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LichtundSchatten

Bewertungen

Insgesamt 241 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2022
Fethullah Gülen (eBook, ePUB)
Pahl, Jon

Fethullah Gülen (eBook, ePUB)


schlecht

Wenig ist bei Gülen so wie die Oberfläche scheinen will.

Wer wirklich wissen will, was mit Gülen los ist, dem sei eine aktuelle Hörfunk Sendung empfohlen: "Gülen in Deutschland - Wie demokratiefeindlich ist die Bewegung?."

Dabei erfährt man alles Notwendige zu dieser Bewegung, die auf Umwegen ein einziges Ziel erreichen will: den Koran als gültiges Weltwissen verbreiten, mit Personenkult, extremer Kontrolle, Sicherheitsdiensten und vielen Dingen mehr, die sich mit demokratischen Systemen nur schwer vereinbaren lassen.

Erdogan und Gülen sind islamische Brüder im Geiste, die den politischen Islam fördern und verbreiten wollen. Wenig ist bei Gülen so wie die Oberfläche scheint. Die Tarnsysteme sind umfassend ausgestattet, das Wording perfekt auf demokratische Länder abgerichtet. Jeder sollte hinter diese Tarnung schauen lernen.

Irritierend für mich ist, dass der Autor die Ziele und Tarnungen Gülens unkritisch übernimmt. Er vergleicht ihn gar mit Luther, ein haarsträubender Vergleich, der nur eines offenbart: geringes Verständnis für die Ideen und Ziele des Islam.

Bewertung vom 15.09.2022
Jeder für sich und Gott gegen alle
Herzog, Werner

Jeder für sich und Gott gegen alle


gut

Psychoanalyse als grauenhafter Fehler des 20. Jahrhunderts
Rezension aus Deutschland vom 29. August 2022
Werner Herzog ist davon überzeugt, dass die Psychoanalyse mit vielen anderen grauenhaften Fehlern das 20. Jahrhundert zu einem schrecklichen gemacht hat.

Hier kann ich ihm nur zustimmen:

„Wenn sie in ein Haus einziehen, und wenn sie jeden letzten dunklen Winkel mit hellen Neonlichtern ausleuchten, wird das Haus unbewohnbar. Und wenn sie gleichzeitig den Versuch machen, einen Menschen mit grellen Lichtern bis in die dunkelsten Schatten der Seele auszuleuchten, wird dieser Mensch unbewohnbar. Ich könnte niemals ein Liebesverhältnis mit einer Frau haben, die jeden zweiten Tag beim Psychiater ist.“

Eine beeindruckende, lesenswerte Biografie eines Menschen, der von der eigenen Sendung überzeugt ist und sein Leben in ein Ringen mit Gott, den Gewalten, Umständen und den Menschen gestellt hat. Seine Hybris quillt aus allen Seiten des Buches, schon als Schüler nimmt er mit 5 Pseudonymen an einem Schreibwettbewerb teil und wettet, dass alle 5 gewinnen. Aber es waren nur 4, für Werner Herzog ein Misserfolg. Das Buch ist eine Abfolge aus Unglücken, Drama und nochmals Drama.

Seine Eltern waren Atheisten und er wird mit 14 Katholik. Der Islam hätte ihm noch besser gefallen, weil dabei niemand zwischen ihm und Gott gewesen wäre, lese ich. Außer den ganzen Regeln, die Mohammed in den Hadith und im Koran vorgegeben hat, muss man ergänzen. Und der Unterdrückung von Frauen, auch Ungläubigen. Mit Sicherheit hat er davon bis heute keine Ahnung, man hört an Dingen, in denen man sich wirklich auskennt, ob jemand daher redet oder nicht. Seine Erklärungen über die frühen Christen und das Ringen um die Trinität traue ich einem 13-Jährigen nicht zu, sie klingen nachträglich eingefügt.

Das Buch klingt wie von einem Höhlenmenschen gesprochen, düster, voller Unglücke, mystisch und leider sein ganzes Leben und das seiner Verwandten bis in alle letzten Ecken ausleuchtend. Hier erklärt sich ein Gesandter fremder, mythischer Kräfte und leider musste ich an Axel Springer denken, der sich für einen Wiedergänger Jesus hielt. WH sieht überall verzückte, mythische Verbindungen, die ihm Wege aufzeigen und Hinweise.

WH hat ein unfasslich großes, festes Ego sowie Überzeugungen und Werke, die einem Bewunderung abbringen. Sympathisch muss man ihn nicht finden. Noch wie war ich beim Lesen/Hören eines Buches beklemmter und habe keinerlei Wunsch, mit diesem Mann ein Wort zu reden.

Dieser Satz blieb mir in Erinnerung, aus der Deutschlandwanderung: "Der Schwan schwamm von hinnen nach dannen."

Ich kenne keinen einzigen Film von Herzog und wollte mir Walter Steiner, den Skiflieger, ansehen. Auch, weil ich selbst Skispringer war. Mit diesem Buch im Hintergrundgepäck war es mir unmöglich, auch nur wenige Minuten zu folgen, ich kann es mir nicht erklären. Vielleicht nur so viel: die Absurditäten des WH in Filme gegossen müssen keine Kunst sein, auch seine Texte werden ihn nicht überleben, wie er hofft. Überschäumende Egos versiegen ebenso im Boden wie alle anderen Höhlenmenschen.

Bewertung vom 15.09.2022
Global gescheitert?
Schröter, Susanne

Global gescheitert?


ausgezeichnet

Der westlichen Hybris die Leviten gelesen!
Vor allem grüne Anhänger sollten dieses Buch gut studieren, um ihre eigenen Schattenseiten kennenzulernen. Sowohl ihre Unterstützung der Ukraine als auch die blinden Flecken bei der Religion des Friedens schaffen immer neue Brandherde, die langsam vor sich hin glimmen und in der Zukunft zu massiven Problemen werden.

Prof. Susanne Schröter benennt die Probleme und falschen Entscheidungen einer alternativlosen Politkaste im Westen, deren Weg direkt in Kulturkampf, Abgrund und Cancel Culture führt. Dabei sind die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei, einem NATO Land, ganz besonders hervorzuheben. Die Nato ist eine Wertegemeinschaft, die sich u.a. zur Demokratie bekennt. Die Türkei aber verfolgt eine anti-westliche Agenda, ja führt Amerikan und Europa immer wieder an der Nase herum, um den Islam wieder zielstrebig zu einer politischen Kraft zu machen und die intellektuelle Westbindung aufzuheben.

Atatürk und seine laizistischen Bestrebungen sind heute weitgehend außer Kraft. Jeder wusste, dass Erdogan die Demokratie nur als temporäres, strategisches Mittel sah. Er verfolgt den Plan einer Re-Konstitution des islamischen Weltreiches und wird nicht müde zu sagen, dass die Fahnen des Islam wieder über Israel wehen sollten.

Susanne Schröter legt mit diesem Buch eine Bestandsaufnahme aktueller Politik des Westens und insb. der Grünen vor, deren Wendungen Angst und Schrecken einjagen müssen. Sie werden heute aber durch weitgehend regierungskonforme Medien unterstützt, deren Konzept weit ab vom Geist jener Leitlinie stehen, die Hans-Joachim Friedrichs vorgegeben hat. Schreiber und Mediendarsteller heute verstehen sich als Götter, die im Oberkommando der hehren Weltmoral stehen und belehren.

Sich davon abzuwenden und Bücher wie dieses von Susanne Schröter zu lesen, ist eine der besten Maßnahmen überhaupt, um wieder Vernunft und Klarheit atmen zu können. Der damit gewonnene Blick auf die Realitäten wird damit frei von falscher Moral und richtet sich auf jene kulturellen Grundstürze, die jedem ernsthaften Demokraten zu denken geben müssen.

Bewertung vom 15.09.2022
Schnurr, Eva-Maria; Patalong, Frank

"Deutschland, deine Kolonien"


weniger gut

Besser wäre gewesen, Bismarck hätte sich durchgesetzt.

Selbstverständlich waren auch Deutsche keine reinen Gutmenschen damals im 19.Jh. in ihren Kolonien, so wie alle anderen Eroberer-Länder auch. Weit früher allerdings begannen die Engländer mit ihrer Kolonialisierung und neben allen problematischen Handlungen bleibt festzuhalten, dass Engländer, entgegen wirtschaftlicher Interessen, die Sklavenhalterei beendeten. (Siehe Weltgeschichte der Sklaverei, Flaig)

Es gibt Kolonien, die fremde Hilfe annahmen, sich weiterentwickelten und andere, die nach wie vor rückständig, meist korrupt, blieben. Inwieweit deutsche Entwicklungshilfe nach 1945 dazu beitrug, wird in diesem Buch nicht problematisiert, obwohl der Unterschied zur chinesischen Hilfe (stärker marktwirtschaftlich orientiert) eklatant ist.

Katja Iken schreibt in ihrem Beitrag (Mit Küssen und Kosen gibt man keinen Liebesbeweis): „Deutsche Frauen waren unabdingbar zum Erhalt der „weißen Herrenrasse“, Basis deutscher Unterdrückungsherrschaft in Afrika.“ So wäre nach meinem Wissen erst in den 30er Jahren formuliert worden, obwohl Houston Stewart Chamberlain, ein englischer Schriftsteller damals schon in diese Richtung fabulierte.

Darwin und sein Überlebenskonzept der Arten übertrug man Ende des 19. Jh. auch auf Völker und Rassen (engl. race). In Deutschland dachte man eher an ein Erziehungsvolk, mit folgender Aufgabe für die Schutzbefohlenen in Afrika: „Sie müssen erst mit endloser Geduld, Strenge und Gerechtigkeit im Laufe der Jahrhunderte zu (europäischen) Menschen erzogen werden.“

Die damaligen Probleme deutscher Handlungsweisen in den Kolonien wurden im Berliner Parlament offen diskutiert. Bismarck war ein Gegner kolonialer Ausdehnung und glaubte nicht an die wirtschaftlichen Verheißungen überseeischen Besitzes. Hätte Wilhelm II auf ihn gehört und ihn länger am Ruder gelassen, sähe vieles anders aus. Tatsächlich musste der deutsche Staat erhebliche finanzielle Aufwendungen leisten, um wirtschaftliche Abenteuer zu sichern. Es war ein Verlustgeschäft.

Dieses Buch vermittelt unglaublich traurige Schicksale aus einer Zeit sehr anschaulich, die uns heute fremd ist. Sie müssen aber alle mit dem damaligen (weltweiten) Empfinden erfasst und vergleichend bewertet werden. Hier empfiehlt sich ein Buch, das sachlicher und differenzierter vorgeht, im Übrigen von einem Nicht-Deutschen geschrieben: „Verteidigung des deutschen Kolonialismus“ von Bruce Gilley.

Deutschland kommt dabei besser weg als andere Betreiber von Kolonien. 1960 wurde Französisch-Togo zur unabhängigen Republik Togo. Die Regierung von Togo lud zur Unabhängigkeitsfeier auch den letzten deutschen Gouverneur Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin ein. Deutsch wird auch heute noch an vielen Schulen Togos gelehrt.

Mit beiden Büchern kommt man vermutlich einer Wahrheit näher, die damals nichts wusste von BLM oder Gender und die selbstverständlich über kulturelle Unterschiede redete. Dabei war man von der eigenen Kraft und der Intelligenz völlig überzeugt, ähnlich wie sich das alte Rom eine andere Lebensart gar nicht vorstellen konnte.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2022
Mission
Mazzucato, Mariana

Mission


schlecht

Robert Peterchens Mondfahrt.

Ich habe alle Bücher von Habeck gelesen und jetzt also eines seiner von ihm bewunderten Vordenkerin. Die Riemen, die uns einengen, werden enger und absoluter. Kontrolle, Indoktrination und Vorgaben grün sozialistischer Träume, hier wird Robert, der Kinderbuchautor und Philosoph, endlich fündig.

Mazzucato will die „Ausgabe von CO-2 Ausweisen, damit jede Person ihre Klimabilanz überwachen kann“. Es ist dies nur die Spitze eines Eisberges, der uns zum Frösteln bringen sollte. Wer dieses Buch gelesen hat, weiß, was auf uns zukommt, der grüne Nachbar mit Solaranlage auf dem Dach ist nur ein stiller Mitläufer, die sozialistischen Träume werden konkreter, der Griff nach Mond und Sternen wurde selten kühner ausgesprochen.

Peterchens Mondfahrt ist kein Buch mehr, sondern startet soeben, die Bevölkerung in Bereiche zu bringen, die uns atemberaubend in die Kälte bringen. Die Menschen in den neuen Bundesländern werden sich in die Freiheiten der untergegangenen DDR zurücksehnen.

In diesem Buch wird Marktwirtschaft zum kollektiven Mond-Kommando umfunktioniert, die Sonne der privaten Ideen- und Unternehmenskreativität erlischt ins Dunkel einer Welt, die religiöse Züge trägt, ohne den Horizont von Vernunft und Sachlichkeit.

Hier gibt es dann keine Insolvenzen mehr, die Produktion wird einfach stillgelegt, solange es Robert und den Endgrünen passt. Reiner träumender Sozialismus im finalen Endstadium, wer die Zeichen der Zeit noch nicht deuten kann, sollte dieses Buch lesen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2022
München 72
Brauckmann, Markus;Schöllgen, Gregor

München 72


ausgezeichnet

Heiter, leicht, dynamisch, unpolitisch, unpathetisch, frei von Ideologie.

So sollten die Spiele nach Willi Daume und seinem Komitee sein, das die Spiele in München vorbereitete. Otl Aicher als Chefdesigner muss einen Gegenentwurf zu den Inszenierungen aus 1936 liefern. Er ist Schwager von Hans und Sophie Scholl, den Mitgliedern der Weißen Rose. 1952 heiratete er Inge Scholl, die Schwester von Hans und Sophie.

Also bloß nichts Monumentales mehr, nichts Strenges, keine nationalen Bezüge. Der Gestaltungsbeauftragte Otl Aicher bekommt den Zuschlag ohne Ausschreibung. Er will das neue, das andere Deutschland zeigen, die Farben Rot und Gold werden verbannt, ein lichtes Blau und ein helles Grün dominieren, unterstützt durch Weiß und Silber. Blau wie der bayerische Himmel, grün wie seine Wiesen und weiß wie die Berge. „Es wird der von Willi Daume erhoffte große Wurf. Eine kommunikative Mondlandung…Otl Aichers Produkt ist „Das neue Deutschland.“

Das Buch eröffnet mit der Vorgeschichte und erhellt wirklich Spannendes, Dinge, die man gemeinhin nicht kannte, von der Arbeitsweise Daumes, der Auswahl von Hostessen, des Schlussläufers, den Sicherheitsvorbereitungen, Tipps für München und den Leiden des Fernsehens. Wer die Eröffnungszeremonie nochmals anschaut, und das wäre zu empfehlen, erkennt die Stimme der Spiele, Thomas Fuchsberger, in bestem Deutsch, Englisch und Französisch.

Vor allem die Musik bei den einmarschierenden Nationen ist bemerkenswert, ein gelungenes Potpourri von Kurt Edelhagen und seinen Mitkomponierern (die das Meiste geleistet haben). „Die leichtgängige Olympia-Pop-Parade in München ist weit von den der völkischen Darbietung 1936 in Berlin, wie es nur geht. Die Armeen der Athleten sind die die Musik demilitarisiert, staunt ein amerikanischer Beobachter auf der Bühne.“ Eine Brite sagt: "Ihr Deutschen könnt sogar die Ungezwungenheit organisieren."

Ein bemerkenswert gutes Buch, das eine Vielzahl an Hintergruenden auffächert, diese spannend erzählt und einen animiert, München 72 noch einmal Revue passieren zu lassen, über Youtube und andere Quellen, die eine Veranstaltung vermitteln, die niemand vergessen kann.

Alles war vermeintlich perfekt vorbereitet, die heiteren Spiele begannen und endeten jäh am 5.9.72 in einem Desaster. Warum? Niemand war auf den Terror vorbereitet, obwohl ein Polizeipsychologe (Georg Sieber) auch diesen Fall durchspielte. Der Polizeipräsident von München meinte zu dem erschreckend zutreffenden Szenario dazu lakonisch: "Polizeipsychologen sind dazu da, dass man sie erschlägt."

Polizisten im olympischen Dorf waren unbewaffnet, sie trugen Freizeituniformen. Die Terroristen kletterten über die Zäune, wie von Sieber vorausgesagt, ohne jegliche Kontrollen. Der in der unglaublichen Folge größte Fehler war: Die Deutschen Offiziellen, bei Genscher angefangen, weigerten sich, israelische Hilfe anzunehmen.

Für mich ist München ein Beispiel fehlender Vernunft und einem völlig abwesenden Analysewillen für die Realität, man wollte Deutschland endlich wieder zum Liebhaben präsentieren, blind und endlich hochmoralgeboren. Alle schämten sich zwar für das Versagen, allerdings ohne jegliche Folgen für die damals Verantwortlichen in Politik und Verwaltung.

Jeder mag Parallelen zum Heute ziehen, wo Dinge zum Alltag gehören, die man gar nicht mehr benennen darf. Die Aussage des Münchener Polizeipräsidenten von damals mag dies illustrieren. Wer einer Ideologie des Multikulturalismus Türen und Tore öffnet ohne jegliche Berücksichtigung von Gefahren durch kulturelle Unterschiede ist für nichts gewappnet, er leistet großen Problemen Vorschub.

Es ging nach dem 5.9. weiter. "Es war ein Sommer der Triumphe und der Niederlagen, der Leichtigkeit und der Leidenschaft, aber auch der Hilflosigkeit und des Versagens." Genau das erfahren wir in diesem Buch, das ich allen zum Lesen empfehle.

BP Steinmeier hat sich heute für das Versagen des deutschen Staates beim israelischen Volk entschuldigt. Gut so,

Bewertung vom 15.09.2022
Stresstest Corona
Schubert, Christian

Stresstest Corona


schlecht

Neoliberalismus und Kapitalismus sind des Teufels und die neueste Teufelei sei Corona. Wir lesen von Entfremdung und sonstigen sozialistischen Termini, damit hat das Buch für mich schon jeden Wert verloren, obwohl es durchaus einige gute Ansätze beinhalten mag.

Es ist interessant, aus welchen Ecken der an der Börse London völlig erfolglose Journalist Karl Marx immer noch hervorlugt. Wann werden die Anwürfe gegen den Kapitalismus endlich in sinnvolle Mitarbeit und Optimierungen gelegt - statt in die ewig gleichen Beschimpfungen ohne Substanz.

Bewertung vom 15.09.2022
Das Ende des Kapitalismus
Herrmann, Ulrike

Das Ende des Kapitalismus


schlecht

Natürlich sei der Kapitalismus schuld, wer auch sonst. Er muss endlich in die Tonne, stattdessen Vorschriften durch das Amt für Moral und Ökologie, Lenkung der unverständigen Ochsen in ihren beheizbaren Stuben. So wie damals, in England 1939. Wir münden in eine Kriegs-Mangelwirtschaft.

Am Ende, also in der deutschgrünen Kriegsmangelwirtschaft, bleiben uns noch 40 qm zum Wohnen, pro Nase. Mehr geht nicht. Fliegen, Auto - schwer bis unmöglich. Unser Lebensstandard geht auf 1978 zurück, sorry, so Frau Hermann. Und das sei völlig ok. Leider aber wisse man nicht, wie der Kapitalismus zu beenden sei. Falsch sei eine Harmonie zwischen Ökologie und Ökonomie - geht nicht, so UH. E-Autos? Eine Sackgasse!

Was Frau Herrmann ausblendet, ist unsere Freiheit, die in 1978 groß war, sie wird mit ihrem unausgegorenen Weg bald nur noch rudimentär vorhanden sein. Wir leben als ruhig gestellte, hungernde, frierende Wesen weiter, mit mächtiger Wut auf den weißen Mann, der das alles verbockt hat.

Dieses System war schon mal unter uns, es nannte sich DDR. Vielen Dank für diesen Vorschlag. Jetzt also die saubere DDR, damals waren ja kapitalistische Dreckschleudern am Werk.

Der Kapitalismus, d.h. die private, kreative Idee und deren Umsetzungen sind die Lösung, nicht das Problem. Diese Freiheit aber soll nach Frau Hermann nicht mehr vorhanden sein bzw. sie wird staatlich gelenkt, ein irgendwie geartetes China-Konzept, aber auf Schrumpfen angelegt.

Noch angsteinflößender als die Kompetenz von Herrn Habeck oder Frau Baerbock ist die von Frau Hermann. Hier wird konfusioniert und argumentiert wie im Seminar für Kleingläubige und Angsthasen. Ähnlich erfolglos wie Herr Marx an der Börse spekuliert hat. Herr Marx war auch Berufsjournalist.

Wir hören erst mal alle auf zu arbeiten, damit sich die Erde erholt, wir ziehen uns zurück in die Schneckenhäuser und warten ab. Die Passivenergie von UH ist beängstigend. Immerhin auf dem Niveau unseres Wirtschaftsmärchenonkels, der schon Kinderbücher über Blackouts geschrieben hat - und wie schön das sei.

Kein Wort davon, in welchen Bereichen zukünftig Wachstum stattfinden wird/könnte. Man studiere einen Russen, Kondratjew z.B., um zu verstehen, dass der Gesundheitsbereich morgen Wachstum generiert, das keine Grenzen kennt. Nicht alle Produkte sind an Grundstoffe und Ausbeutung der Erde gebunden.

Die Zukunft gehört dem Pferd, sagte Wilhelm II beim Anblick eines Autos. So kommt mir die Autorin vor, die den Kopf in den Sand steckt und vermutlich außer darüber schreiben noch nie eine einzige Idee am Markt umgesetzt und verkauft hat. Aber sie will uns sagen, wie wir die Klimakrise lösen?!

Wer sich in das Thema vertiefen will, schaue bitte das: "Streitgespräch zwischen Kapitalismuskritikerin Ulrike Herrmann (taz) und Dr. Dr. Rainer Zitelmann." UH hat immerhin den Mut, mit jemand zu reden, der einige erfolgreiche Firmen gegründet und nachgefragte Produkte auf den Markt gebracht hat.

4 von 29 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2022
Verfluchte Neuzeit
Ott, Karl-Heinz

Verfluchte Neuzeit


schlecht

Ein Buch in Schlag-Zeilen-Form

In der Stuttgarter Zeitung wurde dieses Buch vom Ressortleiter Kultur so angekündigt: „Zum Schlauerwerden so was wie das hier: Karl-Heinz Ott entfaltet in seinem Sachbuch eine Geschichte des reaktionären Denkens - und wirklich, sie hängen uns ja gerade im Nacken, die Trumps und Orbans, die Putins, Weidels und Wagenknechts dieser Welt.“ Mehr muss man den geneigten, vor sich hin dösenden Lesern im heißesten Sommer der Neuzeit wohl nicht mehr sagen. Namen als Schlagworte und die Hoffnung, dass Leser darauf einsteigen, Angst haben und so erschrecken wie der Redakteur Schleider. Leider aber ist das nicht die ganze Wahrheit.

Reaktionäre waren Leute, die Zustände vor der Aufklärung/franz. Revolution wieder herstellen wollten und heute wird dieser Kampfbegriff mit abwertender Zielrichtung benutzt. Anhänger des Fortschritts beschreiben sie als die „Gesamtheit der fortschritts-feindlichen Kräfte im Staat, seien dies Klassen, Schichten, Parteien, Personen oder Bewegungen.

Man kommt hiermit zum Begriff des Fortschritts. Wer könnte etwas gegen Fortschritt haben? Ich kenne niemand. Wir streiten lediglich um Dinge wie Marktwirtschaft (von Reaktionären als Kapitalismus diffamiert), Wohlstand, Gerechtigkeit, Natur und weltweite Ideen für ein gedeihliches Zusammenleben. Dabei spielen unterschiedliche Kulturen und Moralverständnisse eine Rolle. Die neuen Fortschrittsgläubigen rot-grüner Natur glauben, dass es keine Unterschiede der Kulturen gibt und alle mit allen überall zusammenleben können und wollen. Im Kern geht es bei diesem Konflikt um diese Sichtweise, die die Natur des Menschen völlig verkennt, ebenso basale Grundlagen der Energieerzeugung. Wir erfassen in grünem-sozialistischen Denken ein rückwärts-gewandtes, idyllisches Naturverständnis, gerichtet letzten Endes gegen jeglichen Fortschritt.

Orban und sein Ungarn war in osmanischer Zeit ein Grenzland und wurde permanent z.B. mit der sog. Knabenlese überzogen. Auch mit Österreich, dem gemeinsamen Herrscher, war man permanent über Kreuz. Herr Schleider könnte die Geschichte Ungarns bzw. der Sklavennahme nachlesen und verstehen lernen, warum Ungarn immer noch ein kulturelles Gedächtnis daran hat und seine Politik so gestaltet wie sie aktuell vollzogen wird. Es hat nichts mit reaktionär zu tun, sondern mit den Erfahrungen aus dem Mittelalter und jenen der Neuzeit, als ein sozialistisches System für weitere Verwerfungen sorgte. Orban ist kein Reaktionär, sondern ein vernünftiger Realist, der seine Kultur bewahren und nicht der Dekadenz des Westens öffnen möchte. Im Übrigen ähnlich wie Putin, dessen Vordenker Iwan Iljin ganz Wesentliches dazu gesagt hat.

Aktuell wird in der Ukraine von den USA eine neue Mauer hochgezogen mit dem Ziel der Schwächung eines Russland, das nicht mit Deutschland zusammenarbeiten soll. Dies nachdem man vorher in Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien für erhebliche Verwirrung und Flucht nach Deutschland sorgte. Wer aktuell in Urlaub fährt, z.B. in die Schweiz, merkt, wie der Euro verfällt und der Dollar gestärkt wird. Nur Blinde können das nicht wahrnehmen. Amerika ist reaktionär auf Amerika first eingestellt, auch wenn der Präsident jetzt Biden heißt. Trump hat keine Kriege angezettelt und für das Normalste der Welt gesorgt, sein eigenes Land zu stärken. Einziges Land der Welt, das sich selbst dekonstruiert, seinen Erfolg rückgängig macht und die ganze Welt retten will, ist Deutschland. Diese Ideologie wird scheitern, und zwar schmerzlicher als jene, die 1945 zu Ende ging.

Der Grund für das deutsche Verhalten ist relativ simpel: Franz Werfel schrieb in seinem 1946 veröffentlichten Roman „Stern des Ungeborenen" folgendes: „„Zwischen Weltkrieg II und Weltkrieg III drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Und sie nahmen das, was sie unter Humanität und Güte verstanden, äußerst ernst. Sie hatten doch seit Jahrhunderten danach gelechzt, beliebt zu sein. Und Humanität schien ihnen jetzt der besser

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2022
Katar
Fromm, Nicolas

Katar


gut

Gut, aber....

Ein gutes Buch, das diesen mächtig kleinen Staat in seiner unglaublichen Geschichte beleuchtet und die bisherigen Entwicklungen erhellt.

Nichts in diesem Wüstenstaat ist nachhaltig, alles an traditionelle, fossile Energien verknüpft und westliche Architekten finden hier einen Spielwiese, um härteste, westliche Welten zu installieren, mit Klimaanlagen, Shopping Malls und Fußballstadien.

Dieses Buch verharmlost allerdings alles, was mit dem Islam und seiner Verbreitung durch Katar vonstatten geht. Man ist gespannt, wieviele der woken Kicker bei der anstehenden WM etwas gegen die Unterdrückung von Frauen und Homosexuellen sowie der Sklaverei sagen werden. Eine feministische Außenpolitik verträgt sich keinesfalls mit diesem Staat, auch Gas-Geschäfte lassen sich schwer mit unserer Kultur in Einklang bringen.