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Gerlisch
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 421 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2022
Der Nordseeritzer
Summer, Drea

Der Nordseeritzer


sehr gut

Mord auf der Nordseeinsel
Auf Sylt springt ein Mann vom roten Kliff in den Tod. Was war sein Motiv? Die Ermittler Steffi Teufel und Jan Graf stehen lange Zeit vor einem Rätsel bis ein altes Foto die beiden auf die Spuren von weit in die Vergangenheit reichende Gräueltaten bringt. Doch sie sollten sich beeilen, denn der Täter hat bereits sein nächstes Opfer im Visier.

Für mich war „Der Nordseeritzer“ der erste Thriller der Autorin. Drea Summer versteht es, ihre Leser durch einen rasanten Schreibstil an die Story zu fesseln. Verschiedene Perspektiven führen den Leser immer wieder in die Irre. Durch das hohe Erzähltempo und den vielen Verstrickungen muss man konzentriert bleiben, sonst besteht die Gefahr hier den Überblick zu verlieren.

Die Charaktere wurden prima ausgearbeitet und gut in Szene gesetzt. Lügen und Intrigen stehen an der Tagesordnung und ein vielschichtiger Fall wurde zum Ende stimmig von einem sympathischen Ermittler-Team gelöst.

Bewertung vom 12.12.2022
Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


sehr gut

Wo ist Lilli?
Als an der Ostsee auf dem wunderschönen Darß die gehörlose 19jährige Lilli spurlos verschwindet, macht sich Kriminalkommissar Tom Engelhardt sofort auf die Suche nach Spuren. Kurz darauf erhält Lillis Freundin Fabienne über WhatsApp eine mysteriöse Nachricht. Um diese seltsame Formel zu entziffern erhält Tom von der LKA-Kryptologin Mascha Krieger tatkräftige Unterstützung.
Die Hauptcharaktere sind authentisch und gut in Szene gesetzt. Wir erfahren einiges aus Toms Privatleben, nach dem Tod seiner Frau muss er nun allein für seine kleine Tochter Romy sorgen. Die seelische Belastung durch das Unglück ist nicht leicht für ihn. Anders ist da Mascha, sie scheint ein Geheimnis zu haben, von dem der Leser immer nur häppchenweise erfährt, so kam sie bei mir eher unnahbar rüber.
Der Schreibstil von Karen Sander ist leicht und flüssig zu lesen. Erzählt wird die Story abwechselnd aus verschiedenen Blickwinkeln und durch immer wieder auftauchende kleine Puzzleteile wird so eine untergründige Spannung aufgebaut.
Bei diesem Buch handelt es sich um den Auftakt einer Trilogie und leider muss ich sagen, dass die Autorin hier einige unnötig in die Länge gezogen hat. Auch bleibt der eigentliche Fall am Ende noch offen, sodass mich das Ganze mit vielen Fragezeichen zurückgelassen hat.

Bewertung vom 10.12.2022
Beschütze sie
Dave, Laura

Beschütze sie


sehr gut

Warum ist Owen verschwunden?
Hannah kann ihren Ehemann Owen nicht mehr erreichen, er ist spurlos verschwunden. Nur ein kleiner Zettel mit den Worten "Beschütze sie" ist ihr geblieben. Plötzlich wird ihr Leben auf den Kopf gestellt, denn ab jetzt gilt es Owen wieder zu finden und seine 16jährige Tochter zu beschützen. Aber vor wem oder wovor?
Dieses Buch wurde zwar als Pageturner angepriesen, mir fehlte dafür allerdings stellenweise die Spannung. Die Story ist auf jeden Fall gutgeschrieben und der Autorin ist es gelungen, mich mit ihrem Schreibstil zu fesseln.
Die Geschichte wird von Hannah erzählt, die sich mit ihrer Stieftochter Bailey auf die Suche nach dem verschwundenen Owen macht. Nach und nach kommen seine Geheimnisse ans Licht von denen beide vorher nichts geahnt haben. Nachdem Hannah anfangs als Mauerblümchen bei mir ankam, wuchs sie mit fortschreitender Handlung über sich hinaus und gewann immer mehr an Charakterstärke.
Laura Dave hat eine authentische Atmosphäre zwischen den beiden Hauptprotagonisten geschaffen und konnte sie mir dadurch näherbringen. Das Ende der Story ist durchaus schlüssig und lässt noch Platz für einige Spekulationen.
Aufgrund einiger Längen und der fehlenden Spannung von mir hierfür 4 Sterne.

Bewertung vom 03.12.2022
Nanny Bells - Ein Kindermädchen unterm Weihnachtsbaum
Lindberg, Karin

Nanny Bells - Ein Kindermädchen unterm Weihnachtsbaum


ausgezeichnet

So schön😍
Die Wintersaison verbringt Nele als Kindermädchen wie jedes Jahr in Lech. Mit ihren beiden Freundinnen wohnt sie in er WG zusammen, doch dieses Jahr hat sie Pech mit ihrem Zimmer. Als dann auch noch ein fremder Mann ihr in einer Bäckerei ihren Lieblings-Trost-Kuchen vor der Nase wegschnappt sieht sie Rot. Ausgerechnet dieser Fremde ist Neles neuer Arbeitgeber und noch dazu der attraktivste Mann dem sie je begegnet ist.
Der Schreibstil und auch die Story haben mich sofort gefesselt und so mochte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin hat mit "Nanny Bells" eine herzerwärmende Love-Story geschaffen mit Charakteren und Handlungsorten, die ich sofort gut vor Augen hatte.
Nele und Christoph sind mir sofort ans Herz gewachsen und seine beiden Töchter sind einfach so süß. Zwischen den beiden Protagonisten knistert es gewaltig von der ersten Minute an, doch beide sind geprägt durch seelischen Schmerz aus ihrer Vergangenheit und wollen sich die ungeheure Anziehungskraft nicht eingestehen. Nach einigen Hin und Her erwartet den Leser aber natürlich ein romantisches Happy End.
Bisher kannte ich die Autorin noch nicht, aber dieses Buch wird sicherlich nicht das letzte gewesen sein, welches ich von ihr gelesen habe.

Bewertung vom 30.11.2022
Stille blutet / Mordgruppe Bd.1
Poznanski, Ursula

Stille blutet / Mordgruppe Bd.1


weniger gut

Mord mit Ankündigung
Bei einer Live-Schaltung im Fernsehen verliest die aufstrebende Nachrichtensprecherin Nadine Just ihren eigenen Tod. Zwei Stunden später ist sie tot. Ihr Ex-Freund Tibor Glaser gerät schnell in den Fokus der Polizei, denn auch bei weiteren Morden scheint er seine Finger im Spiel gehabt zu haben. Doch er beteuert immer wieder seine Unschuld.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und die Story beginnt auch sehr spannend, allerding verlief die Handlung im Mittelteil sehr zäh und für einen Thriller fehlte mir auch die Spannung.
Die Ermittlerin Fina wirkt teilweise sehr unsicher und meint sich als Frau in ihrem Beruf immer wieder aufs Neue behaupten zu müssen. Dies ist sicherlich eine gute Voraussetzung um diesen Charakter in der Fortsetzung dieser Reihe wachsen zu lassen. Ihr Kollege Oliver wird als absoluter Kotzbrocken dargestellt. Sein Verhalten fand ich etwas überzeichnet, es hat mich irgendwann nur noch genervt.
In diesem Thriller ist die vierte Gewalt, die öffentlichen Medien sehr präsent. Diese befeuert immer wieder die Shitstorms in den sozialen Medien. Damit hat die Autorin zwar ein aktuelles Thema aufgegriffen, nur habe ich dies bereits des Öfteren in anderen Büchern gelesen.
Schade, eigentlich lese ich die Thriller von Ursula Poznanski sehr gern, allerdings hat mich dieser so gar nicht gecatcht. Nicht nur dass die Opfer extrem unsympathisch gezeichnet wurden, war mir der Hauptprotagonist einfach zu naiv und bei einigen seiner Handlungen konnte ich nur mit dem Kopf schütteln.

Bewertung vom 28.11.2022
Der Henker von Hamburg
Marschall, Anja

Der Henker von Hamburg


sehr gut

Ein neuer Fall für Hauke Sötje
Auch in diesem fünften Teil bekommt Hauke Sötje es wieder mit einem kniffligen Fall zu tun. Ein Pastor wurde an einem Baum erhängt, in seinen Taschen ein Zettel, nur mit einem Wort „Schuldig“. Doch es bleibt nicht bei dem einen Opfer. Während sich seine Ehefrau Sophie mit der bekannten Sopranistin Carlotta Francini anfreundet, geht Hauke den Spuren nach.
Dieser tolle Krimi punktet mit gut recherchierten Hintergrundwissen vor historischer Kulisse. Der Henker von Hamburg ist zwar bereits der fünfte Teil dieser atmosphärischen Krimi-Serie, kann aber durchaus unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden, denn der Fall ist in sich abgeschlossen. Allerdings entgeht dem Leser dadurch die Entwicklung der beiden sympathischen Hauptprotagonisten Hauke und Sophie.
Die jeweiligen Zeitungsausschnitte aus dem Jahr 1899 zu Beginn eines jeden Kapitels versetzten mit gedanklich in die damalige Zeit und ließen mich oft schmunzeln. Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Anja Marshall vermittelt dem Leser mit detailreichen Beschreibungen die damalige oft sehr mühselige Ermittlungsarbeit der Polizei.
Der Aufbau der Story ist geschickt ausgearbeitet. Hauke tappt mit seinen Ermittlungen lange im Dunkeln, erst als sich Sophies Weg mit seinem kreuzt, kommen beide der Wahrheit immer näher. Die Auflösung des Falls kann man zwar erahnen, doch beeinträchtigt dies den Lesegenuss nicht.

Bewertung vom 25.11.2022
SCHNEE
Sigurdardóttir, Yrsa

SCHNEE


gut

Wenn die Sinne täuschen
Als vier Freunde mitten im Winter von einer Wanderung in eine einsame Gegend nicht zurückkehren, wird eine Rettungsaktion gestartet. Als Johanna und ihr Kollege in einer Schutzhütte Kleidung finden, glauben sie auf der richtigen Spur zu sein. Nahe bei der Hütte wird die Leiche einer Frau gefunden. Sie ist nackt. Was hat sie veranlasst den Schutz der Hütte ohne Kleidung zu verlassen?
Die Story wird in drei Handlungssträngen erzählt. Einmal erfahren wir aus Sicht von Johanna die Handlungen des Rettungsteams, zum anderen lesen wir die Gedanken von Dröfn und erfahren was einige Tage zuvor in der Wandergruppe passiert ist. Und dann sind da noch die seltsamen Geschehnisse in einer Radarstation. Hier wurden durch die unterschwellige Bedrohung einige Gänsehaut-Momente erzeugt.
Die Autorin hat mit dem Setting eine eiskalte und düstere Atmosphäre geschaffen, aber andererseits auch eine wunderschöne winterliche Kulisse beschrieben.
Die Spannung wird erhöht durch die Vorspiegelung eventueller Einbildungen. Sind manche Szenen wirklich geschehen oder passierte dies nur in den Köpfen der Protagonisten. Mmh, aber was soll ich sagen, so richtig hat mich das nicht überzeugt, mir war es manchmal zu spooky und dabei zu konstruiert.
Anfangs war überhaupt nicht zu erkennen, wie die verschiedenen Fäden verknüpft werden sollen, aber nach und nach ergibt sich durch überraschende Wendungen ein unerwartetes Ende. Leider hat mir der Schluss nicht gut gefallen, zu schnell und zu abrupt.

Bewertung vom 22.11.2022
Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


ausgezeichnet

Wie weit würdest du gehen, um das zu bekommen was du willst?
Patrick Dostert wird beschuldigt eine Frau misshandelt zu haben. Er kann dies schwer wiederlegen, denn plötzlich taucht ein belastendes Video auf und sein einziges Alibi löst sich in Luft auf. Die Polizei ist sich sicher, dass er der Täter ist.

Und wieder ein super fesselnder Psychothriller aus der Feder von Arno Strobel. Der Autor hat es wieder geschafft, mich mit seinem packenden Schreibstil gleich ab der ersten Seite in die Handlung hinein zu saugen.

Der Thriller hat zwar „nur“ 368 Seiten, diese sind jedoch vollgepackt mit super konstruierten Wendungen, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte.

Der Thriller beginnt aus Patricks Perspektive im Untersuchungsgefängnis. ER schildert die Ereignisse aus seiner Sicht und beteuert immer wieder seine Unschuld. Als Leser konnte ich mich so in seine Lage versetzten und mich mehr als einmal fragen, wie er bei den immer schweren wiegenden Beweisen aus der Sache heil wieder rauskommt.

Arno Strobel manipulierte meine Vorahnungen mit geschickt gesäten Zweifeln und hat mich bis zum Schluss rätseln lassen, ist der Fall nun Fake oder Fakt.

Für Thriller Fans ein absolutes „must read“.

Bewertung vom 19.11.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


gut

Auf der Jagd nach der Witwe
CIA-Agent Jan Jordi Kazanski ist nach dem Tod von Frau und Tochter dem Alkohol verfallen und außer Dienst gestellt. Jetzt bekommt er nochmal eine Chance und soll in Krakau die „Witwe“ aufspüren, doch in Polen erwarten ihn Korruption, Mordanschläge und Intrigen.
Dieser Thriller wurde im Original bereits vor über 20 Jahren geschrieben, doch trotzdem scheint das Thema genauso aktuell zu sein wie damals. Der Autor hat hier ein Verwirrspiel zwischen Gut und Böse inszeniert. Keiner kann dem Anderen trauen. An sich ist dies eine gute Voraussetzung für einen spannenden Thriller, allerdings empfand ich das viele hin und her zwischen den verschiedenen Perspektiven mehr verwirrend als fesselnd.
Die Charaktere haben bei mir keinen Zugang gefunden. Jan Jordi Kazanski wurde als ständig rauchender und unter Alkoholeinfluss stehender Agent eher klischeehaft dargestellt. In Krakau trifft er auf Xenia, ebenfalls eine Agentin auf der Suche nach der Witwe, sie wurde mir zu naiv und kleinmädchenhaft gezeichnet.
Der Schreibstil von Jens Henrik Jensen ist toll und ich mag seine Bücher aus der Oxen-Serie sehr, aber in diese Story kam ich einfach nicht hinein. Ich werde die nächsten beiden Teile sicherlich nicht lesen.

Bewertung vom 16.11.2022
Das Schlaflabor
Meller, Marc

Das Schlaflabor


sehr gut

Schlaflose Nächte
Bisher erfolglos versucht Tom Sonnborn seine Schlaflosigkeit loszuwerden. Darunter leidet seine Arbeit wie auch sein Privatleben. Als letzten Ausweg verspricht er sicher eine Therapie in einer Klinik in den Schweizer Alpen. Bereits nach der ersten Behandlung schläft Tom wie ein Murmeltier. Eigentlich ist er darüber überglücklich, doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Als er eines Morgens blutverschmiert jedoch ohne Erinnerung aufwacht, steht auch prompt die Polizei bei ihm vor der Tür und verdächtigt ihn des Mordes.
Durch die relativ kurzen Kapitel und einem fesselnden Schreibstil, baute sich in diesem Thriller schnell die Spannung auf. Größtenteils ist die Story aus Sicht von Tom in der Ich-Perspektive geschrieben. Der Leser wird von ihm mitgenommen auf seine rasante Jagd nach der Wahrheit. Bei den temporeichen Handlungen hatte ich allerdings manchmal das Gefühl, dass einige Szenen etwas konstruiert waren.
Durch diverse Andeutungen ist es dem Autor gelungen, mich immer wieder zu bestimmten Vermutungen zum Lösen des Falls zu inspirieren, die ich jedoch im nächsten Moment wieder über den Haufen geworfen habe. Bis zum Schluss hatte ich zwar eine leichte Ahnung, aber auch noch viele Fragezeichen in meinem Kopf.
Die Informationen zu unserem Gehirn fand ich zwar faszinierend, diese gingen manchmal sehr ins Detail und dadurch empfand ich diese teilweise nur als störendes Beiwerk.
Ich habe das Buch gern gelesen, aber die Escape-Room-Thriller von Marc Meller haben mir besser gefallen.