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BooknerdsbyKerstin

Bewertungen

Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 23.11.2018
Nachtmahr und Nebelnixe
Grönhoff, Jadda

Nachtmahr und Nebelnixe


sehr gut

Es ist ja kein Geheimnis, dass ich den Büchern des Drachenmond Verlages verfallen bin und vor allem auch diesen traumhaften Covern. Bei „Nachtmahr & Nebelnixe“ hat mich allein der Titel direkt angesprochen, weil der schon so schön düster klingt. Und ich hatte das große Glück, dass ich dank der Autorin das Buch bereits vorab lesen durfte und euch heute schon meine Meinung zeigen kann.

Mit ihrem Buch entführt uns die Autorin in ein dunkles, faszinierendes und auch brutales Gewässer. Wir erleben Mialeenas Geschichte, eine verbannte Wassernixe, die versucht ihr Leben abseits ihrer Artgenossen zu führen und immer wieder von der Vergangenheit eingeholt wird. Denn nicht ohne Grund, muss sie in Verbannung leben und wird von ihren früheren Dämonen nicht mehr losgelassen.

Besonders genial fand ich hier, dass uns die Autorin die Nixenwelt mit ihren Gewohnheiten, Sitten und Regeln richtig nahebringt. Davon habe ich gar nicht genug bekommen, auch wenn sie eher ein nicht so nettes Volk sind.

Man merkt, dass „Nachtmahr & Nebelnixe“ nicht Jaddas Debüt ist, denn ihr Schreibstil ist einfach perfekt. So einnehmend, so leicht zu lesen und so fesselnd, dass ich das Buch einfach nur verschlungen habe. Dazu hat sie eine unheimlich düstere und auch atmosphärische Grundstimmung geschaffen, die sich quer durch die ganze Geschichte zieht. Allein darüber könnte ich ewig schwärmen, denn ich kam wirklich nicht mehr von dem Buch los, wollte Mialeenas Geschichte erleben und erfahren und fieberte bis zum Ende mit.

Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt und man erfährt in ausführlichen Rückblenden, wie es zu Mialeenas aktueller Situation kam. Ich fand dies sehr gelungen, denn so kann man ihre verzweifelte Situation hautnah spüren und erleben. Und das sind nicht immer die schönsten Rückblenden, sie sind brutal und grausam, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Denn die Wassernixen sind nicht unbedingt für ihre „Menschlichkeit“ bekannt, für sie zählen die festen Regeln und Gesetze und vor allem das Ansehen in der Nixenwelt.

Eigentlich habe ich zu diesem Buch keine großen Kritikpunkte, denn in seinem Ganzen ist es einfach perfekt durchdacht. Auch wenn manches für mich persönlich offensichtlich war, konnte mich die Umsetzung dennoch begeistern. Man sagt ja immer so schön, der Weg ist das Ziel :)

Nur mit einem Abschnitt und Aspekt konnte ich mich einfach nicht so richtig anfreunden: der Beginn der Liebesgeschichte. So schön und emotional sie im Verlauf der Geschichte ist, so plötzlich und unerwartet beginnt sie. Sehen, zack, Liebe. Das war mir dann doch etwas zu schnell und ich konnte mich in die Situation nicht einfinden. Aber wie gesagt, das betrifft lediglich das Anbändeln, denn später ist es echt toll.

Und welche Aspekte und Charaktere außer den Nixen, Jadda Grönhoff in ihr Buch noch hat einfließen lassen, das hat mich echt erstaunt und begeistert. Ihr könnt euch da auf einige Überraschungen gefasst machen. Ich verrate euch hierzu natürlich nichts.

Die Geschichte gipfelt in einem spektakulären Finale, dessen Ende ich mir zwar gedacht habe, aber das ich dennoch richtig genial zu lesen fand. Ein bisschen ausführlicher hätte es nach meinem persönlichen Geschmack sein dürfen, aber das ist dann Jammern auf hohem Niveau. Mir hat die Geschichte wirklich sehr gefallen und ich kann sie euch nur ans Herz legen.

Bewertung vom 03.11.2018
Das Heim
Strandberg, Mats

Das Heim


sehr gut

Mit „Das Heim“ von Mats Strandberg habe ich mich mal wieder in ein Genre begeben, das ich früher sehr gerne gelesen habe: Horror! Ich habe das irgendwann aufgehört, weil teilweise immer mehr Splatter dazukam, was ich einfach nicht mag und weil ich bei den guten Schockern, die die Psyche angreifen, einfach zu viel Schiss hatte :) Ähm und ja, ich muss gestehen, ich bin froh, dass ich das Buch nicht mehr gestern Abend beendet habe sondern erst heute Morgen, bei Tageslicht.
Das Cover des Buches hat mich natürlich angezogen, denn allein das ist schon angsteinflößend. Dazu dieser Klappentext, ich war mehr als gespannt.
In den Schreibstil und das Setting von Mats Strandberg habe ich mich sofort verliebt. Ich liebe einfach die skandinavische Art des Schreibens. Alles ist irgendwie immer ein Ticken dunkler, beklemmender und düsterer. So auch „Das Heim“. Der Autor hat ein reales Setting in Schweden gewählt, das Nebelfenn, ein Altersheim für Demenzkranke. Und im Laufe der Geschichte wird einem erstmal bewusst, wie sehr der Autor mit der Psyche des Lesers spielt, indem er einfach Reales mit Übernatürlichem mischt und man nicht immer weiß, in welchem Aspekt man sich jetzt eigentlich befindet. Zumindest ging es mir so.
„Das Heim“ ist im Grunde eine sehr ruhige und bedrückende Geschichte, die gekonnt mit der Angst des Lesers und der Charaktere der Geschichte spielt. Wir erleben die Geschichte aus drei Perspektive: Nina, eine Altenpflegerin im Heim, Joel, der seine Mutter in die Pflege des Heimes übergibt und Nebelfenn mit seinen Bewohnern und Umständen selbst. Diese Mischung fand ich absolut genial, denn so wirkte das Ganze einfach echt und machte es umso beklemmender. Wir lernen die Heimbewohner kennen, werden langsam mit dem Grauen konfrontiert und bevor wir uns dessen bewusst sind, stecken wir mitten drin und bangen um´s Überleben. Und haltet mich für verrückt, aber wer einen Hang zu Übernatürlichem hat, dem kommt dies alles noch viel erschreckender vor, denn es soll ja auch real sein. Ich habe zumindest Mats Strandberg jedes einzelne Wort geglaubt und bin heilfroh, dass ich nicht in einem Pflege-/Altenheim arbeite.
Ganz hundertprozentig begeistert hat mich die Geschichte dennoch nicht, aber das sind nur kleine Kritikpunkte. Gerade die erste Hälfte finde ich etwas zu langgezogen bis man sich bewusst wird, dass man schon mitten im Horror steckt. Es ist zwar nie langweilig, weil wir die dunklen Geheimnisse und Wünsche der Beteiligten kennenlernen und einen Bezug aufbauen, aber ich hätte mir da schon mehr auf psychischer Ebene gewünscht. Dafür ist die zweite hälfte und vor allem das Ende ein wahrer Pageturner. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und hoffte einfach nur, dass das Grauen ein Ende nimmt.
Ob es das wirklich getan hat, das erfahrt ihr allerdings nur, wenn ihr selbst zu diesem Buch greift.

Mein Fazit:

Mit „Das Heim“ von Mats Strandberg habe ich mal wieder einen Ausflug in das Genre des Horrors gewagt und es hat sich mehr als gelohnt. Der Autor vermischt geschickt Reales mit Übersinnlichem und spielt sowohl mit der Psyche der Charaktere als auch der des Lesers. Eine absolut düstere, beklemmende und fesselnde Geschichte mit den wohl typischen Horrorelementen, die man zwar durchschaut, aber absolut authentisch dargestellt sind. Ich fand es genial, da ich das Genre wirklich nur noch selten lese und bin froh dieses Ende nicht bei Nacht gelesen zu haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.11.2018
Das Haus der geheimnisvollen Uhren
Bellairs, John

Das Haus der geheimnisvollen Uhren


weniger gut

Als ich das Buch bei einer Bloggerin gesehen habe, war ich sofort angetan und wollte es unbedingt auch lesen. Dank dem Bloggerportal durfte ich es auch. Ich lese ja auch sehr gerne Kinderbücher und noch viel lieber lese ich Bücher, die auch verfilmt werden.
Bei „Das Haus der geheimnisvollen Bücher“ würde ich aber dennoch raten, lieber den Film anzuschauen als das Buch zu lesen. Meiner Meinung nach lohnt es sich nicht so ganz, auch wenn die Geschichte richtig schön ist. Nur sie hat ein ganz großes Manko: die Buchform ist viel zu kurz. Und das schlug bei mir leider in allen Bereichen ein.
Der Schreibstil ist wirklich sehr angenehm und leicht zu lesen. Es gibt auch immer wieder spannende und schaurig-gruselige Szenen. Aber wie schon erwähnt, alles zu kurz. Sobald man in einer Szene eingetaucht ist und diese gerade richtig spannend wird, ist sie schon vorbei und man springt zum nächsten Teil. Mir hat das gar nicht gefallen. Dem Buch hätten 100 Seiten mehr bei Weitem nicht geschadet.
Die Grundidee der Geschichte konnte bei mir aber voll punkten weshalb ich mich jetzt schon auf den Film freue. Das ist bestimmt deutlich besser umgesetzt.
Mit dem Anfang des Buchs bin ich nicht so ganz klargekommen. Man ist zwar gleich mitten im Geschehen, was ich sehr mag. Aber der 10jährige Lewis hat gerade erst seine Eltern verloren und kommt in einer fremden Stadt bei seinem fremden Onkel an, bei dem er fortan leben muss. Ich finde es sehr schade, dass auf diesen Aspekt nicht richtig eingegangen wird. Ich konnte mich gar nicht einfühlen und Lewis agierte auch nicht als sei er über den Verlust besonders traurig. Der Tod wird kaum erwähnt. Das ist aber auch wieder der Kürze der Geschichte verschuldet.
Alles in allem wird es dann sehr geheimnisvoll, schaurig, etwas gruselig, magisch und spannend. Dazu noch eine Portion Humor, es hätte besser nicht sein können.
Aber wie schon erwähnt halten wir uns immer nur ganz kurz in den Szenen auf, sie werden nicht vertieft. Ich finde die ganze Geschichte etwas zu sprunghaft dadurch und konnte auch nicht ganz darin aufgehen.
Deswegen kann ich bei diesem Buch hier klar sagen: schaut euch lieber den Film an, das Buch kann ich nicht empfehlen.

Mein Fazit:
„Das Haus der geheimnisvollen Uhren“ besticht durch seine magische, geheimnisvolle und auch schaurige Grundidee. Allerdings hat dieses Buch ein riesiges Manko für mich: es ist zu kurz mit viel zu viel Handlung. Dadurch bekommt keine Szene ausreichend Zeit zu wirken, alles ist sehr sprunghaft und flach. Ich würde eher empfehlen den Film zum Buch anzuschauen, auf den ich mich schon riesig freue. Ich sage es zwar nicht gerne, aber meiner Meinung nach, lohnt es sich nicht, dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 30.10.2018
Gemina. Die Illuminae Akten_02 / Illuminae Bd.2
Kaufman, Amie;Kristoff, Jay

Gemina. Die Illuminae Akten_02 / Illuminae Bd.2


ausgezeichnet

ERROR
Dieses Buch sprengt eure reine Vorstellungskraft!
ERROR
Leser, die mit SciFi, Raumschiffen und Weltall nichts anfangen können, werden den Illuminae Akten und auch Gemina sicher erliegen.
So wie es mir geschehen ist.
ERROR
Diese Aufmachung, diese Umsetzung der Geschichte ist so einzigartig und sie geht direkt unter die Haut. Mitten ins Herz.
Nie hätte ich gedacht, dass mich eine Geschichte erzählt aus Videoaufzeichnungen, Aktenmaterial und Chatverläufen so mitnehmen kann.
ERROR
Mit Gemina setzten Amie Kaufman und Jay Kristoff nochmal einen drauf. Ich konnte mit dem Lesen gar nicht aufhören und kämpfte hautnah an Hannas Seite gegen die Bedrohung von BeiTech.
ERROR
Der Sprachstil ist – wie bereits in Band 1 – absolut roh, direkt und echt. Es wird nichts beschönigt, wir befinden uns mitten in einer feindlichen Übernahme. Hier ist keine Zeit für Höflich- und Förmlichkeiten.
ERROR
Die Autoren schaffen es SciFi so darzustellen und zu erklären, dass selbst ich das verstehe und mitfiebere. Dabei habe mit diesem Thema sonst gar nichts am Hut.
ERROR
Die Geschichte peitscht uns nonstop voran.
Der Spannungsbogen ist stetig oben und wir rasen durch das Geschehen.
Es bleibt keine Zeit zum Verschnaufen.
Pause bedeutet den Tod.
ERROR
Gemina ist einfach absolut der Wahnsinn und ich bin dieser Reihe komplett verfallen. Allein dieses Ende lässt mich komplett verzweifelt zurück und ich BRAUCHE dringend Band 3.
KERSTIN OUT

Mein Fazit:
Mit Gemina schafft es das Autorenduo mich von der ersten Seite an diese fesselnde, brutale und rohe Geschichte zu fesseln. Eine Geschichte, die lediglich aus Schriftwechsel, grafischen Darstellungen und Videosequenzen erzählt wird und doch tief unter die Haut geht. Die Aufmachung und die Gestaltung ist so einzigartig, dass allein das ein wahres Fest für begeisterte Leser ist. Und zwar für alle! Denn selbst ich, wo ich mit SciFi so gar nichts anfangen kann, liebe diese Reihe einfach nur abgöttisch. Ich kann es kaum erwarten, wieder in diese Welt abzutauchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2018
Die Krone der Dunkelheit / Krone der Dunkelheit Bd.1
Kneidl, Laura

Die Krone der Dunkelheit / Krone der Dunkelheit Bd.1


sehr gut

Als kleines Laura Kneidl Fangirl musste ich natürlich auch ihre neue Reihe Die Krone der Dunkelheit lesen und wurde mal wieder nicht enttäuscht, auch wenn es am Anfang gar nicht so gut mit uns beiden aussah.
An Lauras Schreibstil gibt es – wie immer – rein gar nichts auszusetzen, sie schreibt unheimlich einnehmend, bildhaft und detailgetreu. Auch die Emotionen kamen nicht zu kurz, in alle möglichen Richtungen :) Die Welten, die sie in ihrer neuen Reihe erschaffen hat, sind ein Traum. Vor allem Nihalos (Stadt der Fae) hat es mir besonders angetan, aber auch der Nebelwald selbst, so grausam er doch ist.
Auch die Geschichte fand ich einfach nur faszinierend und konnte gar nicht genug davon bekommen. Das einzige, das mir wirklich zu schaffen machte, waren die Längen zwischendurch. Es kam gerade in Teil 1 des Buches immer wieder zu Durststrecken, in denen keine Spannung vorhanden war und sich alles in einem reinen Erzählmodus bewegte. Das fand ich weniger schön und stoppte mich auch etwas in meinem Lesefluss. Allerdings wurde das in Teil 2 deutlich weniger und Teil 3 der Geschichte war einfach nur bombastisch. Ab Teil 2 gab es für mich schon kein Halten mehr, aber Teil 3 habe ich einfach nur inhaliert. Ohne diese Längen hätte Die Krone der Dunkelheit glatte 5 Sterne von mir bekommen, weil die Geschichte einfach nur genial ist. Geprägt von drei Charakteren, die mir unheimlich ans Herz gewachsen sind und aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird.

Freya, eine menschliche Prinzessin, die ein Faible für Magie hat
und in die magische Welt Melidrian reisen will.
Ceylan, eine junge Frau, die ihr Leben der Mauer widmen will
um die Menschen vor den bestialischen Fae zu retten.
Kheeran, der Kronprinz von Nihalos, der von seinem Volk nicht anerkannt wird
und ein dunkles Geheimnis mit sich trägt.

Und alle drei haben es mir richtig angetan. Freya ist zwischendurch etwas nervig, aber sie ist immerhin eine Prinzessin. Alles an ihr passt einfach zusammen und sie hat mich unheimlich beeindruckt. Ceylan…Ceylan ist mein absoluter Lieblingscharakter, ich feiere sie einfach nur! Was habe ich wegen ihr vor Lachen gebrüllt und war tief beeindruckt von ihrer grandiosen Stärke und Willenskraft. Kheeran mag ich total, weil er so eine faszinierende Persönlichkeit ist und nicht so langweilig wie die anderen Fae. Bei ihm bin ich auch noch richtig gespannt, was uns erwartet. Und natürlich sind die drei nicht die Einzigen, auf die ich mich in Band 2 freue. Da gibt es noch den ein oder anderen mehr, den ihr aber erst selbst kennenlernen müsst.

Zur Geschichte selbst erzähle ich euch einfach nichts, denn das müsst ihr selbst erleben. Wenn es nicht gerade Längen – wie in Teil 1 – gab, war einfach alles unheimlich faszinierend und spannend. Sowohl die Mauer, die das magische und nichtmagische Reich trennt (und mich doch auch an Game of Thrones erinnert hat), als auch die Elva, die magischen Bestien, die Laura Kneidl erschaffen hat, sind richtig richtig gut gelungen. Es gibt jede Menge Action, Humor und packende Wendungen. Auch wenn ich eine bereits geahnt hatte, hat es dem Lesegenuss keinen Abbruch getan. Die 640 Seiten sind dennoch wie im Flug vorbeigegangen und ich wäre gerne länger in dieser Geschichte geblieben. Ich freue mich jetzt schon riesig auf Band 2.

Mein Fazit:

Mit Die Krone der Dunkelheit hat Laura Kneidl einen Reihenauftakt geschaffen, der einen nicht mehr loslässt. Die Welten und Charaktere, die sie erschaffen hat, sind so bildhaft und einnehmend, dass ich gar nicht genug von ihnen bekommen konnte. Auch die Geschichte selbst ist furchtbar faszinierend, düster, actionreich und spannend, so dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen habe. Einziges Manko: Gerade im ersten Teil des Buches verlor sich Laura Kneidl für mich in zu vielen Beschreibungen und Erzählungen, so dass immer wieder langatmige Durststrecken entstanden. Diese wurden aber im zweiten Teil deutlich weniger und Teil 3 war einfach nur bombastisch.

Bewertung vom 13.10.2018
Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.1
Snow, Rose

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.1


sehr gut

Nachdem ich schon einige Bücher von Rose Snow gelesen habe, musste ich natürlich auch zu ihrer neuen Trilogie „Ein Augenblick für immer“ greifen. Vorweg kann ich sagen, dass mich das Buch nicht begeistern konnte, aber es hat mir dennoch gefallen. Warum ich es allerdings nur empfehle, wenn ihr gegen Klischees nichts habt, das erzähle ich euch jetzt.
Gegen den Schreibstil von Rose Snow kann man absolut nichts sagen, ich liebe ihn total. Die beiden schreiben immer so erfrischend und spritzig, dass ihre Bücher ratzfatz gelesen sind.
Und was mir besonders gut an Ein Augenblick für immer gefiel, war die malerische Beschreibung von Cornwall. Das war ein Traum, ich möchte da jetzt unbedingt mal hin und mich selbst auf die Suche nach den Legenden und Mythen begeben.
Die Geschichte selbst…ich hatte ja schon einige Stimmen im Vorfeld gehört und wusste somit, dass ich hier eigentlich eine kitschige klischeehafte Liebesgeschichte mit einem Hauch Fantasy lesen werde. Und genau so war es dann auch.
Allerdings muss ich sagen, dass alles so perfekt zusammenpasst, dass es mich keinesfalls störte. Aber begeistern konnte mich das Buch deshalb nicht. Rose Snow greift wirklich jedes Klischee auf, das man aus dem Bereich Romantasy kennt: die Neue an der Schule, der geheimnisvolle Bad Boy, der sexy Sunnyboy, das angedeutete Dreieck. Es passt zusammen, deswegen war ich nicht mal genervt und konnte die Geschichte lockerflockig lesen, aber es war doch alles so vorhersehbar.
Ich konnte zum Beispiel nach 20 Seiten sagen, wie die Liebesgeschichte ablaufen wird und es gab für mich auch keine Überraschungen in dieser Sicht. Aber es war trotzdem schön zu lesen.
Das mag natürlich auch an den Charakteren liegen, die einfach wieder wunderbar dargestellt sind und in denen man sich sofort verliert, auch wenn bei mir das mitfiebern noch nicht eingesetzt hat. Auch habe ich mein Herz noch an keinen der beiden Jungs verschenkt, auch wenn ich schon einen Favoriten habe.
Was ich sehr schade fand, ist, dass das magische viel zu kurz kommt. Ich hätte gerne viel mehr Hintergrundwissen über die Mythen und Legenden gehabt und auch die einzelnen Gaben. Es liegt wirklich hauptsächlich die Liebesgeschichte im Vordergrund.
Für einen Auftakt fand ich auch nicht so gelungen, dass eigentlich schon sehr viel aufgelöst wurde. Für mich persönlich würde es jetzt keinen Anreiz geben, dass ich den zweiten Band unbedingt lesen müsste, weil ich es nicht mehr aushalte. Hier hätte ich mir einiges erst in Band 2 gewünscht, den ich natürlich trotzdem lesen werde. Denn schöne Lesestunden beschenken die Autorinnen immer, auch wenn der Auftakt ihrer neuen Trilogie jetzt nicht überragend war.

Mein Fazit:

Der Auftakt der neuen Trilogie Ein Augenblick für immer hat mir im Grunde gefallen, aber man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass die beiden Autorinnen wirklich jedes kitschige Klischee aufgreifen, das es im Genre Romantasy gibt. Auch wenn die Geschichte dadurch sehr vorhersehbar wird, hat es trotzdem alles zusammengepasst und ich habe es sehr gerne gelesen. Allerdings hätte ich mir mehr Aspekte der Fantasy gewünscht, denn das ist wirklich mehr ein Liebesroman in einer traumhaft malerischen Kulisse mit angedeuteten Mythen und Legenden. Auch wenn der Auftakt mich jetzt noch nicht so richtig begeistern konnte, habe ich es genossen, ihn zu lesen und freue mich auf den zweiten Band.

Bewertung vom 09.10.2018
Escape Room - Nur drei Stunden
McGeorge, Chris

Escape Room - Nur drei Stunden


ausgezeichnet

Schon als ich Escape Room das erste Mal auf der Verlagsseite von Droemer Knaur entdeckt hatte, war ich infiziert. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, da ich doch auf perfekt durchdachte Thriller stehe. Die Story klang so unheimlich genial. Aber dann kamen die ersten Rezensionen und ich wurde skeptisch. Das Buch kam gar nicht an, es sollte langweilig sein. Ich nahm etwas Abstand, aber dennoch blieb es im Hinterkopf bis meine zwei Bloggermädels es gelesen haben und absolut begeistert waren. Ich musste es einfach lesen.
Und soll ich euch was sagen? Ich kann diese negativen Rezensionen NICHT verstehen und nachvollziehen. Escape Room war für mich der Wahnsinn! So ein perfekt ausgeklügelter Thriller, den ich absolut nicht durchschauen konnte! Das ist es, was ich lesen will!

Fangen wir doch von vorne an. Bereits auf den ersten Seiten merkte ich, dass ich dem Buch verfallen werde. Chris McGeorge schreibt so unheimlich anheizend und einnehmend, dass ich von der Geschichte gar nicht loskam. Und dabei beginnt die Geschichte gar nicht mit der eigentlichen Handlung.
Wobei, das kann man bei diesem Buch gar nicht sagen. Hier ist einfach alles wichtig, jedes einzelne Detail.
Der Autor spielt nicht nur mit seinen Opfern ein perfides Spiel, er zieht auch seine Leser mit ein und führt alle zusammen immer näher an die Auflösung heran.
Dazu baut er immer wieder Rückblenden ein, um den Leser mehr über die einzelnen „Mitspieler“ erfahren und selbst miträtseln zu lassen.
Denn das habe ich die ganze Zeit getan. Nach jedem einzelnen Kapitel stellte ich mir die Frage: wer ist denn jetzt der Mörder!

Ich kam nicht darauf, denn was der Autor sich hier hat einfallen lassen. Es kommt zu einem riesigen Plottwist mit nur einem einzigen Wort. Ich hatte die ganze Zeit falsche Vermutungen aufgestellt und saß vor dem Buch und feierte den Autor einfach nur, dass er mich so an der Nase herumgeführt hat. Und das war nicht der einzige Moment in dem ich tief Luft holen musste, als Chris McGeorge immer neue Einzelheiten hat einfließen lassen, die mich einfach nur umhauten.
Escape Room spielt so genial mit seinen Lesern. Dieser Thriller ist wirklich so undurchschaubar und perfekt ausgeklügelt, dass es echt ein wahres Fest war, der Geschichte zu folgen und immer wieder überrascht zu werden. Nicht eine Seite war unnötig, nicht eine empfand ich als langweilig. Ich steckte fest mitten im Spiel und wollte nicht mehr auftauchen. Danke für dieses großartige Buch!

Mein Fazit:

Escape Room hat alles, was ich mir von einem Thriller wünsche: einnehmender Schreibstil, fesselnde Geschichte, ein perfiden undurchschaubaren Plan und Wendungen mit denen ich im Leben nicht gerechnet hätte. Chris McGeorge hat mich voll an der Nase herumgeführt und ich liebe ihn und dieses Buch dafür.

Bewertung vom 07.10.2018
Meine beste Bitch
Savina, Nataly Elisabeth

Meine beste Bitch


ausgezeichnet

Auf Meine beste Bitch war ich echt gespannt, denn der Klappentext klang schon so außergewöhnlich und ich wollte mal wieder in eine reale Geschichte eintauchen.
Ich habe das Buch auch innerhalb weniger Stunden verschlungen, weil ich mich komplett in dieser einzigartigen Geschichte verlor. Allerdings bin ich jetzt auch ehrlich überfordert, was ich euch zu diesem Buch erzähle. Denn es ist mit nichts vergleichbar, was ich bisher gelesen habe.
Hat es mir gefallen? Ja, das kann ich sagen. Das Lesen war wie ein Sog. Ich wurde immer weiter in die Welt von Faina gezogen und erlebte ihre Krisen, Freunden und Zwistigkeiten hautnah. Ungeschönt. Echt.
Die Autorin lässt uns am Leben der Prota Faina teilhaben, die nicht ganz „der Norm“ entspricht. Faina leidet unter Angststörungen, ist eher depressiv – wie die gesamte Stimmung im Buch – und weiß nicht so wirklich etwas mit ihrem Leben anzufangen. Ihr Lichtblick ist allerdings ihre beste Bitch, also ihre beste Freundin Nike. Das genaue Gegenteil von ihr: lebensfroh, bunt, laut und mit klaren Zielen im Leben.
Und genau wie der Titel verspricht wird in diesem Buch absolut nichts beschönigt. Es ist als würden wir Fainas Tagebuch lesen oder sie in einer Real Life Doku begleiten. Dazu ist auch der Aufbau und der Schreibstil angepasst. Im Grunde ist da Buch ziemlich wirr und dennoch komplett klar. Wir verfolgen Fainas Gedankengänge und ihr Leben wie sie es empfindet. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, aber es wirkte absolut authentisch und real. Es zog mich in meiner Stimmung immer tiefer und ich konnte die Verzweiflung zwischendurch selbst in mir nachfühlen.
Denn Fainas Leben ist nicht rosig. Sie erfüllt sich den Traum und zieht nach Berlin um ihren Sinn im Leben zu finden. Und hier wird es auch skurril. Das ist Berlin. So stelle ich mir das wirklich vor ohne jemals dort gelebt zu haben. Hier findet sie was sie immer gesucht hatte und verliert gleichzeitig alles was sie bisher hatte. Und selbst hier habe ich Faina und der Autorin jedes einzelne Wort geglaubt, es ist wirklich absolut der Wahnsinn, wie echt dieses Buch ist. An manchen Stellen ist es vielleicht etwas drüber, in meinen Augen, aber auch genau das lässt es wieder real wirken. „Meine beste Bitch“ macht mich wirklich etwas sprachlos. Es ist etwas ganz Besonderes. Frisch und spritzig, aber auch düster und ehrlich. Wie das Leben selbst.

Mein Fazit:
In „Meine beste Bitch“ erleben wir hautnah eine Freundschaft zweier gegensätzlicher Menschen, die einander alles bedeuten: Faina und Nike. Beste Freunde seit Jahren. Dann ist allerdings der Schulabschluss geschafft und das selbstständige Leben beginnt. Faina zeigt uns wie das auf eigenen Beinen stehen mehr oder weniger gelingt und was die Entwicklung für eine Freundschaft bedeutet. Und hier ist absolut nichts Künstliches an dieser Geschichte. Sie ist sprachgewaltig, direkt und ehrlich. Ich habe jedes einzelne Wort geglaubt und fand es unheimlich authentisch. Dieses Buch ist das Leben!

Bewertung vom 03.10.2018
Momo
Ende, Michael

Momo


ausgezeichnet

Momo von Michael Ende begeistert nun schon seit 45 Jahren ihre Leser. Auch mir wurde die Geschichte als Kind vorgelesen und ich habe den Film schon des Öfteren gesehen. Als ich dann diese traumhaft schöne Jubiläumsausgabe des Thienemann Esslinger Verlags gesehen habe, ging es einfach nicht anders, ich musste das Buch haben und es noch mal lesen.
Und diese Ausgabe ist nicht nur von außen ein Blickfang, auch die Illustrationen des Autors im Inneren sind wunderschön.
Und ich muss sagen, Momo zu lesen, war wirklich noch mal wie eine Reise in die Kindheit. Obwohl ich denke, dass ich das Buch oder vielmehr die Botschaft darin mittlerweile besser verstanden habe als damals.
Als Kind begeistere mich einfach das ungewöhnliche Mädchen Momo, das gerne anderen zuhörte, mit einer Schildkröte spazierte und Abenteuer erlebte.
Heute sehe ich dieses doch auch düstere und bedrückende Märchen allerdings auch als eine Art Wachrütteln in unserer heutigen Gesellschaft, in der jeder nur noch von einem Termin zum nächsten hetzt und so sich komplett verliert. Und wahrscheinlich passt dieses zeitlose Märchen in unsere heutige Zeit noch viel besser als früher, denn die Tendenz ist ja nicht gerade zu mehr Freizeit und Zeit für sich gegangen, eher im Gegenteil. Deswegen kann ich es auch uneingeschränkt jedem Erwachsenen empfehlen, hier werden sicher so einige Augen geöffnet.
Was soll ich noch groß zu diesem Klassiker sagen. Ich liebe die Märchen von Michael Ende einfach. Ich fühle mich darin immer pudelwohl und kann sofort in der Geschichte aufgehen. So auch wieder hier bei Momo. Ich finde, der Autor hat nicht nur einen Kinder ansprechenden Schreibstil, sondern er entführt damit auch Erwachsene in seine gar nicht so frei erfundene Welt. Für mich war es ein toller Lesegenuss und ich werde Momo sicher irgendwann wieder lesen.

Mein Fazit

Momo von Michael Ende ist eine zeitlose Geschichte über ein ungewöhnliches Mädchen und dem Umgang mit der Zeit im Allgemeinen. Gerade in unserer heutigen Zeit empfehle ich vor allen den Erwachsenen nochmal in diese Geschichte einzutauchen und so einen anderen Einblick auf ihr Leben in der terminbelastenden Welt zu bekommen. Ich bin den Geschichten und Märchen von Michael Ende verfallen und hoffe, dass sie noch ewig weiterleben.