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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 12.01.2011
Dragon Dream / Dragon Bd.2
Aiken, G. A.

Dragon Dream / Dragon Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem mir der erste Teil „Dragon Kiss“ sehr gut gefallen hatte, war ich dem zweiten Band gegenüber ein wenig skeptisch. Grund dafür war der Drache, um den es in diesem Band geht, Briec der Mächtige. Über ihn erfährt man im ersten Teil nicht viel, aber der Klappentext von „Dragon Dream“ weist bereits auf die große Arroganz des Drachen hin. Arroganz ist eine der Charaktereigenschaften, die ich am meisten verabscheue, von daher brachte ich dem Buch eher gemischte Gefühle entgegen. Aber was soll ich sagen… Briecs gefürchtete Arroganz verleiht der Geschichte eine riesige Portion Humor. Es gab fast keine Seite, bei der ich während des Lesens nicht kichern oder sogar laut lachen musste. Unglaublich, wie sehr dieser Drache von sich selbst überzeugt ist! Und in Talaith hat er einen würdigen Gegenpart bekommen, der ihm ordentlich die Stirn bietet. Die Dialoge zwischen den beiden sind zu witzig!
Doch auch den anderen Charakteren, die in diesem Buch eine Rolle spielen, fehlen Witz und Charme nicht. Gwenvael der Schöne, den die Leser schon aus dem ersten Band kennen (und der die Hauptrolle im dritten Teil „Dragon Touch“ spielen wird), Eibhear der Blaue, Morfyd, Brastias und all die anderen tragen ebenfalls dazu bei, den Leser zum Lachen zu bringen.

Selbstverständlich kommt auch die Erotik wieder nicht zu kurz, und auch hier muss ich sagen, dass ich wieder angenehm überrascht war von der Art der Autorin, diese Szenen zu beschreiben. Nach einer längeren „Durststrecke“ zu Beginn des Buches tun Briec und Talaith „ES“ seitenweise und pausenlos, aber immer auf einem gewissen Niveau. Also auch bei Band zwei kein „Schundheftchenalarm“. ;)

Die Bilder, die G.A. Aiken mit ihrem wundervollen Schreibstil im Kopf entstehen lässt, sind ebenfalls wieder grandios. Ich hoffe wirklich, dass diese Bücher irgendwann verfilmt werden!

Die Einführung einiger neuer Figuren lässt darauf schließen, dass nach „Dragon Touch“ noch nicht Schluss ist mit dieser Serie. Was mich sehr freut, denn ich mag die Geschichten dieser verrückten Drachenfamilie sehr und bin gespannt, was da noch so alles kommt.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2011
Geheimer Pakt / Dark Academy Bd.1
Poole, Gabriella

Geheimer Pakt / Dark Academy Bd.1


sehr gut

„Geheimer Pakt“ ist der Auftakt einer neuen Jugend-Fantasy- Reihe, die, wie so viele Bücherserien momentan, an einem Internat spielen. Von Anfang an gewinnt man den Eindruck, dass an dieser Schule irgendetwas so ganz und gar nicht in Ordnung ist, dass weder Schüler noch Lehrer das sind, was sie vorgeben zu sein. Aber man kommt lange, fast bis zum Schluss nicht dahinter, was es ist. Hin und wieder gibt die Autorin mal einen Hinweis, so dass sich langsam eine Ahnung im Kopf des Lesers festsetzt, aber einen wirklichen Durchblick erhält man nicht. Dies sorgt natürlich für eine gewisse Spannung, denn schließlich möchte man ja wissen, ob man mit seinen Vermutungen Recht hat und was an der Dark Academy vor sich geht.

Das ist auch gut so, denn ansonsten fehlt es der Geschichte leider an Spannung. Es braucht ziemlich lange, bis die Story in Fahrt kommt, Gabriella Poole hält sich für meinen Geschmack am Anfang zu lange mit Rückblicken und Einführungsdingen auf. Cassies Vergangenheit im Waisenhaus spielt beispielsweise für die Handlung so gar keine Rolle, von daher ist es mir schleierhaft, warum seitenweise darüber berichtet wird. Vielleicht ist das für die folgenden Bände wichtig, das weiß ich nicht, aber für „Geheimer Pakt“ sind diese Informationen meiner Meinung nach völlig irrelevant.

Beim Schaffen ihrer Charaktere bewies die Autorin allerdings außerordentliches Geschick. Bleiben die weniger wichtigen Figuren auch ziemlich oberflächlich, mit den Hauptakteuren hat sie interessante und vielfältige Charaktere geschaffen. Es gibt gut und böse (zumindest auf den ersten Blick), aber auch Figuren, bei denen man sich nicht sicher sein kann ob sie nicht doch anders sind als sie scheinen. In Katerina, Keiko und einigen anderen findet man wundervolle Hassobjekte, in Jake, Cassie und besonders Isabell (ich LIEBE Isabells Art zu sprechen!) aber auch welche, die man einfach mögen muss.

„Geheimer Pakt“ ist meiner Meinung nach ein recht gelungener Auftakt mit einigen kleinen Mängeln, aber ich halte die Idee hinter dieser Serie für durchaus ausbaufähig. Man darf gespannt sein, was Gabriella Poole in den Bänden zwei und drei, die zeitgleich mit „Geheimer Pakt“ auf den Markt kamen, aus der Geschichte macht.

1 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2011
Die Hassliste
Brown, Jennifer

Die Hassliste


ausgezeichnet

Über das Buch „Die Hassliste“ hatte ich schon viel Gutes gehört, unter anderem von diversen Freundinnen, die das Buch mit großer Begeisterung gelesen haben. Aus Zeitmangel und Riesen- SUB habe ich mich dann aber dafür entschieden, mir dieses Buch vorlesen zu lassen statt es selber zu lesen.
Die Thematik ist keine einfache: ein Jugendlicher läuft an einer amerikanischen Kleinstadt- Highschool Amok, tötet sechs Menschen und anschließend sich selbst. Für die Überlebenden und ihre Angehörigen ist danach nichts mehr so, wie es einmal war.
Büchern, in denen es um Themen wie Amokläufe, School Shootings usw. geht, stehe ich immer etwas skeptisch gegenüber. Ich denke, dass man als Unbeteiligter, der sich (zum Glück) nie in einer solchen Situation befunden hat, nur sehr schwer beurteilen kann, wie Menschen, die eine solche Tragödie überlebt haben, denken und fühlen. Ich glaube nicht, dass man sich als Unbeteiligter auch nur ansatzweise in so jemanden hineinversetzen kann. Autoren solcher Geschichten laufen daher in meinen Augen ständig Gefahr, der Thematik nicht gerecht zu werden, sie zu bagatellisieren oder hinunterzuspielen. Dies ist Jennifer Brown meiner Meinung nach leider auch an einigen Stellen passiert. Besonders in der Mitte des Hörbuchs bekommt man manchmal den Eindruck, mit einem guten Therapeuten und etwas Zeit ließen sich auch die seelischen Wunden einer solchen Tat gut heilen. Zum Ende hin revidiert die Autorin diesen Eindruck allerdings wieder und es wird klar, dass sich die Beteiligten wohl nie ganz von diesem traumatischen Erlebnis erholen werden.

Für mich war das Hören dieses Hörbuchs ein Wechselbad der Gefühle. Die Geschichte ist mir richtig unter die Haut gegangen. Oftmals konnte ich Handlungen nur schwer nachvollziehen – besonders von Valerie und ihren Eltern. Vals Vater habe ich richtiggehend gehasst, für ihn fehlt mir wirklich jegliches Verständnis. Aber auch dem größten Teil der restlichen Charaktere bringe ich sehr gemischte Gefühle entgegen. Ich mochte jeden von ihnen zumindest eine kleine Weile, mal früher, mal später, aber irgendwann kam immer der Punkt, wo sie etwas taten, dass ich sie danach nicht mehr mochte. Der einzige, den ich wirklich das ganze Buch über toll fand, ist Dr. Healer!

Manchmal bin ich ein sehr emotionaler Mensch und nahe am Wasser gebaut, und ich glaube, ich habe bei keinem Hörbuch so viel geheult wie bei diesem! Besonders die Abschlussfeier mit Vals und Jessicas Rede hat mich sehr berührt. Diese hohe Emotionalität ist auch zu einem großen Teil der hervorragenden Sprechleistung von Anna Carlsson zuzuschreiben. Es gelingt ihr perfekt, Valeries Stimmungen und Gefühle wiederzugeben und den Hörer daran teilhaben zu lassen. Ganz schnell vergisst man, dass sie „Die Hassliste“ eigentlich „nur“ liest, sondern hat das Gefühl, Valerie selbst würde ihre Geschichte erzählen.

Ich kann nicht beurteilen, ob „Die Hassliste“ der Geschichte eines wahren Amoklaufs gerecht wird. Aber diese Geschichte zeigt auf eindrucksvolle Weise, welche Tragödien aus Hass entstehen können und ruft unaufdringlich zu mehr Toleranz auf beiden Seiten auf. Daher finde ich dieses Buch sehr gelungen.

0 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2010
24 Geschichten bis Weihnachten

24 Geschichten bis Weihnachten


ausgezeichnet

Dieses Buch verspricht, die Wartezeit bis Weihnachten zu verkürzen. Dieses Versprechen hält es, und mehr noch, es bringt einen so richtig schön in Weihnachtsstimmung. Die Geschichten sind wunderbar winterlich und weihnachtlich und greifen immer wieder Themen auf, mit denen Kinder (nicht nur) in der Weihnachtszeit zu tun haben.
Keine Geschichte ist länger als vier Seiten, so dass sie sich auch sehr gut zum Vorlesen bei kleineren Kindern eignen. In der Mitte einer jeden Geschichte befindet sich eine niedlich, passende Illustration. Die Seiten sind nicht vollständig aufgetrennt, das muss man jeden Tag selbst erledigen um die Geschichte des Tages lesen zu können. Somit ist jede Geschichte eine kleine Überraschung. Einige Geschichten sind lustig, einige regen zum Nachdenken an und in einer findet sich sogar ein Link zur Webcam des Weihnachtsmannes (www.finland.de/santaclaus).
Ich habe das Buch größtenteils mit Kindern aus der ersten und zweiten Klasse gelesen. Für sie war der Anspruch genau richtig. Lediglich bei einer Geschichte („Ganz besondere Lebkuchenmänner“) musste ich hinterher noch etwas erklären. Ansonsten waren die Geschichten für die Kinder gut nachvollziehbar und verständlich.


Das Buch beinhaltet die Geschichten
* Der fehlende Adventskalender von Christine Fehér
* Schneemänner in der Stadt von Wolfram Hänel
* Popcorn von Martin Ebbertz
* Der schönste von allen Tagen von Regula Venske
* Die Wurst im Schuh von Martina Dierks
* Ganz besondere Lebkuchenmänner von Nina Schindler
* Der Traumurlaub von Angie Westhoff
* Früher von Sigrid Zeevaert
* Eine schöne Bescherung von Anna Ludwig
* Ein Christkind und Pappe von Barbara Zoschke
* Fredos Versteck von Meike Haas
* Anton angelt einen Stern von Thomas Schmid
* Weihnachten unter Wasser von Kirsten John
* Tomter von Annette Herzog
* Das Haus vom Christkind von Kathrin Schrocke
* Knusper, knusper, Knäuschen von Birgit Hasselbusch
* Wie das Weihnachtsfest zu den Erdkobolden kam von Martin Klein
* Wen das Christkind lieb hat von Beatrix Mannel
* Stinkers frohe Weihnachten von Susanne Fülscher
* WWW für Weihnachtsmann von Manfred Theisen
* Dunkel, dunkel, hell von Thomas Krüger
* Mohrchen von Antonia Michaelis
* Über Nacht von Ellen Schönfeld
* Der gestohlene Weihnachtsbaum von Jürgen Banscherus

Sie alle haben mir sehr gut gefallen, ganz besonders mochte ich „Popcorn“, „Anton angelt einen Stern“, „Tomter“, „Stinkers frohe Weihnachten“ und „WWW für Weihnachtsmann“. Meine Lieblingsgeschichte und auch die der Kinder ist jedoch „Weihnachten unter Wasser“, wir haben noch Tage später immer wieder darüber gelacht.

„24 Geschichten bis Weihnachten“ hat mich die ganze Adventszeit über begleitet und mir sehr viel Freude gemacht. Mit Hilfe dieses Buches konnte ich meine Weihnachtsstimmung die ganze Adventszeit über halten und sogar noch steigern. Auch den Kindern hat es sehr gut gefallen. Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen, nicht nur für Kinder zum Vorlesen, sondern auch ruhig für „große Kinder“ zum selber lesen. Ich hoffe, der Boje Verlag bringt im nächsten Jahr wieder so einen tollen Adventskalender heraus!

Bewertung vom 19.12.2010
Seelennacht / Die dunklen Mächte Bd.2
Armstrong, Kelley

Seelennacht / Die dunklen Mächte Bd.2


sehr gut

„Seelennacht“ ist der zweite Band der Serie „Die dunklen Mächte“ der amerikanischen Autorin Kelley Armstrong. Ich habe dieses Buch mit großer Spannung erwartet, da der erste Teil in einem dicken Cliffhanger endete und ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Chloe und Lyle House weitergeht und welches Geheimnis hinter ihren magischen Fähigkeiten und denen der anderen steht. Band zwei schließt dankenswerter Weise direkt an Teil eins an und wirft den Leser direkt mitten hinein ins Geschehen. Die Spannung ist direkt, von der ersten Seite an, da und nimmt auch das ganze Buch über nie wirklich ab. Chloe, Simon, Derek und Tori stürzen von einer gefährlichen Situation in die nächste, aber durch die gut überlegte und ausgeklügelte Geschichte wird es einem doch nie zu viel. Im Gegensatz zum ersten Band, der ja sehr düster und mysteriös war, setzt die Autorin in „Seelennacht“ eher auf Action. Es kommt auch viel Licht ins Dunkle, da den Teenager durch Akteneinsicht, neue Verbündete etc. einige Fragen beantwortet werden. Was genau des Rätsels Lösung ist, das hinter der Edison Group und ihren „Schöpfungen“ steht, erfährt man allerdings auch in diesem Buch nicht.

Über die Figuren erfährt man eine ganze Menge mehr als in „Schattenstunde“. Sie bekommen deutlich mehr Tiefe, besonders Chloe, die Protagonistin, und, worüber ich mich besonders gefreut habe, Derek! Er war mir im ersten Teil schon irgendwie sympathisch, auch wenn ich nicht sagen kann, warum. Er hatte etwas an sich, das mich neugierig auf ihn machte und ich war mir sicher, dass sich hinter dem schlechtgelaunte Ekeltypen irgendwo noch ein toller Junge verbirgt. „Seelennacht“ hat mich darin weiter bestätigt und ich bin sehr gespannt, was im dritten Teil noch alles mit ihm passiert. Ich habe da ja so ein paar Vermutungen…

Das „Yeah“ anstelle von „Ja“, was mich im ersten Teil wahnsinnig gestört hat, findet sich auch in diesem Band wieder, allerdings in deutlich abgeschwächter Form. Anscheinend gibt es in diesem Buch nicht so viele dieser Wörter, und ab und zu habe ich sogar mal ein richtiges „Ja“ entdeckt. Dadurch ist das Buch deutlich angenehmer zu lesen.

„Seelennacht“ hat meine Vermutung, dass Kelley Armstrongs Jugendbücher sich nicht hinter ihren Büchern für Erwachsene zu verstecken brauchen, nur bestätigt. Ich freue mich sehr auf Band drei!

Bewertung vom 16.12.2010
Ascheherz
Blazon, Nina

Ascheherz


sehr gut

Nach Wassermenschen, Vampiren und Gestaltwandlern widmet sich Nina Blazon in ihrem neusten Werk „Ascheherz“ den Wesen, die die Sterbenden in die andere Welt begleiten - die Zorya. Eine von ihnen ist Summer, die nach einer Explosion all ihre Erinnerungen verlor und nun in der Welt der Menschen lebt. Von der ersten Seite an wird deutlich klar, dass Summer irgendwie anders ist als alle anderen, aber man kommt nicht darauf, was es sein könnte. Ich muss ehrlich sagen, dass ich sie zu Beginn der Lektüre einfach nur seltsam fand. Und nicht nur sie, sondern das ganze Buch.
Die Einführung in die Geschichte, als Summer noch in Morts Theater spielt, ist in meinen Augen leider ein wenig misslungen. Ich las Seite um Seite, konnte mich aber überhaupt nicht in die Handlung einfinden und sah in der Hälfte von dem, was ich las, überhaupt keinen Sinn. Hätte ich nicht im Vorfeld bereits eine Rezension zu diesem Buch gelesen, in der sich die Rezensentin vor Begeisterung beinahe überschlägt, ich glaube ich hätte es abgebrochen.
So aber hielt ich durch, in der Hoffnung, „Ascheherz“ würde noch besser werden, und zum Glück war dem auch so. Ab dem Punkt, an dem Summer das Theater verlässt, wird die Geschichte durchsichtiger und deutlich spannender. Ich konnte endlich etwas damit anfangen und verstand, worum es überhaupt gehen soll. Zwar gibt es auf den 544 Seiten immer mal wieder Szenen, die ich unverständlich oder sogar ein wenig unlogisch fand, aber im Großen und Ganzen kann ich den roten Faden dieser Geschichte erkennen.

Die Idee hinter „Ascheherz“ finde ich grundsätzlich gut und auch recht gut von der Autorin umgesetzt. Aber an einigen Stellen zieht sich die Geschichte dermaßen! Ich will nicht sagen, dass sich Nina Blazon an Unwichtigem aufgehalten hat, aber in meinen Augen hätten einige Szenen mit deutlich weniger Worten ebenso gut beschrieben werden können. Manchmal wurden mir die 544 Seiten ganz schön lang!

Die Charaktere, die die Autorin in diesem Buch geschaffen hat, bleiben die ganze Geschichte über ziemlich undurchsichtig. Gut und Böse als Extreme gibt es hier nicht, mehr als ein Mal gibt es eine überraschende Wendung, so dass man irgendwann nicht mehr weiß, was man von den einzelnen Figuren nun halten soll. So gelingt es auch eher schlecht, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, was ich allerdings nicht weiter schlimm fand, denn durch diese permanente Ungewissheit um da wahre Wesen der einzelnen Figuren bleibt das Buch bis zum Schluss spannend. Man weiß nie, was auf der nächsten Seite, im nächsten Kapitel passiert und wer sich schlussendlich als Bösewicht entpuppt.

Nach einem sehr schleppenden Einstieg mausert sich „Ascheherz“ doch noch zu einem spannenden Fantasyroman, der es immer wieder schafft, den Leser zu überraschen. Ich bin froh, dass ich es zu Ende gelesen habe, auch wenn es in meinen Augen nicht Nina Blazons bestes Buch ist.

5 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2010
Seelenruf / Vampire Academy Bd.5
Mead, Richelle

Seelenruf / Vampire Academy Bd.5


ausgezeichnet

Auch diese großartige Jugendbuchreihe neigt sich langsam, aber sicher ihrem Ende zu. „Seelenruf“ ist der fünfte und vorletzte Band, Nummer sechs und damit das letzte Buch der „Vampire Academy“, das den Namen „Schicksalsbande“ trägt, erscheint im Juli 2011.
An einigen Stellen in der Geschichte merkt man sehr deutlich, dass die Autorin auf ein Ende der Geschichte hinarbeitet. Rose hat ihren Abschluss als Wächterin gemacht und die Vampire Academy verlassen. Somit spielt, anders als in den ersten vier Bänden, nur noch ein ganz kleiner Teil der Handlung an der Akademie St. Vlad, den größten Teil der Zeit halten sich die Figuren am Königshof der Moroi auf. Was wiederum dazu führt, dass andere Charaktere in den Vordergrund treten. Königin Tatiana beispielsweise nimmt, neben einigen anderen, einen großen und wichtigen Platz in der Geschichte ein.

Auch Rose hat sich verändert. Nach außen scheinen viele ihrer Taten und Aktionen unüberlegt und gefährlich zu sein, trotzdem machte sie auf mich einen deutlich beherrschteren Eindruck. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, sie reflektiert ihr eigenes Verhalten mehr als zuvor und macht sich die Konsequenzen bewusst. Sie wirkte auf mich viel erwachsener als in den ersten vier Bänden.
Sehr schade fand ich jedoch, dass Dimitri, bedingt durch sein Strigoi-Sein, den größten Teil des Buches über als blutrünstiges Monster dargestellt wird. Ich konnte ihn dadurch nicht mehr so gernhaben wie vorher. Der Schluss revidiert das zwar ein wenig, aber so wirklich toll kann ich ihn immer noch nicht wieder finden. Ich hoffe, das kommt in Band sechs noch!

Der Autorin gelingt es wieder einmal auf grandiose Art und Weise, von der ersten Seite an Spannung zu erzeugen und sie durch geschickt platzierte Überraschungsmomente und unvorhersehbare Wendungen das ganze Buch über aufrecht zu erhalten. Den dicken Cliffhanger am Ende fand ich aber mehr als gemein, besonders im Hinblick darauf, dass die Leser nun mehr als ein halbes Jahr auf die Fortsetzung warten müssen!

„Seelenruf“ steht seinen vier Vorgängern in keinster Weise nach, auch wenn es sich doch etwas von ihnen unterscheidet. Der neue Weg, den die Autorin einschlägt, schadet der Serie aber nicht, sondern gibt ihr noch mal neuen Schwung vor dem Finale. Nicht, dass das unbedingt nötig gewesen wäre, aber so scheint es, als dürften wir uns auf einen sehr spannenden und vielleicht auch überraschenden letzten Teil freuen.

12 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.11.2010
Dragon Kiss / Dragon Bd.1
Aiken, G. A.

Dragon Kiss / Dragon Bd.1


ausgezeichnet

„Der Auftakt zum neuen sexy Fantasy- Hit aus den USA“ ist auf dem Klappentext dieses Buches zu lesen.
„Voll frecher Abenteuer und prickelnder Sinnlichkeit“ titelt die Romantic Times. Und es stimmt – ich habe selten ein Buch gelesen, in dem es so viele erotische Szenen gibt und bei dessen Lektüre man trotzdem NICHT das Gefühl hat, einen Porno zu lesen. Bis auf ein, zwei ganz kleine Ausnahmen sind die zahlreichen Erotik- und Sexszenen nämlich auf ziemlich hohem Niveau angesiedelt. Zwar ist die Art und Weise, wie es die Charaktere miteinander tun, manchmal schon recht… primitiv sage ich mal, aber durch die Wahl ihrer Worte schafft es die Autorin, dass die Szenen nicht primitiv rüberkommen. Eher sinnlich, für den ein oder anderen vielleicht auch anregend.

Zusätzlich zur Erotik wartet „Dragon Kiss“ mit einem Feuerwerk an Humor auf. Die Figuren sind alle herrlich schräg und stumpf, jeder auf seine eigene, ganz besondere Weise. Die Dialoge zwischen Annwyl und Fearghus brachten mich regelmäßig dazu, in lautes Lachen auszubrechen, aber auch Fearghus Drachenfamilie und seine Anekdoten über seine Kindheit sind urkomisch. Hinzu kommt die brillante Art der Autorin, sich auszudrücken. Sie schafft es, die dunkle Schlucht vor dem inneren Auge des Lesers erscheinen zu lassen. Man kann sich die Drachenhöhle, den See, die goldenen, silbernen, schwarzen, weißen, blauen Drachen so realistisch vorstellen als seien sie wirklich da. Kopfkino ohne Ende!!! Sollte jemand dieses Buch je verfilmen, der Film dürfte grandios werden!

Die Hauptgeschichte handelt von Annwyl und Fearghus, doch auf den letzten 150 Seiten etwa findet man (quasi als kleines Bonbon) die Liebesgeschichte seiner Eltern, der Drachen Rhiannon und Bercelak, die man schon in der ersten Geschichte ein wenig kennenlernt. Ich fand es sehr schön, noch mehr über diese beiden interessanten Drachenpersönlichkeiten und ihre Vorlieben zu erfahren. ;)

Die Mischung aus Erotik, Witz und Fantasie macht dieses Buch zu einem der besten Gestaltenwandler- Romane, die ich je gelesen habe. Und der zweite Teil „Dragon Dream“, in dem es um Fearghus´ Bruder Briec geht, ist bereits auf dem Markt, so dass direkt weiter gelesen werden kann. Der dritte Teil „Dragon Touch“ erscheint im Frühjahrsprogramm 2011 des Piper- Verlages.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.