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Luise-21
Wohnort: 
Berlin

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Insgesamt 274 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2021
Das Collier der Königin
Maxian, Beate

Das Collier der Königin


sehr gut

Die Autorin Beate Maxian, erzählt in ihrem neuen Roman "Das Collier der Königin" eine spannende Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart, auf der Suche nach dem geheimnisvollen Collier der Marie Antoinette.

Inhalt:
Wien, Gegenwart. Ein unerwartetes Erbe rüttelt Leas Alltag als Versicherungsangestellte auf: Ihre zurückgezogen lebende Tante Gloria vermacht ihr ein Diamantcollier, das schon lange im Familienbesitz ist. Handelt es sich bei dem sagenumwobenen Schmuckstück wirklich um das Collier Marie Antoinettes, das während der Französischen Revolution verschwand? Und wie kam es in den Besitz von Leas Familie?

Paris 1794. Isabelle Blanc ist auf der Flucht. Ihr Vater gilt als Feind der Revolution, da er Schmuckstücke für Adelsfamilien anfertigte. In Todesangst versteckt sie sich vor den Schergen Robespierres. Doch gerade als sich die Lage beruhigt, steht ein Soldat vor ihrer Tür und legt ein fremdes Kind in ihre Arme ...

Meine Meinung:
Schon alleine das Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir sehr gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf eine schöne Geschichte aus der Vergangenheit und Gegenwart, gemacht.

Die Autorin erzählt in einem sehr flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil, die Geschichte über Leas Alltag bis zu dem Tag als sie ein Erbe ihrer unbekannten Tante Gloria durch deren Patensohn Elias, erhält. Nichts ist mehr so, wie es einmal war und stellt für Lea, alles auf den Kopf. Nach einigem hin und her, erforscht sie gemeinsam mit Elias die Herkunft des Colliers zu Zeiten der französischen Revolution. Anhand von alten Tagebuchaufzeichnungen begeben sich beide auf die Spur des Colliers.

Am stärksten hat mich die Vergangenheit zur Zeit der französischen Revolution und Isabelle, der Tochter des Goldschmiedes, der das Collier angefertigt hatte, berührt. Als Isabelles Vater ums Leben kommt, beginnt für sie eine entbehrungs- und leidvolle Zeit, die dann noch mit einem fremden Kind, ihren Weg erheblich beschwert.
Gerade diese Vergangenheit, macht diese Geschichte für mich unglaublich interessant.

Fazit:
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, Vergangenheit und Gegenwart einfühlsamen miteinander zu verknüpfen. Neben einer hervorragenden historischen Recherche besticht das Buch durch eine spannende und berührende Handlung, die mich bis zum Ende fesseln konnte. Selbst die Protagonisten und Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und richtig gut eingebunden.

Bewertung vom 12.10.2021
Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern
Kaiser, Maria Regina

Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern


ausgezeichnet

Die Autorin Maria Regina Kaiser, erzählt in ihrem neuen Roman „Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern“, eine sehr interessante und lesenswerte historische Romanbiographie über die berühmte Dichterin.

Meine Meinung:
Gleich zu Anfang lohnt es sich auf jeden Fall einen Blick auf den umfangreichen und wirklich tollen Anhang zu werfen, der Bilder der Dichterin, einer gelungenen Zeittafel und einen guten Glossar, bereithält.

Zum Inhalt:
Mit dem Einstieg der Geburt von Annette als Frühchen, der keiner eine Lebenschance einräumte außer der Amme, die das Mädchen sofort ins Herz geschlossen hatte, ist der Autorin ausgesprochen gut gelungen.
Es folgen die glücklichen Kinderjahre und das ausgesprochen gute Verhältnis zu ihren Eltern, die schon ihr frühes Schreiben mehr oder minder, unterstützt haben. Jedoch als junge Frau wird immer deutlicher, wie wichtig der gesellschaftliche Ruf vor allem ihrer Mutter war. Annette muss sich immer wieder ihrer Familie unterordnen. Die Autorin zeigt sehr gut auf, dass Annette eine Frau ist, die sich nach Freiheit sehnt, aber nicht genügend Kraft aufbringt, sich gegen die gesellschaftlichen Zwänge zu behaupten. Sie kann sich nicht mal frei entscheiden, wem sie ihr Herz schenken möchte, sondern braucht hierfür die Zustimmung ihrer Mutter.

Annette empfand ich als schwärmerisch, weltfremd und nur dann selbstbewusst, wenn es um ihr Werk ging - schließlich wollte sie, was den Männern der damaligen Zeit zustand: Ihre Freiheit und Anerkennung. Leider war sie damit genau das Gegenteil von dem, was zu dieser Zeit schicklich und erstrebenswert war.

Durch viele detaillierte Beschreibungen der Welt um Annette und durch die Sprache der alten Wörter, gibt es ein schönes Gesamtbild über die Zeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auch viele zitierte Gedichte der bekannten Dichterin Runden die Romanbiographie brillant ab.

Fazit:
Durch diese hervorragend recherchierte Romanbiografie habe ich eine ganze Menge über das Leben von Annette und dazu viel Interessantes erfahren. Der Autorin ist es gelungen mit ihrem wunderschönen Schreibstil hier ein realistisches Bild der damaligen Gesellschaft aufzuzeigen und hat mich bis zum Ende mitgenommen.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 26.09.2021
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


ausgezeichnet

Die Autorin Clara Lindemann, entführt den Leser in ihrem Roman „Der schwarze Winter“ in die Nachkriegszeit im Winter 1946/47, der später als der Hungerwinter in die Geschichte, einging. Neben der hervorragend gut recherchierten Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, versteht es die Autorin wahre und fiktive Geschichte, gekonnt und stimmig miteinander zu verknüpfen.

Meine Meinung:
Kaum hatte ich das Buch in der Hand, konnte ich es schon nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin hat für mich persönlich so einen fesselnden und spannenden Schreibstil, der mich tief in ihre Geschichte Eintauchen und nicht mehr losgelassen hat.

Silke, die ehrbare Geschäftsfrau hat bis zum Schluss an die Versprechungen von Hitler geglaubt, bis sie alles verloren hat, ihr Geschäft, ihr Haus und ihren Status. Als Vertriebene, fühlt sie sich hilflos und bekommt ausgerechnet von Menschen, die unter dem Naziregime gelitten haben, Hilfe. Eine harte Zeit beginnt für Silke und ihr starker Wille ist gefordert, sich in der Welt der Männer nicht unterkriegen zu lassen. Wird sie ihren Weg finden …?

Rosemarie die jüngere Schwester besticht durch ihren Optimismus selbst in schwierigen Situationen und kommt so was von sympathisch daher. Sie knüpft mit allen und jedem sofort Kontakt und schreckt vor nichts zurück. Rosemarie steht für vieles ein und kämpft unerbittlich gegen Ungerechtigkeiten entgegen den Regeln der damaligen Zeit. Nur mit der Liebe, hat sie nicht so ein glückliches Händchen und es dauert eine Weile, bis sie die wahre Liebe erkennt.

Zwischen beiden Schwestern entsteht ein Konflikt der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht. Trotzdem kämpfen beide ums Überleben oder gerade wegen der Hungersnot und eisigen Kälte. Unterstützung bekommen sie von dem Schwarzmarkthändler Hans, ohne dessen Hilfe, sie verloren gewesen wären.

Fazit:
Die Autorin erzählt mit ihrem wunderschönen Schreibstil eine berührende, emotionale und aufwühlende Geschichte, die einfach nur zu Herzen geht. Neben einer hervorragenden historischen Recherche besticht das Buch durch eine spannende und berührende Handlung, die mich bis zum Ende mitgenommen hat. Selbst die Protagonisten und Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und richtig gut eingebunden.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.09.2021
Die letzte Tochter von Versailles
Stachniak, Eva

Die letzte Tochter von Versailles


sehr gut

Die Autorin Eva Stachniak, erzählt in ihrem neuen Roman "Die letzte Tochter von Versailles" eine historische Geschichte aus dem 18. Jahrhundert, die sich rund um die Geschehnisse hinter den geheimen Türen von Versailles, abspielt.

Inhalt:
Versailles, 1755: Die junge Véronique fällt auf in den ärmlichen Gassen, wo ihre Familie kaum über die Runden kommt, und bald dringt der Ruf ihrer Schönheit bis zum Schloss, wo Ludwig der XV. das Interesse an seiner Favoritin, Madame de Pompadour, verloren hat. Véronique wird seine Geliebte, doch das Arrangement nimmt ein jähes Ende, als sie ein Kind erwartet.
Jahre später wächst Marie-Louise bei einer Pflegemutter auf, die sie zur Hebamme ausbildet. Über ihre Mutter weiß sie nichts. Sie heiratet den jungen Anwalt Pierre, der an der Seite Dantons für den Sturz des Königs kämpft. Doch eines Tages wird Pierre in einem anonymen Schreiben vorgeworfen, seine Frau habe Verbindungen zum Königshaus – das könnte ihn nicht nur seine Karriere, sondern auch den Kopf kosten …

Meine Meinung:
Schon alleine das Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben es mir richtig angetan, ja mich neugierig auf die Geschichte gemacht.
Der Einstieg beginnt mit einem kurzen Prolog - Paris 1793 und zwar nach dem Beginn der französischen Revolution. Die eigentliche Geschichte im Jahr 1755 wird in vier Teile unterteilt. Im ersten Teil bis zur Mitte des Buches, erzählt Véronique über sich und ihre Eindrücke, wie sie zu ihrer Stellung als Hirschparkmädchen kam bis hin zur Geburt ihrer Tochter. Nach der Mitte des Buches kommt ein plötzlicher Wechsel und nicht mehr Véronique erzählt sondern ihre Tochter Marie Louise. Die drei weiteren Teile beschäftigen sich mit dem harten Leben von Marie-Louise und zum Ende hin mit den Wirrungen der Französischen Revolution.

Fazit:
Die Autorin hat mit ihrem sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil eine durchaus lesenswerte historische Geschichte über die letzte Tochter von Versailles, geschrieben. Mit der strikten Trennung der Erzählungen zwischen Véronique und Marie Louise, war ich nicht ganz so glücklich und hätte mir hier einen weicheren Übergang, gewünscht.
Aus Sicht der Geschichte über Véronique und Marie Louise und der historischen Ereignisse, empfehle ich das Buch gerne weiter.

Bewertung vom 20.09.2021
Der perfekte Kreis
Myers, Benjamin

Der perfekte Kreis


sehr gut

Der Autor Benjamin Myers erzählt in seinem neuen Roman „Der perfekt Kreis“ eine interessante Geschichte über eine berührende Liebeserklärung an die englische Landschaft, die Natur und nicht zuletzt an eine ungewöhnliche Freundschaft.

Inhalt:
Redbone und Calvert kennen sich seit Langem. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten und einander wenig von ihrem früheren Leben erzählen, fühlen sie von Anfang an eine starke Verbundenheit. Zwischen den beiden Männern entsteht über die Jahre eine ungewöhnliche Freundschaft. Hinter ihnen liegen Zeiten der Rastlosigkeit und tiefen Einsamkeit, bestimmt von traumatischen Erlebnissen. Eher zufällig entsteht in ihnen die Idee der Kornkreise. Während sie hoffen, dass sie in diesem Sommer den Kreis erschaffen können, kommen sie ihrem Land und seinen Bewohnern, ihren eigenen Träumen näher, erleben sie sowohl ernüchternde als auch traumgleiche Begegnungen. Geprägt von demselben Freiheitsdrang und derselben Abneigung gegen jegliche Obrigkeit, entstehen in ihnen ein tiefer Respekt für ihre Umwelt und der Wunsch, die beengende Realität des Alltags hinter sich lassen zu können. Gelingt der perfekte Kornkreis, dann kann ihnen auch alles andere gelingen.

Meine Meinung:
Dieser poetische Roman handelt aus dem Jahr 1989 im ländlichen Südengland. Die beiden befreundeten Außenseiter Calvert und Redbone, erschaffen in den Nächten auf den Feldern in ihrer Umgebung Kornkreise, mit immer schöneren und anspruchsvolleren Formationen, die gut und sorgfältig geplant sind. Ihre nächtlichen Aktivitäten sind natürlich nicht legal und keiner darf davon erfahren.
Bei all ihren Aktivitäten geht es ihnen dabei aber auch um die Achtung vor der Natur, Träume, den Umgang mit der eigenen Vergangenheit, Freundschaft und natürlich um den perfekten Kornkreis zu schaffen.
Es gelingt ihnen, ohne größere Störungen, neun Kornkreise zu schaffen. Erst bei ihrem Meisterwerk die Honigwabe-Doppelhelix, den sie fast fertiggestellt haben, passiert etwas Unvorhergesehenes …

Fazit:
In diesem Buch gibt es keine richtige Handlung, diese Geschichte ist in Kapiteln mit den Namen der entstehenden Kornkreise gegliedert.
Der Autor erschafft mit einer ungeheuren Stärke, eine großartige Atmosphäre mit wortreicher Sprache, die vor allem in den Beschreibungen der Natur und Naturereignissen, liegt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2021
In den Klauen der Macht
Pawlik, Ana

In den Klauen der Macht


ausgezeichnet

Die Autorin Ana Pawlik, erzählt in ihrem beeindruckenden Debüt "In den Klauen der Macht" eine atemberaubende mittelalterliche Geschichte, die sich rund um die Geschehnisse in Steyr und im Ennstal, dreht. Die Geschichte beruht auf einem hervorragend gut recherchierten historischen Hintergrund, die mit einer fiktiven Handlung ausgezeichnet verknüpft ist.

Meine Meinung:
Schon alleine das Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben es mir richtig angetan, ja mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Das Buch ist schon einfach nur schön zum Anfassen und Anschauen.

Die Autorin erzählt mit einem lebendigen und spannenden Schreibstil das Alltagsleben von niederem Adel, Bauern und deren Ansehen im Ort, ihren Knechten und Mägden, die den Launen der Herrschenden unbarmherzig ausgesetzt sind. Ausgenommen hiervon sind die Ausgestoßenen, die Menschen, die im Wald leben und von der übrigen Welt, gemieden werden. Die einzelnen Charaktere werden bildlich und glaubwürdig sehr gut beschrieben und in die gesamte Handlung fest eingebunden.

Die Machtkämpfe zwischen Irenfried und Dietmar um das Amt des Burggrafen von Styra sind mit ausgeklügelter List und Tücke, richtig spannend und passend in die Geschichte, eingeflochten.

Die Erzählung um das Schicksal von Ännlin, ist einfach nur berührend. Immer auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater. Der Ritter Odo, der ihrer Mutter Ella sehr verbunden war, fühlt sich für Ännlin verantwortlich und erzählt ihr, wer ihr Vater gewesen sein soll! Doch was wird sein, wenn sie die Wahrheit um ihre Herkunft herausfindet?

Fazit:
Mit „In den Klauen der Macht“ ist der Autorin Ana Pawlik ein wunderbarer Start ihrer Trilogie gelungen. Neben einer hervorragenden historischen Recherche besticht das Buch durch eine spannende und berührende Handlung, die mich bis zum Ende mitgenommen hat.
Nach diesem für mich sehr gelungenen Romandebüt, bin ich mehr als gespannt auf den 2. Band und freue mich schon jetzt auf die Veröffentlichung.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.09.2021
Stille Verdrängung
Brosch, Corina

Stille Verdrängung


ausgezeichnet

Die Autorin Corina Brosch ist die erste gehörlose Autorin Deutschlands, die in ihrem beeindruckenden Debüt „Stille Verdrängung – der taube Psychiater“, eine wundervolle Geschichte über den tauben Psychologen Maik, geschrieben hat.

Inhalt:
Nachdem der taube Schüler Maik auf einer Abiturfeier von seinen engsten Freunden genötigt wird, durch eine Gruppenvergewaltigung ein Mädchen zu missbrauchen, ist er so verstört, dass er jeglichen Kontakt abbricht und sich in Berlin ein neues Leben aufbaut. Als Psychologe mit besonders empathischen Fähigkeiten ist er später hoch angesehen, auch öffentlich. Privat hat er ebenfalls sein Glück mit seiner Verlobten Kate gefunden. Doch dann holt ihn seine dunkle Vergangenheit wieder ein...

Meine Meinung:
Gerade die Gestaltung des Covers finde ich so was von passend zum Titel und hat mich erst recht, auf das Buch aufmerksam und neugierig gemacht.

Als Maik gehörlos geboren wird, fühlen sich die Eltern überfordert und bringen ihm das Sprechen und Lippenlesen bei, lassen jedoch die Gebärdensprache völlig außen vor. Mike ist in der Schule auf die Hilfe seiner engsten Freunde angewiesen und vertraut diesen bis zu dem Tag an dem die Gruppenvergewaltigung stattfand. Danach ist für Mike, nichts mehr wie es war …

Die Verzweiflung von Maik ist spürbar und seine Vergangenheit lässt ihn selbst als angesehener Psychologe nicht los.

Erst durch eine Freundin von Kate, wird Mike auf die Gebärdensprache aufmerksam und begreift, wie diese sein Leben verändern könnte. Teilweise fühlt er sich in seiner Umwelt und sogar in seiner Beziehung zu Kate, ausgeschlossen.
Gerade diese Situationen, hat die Autorin aufrichtig und einfühlsam, offengelegt.

Die Vergangenheit holt Mike mit Erpressung und Gewalt ein und das Drama nimmt seinen Lauf …
Bis zum Ende Spannung pur, denn Mike kann seinen Gegner nicht hören und tappt von einer Falle in die Nächste!

Fazit:
Die Autorin erzählt mit ihrem wunderschönen Schreibstil eine berührende, emotionale und aufwühlende Geschichte, die einfach nur zu Herzen geht. Der Protagonist und sein Umfeld sind bildlich in jeder Handlung sehr stimmig eingebunden.
Gerne und mit Freude, warte ich gespannt auf weitere Veröffentlichungen der Autorin.

Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.09.2021
Wellenflug
Neumann, Constanze

Wellenflug


sehr gut

Die Autorin Constanze Neumann entführt den Leser in die Vergangenheit ihrer zum Teil eigenen Familiengeschichte in ihrem neuen Roman „Wellenflug“ und erzählt in zwei Hauptsträngen, die Geschichte über zwei unterschiedliche Frauen.

Inhalt:
»Das faszinierende Doppelporträt zweier höchst unterschiedlicher Frauen. Genau recherchiert und opulent erzählt Constanze Neumann das Schicksal einer zerstreuten Familie, deren Geschichte mit der deutschen untrennbar verbunden bleibt.« Julia Franck

Als ihr Sohn Heinrich 1881 zur Welt kommt, setzt Anna Reichenheim große Hoffnungen auf diesen Erstgeborenen. Doch Heinrich schert sich nicht um die Konventionen seiner großbürgerlichen jüdischen Familie. Er erliegt den Verlockungen des Berliner Nachtlebens und verliebt sich in die ganz gewöhnliche Marie, die seine Mutter nicht akzeptieren kann. Gemeinsam suchen Heinrich und Marie in den USA ihr Glück, bis der Erste Weltkrieg sie zurück nach Deutschland holt. Sie bleiben ausgeschlossen aus der Familie, auch als die Schatten der Weltwirtschaftskrise und des aufkommenden Nationalsozialismus sich über das Land legen. Anna stirbt 1932 unversöhnt mit Heinrich, nicht ahnend, was ihrer Familie bevorsteht. Während seine Geschwister fliehen oder vertrieben werden, bleibt Heinrich in Deutschland zurück. Wieder ist es Marie, die ihm Halt gibt, als sie ums Überleben kämpfen.

Meine Meinung:
In dem ersten Teil erzählt die Autorin die Geschichte von Anna Reichenbach einer Jüdin. Anna heiratet den jüngsten Sohn eines Textilhändlers und bekommt bald ihre Tochter Gertrud. Als ihr Mann plötzlich stirbt, heiratet sie den älteren Bruder ihres verstorbenen Mannes. Sie führen ein sehr angenehmes Leben in ihrem herrschaftlichen Haus, bekommen sechs Kinder und Anna legt allergrößten Wert darauf, dass sich ihre Kinder nur standesgemäß verheiraten. Ihr Sohn Heinrich jedoch, entpuppt sich zum Taugenichts und wird von der Familie nach New York verbannt, wo er die unstandesgemäße Ehe mit Marie eingeht, die nie von Anna, anerkannt wird. Selbst als beide ein Kind bekommen und Marie ihrer Schwiegermutter ihren Enkel vorstellen möchte, werden sie abgewiesen.

Im zweiten Teil erzählt die Autorin nun die Geschichte über Marie die aus sehr einfachen und ärmlichen Verhältnissen kommt. Nachdem Heinrich in New York Fuß gefasst hat, reist Marie hinterher und hofft, ihn von seiner Spielsucht abzuhalten, was ihr leider nur bedingt gelingt. Als in Deutschland der Erste Weltkrieg ausbricht, hofft Heinrich, wenn er für das Vaterland als Soldat in den Krieg zieht, dass er von seiner Familie wieder aufgenommen wird. Welch ein Irrtum! Eine Rückkehr nach New York, ist für Heinrich danach nicht mehr möglich und das Drama nimmt seinen Lauf …

Fazit:
Die Autorin hat mit ihrem sehr angenehmen Schreibstil eine durchaus lesenswerte Familiengeschichte über den Aufstieg der Kaufmannsfamilie bis hin in die Zeit der Judenverfolgung geschrieben, die mich fesseln konnte. Mit der strikten Trennung der beiden Hauptsträngen, war ich nicht ganz so glücklich und hätte mir hier einen weicheren Übergang, gewünscht.

Bewertung vom 28.08.2021
Das Kreuz des Pilgers / Pilger Bd.1
Schier, Petra

Das Kreuz des Pilgers / Pilger Bd.1


ausgezeichnet

Die Autorin Petra Schier entführt den Leser mit dem neuen ersten historischen Band ihrer Pilger-Trilogie „Das Kreuz des Pilgers“ auf eine Reise voller Geheimnisse, Intrigen und die Kraft einer mächtigen Reliquie. Mit der Pilger-Trilogie knüpft die Autorin an ihre erfolgreiche Kreuz-Trilogie an.

Inhalt:
1379: Im Schutz einer Handelskarawane wollen Reinhild und ihr Gemahl in ihre Heimat Koblenz zurückkehren. Als sie von einer marodierenden Räuberbande überfallen werden, entgeht Reinhild nur knapp dem Tod, während für ihren Mann jede Hilfe zu spät kommt. Langsam erholt sie sich von den schrecklichen Ereignissen, doch sie weiß: Um ein Auskommen für sich und ihren Sohn zu haben, wird sie wieder heiraten müssen. Ein Gedanke, der ihr Angst macht. Trotzdem wird ihr immer klarer, dass es nur einen Mann gibt, der für sie in Frage kommt – auch wenn sie sicher ist, dass ihr Vater diese Verbindung niemals gutheißen wird.

Meine Meinung:
Die Einleitung des Buches hat mir mit dem Stadtplan von Koblenz und dem anschließenden ausführlichen Personenverzeichnis, ausgesprochen gut gefallen.

Drei Familien wissen um das Geheimnis und die Kraft der mächtigen Reliquie, wobei alle Familienmitglieder doch recht unterschiedlich sind und scheinbar nicht recht zusammenzupassen aber es verbindet sie mehr als nur Freundschaft.
Reinhild, ist nun Witwe, muss sich alleine um ihren fünfjährigen Sohn und um den Haushalt kümmern. Ohne sich neu zu verheiraten, hat sie kein Auskommen und davor hat sie Angst. Was wird das Schicksal für sie bereithalten?
Conlin muss sich mit seinem älteren Bruder Oswald dem Alleinerbe, der das ganze Geld verspielt hat, auseinandersetzen. Auch mit seinem unwirschen Auftreten, verursacht Oswald mächtig Ärger und Conlin, versucht zu schlichten.
Palmiro fällt durch seine besonnene und herzliche Art, die von seinen Freunden sehr geschätzt wird, auf. Welches Geheimnis trägt er in sich und wird er den richtigen Weg finden?

Fazit:
Der Autorin ist es mit ihrem schönen und spannenden Schreibstil durchaus gut gelungen, die Geschichte lebendig und mit sehr gut recherchierten Details mit den fiktiven Handlungen der einzelnen Protagonisten, glaubhaft zu verknüpfen.
Jetzt bin ich natürlich mehr als gespannt, wie es in der Fortsetzung, mit den ach so vielen offenen Handlungssträngen, weitergeht …
Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.08.2021
Rochade
Tötschinger, Reinhard

Rochade


sehr gut

Der Autor Reinhard Tötschinger erzählt in seinem neuen Roman „Rochade“ eine interessante Geschichte über die Welt der Kunst. Der Roman spielt in naher Zukunft, im Jahr 2022.

Inhalt:
Original oder Fake? Ein unfreiwilliger Fälscher rettet ein Meisterwerk aus den Fängen eines machtgierigen Politikers.
Ein Anschlag auf Jan Vermeers ins Ausland verliehenes berühmtes Gemälde „Die Malkunst“0, das dabei stark beschädigt wird, weckt ein starkes Begehren: Der junge ambitionierte Kanzler, der auf dem besten Weg ist, das Land in eine illiberale Demokratie zu verwandeln, will sich das Gemälde, das einst als das Lieblingsbild Adolf Hitlers galt, für seine Amtsräume sichern und besteht auf einer beschleunigten Restaurierung. Für den sorgfältigen und gewissenhaften Restaurator Clemens Hartmann steht außer Frage, dass dies unmöglich ist. Also muss er sich etwas einfallen lassen. Ist er nicht selbst Maler? Und haben nicht alle großen Maler als Kopisten begonnen?

Meine Meinung:
Der Autor Reinhard Tötschinger erzählt über den Kunstrestaurator Clemens Hartmann, der am Kunsthistorischen Museum in Wien, dass nach einem Attentat schwer beschädigte Kunstgemälde, restaurieren soll. Als er merkt, dass dies fast unmöglich erscheint, reifen in ihm Überlegungen nach einer Lösung… Aber welche?

Mit seinem recht fließenden Schreibstil erzählt der Autor, eine spannende Geschichte über die Welt der Kunst, in der aber auch viel über die Themen Gesellschaft und Politik mit einfließt und nicht fehlen darf um die Geschichte abzurunden..

Der Autor lässt seinen Protagonisten in der Ich-Form erzählen und bindet den Leser dadurch fesselnd an die Geschichte obwohl es zwischendurch auch einige Längen gab.

Fazit:
Interessant fand ich, einiges über die Malkunst erfahren zu haben und den politischen Anteil, gerade in Bezug auf den Nazikunstraub von Bildern während des Zweiten Weltkrieges.
Der Protagonist und sein Umfeld sind bildlich in jeder Handlung sehr stimmig eingebunden.
Von mir eine klare Leseempfehlung!