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Top-Rezensenten Übersicht

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Lesemone
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Otterbach

Bewertungen

Insgesamt 1522 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2023
Kathmandu & ich
Jähnel, Sven

Kathmandu & ich


gut

Erik und seine Clique beschließen, aus dem nächsten Urlaub eine Fernreise zu machen. Es geht nach Nepal und mit dabei ist Eriks heimlicher Schwarm Jule. Erzählt wird hauptsächlich aus Eriks Sicht. Dazwischen erfährt man die Dinge aus Jules Sichtweise. Ich hatte mir einen Liebesroman erhofft. Leider entpuppte sich das Buch eher als spannend erzählter Reiseführer. Die Geschehnisse in Nepal waren sehr mitreißend und unterhaltsam erzählt und es kommt sowohl zu humorvollen, als auch zu gefährlichen Situationen. Mir hat die Geschichte noch mehr Respekt vor der Natur vermittelt und gezeigt, wie schnell man in brenzlige Situationen kommen kann. Man merkt, dass dem Autor das Thema Nepal sehr am Herzen liegt und er sein Bestes gegeben hat, um dem Leser dieses tolle Land näher zu bringen. Mir ist dabei die Romantik verloren gegangen. Es geht zwar zwischen Erik und Jule etwas Hin und Her, jedoch blieben die Schilderungen sehr distanziert. Vorne auf dem Buch steht: Travel. Love. Nepal. Hier geht es mehr um Travel und Nepal, als um Love.

Bewertung vom 20.05.2023
Das Café ohne Namen (eBook, ePUB)
Seethaler, Robert

Das Café ohne Namen (eBook, ePUB)


gut

Die Geschichte beginnt 1966, als Robert Simon in Wien ein Café eröffnet, das der Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ist. Trotz des kleinen Angebots kommen die Menschen gerne in das Café am Karmelitermarkt. Es sind die normalen Leute des Viertels, die Arbeiter, mit ganz normalen Sorgen und Ängsten, die sich dort treffen. Daher sind ihre geschilderten Erlebnisse auch greifbar. Erzählt wird episodenhaft über viele Jahre hinweg. Leider plätschert das Erzählte ohne große Höhen und Tiefen vor sich hin, obwohl die Kundschaft so vielfältig daher kam. Ich wurde mit dem Protagonisten nicht sonderlich warm. Er bliebt sehr distanziert und emotionslos, kaum greifbar. Er machte die Geschichte sehr bedrückend und etwas hoffnungslos. Gut gefallen hat mir jedoch seine Verbindung zu seiner Zimmerwirtin, für die er immer da war und es ein Geben und Nehmen war. Mehr als Robert, der eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte, hat mich Milas Geschichte berührt. Der Roman ist eher einer der ruhigeren Sorte, der etwas zum nachdenken anregt.

Bewertung vom 15.05.2023
Die unglaubliche Grace Adams (eBook, ePUB)
Littlewood, Fran

Die unglaubliche Grace Adams (eBook, ePUB)


gut

Grace Adams brennen an einem heißen Tag die Lichter durch, als sie im Stau steht. Sie verlässt ihr Auto und irrt durch die Gegend, um die Geburtstagstorte für ihre Tochter abzuholen und zu ihr zu gelangen. Sie hat das Ziel, Frieden mit ihrer Familie zu schaffen. Erzählt wird in wechselnden Zeitebenen. Man erfährt aus der Vergangenheit, wie sich Grace und ihr Mann kennengelernt haben und begleitet sie dann durch die wichtigsten Phasen ihres Lebens. Ich fand es gut nachvollziehbar, wie sehr alle Familienmitglieder unter der Trennung leiden. Mir war jedoch die Protagonistin zu überdreht. Sie reagiert oftmals total über und war mir streckenweise sehr unsympathisch. Erzählt wird sehr mitreißend, da es keinerlei Längen gibt. Grace sorgt ständig für neuen Trubel. Es ist auch teilweise humorvoll. Ganz am Ende kommt ein Aha-Erlebnis, was die ganze Handlung erklärt. Ich hätte sie fast überlesen und fand es schade, dass das viel zu spät und zu kurz aufgegriffen wurde. Daher wirkt die Geschichte über weite Strecken zu überdreht und hat mich nicht so gepackt.

Bewertung vom 15.05.2023
Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)
Boyle, T. C.

Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)


ausgezeichnet

T.C. Boyle greift in seinem neuen Roman den Klimawandel auf. Die Handlung beschränkt sich auf eine Familie. Mutter Ottilie, Vater Frank und Sohn Cooper leben in Kalifornien, während Tochter Cat sich in Florida niedergelassen hat. Sie haben sich ein komfortables Leben aufgebaut, bis die Natur zurückschlägt. In Kalifornien muss mit Feuer gekämpft werden und in Florida mit Hochwasser. Dazu kommen noch so einige Schicksalsschläge innerhalb der Familie. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Die Mutter ist bereit Neues auszuprobieren, der Sohn ist sehr positiv gestimmt was viele Bereiche seines Lebens betrifft und Tochter Cat lebt eher in den Tag hinein und lernt aus ihren Fehlern kaum. Sie war mir am unsympathischsten von allen, weil sie so naiv daher kam. Der Autor erzählt nicht zu wenig und auch nicht zu viel. Er zeigt nicht mit dem Finger auf irgendjemanden. Er lädt zum Nachdenken ein. Kann sich der Mensch anpassen oder ist die Klimakatastrophe nicht mehr aufzuhalten? Angst vor Schlangen und allerlei Getier sollte der Leser dieses Buches nicht haben. Ein sehr lesenswerter, nachdenklich stimmender Roman!

Bewertung vom 09.05.2023
In tiefen Seen / Commissario Grauner Bd.8 (eBook, ePUB)
Koppelstätter, Lenz

In tiefen Seen / Commissario Grauner Bd.8 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der neue Fall für Kommissar Grauner und sein Team führt ihn ins Passeiertal. Dort finden sie eine übel zugerichtete Leiche. Wer hat dies dem Maler angetan? Die Dorfgemeinschaft ist verschlossen. Durch einen Tipp gehen die Spuren Richtung Kunstgeschichte. Ermittelt wird getrennt, Saltapepe fährt dafür nach Florenz und Grauner bleibt im Tal. Mir hat gut gefallen, dass hier auf den Kunstraub im 2. Weltkrieg eingegangen wurde. Durch die bildhaften Beschreibungen war man auch schnell in Südtirol angekommen. Die Beschreibungen der Berghöhlen mit ihren Gängen und Verbindungen haben mich sehr beeindruckt. Der Autor folgt immer dem gleichen Schema. Es wird getrennt ermittelt und am Ende laufen die Fäden zusammen. Ich mag diese gemächlichen Regionalkrimis, bei denen kein Blut fließt.

Bewertung vom 09.05.2023
Mutterliebe
Selvig, Kim

Mutterliebe


gut

Eine Mutter versucht im Wald ihre Kinder zu töten, was ihr bei einem auch gelingt. Nun sitzt sie auf der Anklagebank und jeder stellt sich die Frage: "Warum hat sie das getan?".
Gerichtsreporterin Kiki Heiland soll von den Verhandlungen berichten. Sie gibt sich jedoch damit nicht zufrieden und fängt an, auf eigene Faust zu recherchieren. Daher spielen sich die meisten Szenen überhaupt nicht im Gerichtssaal ab, sondern man begleitet Kiki bei ihren Nachforschungen. Warum das dann ein Justizkrimi sein soll, ist mir schleierhaft. Ich fand es leider etwas stark überzogen, dass sie sich in so viele brenzlige Situationen gebracht hat und immer wieder kommt sie heil da raus. Stets sind an der richtigen Stelle, die passenden Helfer parat. Das ist nicht so glaubhaft. Es ist schnell durchschaubar, wer da seine Finger im Spiel hat. Gut gelungen fand ich die Rückblicke zu Beginn der Kapitel, so dass man einen Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt der Mutter bekam. Alles in allem ein normaler Krimi, der an einigen Stellen zu sehr übertrieben ist.

Bewertung vom 08.05.2023
So weit der Fluss uns trägt
Read, Shelley

So weit der Fluss uns trägt


ausgezeichnet

Die noch minderjährige Victoria hat in ihren jungen Jahren schon viel miterleben müssen. Seit ihre Mutter gestorben ist, muss sie sie für ihre Familie ersetzen. Als sie einen fremden jungen Mann kennenlernt, der nach dem Weg fragt, ist dies ihrem Bruder ein Dorn im Auge. Was dann geschieht, ist unfassbar. Mich hat das Buch zu Beginn nicht so arg gefesselt gehabt, da die Autorin einen sehr ausführlichen Erzählstil hat. Außerdem überschneiden sich die verschiedenen Teile in den erzählten Jahren. Das hat mich etwas verwirrt. Jedoch nimmt die Geschichte irgendwann dermaßen an Fahrt auf, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Von Seite zu Seite wurde es immer emotionaler und einfühlsamer und hat ein unglaubliches Ende. Vor allem die spätere, wechselnde Erzählperspektive hat mich tief beeindruckt. So wurde der Sinn der Geschichte erst richtig herausgestellt und ich verstand, was sich damals zugetragen hatte und wie es Victoria geschafft hat, aus ihrer Situation das Beste zu machen, um mit dem was sie getan hat, weiterzuleben. Ein wirkliches Lesehighlight für alle, die sich für Familiengeschichten interessieren, bei denen es um Liebe und Verlust geht und die kämpferische, starke Protagonisten mögen.

Bewertung vom 08.05.2023
Ein Gefühl von Unendlichkeit / Sturmjahre Bd.1
Scott, Lia

Ein Gefühl von Unendlichkeit / Sturmjahre Bd.1


sehr gut

Sturmjahre ist der Auftakt einer schottischen Saga, die sich über fünf Bände ausdehnen soll. Zu Beginn habe ich eine Weile gebraucht, bis ich in der Geschichte angekommen war. Mich konnte der Beginn nicht so sehr fesseln, da die Figuren sehr ausführlich vorgestellt werden und es daher kaum Handlung gibt. Es geht sehr viel um den Krieg, was authentisch wirkte, denn das war das Thema, mit dem sich die Menschen damals beschäftigen mussten. Im Verlauf der Geschichte wird es jedoch immer spannender und interessanter, denn da wurden auch geschichtliche Themen, wie die Spanische Grippe, mit eingebaut. Außerdem war es fesselnd mitzuverfolgen, wie die Kriegsheimkehrer versucht haben, wieder Fuß zu fassen und in ihr altes Leben zurückzukehren. Im Mittelpunkt stehen Bonnie, als Krankenschwester und Connor als Kriegsverletzter. Aber auch Bonnies Familie spielt eine große Rolle. Man spürt die Anziehungskraft zwischen Bonnie und Connor, aber die beiden werden von der Autorin sehr lange zappeln gelassen, bis sie zueinander finden dürfen. Insgesamt fand ich den Auftakt der Reihe gut gelungen und hoffe darauf, dass es in den nächsten Bänden vielleicht noch etwas spannender wird.

Bewertung vom 02.05.2023
One of the Girls (eBook, ePUB)
Clarke, Lucy

One of the Girls (eBook, ePUB)


weniger gut

Der Klappentext ist völlig irreführend. Ich hatte einen spannenden Thriller erwartet, bei dem es einen Toten gibt und man dann die Hintergründe erfährt. Stattdessen beschäftigt sich das Buch nur mit der Erzählung, was die Frauen während des Junggesellinnenabschieds auf der griechischen Insel gemacht haben. Ja, es kommen Hintergründe über die Frauen zum Vorschein. Die Verknüpfungen zwischen den Frauen sind gut gelungen und einige Details sind unerwartet. Jede von ihnen hat was zu verbergen und ihre Geheimnisse, die teilweise offen gelegt werden, sind nicht uninteressant. Der flüssige Schreibstil trägt dazu bei, dass man die Geschichte recht zügig lesen kann. Jedoch habe ich während dem Lesen ständig darauf gewartet, wann und wie es zum Todesfall kommt. Das wird leider erst auf den letzten Seiten des Buches erwähnt. Daher fehlte mir für einen Thriller komplett die Spannung, zumal die Auflösung ziemlich unbedeutend ist. Mir was das Buch zu langweilig und nichtssagend.

Bewertung vom 30.04.2023
Das Mädchen im Zitronenhain
Brauer, Antonia

Das Mädchen im Zitronenhain


sehr gut

Kunststudentin Vicki gewinnt mit ihrer Freundin Waltraud eine Reise in das Grand Hotel Fasano am Gardasee. Von da an ist sie nicht nur von der Gegend und dem etwas älteren Hotel Hin und Weg. Der Sohn des Hoteldirektors hat es ihr auch angetan.

Die Geschichte erzählt Vickis Leben in den 50er und 60er Jahren. Es wird wechselnd in der Vergangenheit und Gegenwart erzählt. Es kommen anfangs auch die schweren Kriegsjahre in ihrer Kindheit zur Sprache. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft, so dass man schnell von dem schönen Setting am Gardasee und dem italienischen Flair gefangen ist. Vicki ist ein sehr starker Charakter und sie kämpft hart für ihre Ziele. So kann sie Antonio mitreißen und die beiden erleben eine wunderschöne Zeit. Das Ende hatte ich mir ein bisschen anders vorgestellt. Es passt jedoch dazu, dass nicht immer alles glatt läuft im Leben. Einen unterhaltsame, wunderbar erzählte Geschichte über eine junge Frau, die was bewegen will.