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Piglet and her Books
Wohnort: 
Leipzig
Über mich: 
pigletandherbooks.de

Bewertungen

Insgesamt 365 Bewertungen
Bewertung vom 07.05.2016
Terror
Schirach, Ferdinand von

Terror


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich live in einer Lesenacht zusammen mit Jule von Miss Foxy reads gelesen, sozusagen Seite an Seite auf der Couch. Dadurch konnten wir sogar während des Lesen unmittelbar über die Inhalte im Buch reden, was es zu einem tollem Leseereignis gemacht hat.

Das Buch selbst ist auch ein wahres Erlebnis, zunächst wäre da der Aufbau. Es handelt sich hierbei nicht um ein Roman sondern um ein Theaterstück in zwei Akten und einer abschließenden Rede. Eine wirklich selten gewordenen Form der Erzählung, die dank Ferdinand von Schirach wieder Einzug hält in unseren Lesealltag.

Der Ablauf der Geschichte ist dem einer Gerichtsverhandlung ähnlich, genau wie das Publikum erfahren wir nur Stück für Stück was sich vor Ort abgespielt hat, in dem wir die Zeugen anhören. Durch geschickte Fragen schaffen es der Verteidiger als auch die Staatsanwältin uns immer wieder auf ihre jeweiligen Seiten zu ziehen. Vor allem dieses Ausspielen der Argumente und Gegenargumente hat auch bei uns als Leser zu einigen anregenden Diskussionen geführt, was gut zeigt wie aktuell und brisant das Thema ist.

Am spannenesten war das Ende, ich möchte an dieser Stelle natürlich nicht zu viel verraten, aber es sei gesagt, dass auch hier wieder viel Platz zu Diskussion bleibt und man selbst nachdenken sollte, über das im Buch angesprochene Thema. Durch den nüchternen Schreibstil, der dem Thema angepasst ist, wird es uns überlassen die Emotionen zu ergründen und auch selbst zu ermitteln.

Es wird deutlich, dass es mir schwer fällt dieses Buch in Worte zu fassen, weil es so tiefgründig ist und eben deshalb nur schwer zu beschreiben für mich. Ich kann euch dieses Buch nur ans Herz legen, denn es öffnet die Augen und lässt euch nachdenken, nicht nur über den möglichen Terror der überall lauern könnte, sondern auch darüber wie man Entscheidungen trifft und was sie für Folgen haben können.


Fazit:
Ein Buch das lange im Gedächtnis bleibt und auch später noch zum Reden und Diskutieren anregt. Es zeichnet sich durch seinen besonderen Schreibstil und Aufbau aus, aber auch durch die Tiefe die trotz der Distanziertheit des Autors entsteht und uns als Leser dazu anregt über unsere Entscheidungen im Leben nachzudenken, was wohl selten ein Buch schafft. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.05.2016
Die Nacht brennt
Butler, Sarah

Die Nacht brennt


sehr gut

Meine Meinung:
Manchmal liest man den Klappentext von einem Buch und man will unbedingt das es einem gefällt, man es so dringend, dass man sich voller Begeisterung auf das Buch stürzt, doch irgendwie will der ersehnte Funke nicht überspringen. Und am Ende ist unklar ob es am Leser, an den hohen Anforderungen oder am Protagonisten liegt, doch man bleibt unbefriedigt zurück. So ging es mir mit "Die Nacht brennt" von Sarah Butler, der Klappentext und die ersten Seiten haben mich in Hochstimmung versetzt, aber dann flaute alles irgendwie ab. Die Story selbst und vor allem der Schreibstil haben mir sehr gefallen.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Stick. Stick kommt aus einem schwierigen Familienverhätlnis, und versucht diesem durch seine Reise zu entfliehen. Immer wieder scheint es, dass einfach zu viel auf Sticks Schulter lastet, weshalb er einfach weg muss, um sich zu finden. Sarah Butler schafft es durch kleine innere Monologe und selbstzweifelnde Fragen hier einen realistischen Protagonisten zu erschaffen. Eine Figur mit der wir mitfühlen und der wir folgen können.

"Alle taten so, als wäre es tatsächlich passiert, als wäre Mac wirklich tot, aber das konnte nicht sein. Stick war nicht tot, wie konnte Mac es da sein?" (Seite 60)


Ich möchte nicht zu viel vorweg greifen, aber schlussendlich bin ich mit dem Verlauf der Geschichte von Stick nicht glücklich gewesen. Vielleicht bin ich auch ein zu großer Romantiker und hätte mir einfach etwas anderes für Stick gewünscht, ein anderes Leben und eine andere Zukunft. Das Ende lässt mich mit so vielen Fragezeichen zurück, und es kam mir auch so vor, als hätte Stick sich innerhalb der Geschichte kaum entwickelt, was total schade ist, denn Potenzial war dafür definitiv da.

Zum Glück habe ich ein paar Tage mit meiner Rezension und meiner letztendlichen Bewertung gewartet, denn ich war nach dem Lesen wirklich frustriert. Rückblickend lässt sich aber erkennen, dass Sarah Butler vielleicht auch einfach realistisch an das Thema heran gegangen ist. Es gab eben keine Wunder oder Schicksalwendungen, es war die ungeschönte Wahrheit die dem Leser hier präsentiert wird und genau das macht glaube ich den Reiz dieses Buches aus.


Fazit:
Ein Buch das definitiv nichts für Romantiker ist, denn es liefert uns schonungslos die Realität. Es zeigt die Gefühle von Verlust, Angst und Wut wie sie unser Protagonist Stick erlebt und umsetzt. Das Ende konnte mich nicht wirklich zufriedenstellen, aber spätestens durch ihren Schreibstil schafft es Sarah Butler definitiv den Leser zu inspirieren.

Bewertung vom 07.05.2016
Mein Leben nebenan
Fitzpatrick, Huntley

Mein Leben nebenan


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Den Vorgängerband "Mein Sommer nebenan" fand ich schon großartig, aber dieser war nochmal besser. Das Cover passt wunderbar zum Vorgänger und im Regal sind beide einfach ein Hingucker. Die Gestaltung im Buch ist auch passend, denn das Buch zeigt sowohl Alice als auch Tims Sicht, was ein angenehme Abwechslung darstellte. Tims Kapitel waren vor allem durch Sarkasmus und Wortspiele geprägt, was oftmals die ganze Geschichte aufgelockert hat. Alice hingegen war ernster und hat nur selten ihre Gefühle gezeigt, die wir dank der inneren Monologe dennoch kennen.

Alice Garrett wird vor allem durch diese inneren Monologe zugänglicher, denn bisher kennen wir sie nur als ernste und stark familienbezogene Person, die eigentlich gegen die Beziehung von Jase und Sam war und sich nur schwer umstimmen ließ. Mit einmal scheint Alice irgendwie menschlicher und viel netter, man kann sie viel besser verstehen und ja sie wächst einem richtig ans Herz, diese Löwin.

Das komplette Gegenteil davon ist Tim, der scheinbar nie etwas auf die Reihe bekommt und fast am Ende ist. Als trockener Alkoholiker der seinen Job hingeworfen hat und von der Schule geflogen ist, lebt er nun über der Garage der Garretts und soll sein Leben wieder auf die Reihe kriegen. Sein herzloser Vater setzt ihm ein Ultimatum von 4 Monaten und es scheint eine unlösbare Aufgabe. Doch grade wenn man denkt das Tim vielleicht grade einen guten Weg einschlägt kommt das Schicksal um die Ecke und klopft an die Tür. Damit steht er vor einem neuem Problem, und man bangt und hofft und ist total gefesselt davon, dass er es richtig lösen wird.

Das Ende war wirklich herzzereißend und man hat Tränen in den Augen, weil es einfach unfassbar scheint und so rührend. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen und ich kann es nur jedem ans Herz legen, der gerne Liebes- und Familiengeschichten mit ernstem Thema liest. Huntlex Fitzpatrick zählt für mich auf jeden Fall zu einer der besten Autorinnen, denn sie schafft es auf wunderbare Weise jede Szene vor meinem geistigen Auge aufleben zu lassen.


Fazit:
Ein wunderbares Buch das mich von der ersten Seite an verzaubern konnte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und die höchste Punktzahl, für dieses Liebes-Familien-Drama. Huntley Fitzpatrick zählt damit offiziell zu meinen Lieblingsautoren und ich hoffe, dass wir von der Familie Garrett und Mason bald wieder etwas hören werden.

Bewertung vom 07.05.2016
All die schönen Dinge
Olshan, Ruth

All die schönen Dinge


sehr gut

Meine Meinung:
Also allem voran muss ich sagen, dass ich das Cover von Anfang an mochte, es ist frisch, froh und hell. Damit steht es zwar etwas im Kontrast zum schwierigen Thema im Buch, aber dennoch zeigt es, dass man eben trotz aller Widrigkeiten auch die hellen Seiten sehen sollte.

Für mich Tammie eine etwas andere Protagonistin, und vor allem kompliziert. Ihr ganzes bisheriges Leben erscheint grau und auch irgendwie trist. Seit dem sie ihre Diagnose als Kind bekommen hat lebt sie in ständiger Angst und anscheind hat sich diese Angst in ihrem gesamten Leben ausgebreitet. Sie ist 16, aber bsiehr hat sie in ihrem Leben nie etwas Aufregendes erlebt, obwohl doch ihre beste Freundin sie immer wieder ermutigt. Erst durch Fynns Auftauchen lebt Tammie auf, was aber teilweise etwas überzogen wirkte, wenn man bedenkt, dass sie vorher die Vorsicht in Person war und nun plötzlich alle Zweifel über Bord wirft und all die Dinge tut, die vorher verboten waren.

Fynn, der Junge der Tammie das Herz stiehlt, ist wirklich bezaubernd, ich mochte ihn von Anfang an, denn er ist ehrlich und loyal. Durch seine Art und Weise schafft er es, dass Tammie sich nicht als "krank" sieht sondern erkennt, dass sie doch irgendwie normal ist. Besonders liebenswert ist natürlich sein Hund Okay, der tatsächlich okay heißt und teilweise wirklich menschlich wirkt. Beide zusammen sind einfach untrennbar und geben ein tolels Gespann ab.

Der Schreibstil der Autorin war wunderbar leicht, weshalb das Lesen wirklich Spaß gemacht hat und man sich ohne Probleme auf die Geschichte einlassen konnte. Auch der Umgang mit dem Thema "Sterben" wurde hier wunderbar verarbeitet, auch wenn ich mir am Ende gewünscht hätte, es wären mehr Seiten gewesen, Potenzial war hier auf jeden Fall da. Ruth Olshan schafft es auf jeden Fall die selben Gefühle beim Leser hervorzurufen wie es auch John Green oder Nicholas Sparks immer wieder schaffen. Daher passiert es auch hier, dass die Äuglein nicht trocken bleiben.


Fazit:
Ein Buch das mir wirklich gut gefallen hat und mich berühren konnte, ich fand sogar, dass hier viel mehr Potenzial da war was nicht bis zum Schluss ausgeschöpft wurde. Man liest den letzten Satz und kann nicht fassen, dass es schon vorbei ist, wo doch noch die ein oder andere Sache offen bleibt. Zudem konnte ich mich nicht immer mit Tammie identifizieren, dafür war Fynn für mich der absolute Held der Geschichte.

Bewertung vom 07.03.2016
Wahrheit schmeckt wie Mokkatorte
Michels, Christina

Wahrheit schmeckt wie Mokkatorte


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch erreichte mich als Überraschungspost vom magellan-Verlag und ich war wirklich begeistert beim Auspacken. Das Cover ist zwar schlicht aber dennoch so wunderhübsch, und auch der Titel klang wirklich interssant, die Vorfreude war also groß.

Man kommt beim Lesen unglaublich leicht in die Geschichte, schnell wird man mit Rinnie warm, und das Zusammenspiel mit ihrer Mutter war herzlich, mittels kleiner Post-its schafften es die beiden trotz des vollen Terminkalenders ihrer Mutter und dem normalen Stress eines Teenagermädchens etwas Besonderes in ihrem Leben zu finden und sich so zu motivieren. Zwischen den Beiden gab es nie Geheimnisse, bis Christian in Rinnies Leben auftaucht und die Ereignisse verherend verlaufen.

Rinnie war mir von Anfang an symphatisch, ich mochte ihre oftmals verpeilte Art und ihr Mitgefühl zu Anderen, auch wenn sie hier immer mal wieder Dinge übersieht, aber nicht aus Rücksichtslosigkeit sondern einfach weil sie eben schusselig ist. Genau das macht sie in meinen Augen so liebevoll, sie ist herzerwärmend nett aber trotzdem gefangen in ihrer Gedankenwelt.

Ihre beste Freundin Vroni hingegen war für mich ein riesiges Rätsel, ich habe nie wirklich durchgeblickt, weshalb Rinnie so sehr an ihr festhält, außer, dass Vroni eben eine Stütze brauch, denn in ihrem Leben läuft nichts rund. Es schien oftmals als wäre diese Beziehung sehr einseitig, Vroni nimmt und nimmt, aber Rinnie erhält nie etwas zurück, dass fand ich wirklich sehr schade, passte aber insgesamt ins Geschehen.

Die Mischung aus Liebesgeschichte, Familiendrama und Rätsel hat die Geschichte spannend gemacht und mich als Leser an das Buch gebunden. Ich mochte die Abwechslung und die Fäden zwischen den Protagonisten. Bis zum Ende blieb es spannend, vor allem weil Vroni so undurchsichtig in ihren Handlungen war, auch wenn die Lösung von allem dem Leser schon eher klar ist als Rinnie.


Fazit:
Ein Buch das mich wunderbar unterhalten hat, mit einer tollen Mischung aus Liebe, Familie und Spurensuche schafft es die Autorin uns mit zunehmen in Rinnies vertrakte Situation und mit ihr zusammen nach einer Lösung zu suchen. Ich habe nichts auszusetzen, selbst Vronis eigensinniger Charakter passte ins Konzept des Buches. Von mir erhält das Buch das Prädikat "absolut lesenswert".

Bewertung vom 07.03.2016
Darkmere Summer
Maslin, Helen

Darkmere Summer


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Zunächst muss ich über dieses wunderschöne Cover berichten, was mich total verzaubert hat. Der glänzende Einband bekommt in der Sonne einen wunderbaren Schimmer, der ihn zuleich romantisch und geheimnisvoll scheinen lässt. Auch das Motiv finde ich wunderbar gewählt, ein Cover über das man gern mit den Finger streicht und es bewundert. Und auch die Gestaltungen im Buch ist toll gemacht, so hat jedes, je nachdem wer es erzählt eine eigenen Anfang.

Aber auch der Inhalt kann sich sehen lassen, was zunächst als scheinbare "Sommergeschichte" anfängt entpuppt sich als eine Mischung aus Liebes- und Gruselgeschichte in der heutigen aber auch im England des vorherigen Jahrhunderts. Den genau das macht den Charme aus, wir erleben zwei Geschichten die schlussendlich zu einer zusammenfließen und so mögliche Lücken in der jeweils anderen Geschichte füllen, eine tolle Kombination und Faszination.




Zunächst wäre da Kate, die eigentlich ein Bücherwurm ist, um aber nicht als "Streber" abgetan zu werden auf der neuen Schule, für die sie mühsam ein Stipendium bekommen hat, baut sie eine Fassade auf. Und dann scheint sich auch noch Leo für sie zu interessieren, was ihr Herz natürlich erfreut und ihr das nötige Selbstbewusstsein gibt. Mit Kate bin ich nur ganz langsam warm geworden, doch je länger ich sie erlebt habe und ihre Gedanken mit hören durfte, desto mehr mochte ich sie.

Unsere zweite Hauptprotagonistin ist Elinor, die in einem viel früheren London im Jahr 1825 auf St Cloud trifft und hofft durch ihn ihre Familie besser zu stellen. Sie ist die erste Herrin von Darkmere und zeigt uns das Schloss in seiner alten Pracht, aber auch das schon damals nicht alles wundervoll war. Ihre Geschichte hat mich sehr berührt, und ich habe mit Elinor und ihrem Herzleiden mitgefiebert bis zur letzten Seite. Sie war mir von Anfang an symphatisch und ich mochte ihre Kapitel sehr, aber auch, dass man zwischen Kate und Elinor im Verlauf des Buches immer mehr Gemeinsamkeiten feststellen konnte.

Innerhalb von zwei Tagen habe ich dieses wunderbare Buch durchgelesen und musste nachts aufpassen, dass ich vor Spannung und Gruselfaktor überhaupt zum Einschlafen komme. Helen Maslin schafft es durch geschichtes Verfelchten der Geschichten den Leser in den Bann zu ziehen und das Schloss mit all seinen Türmen und Kellern auferstehen zu lassen.



Das Ende trumpft dann noch mal mit dem Spannungshöhepunkt auf und ich konnte es gar nicht glauben, dass es schon vorbei sein soll. Man könnte fast von einem offenem Ende sprechen, was natürlich Platz lässt für eine mögliche Fortsetzung, die ich mir sehr wünschen würde.


Fazit:
Ein Buch, dass durch seine Spannung, Tiefe und Vielfalt besticht, und perfekt abgerundet wird, durch dieses wunderschöne Cover. Bei den gruseligen Passagen beschleicht den Leser das Gefühl, dass auch in den eigenen Räumen die Schatten lebendig werden, und die Romtanik und Lebensgeschichten tun dem Herzen gut. Ein rund um wunderbares und lesenswertes Buch, das sich nur jedem ans Herz legen kann.

Bewertung vom 07.03.2016
Wer die Nachtigall stört ...
Lee, Harper

Wer die Nachtigall stört ...


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Es ist mal wieder Zeit für einen Klassiker, und dieses Mal entführt uns Hrper Lee in die 1930er der südlichen USA. Natürlich ist die Erwartungen hoch gewesen, denn immer hin gilt das Buch, als auch der Film als Klassiker, und dann frage ich mich zurecht: Warum ist das so? Und können meine Erwartungen erfüllt werden?

Scout steht kurz vor der Einschulung und möchte nun ihren letzten schulfreien Sommer zusammen mit ihrem Bruder Jem genießen. Die beiden sind wie Pech und Schwefel und erleben in ihrem kleinem Städtchen Maycomb einige Abenteuer, vor allem der kuriose Nachbar Boo hat es ihnen angetan. Scout übernimmt auch gleichzeitig die Erzählerrolle was das Buch angenehm aufgerfrischt hat, denn die angesprochenen Themen aus der Sicht eines Kindes zu erleben war interessant und mal was anderes. Mit Scout verbinde ich vor allem die Eigenschaften: treu, ehrlich, aufrichtig und neugierig. Sie ist einfach herzensgut und frech zu gleich, und man muss sie einfach ins Herz schließen.

Jem war da schon etwas robuster, wobei wir ihn ja nur mit den Augen Scout erleben, aber dennoch ein wirklich fürsorglicher und lieber großer Bruder für Scout, die beiden zusammen gaben ein tolles Gespann ab. Als dann eines Sommers auch noch Dill dazu kommt ist das verrückte Trio perfekt abgerundet und die Abenteuer ließen nicht lange auf sich warten. Dill fand ich im übrigen auch sehr amüsant, und vor allem fantasievoll, ein Junge der vermutlich durch seine schwierige Kindheit sich in eine Fantasiewelt rettet, wenn unsere Welt mal wieder zulangweilig wird.

Der unterschwellige Einbau der verschiedensten politischen Thema ist Harper Lee ganz besonders gut gelungen, so geht es um Erziehung, alleinstehende Männer, Rassismus und das Leben an sich. Das Lesen hat unglaublich viel Spaß gemacht, was vor allem an Scout, ihrer Einstellung zum Thema Kleidern und den dennoch ernsten Themen lag. Von mir gibt es an dieser Stelle auf jeden Fall eine Leseempfehlung für diesen zeitlosen Klassiker.



Fazit:
Ich kann mit Recht behaupten, dass meine Erwartungen nicht nur erfüllt sondern übertroffen wurden. Das Abtauchen in das Buch fiel mir wirklich leicht und ich wa fasziniert von Harper Lees Art und Weise das Thema Rassismus versteckt in die Erinnerung eines kleines Mädchens einzubauen und es so dennoch brisant aber auf eine ganz andere Weise zu zeigen. Zu Recht ein Klassiker, der auch hier zu Lande viel öfter gelesen und hinterfragt werden sollte.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2016
Wie ein leeres Blatt
Bagieu, Pénélope;Boulet

Wie ein leeres Blatt


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Wie ihr vielleicht noch wisst, habe ich zu Weihnachten die beiden Graphiy Novels von Pénélope Bagieu aus dem Carlsen-Verlag bekommen. Und nun habe ich einen Tag im Februar genutzt um beide Graphic Novels zu ergründen und zu entdecken. Zu allererst möchte ich "Wie ein leeres Blatt Papier" vorstellen.

Die Protagonistin Eloise findet sich eines Abends auf einer Bank in Paris wieder und hat keine Ahnung wie sie dahin kommt und wer sie eigentlich ist. Also begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Leben, ihren Freunden und ihrer Familie. Es ist unglaublich interessant diese Suche zu begleiten und zu entdecken wie Eloise mit ihrem "alten Leben" zurecht kommt.




Die Zeichnungen wirken vielleicht recht einfach sind aber dennoch stark in ihrer Aussagekraft. Man hat das Gefühl, dass man allein durch die Zeichnung genau weis, was Eloise denkt und fühlt. Diese Vermittlung von Gefühlen und Gedanken in einer Graphic Novel habe ich so nur selten erlebt. Ich mag den Zeichenstil und auch den Aufbau der Geschichte, eben so wie das wirklich gelungene Ende, was schon philosophisch angehaucht ist weshalb ich es besonders interessant fand.


Fazit:
Eine Graphic Novel ist immer ein kleines Highlight für mich. Ich mag es, durch den gezeichneten Ausdruck mir selbst zu erdenken, was der Protagonist fühlt und erlebt. "Wie ein leeres Blatt Papier" zählt defintiv zu meinen liebsten Graphic Novels und hat ab jetzt ein Ehrenplatz im Regal.