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Buchkathi

Bewertungen

Insgesamt 223 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2023
Kollektorgang
Blum, David

Kollektorgang


sehr gut

Bedrückend und berührende Geschichte eines 14-jährigen Toten

Kollektorgang sticht mit einer besonderen Erzählperspektive hervor. Denn über wie viele Bücher kann man schon sagen, dass ihr Erzähler schon tot ist. Der 14-jährige Mario ist nämlich bereits gestorben und sitzt auf seinem Grabstein, während wir Seite für Seite seine Geschichte lesen.
Es geht um eine triste Jugend zwischen Plattenbauten, die von Ausweglosigkeit, Gewalt und Kriminalität erzählt. Mario erlebt vor seinem Tod wie aus Freunden Feinde werden und wie schnell man, auch ohne großes Zutun, in eine Gewaltspirale geraten kann, die mit dem Tod endet.
Dieses Buch hat eine ganz besonders bedrückende Stimmung. Wie diese erzeugt wird, kann ich gar nicht genau beschreiben. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass es nicht chronologisch erzählt wird, sondern wir Leser fast im Wechsel Kapitel vom Friedhof und mal als Situationsbeschreibungen zu lesen bekommen. So erzählt Mario mal aus seiner Perspektive als Toter und von dem, wie es auf dem Friedhof zugeht und mal als Jugendlicher, sodass wir in den Situationen live dabei sind. Dabei wird viel Raum für Interpretationen gelassen und nicht alles bis ins kleinste Detail beschrieben.
Insgesamt hat mich das Buch berührt, denn es scheint nah an der Realität zu sein und es hat es geschafft, mich in die Emotionen des 14-jährigen Mario mitzunehmen – zwischen Angst, Freundschaft und Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, den es nicht stört, dass man nicht ab Seite 1 schon alles weiß und versteht und der sich auf einen besonderen Erzählstil einlassen kann. Aber wer die Leseprobe mag, wird auch den Rest des Buches gut finden.

Bewertung vom 26.02.2023
Wo die Liebe den Himmel küsst
Holmgren, Hanna

Wo die Liebe den Himmel küsst


ausgezeichnet

Zauberhafte Liebesgeschichte vor entspannter Bergkulisse

Ist es wirklich zu viel verlangt, wenn man sich mehr vom Leben und der Beziehung erwartet, als ständig zu arbeiten? An dem Punkt in ihrem Leben ist auch Liv angekommen, die mit ihrem Partner Henry zusammen ein Sternerestaurant betreibt. Sie beschließt, dass es an der Zeit für einen Urlaub ist, der ihnen drei erholsame Wochen Urlaub in den Bergen bescheren soll. Davon hält Henry wiederum gar nichts und lässt sie nur widerwillig fahren. Liv beginnt zu grübeln, über ihr Leben, ihre Beziehung und ihr Glück. Da können ihr die drei Wochen in einem Wellnesshotel in den Bergen sicherlich helfen. Doch ein Missgeschick bei der Buchung verschlägt sie kurzerhand auf einen Familien-Berg-Bauernhof und der Urlaub wird so ganz anders als gedacht. Doch sicher nicht weniger schön als in dem Wellness-Hotel. Denn Maria, ihr Sohn Jakob und seine Tochter Johanna nehmen Liv so herzlich auf, dass sie schon fast Teil der Familie wird und besonders Jakob öffnet Liv nicht nur den Weg in seine Familie, sondern auch in sein Herz.
Die Inhaltsbeschreibung verrät schon, dass es sich um einen richtigen Wohlfühlroman handelt. Dieser ist gespickt mit zahlreichen, detaillierten Landschaftsbeschreibungen, die einem das Bergpanorama direkt vors innere Auge zaubern. Die Atmosphäre ist ruhig und dennoch mit vielen Emotionen zum Nachfühlen angereichert. Mich jedenfalls hat dieser Roman direkt in Urlaubsstimmung versetzt.
In Liv erkennt man direkt das eigene gestresstes Alltags-Ich wieder und kommt mit ihr gemeinsam beim Lesen Seite um Seite mehr runter und kann sich entspannen. Man merkt ihr im Verlauf des Buches an, wie sehr sich ihre innere Anspannung löst und wie sie mehr und mehr herausfindet, was sie eigentlich wirklich möchte. Und während man Liv direkt ins Herz schließt und ihr sagen will „den Urlaub hast Du Dir wirklich verdient“, findet man Henry ab Seite 1 scheußlich. Wer gönnt denn bitte seiner Partnerin keinen Urlaub? Dagegen ist Jakob ganz anders, er ist die Ruhe selbst und ab Tag 1 für Liv da. Er sorgt sich um ihr Wohlergehen und kümmert sich, wo er kann.
Sicherlich handelt es sich hier um keinen rasanten Liebesroman, bei dem es etliche unerwartete Wendungen gibt. Aber das macht für mich einen Liebesroman auch nicht aus. Für mich bringt Hanna Holmgrens Werk alles mit, was ein guter Liebesroman braucht: sympathische Protagonisten, eine Liebesgeschichte, die auch in der Realität passieren könnte, Emotionen zum Anfassen und ganz wichtig: Ein Happy-End!
Wer sich also nach einer Auszeit vom Alltag sehnt, der ist mit diesem Liebesroman mehr als gut bedient! Ich kann Wo die Liebe den Himmel küsst nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 18.02.2023
Das Haus der Düfte
Sahler, Martina

Das Haus der Düfte


ausgezeichnet

Ein unbändiger Berufswunsch, der ein ganzes Leben bestimmt

Kann man einen einzigen Duft sein ganzes Leben in Erinnerung behalten? Kann man einen so unbändigen Berufswunsch haben, dass man ihn gegen alle Widrigkeiten einfach durchsetzen muss? Und kann man das in einer Zeit, in denen Frauen eigentlich eine weniger selbstverwirklichende Rolle zugedacht war?
Anouk zeigt uns, dass man das sehr wohl kann. Anouk kommt als Jugendliche mit ihrer Mutter kurz nach dem zweiten Weltkrieg nach Paris, um sich eine neue Existenz aufzubauen. Die Mutter ist von Ängsten geplagt und wünscht sich nichts mehr, als eine gesicherte Zukunft für Anouk in ihrer Nähe. Doch Anouk träumt nicht davon, in der mütterlichen Apotheke zu arbeiten. Nein, sie ist begeistert von der Welt der Düfte und ist bereit dafür alles zu tun! Wie praktisch, dass sie über den Mitarbeiter der Mutter seinen Cousin kennenlernt, der aus dem berühmten Parfümhaus Girard stammt. Anouk setzt alles auf eine Karte und geht mit diesem Stephane nach Grasse, um dort Parfümeurin zu werden.
Was sich auf den ersten Blick nach einer leichten Liebesromanze gespickt mit beruflichen Ambitionen anhört, ist viel mehr! Denn Anouk geht nicht wegen der Liebe mit Stephane mit. Vielmehr hat sie einen inneren Tatendrang und will ihren Traum, Parfümeurin zu werden, endlich in die Tat umsetzen. Sie lässt sich von nichts entmutigen und stellt sich auch der besorgten Mutter in den Weg. Dabei ist sie jedoch nicht widerspenstig und unfamiliär. Vielmehr macht sie der Mutter auf sanfte Art klar, was sie will. Und so hält sie es auch mit den Girards, die sie zwar bei sich aufnehmen, es ihr aber alles andere als leichtmachen.
Ganz besonders hat mich neben der starken Anouk die Familiengeschichte und, wie sie erzählt wird, beeindruckt. Denn wir lernen nicht nur die aktuelle Generation dieser Familie kennen, sondern bekommen in Kapiteln, die weiter in der Vergangenheit liegen, Szenen präsentiert, die für das Geschäft oder die Familie aus heutiger Sicht Bedeutung haben. Diese Wechsel zwischen den Zeiten sind sehr gut gemacht, weil sie immer in dem Moment stattfinden, wenn man das Detail aus der Rückblende gerade für das Verständnis der Erzählung zur aktuellen Zeit braucht.
Der Erzählstil ist so detailreich und emotional, dass man wirklich den Eindruck hat, die Situationen mitzuerleben. Das hat dieses Buch auch für mich ausgemacht. Ich war Teil der Geschichte und konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Letzteres kam vermutlich auch durch die vielen nicht vorhersehbaren Ereignisse und Wendungen.
Ich kann es wirklich jedem empfehlen, denn es ist für alle Geschmäcker etwas dabei: Ein bisschen Liebe, eine starke Protagonistin, etwas zur Geschichte der großen Parfümhäuser und eine spannende Geschichte zu einer Familie in mehreren Generationen, wozu eine große Portion Spannung kommt. Ein wirklich sagenhaft tolles Buch, das mich mehr als gut unterhalten hat!

Bewertung vom 18.02.2023
Die faszinierende Welt der Hormone
Flemmer, Andrea

Die faszinierende Welt der Hormone


sehr gut

Nicht ganz leicht zu verstehen, aber viel interessantes Hormonwissen

Das Sachbuch „Die faszinierende Welt der Hormone“ von Dr. Andrea Flemmer richtet sich an alle, die sich dafür begeistern können, wie unser Körper funktioniert oder die nach einem konkreten Hinweis suchen, wie es ihnen etwas bessergehen kann.
Zu Beginn steigt Dr. Andrea Flemmer mit dem Basiswissen zu Hormonen ein und erläutert noch einmal, um was es sich dabei handelt, wie sie funktionieren und wie man sie unterteilen kann. Dann geht es mit deren Entstehungsorten weiter und mit einer Erklärung der gängigsten Hormone. So schließen sich dann Hormone und bestimmte Krankheitsbilder an. Allein an der Aufzählung erkennt man schon, dass dieses Sachbuch gut strukturiert ist und für alle, die sich in den beschriebenen Krankheitsbildern wiederfinden, nützliche Erklärungen und auch Tipps bietet. Das hat mir gut gefallen. Außerdem konnte ich noch einiges neues aus dem Basiswissen zu Hormonen mitnehmen und würde das Buch auch sicher nochmal aus dem Regal ziehen, wenn ich etwas nachschlagen möchte. Das einzige Manko: Der Schreibstil ist doch etwas schwerer zu verstehen, da er viele medizinische Grundbegriffe einbaut, die den Lesefluss doch hin und wieder etwas ausbremsen.
Alles in allem ein gelungenes Buch, das uns die Welt der Hormone etwas näherbringt.

Bewertung vom 05.02.2023
Louisas Glück / Die Schwestern vom Rosenhof Bd.2
Fröhling, Heike

Louisas Glück / Die Schwestern vom Rosenhof Bd.2


sehr gut

Dorfleben, wie man es sich wünscht, mit einer Prise Liebe

Die Stimmung in einem kleinen Dorf ist etwas ganz besonderes, vor allem wenn auch die Menschen sich untereinander unter die Arme greifen, sich gegenseitig nicht egal sind und es sich anfühlt, wie ein echtes Zuhause. Genau in dieser heimeligen Atmosphäre spielt dieser Roman von Heike Fröhling, der als zweiter Teil von der Reihe „die Schwestern vom Rosenhof“ herausgekommen ist, aber dennoch unabhängig gelesen werden kann.
Die Geschichte dreht sich um die Grundschullehrerin Louisa, die mit ihrer Schwester und deren Mann in dem frisch renovierten Rosenhof lebt, der einst ihren Großeltern gehört hat. Sie liebt ihre kleine Grundschule und schafft in der Zwergschule für die Kinder eine ganz besondere Welt. In dieser Welt kann sich auch Justus, der mit seinem Vater und seiner Schwester aus der Stadt hergezogen ist, endlich öffnen. Denn Justus macht so gar nicht mehr den Anschein eines Problemkindes, auch wenn sein Vater das konstant behauptet. Louisa kann mit diesem Städter so gar nichts anfangen, benimmt er sich doch überheblich, arrogant und ganz fürchterlich distanziert. Doch als sein Sohne Justus mehr und mehr auftaut, verändert sich auch sein Vater. Der vom steifen Dr. Lehmann zum Matt von nebenan wird, in dem Louisa bald mehr sieht als nur den Vater eines Schülers.
Es handelt sich hierbei um einen Roman, der ein Loblied auf das Dorfleben singt und mal nicht mit einem städtischen Blick von oben darauf hinabsieht. Man beneidet Louisa und ihre Schwester Clara fast schon um den Zusammenhalt in dem Ort, in dem sich alle helfen und nahestehen. Naja zumindest hält der Neid, bis das Getratsche über den neuen Einwohner und seine Familienverhältnisse losgeht. Denn der Roman ist keinesfalls weltfremd und bei allem schönen Dorfleben, zeigt er auch den negativen Aspekt des Getratsches. Und hier tut sich besonders Louisas Ex-Verlobter Anton hervor, den ich überhaupt nicht mochte. Er ist der klassische Böse in dem Roman, auch wenn er dies nur mit seinem Getratsche und seinen Sticheleien gegen Louisa befeuert. Dagegen ist Louisa die kämpferische, aber dennoch nette junge Frau von nebenan, der man alles Glück gönnt. Sie hatte es nicht immer leicht und ist dennoch so positiv gestimmt und voller Pragmatismus. Auch ihre enge Bindung zu Clara mochte ich sehr.
Die heimlichen Stars dieses Romans sind aber Louisas Grundschüler, die einen zum Schmunzeln bringen – hier stechen allen voran Matts Kinder Justus und Amanda heraus, die einen vom ersten Moment an verzaubern und die eben sind wie Kinder sind: Frei heraus, aber auch mal trotzig und dennoch supersüß. Louisa hat direkt eine Bindung zu ihnen und das macht auch die Liebesgeschichte aus. Louisa lässt sich nämlich nicht nur auf diesen Mann aus der Stadt ein, sondern direkt auf seine ganze Familie.
Auch wenn die ein oder andere Veränderung oder Konfliktsituation für meinen Geschmack gerne noch mit etwas mehr Details hätte beschrieben werden können, um die Entwicklung besser verfolgen zu können, bin ich dennoch sehr begeistert. Wer lebensnahe Geschichten rund um Familie mit einem Zuhause-Gefühl mag und sich gerne in ein kleines Dorf entführen lassen möchte, ist hier genau richtig. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 30.01.2023
Schnell mal vegan
Seiser, Katharina

Schnell mal vegan


ausgezeichnet

Viele Gemüserezepte, die mich sehr ansprechen

Vermutlich haben die meisten unter uns schon einmal darüber nachgedacht, wie es wäre, vegan zu leben. Ehrlich gesagt, kam mir die vegane Ernährung immer wahnsinnig eingeschränkt vor, weil mir wenig Rezepte einfallen wollten, die sich damit vereinbaren lassen. Dennoch habe ich mich sehr dafür interessiert.
Und so kam mir dieses Buch gerade recht, denn hier findet man so unglaublich viele Rezepte mit so vielen verschiedenen Zutaten, dass ich mein Vorurteil ganz schnell über Bord werfen konnte. Und unter diesen Rezepten sind nicht nur Dinge, die ich in die Kategorie „kann man essen, muss man aber nicht“ einordnen würde. Denn das Gegenteil ist der Fall: Die bunten Bilder an den Rezepten machen Lust zum Ausprobieren. Die vielseitigen Zutaten sprechen an und dabei trifft es genau meinen Geschmack: Es gibt ganz viel Gemüse, wenige Ersatzprodukte, die so tuen als wollten sie wie Fleisch schmecken, und vor allem gibt es ganz viel Abwechslung.
Besonders ansprechend finde ich auch die saisonale Einteilung in die vier Jahreszeiten sowie in Rezepte, die immer gehen. Auch die Erläuterungen, der Autorin unter der Frage „Warum vegan?“ geben nochmal Hintergrundeinblicke, die ebenso durch die Hinweise zu den Zutaten und Erklärungen zu Grundrezepten ergänzt werden.
Mich hat das Buch sehr angesprochen und ich bin ganz begeistert von den Rezeptideen. Dabei kann ich das Buch natürlich nicht nur Veganern empfehlen, sondern auch denjenigen, die sich dafür interessieren oder allen, die einfach mal nur die ein oder andere Mahlzeit vegan genießen möchten.

Bewertung vom 30.01.2023
Wild backen
Wild, Eveline

Wild backen


ausgezeichnet

Süß, lecker und gut zum Nachbacken

Wer sich zu den Süß-Liebhabern zählt und dies mit der Back-Leidenschaft kombiniert, sollte sich auf jeden Fall das Backbuch „Wild Backen – Torten – Kuchen – Kekse“ von Eveline Wild zulegen.
Das Wasser im Mund läuft schon beim Durchblättern im Mund zusammen, denn hier werden nicht nur leckere Rezepte durchgegeben, sondern mit ansprechenden, bunten Bildern untermalt. Auch für die Nicht-Profis unter uns dürfte unter den Rezepten etwas dabei sein: Denn neben reinen Rezepten gibt es vorab einen Teil mit Grundrezepten, die den Einstieg erleichtern. Auch im Rezeptteil gibt es immer wieder wertvolle Tipps, die eine Hilfestellung oder ein Learning ermöglichen. Mir persönlich hat ebenso das Glossar am Ende geholfen, in dem die wichtigsten Begriffe erklärt werden.
Unterteilt werden die beschriebenen Rezepte in die Kategorien Warme Mehlspeisen, Kuchen und Tartes, Torten, Desserts und Eis und Kekse. Und ich muss sagen, für mich waren in jeder Kategorie mehrere Rezepte dabei, die ich gerne nachgebacken habe und die mich sehr begeistert haben.
Also: Große Empfehlung für alle, die gerne süß naschen!

Bewertung vom 30.01.2023
Winter Wonder Dance - New Beginning
Baker, Minny

Winter Wonder Dance - New Beginning


sehr gut

Liebe und Spannung in einem in allen Details

Der zweite Teil von Winter Wonder Dance beglückt uns Leser damit, dass nicht nur das Tanzen und die Liebe weitergehen, sondern wir auch ein Wiedersehen mit Marcus und Marlene feiern können. Und so gibt es in diesem Roman direkt zwei parallele Erzählstränge, die zwischen Liebe und Kriminalgeschichte hin und her springen. Genau das macht den Reiz dieses Buchs aus.
Marlene und Marcus aus Teil 1 sind weiterhin ein glückliches Liebespaar, das immer weiter zusammenwächst und uns ebenso die Liebe spüren lässt. Doch mit der Zeit tritt auch wieder Harrison auf den Plan, der, wie es scheint, seinen eigenen Racheplan verfolgt. Und wo könnte diese Rache besser ansetzen als in der neuen Staffel Winter Wonder Dance? Daher schleust Harrison seine Kontakte in die zweite Staffel ein. Das spannende daran: Wir Leser wissen zwar, dass es Kontakte gibt, jedoch wissen wir nicht, wer es ist. Stars Time Entertainment jedoch weiß zu Beginn noch gar nichts davon.
Unter den Teilnehmern der neuen Staffel lernen wir Emma kennen. Sie sucht genau wie Marlene mehr oder weniger die große Liebe, doch genau wie bei Marlene, ist es auch hier anders als man denkt. Emma ist dabei taff und verletzlich, aber gleichzeitig auch lustig und mutig. Ich habe sie sehr gemocht und die Liebesgeschichte hat mich wirklich berührt. Gleichzeitig habe ich aber auch mitgefiebert, ob Harrisons Rache wohl auch irgendwie Einfluss auf Emma nehmen wird und wenn ja wie.
Das Besondere an diesem Roman ist, dass die Autorin einfach erzählt und zwar die ganze Geschichte. Während man in anderen Büchern relativ schnell vorausahnen kann, was passieren wird, weil man als Leser weiß, dass Details nur erzählt werden, wenn sie für die weitere Geschichte wichtig werden, ist das hier anders. Es wird einfach in Situationen erzählt und zwar mit allen Details. Das macht die Geschichte zwar sehr umfangreich. Allerdings sorgt es auch dafür, dass man nicht von Anfang an alles antizipieren kann.
Auch wenn ich an der ein oder anderen Stelle gerne noch mehr Details zu Harrisons Rache erfahren hätte, kann ich das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen und habe mich bestens unterhalten gefühlt!

Bewertung vom 30.01.2023
Trau niemals einem Traummann
Harder, Kirsten

Trau niemals einem Traummann


sehr gut

Immobilien-Schurke trifft auf starkes Frauen-Trio und die Liebe

Kann man sich in jemanden verlieben, der einem gerade die eigene Existenzgrundlage unter dem Hintern wegzieht? Obwohl man vermuten würde, dass die Antwort nein lautet, tritt Kirsten Harder mit ihrem Buch „Traue niemals einem Traummann“ den Gegenbeweis an.
Dabei vereint dieses Buch mehr als nur eine Liebesgeschichte in sich: Es geht um eine starke Frauenfreundschaft zwischen Ina, Ellen und Protagonistin Sophie, um eine Schurkengeschichte mit einem Immobilien-Hai und um die Frage, wem man vertrauen kann. Diese Mischung allein verspricht schon gute Unterhaltung, wird aber noch weiter unterstützt durch das Urlaubsfeeling an der Ostsee im fiktiven Örtchen Hummelhörn.
Wer jetzt neugierig geworden ist und sich in den spannenden Leseurlaub begeben will, kann sich auf eine nahbare, aber dennoch kämpferische Sophie freuen, die sich dem Leben stellt und dabei super sympathisch rüberkommt. Sie will eigentlich nur das Arbeiten in ihrer beschaulichen Boutique beibehalten, als ihr Bekannter aus Schulzeiten in den Laden schneit, sie verzaubert, aber leider auch gleichzeitig die Kündigung des Ladenlokals mitbringt. Und so geht die spannende Geschichte los und hält den Leser bis zum Ende fest.
Ich mochte die enge Freundschaft und wie Ina, Ellen und Sophie zusammenhalten, bis alles gut wird. Auch wenn es im echten Leben vermutlich nicht ganz so viel Happy-End gegeben hätte, fand ich den Roman wirklich unterhaltsam. Ich hatte einen spannenden und gleichzeitig emotionalen Leseurlaub, den ich gerne weiterempfehlen möchte.

Bewertung vom 30.01.2023
Meine Reise zum Regenbogen
Paul, Bernhard

Meine Reise zum Regenbogen


ausgezeichnet

Alle Wege führen zum Zirkus

Wer kann schon von sich behaupten, dass er, auch wenn es mal schlecht lief, immer weiter an seinem Traum festgehalten hat? Wahrscheinlich wenige Menschen. Und selbst wenn es zutreffend ist, werden es wenige unter ihnen sein, die dabei mit einer ähnlichen Gelassenheit vorgehen wie Bernhard Paul. Er beschreibt in seiner Autobiografie, dass sein Weg alles andere als gerade war und er trotz vieler Krisen mit der nötigen Gelassenheit weiterhin auf den Zirkustraum hingearbeitet hat.
Von der nicht ganz einfachen Kindheit angefangen, durch die Jugend- und Schulzeit bis hin zu den ersten Berufsversuchen nimmt uns Bernhard Paul auf seine Reise mit. Er erzählt von emotionalen Momenten seines Lebens und schafft gleichzeitig Momente zum Schmunzeln, besonders, wenn er von seinen Streichen erzählt. Das Porträt wird untermalt mit zahlreichen Bildern und schafft für uns Leser so eine besondere Nähe. Zu letzterem tragen auch die Beschreibungen der vielen Menschen bei, die für Bernhard Paul eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen und zu denen er uns allerhand Anekdoten und gemeinsame Momente präsentiert.
Ich kann diese Biografie besonders alldenjenigen empfehlen, die selbst den Zirkus lieben. Denn ich fand es unheimlich spannend mit zu verfolgen, wie man einen Zirkus gründet und an welche Themen man denken muss. Als Zirkusbesucher sieht man schließlich nur das fertige Endprodukt – hier bekommen wir quasi den Blick hinter die Kulissen. Und dieser exklusive Einblick geht weit über Gründungsthemen hinaus: Bernhard Paul zeichnet viel mehr ein Rundrum-Bild, warum er den Zirkus liebt, welche Vision er verfolgt, welche Krisen einen Zirkus treffen und wie es eigentlich alles am Zirkus so magisch wird. Ich habe mich so auf die Reise mitgenommen gefühlt, dass ich mehr als einmal vom Zirkus geträumt habe, nachdem ich das Buch als Abendlektüre zur Seite gelegt habe. Eine spannende Persönlichkeit mit einem unglaublichen Weg, der mir gesagt hat „man kann auch ankommen, ohne dass man immer den direktesten Weg nimmt“!