Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
friederickes Bücherblog
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Als Bücherblog rezensieren wir gerne unabhängig und redaktionell frei Bücher für Verlage und Autoren. Schicke uns bitte vorab eine kurze Anfrage (Buchtitel und Klappentext) per Mail. Verlage dürfen uns ebenfalls gerne kontaktieren. Unsere Schwerpunkte sind: Romane der Zeitgeschichte, Historische Romane, Frauenromane, Liebesromane und Biografien.

Bewertungen

Insgesamt 298 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2019
Mit einem Mann möcht ich nicht tauschen
Bruns-Bode, Marie

Mit einem Mann möcht ich nicht tauschen


ausgezeichnet

rezensionstitel: Marie Bruns-Bode – eine besondere Frau

Das Cover:

Das Cover zeigt Marie Bruns-Bode, die Frau, deren Leben in dieser Biografie aufgezeigt wird und das Buch zu einem ganz besonderen Buch macht.

Das Buch:

Rainer Noltenius erzählt aus den Tagebüchern und Briefen seiner Großmutter Marie Bruns-Bode, Tochter des Wilhelm Bode, Generaldirektor der Berliner Museen. Mit seiner Hilfe wurde sie 1907 als Lehrerin für Kunstgeschichte an den Kaiserhof berufen. 1915 heiratete sie Viktor Bruns, einen internationalen Richter beim Völkerbund in Den Haag. Ausführlichere Hinweise auch im Klappentext.


Meine Meinung:

Der Name Bode sagt jedem etwas, der sich für Kultur interessiert, oder auch als Gast in Berlin war, denn das Bode Museum ist in jedem Stadtführer. Der Autor hat ein bemerkenswertes Zeitgemälde aus den Tagebüchern und Briefen (1885 – 1952) geschaffen, das mich sehr fasziniert und tief beeindruckt hat.
So habe ich diese faszinierende und außergewöhnliche Frau einerseits über ihre Tagebucheinträge und anderseits aus Briefen von Verwandten und Bekannten kennenlernen dürfen. Zahlreiche Fotos untermauern das geschriebene Wort.
Eine Biografie, ein Stück Familiengeschichte, wunderbar aufbereitet und in guter Gliederung geschrieben und beschrieben, dabei werden uns nicht nur das junge Mädchen und die Frau nähergebracht, sondern auch ein großes Stück Zeitgeschichte vermittelt, und zwar von ihrer Kindheit an, über die Ehe mit Volker Bruns, während der Weimarer Republik, sowie die NS Zeit, bis über den Krieg und ersten Jahre danach.


Es ist meines Erachtens kein Buch, das man liest und dann ins Bücherregal stellt. Es ist ein Buch, das immer wieder einmal in die Hand genommen werden will, zumal es durch den Gebr. Manns Verlag in einer wunderbaren hochwertigen Ausstattung vorgelegt wurde. Danke an den Autor für dieses meisterliche Werk.

Heidelinde von friederickes Bücherblog

Bewertung vom 26.06.2019
Die Tochter des Uhrmachers
Morton, Kate

Die Tochter des Uhrmachers


sehr gut

Eine Geschichte voller Geheimnisse

Das Cover:
Zarte Pastelltöne dominieren die Abbildung. Blüten, Schmetterling, Ziffernblatt und andere Uhrenteile unterstreichen den Titel und erschaffen eine bildliche Atmosphäre, die einlädt, das Buch lesen zu wollen.

Die Geschichte:

Es geht um ein Landhaus in Birchwood Manor im Jahre 1862. Der Künstler Edward Radcliffe lädt Freunde ans Ufer der Themse ein. Doch der Sommer findet ein tragisches Ende-
Mehr als 150 Jahre später entdeckt die Archivarin Elodie Winslow die Sepiafotografie einer atemberaubend schönen Frau und die Zeichnung eines Hauses an einer Flussbiegung und irgendwie kommt es ihr bekannt vor, sie weiß aber nicht warum. Sie nimmt das Foto und macht sich auf die Suche. Ob sie das Geheimnis lüften kann?

Meine Meinung:

Ich liebe die Bücher von Kate Morton, aber dieses Mal habe ich mich etwas schwergetan, denn die vielen Protagonisten sind in vielen Zeitebenen, auch an vielen Schauplätzen unterwegs. Eine „Ich“-Erzählerin steht dann noch über allem. Insgesamt ist alles, von allem, ein bisschen sehr viel. Manchmal hatte ich gar zu kämpfen die Zusammenhänge zu verstehen. Die Figuren sind wie immer ausdrucksstark, bis auf Elodie, die wohl nur die Verbindung zwischen den Zeiten herstellen sollte und deren eigene Geschichte deshalb sehr blass blieb. Wie gewohnt schreibt die Autorin in einer wunderbaren Sprache, die dafür sorgt, dass man der Geschichte gerne und bildlich intensiv folgt. Es war dieses Mal für mich ein ganz anderes Buch. Mein Tipp ist, sich möglichst viel Zeit am Stück zu nehmen.
Insgesamt ist es ein geheimnisvoller Roman, eine Mischung aus Liebesroman und Krimi, gewürzt mit Mystik und intensiver Spannung. Trotz der erhöhten Anforderung an Aufmerksamkeit ist es wieder ein sehr gelungenes Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.

Heidelinde von friederickes bücherblog

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2019
Liebe Mrs. Bird
Pearce, AJ

Liebe Mrs. Bird


ausgezeichnet

Ein Buch um Freundschaft und Gefühle

Das Cover:
Das Cover zeigt eine junge Frau in einem Londoner Bus, was mich sofort angesprochen hat. Ich finde es sehr ansprechend und einladend. Zusammen mit dem Klappentext dem Titel ist es insgesamt eine harmonische Buchpräsentation.


Die Geschichte:
Wir schreiben das Jahr 1941 und es ist Krieg in London. Emmeline Lake möchte unbedingt Kriegsreporterin werden. Als sie eine Anzeige des London Evening Chronicle sieht, scheint es eine Möglichkeit zu geben, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Sie ist so aufgeregt, dass sie gar nicht merkt, dass sie lediglich eine Arbeit als Sekretärin, bei der Chefin des Kummerkastens gefunden hat und ihr die Leserbriefe vorsortieren soll. Der Anweisung, alle Briefe die evtl. anstößig sind in den Papierkorb zu werfen, kann sie nicht dauerhaft folgen. Sie liest die Zuschriften, beginnt sie zu beantworten und unterzeichnet mit Mrs. Bird.
Meine Meinung:
Das Buch ist eine warmherzige Geschichte, sie erzählt von Freundinnen, die sich in schwierigen Zeiten gegenseitig helfen. Emmeline arbeitete zusätzlich nachts in der Telefonzentrale der Feuerwehr, die bei den Bombenangriffen ziemlich viel zu tun haben.
Das Buch ist aus der „Ich“ Perspektive von Emmeline geschrieben und zeigt hautnah ihren immerwährenden Einsatz bei der Feuerwehr und im Büro, den sie auch mutig gegen die Anweisung ihrer Vorgesetzten bringt. Sie kann nicht anders, sie muss den Hilfesuchenden antworten.
Die Autorin schreibt in einer frischen und gut verständlichen, manchmal auch humorvollen Sprache. Die Protagonisten sind wunderbar und überzeugend in ihren Charakteren. Die Einarbeitung des Krieges in London, ist mit viel Gefühl vorgenommen worden und zeigt, was es bedeutet, in so einer Zeit leben und arbeiten zu müssen.
Dieser Roman ist ein Buch rund um Freundschaft und Gefühle, er berührt einen sehr, denn er verbreitet sehr viel Herzenswärme und Hoffnung in schweren Zeiten. Die Geschichte hat mich sehr überzeugt.
Ein Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.

Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 25.06.2019
Der kleine Alltagsmagier
Duwe, Claudia

Der kleine Alltagsmagier


ausgezeichnet

Ein magischer Alltagshelfer

Meine Meinung:

Ein wirklich sehr gelungener Ratgeber. Stellt sich doch ein kleiner Magier namens Mr. ED an meine Seite und hilft mir meinen Alltag neu zu organisieren. Er steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Die Autorin schreibt leicht verständlich und unterhaltsam, sodass es Freude bereitet sich mit sich selbst und seinen Inneren zu beschäftigen, um so Glück und Zufriedenheit zu finden.
Ein Buch, das man durchaus bei Bedarf querlesen kann, wann immer man das Bedürfnis hat.

Eine wunderbare Lebenshilfe, indem man sich von dem kleinen zauberhaften Magier unterstützen lässt, um das Leben im Alltag neu aufzustellen und zu bereichern.

Selbstverständlich gibt es eine Empfehlung.

Heidelinde von friederickes Bücherblog

Bewertung vom 25.06.2019
Vom Glück der Langsamkeit
Buchholz, Quint

Vom Glück der Langsamkeit


ausgezeichnet

Augenblick des Glücks
Das Cover:
Das Cover zeigt ein Bild aus dem wunderbaren Buch. Eine ganz besondere Präsentation, die gemeinsam mit dem Klappentext eine Einladung ausspricht, der ich gerne gefolgt bin.

Das Buch:
Im Vordergrund stehen die Bilder von Quint Buchholz die Ruhe ausstrahlen, die Geschichten erzählen, Stille verbreiten und uns auffordern gelassen mit der Zeit umzugehen.
Dazu hat er zu vielen bisher unveröffentlichten Bilder ausgewählt, sowie Texte von Friedrich Nietzsche, Hildegard von Bingen und vielen anderen eingefügt. Elke Heidenreich hat ein wunderbares Vorwort dazu geschrieben.

Meine Meinung. (Achtung: Spoiler)
Ich schließe mich Elke Heidenreich an, die sagt: „In den Bildern von Quint Buchholz ist keine Geschwindigkeit. Hier kristallisiert sich der Moment zu einem unerhörten Märchen, zu einer Geschichte, die sich vor- oder zurückerzählen lässt.“
Fazit: Es bedarf hier nicht sehr vieler Worte, denn es ist ein sehr poetisches Buch mit wunderbaren Texten zu Bildern, die uns den gelassenen Umgang mit der „Zeit“ ans Herz legen. Das Buch ist in sehr hochwertiger Ausstattung und lädt dazu ein, es immer wieder einmal in die Hand zu nehmen, um einen Augenblick zu verweilen. Ich bin begeistert.
Ein Buch, das ich sehr gerne empfehlen möchte.

Heidelinde von friederickes Bücherblog

Bewertung vom 05.06.2019
Zeitenwende / Jahrhundert-Trilogie Bd.3
Korn, Carmen

Zeitenwende / Jahrhundert-Trilogie Bd.3


sehr gut

Ein schöner Abschluss der Trilogie

Cover:

Wiederum vier junge Frauen, diesmal im Outfit der Siebziger. Das Cover ist im Design an den ersten und zweiten Band angelehnt. So verbindet sich das Buch zur Jahrhundert-Trilogie. Zusammen mit dem Klappentext ist die Buchpräsentation harmonisch und einladend.

Meine Meinung:

Den dritten Band konnte ich ganz entspannt lesen, denn ich kannte auch in diesem Buch die meisten Personen und hatte mich wie zuvor auch an die zum Teil schnellen Perspektivwechsel, sowie die gelegentlich großen Zeitsprünge gewöhnt.

Die wichtigsten Figuren waren bereits wie Familienmitglieder bei mir eingezogen und emotional sehr nah. Sie haben sich in diesem Buch nicht mehr ganz so rasant weiterentwickelt, weil sie doch schon ein gewisses Alter erreicht hatten und die Zeitgeschichte nicht mehr ganz so fordernd war.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist, wie ich bereits im zweiten Band schon erwähnt habe, dass alle ein bessergestelltes Leben führen und das setzt sich in diesem Buch so fort. Selbst die Kinder und Enkel haben ein enormes Lebensglück. Ich hätte mir gewünscht, dass mal einer nicht so einfach durchs Leben schippert, oder die RAF und die DDR, die Lebenswege stärker beeinflussen, um die Spannung zu erhöhen, denn die Zeitgeschichte forderte neben der Existenzsicherung sonst nicht so viel Auffälliges und Anstrengendes, wie in den ersten beiden Büchern. Das führte dazu, dass die Geschichte im Sinne der Zeit in einem eher ruhigen Fahrwasser verlief, was aber die Ehrlichkeit der Zeitgeschichte perfekt darstellt.

Die Schauplätze in Hamburg waren auch in diesem Buch wieder wunderbar in Szene gesetzt. Im Folgenden kann ich mich nur wiederholen: Der Schreibstil war wie in den beiden Bänden zuvor, natürlich auch flüssig und sehr verständlich. Die Szenen sind lebhaft und durch die stetigen Wechsel sehr kurzweilig. Ein Sternchen ziehe ich ab, weil sich die vier Freundinnen allesamt etwas zu schön und zu einfach, aus dem Leben verabschiedet haben.
Es war trotzdem ein Genuss in diese Zeit einzutauchen und die Geschichten rund um die vier Freundinnen und ihre Familien zu genießen.

Ich spreche eine Leseempfehlung aus.


Heidelinde von „friederickes Bücherblog“

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2019
Der Horizont der Freiheit
Thorn, Ines

Der Horizont der Freiheit


ausgezeichnet

Historischer Roman der Extraklasse

Das Cover
Das Cover ist in Grautönen gehalten, als Blickpunkt zeigt sich eine Frau des neunzehnten Jahrhunderts in entsprechender Kleidung. Der Einband nimmt uns mit in die vergangene Zeit, macht neugierig und ist zusammen mit dem Klappentext eine sehr harmonische Buchpräsentation, die eine perfekte Einladung ausspricht.
Die Geschichte (Achtung Spoiler!)
Im Mittelpunkt stehen Wilhelmine Pfaff, die Witwe eines Druckers, ihre Freundin Henriette Zobel und ihr Nachbar der Verleger Joseph Rütten mit seinem Geschäftspartner Zacharias Löwenthal. Die Stadt Frankfurt in den Wirren der Revolution, die Nationalversammlung in der Paulskirche, Probleme mit der Zensur, Geldnöte, Veröffentlichungen von Texten, die die Revolution befördern und eine Witwe, eine Frau, die eine Druckerei führen möchte. Dazu eine Prise Liebe, Freiheitskämpfe, Frauen die aus ihrem Schattendasein heraustreten, Mord und Verdächtige.
Meine Meinung:
Es ist mein erstes Buch von Ines Thorn und es war nach den ersten Seiten klar, dass es ein Highlight werden wird. Die Autorin schreibt in einer fesselnden, leicht verständlichen und sehr emotionalen Sprache. Die Figuren sind äußerst stark in ihren Charakteren und tauchen tief in die damalige Geschichte ein. Sie lassen quasi die Geschichte neu aufleben und nehmen uns mit in diese intensive Zeit, immer mal wieder eine Gänsehaut erzeugt. Auch die Nebenfiguren sind sehr beeindruckend. Frankfurt als Schauplatz ist so wunderbar und intensiv beschrieben, dass die geistige Reise sehr gefällt. Die Erzählung ist perfekt in Zeitgeschichte eingebettet. Der damalige Umbruch, die Demonstrationen und die Frauen haben mich sehr beeindruckt, gerade auch, weil die alten Traditionen und Vorurteile eine ebenso große Rolle spielten. Wunderbar auch die Geschichte um die literarische Gesellschaft, eine wunderbare Geste für den Verlag, der die Geschichte veröffentlicht hat.
Ein Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.
Es bekommt eine ausdrückliche Leseempfehlung.
Heidelinde von "friederickes bücherblog"

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2019
Die Frauen der Rosenvilla
Simon, Teresa

Die Frauen der Rosenvilla


ausgezeichnet

Ein großartiges Buch

Das Cover
Das Cover ist wie bei allen Büchern von Teresa Simon perfekt abgestimmt. In die-sem Fall, steht der Blick in den Garten und zum Pavillon im Vordergrund, die beide eine große Rolle spielen. Auch diese Buchpräsentation, animierte mich zusammen mit dem Klappentext, das Buch haben und lesen zu wollen.

Die Geschichte (Achtung Spoiler!)

Anna Kepler hat die Familienvilla in Dresden wieder in ihren Familienbesitz ge-bracht. Sie stammt aus einer Schokoladendynastie und betreibt gleich zwei Schoko-ladengeschäfte. Als sie den Rosengarten, der auch der Villa ihren Namen gibt, neu anlegt, findet der Gärtner eine Schatulle mit dem Tagebuch einer Frau, die vor hun-dert Jahren in der Villa gelebt hat. Anna hat noch nie von ihr gehört, ist aber faszi-niert von dem was sie da zu lesen bekommt und macht sich auf die Spurensuche. Sie findet ein Familiengeheimnis.

Meine Meinung!

Ich habe ein signiertes Buch von Teresa Simon gelesen, wofür ich mich noch ein-mal recht herzlich bedanke. Wie immer ist schon der Prolog der Öffner zur Span-nung und garantiert gute Unterhaltung.
Dieses Buch hat mehrere Erzählstränge und mehrere Frauen, die Tagebuchauf-zeichnungen vornahmen, welche von Anna erst zugeordnet werden mussten. Dadurch sind die Zeitebenen teilweise sehr weit auseinanderliegend, auch die Pro-tagonisten zahlreicher, sodass man durchaus an der Geschichte dranbleiben und aufpassen muss. Dies wiederum sorgt aber auch dafür, dass die häufigen Perspek-tivwechsel den Spannungsbogen und die Lust weiterlesen zu wollen extrem hoch-halten. Wie gewohnt sind die Figuren perfekt ausgearbeitet und zeigen uns die Vielfalt ihrer Charaktere, die gekonnt in den Lauf der Geschichte eingebunden sind. Die Schauplätze sind sehr intensiv und schön beschrieben, sodass man Freude darin verspürt, mit Anna durch Dresden radeln zu dürfen.
Nichts zu sagen brauche ich zu der feinfühligen, empfindsamen und perfekten Einarbeitung der Zeitgeschichte von Teresa Simon, die es immer wieder schafft, mir die Vergangenheit nahezubringen, in sie einzutauchen zu dürfen und sie zu ver-stehen. Und das, mit allen guten und schlechten Ausschlägen, die die vergangene Zeit zu bieten hatte. Die Autorin ist diesbezüglich eine Meisterin ihres Fachs. Ihre Sprache ist leicht verständlich, flüssig und verwöhnt mich beim Lesen.
Ich habe die Geschichte in wenigen Urlaubstagen sehr genossen. Ein Buch der Extraklasse. Es war mir ein großes Vergnügen. Vielen Dank. Die am Ende des Bu-ches zur Verfügung gestellten Rezepte, gilt es auszuprobieren.
Das Buch bekommt eine klare Leseempfehlung.
Heidelinde von "friederickes bücherblog"

Bewertung vom 24.04.2019
Ein Winter voller Blumen
Fontaine, Marie

Ein Winter voller Blumen


ausgezeichnet

Ein durch und durch romantischer Roman

Das Cover

Ein Mann steht vor einem Blumenladen. Der Hintergrund in einem eisblau mit zarten Schneeflocken und dem Eiffelturm. Zusammen mit dem Titel und dem Klappentext weiß man, dass man eine romantische Lektüre ausgewählt hat. Eine schöne Präsentation des Buches.

Die Geschichte (Spoiler!)

Es ist Herbst, der Wind pfeift durch die Straßen. Monsieur Matin hat eine neue Stelle im vornehmen Hotel Louis XV angetreten. Ein nicht einfacher Job. Da schaut er auf dem Nachhauseweg in das hübsch dekorierte Schaufenster eines Blumenladens. Fleurs de Fleur steht darüber. Ja, der Anblick ist Balsam auf seine Seele. Nach einem besonders schwierigen Tag geht er hinein und ist von der Wärme, dem Duft, den Farben und auch von der Blumenhändlerin entzückt. Er hat sein Herz an sie verloren und kauft immer wieder eine Kleinigkeit ein. Seine Gefühle bleiben nicht unerwidert. Das Leben ist allerdings nicht immer ganz einfach. Auch nicht das von Fleur Danton der Blumenhändlerin.

Meine Meinung

Eine wunderbar leichte und berührende Liebesgeschichte, die keinerlei großen Spannungsbögen benötigt, um unterhaltsam zu sein. Es war von Anfang an klar, um wen es hier geht und wer zusammenfinden sollte. Die Frage war nur, ob es gelingen würde. Die Protagonisten sind sehr feinfühlig und gut ausgearbeitet. Sie verströmten ihre Gefühle, ihre Sympathien und ihre Ängste. Die Autorin ließ mich durch Paris flanieren und das französische Flair genießen, wo immer ich mit ihr langgelaufen bin. Sie schreibt in einer wunderbaren, leichten, zu Herzen gehenden Sprache.

Zusammengefasst ist das Buch eine wunderbare Lektüre, die es mir gestattete einzutauchen, die mir erlaubte, mich fallenzulassen, und ich durfte die Geschichte unangestrengt genießen. Ein sehr schönes empfehlenswertes Buch, nicht nur zur Winterzeit.

Das Buch erhält von mir eine Leseempfehlung.

Heidelinde von „Friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 24.04.2019
Stürme des Lebens / Die Ärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Stürme des Lebens / Die Ärztin Bd.2


ausgezeichnet

Die Reise in die Welt der Medizin des 19. Jahrhunderts geht weiter

Das Cover

Das Cover zeigt eine Frau im 19. Jahrhundert, im Hintergrund München. Die dunkelrote Farbgebung schafft den optischen Unterschied zum leuchtenden Blau im ersten Band, lehnt sich aber in der Gestaltung eng an, sodass der hohe Wiederkennungswert gewährleistet wird. Auch dieses Mal ist es eine stimmige und beeindruckende Buchpräsentation.


Die Geschichte (Spoiler!)

1890: Die Ärztin Ricarda hat den Brauereierben Georg geehelicht. Sie lebt mit ihm und ihrer Tochter Henny ein eher beschauliches Leben, fern der pulsierenden Hauptstadt Berlin. Georg hilft ihr eine Praxis zu eröffnen, aber niemand nimmt ihre Hilfe in Anspruch, weil eine Frau als Ärztin nicht respektiert wird. Selbst dann, als eine Epidemie ausbricht und viele Kinder sterben, ist der Widerstand gegen ihre Hilfe groß. Emil von Berings Heilmittel wird außerdem als Humbug abgelehnt. Ricarda aber kämpft für ihre Patienten. Und dann, dann schlägt das Schicksal zu, und ein Geheimnis aus der Vergangenheit droht ihr alles zu nehmen.

Meine Meinung

Ich war sofort tief drin in der Geschichte, die mich im ersten Band so fasziniert hat. Das Leben von Ricarda wird weitererzählt, auch wieder perfekt eingebunden in die Medizin und die Zeitgeschichte des 19. Jahrhunderts. Erneut ist es eine spannende und aufwühlende Zeitreise. Die Protagonisten, die mir schon im ersten Teil ans Herz gewachsen waren, machten da weiter, wo sie aufgehört hatten. Sie alle haben sich auch in diesem Buch in ihren Charakteren glaubhaft bewegt, diesmal mit kleineren Einschränkungen. So fand ich es nicht ganz plausibel, dass Ricarda ihre zahlreichen auch schweren Schicksalsschläge, Widerstände und persönliche Enttäuschungen ohne hervorbrechende emotionale Ausschläge, in welche Richtung auch immer, hingenommen hat. Die Halbgeschwister und ihre Zufälle wollten mir auch nicht ganz einleuchten.
Aber auch dieses Buch ist in einer fabelhaften, leicht verständlichen Sprache geschrieben, die Zeitgeschichte wurde ebenso gut recherchiert und mit viel Gefühl eingebunden. Die Schauplätze sind wie gewohnt detailreich beschrieben. Darüber hinaus ist auch in diesem Band Armut und Reichtum ein großes Thema. Die vielen Perspektivwechsel und zahlreichen Wendungen halten den Spannungsbogen von Anfang bis Ende hoch.

Das erste Buch habe ich wie folgt zusammengefasst und kann das im zweiten Buch mit den gleichen Worten sagen: Ich habe ein Buch gelesen, das ein Füllhorn an Spannung und Zeitgeschichte ausbreitet. Ein Buch, welches die damaligen fast nicht vorhandenen Rechte der Frau vor Augen führt und intensiv schildert. Eine Geschichte, die beschreibt, wie schwierig das Leben in dieser Zeit war und wie die medizinischen Gegebenheiten das Leben und den Tod im Griff hatten. Ein wunderbares Buch, das mich sehr beeindruckt hat.
Das Buch erhält von mir eine Leseempfehlung.

Heidelinde von „Friederickes Bücherblog“