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Arietta

Bewertungen

Insgesamt 463 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2021
Die Erfindung der Sprache
Baumheier, Anja

Die Erfindung der Sprache


ausgezeichnet

Die Kraft der Gemeinschaft und dem Zusammenhalt

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein dritter Roman von Anja Baumheier, sie hatte mich schon mit Kastanien Jahre und Kranichland, sehr begeistert, auch in diesen beiden Büchern ging es um die Familie, den Zusammenhalt und die Gemeinschaft. Obwohl dieser Roman so ganz anders ist als ihre zwei Vorgänger, hat mich auch diese Geschichte sehr fasziniert, über diese sprichwörtliche ganz so anders und besondere Familie. Das Buch, die Erfindung der Sprache und Adam ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Sie versteht es ihre Leser ganz in den Bann ihrer Geschichte zuziehen. Ihr Schreibstil ist flüssig, sehr Bildlich und mitreißend. Ihre Protagonisten sind sehr real und Authentisch, so als wären sie aus Fleisch und Blut. Ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Figuren und ihre Charaktere hineinversetzen.

Sehr gut gefiel mir die Mutter Leska von Oda und Oma von Adam, eine Frau die nur so Wärme ausströmte, die ein großes Herz hat, ein Fels in der Brandung, der ihre Familie alles ist. Auch Ubbo, ihr Mann strömte immer eine Gelassenheit und Ruhe aus, ein sehr verlässlicher Mensch. Auch ich hätte mich gerne von Leska verwöhnen lassen, den Essen hält Leib und Seele zusammen. Ja, Adam ist auch ein ganz besonderer Mensch, es fängt schon in seiner Kindheit an, und es machte mir riesige Freude ihn zu begleiten. Er ist wirklich ein außergewöhnliches Kind, auch als Erwachsener, ich hatte den Eindruck er könnte ein Autist sein, genau wie die verrückte aber liebenswerte Zola. Was das ganze so spannend machte ist sein Vater Hubert Riese, der aus aus Bayern nach Ostfriesland auf die Insel Platteoog verschlägt, der nie über seine Vergangenheit sprach, und eines Tages spurlos verschwindet. Seine Mutter verfällt darauf in Stumme Trauer, Adam wird Sprachwissenschaftler. Eines Tages fällt Adam das Buch, „ Die Erfindung der Sprache „ in die Hände, das Hinweise auf seinen Vater enthält. Adam , der bei seiner Recherche auf Zola Hübner trifft, macht sich mit ihr auf die Suche nach seinem Vater. Es wird eine Abenteuerliche Reise, genauso Abenteuerlich wie Zola ist, mit ihrem alten Bulli machen sie sich auf die Suche. Quer durch ganz Deutschland, nach Prag , bis in die Bretagne, immer wieder wenn sie sich am Ziel glauben, stehen sie vor einem neuen Mysteriösen Rätsel. Ich war erstaunt wie Adam über sich hinaus wuchs, diese so ungewöhnliche Zola in sein Leben lies und sich mit ihr aufmachte seinen Vater zu finden.
Eine sehr spannende und Abenteuerliche Geschichte, in die auch die ganze Bevölkerung der Insel mit eingebunden ist, und uns Zeigt was Zusammenhalt und für einander da sein bedeutet.

Bewertung vom 15.02.2021
Glückskinder
Simon, Teresa

Glückskinder


ausgezeichnet

Kinder des Glücks

Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Ich liebe die Bücher der Autorin Teresa Simon ( alias Brigitte Riebe) , man spürt beim Lesen das hier eine großartige Historikerin beim Schreiben zu Gange war. Ihre Recherche ist wie immer sehr Akribisch und genau. In ihrem neusten Werk geht es um die Zeit des Umbruchs von 1945- 1948, der in München spielt. Die Zeit nach dem Krieg, der Schwarzmarkt in der Möhlstraße blüht, die Menschen hungern und frieren, Heimatvertriebene, Kriegsheimkehrer, dem KZ- Außenlager Giesing und die Währungsreform . Sie hat Fiktivesund reales geschickt mit einander verbunden. Sie hat das ganze so Authentisch und Bildhaft geschildert, das einem beim Lesen so eine Art Kopfkino entstand. Ich konnte mich in ihre Figuren hinein Leben, fühlte, bangte, hoffte und Freute mich mit ihnen. Besonders Griet hatte es mir angetan, aber auch Toni.....
Beim Lesen wurde einem mal wieder bewusst wie gut es uns doch eigentlich geht, trotz Corona.
„ Den Schmuck hat man als Butter aufgegessen. Die Meissner Tassen trägt man jetzt als Schuh. So wächst dem Eigner, was er einst bessen, von Grund auf umgewandelt wieder zu.“
( Münchner Merkur)

Man kann wirklich sagen, Griet, Leni, Louis, Dan, Max, und Benno, sind Glückskinder, diese sieben junge Menschen haben den Krieg überlebt, und sehen einer neuen Zukunft entgegen. Im Gegensatz zu den vielen Millionen Tote , die dieser Krieg gefordert hat. Sehr erschütternd fand ich den Marsch der KZ Frauen vom Aussenlager Giesing, darunter auch Griet und Leni. Da kamen einem beim Lesen die Tränen. Gut fühlte es sich für mich an, das die Amerikaner, München befreite. Griet und Toni zwei Menschen wie sie nicht unterschiedlicher sein können. Das Toni und ihre Familie nicht begeistert waren, als der Amerikaner die Holländerin Griet, bei ihnen einquartierte, konnte ich gut nachvollziehen. Sie begegnen sich sehr misstrauisch, besonders Griet gegenüber. Einer KZlerin, es tat auch weh, ihr weh, man konnte es spüren, aber auch das sie ein Geheimnis hat, die Angst das es Auffliegt, was kann es sein, fragte ich mich immer wieder. Durch ihrem magischen Satz , den sie immer wieder aufsagt und sich durch die Geschichte zieht. „ Ich. Bin.Griet. Van. Moos. Ich. Werde. Leben“
Aber auch Toni und ihre Familie haben ihr zu Hause verloren und leben bei Tante Vev. , man stelle sich vor alle lebten bei der Tante, auf engsten Raum. Beide nähern sich mit der Zeit vorsichtig an, den sie könnten sich einander helfen. Es war spannend, die Annäherung zu beobachten, mit ihnen zusammen, so viel Dinge zu erleben und erfahren. Die Begegnung mit dem mysteriösen Louis, der ebenfalls was verbirgt, ein Genie auf dem Schwarzmarkt ist, oder Dan der Amerikaner mit dem großen Herzen. Werden wir hinter all diese Geheimnisse, Sehnsüchte und Hoffnungen, kommen, wie wird es ausgehen, jedenfalls mehr als Spannend.

Bewertung vom 10.02.2021
Mauersegler
Jakob, Valerie

Mauersegler


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Valerie Jakob, ist mit ihrem neuen Roman, über ein tragisches Familiengeheimnis , ein wundervolles Buch gelungen. Es lässt einem beim Lesen abtauchen, in ein sehr berührende und tragische Familiengeschichte. Ich habe mit den Protagonisten, mitgelitten, gelacht , gefreut und gebangt. Besonders Marianne, hat es mir angetan. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend. Die Autorin versteht es sich in jede Ihrer Figuren hinein zu versetzen. Der Plot ist sehr spannend und stimmig. Ihre Figuren und deren Charaktere sind sehr Authentisch und real geschildert. Es machte ein großes Vergnügen mit , Marianne , Roseanne, und Juliane, die Welt zu entdecken und zu fliegen.
Die wilden 1920 Jahre werden lebendig, auch die Zeit der Nazis, bis in unsere jetzige Zeit. Die Rolle der Frau um 1920, und unter Hitler, eine Zeit die nicht so einfach war, für uns Frauen.

Dank Juliane, die sich in einer Lebenskrise befindet, und unglücklich in ihrem Beruf als Lehrerin ist, dann auch noch von ihrem Freund betrogen wird, für den sie alles Aufgab. Da kommt gerade die Einladung vom Großcousin Johann, ihrer Mutter Inge richtig. Sie reist zu ihm an die Ostseeküste bei Greifswald. Es war wirklich ein Haus zum verlieben , abgelegen, mit großen Garten und Blick auf die Ostsee. Das Haus stammt noch von Johanns Mutter, Marianne die mit eine der ersten deutschen Pilotinnen war. Nur langsam kann sie in Johann eindringen, und erfährt durch ihn zum ersten mal von seiner Mutter Marianne und deren Freundin Roseanne. Ich muss sagen die beiden waren mehr als Freundinnen, richtige Seelenverwandte, obwohl Roseanne Französin war.
Sie sah in Marianne nicht, den Erbfeind, nein im Gegenteil, diese Freundschaft, fand ich beneidenswert. Sie sind wirklich faszinierende Frauen, ihrer Zeit weit voraus, lernen Autofahren und Fliegen, mit ihrem Mauersegler. Die Geschichte über diese beiden Frauen ist mehr als Geheimnisvoll und tragisch, besonders was Marianne betrifft. Die bei einem ihrer Aufklärungsflüge , in Afrika im Sengeal , 1939 vermisst wird.
Sie bleibt unauffindbar, einfach spurlos verschwunden. Juliane, die unbedingt Tapetenwechsel braucht, beschließt in den Senegal zu reisen, um sich auf die Spurensuche von Marianne zu begeben. Es wird sehr, sehr spannend, den sie macht eine unglaubliche Entdeckung, die auch Juliane Leben, eine neue Perspektive gibt. Werden wir erfahren was wirklich 1939 geschah, den ihr Ehemann Herrmann , der ihr das Leben zur Hölle machte, spielt ebenfalls eine Rolle. Lasst euch überraschen.....

Ein tragisches und spannendes Familiengeheimnis

Bewertung vom 07.02.2021
Die Frauen vom Jungfernstieg - Gerdas Entscheidung / Jungfernstieg-Saga Bd.1
Johannson, Lena

Die Frauen vom Jungfernstieg - Gerdas Entscheidung / Jungfernstieg-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Drei Frauen gehen ihren Weg
Meine Meinung zur Autorin und Buch :
Lena Johannson, ist es mal wieder gelungen mich mit ihrem neusten Werk, zu begeistern. Es ist der 1. Band ihrer Beiersdorf Trilogie. Hier im ersten Band, geht es um Gerda Troplowitz, die Frau von Oscar Troplowitz, der das Labor und unternehmen, von Paul Beiersdorf kaufte, und zu einem großen Unternehmen aufbaute. Nicht nur das er war einer mit der 1. die sich für bessere Arbeitsbedingungen seiner Angestellten einsetzte , sich im sozialen Bereich sehr angeschirrte , man kann sich vorstellen zum Missmut vieler Unternehmer. Es war mehr interessant die Herstellung und Entwicklung von Pflaster und Creme zu verfolgen, etwas was wir heute mit Selbstverständlichkeit verwenden. Wie viel Mühe und Forschung dahinter steckte wird einem beim Lesen so richtig bewusst. Sehr schön und Bildhaft hat sie alles beschrieben, auch das Elend der Arbeiter und der Menschen die unter unwürdigen Bedingungen in den Gängeviertel , von Hamburg lebten, da wird man sehr demütig und Dankbar wie gut es uns doch geht. Eine Geschichte die noch lange in mir nachhallen wird. Ich freue mich schon auf, Band 2 den sie Toni gewidmet hat „ Antonias Hoffnung „ und auf Teil 3 den sie Irma gewidmet hat„ Irmas Geheimnis“ .
Fiktives und reales hat sie wunderbar miteinander verbunden über die Beiersdorf Geschichte. Die realen Protagonisten wie die Tropolwitz und einige andere findet man im Personenregister, auch eine kleine Übersicht über der Beiersdorf Geschichte.



Gerda mochte ich auf Anhieb, eine Frau die in sich ruht, und wie ein Fels in der Brandung wirkte. Gerda und Oscar, das ist Liebe auf den ersten Blick, keine Vernunftehe, nein eine Liebesheirat. Ich habe Gerda bewundert wie sie hinter Oscar steht, ihm den Rücken freihält und ihn unterstützt, wo sie nur kann. Das Ehepaar war seiner Zeit weit voraus, es angeschirrte sich für die sozialen geschwächte Menschen, sorgte für bessere Arbeitsbedingungen und bessern Lohn, erkannten den Puls der Zeit, mit ihren modernen Ansichten, alleine in Punkto Werbung. Mich hat es nicht gewundert, das sie mit den stolzen Hanseatischen Geschäftsmänner anecken. Aber Gerda versteht es , ihr Ansehen und vorankommen, mit ihren Arrangements und Kunstsalons, sich ins rechte Licht zu rücken . Aber auch die Arme Toni, Witwe ist sehr wagemutig, als sie es wagt mit den Ideen vom Pflaster ihres verstorbenen Manne, sich bei Oscar, für das Labor zu bewerben. Ich habe sie mehr als bewundert, über ihren Mut und Courage. Aber wie es immer ist, es gibt Neider und Bösewichte, die Toni und Oscar Böses wollen. Irma eine sehr verwöhnte Tochter, aus gutem Haus, mochte ich am Anfang eigentlich nicht, aber ich habe mich geirrt , als ich hinter ihre Fassade blicken konnte, stellte ich fest, was sie doch für ein armer Mensch ist, verletzlich und sehr zerrissen von ihren innersten Gefühlen. Das diese drei Frauen, so unterschiedlich sie sind, zu den besten Freundinnen wurden, die durch dick und dünn gehen, hat mich mehr als gefreut. Lasst euch überraschen von dieser wunderschönen und berührenden Saga, Authentischer geht es nicht mehr.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.01.2021
Als das Leben wieder schön wurde
Sgonina, Kerstin

Als das Leben wieder schön wurde


ausgezeichnet

Träume und Hoffnungen vom Glück

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es war mein erster Roman von Kerstin Sgonina, und ich war sehr begeistert von ihrem Roman der in den 50er Jahren spielt. Ich selbst bin ein Kind dieser Zeit, und sie hat die damalige Jahre sehr gut wiedergegeben. Es geht um die Rolle der Frauen im Nachkriegsdeutschland, die Armut, Hamburg zerstört, viele wohnen sehr beengt, alles ist immer noch Knapp. Es war mir ein vergnügen in die damalige Zeit abzutauchen, viele Erinnerungen wurden wach, man war da noch nicht so verwöhnt und freute sich über jede Kleinigkeit. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend. Ihre einzelnen Figuren wirken sehr authentisch, auch deren Charaktere, ich konnte mich gut in sie hinein fühlen. Es wäre toll wenn es noch eine Fortsetzung geben würde.

Ich mochte Greta auf Anhieb, und konnte ihre innere Zerrissenheit förmlich spüren. Sie hat es nicht leicht als sie 1954 in Hamburg ankommt, sie wurde von ihrer Oma Annie in Stockholm großgezogen. Eine Frau die ihr viel Liebe gegeben hat. Mit 7 Jahren ging sie 1941 mit Annie von Hamburg zurück nach Stockholm, ihre Mutter Linnea ist Spurlos verschwunden, warum und weshalb das möchte Greta herausfinden. Annie ist Tod , und so sucht sie ihren Vater und dessen neue Familie auf. Der Empfang war mehr als frostig, Trude die Frau des Vaters ein Eisklotz, Ellen ihre Halbschwester, lehnte sie auch ab, eine wirklich komische Familie in der man sich unwohl fühlen muss. Bis auf ihren Halbbruder Mickey, der sie herzlich begrüßt und hinter ihr steht. Sie lernt seine Freundin Marieke kennen, offen und mit dem rechten Fleck auf dem Herzen, ihr schüttet sie ihr Herz aus, und erzählt von der Erfolglosen Arbeitssuche als Kosmetikerin. Schließlich beschließen sie ihren eigenen Salon aufzumachen, Marieke als Friseurin, und Greta als Kosmetikerin. Den beide finden , das die Frauen auch wieder Lichtblicke brauchen. Die beiden lernen durch Zufall Trixi kennen, als Greta bei deren Mutter Renate eine Freundin von ihrer Mutter nach Spuren von ihrer Mutter sucht. Die drei werden zu Freundinnen, obwohl die drei so Grundsätzlich verschiedenen sind, Marieke die aus dem Osten geflohen ist, Trixi die ihrer großen Liebe einem Amerikanischen Soldaten nach trauert, mit ihrer Demenzen Mutter im Schlepptau, die aus dem feinen Blankenese stammt. Und Greta die ihre Mutter sucht, und doch vereint die drei viele Gemeinsamkeiten, jede hat ein Päckchen zu tragen, und ihren Traum ihr Glück zu finden. Es war so schön die drei auf ihren Wegen und Träumen zu begleiten . Ich habe oft mitgefiebert ob auch alles klappt, es waren Wege durch Höhen und Tiefen , aber aufgeben war kein Obsession . Allein ihr knallrotes Schönheitsmobil , mit dem sie herum Touren, bis in die DDR, ich hätte mich am liebsten von den dreien verwöhnen lassen und habe sie bewundert, für ihren Wagemut in der damaligen Zeit. Wird Greta bei der Spurensuche nach Ihrer Mutter fündig und erfährt warum sie spurlos in den Kriegswirren 1941 verschwunden ist ? Es wird spannend und man hofft mit das Greta, Trixi und Marieke am Ende doch noch ihr Glück finden und Ihre Träume sich erfüllen.

Bewertung vom 23.01.2021
Elbleuchten / Eine hanseatische Familiensaga Bd.1
Georg, Miriam

Elbleuchten / Eine hanseatische Familiensaga Bd.1


ausgezeichnet

Frauen kämpfen für Gerechtigkeit und Freiheit
Elbleuchten

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman von Miriam Georg, sie hat mich mit dem 1. Band ihrer Hanseatischen Familensaga sehr begeistert. Ich habe mit ihren Figuren mitgefiebert, gelitten, gelacht und geweint. Sie schreibt über die Privilegien der damaligen Gesellschaft und der Menschen, über Gleichberechtigung, die Rolle der Frau, den Kampf um soziale Gerechtigkeit für die Arbeiter/innen. Über Handelsbeziehungen, dem Opium Import, Dampfschiffbau, Reedereien, die menschenunwürdige Arbeit der Arbeiter, das Leben in den Slums im Gängeviertel von Hamburg. Wenn auch die Figuren Fiktiv sind, mahn sie viele historische Persönlichkeiten zum Vergleich. Ihre Reschere über das Leben im neunzehnte Jahrhundert in Hamburg ist gut wiedergegeben. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend. Es hat riesigen Spaß gemacht in die Geschichte abzutauchen. Ihre Figuren wirken sehr Authentisch und real, man konnte sich gut in deren Gefühle und Charaktere hinein versetzen. Jedenfalls freue ich mich schon auf Teil 2, Elbstürme, das am 21.04.21 erscheinen soll.
Ich fand Lily von Anfang an sehr Liebenswert, eine kleine Rebellin und Kämpferin, die sogar nicht in die überhebliche Gesellschaft passte. Eine Welt voller Dünkel und Etiketten. Ich konnte Lily nachfühlen, es war ein Leben wie in einem Goldenen Käfig. Ich gestehe ihre Eltern behandelten sie sehr Liebevoll und Liesen ihr so manche Freiheit. Aber Lily hat andere Träume sie möchte frei sein, studieren und schreiben. Nach einem schrecklichen Unfall im Hafen, an dem sie sich die Schuld gibt, sieht sie die Welt plötzlich mit anderen Augen. Es ist der Hafenarbeiter Jo Bolten, der sie auf ihren heimlichen Ausflüge mitnimmt in die Welt, fern von ihrer Welt in der Villa an der Bellevue. Sie lernt die Welt des Elends und der Armut kennen, durch ihre Besuche in den Slums der Gängeviertel von Hamburg. An einem Tag beim Besuch in ihrem Lehrerinnen Seminar lernt sie die Schweizerin Emma kennen, sie hat dort Ärztin studiert, was in Deutschland für Frauen unmöglich ist. Heimlich besucht sie mit Emma, deren Frauenkreis, die sich für Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen einsetzen, für bessere Arbeitsbedingungen, hier erkennt sie ebenso das vieles falsch läuft in der Gesellschaft. Lily beschließt zu kämpfen, um diese Menschen die im Elend Leben zu unterstützen. Wenn ihre Eltern, besonders dieser Fiesling von Bruder Franz, und ihr Verlobter Henry von ihren Verbindungen wüsste, das wäre eine Katastrophe, man würde sie einsperren. Wie es mit Lily und der verboten Verbindung mit Jo und Verbindung weitergeht, jedenfalls schlagen die Wellen sehr hoch es geht zu wie auf einer stürmischen See, ich habe mit Lily aber auch ihrer Mutter Sylta mitgelitten , was man ihnen antut, nur um des guten Rufes und des Ansehen willens. Auch hat mich das Leben der Menschen im Gängeviertel sehr mitgenommen. Beim Lesen wurde einem mal wieder so richtig bewusst, wie gut es uns doch heute geht, man wird ganz demütig beim nachdenken.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.01.2021
Die Frau zwischen den Welten
Lind, Hera

Die Frau zwischen den Welten


ausgezeichnet

Eine wahre und dramatische Familiengeschichte

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman von Hera Lindt, und ich war begeistert von ihrer Geschichte über Ella, besonders da sie auf wahren Tatsachen beruht.
Im Nachwort der Protagonistin Ella, erfahren wir noch einiges , diese Worte haben mich sehr tief berührt. Sie hat Hera Lindt ihres Lebensgeschichte offenbart, dafür möchte ich auch Ella Berner danken , das sie uns sehr tiefe Einblicke in ihr Leben und das ihrer Familie erlaubte.
Im Nachwort der Autorin erfahren wir auch das Ella die Manuskripte kritisch las, bevor ihre dramatische Geschichte veröffentlicht wurde. Ich hatte oft Gänsehaut beim Lesen und Tränen in den Augen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, wenn auch nicht immer so glatt, aber Ella Berner, hatte ja auch mitzubestimmen. Das Buch hat mich sehr tief berührt und bewegt, einfach unfassbar was damals geschah. Beim Lesen wurde mir bewusst, wie gut es wir doch haben, weder Hunger, Not, und wir dürfen frei Reden und Denken.

Das die Zeit damals nach dem Krieg nicht einfach war, ist mir sehr bewusst, aber Ella wuchs trotz allem in der Ländlichen Idylle, mit ihren Eltern behütet und glücklich auf. Bis die Härte des Tschechischen Revolutiongarden , ihr wahres Gesicht zeigen. Als Deutsche sind sie unerwünscht, obwohl ihr Vater ein gebürtiger Tscheche ist, werden sie drangsaliert und verfolgt, von heute auf morgen endet das so behütete Leben der kleinen Ella. Ihr Vater wird verhaftet, und erschlagen. Ihre Mutter, der kleine Bruder ein Säugling und Ella müssen in einem kleinen Dorf untertauchen. Die Familie war das reinste Freiwild, was Ella und ihre Mutter durchmachten, war die Hölle. Endlich glaubt Ella an einen Lichtblick als sie Pavel begegnet, es ist Liebe auf den ersten Blick. Nach der Hochzeit kommt sie vom Regen in die Traufe, Pavel entpuppt sich zum Gegenteil, die Ehe ist ein Matterium , schlimmer kann die Hölle nicht sein. Dann gerät sie auch noch in die Fänge des Geheimdienstes, es war furchtbar, man setzte sie unter Druck, man kann es sich gar nicht ausmalen, man muss es lesen. Als Ella, dem Arzt Mian begegnet, misstraut sie ihm und hält ihn für einen Spitzel. Aber Milan schafft es ihr Vertrauen zu gewinnen und es ist endlich die wirklich und aufrichtige Liebe. Das beide in den Westen fliehen wollen, war mir verständlich, ich hätte das Leben dort auch nicht ausgehalten. Sie spielen ein sehr riskantes Spiel, der Geheimdienst beobachtet sie auf Schritt und Tritt.
Lesen sie diesen unfassbare Geschichte, und ob und wie ihre Flucht in die Freiheit gelingen wird.

Bewertung vom 08.01.2021
Die Pianistin / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.2
Rygiert, Beate

Die Pianistin / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.2


ausgezeichnet

Claras große Liebe

Die Geschichte einer der bedeutendsten Virtuosinnen unserer Zeit – kenntnisreich und hochemotional erzählt.

Meine Meinung zur Autorin und ihrem Buch
Beate Rygiert, ist ein großartiges Werk mit ihrem fast schon biografischen Roman gelungen. Es war schon mehr als faszinierend, in das Leben der Clara Schuhmann einzutauchen, und sie näher kennen zu lernen. Da ich ein Fan klassischer Musik und der Oper bin, war das Buch ein muss für mich. Ich gestehe ich habe bisher über diese bedeutende Frau wenig gewusst, ich habe das Buch geradezu verschlungen. Die Autorin hat es hervorragend verstanden mich in die Geschichte einzubinden, den sie hat alles so Bildhaft und mitreißend erzählt, das man sich der Geschichte nicht entziehen konnte. Die Reschere ist sehr gut und auch Kenntnisreich und sehr feinfühlig und Emotional erzählt.

Clara war ein Wunderkind, schon mit 11 Jahren stand sie auf der Bühne und zog die Menschen in ihren Bann mit ihrem virtuosen Klavierkonzert.
Den Vater fand ich oft sehr hart und unerbittlich, aber ich glaube das es gerade diese harte Schule war, das sich Clara später so durchsetzen konnte in der dominierten Männerwelt. Aber man spürte, das es Clara trotzdem Spaß machte, auch trieb sie ihr Ehrgeiz ganz oben im Rampenlicht zu stehen, sie brauchte die Bewunderung, den Applaus, dem Musik war ihr Leben, wie die Luft zum Atmen. Schon als junges Mädchen schwärmt sie für Robert Schuhmann, er ist ihre große Liebe. Der Vater ist gegen eine Ehe mit Robert, ich war am Anfang genauso erzürnt wie Clara, und dachte wie kann er nur so herzlos sein, aber mit der Zeit verstand ich ihn, er hatte seinen Schwiegersohn durchschaut , genauso wie Claras beste Freundin Emilie, die sie vor ihm warnte. Sie hatten vollkommen Recht, weshalb und warum müsst ihr selbst in Erfahrung bringen. Ich sehe nach diesem Buch Robert Schuhmann mit anderen Augen. Er war ein sehr labiler Mensch und sehr Egoistisch, ohne Clara wäre er im Sumpf gelandet, so sehe ich es. Eine Geschichte voller Höhen und Tiefen, eine Geschichte mit sehr viel Tiefgang.

Bewertung vom 19.12.2020
Die Zeit der Birken
Kabus, Christine

Die Zeit der Birken


ausgezeichnet

Die dunkelen Geheimnisse einer Familie
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ich habe schon einige hervorragende Bücher von Christine Kabus gelesen , sie spielten bisher immer in Norwegen dem Land der Fjorde, auch dieser Roman hat mich sehr begeistert.Dieses mal spielt er in Estland und Deutschland. Man spürt sie hat ihn mit viel Herzblut geschrieben, und sehr gut das historische recherchiert, man erfährt viel über die damalige politische Lage in Estland, was ich sehr interessant und lehrreich fand, man lernt nie aus, egal wie Alt man ist. Sie erzählt alles so Bildhaft, das ich das Gefühl hatte ein Teil der Geschichte zu sein. Ich habe mit Ihren Protagonisten, gelacht, geweint, gebangt und gehofft. Sie erlaubt uns tief in die Seelen Ihrer Figuren zu schauen, ich hätte sie manchmal gerne in die Arme genommen. Ihr Schreibstil ist wie immer sehr flüssig, spannend und mitreißend, das man mit den Figuren einfach mitfieberte, und nach und nach von den dunklen Geheimnisse der Familie erfährt.
Schon der Prolog war sehr spannend und Emotional, so das ich mehr als neugierig war. Ich fand Gesine und Charlotte verbinden viele Gemeinsamkeiten, besonders was ihnen passierte.
Gesine und Charlotte, sind Kämpferische Frauen, die sich nicht so,gerne Unterordnen, beide wachsen in Adeligen Familien und ihren Standesdünkel auf, besonders ihre Mütter fand ich sehr schlimm und Egoistisch, vom Ehrgeizig zerfressen. Obwohl die beiden Geschichten 1938 und 1977 spielen, scheint man immer noch so verbohrt zu sein, Hauptsache die Töchter machen eine sehr gute Partie. Am meisten habe ich Charlotte bedauert, die sich in den falschen Mann verliebt, dabei ist der Este Lennart ihr große und wahre Liebe, für den sie sogar ihre Eltern belügt, einzig ihre Freundin Zilly deckt sie von Anfang an, und auch ihr Onkel Julius dem der Reiterhof auf der Insel Hiiumaa gehört. Alles scheint sich gegen Charlotte verschworen zu haben, sie wird Schwanger von Lennart , und dann bricht auch noch der 2.Weltkrieg aus, sie beschließt mit ihren Eltern reinen Tisch zu machen und ihnen von ihrem Kind zu Beichten. Also reist Charlotte zu ihren Eltern, anstatt sich zu freuen passiert schreckliches, es ist die Hölle was ihr passiert, ich war entsetzt über ihre herzlose Mutter was sie ihrem Kind antat. Es war einfach schwer zu verkraften was ich da las.
1977 scheint sich das Ganze bei Gesine zu wiederholen, ihre Mutter ist ebenso vom Ehrgeiz zerfressen, ich hatte oft das Gefühl sie hat kein Herz im Laib. Gesine verliebt sich gegen ihren Willen in den Pferdetrainer Grigori der bei ihnen auf dem Hof arbeitet. Opa Paul ist immer auf ihrer Seite, auch ihr Vater ist ein patenter Mann, man mochte beide auf Anhieb. Es war ein ganz schönes hin und her zwischen Gesine und Grigori, bis sie ihren Gefühlen nachgab. Gesine schafft ihr Abitur und als Belohnung darf sie mit Kirsten nach London reisen, was mich schon ein wenig verwunderte, das ihre Mutter nachgab. Als sie von London zurück ist, ist Griorgi spurlos verschwunden. Es war mehr als spannend und erschütternd, in die Vergangenheit der Familie, ihre Abgründe und gut gehütete Geheimnisse einzutauchen.

Bewertung vom 05.12.2020
Wo du nicht bist
Gebert, Anke

Wo du nicht bist


ausgezeichnet

Liebe ist stärker als der Tod

Meine Meinung zur Autorin und Buch

Anke Gebert, Roman handelt nach einer wahren Begebenheit. Von Irma und dem unerschütterlichen Glauben an die Liebe, wie sie mit aller macht daran festhält, auch in den dunklen Zeiten während des Regimes der Nazis. Nicht aufgibt und treu zu ihrer großen Liebe dem Jüdischen Arzt Erich hält, allen Widrigkeiten und Gefahren zum Trotz. Die Autorin hat mich dermaßen an Ihre Geschichte gefesselt, das ich das Buch nicht zur Seite legen konnte. Sehr intensiv und Einfühlsam, erzählt sie von Irma Weckmüller und dem jüdischen Arzt Erich Bragenheim, und gerade da diese Geschichte auf wahren Tatsachen beruht ging sie mir sehr unter die Haut. Ich habe mit den beiden mitgelitten, und Irma für ihre Kraft, den Mut und bewundert. Bedanken muss man sich an Bärbel Schimmel, das sie der Autorin die Dokumente über ihre Tante Irmgard Bragenheim geb. Weckmüller zur Verfügung stellte. Sonst hätten wir nie etwas über diese außergewöhnliche Frau und ihre Geschichte erfahren.

Irmgard und ihre Jüngere Schwester Martha wuchsen als Vollwaisen nach dem tragischen Tod ihrer Eltern bei der Nachbarin auf, die sie somit vor dem Waisenhaus bewahrte. So ganz uneigennützig war diese Frau nun auch nicht. Irmgard nimmt ihr Leben in beide Hände und arbeitet sich im KaDeWe zu einer angesehenen Verkäuferin hoch. 1929 begegnet sie dem Frauenarzt Erich im KaDeWe, es ist Liebe auf den ersten Blick. Beide fühlen sich sehr stark zueinander hingezogen, man konnte es förmlich spüren. Martha dagegen blieb mir unsympathisch und mein Bauchgefühl hat mich nicht getäuscht. Ein undankbares und neidisches Geschöpf ist und bleibt sie in meinen Augen. Irmgard dagegen war immer für sie da, auch als Martha ungewollt von ihrem Arbeitgeber schwanger wurde. Sie arbeitete für sie mit und zog den kleinen Max groß. Diese Liebe zu Erich ist schon ungewöhnlich und erinnert einem beim Lesen an das Lied „ Wo du nicht bist kann ich nicht sein.“ Irmgard ist es ganz egal das er Jude ist, selbst als die Zeiten schlimmer werden, steht sie zu ihm. Sie setzt für ihn ihr Leben aufs Spiel und tut alles für ihn. Martha das undankbare Geschöpf verachtet Irmgard, das sie den Juden Erich liebt. Nur der kleine und später der große Max hält zu ihr. Es war schön und traurig zu gleich, Irmgard und Erich bis zum bitteren Ende zu begleiten. Ich habe mitgelitten mit Irma, sie bewundert für ihren Kampf nach dem Krieg, das sie den Toten Erich doch heiraten durfte, was man ihnen vorher wegen Rassenschande verwehrt hatte. Es wird ein erbitterter und harter Kampf für sie. Was ich wunderbar fand am Ende des Romans findet man Fotos von den beiden im Nachwort und abfotografierte Dokumente. Die Autorin hat damit den Liebenden ein Denkmal gesetzt, und zeigt das wahre Liebe Hass und Willkür überwinden kann.