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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Habbo
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 410 Bewertungen
Bewertung vom 07.04.2023
Das Schweigen der Klippen / Guernsey-Krimi Bd.2
Corbet, Ellis

Das Schweigen der Klippen / Guernsey-Krimi Bd.2


sehr gut

Was zunächst wie der Unfall einer dementen Heimbewohnerin aussieht, entwickelt sich nach und nach zu einer sehr komplexen Geschichte, die weit in der Vergangenheit ihren Ursprung nahm und gierige Menschen im Hier und Jetzt auf den Plan rief. Da alle im Umfeld der extrem einsam, ja isoliert, lebenden Demenzkranken etwas zu verschweigen haben, gestalten sich die Ermittlungen als äußerst zäh. In Rückblicken wird die Geschichte hinter der Geschichte entwickelt. Eine tieftraurige. Parallel werden die privaten Befindlichkeiten der Ermittler offengelegt. Und erneut wird ein faszinierendes Landschaftsbild geprägt. Ein paar lose Enden blieben aber übrig. Dennoch man möchte gerne mehr von Kate, ihren Kollegen:innen und Nicolas lesen.

Bewertung vom 07.04.2023
Eric Holler: Gelsenkiller!
Just, Roman

Eric Holler: Gelsenkiller!


sehr gut

Ein kurzweiliger Krimi mit einem sehr unterschiedlichen Ermittler-Duo, bei dem allerdings der Kriminalhauptkommissar eher blass herüberkommt. Die Geschichte selbst ist haarsträubend, deswegen aber nicht unglaubwürdig. Der Gegenspieler erscheint ein bisschen zu perfekt und fehlerlos und das Ende weist lose Fäden auf. Die Story liest sich aber locker, leicht weg. Die vielfältigen Diskussionen zwischen den beiden Hauptprotagonisten lassen schmunzeln. Die Länge bzw. Kürze machen diese Lektüre zu einer guten Zwischendurch- und Unterwegslektüre. Und man ist gespannt auf die nächste Folge.

Bewertung vom 01.04.2023
Der tote Berliner
Fuchs, Robin

Der tote Berliner


sehr gut

Närrisch geht es zu im Karnevalstreiben in Niederteerbach, aber auch mörderisch. Denn in einer heruntergekommenen Pension wird ein toter Mann aufgefunden, vordergründig mit einer Büste erschlagen, aber die Rechtsmedizinerin findet eine ganz andere Mordwaffe heraus. Da der Tote aus Berlin stammte, wird ein dortiger Kollege hinzugezogen. Hinfort hagelt es nur so freche Sprüche und die Kommissarin Pech, die Rechtsmedizinerin Schwäfel und Martin Seidel aus Berlin müssen sich zusammenraufen, um der/dem Mörder/in habhaft werden zu können. Flott geschrieben mit einer Fülle von Anspielungen und Wortspielereien, z.B. die Büsten von Politikern, der Antritt von Martin mit Currywurst und Pommes zum Frühstück, die heruntergekommene Pension, die auf den schönen Namen Raibach hört, etc. Da macht das Lesen Freude und die Spannung blieb auch nicht auf der Strecke.

Bewertung vom 27.03.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


sehr gut

Eigentlich zur Beerdigung ihres Großvaters und für eine längere Auszeit im idyllischen Küstenort Torreira, will Ria nur eines: Urlaub, Abstand und sich neu sortieren. Es kommt ganz anders, denn als eine junge Frau tot aufgefunden wird und es sich nach anfänglichem Dafürhalten, es handele sich um einen tragischen Unfall, doch als ein mögliches Tötungsdelikt herausstellt, ist sie ganz plötzlich mitten in Ermittlungen. Sie ist zwar Polizistin, aber in Stuttgart und in Portugal keineswegs zuständig. Damit bringt sie ihren Job in Deutschland in Gefahr, was sie nicht wirklich beunruhigt, aber auch den des Dorfpolizisten Joao. Alsbald stoßen die unterschiedlichen Interessen und Charaktere des zuständigen Comissario und der beiden „Ortsermittler“ aufs heftigste auf- und aneinander. Dennoch entwickelt sich nach und nach ein roter Faden, den sie bis zur Auflösung dann doch gemeinsam verfolgen können. Eine gelungene Geschichtskonstruktion, spannend und unaufgeregt erzählt, dazwischen immer wieder schön gemalte Landschaftsbilder, so dass man sich selbst „vor Ort“ wähnt. Und es wird viel, sehr viel gegessen. Man bekommt ob der Beschreibungen sehr großen Appetit, glaubt aber auch fast, dass man schon bei der Beschreibung dessen, was und wie viel da jeder zu sich nimmt, selbst auch unmittelbar an Pfunden zulegt.

Bewertung vom 26.03.2023
Asterix und Obelix im Reich der Mitte
Gay, Olivier;Tarrin, Fabrice

Asterix und Obelix im Reich der Mitte


schlecht

Als ausgewiesener Asterix-Fan hatte ich mich auf diese Lektüre richtig gefreut, sogar 4000 Punkte dafür eingelöst. Was albern, wie sich herausgestellt hat. Die Geschichte ist von vorne bis hinten nicht schlüssig. Die Dialoge unterirdisch und warum muss nun auch bei Asterix auch noch die Ernährungsmafia zuschlagen: Gemüse statt Fleisch. Der Zaubertrank gilt plötzlich als bedenklich, Asterix wirkt nurmehr unleidlich. Ja geht es noch? Die spinnen, die Asterix-Schreiber und -Zeichner. Aber so richtig. Einzig die witzig gewählten Namen sind eine kleine Entschädigung für diese wirklich nicht empfehlenswerte Lektüre zu einem Film, der es ebensowenig sein wird. Wer wird hier - mit Film und Bildergeschichte - eigentlich adressiert? Kinder und Jugendliche können es eigentlich bei dieser Konstellation nicht sein. Und die vielen langjährigen und definitiv erwachsenen und zum größten Teil schon älteren Asterix-Fans ganz sicher auch nicht. Wie gesagt: Die spinnen...

Bewertung vom 20.03.2023
IN DES TODES SCHLUMMER (eBook, ePUB)
Torso, Katarina

IN DES TODES SCHLUMMER (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein sehr verstörendes Buch, in dem jemand Ärzte, die alle etwas mit Organtransplantationen zu tun haben, grausam tötet, ihnen quasi das antut, was sie beruflich täglich tun. Das Ermittlerteam, zu dem die noch unerfahrene Sophia stößt und die sich gleich mal in den Leiter der Soko verguckt, steht vor einem Haufen nicht vorhandener Spuren und quasi mit leeren Händen da, weiß lange keinen Ansatz und findet letztlich auch keine Lösung. Immer eingestreut in diese düstere Geschichte, die Sicht der Person, die da tötet und eine Geschichte um einen, der um seinen Sohn trauert und die Menschen aufzusuchen trachtet, die nun die Organe seines Sohnes in sich haben. Alleine diese Gedankengänge sind an Düsternis nicht zu überbieten. Dieser Rachefeldzug ist gleichzeitig Verzweiflungstat. Die aufkeimende Liebesgeschichte zwischen Tobias und Sophia reißt die Düsternis nicht auf und wirkt fast störend. Man ist von dem Buch durchaus gefesselt und liest es in einem Rutsch durch. Es bleibt ein sehr ambivalentes Gefühl zurück, gerade, weil es eigentlich kein Ende im Ende gibt. Durch Sprache, Wechsel der Perspektiven und Tiefgang der Gedanken der Protagonisten sehr eindringlich dargestellt.

Bewertung vom 19.03.2023
Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1
Storm, Bente

Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1


sehr gut

Ausgerechnet an ihrem freien Tag findet Agatha von der Wapo eine Wasserleiche in roter Badehose, was die zuständige Kripo zunächst davon ausgehen lässt, dass es sich um einen Unfall handelt. Eine Frage von Selbstüberschätzung und/oder Unterschätzung der dort herrschenden Strömungsverhältnisse. Wäre da nicht diese Kopfwunde und Abschürfungen am Körper und glaubhafte Versicherungen mehrerer Personen, dass der Tote, Mediator in einer Streitigkeit um einen geplanten Windpark, Wasser hasste, gar fürchtete, und definitiv nie und nimmer schwimmen gegangen wäre. Aber wer schlägt jemanden nieder, um ihm dann eine Badehose anzuziehen und ins Wasser zu schmeißen? Fragen über Fragen und zahlreiche Verdächtige, aber keine brauchbare Motivlage. Gleichzeitig hat wohl jeder der in Frage Kommenden irgendetwas zu verbergen, was aber nicht notwendigerweise mit dem Mord zu tun haben muss. Während das Kripo-Team Licht ins Dunkel zu bringen trachtet, mischt sich Agatha auf ihre ganz eigene Art und Weise ein, denn eigentlich ist ihr ein bisschen langweilig bei der Wapo. Die Geschichte ist locker, leicht geschrieben, die Streitigkeiten um Zuständigkeiten lassen schmunzeln, die jeweilige Motivlage ist sehr vielschichtig und nicht immer logisch nachvollziehbar, die Auflösung doch ein wenig überraschend. Und offenbar der Grundstein für ein Folgewerk bereits gelegt. War eine vergnügliche Lektüre, in der auch die Eigenheiten der Bevölkerung und die der Landschaft in und rund um Cuxhaven trefflich dargestellt ist.

Bewertung vom 13.03.2023
Böse
Eater, J.J.

Böse


sehr gut

Im heißen Sommer 2019 stolpert Mila auf der Flucht vor Mitschülern, die sie angreifen, bedrängen und verfolgen förmlich in ein Skelett hinein, das da schon seit Jahrzehnten gelegen haben muss. Schnell stößt man auf den Fall einer vor 26 Jahren während eines Rock-Festivals verschwundenen Person. Man hatte damals ihren Freund in Verdacht, etwas mit dem Verschwinden zu tun, sie womöglich ermordet zu haben. Das hätte fast sein Leben zerstört. Jetzt sieht er sich erneut diesen Verdächtigungen gegenüber. Insbesondere der Vater dieser jungen Frau sah in ihm all die Jahre den Mörder seiner Tochter und richtet seinen Hass ungezügelt auf ihn, obwohl der inzwischen sein Schwiegersohn und Vater seiner Enkelkinder ist. Während der Polizei inzwischen der Fall eines Gepfählten auf den Tisch kommt, der wie sich herausstellt, mit dem Umfeld der damaligen Getöteten zu tun hatte, versucht der damals wie heute erneut Verdächtige, selbst Licht in die Ereignisse zu bringen, denn inzwischen steht die Zukunft seiner ganzen Familie und seine berufliche Existenz auf dem Spiel. Und während die Ermittler quasi vor einer Mauer des Schweigens stehen, hat da noch jemand ganz eigene Pläne. Sehr anschaulich nicht nur die Geschichte, sondern auch die andauernde Hitze beschrieben. Man schwitzt förmlich mit. Sehr gelungen, die Parallelität der Ereignisse, damals wie heute. Ebenfalls sehr eindringlich die Getriebenheit dessen der seine Unschuld beweisen möchte. Seine Handlungen dabei oft wenig logisch. Ein Ende dann, das sich auch dem Leser auf dem Weg dahin erschlossen hatte. Irritierend am Anfang die vielen Anspielungen auf Ereignisse im vorherigen Band, was es für diejenigen, die diesen nicht gelesen haben, schwierig macht, Zugang zu den handelnden Personen zu bekommen.

Bewertung vom 12.03.2023
Der Bojenmann
Schlenz, Kester;Jepsen, Jan

Der Bojenmann


sehr gut

Man sieht, was man erwartet, nicht was man eigentlich sehen würde, wenn man richtig hingeschaut hätte. So jedenfalls stellt sich die Sache mit dem Bojenmann dar, denn anstelle der Holzfigur vor Oevelgönne steht da eine Leiche und zwar schon ein Weilchen, denn jeder hat da nur den Bojenmann gesehen, wie er immer da steht. Ein äußerst merkwürdiger Fall für Kommissar Knudsen und sein Team, der sich alsbald als Serientäterfall entpuppt. Leider einer, bei dem es an jeglicher Spur mangelt und Medien wie Staatsanwaltschaft den Ermittlern im Nacken sitzen. Im Klappentext wird zitiert: Elb-Kolorit und Fischkopp-Charme treffen auf Nordic Noir. Sehr treffend. Eine grausige Geschichte, sehr anschaulich dargeboten, mit sehr viel vom trockenen norddeutschen Witz. Das Ende dann mit einem überraschenden und offenen Ende - logisch, denn es soll ja eine Serie werden. Da freut man sich auf die weiteren Folgen, bei denen aber hoffentlich etwas genauer lektoriert wird, denn wenn Doris mit mal Ruth heißt, ....nur mal so als Beispiel.

Bewertung vom 10.03.2023
Die stille Mörderin / Kommissar Tom Simon Bd.2
Kirves, Thorsten

Die stille Mörderin / Kommissar Tom Simon Bd.2


sehr gut

Tom, dessen Bruder in Verdacht steht ein Polizistenmörder zu sein und abgetaucht ist, versucht in seinem Zufluchtsort an der Nordsee wieder Klarheit in seine Gedanken- und Gefühlswelt zu bekommen, denn sein Bruder hat ihn heimlich besucht, um erneut abzutauchen. Dort wird er aber mit einer neuen Partnerin und einem neuen Fall in Hamburg konfrontiert, wo ein als rechts eingestufter, nichts desto trotz populärer, Autor ermordet wurde. Dieser Fall führt ihn und Katja nicht nur tief ins rechte Milieu sondern auch zu einem Jahre zurückliegenden Vergewaltigungs- und Tötungsdelikt und dann zu einem noch weiter zurückliegenden Mord an einem jungen Mann. Ihre Recherchen führen sie auch in den Ruhrpott, lassen sie Vertuschungen aufdecken und bringen sie in Gefahr und an ihre Grenzen. Und Tom zu der Ungewissheit, ob womöglich sein Bruder den Mord an dem Autoren begangen haben könnte. Die Ereignisse wogen hin und her, überschlagen sich, treiben unaufhörlich ihrem Höhepunkt entgegen. Dabei wird auch die Zerrissenheit der Protagonisten intensiv aufgezeigt. Man wird als Leser:in förmlich durch diese Geschichte getrieben und mag das Buch nur schwer aus der Hand legen. Allein der Titel erschließt sich nicht wirklich. Das ändert aber nichts daran, dass man gespannt auf Folgefälle für Tom, Katja und Mira ist.