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Monika58097
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Hagen

Bewertungen

Insgesamt 637 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2017
GLÜCKSREZEPTE
Obrist, Isabella

GLÜCKSREZEPTE


sehr gut

Lebensfreude und Genuss nach den fünf Elementen. Das hat mich neugierig gemacht. Was verbirgt sich dahinter? Sind das ganz besondere, außergewöhnliche Rezepte? Was werde ich hier kennenlernen? 

Im Buch geht es darum, seine Mahlzeiten so gestalten, dass alle fünf lebenswichtigen Geschmacksrichtungen vorkommen. Es geht aber auch um die Bedürfnisse des modernen Lebens. Wie kann ich Anforderungen und Bedürfnisse in Einklang bringen und mich trotzdem an gutem Essen erfreuen?

Die fünf Elemente, das sind Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Jedem Element werden bestimmte Organe zugeordnet, dem Wasser zum Beispiel Niere und Blase, dem Holz Leber und Galle. Auf jedes dieser Elemente wird zu Beginn des Besuches ausführlich, aber dennoch leicht verständlich und äußerst interessant eingegangen. 

Viele wichtige Aspekte werden genannt und erklärt, zum Beispiel, wie man Energie aus Nahrung gewinnen kann, ob man Obst und Gemüse besser roh oder gekocht zu sich nehmen sollte.

Versehen mit interessantem neuen Wissen über die fünf Elemente, staune ich bei den Rezepten. Sie sind gar nicht so außergewöhnlich, sondern sehen sehr verführerisch und lecker aus und sind einfach zuzubereiten. Soba-Nudeln mit mariniertem Brokkoli, Olivenbrötchen im Heunest, Kräuterspargel, Heidelbeer-Flammkuchen mit Rosmarin-Creme, Apfelstrudel, Chili con Carne, Blumenkohlcurry und viele, viele Rezepte mehr.

Sehr interessant finde ich auch die kurzen Erklärungen zu den Rezepten unter "Wissenswert". Hier erfährt der Hobbykoch, was zum Beispiel bei Erkältungen gut wirkt, welche Lebensmittel wärmend wirken, welche Kräuter Moskitos fernhalten. 

"Glücksrezepte" - ein tolles Kochbuch für alle, die mehr wollen, als nur eine bebilderte Rezepte-Sammlung. Ganz toll auch als Geschenk für Hobbyköche, die Wert auf gesunde Mahlzeiten legen.

Bewertung vom 23.11.2017
Straßenlaterne Nr. 8
Cao, Wenxuan

Straßenlaterne Nr. 8


ausgezeichnet

Wieder einmal darf ich Euch ein Kinderbuch aus dem Drachenhaus-Verlag vorstellen. Es handelt von einer Straßenlaterne in der Froschgrünen Kachelstraße. Eine Straßenlaterne, die Anlaufpunkt für die unterschiedlichsten Menschen und Tiere zu sein scheint. Zum Beispiel für den verwahrlosten Hund, der immer erst um die Laterne herumläuft, bevor er sein Bein hebt, aber auch für den schmutzigen, alten Mann, der sich jedes Mal kurz an die Laterne lehnt, bevor er weitergeht. Eines Tages begegnen sich beide am Laternenpfahl. Der eine wartet, bis der andere fertig ist. Der alte Mann braucht immer länger, doch der struppige Hund wartet geduldig. Nach dem Winter erscheint der alte Mann nicht mehr, doch dann entdeckt der Hund ein älteres Fräulein mit einem Schirm. Die beiden begegnen sich immer wieder an der alten Laterne, bis auch sie zu alt werden. 

"Straßenlaterne Nr. 8" - ein außergewöhnliches Buch für Kinder mit wunderschönen Zeichnungen von Wen Na. Man muss dieses Buch in Händen halten, es lesen, es betrachten, es genießen. Es ist ein ganz bezauberndes Buch über zufällige Begegnungen, ein Buch über das Leben, über das Loslassen, über Veränderungen. Eine Geschichte, an die sich auch Erwachsene erfreuen und die sie innehalten lässt.

"Straßenlaterne Nr. 8" - ein echtes Juwel unter den Kinderbüchern!

Bewertung vom 16.11.2017
Und jetzt lass uns tanzen
Lambert, Karine

Und jetzt lass uns tanzen


ausgezeichnet

Marcel, 73 Jahre alt, er liebt die Sterne. Er weiß alles über sie. Sein ganzes bisherigen Leben hat er mit seiner großen Liebe aus Kindertagen verbracht, doch Nora ist nun tot. 

Marguerite, 79 Jahre alt, ist seit kurzer Zeit Witwe. Viele, viele Jahre lang war sie mit Henri verheiratet, einem eher unterkühlten Mann, der keine Gefühle an sich heran ließ, der nach strengen Regeln lebte, denen sich auch seine Frau zu fügen hatte. Auch nach seinem Tod lebt sie mit diesen Regeln weiter. Sie ist es nicht anders gewöhnt. Ihr Sohn gleicht dem Vater. Am liebsten würde er die Mutter in einem Seniorenheim sehen. Einziger Lichtblick ist Ludovico, Marguerits Enkel, der sie einmal wöchentlich besucht.

Marcel und Marguerite begegnen sich in einem Sanatorium. Er, der die Nacht liebt. Sie, die den Tag lieber mag. Die beiden spüren, dass sie zueinander gehören, doch ist eine zweite Liebe in dem Alter wirklich noch möglich? 

"Und jetzt lass uns tanzen" - was für ein wunderwunderschöner Roman! Eine leise Geschichte um die Liebe im Alter, ein sehr lebensbejahender Roman. Gefühlvoll. Großartig. 

Was für ein schönes Gefühl beim Lesen, als Marguerite die Regeln ihres Ehemannes über Bord wirft und im Alter anfängt, endlich zu leben! Wie sie zum Friseur geht, sich den altmodischen Dutt abschneiden lässt und sich eine Kurzhaarfrisur schneiden lässt! Diese und viele andere wunderbare Momente sorgen dafür, dass nicht nur Marguerite endlich das Glück findet, sondern auch der Leser. 

"Und jetzt lass uns tanzen" - eine bezaubernde Geschichte aus der Kategorie "Glücklich-mach-Buch"!

Bewertung vom 15.11.2017
Der Himmel ist ein Fluss
Kaleri, Anna

Der Himmel ist ein Fluss


ausgezeichnet

Heute stelle ich Euch mal wieder einen Schatz aus meinem Regal der bisher ungelesenen Bücher vor.

Es ist die Geschichte der Großmutter der Autorin. Eine Geschichte, wie sie vielleicht so passiert ist. Von der Großmutter existieren keine Fotos, keine Dokumente, nichts, als hätte es sie nie gegeben. Man weiß nur, dass sie 1945 erschossen wurde.

Minna ist Landarbeiterin in Masuren, doch sie möchte mehr. Sie kann mit dem Leben auf dem Land nichts anfangen. Eines Tages begegnet ihr im Wald Gwidon, ein Vogelkundler. Wie magisch fühlt sich Minna von dem verheirateten Mann angezogen. Um ihm näher zu sein, nimmt sie eine Stelle als Haushaltshilfe in der nahe gelegenen Stadt Allenstein an. 

Die Beziehung der beiden zueinander darf nicht sein. Gwidon ist Pole. Minna wird wegen Rassenschande angeklagt und kommt für mehrere Jahre ins Gefängnis. Dort bringt sie Gwidons Kind zur Welt, doch das Kind wird ihr weggenommen. Sie hofft, dass es zu ihrer Mutter gebracht wird. Als Minna endlich frei kommt und ihr Zuhause aufsucht, passiert das Unbegreifliche. 

"Der Himmel ist ein Fluss" - ein sehr verstörendes Buch und doch so wunderschön geschrieben! Ich musste das Gelesene erst einmal sacken lassen. Wie kann jemand dieses Thema anpacken und doch so wunderbare Töne treffen? Der Autorin ist es mit Bravour gelungen! Ich glaube, man muss dieses Buch lesen, um zu verstehen, was ich meine. 

Diese zarte Liebe zwischen Minna und Gwidon, so zart wie ein Schmetterling und auf der anderen Seite die hässliche Fratze des Zweiten Weltkrieges, die Nazi-Herrschaft mit ihren Begriffen wie Rassenschande und Volksschädlingsverordnung. Mit wenigen Worten gelingt es der Autorin, den Leser in einen Strudel der Gefühle zu katapultieren. 

"Der Himmel ist ein Fluss" - eine bewegende, sehr nachdenklich stimmende Geschichte. Unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 14.11.2017
Herr Origami
Ceci, Jean-Marc

Herr Origami


ausgezeichnet

Als junger Mann verlässt Meister Kurogiko seine Heimat Japan, um einer jungen Frau nachzureisen, in die er sich Hals über Kopf verliebt hat. Er landet in der Toskana, doch die Frau findet er nicht. Meister Kurogiko bleibt. Er zieht in ein verfallenes Haus und widmet sich ganz der Meditation und dem Herstellen von Washi, dem traditionellen japanischen Papier, aus dem Origami gefaltet werden. Im Dorf kennt man ihn nur als Herrn Origami. 

Eines Tages kommt der junge Casparo ins Dorf. Er sucht eine Unterkunft und wird zu Herrn Origami geschickt. Casparo ist Uhrmacher. In aller Ruhe und Abgeschiedenheit möchte er die Idee zu einer außergewöhnlichen Uhr finden, eine Uhr, die alles messen kann. 

Die beiden eigentlich so unterschiedlichen Männer verbindet doch so viel. Die Begegnung wird beider Leben verändern.

"Herr Origami" - was für ein kleines Juwel! Eine poetische, kleine Geschichte voller Weisheit, die einem beim Lesen innehalten lässt. Eine Wohltat in unserer ach so hektischen Zeit. Eine Geschichte, die man immer wieder lesen kann, die einen ganz ruhig werden lässt. Ein Buch, das man unbedingt in Papierform lesen sollte!

Es passiert nicht viel in diesem Buch. Das muss es auch gar nicht. Auf manchen Seiten befinden sich nur wenige Zeilen. Zeilen, so wunderschön geschrieben. Ein Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen und lesen kann. Ein zauberhaftes Meisterwerk!

Bewertung vom 13.11.2017
Die Frau im hellblauen Kleid
Maxian, Beate

Die Frau im hellblauen Kleid


ausgezeichnet

Vera ist mit der Schauspielerei  nicht so erfolgreich wie ihre Mutter, ihre Großmutter und sogar ihre Tochter. Vielleicht liegt ihr Talent ja eher beim Schreiben und Drehen von Filmen? Sie hat den Wunsch, einen Film über ihre berühmte Mutter Marianne zu drehen, doch diese ist schockiert, könnten doch Ereignisse aus der Vergangenheit ans Tageslicht kommen, die jahrzehntelang erfolgreich geheim gehalten wurden. Marianne lässt sich dann aber doch auf das Projekt ein mit der Bedingung, dass die Geschichte mit ihrer Mutter Käthe beginnt und es eine Dokumentation wird. 

So wird der Leser zurück ins Jahr 1927 entführt, das Jahr, in dem die junge Käthe von einer Karriere als Bühnenschauspielerin träumt. Heimlich schleicht sie sich in einem geliehenen hellblauen Kleid zum Vorsprechen ins Theater, wo ihre einmalige und berauschende Karriere beginnen wird. Käthe verliebt sich in Jakob, der kurze Zeit später ein Bühnenstück für sie schreiben wird. Käthe wird zum Star, doch die Welt ist aufgebracht. Die Nazis kommen an die Herrschaft. Ihre Liebe zu Jakob gilt als Rassenschande, denn Jakob ist Jude. Als Käthe nach Berlin geht, lernt sie Hans Bleck kennen, einen erfolgreichen Produzenten der Ufa. Käthe steht nun erfolgreich vor der Kamera, doch der Produzent hat sie in der Hand, denn er weiß um Käthes Geheimnis. 

"Die Frau im hellblauen Kleid" - eine Geschichte, bei der bei mir von der ersten Seite an das Kopfkino mitlief. Es ist die Geschichte der Altmann-Frauen, vier Frauen, die sich der Schauspielerei verschrieben haben, mal mehr, mal weniger erfolgreich. 

Eine bewegende, eine gefühlvolle, eine großartige Geschichte, so spannend geschrieben, dass man als Leser nicht mehr aufhören kann zu lesen. Ein sehr intensiver, sehr berührender Roman aus der Welt der Schauspielerei. Unbedingt lesen!

Bewertung vom 09.11.2017
Träume, die ich uns stehle
Oliver, Lily

Träume, die ich uns stehle


ausgezeichnet

Lara, eine junge Frau, leidet nach einem Unfall an Amnesie. In der Psychiatrie versucht sie mit Hilfe des Therapeuten Martin ihre Gedächtnislücken zu schließen. Lara muss immerzu reden. Die Worte sprudeln nur so aus ihr heraus. Sie kann nicht mehr aufhören, wird lauter dabei. Bis auf den Therapeuten hört ihr längst niemand mehr zu.

Durch Zufall begegnet ihr in der Klinik ein junger Mann. Thomas. Stundenlang sitzt Lara an seinem Bett. Thomas hört ihr zu. Thomas ist Koma-Patient und in einer anderen Welt gefangen. Obwohl er nur liegt und sich nicht regen kann, wird er für Lara zu einer großen Hilfe. Für ihn denkt sich die junge Frau eine Geschichte aus. Eine wunderschöne Liebesgeschichte, in der sie beide die Hauptrolle spielen. Erst sitzt Lara heimlich an seinem Bett, doch Thomas scheint auf ihre Stimme zu reagieren. Das bleibt auch der behandelnden Ärztin nicht verborgen und Lara darf bleiben. 

Laras Geschichte ist eine Mischung aus Traum und Wirklichkeit und plötzlich erinnert sie sich wieder. Wie ein Puzzle, Teilchen für Teilchen setzen sich die Erinnerungen zusammen, doch welche Rolle spielt Thomas in den Erinnerungen? Was ist Traum? Was ist Wirklichkeit? 

"Träume, die ich uns stehle"  - ein Liebesroman, aber ein ganz besonderer! Eine Geschichte, spannender wie ein Krimi! Eine stille und faszinierende Geschichte um die Liebe und das Leben. 

Die junge Lara, einfach wunderbar beschrieben. Ich habe sie vor mir gesehen, wie sie immerzu am reden ist. Eine junge Frau, getrieben von ihren eigenen Worten. Und dann Thomas, der an ihren Worten festhält, der mit ihren Worten versucht, die dunkle Welt zu durchbrechen, der leben will. 

Wunderbar auch Laras Entwicklung, von der verängstigten jungen Frau zu einer Frau, die sich den Erinnerungen stellt. 

"Träume, die ich uns stehle" - ein Buch der ganz großen Emotionen. Absolut bewegend, tragisch  und außergewöhnlich! Unbedingt lesen!

Bewertung vom 07.11.2017
Wie Ellie Carr zu leben lernt
Maynard, Frances

Wie Ellie Carr zu leben lernt


sehr gut

Ellie Carr ist 27, lebt bei ihrer Mutter und weiß alles über Kekse. Nur mit anderen Menschen kommt sie nicht zurecht. Ellie ist Autistin. Als Ellies Mutter einen Schlaganfall erleidet, ins Krankenhaus und schließlich in ein Pflegeheim muss, ist die junge Frau plötzlich ganz auf sich allein gestellt, doch ihre Mutter hat vorgesorgt und alle wichtigen Dinge für sie vorab geregelt. Um in der Welt da draußen zurecht zu kommen, erstellt Ellie sich eine Liste. Eine Liste mit sieben Regeln für den Umgang mit Menschen. Ellie beginnt ihr eigenes Leben zu führen und entdeckt dabei auch so manches Geheimnis in ihrer Familie. 

"Wie Ellie Carr zu leben lernt" - es ist eine stille, emotionale Geschichte mit einer unvergleichlichen Protagonistin. Die Geschichte um die Autistin Elli ist sehr intensiv, sehr berührend. Der Autorin gelingt es hervorragend, dem Leser vor Augen zu führen, wie sich die junge Frau fühlen muss. Eine Autistin, die alles so wahrnimmt, wie man es ihr sagt, die nicht zwischen den Zeilen lesen kann. 

Ellie muss man einfach mögen, ganz besonders, wenn ihr wieder mal ein Missgeschick passiert, weil sie etwas anders wahr genommen und falsch verstanden hat. Man möchte sie umarmen, sie an die Hand nehmen, doch Ellie schafft ihren Weg ins Leben auch allein. 

"Wie Ellie Carr zu leben lernt" - eine bezaubernde Geschichte mit klitzekleinen Längen, aber absolut lesenswert. Für alle, die leise Geschichten lieben.

Bewertung vom 01.11.2017
Eine Reise um die Welt in 365 Bildern

Eine Reise um die Welt in 365 Bildern


ausgezeichnet

Magnum, die wohl berühmteste Fotoagentur der Welt feiert den
70. Geburtstag und präsentiert dieses außergewöhnliche Buch.

Als ich das Titelbild dieses Buches entdeckt habe,
wurde ich neugierig. Als ich es dann vor mir liegen hatte,
fing ich sofort an und blättern und so geht es mir nun schon seit Tagen. Es ist kein Buch, das man sich an einem Tag ansieht.
Es ist ein Buch, in dem man hier und da ein Foto ansieht,
es betrachtet, es sich auf sich wirken lässt.
Es gibt jeden Tag etwas anderes zu entdecken.

Zudem ist dieses Buch nicht einfach nur ein Buch.
Es ist ein immerwährender Kalender.
Man kann es aufgedeckt auf dem Tisch liegen
lassen mit dem aktuellen Tagesdatum.

Intensive, zum Teil sehr berührende Fotos aus mehreren
Teilen der Welt. Äußerst sehenswert. Man betrachtet,
man taucht in die Bilder ein. Oft frage ich mich beim Betrachten, welche Geschichte wohl hinter dem Bild steckt.
Wer sind die abgebildeten Menschen? Was machen sie gerade? 

Momentaufnahmen. Momentaufnahmen voller Liebe,
voller Gefühl, voller Leben. 

Außergewöhnliche Bilder von fernen und von nahen Orten,
von Menschen. Absolut empfehlenswert!