umbau des geerbten Hauses und der Verschönerung des Gartens beschäftigt. Aber jeder arbeitet allein vor sich hin.
Stine und Ben sind ein glückliches Paar, das endlich eine gemeinsame Wohnung möchte. Da passt es doch gut, dass sich Stine die Möglichkeit bietet, das Haus, in dem sich ihr Büchercafé befindet, zu kaufen? Leider versäumt sie bei all ihren Träumen Ben nach seinen Wünschen zu fragen.

Frida Luise Sommerkorn erzählt munter und unterhaltsam, doch mit vielen nachdenklichen Tönen. Man kann als Leser die Probleme gut verstehen und mit den Freundinnen hoffen, dass sich alles zum Guten wenden wird.
Die Protagonisten zeigen ein differenzierteres Profil mit Charakter und werden zu Personen, mit denen man sich identifizieren kann.

Trotzdem ist eine leichte und angenehm zu lesende Lektüre geworden, die Entspannung und Unterhaltung garantiert. Schließlich finden die Freundinnen immer einen Ausweg, um alle Hürden des Schicksals zu meistern. Der Erzählstil ist flüssig und leicht zu lesen. Flotte Szenen- und Perspektivwechsel gestalten die Erzählung abwechslungsreich und Überraschungen beleben die Handlung.

Aus meiner Sicht gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gern Liebes- und Frauenromane lesen.

Bewertung vom 09.11.2018
Dünenwinter und Lichterglanz
Janz, Tanja

Dünenwinter und Lichterglanz


ausgezeichnet

Ein modernes Weihnachtsmärchen

Mit diesem Foto und dem Brief begibt sie sich nach St. Peter - Ording, um den Empfänger zu suchen. Wird es ihr gelingen die große Liebe ihrer Oma zu finden?
Sie ahnt nicht wie diese winterliche Reise ihr Leben verändern wird. Tanja Janz erzählt flüssig und sehr einfühlsam. Die Schilderungen der verschneiten Salzwiesen und des Ortes mit seinen schmucken Häusern und Hotels verzaubern den Leser. Ich kenne St. Peter im Frühling, aber meine Sehnsucht, diesen wunderschönen erholsamen Ort im Winter zu erleben, wurde geweckt. Die Beschreibungen friesischer Bräuche und Legenden fügen sich perfekt ein.

Die Zeit vergeht schnell für Alida in St. Peter- Ording und so werden es mehr als drei Wochen, in denen sie auch die Familie von Femke, die neben ihrem Antiquitätenladen auch noch Fremdenzimmer vermietet, näher kennenlernt. Alida ist bescheiden und hilfsbereit geblieben, obwohl viele Menschen sie aus ihrer Fernsehsendung als Wohnexpertin kennen. Sie freundet sich bald nicht nur mit Femke und ihren Zwillingen an, sondern unterstützt die Familie auch bei der Vorbereitung des Adventsfestes im Antiquitätenladen. Bald eröffnen sich ihr ausgerechnet in St. Peter attraktive berufliche Perspektiven. Nur Thomas, Femkes Bruder, macht es ihr nicht leicht.

Die Suche nach dem unbekannten Hans nimmt sie ganz schön in Anspruch. Jedoch Alida lässt sich nicht entmutigen und stößt auf einen überraschenden alten Zeitungsartikel.

Mir hat diese Erzählung mit dem Ausblick in die Zukunft sehr gut gefallen. Die Story bietet viel Abwechslung, Überraschungen und einen ganz besonderen Zauber. Manchmal hat die Handlung etwas Märchenhaftes, was aber sehr gut in die bevor stehende Weihnachtszeit passt. Das Versprechen des wunderschönen Covers wird hier nicht enttäuscht. Es ist eine stimmungsvolle Geschichte, die nicht nur in die Vorweihnachtszeit passt, sondern zu jeder Zeit von allen, die Romantik mögen, gelesen werden kann.