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seschat
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 867 Bewertungen
Bewertung vom 14.08.2021
Es könnte wehtun

Es könnte wehtun


sehr gut

In "Es könnte wehtun" hat der Eulenspiegel Verlag medizinische Kurzgeschichten von namhaften Autoren wie Horst Evers, Bov Bjerg oder Janine Wagner versammelt, die sich locker flockig weglesen lassen. Geschrieben sind die einzelnen Episoden meist aus der Patientensicht. Das Niveau bzw. der Unterhaltungswert der Geschichten changiert etwas. Vor allem die kurzweiligen Erzählungen am Buchanfang konnten mich überzeugen, währenddessen die wehleidigen Altherren-Episoden am Ende des Buchs nicht so mein Fall waren. Inhaltlich dreht sich alles um Arztbesuche und oftmals skurrile Arzt-Patienten-Verhältnisse. Mit Ironie und Sarkasmus sparen die Autoren jedenfalls nicht, wenn diese über Blinddarmoperationen, Hypochondrie, Patiententausch oder Wartezimmer-Marathons schreiben. Ich habe durch das handliche Büchlein auch neue Autoren aus dem Genre Humor kennengelernt, mit deren Werk ich mich eingehender beschäftigen möchte. Ganz bezaubernd fand ich die wirklich stimmigen Illustrationen zum Text, hierfür muss man sich nur einmal das Buchcover anschauen.

FAZIT
Genau die richtige Lektüre für Fans schwarzen Humors oder all jene, die einen längeren Krankenhausaufenthalt vor sich haben.

Bewertung vom 13.08.2021
Schliemann und das Gold von Troja
Vorpahl, Frank

Schliemann und das Gold von Troja


ausgezeichnet

Der Entdecker von Troja Heinrich Schliemann (1822-1890) hat bis heute in der Archäologie keinen einfachen Stand. Denn der vermögende deutsche Kaufmann hat sich erst in der Mitte seines Lebens intensiv mit der Archäologie beschäftigt und ist über Beziehungen und Geld an seinen Doktortitel gelangt. Auch ging er bei seinen Grabungen in der Türkei (Troja) und in Griechenland (Mykene, Ithaka...) alles andere als wissenschaftlich korrekt vor und orientierte sich hauptsächlich an antiken Quellen, allen voran an der Ilias und der Odyssee des Homer.

Zum anderen ist dieser Mann ein Faszinosum. Als verarmte Halbwaise hat Schliemann es aus eigener Kraft zum Selfmade-Millionär und Reiseschriftsteller gebracht. Bildung, auch wenn sie ihm auf schulischem Wege versagt blieb, holte er autodidaktisch nach. Besonders Sprachen liebte er und hat selbst über Abenteuerromane und Reisen 16 Sprachen beigebracht. Dem frühgriechischen Dichter Homer galt dabei sein besonderes Interesse, weil er unbedingt nachweisen wollte, dass es Troja und andere antike Stätten der homerischen Zeit wirklich gegeben hat.

Der Eifer und unbändige Wille mit dem er seinen Traum zu verwirklichen versucht hat, wird im Buch von Frank Vorpahl sehr gut deutlich. Darin schildert der Autor auf kriminalistische Art und Weise, wie langwierig und reich an Hindernissen die Entdeckung der antiken Stadt Troja in der Westtürkei im 19. Jh. gewesen ist. Diesem hehren Ziel hat der Autodidakt alles untergeordnet und war geradezu besessen von den antiken Gestalten aus Homers Epen. Dass er dann doch Troja ausfindig machen konnte und auf Goldschätze stieß, war für ihn eine Überraschung und Erlösung zugleich. Später sollte sich allerdings herausstellen, dass Schliemann sich mit der zeitlichen Einordnung seiner Grabungsfunde verschätzt hatte. Was ihm aber fabelhaft gelang, war die Vermarktung seiner Entdeckungen.

An Vorpahls Buch, das mit allerlei aufschlussreichen Fakten um Schliemanns Leben und Wirken aufwartet, haben mich manches Mal das Detailreichtum und die ausführlichen Originalzitate innerhalb der Darstellung gestört, weil dies den Lesefluss hemmte. Als Klassische Archäologin kannte ich die Thematik vorher schon und habe mich über das kontroverse Schlusskapitel gefreut, welches die bis heute wissenschaftlichen Debatten um Troja und Homer kurz anreißt und die Verschleppung der Schliemannfunde nach Russland thematisiert. Erstaunt war ich über zwei bekannte Funde, die sog. Kleopatrabüste und die sog. Helios-Metope, da ich nicht wusste, dass Schliemann diese einst entdeckt hat.

FAZIT
Ein wirklich ausführlich geschriebenes Buch über die polarisierende Figur Heinrich Schliemann, das den derzeitigen Wissenstand gut zusammenfasst und noch dazu die Privatperson dem Leser wesentlich näherbringt.

Bewertung vom 04.08.2021
Nicht ohne meine Kippa!
Ufferfilge, Levi Israel

Nicht ohne meine Kippa!


sehr gut

Man dürfte meinen, dass im aufgeklärten 21. Jh. Antisemitismus keine Rolle mehr spielen sollte. Falsch gedacht. Der Mindener Autor und jüdische Religionslehrer Levis Israel Ufferfilge erlebt täglich das komplette Gegenteil. Ob in der Straßenbahn, im Supermarkt oder in der Universität, überall wird er offen wegen seiner Kippa angefeindet und das nicht nur verbal. Mit seiner bewussten Entscheidung für den jüdische Glauben lebt er in Deutschland gefährlich, lässt sich aber gerade deshalb nicht unterkriegen und bietet seinen Kritikern eloquent die Stirn.

Ich bin immer noch geschockt, dass in unserem "liberalen" Land derart respektlos und inhuman mit Anhängern des jüdischen Glaubens umgegangen wird. Auch wenn dieses Buch nur ein paar der unschönen Erlebnisse des Autors aufgreift, reicht dies dennoch aus, um zu zeigen, wie groß der Hass, der meist auf Unkenntnis und kruden Stereotypen basiert, gegenüber Juden noch immer ist. Zugleich bewundere ich Ufferfilge für seine Haltung. Er setzt das Symbol seines Glaubens - seine Kippa - nicht ab (vgl. Titel), obschon er dann ruhiger leben könnte.

FAZIT
Ein starkes und oft schwer verdauliches Buch, das jeder einmal gelesen haben sollte, um sich selbst ein Bild vom Antisemitismus in Deutschland machen zu können.

Bewertung vom 01.08.2021
Tote Tanten plaudern nicht
Nentwich, Vera

Tote Tanten plaudern nicht


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Vera Nentwichs Cosy-Crime-Reihe rund um die Privatdetektivin Sabine Hagen. Der neueste Fall ist genauso spannend und originell wie seine Vorgänger.

Die ehemalige Steuerfachangestellte Sabine, genannt Biene, muss dieses Mal gleich zwei Morde im Provinznest Grefrath auflösen und hat dazu noch private Querelen mit On-Off-Polizisten-Freund Jochen. Doch Biene steht ihre Frau und lässt sich nicht verbiegen, auch nicht von der neuen allzu perfekten Assistentin Cassandra. Mit Unterstützung ihrer herzensguten Oma Trudi und ihres einflussreichen Latino-Geschäftspartners Jago kommt sie den gewaltbereiten Verbrechern auf die Spur.

Ich habe Nentwichs flüssig geschriebenes Werk wieder mit Freude gelesen. Es brauchte nicht einmal 2 Tage und ich hatte die 290 Buchseiten durch. Der Humor kam dabei nicht zu kurz. Die abwechslungsreiche Krimihandlung wartete mit allerlei falschen Fährten auf. Die einzelnen Charaktere wurden derart authentisch gestaltet, dass man sich sofort im niederrheinischen Dorf zuhause fühlte. Zudem erreichte die Spannungskurve, und das macht m. E. ein gutes Buch aus, gegen Buchende ihren Höhepunkt. Das harmonische Happyend rundete die Story stimmig ab.

FAZIT
Wieder ein rundum gelungener Krimi mit Ermittlerin Biene Hagen, der Lust auf weitere Fälle macht.

Bewertung vom 25.07.2021
Krass
Heine, Matthias

Krass


ausgezeichnet

Ich habe schon einige spannenden Bücher zum Thema Sprache aus der Feder des Journalisten Matthias Heine gelesen.

In seinem neuesten Titel "Krass" befasst er sich mit der Entwicklung der deutschen Jugendsprache von Martin Luther bis heute. Innerhalb von ca. 500 Jahren hat sich sprachlich einiges getan, obschon gerade das titelgebende Wort "krass" die Jahrhunderte überdauert hat. Damals wie heute verwenden Jugendliche ihre eigene Sprache (Jugendsprache), um sich einerseits von der Elterngeneration abzugrenzen und um andererseits zur Peergroup dazu zu gehören.

Anfangs speiste sich die Jugendsprache allein aus dem Studenten- und Burschenschaftenmilieu. Auch vermischte man gern die Gelehrtensprache Latein mit Deutsch und versah jedes Nomen im Plural mit einem S (vgl. Kerls). Später dann besannen sich Turnvater Jahn und die sog. Wandervögel aufs Deutschtum und verbannten ausländische Begriffe aus dem Wortschatz. Wörter wie völkisch, Bockspringen oder Gau entstammen dieser Zeit. Danach betrachtet Heine die Jugendsprache Jahrzehnt für Jahrzehnt, von den 20er-Jahren bis heute. Hierbei habe ich einige Wörter aus meiner Kindheit wiederentdeckt, die eigentlich viel älter sind als ich. Überrascht war ich, als ich erfuhr, dass heute noch aktuelle Schulwörter wie Streber oder Spickzettel aus den 30ern stammen. Auch habe ich mich über Udo Lindenbergs nicht zu verachtenden Einfluss auf die Jugendsprache der 70er amüsiert. Typische Begriffe des Musikers waren/sind Controlletti, Fuzzi und Panik. Richtig zuhause fühlte ich mich im Jahrzehnt meiner Jugend, den 90ern. Hier hielten Wörter wie Body Building, piercen oder simsen Einzug in die Sprache. Heines Prognose für die Zukunft, dass es bald schwer sein wird, Jugendsprache/-Jargon von Umgangssprache zu unterscheiden, unterstütze ich, auch in Hinblick auf Kiezdeutsch, vollkommen. Seinen zweiten Ausblick, dass Jugendsprache durch Instagram und Tiktok weiblicher werden wird, zweifle ich trotz "Genderisierung" jedoch an.

Man merkt Heines detaillierten wie luziden Betrachtungen die intensive Recherche- bzw. Quellenarbeit an. Jugendsprache ist nämlich nicht nur Sprach-, sondern vor allem auch Kultur- und Mentalitätsgeschichte. Am interessantesten fand ich die Schilderungen über die Zeit der studentischen Versammlungen und Turnvereine sowie die Ausführungen über die DDR-Jugendsprache. Ich habe die 272 Seiten mit Gewinn und Freude gelesen. Zudem verfügt das Buch über ein ausführliches Literaturverzeichnis, das zum vertiefenden Studium der Materie einlädt.

FAZIT
Alles in allem ein linguistisch wie populärwissenschaftlich ungemein lesbares Werk zum Thema Jugendsprache.

Bewertung vom 20.07.2021
Ich stärke meine Selbstheilungskräfte
Reumann, Friederike

Ich stärke meine Selbstheilungskräfte


sehr gut

Seine Selbstheilungskräfte anzuregen bzw. zu stärken, ist in unser hektischen Zeit wichtiger denn je. Gleichwohl ist damit Achtsamkeit verbunden und nicht jeder kann und will diese aufbringen. Vieles können mir ohne Arzt und Chemie aus uns selbst herausheilen, man muss nur wissen wie.

Physiotherapeutin und Osteopathin Friederike Reumann stellt in ihrem Büchlein nützliche Übungen für die sog. vier Körpersysteme/Körpersäulen (Fließsystem, Muskel-Skelett-System, Organe und Craniosakralsystem) vor, welche sich ohne großen Aufwand leicht nachturnen lassen. Die kurzen Begleittexte zu den einzelnen "Körpersystemen" fand ich extrem aufschlussreich. Diesbezüglich gefiel mir der häufige Rückgriff auf Erkenntnisse aus der TCM und Osteopathie.

FAZIT

Jeder kann seine Selbstheilungskräfte jederzeit aktivieren. Schon ein paar kleine Übungen bringen alles wieder in Fluss und damit die Körperenergie zurück.

Bewertung vom 20.07.2021
Ein Zwergmammut verschenkt man nicht / Nur mal schnell Bd.4
Krüger, Knut

Ein Zwergmammut verschenkt man nicht / Nur mal schnell Bd.4


ausgezeichnet

Bei diesem Kinderbuch von Knut Krüger fand ich das Cover derart putzig, dass ich die Geschichte rund um das Zwergmammut Norbert einfach lesen musste.

Worum geht's?
Seit der elfjährige Münchener Henry das Mammut zufällig beim Spielen im Wald entdeckt hat, lebt es bei Henrys Familie. Mit seiner Oma reist Henry samt Norbert nun nach Kreta. Auf der griechischen Insel lebten nämlich einst Norberts Vorfahren. Der griechische König Konstantin II. möchte Norbert gar auf der Insel auswildern, aber Henry ist anderer Meinung und erlebt auf der Mittelmeerinsel allerhand Abenteuer mit seinem tierischen Begleiter.

Meinung
Knut Krüger erzählt seine Geschichte kindgerecht und ungemein witzig. Der Erzähler Henry und Mammut Norbert bilden ein eingespieltes Team, obschon das Zwergmammut oftmals seinen eigenen Kopf hat und verrückt nach Zitronen ist. Neben den üblichen Urlaubserlebnissen (baden, Sightseeing) treffen beide während ihrer Reise u.a. den griechischen König, das kluge Mädchen Aliki und auf ältere Zwergmammuts. Mir hat besonders gefallen, dass der Autor innerhalb seiner Beschreibungen auch Kretas Geschichte und Kultur (Knossos, griechische Mythen) mit eingebunden hat und das alles andere als langweilig ausgefallen ist. Die 107 Seiten des Kinderbuches hatte ich schnell durchgelesen. Der Sprachstil wurde gut auf die Zielgruppe (Kinder ab 8 Jahre) zugeschnitten und enthielt darüber hinaus auch ein paar englische sowie neugriechische Sätze. Die witzigen Illustrationen haben den Text bestens ergänzt.

Fazit
Ein wirklich schön gestaltetes Kinderbuch, das mit einer lustigen wie interessanten Story aufwartet und Lust auf Urlaub macht.

Bewertung vom 18.07.2021
Die Methode AfD
Bauer, Katja;Fiedler, Maria

Die Methode AfD


sehr gut

Die Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) ist für die Medien und viele Teile der Gesellschaft ein rotes Tuch. Seit ihrer Gründung 2013 polarisiert sie stark und hat bereits einige Führungswechsel durchlebt. Die einstige Partei der Professoren und Eurokritiker sympathisiert seit geraumer Zeit stark mit dem sog. rechten/nationalistischen Flügel. Im Bundestag weiß sich die Oppositionspartei durch geschulte Redner und Provokationen bestens zu inszenieren.

Die Autorinnen blicken sehr sachlich auf die Partei und setzt sich nach einer ausführlichen Betrachtung der Parteigeschichte kritisch mit den Methoden der Partei auseinander. Letztere reichen von gezielten Provokationen über die Einnahme der Opferrolle bis hin zu ausgeklügelter Social-Media-Präsenz.

Mir hat der objektive Blickwinkel des Buchs sehr gefallen, weil hier einmal nicht fortlaufend mit dem erhobenen Zeigefinger argumentiert wird, wenn es um die demokratisch gewählte Bundespartei AfD geht. Auf diese Weise kann sich jeder Leser selbst ein Bild über die Partei und deren Instrumente machen.

Nichtsdestotrotz hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle eine prägnantere und weniger ausschweifende Argumentation von Bauer und Fiedler gewünscht. Dadurch wäre das Buch auch für den Laien lesbarer und interessanter gewesen.

FAZIT
Als Gesamtschau auf die Partei AfD durchaus interessant, obgleich etwas zu wissenschaftlich/weitschweifig verfasst.

Bewertung vom 18.07.2021
Die Schüßler-Salze (eBook, ePUB)
Emmrich, Peter; Hartlieb, Benjamin

Die Schüßler-Salze (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich mache es kurz. Ich stehe nicht wirklich auf Chemie, wenn es um Arzneimittel geht und habe recht brüchige Knochen. Auf Rat einer guten Freundin kam ich auf Schüßler Salz Nr. 2 (Calcium phosphoricum D6), das meine Knochen und Zähne widerstandsfähiger macht. Manche mögen die Wirksamkeit dieser potenzierten Mineralsalze nach Dr. med. Schüßler (1821-1898) anzweifeln, aber ich bin da ganz bei Hippokrates' Spruch "Wer heilt, hat Recht".

Nun zum vorliegenden Buch. Darin stellen die beiden Autoren kurz den Erfinder der homöopathischen Wunderwaffen Wilhelm Heinrich Schüßler vor und gehen danach einzeln auf die bis heute entwickelten Mineralsalze (27 Salze) ein. Auf Schüßler gehen die sog. 12 Basissalze zurück. Der ausgebildete Wund- und Geburtsarzt wurde von führenden Medizinern seiner Zeit für sein biochemisches Therapiekonzept oft belächelt, ist aber bis heute in aller Munde.

Nach der Lektüre des luziden Büchleins bin ich bestens im Bilde, wenn es um die Thematik "Schüßler Salze" geht. Ich habe das 145-seitige Werk (E-Book) mit Interesse gelesen und kann es nur jedem empfehlen, der nach einer Einführung Ausschau hält und sich schnell und schnörkellos über Schüßler Salze informieren möchte.

Mich haben neben den aufschlussreichen Beschreibungen der einzelnen Salze vor allem die kurzen Ausführungen zur Vita von Dr. Schüßler neugierig gemacht. Daher kann ich es mir gut vorstellen, bald seine Biografie aus der Feder von Peter Emmrich zu lesen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2021
Der Aufbruch / Keeper of the Lost Cities Bd.1
Messenger, Shannon

Der Aufbruch / Keeper of the Lost Cities Bd.1


ausgezeichnet

Der Auftaktband von Shannon Messengers Jugendfantasybuchreihe "Keeper of the Lost Cities" ist in den USA schon lang ein Bestseller und wurde nun endlich ins Deutsche übersetzt. Obschon ich dieses Genre nicht so häufig lese, hat mich die Geschichte um die 12-jährige Sophie Foster ab der ersten Seite fasziniert und nicht mehr losgelassen.

Hauptprotagonistin Sophie ist ein hochintelligentes junges Mädchen, das von der normalen Welt oft überfordert ist, weil es oft Stimmen hört und andere Menschen lesen kann. Als sie eines Tages von Elfen in deren Welt gelockt wird, erkennt sie ihre wahre Bestimmung als Telepathin und lebt fortan in Eternalia und besucht die dortige Eliteschule. Als wäre das nicht schon aufregend genug, versucht auch noch eine unheilvolle Macht sie mithilfe von willkürlichen Brandstiftungen zurück auf die Erde zu locken und den Menschen zu helfen.

Shannon Messenger erzählt Sophies Geschichte sehr anschaulich, witzig und vor allem spannend. Sie schafft es, die 385 Buchseiten (E-Book) mit Leben zu füllen. Sophie Foster ist der sympathische Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Sie durchlebt innerhalb des Plots fortwährend emotionale Tiefschläge, begegnet diesen aber mit Stärke und viel Intuition. Unter den Elfen findet sie Freunde, einen Schwarm und hilfreiche Mentoren. Ich habe Sophie gern auf ihren Weg der Erkenntnis begleitet und konnte dabei das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Mit den einzelnen Charakteren und fantastischen Welten (Eternalia, Atlantis...) kam ich auf Anhieb zurecht und fühlte mich dabei ein ums andere Mal an die Bücher von Rick Riordian erinnert. Messengers erster Reihenband "Der Aufbruch" hatte ebensolche Pageturner-Qualitäten und las sich dementsprechend flüssig. Wenn ich könnte, würde ich sofort die im Oktober erscheinende Fortsetzung mit dem Titel "Das Exil" lesen. Doch bis dahin heißt es warten oder ins englische Original wechseln.