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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1179 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2023
Der Pinguin
Moers, Walter

Der Pinguin


ausgezeichnet

Blutig, absurd und dabei irre lustig.


Inhalt:

Das Eskimopärchen im Iglu hat es sich gerade im Bett gemütlich gemacht. Doch bevor es zur Sache geht, klopft es zweimal ...

Ein durchgefrorener Pinguin bittet darum, sich am Feuer aufwärmen zu dürfen.

Hierbei soll es nicht bleiben, denn nach dem Genuss eines Joints kommt der Hunger. Der Pinguin verlangt nach Snickers, Haribo und mehr. Das Pärchen hat jedoch nichts im Haus und nachdem der Pinguin vollkommen high und zudem alkoholisiert einen Dreier vorschlägt, droht die Situation zu eskalieren ...

Ein Comic ganz ohne Worte.



Mein Eindruck:

Vor Beginn der Lektüre sollte jedem Lesenden klar sein, dass man hier starke Nerven benötigt. Nicht ohne Grund werden laut Hinweis auf dem Cover "ein gefestigter Charakter und Humor" vorausgesetzt.

"Der Pinguin" ist ein Comic randvoll mit Gewalt und obszönem und schwarzen Humor.

Er kommt vollständig ohne Worte aus und lässt Bilder sprechen.

Rabenschwarzer Humor erfordert rabenschwarze Seiten. Die vier Panels pro Doppelseite heben sich - nicht zuletzt dank schneeweisem Hintergrund der eisigen Arktis - noch besser hervor.

Es beginnt beinahe ruhig und friedlich.

Die Szenerie ist zunächst immer gleich: links der Pinguin, in der Mitte das Feuer und rechts das nackte Paar unter der Decke. Während der Pinguin sich in Mimik, Gestik und ausschweifendem Verhalten beinahe überschlägt, bleibt die Darstellung der beiden fast immer gleich.

Dann aber spitzt sich die Situation dermaßen zu und auch in den Zeichnungen passiert alles auf einmal, so dass das Blutbad am Ende (die Bluttropfen am Schriftzug auf dem Cover und der irre Blick des Pinguin haben es bereits angedeutet) wenig überrascht.

Ähnlich einem Western reitet der Pinguin am Ende dem (hier nicht vorhandenen Sonnenuntergang) entgegen und man möchte nur zu gern wissen, was er als nächstes im Schilde führt.

Ein bitterböser Comic, der trotz oder gerade wegen seiner sinnlosen und absurden Brutalität fasziniert und unterhält. Nicht ohne Grund wurde er mit einem Tarantino verglichen.



Fazit:

Wer den rabenschwarzen Humor von Walter Moers schätzt und liebt, wird an dem Pinguin seine Freunde haben:

Extrem, absurd und sehr böse!



...

Rezensiertes Buch: "Der Pinguin: A Very Graphic Novel" aus dem Jahr 2022;
erstmals erschienen 1997 unter dem Titel "Wenn der Pinguin zweimal klopft"

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2023
Adolf total
Moers, Walter

Adolf total


ausgezeichnet

Aller guten Dinge sind drei! Sammelband randvoll mit Satire, schwarzem Humor und schonungslos verrückt.


Inhalt:

Was wäre, wenn Adolf Hitler überlebt hätte und sich nach jahrelangem Verstecken in seinem Bunker nun zurück in das Leben wagt?

Der Sammelband beinhaltet die drei Adolf-Bände von Walter Moers:

- "Äch bin wieder da" von 1998

- "Äch bin schon wieder da" von 1999 und

- "Der Bonker: Eine Tragikomödie in drei Akten" von 2006

Obendrein gibt's Bonusmaterial "Adolf in 3D".



Mein Eindruck:

Es sollte vor Beginn der Lektüre jedem klar sein, dass es sich hier um eine Parodie handelt. Obwohl Lesende alles aus Adolfs Perspektive erleben, entwickelt man keinerlei Sympathie für diesen Charakter.

In vielen absurden Geschichten wird er auf's Korn genommen, von ehemaligen Verbündeten und Gegenspielern gnadenlos verarscht und letztendlich immer zur totalen Lachnummer.

Sprache und Humor sind oftmals unter der Gürtellinie und Obszönitäten keine Seltenheiten. Wer diese Art von schwarzem, derben Humor teilt, ist hier genau richtig!

Ganz gleich ob Mitschuld am Tod berühmter Prinzessinnen der Herzen, Entführung durch Außerirdische, Tamagotchi statt Schoßhündchen oder verhängnisvolle Nächte auf der Reeperbahn ... man sollte weder den Protagonisten noch die irrwitzige Handlung allzu ernst nehmen.

Adolf eröffnet eine Sushi- und Schwarzbrotbar nebst Kunstgalerie in Paraguay, er reist unkontrolliert durch die Zeit und bringt Einiges durcheinander bzw. ist für zahlreiche, schicksalhafte historische Ereignisse verantwortlich: erster bis vierter Weltkrieg, Untergang der Titanic ... und wer erschoss wohl in Wahrheit John F. Kennedy?

Während die beiden ersten Bücher zusammenhängende Comic-Strips in "Fortsetzung folgt ..."-Art zeigen, ist das dritte als Theaterstück in drei Akten konzipiert und geht der Frage nach, was sich in den letzten Stunden im Führerbunker angespielt haben könnte. Wenn der Running Gag der beiden ersten Bande mit Täuschungsmanöver durch Gummi-Masken seinen Reiz verliert, kommen hier absurde Scherzanrufe von Churchill ins Spiel. On top gibt's Fingerpuppen zum Ausschneiden und Nachspielen.

Wer sich zum Ende noch fragt, ob man sich über Nazis lustig machen darf: Satire darf nicht, sie muss!

Das Bonusmaterial bietet interessante Einblicke und weitere abgedrehte Episoden.

Wenig verwunderlich, dass sich damals niemand an die Realisierung des Films herangetraut hat. Moers war hier seiner Zeit wohl zu weit voraus.



Fazit:

Ein wahres Füllhorn an Absurdität und Wortwitz: Abgedrehte Story, schwarzer Humor und derbe Wortwahl.

Für Fans von Walter Moers ein Must-Read!



...

Rezensiertes Buch: "Adolf total - Alles über den Führer in einem Band" aus dem Jahr 2016

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2023
Der Tag, an dem ich in ein Märchen fiel
Miller, Ben

Der Tag, an dem ich in ein Märchen fiel


sehr gut

Märchenhaftes Abenteuer mit Potential, das zu wenig ausgeschöpft wurde. Mit wunderschönen sw Illustrationen.



Inhalt:

Die 9-jährige Lana und ihr großer Bruder Harrison haben früher immer gerne zusammen gespielt.

Doch seit dem Schulwechsel steckt Harrison seine Nase nur noch in Bücher und hat vor lauter Lernen keine Zeit mehr für seine kleine Schwester.

Das ändert sich, als über Nacht plötzlich ein neuer Supermarkt im kleinen Städtchen steht, Lana ein altes Märchenbuch in die Hände fällt und das Mädchen in der Süßwarenabteilung ein magisches Tor entdeckt.

Durch das Portal gelangen die Kinder mitten hinein in Grimms Märchen ...



Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre

(große Schrift, Blocksatz, kurze Kapitel)

Das Buch ist bei Antolin gelistet.



Illustrationen:

Jedes Kapitel wird durch kleine Zeichnungen ergänzt.

Es finden sich auch passend zur Handlung ein paar ganzseitige schwarzweiß Illustrationen: detailliert, märchenhaft, magisch und ein wenig düster.



Mein Eindruck:

Die Kapitel umfassen meist nur wenige Seiten, so dass das Buch etwa ab 9 Jahren selbst gelesen werden kann.

Das Abenteuer von Lana und ihrem älteren Bruder Harrison wird mit viel Phantasie erzählt, benötigt aber einige Kapitel, um Lesende abzuholen.

Die 9-Jährige ist auf Anhieb sympathisch, während ihr Bruder zunächst missmutig und abweisend. Die Geschwister sind mutig und bilden - nachdem Lana ihren Bruder überzeugen konnte - ein perfektes Team.

Dass es sowohl einen Jungen wie auch ein Mädchen in der Hauptrolle gibt, finde ich sehr gut, denn so kann man sich auf jeden Fall mit einem der beiden Kinder identifizieren.

Interessant und ausgefallen gestaltet ist das Märchen im Märchen: die Auszüge aus Dornröschen, die die Mutter Lana zur guten Nacht vorliest, werden in einer anderen Schriftart vollständig wiedergegeben. Der ständige Hinweis zu allen Märchen im Buch "dafür bist du noch zu jung" und "das ist zu gruselig, sollen wir nicht lieber etwas anderes lesen" wirkt störend.

Nach dem gewohnten "und sie lebten glücklich bis an ihr Ende" ist jedoch noch nicht Schluss und es fließen weitere Märchen der Gebrüder Grimm ein, so dass plötzlich die Märchenwelt und deren Bewohner hinter dem magischen Portal in Gefahr sind.

Zur Handlung möchte ich gar nicht zu viel verraten, um keine Überraschung vorwegzunehmen.

Es wird magisch und märchenhaft und teilweise gefährlich.

Allerdings braucht die Geschichte meines Erachtens zu lange, um endlich etwas Fahrt aufzunehmen und ist am Ende zu konstruiert, um mitreißen zu können.

Für das Abenteuer vergebe ich 3,5 von 5 Sterne.



Fun Fact:

Nach "Die Nacht, in der ich Weihnachten rettete" und "Der Junge, der die Welt verschwinden ließ" spielt in diesem Buch Lana, das jüngste Kind des Autors, die Hauptrolle.

Die Tochter hat wie zuvor ihre großen Bruder bei der Entstehung der Geschichte mitgewirkt und Korrekturen angemerkt.



Fazit:

Ein phantasievolles Abenteuer voller Magie mit überraschenden Momenten, auch wenn die Geschichte nur langsam Fahrt aufnimmt und nie wirklich mitreißen kann.

Vervollständigt wird die Geschichte durch detaillierte schwarz-weiß Illustrationen.



...

Rezensiertes Buch "Der Tag, an dem ich in ein Märchen fiel" aus dem Jahr 2023

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2023
Werd bloß nicht groß!
Dahl, Roald

Werd bloß nicht groß!


ausgezeichnet

Ein unterhaltsames und lehrreiches Lesevergnügen für Jung und Alt mit ganz eigenem Humor und farbenfrohen Illustrationen.

Inhalt:

Brave Kinder können mit diesem Buch nichts anfangen! Sie sollten es besser gleich zur Seite legen.

Dieses Buch ist für all diejenigen, die frech und wild, mutig und neugierig, lustig und lebensfroh sind.

Werdet bloß nie erwachsen!



Ein Bilderbuch von Roald Dahl inspiriert und von Quentin Blake illustriert.



Altersempfehlung:

etwa ab 5 Jahre



Illustrationen:

Der Stil von Quentin Blake ist unverwechselbar: zackig und lebendig, farbenprächtig und frech.

Er passt hervorragend zum unkonventionellen Humor von Roald Dahl.

Der Fokus liegt auf den Kindern und ihrem Tun, so dass der Hintergrund überwiegend weiß bleibt und hier die kurzen Reimen Platz finden.

Das Spiel mit Farben und tristem Grau gefällt mir am besten. Die Kinder sind kunterbunt in ihrem Treiben und der Farbgestaltung, während die Erwachsenen mit Sauertopf-Miene und in Einheitsgrau gezeigt werden. Alle Farben sind von ihnen gewichen und schweben nun regenbogenbunt als Wolke über den Köpfen, während sie in ein schwarzes Loch fallen und "jämmerlich verenden". Sehr überspitzt gezeichnet, aber auch sehr zutreffend ;-)



Mein Eindruck:

Erwachsen werden schön und gut, aber weshalb müssen Phantasie, Kreativität und Lebensfreude dafür auf der Strecke bleiben?

Frei nach Roald Dahl werden in diesem von Quentin Blake kongenial illustrierten Bilderbuch Kinder mit eingängigen Reimen ermuntert, Freigeister zu sein und zu bleiben.

Braven Kindern wird gleich zu Beginn geraten, das Buch gleich wieder zuzuklappen. Da ist Hopfen und Malz bereits verloren ;-)

Wer aber wild und frech ist, wird herzlich eingeladen, weiterzulesen.

Das Buch ist nicht von Roald Dahl selbst geschrieben, sondern - sehr nah an seinem Erzählstil verfasst - eine Hommage an ihn. Wie auch der schwarze Humor des berühmten Autors ist dieser hier sehr speziell und die direkte Art vielleicht nicht jedermanns Sache.

All seine Werke haben noch eine weitere Gemeinsamkeit: die kleinen Helden sind unerschrocken, fallen als Außenseiter aus dem Rahmen und lassen sich (von Erwachsenen) nicht unterkriegen oder verbiegen.

Das Bilderbuch vermittelt kindgerecht eine wundervolle Botschaft:

Lass dich nie unterkriegen!

Mach das, was du willst, und nicht was du sollst bzw. was andere von dir erwarten.

Bleibe neugierig und aufgeschlossen, vielleicht ein wenig unkonventionell und in den Augen anderer ein Sonderling.

Werde erwachsen, aber lass dein inneres Kind nie verkümmern!

Ganz gleich ob zuviel Süßigkeiten genascht, beim Spielen die Knie aufgeschlagen oder Schnodderschleim angerührt ... Kinder dürfen auch mal wild und ausgelassen sein und mit großem Spaß und Neugier Dinge ausprobieren, bei denen Erwachsene den Kopf schütteln.

Wer weiß, vielleicht steckt in ihnen der nächste Tierforscher, Bergsteiger, Tiefseetaucher, Erfinder usw.

Nur wer mit offenen Augen durchs Leben geht und nicht alles glaubt, was andere sagen (einschließlich der Worte in diesem Buch), kann die Welt verstehen und vielleicht verändern.

"Die Zukunft [...] braucht Mut und Menschen so wie ... Dich!"

(Zitat)



Fazit:

Ein außergewöhnliches Mut-mach-Buch, welches Kinder ermuntert, Kind zu sein und zu bleiben.

Zauberhafte und farbenfrohe Illustrationen unterstreichen die wertvolle Botschaft.



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Rezensiertes Buch: "Werd bloß nicht groß!" aus dem Jahr 2023

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2023
Wolkenknopf
Marshall, Anna

Wolkenknopf


ausgezeichnet

Herzerwärmende Geschichte über das Ankommen in einer neuen Heimat. Farbenprächtig illustriert.


Inhalt:

Wenn Liah sich einsam fühlt, dann schaut sie durch ihren Wolkenknopf.

Das Mädchen ist gerade erst mit ihrer Mutter aus einem fernen Land gekommen und vermisst ihr altes Zuhause, ihre Großeltern, die Nachbarkinder.

Aber immer wenn sie durch ihren Knopf in Wolkenform blickt, kann sie all das sehen, sogar ihre beiden Katzen Ari und Bo.

Liah fühlt sich oft einsam, denn sie versteht nicht, was alle um sie herum sagen. Es klingt, als würden tausende von Steinchen übereinander klackern.

Eines Tages trifft sie Kitty auf dem Spielplatz und lernt schon bald ihre ersten Wörter in der neuen Sprache:

Freundin und Katze.



Altersempfehlung:

ab 4 Jahre



Illustrationen:

Farbenprächtige, mit Herz und Liebe zum Detail gestaltete Illustrationen ergänzen die Geschichte.

Besonders die "fremde Sprache" ist wunderbar dargestellt. In den Sprechblasen stehen zunächst lauter Phantasieworte, so dass man auch als Lesende auf dem Schlauch steht.

Die Charaktere sind vielfältig gestaltet und wirken sympathisch und fröhlich.



Mein Eindruck:

Kindern fällt es oft leichter, auf fremde Kinder zuzugehen. Dass man nicht dieselbe Sprache spricht, scheint kein Problem zu sein.

Wer Kinder im Urlaub am Strand oder auf dem Spielplatz beobachtet hat, wird dies schon festgestellt haben: es wird gespielt und irgendwie versteht man sich auch ohne viele Worte.

Kinder sind aufgeschlossen und haben kaum Berührungsängste.

Durch Liahs Schilderung können auch junge Lesende nachvollziehen, wie es sich anfühlt, in einem Land fremd zu sein und wie seltsam es ist, die Sprache, die um einen herum gesprochen wird, nicht zu verstehen.

Liah vergleicht das Gehörte mit dem Klackern von tausenden von Steinen und nennt sie Steinsprache.

Die Einsamkeit und das Heimweh des Mädchens werden behutsam und kindgerecht geschildert und auch in den Illustrationen gezeigt.

Nicht nur dank ihrer neuen Freundin Kitty, sondern auch mit jedem neu gelernten Wort wächst in Liah das Gefühl in ihrer neuen Heimat angekommen zu sein.

Ein herzerwärmendes und lehrreiches Bilderbuch.



Fazit:

Eine behutsam erzählte und farbenprächtig illustrierte Geschichte über das Gefühl, fremd zu sein und über das Ankommen in der neuen Heimat.



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Rezensiertes Buch: "Wolkenknopf" aus dem Jahr 2023

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2023
Der Leuchtturm auf den Hummerklippen
Krüss, James

Der Leuchtturm auf den Hummerklippen


ausgezeichnet

Ein Vorlesevergnügen für Groß und Klein: abenteuerlich, phantasievoll und zeitlos. Mit charmant-schrägen Figuren und wunderschönen Illustrationen.


Inhalt:

Alexandra, die Möwe, möchte den Leuchtturmwärter Johann auf den Hummerklippen besuchen.

Er ist immer für Geschichten, Lieder und Gedichte zu haben. Das gegenseitige Erzählen und Zuhören bereitet den beiden Freunden große Freude.

Eines Tages taucht ein kleines Ruderboot auf. Tante Julie und Hans im Netz, ein kleiner Poltergeist, sind auf dem Weg zum Leuchtturm.

Sie haben noch ein gutes Stück vor sich, da entdeckt auch der Wassermann Markus Marre das Boot.

Alexandra und Johann gelingt es, den hinterlistigen Kerl mit abenteuerlichen Geschichten abzulenken ...



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre zum Vorlesen

bzw. zum Selberlesen ab etwa 9 Jahre (normale Schriftgröße, Blocksatz)



Illustrationen:

Die Illustrationen sind detailliert und farbenfroh. Nächtliche Szenen nehmen auch mal eine komplette Doppelseite für sich ein.

Voller Atmosphäre und mit viel Herz spiegeln nicht nur die Handlung wider, sondern erwecken die Erzählenden und Zuhörenden sowie die Figuren aus den Geschichten zum Leben.



Mein Eindruck:

Obwohl die Handlung im April 1945 angesiedelt ist (das Buch ist erstmals 1956 erschienen), sind die Geschichten zeitlos.

Die Charaktere sind phantasievoll und liebenswert beschrieben.

Tante Julie und der Leuchtturmwärter Johann sind die einzigen "normalen" Figuren. Alle anderen sind Phantasiewesen. Vom frechen Poltergeist Hans im Netz über den hinterlistigen Wassermann Markus Marre sind auch sprechende Tiere (Möwe Alexandra und Maus Philine) Teil der erzählenden Figuren.

Jede Art des Vortrags ist - wie ihr Erzähler - einzigartig und jede Geschichte ein Unikat ... oder Unikum ;-)

Abwechselnd taucht man ein in märchenhafte Erzählungen - mal rührend und mal traurig - aber auch in Quatsch-Geschichten.

Die Abenteuer der Zwillinge Dieterke und Pieterke, die mit einer nächtlichen Verkehrsschilder-Tausch-Aktion eine Kleinstadt ins Chaos stürzen, ist herrlich komisch.

Es gibt lustige Lieder vom Karneval auf dem Meeresgrund oder fantastische Gedichte über eine gelbe Straßenbahn, die hinauf zu den Sternen fährt, sowie Erzählungen von Puppen, die nachts lebendig werden, von ausgefallenen Wetterwünschen und von drei chinesischen Bürgermeistern und kuriosen Wünschen.

Ein wahres Füllhorn an phantasievollen Geschichten.

Am Ende jeder Erzählung - ganz gleich ob von Leuchtturmwärter Johann, vom Wassermann oder von der Möwe - kommt immer der Gedanke, wie viel Wahrheit wohl in dieser Geschichte steckt. Ob sich tatsächlich alles genau so ereignet hat?

"Es ist vollkommen gleichgültig, ob die Geschichte passiert ist oder nicht. Bei Geschichten kommt es nicht darauf an, dass sie wahr, sondern dass sie schön sind."

(Poltergeist Hans im Netz, vgl. S. 39)

Die Geschichten sind aber nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich und oftmals mit einer wertvollen Botschaft oder Moral versehen, die von den zuhörenden Charakteren abschließend kurz erläutert werden.

Ein Vorlesevergnügen für Jung und Alt: abenteuerlich, phantasievoll und zeitlos.



Fazit:

Eine Ansammlung zeitloser Geschichten voller Humor und Phantasie.

Farbenfrohe Illustrationen erwecken die Charaktere zum Leben.



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Rezensiertes Buch: "Der Leuchtturm auf den Hummerklippen" erschienen im Atrium Verlag im Jahr 2023

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2023
Mein großes Soundbuch Vögel
Wagner, Eva

Mein großes Soundbuch Vögel


ausgezeichnet

Zauberhafte Kombination aus faszinierenden Tierstimmen und interessantem Sachwissen. Perfekt für Kindergarten und Grundschule.


Inhalt:

Rotkehlchen, Blaumeise und Storch erkennt fast jedes Kind.

Doch wie klingen sie eigentlich?

Ist man draußen unterwegs, hört man Gesänge und Gezwitscher von überall. Aber welche Stimme gehört eigentlich zu welchem Vogel?

Per Knopfdruck werden in diesem Soundbuch 35 Vogelstimmen abgespielt. Zusätzlich gibt es Sachinformationen und Fotos.


Warnhinweis:

Das Soundbuch sollte nicht im Freien genutzt werden, um Vögeln etwas "vorzuspielen".

Dies kann die Tiere großem Stress aussetzen, da sie verschiedene Rufe und Gesänge haben und im Buch jeweils ein typisches Beispiel enthalten ist.


Altersempfehlung:

etwa ab 5 Jahre


Meine Meinung:

Für kleine Weltentdecker sind Sound-Bücher hervorragend geeignet, denn sie schulen gleich mehrere Sinne.

Dieses Buch vereint interessantes Sachwissen zur kleinen Vogelkunde mit passenden Fotografien und Gesängen.

Insgesamt 35 verschiedenen Vogelarten, von denen man einige vielleicht bereits aus dem eigenen Garten kennt, finden in diesem Buch Platz. Amsel, Eichelhäher und Kuckuck hat man vielleicht schon oft gehört oder gesehen, hier lernt man aber auch Waldkauz und Zilpzalp, Zaunkönig und Silbermöwe spielerisch näher kennen.

Alphabetisch sortiert, auf sieben Seiten verteilt und somit immer fünf Tiere auf einer Doppelseite werden sowohl Lebensraum, Fressverhalten wie auch Besonderheiten geschildert und natürlich ist der Ruf, das Klappern usw. des jeweiligen gefiederten Freundes zu hören.

Mit einem Fingerdruck auf die entsprechende Stelle wird die Seite aktiviert und anschließend kann man durch Drücken eines der fünf Felder das Vogelzwitschern abspielen.

Die Technik funktioniert sehr gut und auch kleine Hände können sie problemlos bedienen.

Die Soundsequenzen variieren von ca. 5 bis 10 Sekunden und die Lautstärke ist angenehm.

Wer den Klang als zu leise empfindet: das Buch möglichst nicht ganz flach auf den Schoß legen, um den auf der Buchrückseite befindlichen Lautsprecher nicht zu verdecken.

Dort befinden sich zudem der An/Aus-Schalter und das Batteriefach mit Knopfzellen.

Wir geben eine Lese- und zugleich eine Hör-Empfehlung für dieses wunderbare Sachbuch.

Also Augen auf und Ohren gespitzt beim nächsten Spaziergang im Wald oder Stadtpark!


Fazit:

Ein liebevoll gestaltetes Sachbuch gleich für mehrere Sinne:

kurzes, gut verständliches Sachwissen, wunderschöne Tierfotografien und faszinierende Gesänge und Rufe.



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Rezensiertes Buch: "Mein großes Soundbuch: Vögel - mit 35 heimischen Vogelstimmen" aus dem Jahr 2023

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2023
Ein Jahr im Garten
Maguire, Kay

Ein Jahr im Garten


ausgezeichnet

Ein faszinierendes und lehrreiches Gartenjahr. Erstes Gärtnern mit poetischen Texten und wunderschönen Illustrationen.


Inhalt:

Die Welt erwacht aus dem Winterschlaf und auch im Garten gibt es Einiges zu tun.

Ben und Charlotte nehmen Lesende mit in ihren Garten und zeigen, was dort von Monat zu Monat gesät, gepflegt und schließlich geerntet wird.

Im Verlauf der Jahreszeiten gibt aber auch viel zu entdecken:

Welche Tiere leben dort? Wie heißt die wunderschöne Blume, deren Blüten mit der Sonne um die Wette leuchten?

Ein Ratgeber für kleine Gärtner:innen!


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Einbandgestaltung/Illustrationen:

Dank Optik und Haptik ein wahrer Bücherschatz. Der Einband gleicht einer Leinwand und durch die Prägung und Akzente mit Goldfolie kommt der Titel zusätzlich zur Geltung.

Vorder-und Rückseite des Buches ergänzen sich dergestalt, dass so alle vier Jahreszeiten gezeigt werden können. Mit fröhlichen Gesichtern graben und pflanzen die Kinder in ihrem kleinen Garten.

Zauberhafte und farbenfrohe Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Texte und Anregungen.

Der Zeichenstil gefällt, denn es kommen sofort Entdecker- und Tatendrang auf. Die jeweilige Stimmung - ganz gleich ob verschneit im Januar oder sommerlich-fröhlich im Juni - ist ansteckend.

Zudem wirken Ben und Charlotte auf Anhieb sympathisch und auch ihre Mimik ist sehr gut gelungen. Die vielen drolligen Tiere sind ebenfalls wunderbar anzusehen.


Mein Eindruck:

Der Aufbau des Buches ist gut strukturiert. Nach einer kurzen Einleitung werden zunächst Werkzeuge in Bild und Text vorgestellt und erklärt, wie man Samen aussät. Grundlagen und gute Vorbereitung sind wichtig. Dies wird spielerisch und altersgemäß vermittelt.

Danach geht's in den Garten. Jedem Monat - beginnend mit dem Januar - wird eine Doppelseite gewidmet. Links wird in zauberhaften Reimen aufgezeigt, welche Arbeiten zu dieser Zeit im Garten erledigt werden können (z. B. verwelkte Blüten entfernen, Aussaatplan erstellen) und rechts findet sich eine Übersicht zu lustigen Dingen man erleben kann (z. B. Spurenlesen im Schnee, Marienkäfer beobachten).

Spielerisch lernen Kinder, was in ihrem Garten alles wachsen kann und dass es Freude macht, nach der ganzen Arbeit (vom Säen bis zur Ernte) das selbst angebaute Obst oder Gemüse zu vernaschen.

Für Kinder ist es nicht nur besonders spannend, eigenes Obst und Gemüse anzubauen und es wachsen zu sehen, sie entwickeln so auch ein Bewusstsein für Natur und Tier.

Selbstverständlich ist ein Garten auch ein Ort der Freunde und es darf gespielt und geforscht werden.

Wer anschließend selbst im Garten ein kleines Gemüsebeet oder auf dem Balkon ein Hochbeet anlegen möchte, findet im abschließenden vierseitigen Planer Tipps zum richtigen Zeitpunkt für Aussaat und Ernte.

Ein kleiner Bücherschatz für kleine Gärtner:innen.


Fazit:

Anregungen und erste Tipps für kleine Gartenfreunde.

Wunderschöne und atmosphärische Illustrationen mit viel Liebe zum Detail laden zum Entdecken ein.



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Rezensiertes Buch: "Ein Jahr im Garten" aus dem Jahr 2023

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2023
Zuhause in unserer Buchhandlung
Hartlieb, Petra

Zuhause in unserer Buchhandlung


ausgezeichnet

Das Leben in einer Buchhandlung gleicht einem Abenteuer. Sach- und Vorlesebuch in einem. Mit wunderschönen Illustrationen.


Inhalt:

Toni lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Doch eines Tages erklären ihr die Eltern, dass sie bald nach Wien ziehen werden. Dort haben sie eine Buchhandlung gekauft und können im Stockwerk direkt darüber wohnen.

Aber zuerst kommen sie bei Freunden unter, denn es gibt noch viel zu tun.

Was für ein Abenteuer!


Altersempfehlung:

Ab 5 Jahre


Illustrationen:

Gleich zu Beginn erwartet Lesende - wie in jeder guten Buchhandlung - ein Pixi-Aufsteller mit einer Schüssel randvoll mit Büchlein.

Viele kleine und große liebevolle Details finden sich in den farbenfrohen Illustrationen. Es hätten gerne noch ein paar mehr sein dürfen.

Besonders die doppelseitigen Zeichnungen, die das neue Zuhause zeigen, sind wunderschön gestaltet.

Man möchte sich am liebsten ein Buch aussuchen und gemütlich im Sessel schmökern.

Die Charaktere sind zauberhaft und vielfältig gestaltet.


Mein Eindruck:

Dies ist das erste Kinderbuch der Autorin von "Meine wundervolle Buchhandlung", einer Geschichte über eine Buchhandlung, die zum Wohnzimmer für die eigene Familie wird und zugleich zum Treffpunkt für die Nachbarschaft.

Dieses Vorlesebuch zeigt nun die Dinge aus der Sicht des Kindes.

Toni erzählt kindlich-naiv und liebenswert mit viel Humor vom Umzug nach Wien, den Anfängen und dem Leben in einer Buchhandlung. Zudem erlebt man ihre Entwicklung vom Kindergartenkind bis zum neunten Geburtstag mit.

Toni findet neue Freunde und Freundinnen und entdeckt, dass eine Buchhandlung der perfekte Ort für Abenteuer ist und sich in jeder Ecke ein neues versteckt.

Als Bücherwurm schließt man Toni sowieso schnell ins Herz. Man wird sogleich Teil ihrer Gefühls- und Gedankenwelt und möchte nur allzu gerne tauschen.

"Und obwohl wir eine eigene Buchhandlung haben, muss ich mir manche Bücher trotzdem aus der Bücherei borgen. Zum Beispiel [....] Die drei ???, die vielen Bände habe ich so schnell gelesen, die darf ich mir nicht aus der Buchhandlung nehmen. Nur ein Buch, das man für immer besitzen möchte, kauft man. Oder eines, das so schön ist, dass man es ein zweites Mal liest oder verschenkt."
(Toni, vgl. S. 47)

Lesende bekommen aber auch Einblicke hinter die Kulissen: Personalsuche, Kundenkontakt, Kassenabschluss, Bestellungen erledigen und einräumen, Schaufenstergestaltung uvm.

Lesen Buchhändler:innen wirklich den ganzen Tag?

All dies fließt ganz nebenbei und spielerisch in die Handlung ein, so dass man einen guten Einblick hinter die Kulissen bekommt.

Ein (Vor-)Lesevergnügen für alle, die Bücher lieben.


Fazit:

Toni berichtet mit viel Herz vom Abenteuer, in einer Buchhandlung zu leben.

Mit vielen kindgerechten Einblicken hinter die Kulissen und wunderschönen Illustrationen.


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Rezensiertes Buch: "Zuhause in unserer Buchhandlung" aus dem Jahr 2023

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2023
Leckerschmecker, Osterei!
Dahl, Roald

Leckerschmecker, Osterei!


sehr gut

Ein witziges Büchlein mit Klappen und Stanze sowie mit farbenfrohen Illustrationen, teils mit Folienprägung.


Inhalt:

Ostereier sind einfach köstlich!

Warum sollte man sie nur einmal im Jahr essen dürfen?

Die Füchse haben da ein paar pfiffige Ideen, wie man länger etwas von den in leuchtend bunte Folie verpackten Schokoladenostereiern hat ... Mjam!


Altersempfehlung:

ab 2 Jahre


Illustrationen:

Der Stil von Quentin Blake ist unverwechselbar: zackig und lebendig, farbenprächtig und frech.

Die Tiere sind mit viel Herz und Liebe zum Detail gezeichnet.

Obwohl reichlich Dynamik in den einzelnen Szenen herrscht, wirken die Bilder nie überladen. Der einfarbige Hintergrund bringt hier den Ausgleich.

Ein Highlight sind neben den großen Klappen und einer Stanze, die mit Glanzfolie verzierten Ostereier.


Mein Eindruck:

Das Büchlein ist klein und handlich. Die stabilen Pappseiten lassen sich bereits von kleinen Händen sehr gut greifen und blättern. Für kleine Lesende also auch schon geeignet zum "Selberlesen" und Entdecken.

Beim ersten Öffnen sitzen die Klappen noch fest, danach können sie aber von kleinen Händen gut geöffnet werden.

Jede Doppelseite zeigt eine Szene der fuchsigen Ideen und in kurzen, witzigen Reimen wird die Geschichte erzählt. Nichts weltbewegendes, aber recht lustig.

Vielleicht hat man ja selbst auch eine Idee, um jeden Tag Ostereier zu verschmausen?!

Ein wunderschönes Büchlein für die Osterzeit, welches zum gemeinsamen Betrachten, Entdecken und Erzählen einlädt.


Fazit:

Ein zuckersüßes Pappbilderbuch für die Allerkleinsten zur Osterzeit.

Zauberhafte und farbenfrohe Illustrationen - teils mit Folienprägung - unterstreichen die Handlung und Klappen laden ein zum Entdecken.


...

Rezensiertes Buch: "Leckerschmecker, Osterei!" aus dem Jahr 2023

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.