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eine Kundin

Bewertungen

Insgesamt 224 Bewertungen
Bewertung vom 31.05.2020
Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11
Mcdermid, Val;McDermid, Val

Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11


gut

Nicht der beste Teil
Nach der Lektüre des 11. Falls für Jordan/Hill bin ich doch sehr zwiegespalten. Konnte man in den Vorgängern davon ausgehen dass die Beiden sich bei der Ermittlung wunderbar ergänzten sind sie diesmal aus bekannten Fakten außen vor. Und damit beginnt meiner Meinung nach auch das Dilemma. Das restliche Team ist zwar bestrebt das beste aus der Situation zu machen und den Täter zu finden, aber es läuft alles nicht wirklich rund. Und die privaten Probleme von Jordan und Hill wurden für meinen Geschmack zu intensiv erzählt, so dass der eigentliche Krimiplot irgendwie zur Nebensache wurde. Ich hatte beim Lesen das Gefühl alles wurde seitenlang erklärt und von rechts auf links gedreht nur der eigentlich zu bearbeitende Fall nicht. Selbst die schrecklichen Zustände im Kloster bekamen in ihrer Erklärung nicht genug Raum hinsichtlich der ganzen persönlichen Probleme von Jordan und Hill. Ich muss leider sagen, dass mir dieser Teil der Serie nicht gefallen hat, aus dem Kriminalfall hätte die Autorin mehr machen können. Dass sie es besser kann zeigen ja die Vorgängerbände. Bleibt zu hoffen, dass sie sich im nächsten Teil wieder steigern kann. Für Fans der Serie durchaus zu empfehlen, schon um zu erfahren wie es Jordan und Hill ergeht. Letztlich von mir für dieses Buch gut gemeinte 3 von 5 Sterne.

Bewertung vom 16.04.2020
Blutgott / Clara Vidalis Bd.7
Etzold, Veit

Blutgott / Clara Vidalis Bd.7


sehr gut

Nichts für Zartbesaitete
Mit „Blutgott“ schickt Veit Etzold seine Patho-Psychologin Clara Vidalis und ihr Team vom LKA Berlin in deren nunmehr 7. Fall. Auch dieser ist, wie schon seine Vorgänger nichts für schwache Nerven. Eine Gruppe Jugendlicher tötet brutal eine Zugreisende. Eine dabei am Tatort zurückgelassene Signatur erinnert an den Totenzeichner aus Band 4 dieser Reihe. Clara und Dr. Friedrich beginnen zu ermitteln. Viele Passagen kommen gewohnt schockierend und abstoßend daher. Aber für eingefleischte Etzold-Fans durchaus gewollte „Kost“. Während der Leser der Polizei immer wieder einen Handlungsschritt voraus ist, bleibt die Spannung aber nicht auf der Strecke. Da allerdings immer mal wieder Bezug auf Vorfälle aus den Vorgängerbänden genommen wird, ist es nicht verkehrt diese zu kennen. Auch das „Wiedersehen“ mit den Mitgliedern aus Claras Arbeitsgruppe war wieder sehr schön. Kurz gesagt ist „Blutgott“ ein erneut gelungener Thriller, der extrem morbid daherkommt und nichts für zartbesaitete Leser/innen ist. Mich hat er gut unterhalten und ich vergebe 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 16.04.2020
Die Herren der Zeit / Inspector Ayala ermittelt Bd.3
Garcia Saenz, Eva;García Sáenz, Eva

Die Herren der Zeit / Inspector Ayala ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Super Thriller
„Die Herren der Zeit“ ist der Abschlussband der Kraken-Trilogie. Und was zweimal wunderbar funktioniert hat, passt auch im 3. Band. Denn auch hier wurde Vergangenheit mit Gegenwart verbunden, und somit ein rasanter und abwechslungsreicher Thriller zu Papier gebracht. In einem Buch aus dem 12. Jh. mit dem Titel „Die Herren der Zeit“, welches eine Art Familienchronik darstellt, sind Tötungsvarianten beschrieben, die im Jetzt erneut zur Anwendung kommen. Und hier beginnen die Ermittlungen für Kraken und sein Team. Durch den steten Zeitebenenwechsel bekommt der Thriller sein Tempo und seine Faszination faktisch vorgegeben. Allerdings muss man als Leser hier am Ball/Buch bleiben um die familiären Zusammenhänge und die vielen Wendungen während der Ermittlungen richtig zuordnen zu können. Wie schon in den Vorgängerbänden geizt die Autorin nicht mit Historischem aus ihrer Heimat dem Baskenland, was ich durchgängig gelungen und sehr informativ fand. Alles in allem ein würdiger Abschlussband dem ich jedem Thriller-Fan absolut empfehlen kann, wobei ich durchaus sagen möchte lest auch die beiden ersten Teile – es lohnt sich wirklich.

Bewertung vom 29.03.2020
Dankbarkeiten
Vigan, Delphine

Dankbarkeiten


ausgezeichnet

Gefühlvoll und wunderschön
„Dankbarkeiten“ handelt von einer betagten Madame, genannt Michka, die allmählich ihr Sprachvermögen verliert, Marie, die sich um Michka schon länger kümmerte und Jerome ein Logopäde, der Michka regelmäßig behandelte. Diese drei doch so unterschiedliche Menschen verbindet jedoch mehr als man denken mag. Haben doch alle drei keine richtigen familiären Bindungen. Als Marie von Michkas Traum erfährt nochmal den Menschen Dank zu sagen, die sie in schweren Zeiten liebevoll aufgenommen hatten, helfen die anderen Beiden bei der Suche. Delphine de Vigan hat einen sehr eindringlichen Schreibstil. Schnell hatte mich ihre Geschichte gefangen genommen. Sie versteht es meisterlich über nicht bewältigte, längste vergangene Geschehnisse, verpasste Chancen und nicht zuletzt das Vergessen selbst zu schreiben und dem Leser durchaus die eine oder andere Träne zu entlocken. Aber ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, dass trotz Betroffenheit - gegenüber Michka - und deren verzweifelten Suche nach Worten, am Ende alles doch noch gut werden kann/wird. Gefühlvoll, wunderschön und lebensnah wird diese Geschichte erzählt. Mir hat sie sehr gut gefallen und ich kann sie nur wärmstens weiterempfehlen. Ich vergebe 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 29.03.2020
Das Haus der Frauen
Colombani, Laëtitia

Das Haus der Frauen


gut

Frauen in Not
In dem Roman geht es wie der Titel ja schon sagt um einen Frauenhaus. Dabei springt die Handlung immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Wird in der Vergangenheit von Blanche Peyron erzählt, die 1926 in Paris eine Haus für bedürftige Frauen gründete, beschreibt der Jetzt-Strang von der Anwältin Solène, die nach einem Burnout dorthin findet und den Frauen hier mit Rat und Tat zur Seite steht. Angesprochen werden dabei verschiedene Themen wie häusliche Gewalt, Drogenmissbrauch, Flucht und Armut, die aber nicht tiefgründig erzählt werden. Sie sind faktisch nur die „Stichwort-Geber“ für Solenes Agieren. Der Roman liest sich flüssig, doch blieben für mich trotz der durchaus emotionalen und berührenden Geschichte die Charaktere zu blass. Der Grundtenor des Romans ist klar ersichtlich, der Kampf für die Rechte und Freiheit von Frauen ist noch lange nicht zu Ende. Allerdings hätte die Autorin den einzelnen Schicksalen mehr Platz einräumen sollen, das hätte mehr direkten Bezug sowohl zum Haus der Frauen als auch zu den Charakteren geboten. Den Roman kann ich weiterempfehlen aber vergebe nur 3 von 5 Sterne.

Bewertung vom 29.03.2020
Die Königin von Berlin
Roth, Charlotte

Die Königin von Berlin


ausgezeichnet

Die Muse Brechts
In „Die Königin von Berlin“ hat die Autorin Charlotte Roth wiedereinmal ihr feines Gespür für Historisches unter Beweis gestellt. Erzählt sie doch in ihrem neuen Werk die Lebensgeschichte der Carola Neher – die nicht nur mit einem unglaublichen Talent für Theater und Schauspiel gesegnet sondern auch die Muse Bertolt Brechts war. Leider ist sie aber auch ein Opfer der politischen Umstände ihrer Zeit. Denn es ist die Epoche der Weimarer Republik und die Menschen haben anderes zu tun als ins Theater zu gehen, müssen sie doch täglich ihren eigenen Kampf ums Überleben ausfechten. Der entscheidende Durchbruch und damit einhergehende große Bekanntheitsgrad bis in unsere Tage, ist ihr leider verwert geblieben. Um so schöner, dass sich die Autorin dieser Persönlichkeit angenommen hat. Durch den ausgezeichneten Erzählstil nimmt die Geschichte immer mehr an Tempo zu. Man möchte wissen wie es mit der Beziehung zu Brecht weitergeht oder was Klabund vor hat. Und was ist mit dem Barbaralied? Viele Fragen, die man beantwortet bekommen will. Und deshalb bleibt man dran und in Null Komma nichts ist der Roman auch schon wieder zu Ende – leider. Ich wurde toll unterhalten und kann diesen Roman nur empfehlen. Ich vergebe 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 29.03.2020
Marianengraben
Schreiber, Jasmin

Marianengraben


ausgezeichnet

Trauerbewältigung
„Marianengraben“ ist der Debütroman von Jasmin Schreiber. Sie widmet sich in ihm einem durchaus schwierigen Thema: Trauer und Depression. Aber der Autorin gelingt es, durch eine leicht verständliche Sprache und einer sehr genauen Wortwahl, Paulas Geschichte zu erzählen, die um ihren Bruder trauert und dabei in eine tiefe Depression verfällt. Der Leser bekommt dabei die ganze emotionale Bandbreite von Paulas Schmerz und Verzweiflung „hautnah“ ab. Es kommt alles sehr lebensecht beim Leser an, man durchlebt faktisch ein Wechselbad der Gefühle. Das Ganze ist so tiefgründig erzählt, dass ich ab und an innehalten und erst einmal tief durchatmen musste. Damit aber der Leser nicht auch wie Paula in eine Krise gerät, hat die Autorin Helmut auf den Plan gerufen, der mittels seiner schrulligen Natur für Paula „das Licht am Ende des Tunnels“ bedeutet und ihr somit zu einer großen Stütze wird. Dies ist vielleicht keine alltägliche Romankost die hier erzählt wird, aber durch die gekonnten humorigen Einlassung mittels Helmut, ist hier ein Roman entstanden, der trotz aller Trauer auch die Hoffnung zum Leben beschreibt. Für mich ein absolut lesenswertes Debüt. Ich vergebe volle 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2020
Beute / Bennie Griessel Bd.7
Meyer, Deon

Beute / Bennie Griessel Bd.7


ausgezeichnet

Toller Politthriller
Deon Meyer schickt in „Beute“ seinen Ermittler Bennie Griessel bereits zum 7. Mal auf Verbrecherjagd. Alles fängt recht beschaulich an und nimmt aber allmählich immer mehr an Rasanz zu und alsbald befindet man sich mitten drin in einem spannenden Thriller, der einen gar nicht mehr loslässt. Da die Ermittlungen nur langsam in Gang kommen erfährt der Leser diesmal mehr aus dem Privatleben von Bennie Griessel. Treibt ihn doch unter anderem die Frage um, ob seine Freundin einen Heiratsantrag von ihm annehmen würde. Aber auch die anderen Hauptcharaktere bekommen diesmal mehr Raum und man erfährt viel Neues über sie. Der Thriller-Plot nimmt mit der verdeckten Ermittlung in Absprache mit Bennies Chefin dann allmählich Fahrt auf. Wie Bennie und seine Kollegen bleibt der Leser sehr lange im Unklaren wer auf welcher Seite steht, wer ist Gut wer Böse. Aber genau das macht den Reiz dieses Thrillers aus. Es ist ein Thriller, der gekonnt die politische Situation Südafrikas in das Geschehen einfließen lässt von Bestechung und Erpressung bis zu Korruption in den höchsten Regierungskreisen. Ich kann diesen Thriller weiterempfehlen und vergebe 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 28.03.2020
Die Schule am Meer
Lüpkes, Sandra

Die Schule am Meer


sehr gut

Interessantes Stück Zeitgeschichte
„Die Schule am Meer“ gab es wirklich einmal. Sie wurde von Anni und Paul Reiner gegründet und legte neben den eigentliche Schulfächern viel Wert auf ein eigenständiges Handeln und gleichrangiges Miteinander von Lehrern und Schülern. Die Autorin verknüpft in diesem Roman Historisches mit Fiktivem, was ihr wunderbar gelingt. Anfänglich war es nicht einfach die vielen Personen auseinander zu halten, man sollte also am Ball/Buch bleiben, damit man die Beziehungen richtig einordnen kann. Es wird erzählt, wie die Schüler und Lehrer in ihrer kleinen Welt auf der Insel Juist mit ihren alltäglichen Problemen, Sorgen aber auch Freuden zurecht zu kommen lernen. Der Schreibstil ist eingängig und flüssig zu lesen. Die Beschreibungen rund um die Schule schildert die Autorin überzeugend und detailreich. Die einzelnen Charaktere waren gut ausgearbeitet. Allerdings hätte man nach meinem Geschmack einige Passagen etwas kompakter erzählen können. Dadurch fehlte es ab und an am Erzähltempo. Trotzdem war dieser Roman ein sehr interessantes Stück Zeitgeschichte für mich. Ich kann ihn durchaus weiterempfehlen und vergebe 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 28.03.2020
Aufgetaut
Safier, David

Aufgetaut


sehr gut

Die Suche nach dem Glück
Wie eigentlich nicht anders zu erwarten war, hat David Safier auch diesmal wieder eine total komische und extrem abenteuerliche Geschichte zu Papier gebracht. Allen Figuren voran steht hier Urga, die Steinzeitfrau, im Mittelpunkt, liebeswert in Szene gesetzt mit all ihren „Lebenserfahrungen“, die in der Jetzt-Zeit für besondere Erheiterungen sorgen oder auch bei ihrer Sorge um das letzte Mammut, das gerettet werden muss. Als gekonnten Kontrapunkt kommt dann Felix ins Spiel. Er, der Looser auf ganzer Linie, versucht nun Urga glücklich zu machen, um damit wiederum seine Familie und letztlich sich selbst glücklich zu machen. Der Roman ist kurz gesagt die Suche nach dem Glück. Die vielen neuen Lektionen, die Felix für sich lernt, bringen den Leser immer wieder zum Lachen. Die Geschichte ist herzerfrischend und dank des locker leichten Schreibstils flüssig zu lesen. Die einzelnen Charaktere tun ihr übriges der Geschichte ihren Stempel aufzudrücken. Mich hat das Buch gut unterhalten. Ich möchte es gern weiterempfehlen und vergebe 4 von 5 Sterne.