Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ameland
Wohnort: 
Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 413 Bewertungen
Bewertung vom 12.04.2023
Geburtstag(e) mit Juli / Juli Bd.4
Eimer, Petra

Geburtstag(e) mit Juli / Juli Bd.4


ausgezeichnet

Lesespaß vom Feinsten

Dies ist bereits der vierte Band mit dem etwas anderen Pferd Juli aus der Feder von Petra Eimer. Zusammen mit Paul, Anna und Max bilden sie „Die tierischen Vier“. In diesem Band bekommen sie Zuwachs, das verläuft jedoch nicht ganz reibungslos.

Insbesondere die Freundschaft zwischen Paul und Max wird auf eine harte Probe gestellt. Wie in jeder Beziehung gibt es auch unter Freunden mal Meinungsverschiedenheiten und sogar Streit. Wichtig ist, dass man sich ausspricht und einen für alle Seiten gangbaren Weg findet und die Freundschaft nicht daran zerbricht. Und das schaffen unsere ansonsten sehr sympathischen Protagonisten.

Für Anna ist es keine leichte Situation, denn sie sitzt quasi zwischen den Stühlen. Ihr Verhalten bei dem Streit zwischen ihren beiden Freunden fand ich stark.

Und natürlich sorgt Juli wieder für einige Überraschungen und zeigt seltsame Verhaltensweisen. Warum verputzt sie plötzlich alle Gurken aus dem heimischen Garten?

Schon das farbenfrohe Cover macht Lust auf dieses Buch und passt hervorragend zu dem Titel. Mir gefielen auch die vielen liebevollen und teils witzigen Zeichnungen auf den Innenseiten des Einbands. Der Schreibstil ist flüssig und mit einer guten Prise Humor versehen. Das Schriftbild wartet mit Fettdruck, unterschiedlichen Schriftgrößen, Kursivdruck und farbig hervorgehobenen Wörtern auf. Die vielen aussagekräftigen und farbigen Illustrationen runden das Gesamtbild ab und alles zusammen macht diese Reihe zu einem Highlight in unserem Bücherregal.

Wieder ein sehr unterhaltsamer und witziger Lesespaß für Groß und Klein. Am besten lest ihr es selber nach, dann wisst ihr auch was es mit dem Zuwachs auf sich hat.

Bewertung vom 11.04.2023
Schwarze Dünen / Kommissar John Benthien Bd.9
Ohlandt, Nina;Wielpütz, Jan F.

Schwarze Dünen / Kommissar John Benthien Bd.9


sehr gut

Es knirscht im Team

Dies ist bereits der neunte Fall für den Hauptkommissar John Benthien. Und er bekommt es nicht nur mit einem neuen kniffeligen Fall zu tun, sondern auch mit der neuen Staatsanwältin Sanna Harmstorf, die sich aktiv in die Ermittlungen einschaltet. Noch weiß er nicht, dass sie zusätzlich einen ganz besonderen Auftrag zu erfüllen hat, der seinen Kopf kosten könnte.

Ich mochte diese Reihe ganz besonders, weil mir John Benthien und sein Ermittlerteam immer einen so harmonischen und freundschaftlichen Umgang miteinander pflegten. Sie waren mir inzwischen auch ans Herz gewachsen. Bei diesem Fall ist alles ganz anders! Die ehemaligen Freunde gehen, wenn überhaupt nur sehr sachlich miteinander um. Ihr Verhältnis untereinander kann man mit distanziert beschreiben. Und so erging es mir dieses Mal auch. Vielleicht liegt es daran, dass die Charaktere von Nina Ohlandt mit viel Herzblut erschaffen wurden und Jan Wielpütz, der die Reihe der verstorbenen Autorin fortführt, die Figuren fremd erscheinen.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, erschien mir jedoch ebenfalls distanziert. Aber der Fall an sich ist gut aufgebaut, spannend und ich konnte die ganze Zeit miträtseln. Am Ende hat mich die Lösung dennoch überrascht.

Ein spannender Krimi mit vielen Verdächtigen. Mir fehlte jedoch die Harmonie, die das Ermittlerteam um John Benthien sonst ausstrahlte.

Bewertung vom 11.04.2023
Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren / Haus Sonnenuntergang Bd.1
Bullatschek, Sybille

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren / Haus Sonnenuntergang Bd.1


sehr gut

Der ganz normale Wahnsinn einer Altenpflegerin

Die Pflegerin Sybille Bullatschek liebt ihre Arbeit und auch ihre Senoritas und Seniores, egal wie schwierig sie auch sein mögen. Mit ihrer ruhigen Art, ihrer Wortgewandtheit und ihren Einfällen versucht sie ihren Schutzbefohlenen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Sie plaudert über den alltäglichen ganz normalen Wahnsinn mit viel Humor, Sarkasmus und einem Schuss Selbstironie.

Als wäre das Leben mit den älteren Herrschaften, von denen der ein oder andere schonmal ausbüxt, nicht schon anstrengend genug, beglückt der neue Heimleiter die Angestellten zusätzlich noch mit einigen seltsamen Neuerungen, um den Titel „Heim des Jahres“ zu gewinnen.

Und da wäre noch ihr Singleleben, dem sie gerne ein Ende bereiten möchte. Kurzerhand packt sie ein paar der Senioren in einen Kleinbus und nimmt sie mit zu ihrem Speeddating. Aber auch das wirbeln die älteren Herrschaften ganz schön durcheinander.

Auch wenn ich mich beim Lesen köstlich amüsiert habe, zeigt der Roman doch auch das Dilemma in den Pflegeberufen. Und leider ist auch nicht jede Pflegekraft mit so viel Herzblut und Liebe dabei wie Sybille Bullatschek.

Bewertung vom 07.04.2023
Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1
Storm, Bente

Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1


gut

Konnte mich leider nicht überzeugen

Dies ist der Auftakt einer neuen Reihe, in der angeblich die WaPo Cuxhaven ermittelt. Diesen Hinweis finde ich sehr irreführend, da die WaPo keine Ermittlungen durchführt. Und die Versuche der Wasserschutzpolizistin Agatha Christensen, den Täter auf eigene Faust zu entlarven, sind eher Schüsse ins Blaue bzw. Zufälle, aber keine Ermittlungen.

Die Protagonisten wurden hier durch viele Informationen und Einblicke in ihr Privatleben gut eingeführt. Ich habe aber eher ein distanziertes Verhältnis zu ihnen gehabt.

Bente Storms Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Die unterschiedlichen und schnell wechselnden Perspektiven trugen zu dem guten Lesefluss ebenfalls bei. Für mich kam aber leider zu keiner Zeit wirklich Spannung auf. Gut gelungen fand ich die Beschreibungen des Settings. Verstärkt durch die Karte im Innenteil hatte ich eine ziemlich gute Vorstellung davon.

Ein netter Krimi, der viel mehr Potenzial gehabt hätte, denn grundsätzlich finde ich die Grundidee gut. Vielleicht entwickelt sich die Reihe ja noch.

Bewertung vom 05.04.2023
Zornige Flut / Liv Lammers Bd.7
Weiß, Sabine

Zornige Flut / Liv Lammers Bd.7


ausgezeichnet

Liv Lammers persönlichster Fall

In ihrem siebten Fall sind Liv Lammers und ihre Kollegen echt gefordert. Es gilt nicht nur herauszufinden zu wem der in einem Aquarium gefundene Schädel gehört, sondern auch nach dem Täter zu suchen, der es auf Liv abgesehen hat.

Da ich alle Vorgängerbände gelesen habe, ist es quasi ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die ich größtenteils in mein Herz geschlossen habe. Ich freue mich z. B. mit Hennes, der weiter ermitteln darf oder frage mich ob Sebastian der Richtige für Liv ist. Aber auch die Schreckmomente teile ich mit den Protagonisten und natürlich versuche ich ebenfalls, den Fall zu lösen (mit mäßigem Erfolg). Ich mag diese Verquickung von polizeilichen Ermittlungen und Privatleben.

Aber wie es sich für einen guten Krimi gehört, gibt es auch die Unsympathischen und die Verdächtigen. Beide Typen finden wir sogar in Livs Verwandtschaft. Und auch meine Liste der Verdächtigen wuchs im Verlauf der Handlung.

Sabine Weiss versteht es, den Spannungsbogen früh zu spannen und bis zum Ende aufrecht zu halten. Ihr Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen. Mir gefällt, dass sie es nebenbei noch schafft, die Schönheit der Insel und des Wattenmeers äußerst anschaulich zu beschreiben.

Und wie so oft konnte mich die Autorin am Ende doch wieder überraschen. Sabine Weiss hat wieder einmal bewiesen, dass sie nicht nur historische Romane sondern auch Krimis sehr gut kann.

Bewertung vom 04.04.2023
Das Wiegenlied: Thriller
Shepherd, Catherine

Das Wiegenlied: Thriller


ausgezeichnet

Und wieder Spannung hoch drei

In ihrem 13. Band aus dieser Reihe nimmt uns Catherine Shepherd wieder mit nach Zons. Ich liebe diese Reihe mit den Ermittlern Bastian Mühlenberg, der Anfang des sechzehnten Jahrhunderts ermittelt und dem gegenwärtigen Kommissar Oliver Bergmann. Obwohl zwischen den Taten mehr als fünfhundert Jahre liegen, gibt es auffallend viele Parallelen, die mir als Leser auffallen, aber bei der Lösung keinen Schritt weiterhelfen.

Catherine Shepherds Schreibstil ist fesselnd und einmal angefangen, mag ich das Buch kaum aus der Hand legen. Einen großen Anteil daran haben die wechselnden Perspektiven zwischen den Zeitebenen, die keinesfalls meinen Lesefluss stören, und die fiesen Cliffhanger am Ende fast jeden Kapitels.

Ich tappe wie fast immer bei ihren Thrillern bis zum Ende im Dunkeln und muss auf die Auflösung durch die Autorin warten, die den Zusammenhang zwischen Vergangenheit und Gegenwart logisch darstellt.

Auch dieses Mal konnte ich es kaum erwarten bis ich den Zusammenhang und die Motivation der Täter erfahren habe. Leider bin ich dann in der nächsten Sekunde schon traurig, weil ich am Ende angekommen bin und nun das Warten auf den nächsten Fall beginnt.

Die Bücher von Catherine Shepherd haben definitiv Suchtpotential und sind ein MUSS für jeden Fan dieses Genres.

Bewertung vom 01.04.2023
Helden der Stille
Jardin, Izabelle

Helden der Stille


ausgezeichnet

Verhängnisvolles Versprechen

Mit „Helden der Stille“ wird die Achenthal-Saga fortgesetzt. Es lag schon einige Zeit zurück, dass ich Band 1 der Reihe gelesen habe, aber ich war sehr schnell wieder in der Geschichte drin. Das lag nicht zuletzt daran, dass Izabelle Jardin immer wieder geschickt Details aus dem Vorgänger in die aktuellen Geschehnisse eingebunden hat.

Um ihre Familie vor dem Bankrott zu retten, löst Elise in diesem Band ihr Versprechen ein und heiratet den Engländer Fletcher Cunningham. Aber schon sehr bald muss sie am eigenen Leib erfahren wie sehr sie sich alle in dem jungen Mann getäuscht haben. Elise ist eine sympathische und sehr stark junge Frau mit sehr viel Einfühlungsvermögen und Empathie für ihre Mitmenschen. Sie hat sich in diesem Band nicht nur mein Mitgefühl, sondern auch meine Hochachtung für ihre Haltung verdient. Ganz im Gegensatz zu ihrem abscheulichen Ehemann Fletcher, der ein selbstgefälliger, hochnäsiger und Menschen verachtender Charakter ist.

Izabelle Jardin schreibt flüssig und sehr anschaulich. Sie weiß mit wenigen Worten die jeweiligen Emotionen zum Leser zu transportieren. So habe ich beim Lesen die gesamte Bandbreite der Gefühle ihrer Protagonisten mit durchlebt. Besonders mitgenommen haben mich, ebenso wie Elise, die Kapitel über die Behandlung der Sklaven in den USA. Ein schreckliches Kapitel in der Menschheitsgeschichte.

Eine emotionale und starke Fortsetzung dieser Reihe, die auf jeden Fall fünf Sterne von mir verdient hat.

Bewertung vom 31.03.2023
Polarlichtzauber
Engel, Cornelia

Polarlichtzauber


ausgezeichnet

Die Shetlandinseln haben viel zu bieten

Die Modedesignerin Jezz möchte nur weg aus München und möglichst viel Abstand zu ihrer Mutter. Da kommt das Angebot in einem Brautmodengeschäft auf den Shetlands zu arbeiten gerade recht, zumal dort ihre beste Freundin Mara bereits wohnt. Dass ihr Schicksal bereits im Flugzeug seinen lauf nimmt, ahnt sie da noch nicht.

Sowohl Jezz als auch die anderen Protagonisten wurden von Cornelia Engel sehr detailliert, liebevoll und mit Herzblut gezeichnet. Mir waren sie alle sympathisch. Ich hatte sie leibhaftig vor mir, ganz besonders Magnus mit seinem wilden, roten Haarschopf und dem Wikingerbart konnte ich mir sehr gut vorstellen.

Die Autorin hat einen schönen flüssigen und bildhaften Schreibstil, der eine gute Portion Humor enthält. Die Dialoge klingen echt und lebensnah. Ganz besonders haben mir die Beschreibungen der Shetlands gefallen. Am liebsten hätte ich sofort meine Koffer gepackt und den nächsten Flieger gebucht, spätestens als die „Mirrie Dancers“ zur Sprache kamen. Man merkt wie sehr die Inseln Cornelia Engel in ihren Bann gezogen haben. Sehr beeindruckend waren die Schilderungen von dem Fest „Up Helly Aa“, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Ebenfalls gefallen hat mir, dass ein so wichtiges Thema wie Organspende gekonnt in diesen durchweg Wohlfühlroman eingebunden wurde.

Obwohl die bereits der zweite Band der Reihe ist, kann man ihn problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Wichtige Informationen hat die Autorin eingefügt. Ich werde mir den ersten Band auf jeden Fall noch besorgen und freue mich schon jetzt darauf und auf die Fortsetzung der Reihe.

Bewertung vom 29.03.2023
Liestal in Flammen
Haller, Ina

Liestal in Flammen


ausgezeichnet

Genialer Schweizer Krimi

Dies ist bereits Band fünf aus der Reihe mit Samantha Kälin, für mich war es das erste Zusammentreffen. Der Fall ist in sich abgeschlossen, aber gefühlt fehlten mir hin und wieder Informationen was die Beziehung der handelnden Personen betrifft, so dass mich z. B. gewisse Reaktionen erstaunten.

Die „Hobby-Ermittlerin“ Samantha Kälin ist sympathisch. Allerdings gerät sie egal ob es um den Tod ihrer Chefin oder um diverse Brandanschläge geht dieses Mal selbst in den Fokus der ermittelnden Beamten. Diese sind auch nicht gerade begeistert als sie selbst versucht, Licht ins Dunkel zu bringen.

Ina Haller hat einen besonderen Schreibstil, der mir sehr gut gefällt. Der Krimi ist von Anfang bis Ende durchgehend spannend mit immer neuen Wendungen. Ich konnte wunderbar miträtseln, aber Motiv und Täter ergaben sich fast erst auf der letzten Seite. Die eingestreuten schweizerischen Wörter, für die es zum Glück am Ende ein Glossar gibt, machten das Geschehen noch authentischer. Nicht unerwähnt möchte ich die beiden Rezepte im Anhang lassen.

Ich habe lange keinen Krimi gelesen, bei dem ich wirklich bis fast zum letzten Abschnitt im Dunkeln tappte. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung und fette fünf Sterne.

Bewertung vom 27.03.2023
Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1
Janz, Tanja

Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1


sehr gut

Verliebt in Nordfriesland

Statt mit ihrer Freundin den Sommer am Gardasee verbringen zu dürfen, wird Sabine von ihren Eltern zur Unterstützung ihrer Tante nach St. Peter Ording in Nordfriesland abkommandiert. Nicht ahnend, wie sehr dieser Arbeitsurlaub ihr weiteres Leben beeinflussen wird, hadert die Siebzehnjährige zu Beginn noch mit ihrem Schicksal.

Tanja Janz nimmt uns mit in die Jahre 1959/60 und gestattet uns Einblicke in das Leben jener Zeit sowohl in Gelsenkirchen als auch an der Nordseeküste. Im Ruhrgebiet gibt es wesentlich mehr Annehmlichkeiten, aber wir erleben auch die Gefahren, die mit der Arbeit im Bergbau verbunden sind. In St. Peter haben die Häuser noch kein fließendes Wasser und manche Familien wohnen noch auf engstem Raum in den sogenannten Nissenhütten. Auch das Bild der Frau in der damaligen Gesellschaft wird anschaulich dargestellt. Mit den wilden sechziger Jahren ändert sich auch das Frauenbild langsam.

Die Autorin hat einen einfachen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Sie schreibt recht anschaulich. Auch wenn mir persönlich zu wenig Nordseeflair enthalten ist, konnte ich in einigen Szenen doch das Meer rauschen und die Möwen schreien hören.

Insgesamt eine schöne Unterhaltung für ein regnerisches Lese-Wochenende.