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Benutzername: 
Isabel
Wohnort: 
Bietigheim-Bissingen

Bewertungen

Insgesamt 249 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2023
Der Sonne so nah
Meyer, Axel S.

Der Sonne so nah


ausgezeichnet

Ich liebe ja Bücher, die auf wahren Tatsachen basieren, da kann man nebenher immer so herrlich eigene Recherchen anstellen und lernt ja auch nie aus! So habe ich mich auch riesig gefreut an einer gemeinsamen Leserunde zu „Der Sonne so nah“ von Axel S. Meyer teilnehmen zu dürfen. In zwei Erzählsträngen – die jeweils immer mit einem kleinen Luftschiff beziehungsweise mit einem Flugapparat verziert waren – brachte der Autor mir die beiden Erfinder Otto Lilienthal und Ferdinand Graf von Zeppelin näher. Höchst interessant was die beiden Herren trotz Spott und Hohn aus der Bevölkerung damals auf die Beine stellten. „Es ist dem Menschen nicht gegeben zu fliegen wie ein Vogel“ war die verbreitete Meinung und so mussten besonders die Lilienthal Brüder ihre Flugversuche möglichst im Verborgenen machen. Der werte Herr Pfarrer wollte die Jungs sogar ins Gefängnis stecken lassen! Doch weder Otto nebst Bruder noch Ferdinand ließen sich von ihren Plänen abbringen und kämpften bis zum Schluss für ihre Erfolge. Klasse fand ich auch, dass die Lilienthal Mutter und Frau Isabelle Zeppelin einen Part in der Geschichte fanden, denn hinter jedem erfolgreichen Mann steht ja bekanntlich auch eine starte Frau! Von mir gibt es für diesen wunderbaren biographischen Ausflug in die Fluggeschichte, gepaart mit der genau richtigen Portion Humor, mit fünf begeisterten Sternen die absolute Bestnote. Super gemacht, lieber Axel, freue mich schon auf dein nächstes Buch!

Bewertung vom 10.03.2023
Fine und die Zeit der Veränderung / Die große Berlin-Familiensaga Bd.4
Renk, Ulrike

Fine und die Zeit der Veränderung / Die große Berlin-Familiensaga Bd.4


ausgezeichnet

Noch ein kleines Stück des Weges darf ich die Familie Dehmel begleiten und ich muss gestehen, der Abschied fiel mir diesmal sehr schwer. Trotz des Titels „Fine und die Zeit der Veränderungen“ stehen erstmal Ulla und Heinrich Dehmel im Vordergrund. Die Zeiten sind nicht leicht für die Familie mit ihren drei Mädchen. Das Geld wird immer weniger und mit ihm scheint sich auch die Liebe zwischen den Ehepartnern zu verabschieden. Während sich Ulla zunehmend politisch engagiert, zieht Heinrich sich in sein Leben als Arzt zurück. Beide sind auf ihre eigene Art fanatisch, das kann wohl keine Ehe auf Dauer ertragen. Es kommt, wie es kommen muss und die Beiden trennen sich. Doch wo bleibt da noch Zeit und Liebe für Fine, Nellie und Beate übrig? Sie, die doch am wenigsten dafürkönnen und am meisten darunter leiden. Als schließlich noch die Nationalsozialisten mit ihren antisemitischen Hassparolen durch die Straßen marschieren, ist Ulla gezwungen ihre Kinder ziehen zu lassen. Bei einer Pflegefamilie finden sie schließlich Unterschlupf in einer Pension. Doch sind sie dort auch wirklich sicher?

Wie schon bei den Vorgängerbänden ist es für mich jedes Mal ein wenig wie nach Hause kommen, wenn ich wieder in das Leben der Familie Dehmel eintauchen darf. Nachdem Paula und Richard beide nicht mehr am Leben sind, kommen nun die nächsten beiden Generationen zum Zuge. Während natürlich auch Vera, Lottie, Ida etc. in Erscheinung treten, erfahren wir diesmal viel über Ulla und ihre, ja, ich würde es schon fast Besessenheit nennen, sich politisch zu engagieren, um die Welt zu verbessern. Sie begibt sich oft blind und ohne Rücksicht auf Verluste in Gefahr, was wiederum zur Folge hat, dass ihre große Tochter, ihr „Finemädchen“, schnell erwachsen werden und sich um ihre kleinen Geschwister kümmern muss. Während ich Ullala dafür oft hätte schütteln mögen, bleibt sie dennoch eine sympathische Frau, ein typisches Künstlerkind, das eben nicht aus ihrer Haut kann. Auch Fine hat trotz ihrer jungen Jahre schon feste Vorstellungen und scheint mit beiden Beinen im Leben zu stehen. Schnell brennt auch sie für die Ziele der Mutter, sieht jedoch auch ein, dass das wohl nicht ihr Weg werden wird.

Ulrike Renk hat eine wunderbare Gabe ihre Protagonisten sehr authentisch und lebensnah erscheinen zu lassen. Es kann nicht immer einfach gewesen sein über eine reale Familie zu schreiben und dennoch eine flüssige Romanbiografie zu erschaffen, die dem Leser und gleichzeitig den Protagonisten gerecht wird. Ich kann verstehen, dass der letzte Teil der Reihe, der die Familie durch den Zweiten Weltkrieg begleitet hätte, nicht mehr zustande kommen wird. Das wäre Ulrike aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine und anderen Kriegsschauplätzen einfach zu schwergefallen. Nichtsdestotrotz hätte ich persönlich gerne weitergelesen und die Mädchen noch ein weiteres Stück des Weges begleitet.

Ich vergebe natürlich mit fünf Sternen wieder die absolute Bestnote und habe mich sehr gefreut, hier mit von der Partie gewesen zu sein. Wir lesen uns bestimmt mal wieder, liebe Ulrike!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2023
Das Geheimnis von Zimmer 622
Dicker, Joël

Das Geheimnis von Zimmer 622


ausgezeichnet

Auf einen Dicker Roman muss man sich einlassen wollen, denn er ist niemals etwas für „nebenbei“. Schon die ersten drei Bücher, bzw. Hörbücher des Autors haben mir das bewiesen. Und ich wollte mich einlassen auf Joël Dickers Werk und mit ihm gemeinsam das Geheimnis von Zimmer 622 erkunden. Witzigerweise arbeitet er sich selbst in seinen Roman mit ein und stellt sich für die Nachforschungen, die hoffentlich zur Aufklärung besagten Geheimnisses führen werden, eine Assistentin namens Scarlett Leonas zur Seite. Die Beiden sind wie hungrige Hunde mit einem Knochen, sie beißen sich immer tiefer in die Geschichte um den Mord im Hotel Palace de Verbier aufgrund dessen es dort kein Zimmer 622 mehr gibt.

Als Hörer war ich schnell eingetaucht in die Story um Reiche und Schöne und solche, die vor gaben ebendies zu sein. Rund um die Schweizer Hotel- und Bankenwelt sowie um Adel oder Nichtadel entwickelt sich ein geschickt konstruiertes Geflecht, in das ich als Hörerin zunehmend verwickelt wurde. Wechselnde Perspektiven und Zeitebenen verursachten zwar nicht immer Nägel kauende Spannung aber die Neugierde blieb stets erhalten.

Viel zum Hörvergnügen beigetragen hat schon – wie bei den Vorgängerhörbüchern – der talentierte und sehr sympathische Hörbuchsprecher und Schauspieler Torben Kessler. Bis zum Schluss führte er mich auf immer neue Pfade und Fährten und schaffte es, mich ganz schön der Nase rumzuführen. Ich vergebe hier gerne starke vier Sterne und für Dicker Fans eine absolute Lese- bzw. Hörempfehlung.

Bewertung vom 08.03.2023
Die Totenärztin: Wiener Blut (ungekürzt) (MP3-Download)
Anour, René

Die Totenärztin: Wiener Blut (ungekürzt) (MP3-Download)


sehr gut

Fanny, die es geschafft hat, im Jahr 1908 bereits studierte Medizinerin zu sein, verdient meinen höchsten Respekt. Doch sie hat es nicht leicht mit den männlichen Kollegen, die sie oft nicht für voll nehmen und ihr eher die Rolle als Krankenschwester zuschustern wollen. So hat sie sich dann darauf spezialisiert, die in der Rechtsmedizin eingelieferten Toten zu untersuchen und eventuelle Ungereimtheiten ans Licht zu bringen. Schnell stellt sich heraus, dass hinter dem vermeintlichen toten Obdachlosen und einer toten Frau der gehobenen Schicht weit mehr steckt als anfänglich vermutet. Fanny macht sich auf eigene Faust auf Spurensuche und begibt sich damit in größte Gefahr …
Mit diesem ersten Band der historischen Reihe um „Die Totenärztin“ fühlte ich mich schnell ins Wien vor guten hundert Jahren versetzt. Dies waren genau die Szenen, die ich im Wiener Kriminalmuseum bei einem kürzlichen Besuch dort sehen durfte und von denen mich manche das Gruseln lehrten. Dank der anschaulichen Erzählweise konnte ich mir bildlich vorstellen, wie Fanny sich – manchmal etwas blauäugig – auf Verbrecherjagd begibt.
Sehr gut gefallen hat mir als großer Fan der verstorbenen Kaiserin Elisabeth, dass auch ihr Mord, knapp zehn Jahre früher, als Thema aufgegriffen wurde. Kopfkino vom Feinsten. Die Sprecherin, Katharina Ballan, konnte mich an manchen Stellen leider noch nicht ganz überzeugen, aber sie bekommt natürlich mit dem nächsten Teil unbedingt eine Chance von mir. Unbedingt, denn dieser erste Band endet mit einem Cliffhanger, der meine Neugier geweckt hat. Von mir gebt es vier von fünf Sternen und eine Lese- bzw. Hörempfehlung nicht nur für Wien Fans!

Bewertung vom 07.02.2023
Hanne. Die Leute gucken schon / Mütter-Trilogie Bd.2
Fuchs, Felicitas

Hanne. Die Leute gucken schon / Mütter-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Man sollte den Vorgängerband rund um Minna und ihre Eltern auf jeden Fall gelesen haben, um hier wieder fast nahtlos anknüpfen zu können. Ich hatte „Minna. Kopf hoch, Schultern zurück“ ja erst kürzlich begeistert beendet und war somit sofort wieder drin im Geschehen und in der Familie. Diesmal steht Minnas Tochter Hanne im Mittelpunkt, wobei dies gar nicht so einfach ist, denn sie ist ein stilles und fast zu braves Kind, das nie aus der Reihe schlägt. Sie scheint ein typisches Nachkriegskind zu sein, hat die Grauen des Krieges überstanden hat und nun soll nach vorne geschaut werden, weshalb vieles – damals aber wohl nicht unüblich – unter den Teppich gekehrt wird. Die kriegsbedingten Probleme werden totgeschwiegen, was man leider von der Erkrankung von Mutter und Tochter nicht sagen kann. Beide, Mutter und Tochter, erkranken an Tuberkulose und nur durch viel Geduld und Glück überstehen es Beide recht unbeschadet. Ihre Umgebung geht mit der damals oft todbringenden Krankheit leider nicht so gnädig um und so verliert Minna ihre schöne Schneiderwerkstatt und ist – inzwischen ohne Mann – auf sich selbst gestellt. Überhaupt haben weder Mutter noch Tochter Glück mit ihren Männern. Als Hann zu allem Übel auch noch ungewollt schwanger wird, scheint ihr Schicksal besiegelt. Doch hier wird Minna zur Kämpferin und schließt schließlich einen Pakt mit dem Teufel, der Auswirkungen auf das gesamte restliche Leben haben wird …

Wunderbar flüssig geschrieben, hatte die Autorin mich mit ihrer Geschichte schnell wieder in den Bann gezogen. Ihr Roman mit vielen autobiografischen Elementen fesselt und berührt und ließ mich das Buch nur schwer aus der Hand legen. Zu Ende sind wir in den späten 70er Jahren angekommen und ich bin nun schon unheimlich gespannt, wie es mit Romy – die natürlich die Autorin selbst darstellt – weitergehen wird. Sie ist nur unmerklich älter als ich selbst und ich denke, es wird wieder einiges an Parallelen und Wiedererkennungsfaktoren geben. Felicitas Fuchs, vielen besser bekannt als Carla Berling, hält den Spannungsbogen hoch und zeichnet in ihren Büchern ein sehr authentisches Bild der damaligen Zeit. Von mir gibt es auch für diesen zweiten Teil wieder wohlverdient die volle Punktzahl und nun sitze ich hier voller Vorfreude auf den dritten und letzten Teil, der im Juli dieses Jahres erscheinen wird. Bin schon sehr gespannt!

Bewertung vom 31.01.2023
Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2 (2MP3-CDs)
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2 (2MP3-CDs)


ausgezeichnet

Einfach nur großartig, wie die vier vom Donnerstagsmordclub mal wieder auf die Jagd gehen. Kein Einsatz ist ihnen zu groß, kein Gangster zu mächtig und keine Beute zu groß. Immerhin geht es hier um Diamanten im Wert von 20 Millionen Pfund, die könnten wohl so manchen Lebensabend versüßen. Als Marcus Carmichael auf die Bühne tritt, ist Elizabeth schnell wieder in ihrem Element, ist er doch niemand anders als ihr … oh halt, das will ich nun doch nicht vorwegnehmen! Auch Ron, Ibrahim und Joyce sind wieder mit von der Partie und hochmotiviert bis Ibrahim selbst … aber nein, auch das will ich nicht vorab verraten …

Ihr merkt schon, lest oder hört selber und vergnügt euch nicht nur mit den Vieren, sondern auch mit Poppy, PC Donna de Freitas und DCI Chris Hudson. Letzterer ist übrigens noch immer schwerverliebt!

Nachdem mir der erste Teil noch wirr vorkam und sich der Autor in meinen Augen in zu vielen Nebensträngen verzettelt hatte, fand ich diesen zweiten Teil einfach nur herrlich. Mir sind die Charaktere inzwischen richtig ans Herz gewachsen und ich freue mich schon riesig auf den nächsten Fall. Von mir gibt es begeisterte fünf Sterne.

Bewertung vom 31.01.2023
Der weiße Panther / Fred Lemke Bd.2
Bell, Leonard

Der weiße Panther / Fred Lemke Bd.2


ausgezeichnet

Eine sehr lesenswerte Krimireihe für alle Fans des historischen Berlins!

Bei Kriminalassistent Fred Lemke und Sonderermittlerin Ellen von Stain geht es Schlag auf Schlag. Nur wenige Tage nachdem der Petticoat Mörder von ihnen gefasst wurde, fällt ihnen der nächste Fall vor die Füße. Der Barmixer Gottfried Sargast, der seine Gäste in Harry’s Ballroom mit Showeinlagen unterhält, die denen von Tom Cruise in „Cocktail“ an nichts nachstehen, wird beim Verlassen des Clubs mit einer Armbrust niedergestreckt und getötet. Eine ungewöhnliche, verbotene Mordwaffe, ein grausamer Mord und dennoch will niemand etwas gesehen haben. Während Lemke und von Stain anfangs im Trüben zu fischen scheinen, tauchen plötzlich immer mehr Leute auf, die sich für den Fall interessieren. Schnell wird man daran erinnert, dass es sich bei Berlin um eine von Besatzungsmächten geführten Stadt handelt und sowohl die Stasi als auch der amerikanische Geheimdienst melden Besitzansprüche an den Ermittlungen an. Mut und Kreativität von Seiten der Ermittler ist gefragt und so begeben sie sich zur Aufklärung in mehr als eine gefährliche Situation …

Der Autor Leonard Bell hat es auch in diesem zweiten Teil wieder spielend geschafft, mich ins Berlin der späten 50er Jahre zu katapultieren. Während an vielen Stellen noch die Auswirkungen des Krieges sichtbar sind, wird an anderen Stellen gefeiert, flaniert und exzessiv gelebt. Er stellt die Unterschiede von Ost- und Westsektor so anschaulich dar, dass man die Schikane, die im Jahr 1958 schon an den Grenzübergängen herrschte, förmlich spüren kann und allen Bewohnern auf der „falschen“ Seite am liebsten zurufen möchte: „Rette sich, wer kann!“ Die beiden unterschiedlichen Ermittler samt Kollegen und Nebenfiguren kommen sehr realistisch rüber, und man hat fast das Gefühl hat, sie inzwischen persönlich zu kennen. Ich wünsche mir auf jeden Fall weitere Fälle für das ungleiche Ermittlerteam und hoffentlich bald auf eine Beförderung für den fleißigen und cleveren Fred Lemke, der vom Laternenanzünder bis zum Kriminalassistent eine bereits steile Karriere hingelegt hat und es durchaus verdient hätte. Von mir gibt es überzeugte fünf von fünf Sternen mit einer absoluten Leseempfehlung. Aber … unbedingt Teil eins – Der Petticoat Mörder – zuerst lesen!

Bewertung vom 31.01.2023
Der Seidenspinner / Cormoran Strike Bd.2 (3 MP3-CDs)
Galbraith, Robert

Der Seidenspinner / Cormoran Strike Bd.2 (3 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Cormoran Strike hat sich zu einem durchaus erfolgreichen Privatermittler gemausert und muss inzwischen auch den ein oder anderen Fall ablehnen. Doch die Ehefrau des Romanautors Owen Quine schafft es, ihn für ihren Fall zu gewinnen. Ihr exzentrischer Mann ist seit Tagen verschwunden und lässt sie und ihre Tochter perplex und in Sorge zurück. Es ist nicht das erste Mal, daher will sie die Polizei nicht einschalten und so machen sich Strike und Robin gemeinsam auf die Suche. Die Leiche des Schriftstellers ist grausam zugerichtet, als Cormoran schließlich fündig wird …

Man muss ihn schon mögen, den etwas knurrigen Army Veteran, der in Afghanistan bei Kampfhandlungen ein Bein verlor und immer wieder mit dieser Tatsache zu kämpfen hat. Robin, seine „mehr als nur eine Sekretärin“ steht ihm treu und sehr engagiert zur Seite. Robins Verlobter Matthew ist darüber alles andere als begeistert und so kommt es immer wieder zu Reibereien und Spannungen. Doch weder sie noch Comoran denken daran aufzugeben, Es beginnt eine interessante Schnitzeljagd, die mehr als einen skurrilen Typen auf die Bildfläche zerrt …

Mir hat dieser zweite Band noch mehr Spaß als Teil eins gemacht, was vor allem auch daran liegt, dass ich Robin und Cameron inzwischen besser „kenne“ und ihren Gedankengängen besser folgen kann. Die Geschichte präsentiert ein fast perfektes Zusammenspiel der Beiden, gemeinsam scheinen sie unschlagbar. Was an manchen Stellen ein wenig an Spannung gefehlt hat, macht der geniale Hörbuchsprecher Dietmar Wunder locker wieder wett, weshalb ich hier auch fünf „sparkling stars“ vergebe. Freue mich schon auf Band drei !!!!

Bewertung vom 20.01.2023
Hast du uns endlich gefunden (MP3-Download)
Selge, Edgar

Hast du uns endlich gefunden (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Edgar Selge … wer ist das nochmal?“ Der Name sagte mir nichts, da musste ein Bild her. Gesagt, getan und wer grinste mir da auf einmal ganz verschmitzt entgegen? Der einarmige Polizeiruf 110 Kommissar Jürgen Tauber! Und schon wurde die Sache höchstinteressant, denn er hat seinen autofiktionalen Roman nicht nur selbst geschrieben, sondern auch selbst gelesen. Meist geht das schief, denn Autoren sind keine Sprecher, wie eben auch Sprecher keine Autoren sind. Anders gelagert ist das bei Edgar Selge, der dank seiner fundierten Schauspielausbildung durchaus vortragen kann. So erzählt er dann über unterhaltsame achteinhalb Stunden die Geschichte seiner Familie und welche Rolle ihm darin zuteilwurde. Oft reduzierte sie sich ein wenig auf die des Außenstehenden. Zu jung, um mit dem Vater Debatten zu führen und wiederum zu alt, um Mutters Nesthäkchen zu sein. Auch leidet er oft unter der Strenge der Eltern, besonders der des Vaters, der gerne auch mal den Gürtel als Mittel der Bestrafung wählt. Der Vater führt schon von Berufswegen ein unnachsichtiges Regiment und zeigt selten emotionale Regungen. Zuhause fünf Söhne und im Gefängnis ein ganzes Regiment von Delinquenten, da schien ihm ein hartes Durchgreifen erforderlich. Die Familie ist aber auch geprägt durch ihr wunderbares musikalisches Talent und die vielen Hauskonzerte, die regelmäßig stattfinden und so wächst der junge Edgar zwischen Butterbrot und Peitsche auf, muss denn herben Verlust zweier Brüder verschmerzen und so ganz nebenbei auch noch zu sich selbst finden.

Ich habe es geliebt ihm zuzuhören, war nicht eine Minute gelangweilt oder gar enttäuscht und vergebe gerne mit fünf Sternen die Bestnote. Wer Edgar Selge auf seine Rolle des Kommissars reduziert, tut ihm wirklich unrecht. Er ist ein intelligenter und ehrgeiziger Mensch, der stets auch das Wohl der anderen im Sinn hat. Ich habe mich jedenfalls gefreut, durch das Hörbuch nähere Bekanntschaft mit ihm gemacht zu haben und empfehle sein Buch – besonders in der Hörbuchfassung - gerne weiter.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2023
Minna. Kopf hoch, Schultern zurück / Mütter-Trilogie Bd.1
Fuchs, Felicitas

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück / Mütter-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

„Oh, das ging ja schnell!“ dachte ich mir, nachdem ich den über 600 Seiten starken Wälzer fast in einem Rutsch durchgelesen hatte. Die Seiten flogen nur so dahin und ließen mich versinken in die Familiengeschichte der Autorin Carla Berling, die unter dem Pseudonym Felicitas Fuchs mit ihrer Minna einen durchaus spannenden Roman verfasst hat. Wir begleiten Minna durch die zwanziger Jahre, in der sie bereits große Pläne schmiedet und sich dank ihres Talents und ihrer Kreativität den Traum eines eigenen Modesalons erfüllt. Bald ist sie mehr als erfolgreich und nicht zuletzt auch dank ihres Mannes vermehrt sich das Geld wie von selbst. „Heirate nie einen Mann, der kleiner ist als du …“ mit diesem Satz hatte ihre Mutter Ida immer gewarnt, doch Minna hat ihren eigenen Kopf. Soll ihr ihre Sturheit schließlich zum Verhängnis werden? Am Ende des Buchs in den frühen fünfziger Jahren wissen wir mehr. Dazwischen darf vor Spannung gezittert, vor Rührung geweint und vor Freude gelacht werden.

Liebe Carla, was soll ich sagen, ich habe beim Lesen deines Romans so viele Parallelen zu meiner eigenen Familie gefunden, dass es schon fast unheimlich war. Leider kann ich nicht viel dazu schreiben, ohne für die Leser zu spoilern, die dein Buch noch nicht kennen, aber meine Oma Erna, geboren 1899, war deiner Uroma Minna sehr, sehr ähnlich. Schade, dass ich sie zu ihrem Leben nicht mehr befragen kann. Sicher hätte sie so einiges zu erzählen gehabt. Umso mehr freue ich mich, dass du deine Geschichte mit uns teilst, denn sie liest sich spannend wie ein Roman aber spiegelt eben auch das wahre Leben wider. Band zwei liegt bereits auf dem SUB – Gott sein Dank – und wird sicher nicht mehr lange dort verbleiben. Ich freue mich darauf und bin gespannt, wie es mit Minna aber auch primär mit Töchterchen Hanne weitergehen wird. Von mir bekommen du und Minna auf jeden Fall dicke, fette fünf Sterne, eine weite Verbreitung meiner Rezension und natürlich viele Leseempfehlungen. Lieben Dank für die vielen schönen Lesestunden!