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Furbaby_Mom

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Insgesamt 470 Bewertungen
Bewertung vom 19.12.2021
Kleines Hundeherz sucht großes Glück / Der Weihnachtshund Bd.1
Schier, Petra

Kleines Hundeherz sucht großes Glück / Der Weihnachtshund Bd.1


ausgezeichnet

Ich liebe tierische Protagonisten und mittlerweile gehören Petra Schiers Werke für mich fix zur Vorweihnachtszeit dazu. Ich mag ihren fröhlich-unbeschwerten Schreibstil, mit dem sie auch emotionale Momente tiefgründig und intensiv hervorhebt.

In meinen Augen ist dieser 8.(!) Band ihrer erfolgreichen Weihnachtsroman-Reihe, deren Bücher alle in sich geschlossene Handlungen haben und sich durch das außergewöhnliche Merkmal auszeichnen, stets auch Passagen aus der Perspektive von Santa Claus sowie aus der Sicht eines Hündchens zu enthalten, der bisher gelungenste. Sowohl die durch und durch sympathischen Figuren als auch die Annäherung zwischen ihnen hat mich vollkommen überzeugt. Die gesamte Entwicklung sowie die Wortwahl in den Dialogen empfand ich als glaubwürdig und lebensnah, humorvoll und gewürzt mit einer Prise weihnachtlicher Magie.

Zum Inhalt: Achtung! - Es folgt (k)ein Spoiler, da wir bei einer Feel-Good-Story schließlich alle davon ausgehen, ein Happy End präsentiert zu bekommen. :-) Der Weihnachtsmann und seine Elfen ermuntern den entzückenden kleinen Mischlingshund Amor zu einer Glücksmission der besonderen Art: Er soll sich um den Sozialarbeiter Noah kümmern, der eine schwere Kindheit und Jugend hinter sich hat. Mittlerweile hat er einen gefestigten Lebensstil und setzt alles daran, anderen Menschen zu helfen. Nur der Liebe gegenüber verschließt Noah sich vehement. Er hat Angst vor zu viel Nähe, möchte niemals das furchtbare Verhalten seines Vaters wiederholen, welches ihn nachhaltig geprägt hat. Lieber bleibt er allein. Amor wird der Bedeutung seines Namens gerecht und verhilft Noah nicht nur zu der Familie, die er sich insgeheim immer gewünscht hat, sondern auch zur Liebe seines Lebens.

Ich könnte gar nicht sagen, welche Hauptfigur mir besser gefallen hat, da beide so herzensgute, aufrichtige, tierliebe Menschen sind. Noah wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die Liebe, allerdings aus äußerst ehrenhaften Gründen. Er ist davon überzeugt, nicht gut genug zu sein und möchte niemanden verletzen. Ich konnte seine Bedenken absolut nachvollziehen und hätte ihn gerne persönlich dabei unterstützt, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Man möchte ihn einfach aufmunternd in den Arm nehmen und ihm gut zureden. An dieser Stelle kommt Lidia ins Spiel, die ehrenamtlich vorübergehend in der Sozialstation als Köchin einspringt und alle Besucher/innen mit ihren köstlichen Kreationen sowie ihrer liebenswerten Art verzaubert. Ihr gelingt es im Handumdrehen, hinter Noahs unnahbare Fassade zu blicken. Gegenüber Fremden ist sie anfangs immer ein wenig schüchtern, aber sobald sie sieht, dass jemand ungerecht behandelt wird, Hilfe braucht oder ein unmögliches Verhalten an den Tag legt, kann sie ihre Meinung sehr bestimmt und selbstbewusst vertreten, auch gegenüber geliebten Menschen. Das hat mir wahnsinnig gut gefallen und unheimlich imponiert. 'Bravo! Richtig so!', wollte ich ihr laut zujubeln.

Fazit: Ein wundervoller, berührender Wohlfühlroman über Familie, Charakterstärke und Neuanfänge – Spannung, Herzklopfen, erotische Passagen, Weihnachtsflair und Tierliebe inkludiert. Nicht nur für Hundefans ein garantierter Lesegenuss!

Bewertung vom 17.12.2021
Mäusekind, es ist so weit, bald beginnt die Schlafenszeit
Schoenwald, Sophie

Mäusekind, es ist so weit, bald beginnt die Schlafenszeit


ausgezeichnet

Auf einer Skala von 1 (= ganz okay) bis 10 (= super) – wie niedlich kann ein Bilderbuch sein? Nun, um diese Frage im Hinblick auf das im Oktober 2021 beim Baumhaus Verlag erschienene Werk von Autorin Sophie Schoenwald und Illustratorin Carola Sieverding zu beantworten, müsste zunächst die Bewertungsskala gehörig erweitert werden. Hängt an die 10 noch eine Null dran, dann würde das Ergebnis passen. In anderen Worten: Ich bin absolut hingerissen, verzaubert und restlos begeistert von diesem zuckersüßen Buch!! Ihr glaubt, der Buchtitel und das Cover wären schon goldig? Ha, wenn ihr wüsstet, wie herzallerliebst der Inhalt ist! Ohne zu übertreiben: Man möchte fast weinen vor Rührung über diese in putzigen, kindgerechten Reimen gestaltete Gute-Nacht-Geschichte eines kleinen Mäuschens, das vor lauter Spielen die Zeit vergisst und dann den Weg nach Hause nicht findet. Zum Glück heißen alle anderen Tiere und Tierfamilien das müde Mäusekind bei sich daheim willkommen, nur der Schlaf möchte sich trotzdem nicht so recht einstellen, denn zu Hause ist es doch am allerschönsten.

Dieses warmherzig erzählte, entzückend bebilderte Buch strahlt solch eine Wärme und Geborgenheit aus, dass das Vorlese-Erlebnis gleich noch viel kuscheliger wird! Die mit liebevollen Details ausgestatteten Zeichnungen sind mal doppelseitig gehalten, mal erstrecken sie sich über eine Seite; auch kleine Bildchen gibt es, die sich aufgrund der kräftigen Farben toll vom hellen Hintergrund abheben. Ob beim gemeinsamen Lesen oder während der ersten eigenen Leseversuche - es gibt so viel zu entdecken!

Das vom Verlag empfohlene Lesealter ist 4 Jahre, doch aufgrund der ansprechenden Gestaltung kann ich mir gut vorstellen, dass bereits deutlich jüngere Kinder (und deren Eltern) an dem Werk Gefallen finden werden.

Fazit: Zum Dahinschmelzen! Mit Abstand das bisher zauberhafteste Kinderbuch, das ich je in den Händen halten durfte! Perfekt geeignet für das abendliche Einschlafritual.

Bewertung vom 16.12.2021
Pia Pustelinchen Bd.1
Freitag, Kathleen

Pia Pustelinchen Bd.1


ausgezeichnet

Als ich das entzückende Cover von Kathleen Freitags "Pia Pustelinchen" zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich sofort, dass ich dieses Werk, welches im April 2021 beim Dragonfly Verlag (HarperCollins) erschienen ist, lesen muss! Solch liebevoll gestaltete Bilderbücher sind einfach Balsam für die Seele, da macht das Vorlesen gleich noch mehr Spaß!

Mit ihren zuckersüßen Zeichnungen hat Illustratorin Anita Schmidt die Geschichte um das tollpatschige, aber herzensgute Pusteblumenmädchen, ihren Marienkäferfreund Mario und die kleine Ameise Frederick auf zauberhafte Weise zum Leben erweckt. Dieses kindgerechte Abenteuer (Altersempfehlung des Verlags: 4 Jahre) über Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Akzeptanz und Vergebung hat mehrere ganz wundervolle Botschaften: jeder ist gleichwertig und liebenswert, unabhängig von äußerlichen Unterschieden (- einer von Freddies Fühlern ist nämlich kürzer als der andere -), nach Missgeschicken entschuldigt man sich, und Hilfsbereitschaft ist etwas Schönes, um nur einige davon zu nennen.

Da die Ameise Frederick von den anderen Ameisen wegen seines zu kurzen Fühlers verspottet wird, möchte er unbedingt das jährliche Wettkrabbeln gewinnen, bei dem es darum geht, als erster eine Holunderbeere für die Ameisenkönigin zu finden. Pia, die den armen Freddie zuvor versehentlich mit Tautropfenwasser übergossen hatte, möchte dem sympathischen Kerlchen sofort helfen und holt auch ihren guten Freund, den Marienkäfer Mario, dazu. Gemeinsam schaffen sie es bestimmt, eine Beere zu finden – und dann wird sich niemand mehr über Freddie lustig machen. In einem brenzligen Moment beweist die Ameise wahre Größe und interessiert sich gar nicht mehr für den Wettbewerb, weil sie etwas viel Schöneres gewonnen hat: Freundschaft.

Das niedliche Bilderbuch enthält erstaunlich viel Text, der sich wunderbar auf die Seiten verteilt und dadurch die farbenfrohen großflächigen Zeichnungen nicht stört. Aufgrund der Textlänge ist das Vorlesen der gesamten Geschichte wahrscheinlich eher für etwas ältere Kinder gedacht; ich könnte mir außerdem gut vorstellen, dass sich dieses sommerliche Wiesenabenteuer auch hervorragend für die ersten eigenen Leseversuche eignet.

Fazit: Ein richtig tolles Kinderbuch, das auch Erwachsenen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

Bewertung vom 14.12.2021
Das Geschenk der Tiere - Eine Weihnachtsgeschichte
George, Kallie

Das Geschenk der Tiere - Eine Weihnachtsgeschichte


ausgezeichnet

Mit diesem entzückenden Bilderbuch haben die kanadische Schriftstellerin Kallie George und die Illustratorin Stephanie Graegin ein herzerwärmendes tierisches Weihnachtsabenteuer für Kinder ab 3 Jahren erschaffen, welches eine wunderschöne Botschaft enthält: Die Freude, die wir anderen geben, kehrt ins eigene Herz zurück.

Das im August 2021 bei Schneiderbuch erschienene Werk eignet sich nicht nur aufgrund seiner kurzen, leicht verständlichen, aber ausdrucksstarken Texte als Vorlesebuch, sondern auch dank seines tollen großen Formats. Der stabile Hardcover-Einband hält locker kleinen Patschehändchen stand. Hinsichtlich der niedlichen Gestaltung bin ich komplett begeistert – die Figuren sind einfach goldig gezeichnet! Doppelseitige Illustrationen in kräftigen Farben wechseln sich mit kleineren Bildchen vor weißem Hintergrund ab, was für Abwechslung sorgt. Das rote Innencover ist wie ein Geschenk gestaltet und hat ein Namensschildchen aufgedruckt, sodass man das Buch direkt mit Widmung verschenken kann, eine tolle Idee!

So wie alle Kinder, warten auch die vier tierischen Freunde am Heiligabend darauf, einen Blick auf den Weihnachtsmann zu erhaschen. Auf dem Winterwunderberg sitzen sich dicht aneinander gekuschelt und schauen in den Sternenhimmel hinauf, als sie ihn tatsächlich entdecken. Aber dann, oh Schreck! – Ein Weihnachtsgeschenk fällt vom magischen Schlitten und purzelt direkt in den Wald. Für Hase, Vogel und Reh ist die Sache klar: Sie müssen das Geschenk finden und ausliefern, ansonsten wartet ein Kind vergeblich darauf. Schließlich stimmt sogar das grummelige Eichhörnchen zu und hilft seinen Freunden, wenn auch widerwillig, bei ihrer selbstlosen Weihnachtsmission. Hungrig und müde stapfen sie durch den dunklen, verschneiten Wald und müssen allerlei Hindernisse überwinden, um zum Bauernhof zu gelangen, wo das neue Baby auf sein Geschenk wartet. Als sie das Lächeln des Kindes erblicken, wird ihnen ganz warm ums Herz und sie erkennen, dass dieser einzigartige Moment jede Anstrengung wert war. Zum Dank erwartet sie eine besondere Überraschung vom Weihnachtsmann, der seine kleinen Helfer natürlich nicht vergessen hat.

Weihnachten ist die Zeit im Jahr, in der es uns leichter als sonst zu fallen scheint, uns aus unserer Komfortzone zu wagen, um anderen Menschen zu helfen. Die Message dieses Buches finde ich ungeheuer wichtig: Hilfsbereitschaft, auch bzw. vor allem gegenüber Fremden, ist etwas Schönes. Es lohnt sich, das Richtige zu tun, selbst wenn die Umstände es einem manchmal nicht leicht machen und Pessimisten – wie das grantige kleine Eichhörnchen – uns zwischenzeitlich an unserem Vorhaben zweifeln lassen.

Fazit: Dieses liebevoll bebilderte Buch lädt zum Träumen und Mitfiebern ein und ist die perfekte Einstimmung auf Weihnachten. Es eignet sich zudem hervorragend als Geschenk – für Jung und Alt.

Bewertung vom 13.12.2021
Make My Wish Come True
Schäfer, Jana

Make My Wish Come True


sehr gut

Ich muss gestehen, dass ich ein, zwei Vermutungen hatte, um welche Art von Skandal es sich handeln könnte – tatsächlich lag ich damit meilenweit daneben! Hier hat die Autorin mich ehrlich überrascht und sich für eine Entwicklung entschieden, die ich so nie hätte kommen sehen. Dadurch hat die Geschichte eine gänzlich andere Dimension sowie Dynamik erhalten und wurde sogleich um ein Vielfaches interessanter! Auch im Hinblick auf einige Nebenfiguren erlebte ich positive Überraschungen (jawohl, Plural), wodurch sich ein bestimmter Charakter (Stichwort: Kuppel-Aktion!) sogar zu meinem heimlichen Lieblingsprotagonisten entwickelt hat.

Das Setting ist ein absoluter Traum! Sowohl die umliegende Natur als auch das White Seasons werden so stimmungsvoll beschrieben, dass ich alles direkt vor Augen hatte und am liebsten gleich selbst in dieses schnuckelige Hotel eingecheckt hätte! Man spürt richtig, wie Abby dort (trotz der arbeitsintensiven Drehtage) langsam zur Ruhe kommt, zu sich findet und eine neue Perspektive hinsichtlich ihrer eigenen Familie gewinnt. Logan durchlebt ebenfalls eine Entwicklung, die ich sehr begrüßt habe. Jedoch finde ich seine Beschreibung im Klappentext unglücklich gewählt – der sensible, aufmerksame, warmherzige Good Guy, der alles für seine Familie tut, ist nämlich keineswegs 'vorlaut'.

Wahnsinnig gerne hätte ich noch mehr über die Dreharbeiten gelesen, wobei die Autorin uns bereits einen recht ausführlichen Einblick in die Abläufe am Filmset gewährt – ich verstehe jedoch vollkommen, dass dies den Rahmen des Buches gesprengt hätte. Der Schreibstil ist einladend, ruhig und gefühlvoll; Beschreibungen und Dialoge stehen in einem ausgeglichenen Verhältnis, die Kapitellänge habe ich als genau richtig empfunden. Erzählt wird aus Abbys und Logans Sicht; im letzten Drittel kommt sogar eine weitere Perspektive dazu, die ich aus Gründen der Spoiler-Vermeidung nicht verrate. ;-)

Ich habe das Buch wirklich kaum aus der Hand legen können, doch trotz aller Begeisterung gab es ein paar Kleinigkeiten, die dazu beigetragen haben, dass ich nur 4 von 5 Sternen für die ansonsten herrlich winterliche Slow Burn Romance vergeben konnte. Zunächst dauerte es eine Weile, bis sich bei mir eine gewisse Nähe zu den Figuren einstellte. Zwar waren mir Abby und Logan direkt sympathisch, insbesondere Logans ausgeglichene, aufrichtige Art mochte ich sehr, doch irgendwie konnte ich anfangs keine direkte Bindung zu ihnen aufbauen. Ich war daran interessiert, wie sich die Dinge wohl insgesamt für sie entwickeln würden, mehr aber auch nicht. Dies änderte sich allerdings nach einigen Kapiteln und vor allem die intensive Auseinandersetzung mit Abbys familiärem Hintergrund verlieh ihrer Figur deutlich mehr Tiefe. Überhaupt wurden sie und Logan nicht auf ihre potenzielle Love Story reduziert, sondern als Einzelpersonen mit individuellen Problemen, Wünschen und Träumen vorgestellt, was mir super gefallen hat. Etwas skeptisch stehe ich dem Eindruck gegenüber, dass Abbys Mutter scheinbar nur mit Mann an ihrer Seite glücklich und gefestigt sein kann.

Während der Großteil des Werkes mit authentischer Wortwahl in den Dialogen, nachvollziehbarem Verhalten der Protagonisten und glaubwürdigen, realistischen Szenen punktet, trifft Abby gegen Ende eine Entscheidung, die mir zu konstruiert erschien. Sie passt nicht zu ihrem bisherigen, professionellen Verhalten und es wird deutlich, dass dies einzig und allein deshalb erfolgt, um künstlich Drama zu erzeugen. Das fand ich enorm schade. Schlimmer allerdings ist die Tatsache, dass Abbys Hauruckaktion nicht nur unverhältnismäßig glimpflich für sie ausgeht, sondern auch ohne realistische Konsequenzen bleibt. Dies hätte man durchaus anders lösen und dabei trotzdem ein ähnliches Happy End, von dem wir bei einer Feel-Good-Story schließlich alle ausgehen, herbeiführen können.

Fazit: Dieser gemütlich-heimelige New Adult-Wohlfühlroman aus dem Hause Ravensburger (Okt. 2021) ist wie geschaffen für die kuschelige

Bewertung vom 11.12.2021
Weihnachtsglück in Ivy Hill
Klassen, Julie

Weihnachtsglück in Ivy Hill


ausgezeichnet

Als riesiger Jane-Austen-Fan bin ich natürlich immer Feuer und Flamme, sobald ich einen neuen Regency-Roman entdecke - und wenn dann auch noch Weihnachten thematisiert wird, bin ich ganz selig! Schon seit einiger Zeit standen die drei zuvor veröffentlichten Bände von Julie Klassens Ivy-Hill-Reihe auf meiner Wunschliste, und nach der Lektüre von "Weihnachtsglück in Ivy Hill" bin ich nun definitiv überzeugt davon, dass ich sie unbedingt lesen muss!

Ich kann nur sagen: Was für ein Träumchen! Die Geschichte um den unverbesserlichen Junggesellen Richard (- erfolgloser Autor, überzeugter Single, charismatischer Lebemann -), der nur widerwillig der Einladung seiner Mutter folgt, Weihnachten gemeinsam mit seiner Verwandtschaft auf dem noblen, ländlich gelegenen Wohnsitz der Familie zu verbringen, dort zu seinem Verdruss feststellen muss, dass die Frau, mit der er verkuppelt werden soll, tatsächlich eine charakterstarke Schönheit ist, und sich im Laufe der Handlung nicht nur den Fehlern seiner Vergangenheit stellt, sondern sich auch seines Glaubens an Gott besinnt, hat mir unheimlich gut gefallen!

Der angenehme Schreibstil der Autorin ist so fesselnd und vereinnahmend, so voller liebevoll eingeflochtener Details, bildlicher Beschreibungen und interessanter historischer Informationen, dass ich mich direkt in die damalige Zeit zurückversetzt fühlte. Was kann es Schöneres geben für Fans von Austen, Brontë und der Netflix-Serie Bridgerton, als einen solch authentischen Einblick in die einstigen englischen (Weihnachts-)Traditionen zu erhalten?

Gekrönt wird diese durch und durch zauberhafte, romantische Geschichte von herrlich sympathischen Figuren, die man einfach ins Herz schließen muss. Richard versetzt sein Umfeld mit seinen provozierend-frechen, nahezu rüpelhaft-ungenierten Kommentaren regelmäßig in Aufruhr, aber schnell wird klar, dass er im Grunde ein sehr warmherziger, loyaler Mensch ist. Er durchlebt eine tolle Entwicklung, mehr als einmal standen mir ein paar Tränchen der Rührung in den Augen. Spätestens als er einen kleinen Hund rettet und bei sich aufnimmt (und fortan in niedliche, speziell für den Hund geschneiderte Outfits einkleiden lässt), hatte er bei mir einen Stein im Brett. Den Nebenfiguren sind ebenfalls bedeutungsvolle Parts zugeschrieben worden und hin und wieder gibt es sogar eine kleine Anspielung auf einige Szenen aus Jane Austens Romanen.

Besonders gut gefallen hat mir die Tatsache, dass der christliche Aspekt um den Glauben an Gott, Nächstenliebe und Vergebung ganz natürlich in die Handlung eingeflochten worden ist und sich völlig selbstverständlich in das große Ganze einfügt. Skeptischen Leserinnen und Lesern, die eventuell zunächst von der Bezeichnung 'christlicher Roman' abgeschreckt sind, kann ich versichern, dass hier niemand von seitenlangen Bibelversen erschlagen wird. Vielmehr erkunden wir mit den Figuren die Sitten jener Zeit, als z.B. die Unterstützung verarmter Witwen sowie wohltätige Gaben an Armenhäuser ein fester Bestandteil der Weihnachtsfeiertage waren.

Der Autorin gebührt ein großes Lob für die intensiv betriebene Recherche. Dank dieses mal gefühlsbetont, mal mit einem Augenzwinkern erzählten Romans, der in der dritten Person (im Präteritum) aus der Sicht von Arabella und Richard geschrieben ist, habe ich meine Kenntnisse über die faszinierende Regency-Zeit noch mehr vertiefen können. Die Standesunterschiede sind deutlich hervorgehoben worden, z.B. gab es klare Verhaltensregeln für den Umgang mit dem Hauspersonal, strenge Anstandsregeln für den Kontakt zwischen Unverheirateten, allgemein eingebürgerte Abläufe für gesellschaftliche Zusammenkünfte sowie heutzutage undenkbare Vertragsregelungen für Dienstverhältnisse. Frauen hatten nur wenig Mitspracherecht, wenn sie nicht zufällig aufgrund eines Vermögens unabhängig agieren konnten. All das las sich wahnsinnig spannend, zumal nach und nach ein altes Geheimnis um Richards Jugendfreundin gelüftet wird; gleichzeitig versprühte die Story

13 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2021
Step into my Heart / Move District Bd.2
Haase, Maren Vivien

Step into my Heart / Move District Bd.2


sehr gut

Ihr größter Traum ist zum Greifen nah, sein Traum ist unwiderruflich zerstört…

Ich hatte schon viel Positives über die Move District-Reihe aus der Feder von Maren Vivien Haase gehört und fand ihre Idee, eine trendige New Yorker Tanzschule als das Hauptsetting einer Buchreihe auszuwählen, einfach genial. So sehr ich das New-Adult-Genre liebe, muss ich doch zugeben, dass die Romaninhalte sich oft wiederholen, und mit der sympathischen Clique um Olivia, Jade, Austin & Co. hat die Autorin nun etwas erfrischend anderes erschaffen. Zwar ist das Themengebiet Tanzen nicht vollkommen neu (so gibt es z.B. etliche Bücher über Ballett), wohl aber der Schwerpunkt Hip-Hop.

Ich kannte den Vorgängerband nicht, er ist erst nachträglich bei mir eingezogen, allerdings konnte ich der Story, die den 2. Band der beim Blanvalet Verlag erschienenen Reihe bildet, problemlos folgen.

Erzählt wird aus der Perspektive von Olivia, einer begnadeten, sehr ehrgeizigen Tänzerin, die drauf und dran ist, sich für die Konzert-Tour der berühmten Sängerin Lyla Sage zu qualifizieren. Das ist ihre große Chance, der Durchbruch, auf den sie immer gehofft hat, für den sie viele Jahren hart gearbeitet hat. In ihrer Familie gilt Olivia als das schwarze Schaf – im Gegensatz zu ihren Geschwistern ist ihr Lebenstraum nämlich nicht das Jurastudium an einer Elite-Uni und ein prall gefülltes Bankkonto, sondern einzig und allein das Tanzen. Einziger Wermutstropfen an ihrem neuen Engagement: der Choreograf! Ausgerechnet Dax soll sie für ihren Auftritt vorbereiten. Dax, der einst Teil ihrer Clique gewesen war. Mit dem sie noch vor ein paar Jahren Seite an Seite getanzt hatte, ehe ein schwerer Unfall sein Leben für immer verändert hatte. Dax, in den sie heimlich verknallt gewesen war und der immer noch so unverschämt gut aussieht. Leider ist aus dem warmherzigen Jungen von damals ein unnahbarer, verbitterter Mann geworden, der seine Tanzcrew bis zum Umfallen drillt, übertrieben perfektionistisch ist und Olivia von Anfang an auf dem Kieker zu haben scheint. Als sie unverhofft einen Blick hinter seine knallharte Fassade erhascht, ist es bald nicht mehr nur der Beat der Musik, der ihr Herz schneller schlagen lässt…

Ich mochte die Tatsache, dass Olivia sehr selbstbewusst ist und sich durch nichts von ihrem Traum abbringen lässt. 'Richtig so!', wollte ich ihr begeistert zurufen, als sie ihre Leidenschaft fürs Tanzen gegenüber ihren spießigen, einzig auf ihren guten Ruf bedachten Eltern verteidigte. Endlich mal eine Protagonistin, die toxische Beziehungen nicht hilflos und ergeben akzeptiert, nur weil man blutsverwandt ist. Ein Kind sollte niemals um Elternliebe betteln müssen, diese Message finde ich so wichtig.

Die jugendlich-lockere Wortwahl in den Dialogen ist dem Alter der Protagonisten angemessen, überhaupt ist der Schreibstil angenehm umgangssprachlich, nicht zu verschnörkelt, aber auch nicht zu nüchtern. Speziell die Szenen in der Tanzschule sind wunderbar authentisch ausgearbeitet worden; man bekommt richtig Lust, die Musik aufzudrehen und selbst eine Runde zu tanzen!

Abgesehen von ein, zwei kleinen Schwächen hat mir der Erzählstil sehr gefallen. Zum einen musste ich irgendwann schmunzeln über die Vielzahl von Farbadjektiven – gefühlt wurde jedes Kleidungsstück, jeder Einrichtungsgegenstand und vor allem die jeweilige Haarfarbe der Figuren permanent erwähnt. Zu Beginn mag das Sinn machen - während uns die Charaktere vorgestellt werden -, aber als Olivia zum x-ten Mal über ihre blauen Haare sinnierte à la 'ich strich mir meine HELLBLAUEN Haare zurück', wurde es mir langsam zu viel. Ja, Message angekommen, sie hat blaue Haare. :-P Immerhin passte dies perfekt zum wunderschönen blauen, mit kleinen Glitzerpartikeln verzierten Cover.

Olivias Eltern fand ich in ihren Eigenschaften leicht überzeichnet. Mir ist schon bewusst, dass sie den 'bösen Gegenpart' darstellen sollten, allerdings erschien mir ihr Verhalten durch diese Übertreibung zu unglaubwürdig. Weiterhin

Bewertung vom 05.12.2021
Hook me up (eBook, ePUB)
Pelzer, Julia

Hook me up (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bezaubernde Winter-College-Romance!

"»Vielleicht soll verbotene Liebe einfach unerfüllt bleiben?« - »Auf keinen Fall. Man sollte immer für das kämpfen, was man will.«"

Mit "Hook Me Up" (Forever Verlag, Dez. 2021) hat die sympathische Autorin Julia Pelzer einen ganz hinreißenden Debütroman erschaffen, der uns ins verschneite Concord, New Hampshire entführt und die Herzen von New-Adult-Fans höherschlagen lassen wird! Bereits das winterlich schöne Cover und der vielversprechende Klappentext hatten meine Neugier geweckt, denn die Story passt einfach perfekt in mein Beuteschema!

Klappentext:

Summer hat genug davon, sich immer wieder von dem ungehobelten Bruder ihrer Mitbewohnerin aufziehen zu lassen - vor allem, weil sie ihn mehr mag, als sie jemals zugeben würde. Um sich Hunter endgültig aus dem Kopf zu schlagen, küsst sie auf einer Studentenparty einen Unbekannten in einem Piratenkostüm. Summer will ihn unbedingt wiedersehen, doch ohne den kleinsten Hinweis auf Captain Hooks Identität ist die Suche schwieriger als gedacht - und dass ausgerechnet Hunter ihr immer wieder in die Quere kommt, macht Summers Mission nicht einfacher ...

Summers Schwärmerei für Hunter konnte ich total nachvollziehen, schließlich ist er unerhört attraktiv, charismatisch, selbstbewusst und nie um einen herausfordernden Spruch verlegen, kann aber trotzdem überraschend feinfühlig und aufmerksam sein. Wer würde da nicht schwach werden? Leider scheint er eher auf der Suche nach lockeren Abenteuern als nach einer ernsthaften Beziehung zu sein, ganz anders als Summer. Sie wird nicht schlau aus ihm – einerseits lässt er kaum einen Zweifel daran, dass sie wie eine zweite Schwester für ihn ist, andererseits gibt es da hin und wieder diese besonderen Momente zwischen ihnen, in denen sie schwören könnte, dass er dieses Flirren in der Luft auch spürt. …ehe er wieder einen Rückzieher macht.

"Wenn ein Typ dich anbaggerte, für den du dich nicht interessiertest, war das deprimierend. Aber es war absolut niederschmetternd, wenn der Mann, auf den man heimlich stand, dich nicht eines winzigen Blickes würdigte."

Der ebenso romantisch-verträumte wie witzig-freche Schreibstil erinnerte mich ein wenig an die Jugendromane von Bestsellerautorin Kelly Oram, und vor allem die humorvollen, glaubwürdigen Dialoge (nicht nur zwischen den beiden Hauptprotagonisten, sondern auch zwischen Summer und ihren liebenswerten Freundinnen Kat und Youki), haben mir sehr gut gefallen. Das Highlight des Romans, der aus Summers Sicht in der Ich-Perspektive erzählt wird, waren für mich die ausgefallenen Locations bzw. kreativen Ereignisse, mit denen die Autorin die Geschichte ansprechend ausgeschmückt hat: Ob Kostümparty einer Studentenverbindung oder Kino-Abende mit Bruce-Lee-Marathon, klassische Diner-Restaurants oder urige Studenten-Cafés, Winterjahrmarkt, Schlittenfahrt oder Schneelabyrinth - nie wird es langweilig! Vergnügt verfolgte ich Summers Suche nach ihrem geheimnisvollen Piraten-Flirt und fieberte der Auflösung seiner wahren Identität entgegen. Apropos Pirat: Der Buchtitel ist eine clevere Anspielung auf Captain Hook, der immerhin eine tragende Rolle spielt. ;-)

Fazit: Super süße New-Adult-Story mit traumhaft winterlich-atmosphärischem Flair!

Bewertung vom 02.12.2021
The Dream Of Us / St. Clair Campus Bd.1
Kazi, Yvy

The Dream Of Us / St. Clair Campus Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin so verliebt in dieses Buch!! Liebe Yvy Kazi, wo hast du nur bisher gesteckt? Was für ein mega Debütroman! Noch während ich die Leseprobe verschlungen habe, wanderten alle Folgebände der St. Clair-Campus-Buchreihe direkt auf meine Wunschliste.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals direkt zu Beginn eines Werkes dermaßen begeistert gewesen zu sein! Und der mitreißende Einstieg wurde sogar noch übertroffen; mit jeder weiteren Zeile verlor ich mein Herz an diese einzigartige Story, das malerische Setting Fair Haven und die so vielschichtig ausgearbeiteten, klischeefreien, liebenswerten Figuren, allen voran Drew. Er ist…unglaublich. – Warmherzig, spontan, gebildet, aufrichtig, loyal, mit herrlichem Humor gesegnet, verständnisvoll, schlagfertig, charismatisch, charmant und so sexy, dass man sich einfach wie magnetisch von ihm angezogen fühlen muss. Die Liste ließe sich ewig fortsetzen! Er hat es aufgrund einer gesundheitlichen Einschränkung nicht leicht im Leben, musste doppelt so hart für seinen Traum kämpfen, um es eines Tages hoffentlich in die NFL zu schaffen. Nie hat er sich auf den Lorbeeren seines berühmten Bruders ausgeruht oder sich etwas auf das Vermögen seiner Familie eingebildet, ist immer für seine Freunde da und ist eine Seele von Mensch. Ab sofort zählt er zu meinen all-time-favorite-Bookboyfriends, und wer mich in ein Gespräch über New-Adult-Romane verwickeln sollte, kann sich schon mal auf einen stundenlangen Vortrag über dieses unfassbar gut geschriebene Buch gefasst machen. Ich war wie im Rausch und flog nur so durch die Seiten!

Yvy Kazi hat ein Händchen dafür, die Individualität und Glaubwürdigkeit der Figuren hervorzuheben, ohne dass es aufgesetzt wirkt (à la 'Schaut mich an, ich habe die Eigenschaft XYZ und das macht mich so besonders!', wie ich es leider schon oft in anderen NA-Stories erlebt habe). Das bezieht sich nicht nur auf die Hauptcharaktere, auch die Nebenfiguren haben mich restlos begeistert. Ob Julys Liebe zu Alliterationen oder ihre Abneigung gegen Eiswürfelfreies Wasser, Bos katzenhaftes Lächeln und sein Mut, trotz Gegenwind am College zu seiner Sexualität zu stehen, Haleys wunderbar direkte Art und ihr Talent für Mode, oder Mateos freche Sprüche – hier wirkt alles so realistisch, dass ich die ganze Zeit einen Film vor Augen laufen hatte.

Erzählt wird ausschließlich aus Julys Perspektive, was ich traumhaft erfrischend fand; es passte perfekt zur Geschichte, da wir uns somit gemeinsam mit July an Drew herantasten, mit ihr das unverwechselbar reizvolle Flirt Game genießen, das sich immer bei einer ersten Annäherung zwischen zwei Menschen abspielt, wenn man noch keine Ahnung hat, wie der andere wirklich tickt, und umso mehr mit July zittern, als sie vor einer schwerwiegenden Entscheidung steht. Der Autorin ist es außerdem gelungen, die Einarbeitung von Textnachrichten in einen Roman auf ein ganz neues Level zu heben. Grandios!! Mein armes Herz! Mir liefen die Tränen bei Drews Nachrichten – sooooo schön! Endlich mal ein Protagonist, der kommunizieren kann.

Dieser überaus tiefgründige, überraschend spannende, lebensnahe, rundum perfekte Roman ist alles andere als die typische 08/15-College-Romanze! Falls der Klappentext um eine beliebte Cheerleaderin und einen heißen Star-Quarterback euch abschreckt, weil ihr vielleicht nicht auf Sport-Romances steht, seid beruhigt: Ja, American Football und competitive Cheerleading spielen eine Rolle, jedoch ist dies eher das Beiwerk dieser emotionsgeladenen, hinreißenden New-Adult-Geschichte, die nicht nur die Frage 'Karriere oder Liebe?' aufwirft, sondern auch ernste Themen anspricht. Vertraut mir, ihr wollt euch dieses Werk, das ganz klar zu meinen Jahreshighlights und fortan Lieblingsbüchern zählt, auf gar keinen Fall entgehen lassen!

Yvy Kazi spielt schreibtechnisch locker in der gleichen Liga wie Brittainy C. Cherry, wobei ihr Roman mir dahingehend sogar besser gefällt, weil zwar auch Schicksalsschläge vorkommen, diese allerdings so einfühls

Bewertung vom 01.12.2021
Schneeflocke und das große Weihnachtsglück
McKanagh, Kristen

Schneeflocke und das große Weihnachtsglück


sehr gut

Begeistert registrierte ich direkt zu Beginn der Lektüre, dass jenes im Buchtitel erwähnte Kätzchen nicht lediglich zum niedlichen Plüschknäuel degradiert wurde, das hier und da am Rande in Erscheinung treten darf, sondern aktiv in die Geschichte eingebunden worden ist. Tatsächlich ist die kleine Fellnase mit den blauen Augen das zentrale Element der Geschichte und bereichert den Roman nicht nur mit ulkigen Episoden, sondern treibt auch die Story entscheidend voran in ihrer Entwicklung. Von diesen Erlebnissen lesen wir regelmäßig in der Ich-Perspektive Schneeflöckchens (im Präsens); die Sichtweisen der beiden menschlichen Hauptfiguren, Köchin Emily und Fotograf Lukas, sind in der 3. Person (im Präteritum) geschrieben. Natürlich ahnt man von Anfang an, wie die Geschichte um ein in die Jahre gekommenes B&B und die zunächst frostige Bekanntschaft zweier Personen enden wird, aber gerade bei Wohlfühlromanen mit Happy-End-Garantie ist schließlich der Weg das Ziel.

Mit Emily wurde ich leider überhaupt nicht warm. Sie wirkte auf mich in ihrer Art oft von oben herab und war mir schlichtweg unsympathisch. Ich kann verstehen, dass sie sich der B&B-Besitzerin Tilly sehr verbunden fühlt, da diese für sie so viel mehr als nur ihre Chefin ist, nämlich Vertraute, gute Freundin und eine Art Oma-Ersatz. Mit ihrer eigenen Familie steht Emily aktuell eher auf Kriegsfuß. Kurz vor Weihnachten taucht Tillys Neffe Lukas auf, ein erfolgreicher Fotograf, den Emily bisher nur vom Hörensagen kennt und der sich – ihrer Meinung nach – viel zu wenig um Tilly kümmert. "»Wie schwer kann es sein, sich ein paar Tage für die Frau freizunehmen, die einen großgezogen hat?«", fragt sie sich, und in diesem Punkt stimme ich ihr zu. Allerdings ist Emily generell etwas vorschnell mit ihrem Urteil. Ahnt Lukas überhaupt, wie ernst es um Tillys Gesundheit und das renovierungsbedürftige B&B steht?
Ich komme nicht gut klar mit Sarkasmus und Emily war mir mit ihrer feindseligen Gereiztheit einfach zu oft zu pampig, bissig und anstrengend. Die Art, mit der ihre Gesten beschrieben worden sind, sei es ein "hämisches Grinsen", ein "verschlagenes" Lächeln, ein schnaubendes Lachen, ein gehobenes Kinn oder ihre mal gespitzten, mal zusammengekniffenen Lippen, hat diesen Eindruck von ihr nur verstärkt.

Zum Glück haben mich die putzigen Passagen aus der Sicht von Schneeflocke immer wieder erheitert und die Story gut aufgelockert. Das Kätzchen hat sich fest vorgenommen, ihren Lieblingsmenschen zum Glück zu verhelfen. "Zwei Menschen, die ich mag, sollten sich auch gegenseitig mögen, finde ich. Vielleicht muss ich ihnen ein bisschen auf die Sprünge helfen, damit sie es selbst merken."

Schade fand ich, dass es von Estes Park kaum atmosphärische Beschreibungen gab, wo der idyllische kleine Ort und die wunderschöne umliegende Natur doch wie geschaffen dafür sind, als Backgroundkulisse eines solchen Romans zu diesen.

Fazit: Eine angenehme, eher ruhige weihnachtliche Romanze, deren Highlight ganz klar die Szenen des süßen Kätzchens sind. Ideal für Katzenliebhaber und Fans von gemütlich-leichter Lektüre.