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Winfried Stanzick

Bewertungen

Insgesamt 2354 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2018
König der Lüfte
Mett, Christoph

König der Lüfte


ausgezeichnet

Christoph Mett, König der Lüfte, Bohem Verlag 2017, ISBN 978-3-95939-039-2

Christoph Mett, den Bilderbuchkenner als Illustrator schätzen gelernt haben, legt mit „König der Lüfte“ im ambitionierten und für die künstlerische Qualität all seiner Bücher bekannten Bohem Verlag aus Zürich ein Bilderbuch für Kinder und Erwachsene vor, für das er nicht nur opulente und phantasievolle Bilder geschaffen, sondern auch eine märchenhafte Geschichte geschrieben hat, die mit viel Hintersinn und satirischen Elementen das Nachdenken über Besitzlosigkeit, Überfluss und den wahren Wert der Freiheit provozieren will. Am Beispiel des Königs Ambrosius werden den das Buch betrachtenden Kindern die Auswirkungen von Machtstreben und Anhäufung von Gütern im Zusammenhang mit den eigentlich wichtigen Dingen im Leben vermittelt.
Denn der König sammelt als, was funkelt. Sein Volk nennt ihn König Klunker. Als eines Tages viele Journalisten ins Schloß kommen, um über den König und seine Sammelleidenschaft zu berichten, kommt es zu einem Zwischenfall, der alles verändert.

Es ist eine stellenweise lustige, fast durchgängig sehr philosophisch daherkommenden Geschichte, die oft aus der heutigen Welt gegriffen scheint mit vielen aktuellen Bezügen und die doch besonders am Ende das Geschehen in eine phantastische Märchenwelt verlegt.

Ein anspruchsvolles Bilderbuch, das auch die vorlesenden Erwachsenen ins Nachdenken bringen wird.

7 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2018
Und morgen regieren wir uns selbst
Ypsilanti, Andrea

Und morgen regieren wir uns selbst


ausgezeichnet

Andrea Ypsilanti, Und morgen regieren wir uns selbst, Westend 2017, ISBN 978-3-86489-160-1

In den letzten Jahren war es in der politischen Öffentlichkeit des Landes eher still um sie geworden und sie fristete im Hessischen Landtag ein unspektakuläres Hinterbänklerdasein. Nun, da Andrea Ypsilanti, die 2008 als erste an einem Versuch scheiterte, mit der Linken eine Koalition zu bilden, nachdem sie mit ihrer SPD Roland Koch eine schwere Niederlage bereitet hatte, in diesem Jahr nicht mehr zur hessischen Landtagswahl antreten und sich sozusagen in den politischen Ruhestand verabschieden wird, legt sie eine Streitschrift vor, in der sie ihrer eigenen Partei gehörig die Leviten liest.

Es ist eine dezidiert linke Politik, die sie vertritt und für die sie bei dem britischen Labourvorsitzenden Jeremy Corbyn ein immer wieder zitiertes Vorbild findet. Das Buch erscheint in einer Zeit, in der in der deutschen Sozialdemokratie nach der Bundestagswahl, der zunächst klaren Absage an eine Mitwirkung in einer Koalition und der zwischenzeitlichen Abkehr davon, nicht nur die eigenen Funktionäre, sondern eine veritable Mehrheit der 450 000 Mitglieder der Traditionspartei erhebliche Zweifel daran haben, wie es ohne eine grundlegenden Erneuerung an Haupt und Gliedern mit der SPD weitergehen soll. Die Wahl zwischen Pest und Cholera scheint die Partei in diesen Tagen zu zerreißen.

Ein gründliches Studium des Buches von Andrea Ypsilanti könnte nicht nur den Funktionären, die um ihr politisches Schicksal kämpfen, sondern gerade den vielen neuen Mitgliedern, eine dringend nötig Orientierung dafür geben, wie die Ohnmacht der sozialdemokratischen Partei nicht nur in Deutschland überwunden werden könnte. Aber vielleicht kommt das Buch zu spät für diesen Prozeß.

Normalerweise legen Politiker solche Bücher vor (zuletzt Robert Habeck und Christian Lindner) um sich für eine politische Zukunft inhaltlich zu positionieren. Der Rückzug Andrea Ypsilantis aus der parlamentarischen Arbeit in diesem Herbst scheint dazu so gar nicht zu passen. Man möchte sie und andere ermutigen, ihre Positionen, die ich bei weitem nicht alle teile, aktiv und engagiert in ihre Partei und in die Öffentlichkeit zu tragen.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2018
Wer hat schon eine normale Familie?
Nowell, Belinda

Wer hat schon eine normale Familie?


ausgezeichnet

Belinda Nowell, Wer hat schon eine normale Familie, Carl Auer Verlag 2017, ISBN 978-3-8497-0203-8

Dieses zuerst in England erschienene, von Christel Rech-Simon ins Deutsche übersetzte Bilderbuch zeigt mit liebevollen Illustrationen und lustigen Texten, welche vielfältigen Familienformen es gibt, und hilft Kindern, die in solchen, teilweise ungewöhnlichen Familienkonstellationen aufwachsen, ihr Anderssein zu akzeptieren.

Es beginnt, als Alex eine Tages seinen Schulfreunden erzählt, mit Emma sei gestern eine neue Schwester in seine Familie gekommen, ein Pflegekind so wie er selbst. Alle Kinder freuen sich darüber, nur der rüpelhafte Jimmy Martin schreit laut und abfällig, dass Alex` Familie doch nicht normal sei.

Traurig kehrt Alex nach Hause zurück und fragt seine Mama: „Sind wir normal?“ Die Mutter nimmt die Frage ernst und sagt“ „Ganz und gar nicht!“ Dann holt sie das letzte Klassenfoto heraus und sie gehen miteinander die einzelnen Schüler durch. Sie finden gemeinsam heraus, dass jeder Schüler in einer anderen Familienkonstellation lebt und erleben, dass das ganz normal ist.

In einem Nachwort für Eltern Erzieher und Vorleser beschreibt die analytische Kinder- und Jugendtherapeutin Christel Rech-Simon die sozialen, psychologischen und therapeutischen Zusammenhänge des Themas. Sie resümiert, „dass jede Familie einzigartig ist, dass es keine ‚normale‘ Familie im Sinne einer Gleichheit gibt und dass ihre Besonderheit ein wichtiger Bestandteil des individuellen Identitätsbildung ist.“

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2018
Unter der Drachenwand
Geiger, Arno

Unter der Drachenwand


ausgezeichnet

In seinem neuen Roman erzählt der österreichische Schriftsteller Arno Geiger von Menschen, die im Jahr 1944 in einem kleinen Ort namens Mondsee bei Salzburg zu Füßen der Drachenwand versuchen, in einer Atempause des Zweiten Weltkrieges zu sich selbst zu kommen.

Hauptperson ist der ich-erzählende kriegsversehrte Soldat Veit Kolbe. An der Ostfront schwer verletzt worden, reist er auf Anraten eines Hauptmannes im Lazarett nach Mondsee aufs Land, wo ein Onkel von ihm, der dort als Postenkommandant Dienst tut, ihm eine Unterkunft verschafft. Kolbes Vermieterin ist eine bösartige Frau, die ihm während seines gesamten Aufenthaltes das Leben schwer macht. Richtig gefährlich werden kann ihm allerdings der Mann der Vermieterin, ein fanatischer Nazi, der bei seinen Heimaturlauben alle mit Durchhalteparolen quält.

Veit Kolbe, so würde man es heute nennen, leidet unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, hat immer wieder Panikattacken und kann ohne das Medikament Pervitin nicht sein. Er hat auf dem Weg der Wehrmacht nach Osten alles gesehen, „was niemand sehen will“. Massenerschießungen von Juden, die wahllose Zerstörung von Dörfern und die Liquidierung unzähliger Zivilisten haben sich in sein Gedächtnis eingebrannt und er wird die inneren Bilder einfach nicht los.

So wie sein literarischer Schöpfer selbst es einmal von sich sagte, versucht auch Veit Kolbe mit Schreiben diese Leerstellen des Grauens zu füllen und zu bannen. Er hofft, dass sein Genesungsurlaub so lange dauern wird, bis der Krieg hoffentlich bald zu Ende ist, und tut auch einiges selbst dazu, um ihn immer wieder zu verlängern. Dennoch schwebt die drohende Rückkehr an die dann wohl sicher für ihn tödliche Front wie ein Damoklesschwert über ihm und bedroht die zarten Pflänzchen von Liebe, die mit der in der Wohnung neben ihm zusammen mit ihrem Baby wohnende Margot aus Darmstadt keimen.

Langsam lässt Arno Geiger ihre Beziehung sich entwickeln. Ähnlich behutsam führt er sukzessive weitere Personen in seinen dichten Roman ein. Da sind die Mädchen im Lager Schwarzindien, die dort aus verschiedenen Städten des Reichs gebracht wurden. Insbesondere das Schicksal des Mädchens Nanni Schaller bewegt ihn und seinen Erzähler, denn als es spurlos verschwindet, sind nicht nur die Bewohner Mondsees erschüttert, sondern auch der Cousin des Mädchens, dessen zahllose unbeantwortete Briefe von der Front an seine Freundin Geiger dokumentiert. Er wechselt auch immer wieder nach Darmstadt, der Heimat von Margot und lässt deren Mutter, die ihr Überleben in einer von Bomben gänzlich zerstörten Stadt zu organisieren sucht, zu Wort kommen.

Und da ist der „Brasilianer“, ein aus Brasilien zurückgekehrter Auswanderer und Bruder der garstigen und fanatischen Vermieterin. Veit Kolbe und Margit freunden sich mit dem regimekritischen Reformbiologen an, und führen, als er wegen einer abfälligen Bemerkung über das Regime für sechs Monate in Haft kommt, sein Gewächshaus weiter.

Doch der wichtigste Erzähler neben Veit Kolbe ist wohl der jüdische Zahntechniker Oskar Meyer. Er ist mit seiner Familie nach langem Zögern von Wien aus nach Budapest geflohen, wo er als Zwangsarbeiter zufällig auf Veit Kolbe trifft. Sonst allerdings gibt es keine Verbindung zwischen Oskar Meyer und dem Geschehen am Mondsee.

Selten habe ich die inneren Nöte einer jüdischen Familie, die versucht sich vor der tödlichen Gefahr der Nazis zu retten, so eindringlich und unter die Haut gehend beschrieben gelesen, wie in den Schilderungen von Arno Geiger.

Nachdenklich und eindrücklich erzählt Arno Geiger in einer sensiblen Sprache vom Krieg und von Menschen, die die Hoffnung nicht aufgeben, dass es auch nach dem Ende des Krieges eine Zukunft für sie geben kann.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2018
Mission Manifest

Mission Manifest


ausgezeichnet

Johannes Hartl, Mission Manifest. Die Thesen für das Comeback der Kirche, Herder 2018, ISBN 978-3-451-38147-8

Wenn in diesem Buch von der Kirche die Rede ist und konstatiert wird, dass sie immer bedeutungsloser wird, dann ist die Katholische Kirche gemeint. Ob das, was in diesem Buch vorgeschlagen wird, auch für andere christliche Kirchen von Bedeutung sein kann, wäre separat zu überprüfen. Die zunehmende Bedeutungslosigkeit der Kirche und des Glauben wollen die Autoren des vorliegenden Buches nicht mehr tatenlos hinnehmen.
Sie wollen die Glut des Glaubens wieder entfachen und weitergeben. Damit das gelingt, haben sich die einflussreichsten Leiter religiöser Bewegungen und Organisationen zusammengeschlossen, um dieses Jahrhundert wieder zu einem Jahrhundert des Glaubens zu machen. Mit zehn Thesen zeigt dieses Buch, was sich ändern muss und wie das geht. Eine mitreißende Forderung, dass Mission wieder die höchste Priorität hat. Und eine Einladung an alle, die sich nicht damit abfinden wollen, dass der Glaube verdunstet – der eigene Glaube und der der Welt.
„Wir wollen, dass Mission Priorität Nummer eins wird“, sagen sie und setzten auf eine „Welle des Gebetes“ , den Zusammenschluss verschiedener Initiativen und Gruppen und eine Neuausrichtung kirchlicher Strukturen in der Seelsorge – diese müsse „missionarischer“, „expansiver und offener“ werden. Ohne indoktrinieren zu wollen.

Eine Fülle von modernen Events und Aktionen sollen vor allem junge Menschen mit ihren Fragen und Nöten ansprechen und sie für den Glauben gewinnen. Ich kenne aus den letzten Jahrzehnten aus dem Bereich der evangelischen Kirchen ähnliche Aktionen, die aber nach meiner Einschätzung nie über lokale Wirkungen hinausgingen.

Man wird abwarten müssen, ob „Mission Manifest“ mehr Erfolg beschieden ist.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2018
Olga
Schlink, Bernhard

Olga


ausgezeichnet

Bernhard Schlink, Olga, Diogenes 2018, ISBN 978-3-257-07015-6

Bernhard Schlink ist einer der vielseitigsten Schriftsteller im deutschsprachigen Raum. Mit seinem „Vorleser“ auch international berühmt geworden, hat er seither zahlreiche Romane veröffentlicht, die in all ihrer Unterschiedlichkeit eines verband: die Liebe für Geschichten und Menschenschicksale im Rahmen deutscher Geschichte.

Über einen langen Zeitraum deutscher Geschichte spannt sich auch sein neuer Roman, in dem Bernhard Schlink die fiktive Lebensgeschichte von Olga Rink erzählt und ihrer lebenslangen schwierigen Liebe zu Herbert Schröder, einem sozial höher gestellten Mann, mit dem sie nie zusammenleben konnte.

Schon als Kinder Endes des 19. Jahrhunderts waren sie zusammen und begründeten mit ihrer gegenseitigen Freundschaft eine Beziehung, aus der später ein Sohn namens Eik hervorgehen sollte, den Herbert aber nie kennenlernte. Zu oft und zu lange ist er immer wieder als Abenteurer unterwegs in der Welt, zunächst in Afrika, wo er eine dunkle Rolle beim Völkermord an den Hereros spielt, dann in Asien, später dann vorzugsweise in der Arktis, wo seine Faszination für die legendäre Nordostpassage ihn lange nicht los lässt, bis er bei einer Expedition verloren geht und ihn mehrere nach ihm suchende Expeditionen nicht finden können. Olga macht gegen erhebliche Widerstände eine Ausbildung und arbeitet in verschiedenen Dörfern als Lehrerin.

Olga schreibt ihm postlagernde Briefe nach Trömsö in Norwegen, wo er seine letzte Expedition nach Spitzbergen begann. Ihr Sohn Eik steigt schon vor dem 2. Weltkrieg zu einem hohen Nazischergen auf, was Olga großen Kummer macht.

All das wird erzählt von Ferdinand, einem pensionierten Beamten, in dessen Familie Olga nach dem Krieg als Näherin arbeitet. Seine Beziehung zu der alten Frau ist eng, sie liebt ihn wie einen eigenen Sohn. Der Erzähler vermittelt dem Leser in einem ausführlichen zweiten Teil des Buches seinen persönlichen Eindruck der gealterten Olga, die ihm seit seiner Kindheit gern Geschichten über Herberts Abenteuer erzählt und zu der er auch als Erwachsener Kontakt hält. Schon hier wundert man sich über seine Kenntnis zahlreicher Details aus der Lebensgeschichte Olgas, über deren Beschaffung er dann erzählt. Nach langen Recherchen gelingt es dem selbst schon gealterten Ferdinand in einem Antiquariat in Trömsö einen Packen von postgelagerten Briefen zu erwerben, die wie durch ein Wunder all die Jahrzehnte überdauert haben.

Diese Briefe, die in einem dritten Teil des Buches abgedruckt sind, geben nun Olga selbst das Wort und der Leser erfährt von manchem neuen Aspekt ihrer langen Lebensgeschichte, die er vorher schon von Ferdinand, dem Erzähler, erfahren hat. Wenn Ferdinand am Ende resümiert, dann spricht da durchaus Bernhard Schlink selbst von seiner Begeisterung über seine literarische Figur, für die es in seiner eigenen Lebensgeschichte vielleicht das eine oder andere Vorbild gegeben haben mag:
„Ich war stolz auf sie. Welches Glück, wenn das Leben, das ein Mensch lebt, und die Verrücktheit, die er begeht, zusammenstimmen wie Melodie und Kontrapunkt! Und wenn beides nicht nur zusammenstimmt, sondern der Mensch es selbst zusammenfügt. Die Melodie von Olgas Leben war ihre Liebe zu Herbert und ihr Widerstand gegen ihn, als Erfüllung und Enttäuschung. Nach dem Widerstand gegen Herberts Verrücktheit die verrückte Geste, am Ende des stillen Lebens der laute Schlag - sie hatte den Kontrapunkt zur Melodie ihres Lebens gesetzt.“

Olga ist ein lesenswerter und sprachlich anspruchsvoller Roman über das Leben einer Frau zwischen Wirklichkeit, Sehnsucht und Aufbegehren.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2018
Kleiner Eisbär - Lars und die verschwundenen Fische
Beer, Hans de

Kleiner Eisbär - Lars und die verschwundenen Fische


ausgezeichnet

Hans de Beer, Kleiner Eisbär. Lars und die verschwundenen Fische, NordSüd Verlag 2017, ISBN 978-3-314-10413-8

Kaum ist der Sammelband mit den ersten 10 Geschichten von Lars, dem kleinen Eisbär, erschienen, da legt Hans de Beer den elften Band der Reihe vor. Wie schon in früheren Büchern über den Eisbären, setzt sich Hans de Beer kindgerecht, aber deutlich mit der Tatsache auseinander, dass durch die zunehmenden Erderwärmung der Lebensraum nicht nur der Eisbären stark eingeschränkt und ihr Überleben gefährdet ist.

Es beginnt damit, dass Lars aus seinem Winterschlaf erwacht. Er hat Hunger. Doch das erste, was er wahrnimmt: Es ist wärmer als in früheren Jahren und Menschen sind in Gebieten vorgedrungen, wo sie früher nicht waren. Das Eis ist dünner, der Mensch näher und die Fische drohen zu verschwinden.
Doch Lars und seine Freunde Berti und Isa schaffen es mit Hilfe von Freunden und Familie die Technik aus ihrem Lebensraum und somit auch den Menschen wieder zu verdrängen.

„Lars und die verschwundenen Fische“ ist eine ermutigende Rückeroberungsgeschichte, in der sich der kleine Lars als ein kleiner Held erweist.

Absolut kindgerecht wird hier ein schwieriges, und wohl auch trauriges Kapitel der Erderwärmung thematisiert. Für alle alten großen und neuen kleinen Eisbärfreunde sehr zu empfehlen.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2018
Die Energiewende
Turmes, Claude

Die Energiewende


ausgezeichnet

Claude Turmes, Die Energiewende. Eine Chance für Europa, Oekom 2017, ISBN 978-3-962380-012-0

Niemand bestreitet ernsthaft, dass die Energiewende, also die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf komplett erneuerbare eines der wichtigsten Themen der nächsten Zeit sein wird. Nicht nur bei uns in Deutschland. Die Differenzen, die, wie bei den Jamaika-Gesprächen gut zu beobachten war, werden ausgetragen über den Zeitraum, innerhalb dem diese Umstellung erfolgt sein soll, und über die Frage, wie stark dies subventioniert werden soll, oder ob man es besser dem Markt überlässt.
Claude Turmes, der Autor des vorliegenden Buches, ist seit langen Jahren Mitglied des Europaparlaments und hat einige der zentralen Energie- und Klimareformen Europas geleitet. Er geht der Frage nach, wieso, obwohl die EU-Staaten weltweit führend sind in der Nutzung erneuerbarer Energie und trotz der immensen finanziellen Mittel, die der EU zur Verfügung stehen, die Änderung der europäischen Klimapolitik so langsam voranschreitet.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.