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SaintGermain
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Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 955 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2022
17 (eBook, ePUB)
Männer, Andres

17 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Außenseiter Peter ist ein echter Tagträumer. Immer wieder flüchtet er sich in Fantasiewelten - auch während des Unterrichts. Sein neuer Mitschüler Smarden freundet sich mit ihm an und hat großes Interesse an seiner Gedankenwelt. Er erzählt Peter, dass er eine Gabe habe, was dieser natürlich nicht glaubt. Als die beiden jedoch einen Terroranschlag verhindern, schickt ihr Schuldirektor sie in eine Universität nach Leipzig, wo dies untersucht werden soll, auch wenn die Medien und die Polizei die positive Beteiligung der beiden vertuschen. Stattdessen muss nun jeder an öffentlichen Plätzen sein Smartphone bei sich tragen, um Terroranschläge zu verhindern.

Das Cover ist auf den ersten Blick unscheinbar und langweilig. Aber während dem Lesen kommt man darauf, dass es absolut zum Buch passt und eigentlich gut gemacht ist.

Der Schreibstil des Autors ist gut; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben. Der Schreibstil spricht sicher Jugendliche an, auch wenn noch ein paar kleine Korrekturen bezüglich Grammatik durchgeführt werden sollten.

Der Plot ist sehr interessant, v.a. auch da er sich doch einiger Genres bedient, denn neben der Jugend-Fantasy-Geschichte ist es auch eine Dystopie mit einem Spur Thriller.

Der Spannungsbogen wird im Großen und Ganzen hoch gehalten, auch wenn er manchmal etwas abflacht, um dann aber doch wieder zu steigen. Die langwierigen Teile waren für mich hauptsächlich die esoterischen Erklärungen, die teilweise etwas zu lang waren, aber für Jugendliche vielleicht auch interessanter zu lesen sind.

Zuerst war ich etwas verärgert über das Ende, das zu viele Fragen offen lässt, bis ich bemerkte (und da muss man beim Buchrücken schon gut hinschauen), dass es der Beginn einer Trilogie ist. Von dieser Seite aus gesehen, würde ich sagen, dass es ein solider Einstieg in diese Trilogie ist, die auch ein wenig Action zu bieten hat. Daher freue ich mich sehr auf den 2. Teil, der dann sicher einiges erklärt und wieder Spannung zu bieten hat.

Fazit: Solider Einstieg in eine dystopische Jugend-Fantasy-Story mit esoterischem Einschlag. 4 von 5 Sternen

Bewertung vom 08.05.2022
Riechst du ihre Angst?
Schwarz, Gunnar

Riechst du ihre Angst?


ausgezeichnet

In einem Dorf wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde erwürgt und ihr ganzer Körper ist voller Schnitte. In ihren Händen hält sie ein Glas mit einem Tuch, das stark riecht. Anbei finden sich auch Zahlen und eine Botschaft des Täters. Marc Wittmann und sein Team sollen den Fall klären und bekommen dafür wieder Hilfe von der Psychologin Frieda Ruben, der Ex-Freundin von Marc. Doch schon bald findet man ein weiteres Opfer.

Das Cover des Buches passt nicht nur zum ersten Teil, sondern auch gut zur Handlung des Buches bzw. zum Titel und ist ein echter Eye-Catcher.

Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

Obwohl es bereits der 3. Teil um die beiden Ermittler ist, kann man problemlos auch diesen Teil für sich lesen, auch wenn mehrmals auf die Vorgängerbande hingewiesen wird.

Auch wenn das ehemalige Verhältnis zwischen Marc und Frieda und die daraus resultierenden Spannungen wieder großen Raum einnehmen, steht doch der Fall im Vordergrund. Was die Ziffern zu bedeuten haben, dauerte zwar etwas lange, denn als Leser hatte man gleich diesen Gedanken, während im Buch Frieda doch erst relativ spät auf die Lösung hinweist.

Der Fall ist nicht nur ausgezeichnet konstruiert, sondern bringt neben erfrischend neuen Ermittlern auch jede Menge Spannung und birgt so für den Leser überraschende Wendungen. Der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite hoch gespannt.

Dazu wird die ganze Geschichte perfekt abgerundet, sodass kaum Fragen offen bleiben - außer, ob es eine Fortsetzung geben wird, da sich Marc am Ende doch ein wenig kryptisch ausdrückt.

So hoffe ich auf einen weiteren Fall um das Ermittler-Duo, das mich bisher nie enttäuschen konnte.

Fazit: Besser kann man einen Thriller kaum schreiben. Absolute Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 28.04.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


ausgezeichnet

Kommissarin Kim Lansky wird er Vermisstenabteilung zugeteilt. Es ist ihre letzte Chance, denn zu viele Alleingänge und Fehler hat sie bei der Polizei schon gemacht. Dort stößt sie auf den Fall der 5-jährigen Marie Lipmann, die seit gut 4 Monaten verschwunden ist. Ihre Mutter wollte mit ihr Enten füttern und war davor 8 Minuten auf einem öffentlichen WC. Dabei ist das Kind verschwunden, ebenso wie das Kindermädchen plötzlich abgetaucht ist, die sofort als Hauptverdächtige eingestuft wird. Kann Kim ihre letzte Chance nutzen und den Fall aufklären?

Das Cover des Buches ist wieder hervorragend gelungen; es zeigt auch gut die Düsternis und Verzweiflung, die auch im Buch vorkommen.

Der Schreibstil des Autors ist (wie schon in seinem 1. Werk "Ausweglos") ausgezeichnet. Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Dazu kommt, dass die einzelnen Kapitel immer in der Ich-Form geschrieben werden, aber immer von jemand anderem (Marie, Kim, Jakob, Klara). Dies führt dazu, dass der Leser noch tiefer mithineingezogen in die Handlung wird.

Der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr hoch gespannt ohne jemals abzusinken oder gar zu reißen. Im Gegenteil kann dieses Buch mit etlichen Überraschungen aufwarten, die auch der geübte Krimi-/Thriller-Leser nicht erwarten kann.

Durch den oben genannten Schreibstil mit überraschenden Wendungen und den wechselnden Hauptprotagonisten in der Ich-Form bleibt sich der Autor auch seinem Schreibstil treu.

Ich hoffe sehr, dass man noch viel von diesem Autor zu lesen bekommt, besonders, wenn es in der Qualität seiner bisherigen geschieht, die in ihrem Schreibstil an die frühen Werke von Sebastian Fitzek erinnern.

Fazit: Wieder ein perfekter Thriller, den man nicht aus der Hand lesen möchte. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 27.04.2022
Düsterhof (Thriller)
Schwermer, Melisa

Düsterhof (Thriller)


ausgezeichnet

Felix Hertzlich, ein nicht sehr erfolgreicher Privatdetektiv, fährt seine autistische Schwester Natalie zur Reittherapie, Dort spricht ihn eine junge Frau an, da ihr Pferd verletzt wurde und sie glaubt, dass es der Pferderipper war, der schon einige Tiere verletzt und getötet hat. Er nimmt den Auftrag an. Kurz darauf wird diese brutal ermordet aufgefunden; verhaftet wird ihr eifersüchtiger Ex-Freund Robin Thaler, der Reittherapeut von Natalie. Die Pflichtverteidigung übernimmt Anna Hart. Natalie drängt Felix Robin zu helfen, da sie nicht an seine Schuld glaubt. Und so meldet sich Felix bei Anna und die beiden beginnen zu ermitteln. Als Anna Robins vorübergehende Freilassung erwirken kann, wird die nächste Frau ermordet - und auch hier hat Robin ein Motiv.

Das Cover des Buches erinnert etwas an Skandinavien-Krimis und ist ausgezeichnet gemacht.

Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

Die Spannung ist von Beginn an sehr hoch gesetzt; auch mit den Hauptprotagonisten Anna und Felix ist der Autorin ein großer Wurf gelungen. Dabei darf man natürlich auch Natalie nicht vergessen, die ein Computergenie und eine Hackerin trotz ihres Autismus ist. Und dann gibt es ja auch noch den Ex-Freund von Anna, der sie stalkt, aber letztendlich doch auch seine guten Seiten zeigt.

Zwar ist ab der Hälfte des Buches dem Leser/der Leserin klar, wer der Täter ist, trotzdem ist die Spannung auch danach noch vorhanden, selbst als auch Anna und Felix den wahren Täter identifizieren können.

Das Ende deutet an, dass dies nicht der einzige Fall für das ungleiche Ermittlerduo/-trio sein wird, was mich sehr freuen würde.

Mich konnte das Buch auf jeden Fall überzeugen.

Fazit: Spannender Thriller mit interessanten Hauptcharakteren. 4,5 von 5 Sternen, da der Täter doch schon früh klar war.

Bewertung vom 19.04.2022
Leichenschilf / Kommissar Bark Bd.1 (eBook, ePUB)
Jansson, Anna

Leichenschilf / Kommissar Bark Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Seit seine Tochter Vera vor 5 Jahren bei ihrer Junggesellinnenfeier verschwunden ist, sucht Kommissar Kristoffer Bark nach ihr. 3 Jahre nach Vera verschwand Camilla, die Vera sehr ähnlich sah. Als er eine Leiche findet, nimmt er die Ermittlungen auf, als Leiter einer Cold-Case-Abteilung. Dabei hat er auch noch andere Sorgen, denn seine Ex-Frau ist dem Tod durch Alkohol und Drogen immer wieder sehr nahe. Und Denise, die in der Nähe des damaligen Tatorts wohnt, ist ebenfalls schwanger und sieht den beiden vermissten Mädchen ähnlich.

Das Cover ist gut gemacht und passt perfekt zum vorliegenden Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Personen und Orte werden bildhaft und glaubhaft dargestellt, auch wenn sie alle sehr düster und meist unsympathisch wirken. Düster ist auch fast das ganze Buch über, dies ist aber für Skandinavien-Krimis fast schon typisch und mag ich. Schwierig war der Einstieg sicher auch aufgrund der vielen Namen und Verwandtschaftsverhältnissen zu Beginn; die natürlich teilweise für einen deutschsprachigen Leser schwierig zu merken sind.

Das erste 1/4 des Buches fand ich etwas langwierig; zu lange wird hier alles beschrieben und Kristoffer streift mehr oder weniger in der Vergangenheit herum, ohne dass es der Geschichte wirklich was bringt. Auf der anderen Seite gibt es aber doch auch einige Informationen. Und wenn man diesen doch etwas ermüdenden Teil geschafft hat, zeigt sich ein Schweden-Krimi von seiner spannendsten Seite.

Primär hat (fast) jeder in dieser Story seine Geheimnisse. Bis etwa zur Hälfte (oder sogar noch etwas weiter) hatte ich dann eigentlich meine fixe Meinung, was den Täter angeht. Letztendlich erweist sich dies aber als absoluter Blödsinn, obwohl es bis dahin logisch erschien. Und mit genau so einem logischen überraschenden Schluss wird man auch dann belohnt.

Am Ende gibt es, nicht nur im privaten Bereich von Kristoffer, der einem im Laufe des Romans immer sympathischer wird, einen kleinen Cliffhanger, der Lust macht auf eine Fortsetzung rund um den charismatischen Ermittler und seine ungewöhnliche Cold-Case-Truppe, wo eine Person immer fehlt - und um die wird es wohl im nächsten Teil gehen.

Ich fühlte mich nach etwas schwierigem Beginn doch sehr gut unterhalten und kann daher das Buch nur weiterempfehlen.

Fazit: Spannender Reihenauftakt um eine ungewöhnliche Cold-Case-Truppe. 4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 14.04.2022
Miez Marple und die Kralle des Bösen / Miez Marple Bd.1
Navarro, Fabian

Miez Marple und die Kralle des Bösen / Miez Marple Bd.1


sehr gut

Die Katze Miez Marple lebt zufrieden bei ihrem Frauchen Agatha Christiansen und dichtet, denn die Ermittlungen als Detektivin hat sie eingestellt. Doch Kater Watson folgt der Spur einer Katzengras- und Baldrian-Dealerbande und entdeckt nicht nur, dass der Schlagerkater Florian Silberschweif verschwunden ist, sondern ist auch live dabei als sein Manager ermordet wird. Kommissar Milky Way verhaftet nun Watson und Miez Marple bleibt nichts anderes übrig um dessen Unschuld zu beweisen und den wahren Täter zu schnappen. Und natürlich will sie auch den Schlagerstar zurückbringen.

Das Cover ist ein farbenfroher Hingucker, das zwar einfach, aber genial gestattet ist und perfekt zum Buch passt.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

Und trotzdem hatte ich lange Zeit so meine Probleme mir die Katzencharaktere vorzustellen, da einfach sehr viele Katzen beschrieben werden. Klar, einige hatten besondere Merkmale, die bleiben auch im Gedächtnis, aber sonst blieben die Bilder von den Charakteren oft verschwommen bei mir. Dies lag aber sicher auch daran, da ich mir beim Lesen sonst doch hauptsächlich Menschen oder menschähnliche Gestalten vorzustellen habe.

Der Plot und damit der Fall sind gut gewählt und inszeniert. Der Humor, der auch in den Hommagen an einige Personen (außerhalb der Hauptperson) kräftig mitschwingt, ist ebenfalls gut getroffen.

Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen, die ich natürlich gerne wieder lesen würde.

Da ich aber oben gesagte Probleme hatte, kann ich auch nicht die Höchstpunkteanzahl vergeben. Ein Tipp für einen Folgeband wäre hier ein Personenregister, wo v.a. die Katzen beschrieben sind.

Fazit: Wer Katzen und Krimis mit Humor mag, wird auch dieses Buch gerne lesen. 4 von 5 Sternen

Bewertung vom 10.04.2022
Das Ferienhaus - Und du denkst, du bist sicher (eBook, ePUB)
Ewan, C. M.

Das Ferienhaus - Und du denkst, du bist sicher (eBook, ePUB)


sehr gut

Tom und Rachel Sullivan müssen einiges verkraften. Zuerst nimmt ihr 16-jähriger Sohn Michael das Auto von Tom und verunglückt tödlich mit einer Freundin. Tom zieht daraufhin aus dem gemeinsamen Haushalt aus. Dann wird auch noch ihre Tochter Holly zusammengeschlagen. Als Toms Chef Lionel ihnen anbietet in seinem schottischen Ferienhaus zu urlauben und wieder zusammenzufinden, nehmen die 3 diese Chance zusammen mit Hund Buster wahr. Doch schon in der ersten Nacht wird in das gut gesicherte Anwesen eingebrochen und Tom wird schon bald klar dass seine Frau einige Geheimnisse für sich behält.

Das Cover des Buches ist ausgezeichnet gemacht und passt natürlich perfekt zu dem Thriller.

Der Schreibstil des Autors ist großartig; Hauptcharaktere und Orte werden bildhaft beschrieben.

Zu Beginn des Buches dachte ich, dass die Lösung sehr nah liegt und hatte meine Theorien, die sich hoffentlich nicht bewahrheiten würden. Und das haben sie, denn letztendlich kam alles ganz anders. So ist das Buch von der ersten bis zur letzten Seite spannend, da sich immer mehr Details des ganzen zeigen.

Die Geschichte wird aus Toms Sicht erzählt, was ich sehr gut fand. Die Charaktere an sich, v.a. Tom waren mir aber dann doch zu unglaubwürdig, denn er beschreibt sich selbst als Feigling. Und während er die meiste Zeit genau dieser ist, zeigt er plötzlich Reaktionen, die das genaue Gegenteil beweisen, um kurz darauf wieder in alte Muster zu verfallen. So wechseln sich Feigheit und Mut so ab, dass man ihm diese Charakterzüge nicht abnimmt, weil sie total unrealistisch sind.

Zwischen den Kapitel wird die Geschichte von Michael erzählt - in umgekehrter chronologischer Reihenfolge, sodass auch hier nicht zu viel verraten wurde bzw. nur langsam das Geschehen von damals ans Tageslicht kommt.

Und absolut vom Hocker gehauen hat mich dann - in negativer Hinsicht - ein Satz relativ am Ende des Buches, wo sinngemäß steht, dass jemand dem die Milz entfernt wurde, lebenslang Antibiotika nehmen muss. Jedem, der sich nur etwas mit Medizin auskennt (und wahrscheinlich auch den meisten "Normalbürgern" müssen sich hier die Haare zu Berge stellen, denn Antibiotika nimmt man nur bei bakteriellen Infekten und diese bilden bei zu häufiger Einnahme dann Resistenzen der Keime. Zudem gibt es ja auch verschiedene Antibiotika, die jeweils andere Einsatzgebiete haben. Wahr wäre, dass man immer Antibiotika in der Nähe haben sollte, um bei Anzeigen eines Infektes sofort damit zu beginnen.

So war die Spannung hoch und es gab einige unerwartete Wendungen und Überraschungen; die Charaktere allerdings waren wie schon erwähnt oft unglaubwürdig.

Fazit: Wenn die Charaktere (allen voran Tom) glaubwürdiger wäre, wäre es ein Top-Thriller. 4 von 5 Sternen

Bewertung vom 06.04.2022
Die hundert Jahre von Lenni und Margot
Cronin, Marianne

Die hundert Jahre von Lenni und Margot


ausgezeichnet

Die 17-jährige Lenni liegt im Krankenhaus und wird es nicht wieder lebend verlassen. Sie bekommt keinen Besuch, deshalb freundet sie sich mit einer Schwester und schließlich mit dem Krankenhauspriester Pater Arthur an. Und eines Tages lernt sie die 83-jährige Margot kennen und sie wird nicht nur zu einer Freundin, sondern sie wollen auch zu ihrem gemeinsamen 100. Geburtstag Bilder malen, für jedes Jahr eines. Dabei erzählt Margot Lenni ihre Lebensgeschichte.

Das Cover des Buches ist gut gemacht; es gibt zwar einige ähnliche Covers und es ist eher abstrakt und hat daher wenig mit dem Inhalt zu tun, allerdings fällt es auf, sodass man das Buch gerne in die Hand nimmt, weil es neugierig macht. Und es ist bunt wie das Leben und lebensbejahend, passt also doch auch zum Inhalt.

Die Charaktere sind hervorragend gewählt und - wie auch die Orte - bildgewaltig beschrieben. Der Schreibstil ist ausgezeichnet - man fühlt mit den Protagonisten mit.

Und das ganze Buch ist emotional und zwar auf mehrere Ebenen. Zum einen hat man in der Gegenwart die Schicksale von Lenni und Margot, aber auch von Pater Arthur. Zum anderen lebt das Buch natürlich auch über die Vergangenheit von den beiden titelgebenden Figuren. Und diese erwachen durch die Hand der Autorin in ihrem Debütroman wirklich zum Leben. Man fühlt mit ihnen mit, man lacht mit ihnen und weint mit ihnen.

Dazu erfährt man über die Vergangenheit nur langsam mehr, etwa warum Lenni keinen Besuch von ihren Eltern bekommt, aber auch darüber wie Margot zu der Frau wurde, die sie jetzt darstellt.

Zwar erfährt man nicht, an welcher Krankheit Lenni leidet, dies stört aber gar nicht - im Gegenteil. Wie auch an anderen Stellen regt es die Fantasie des Lesers an und man kann selbst ein wenig hineininterpretieren.

Die relativ kurzen Kapitel führen dazu, dass man das Buch kaum weglegen will, da einem die Protagonisten in kürzester Zeit ans Herz wachsen und sie wie Freunde erscheinen.

Manche ganz kurze Kapitel hätte man zwar weglassen können, da sie die Geschichte nicht wirklich weiterbringen, aber dies betrifft wirklich nur ganz wenige Seiten.

Fazit. Emotionaler Roman, der den Leser in mehreren Ebenen mitnimmt. 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung trotz minimalster Kritikpunkte.

Bewertung vom 03.04.2022
Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1


ausgezeichnet

Eine Frau wird brutal ermordet. War es ein misslungener Zaubertrick? Die Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri, die an Mysophobie leidet, zieht den autistischen Mentalisten Vincent Walder hinzu. Sie selbst arbeitet in einer Gruppe der Kriminalpolizei, die recht skurril anmutet und auch selbst nicht viel auf die Reihe bekommt. Vincent denkt, dass dies nicht der einzige Mord bleiben wird - und schon bald zeigt sich, dass er recht hat.

Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker, der gut zum Inhalt passt.

Der Schreibstil des Autorenduos ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

In diesem Thriller hat man es nicht nur mit bizarren Morden zu tun, sondern auch mit allerlei skurrilen Menschen. Die ganze Ermittlungsgruppe rund um Mina ist sehr sonderbar. Da ist Julia, die Leiterin, die die Tochter des Polizeichefs ist, dann Peder, der aufgrund von Drillingen immer einschläft, Ruben, der allem was weiblich ist, nachsteigt und schließlich der pessimistische Christer. Und nicht zu vergessen ist Mina, die unter Angst vor Schmutz und Keimen leidet, sodass sie ihre Unterwäsche nach kurzem tragen in die Mülltonne entsorgt.

Mit dem Mentalisten Vincent, der unter einer Form von Autismus leidet, wird die extravagante Truppe dann komplett. Wobei ich sagen muss, dass ich Mentalisten mag, nicht nur echte, wie z.B. Thorsten Havener, sondern auch die Fernsehserie "Der Mentalist", der ja auch auf außergewöhnliche Weise Fälle löst.

Dazu muss ich sagen, dass ich außergewöhnliche Charaktere/Ermittler liebe, darum mochte ich diese Gruppe auch, auch wenn manche sehr unsympathisch rüberkamen (v.a. Ruben) und es manchmal schon fast übertrieben war, wie die Autoren die Macken auskosteten.

Die Handlung war gut überlegt und gut aufgebaut. Störend war aber, dass es außer den Monatsangaben keine wirklichen Kapitel gab. So dauerten die Kapitel nicht nur sehr lange, sondern waren auch unlogisch aufgebaut, da es immer wieder Rückblicke ins Jahr 1982 gab. Die waren gerade mal durch einen Absatz vom restlichen Text getrennt.

Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite sehr hoch, auch wenn dem Leser wohl spätestens ab der Hälfte (wohl eher schon vorher) klar war, wer hier der Mörder ist. Nichtsdestotrotz fieberte man mit, auch weil das Ermittlerteam, nicht nur durch ihre (zumindest zeitweise) Unfähigkeit, sondern auch weil sie nicht alle Informationen des Lesers hatten, im Dunkeln tappten.

Nichtsdestotrotz konnte mich dieser Auftakt zu einer Trilogie großteils überzeugen, sodass ich gerne auch die Fortsetzungen lesen möchte. V.a. haben die Protagonisten des Ermittlerteams sicher noch das eine oder andere Geheimnis, das ans Licht kommen wird - zumindest für den Leser.

Fazit: Skurrile Ermittlungstruppe und ein Mentalist bieten tolle Spannung. 4,5 von 5 Sternen