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Benutzername: 
Kristin Friedrich
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Hof
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Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 375 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2011
Vorstadtprinzessin
Korn, Carmen

Vorstadtprinzessin


gut

In Hamburg geschehen grausame Dinge. Es geht ein Mörder um, der es anscheinend auf junge, hübsche und blonde Mädchen abgesehen hat.
Dann haben wir den reichen, verwöhnten Teenager Leni. Sie ist eine notorische Schulschwänzerin und immer auf der Suche nach dem neuen Nervenkitzel. Leider passt sie auch perfekt in das Beuteschema des Killers.
Die beiden Freunde Lucky und Theo haben sich in sie verliebt und bei ihnen schrillen natürlich alle Alarmglocken. sie setzen alles daran das Mädchen zu warnen und sie zu beschützen, was unter den gegebenen Umständen alles andere als einfach ist.
Und dann taucht auch noch Max unter. Mit ihm hat sich Leni auch schon eingelassen. Hat er etwas mit den Mordfällen zu tun? Schließlich ist es kein Geheimniss, dass er auf die schiefe Bahn geraten ist und nun mit Drogen dealt...
Kann der Killer geschnappt werden, bevor er sein neues Opfer - womöglich sogar Leni - erwischt hat?

Hält man das Jugenbuch in den Händen, sticht natürlich zunächst einmal das Cover ins Auge. Es ist komplett weiß und darauf fliegt ein ganzer Schwarm Raben. Diese Vögel sind auch zwischen den Kapiteln immer wieder zu sehen. Das lässt schonmal auf eine düstere Stimmung beim Lesen vermuten. Das kann ich hier nur bestätigen.

Obwohl es sich bei "Vorstadtprinzessin" um einen Jugendthriller handelt, ist der Schreibstil recht gewöhnungsbedürftig. Es dauert eine Weile bis man sich in die Atmosphäre der Geschichte eingefunden hat. Die Sätze selbst sind zwar einfach, der Erzählstil aber recht emotionslos und nüchtern. Man hat zunächst als Leser das Gefühl einen kalten Bericht zu lesen. So baut man auch keine allzugroßen Bindungen zu den einzelnen Protagonisten auf. Der Leser fühlt einfach nicht so richtig mit.

Außerdem ist das Buch in mehrere Handlungsstränge gegliedert. Auch das ist für Jungendbücher eher untypisch. Dafür sind die Taten recht harmlos beschrieben und wenn man sich an die einzelnen Erzählstränge gewöhnt hat, ist das Buch auch in windeseile durchgelesen. Das mag auch an der relativ großen Schrift und der Kürze der einzelnen Kapitel liegen, was ja wieder typisch für Jugendromane ist.

Leider konnte mich "Vorstadtprinzessin" nur bedingt überzeugen. Es dauerte lange, bis ich mich auf die Geschichte komplett einlassen konnte.
Auf der einen Seite ist der Schreibstil sehr einfach gehalten, auf der anderen Seite gab es mir zuviele undurchsichtige Handlungsstränge. Das passte für mich nicht so recht zusammen. Ab etwa der Mitte des Thrillers packte mich das Buch aber und die Spannung und das Interesse siegte. Ich wollte einfach wissen wer der Mörder ist und warum er tötet. Der Aha-Effekt am Ende blieb auch nicht aus. Das machte für mich die eine oder andere Schwäche des Buches wieder wett.
Mein Fazit: Alles in allem ein sehr gewöhnungsbedürftiger Thriller, der aber durchaus sehr lesenswert ist.

Bewertung vom 21.12.2011
Saeculum
Poznanski, Ursula

Saeculum


ausgezeichnet

Bastian ist ein fleißiger Medizinstudent und steht eigentlich mit beiden Beinen fest im Leben. Vernunft und Logik werden bei ihm ganz groß geschrieben. Dennoch lässt er sich von Sandra überreden, an einer mittelalterlichen Convention - einem fünftägigen Rollenspiel - teilzunehmen. Fünf Tage Mittelalter. Fünf Tage ohne Brille, Handy, Strom und fernab der Zivilisation auf einem abgelegenen Ort im Wald... Außerdem sind die Regeln etwas strenger als üblich.
Was ein großer Spaß für alle Beteiligten werden soll, entwickelt sich schnell zu tödlichem Ernst.
Dass mysteriöse Nachrichten auftauchen, könnte ja noch zum Spiel gehören. Aber als dann auch noch Mitspieler ohne jede Spur einfach verschwinden sind alle in Panik. Geschehen hier Verbrechen oder liegen die Geschehnisse an dem Fluch der auf dem verlassenen Waldstück liegt?

Highlight ist natürlich zunächst einmal die Optik des Buches. Das Cover ist komplett in schwarz und weiß gehalten. Die kahlen Bäume - passend zur düsteren Stimmung der Geschichte sind in einer Art Scherenschnitt zu sehen.
Der Schnitt des Buches ist komplett Schwarz. Auch wenn man das im Buchregal später nicht mehr sehen wird, ist es schon etwas besonderes, wenn die Seiten an den Rändern komplett geschwärzt sind.

Zum Inhalt des Buches möchte ich an dieser Stelle gar nicht mehr verraten, da dem Leser sonst zuviel Spannung genommen wird. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Bastian kommt sofort sehr sympathisch rüber und die anderen Gruppenmitglieder kann man sich gut vorstellen, so dass man ein klares Bild vor Augen hat. Ob die einzelnen Protagonisten sympathisch oder nicht sind und welche Absichten hinter ihren Handlungen stecken, bleibt natürlich jedem selbst überlassen und muss jeder Leser selbst für sich herausfinden.

Der wunderbar flüssige Schreibstil machen es leicht den Handlungen gut folgen zu können. Die Geschichte selbst baut durch viele Ereignisse und Wendungen auf. Hat man einmal mit dem Buch begonnen und sich voll und ganz auf "Saeculum" eingelassen, ist es schier unmöglich den Schmöker wieder aus der Hand zu legen. Es geschehen unglaublich viele Dinge und die Ereignisse spitzen sich immer mehr und mehr zu, die Nerven sind zum zerreißen gespannt und die Spannung steigert sich ins Unermessliche...

Wie auch schon in dem Erstling "Erebeos" behandelt die Autorin in ihrem neuen Werk ein aktuelles Thema. Während es in ihrem ersten Buch um Computerspiele ging, handelt es sich in "Saeculum" um Liverollenspiele. Spielerisch warnt die Autorin vor den möglichen Gefahren, ohne belehrend zu wirken und packt das ganze in einen spannungsgeladenen Jugendthriller. Daumen hoch dafür.

Ich war Ursulas Poznanskis Erstling "Erebos" schon sehr begeistert. "Saeculum" hat für mich aber nicht nur ihren ersten Jugendroman, sondern alles bisher dagewesene 2011 komplett in den Schatten gestellt. Und das mit Abstand. Ich persönlich hatte eine schlaflose Nacht und ärgerte mich über mein Leseverhalten, da ich richtig enttäuscht war, als die Geschichte schon zuende war.
Ich bin warte schon ganz gespannt und voller Vorfreude auf das nächste Buch der Autorin und kann mir kaum vorstellen, dass man diesen Roman noch steigern könnte. Aber wer weiß?
"Saeculum" hat auf jeden Fall eindeutig Suchtpotenzial!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.12.2011
Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1
Riggs, Ransom

Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1


sehr gut

Jacob hat eine ganz innige Beziehung zu seinem Großvater. Nicht nur, dass die beiden sich ganz wunderbar verstehen, nein, der alte Herr weiß auch noch wundervolle Geschichten zu erzählen. Als der Junge noch klein ist, glaubt er diese auch noch zu gerne. Schließlich können die Erzählungen von der Insel der besonderen Kinder mit Fotos belegt werden.
Irgendwann wird natürlich auch Jacob älter und er kann diese, wie er meint, Märchen nicht mehr glauben. Es ist doch leicht Bilder zu manipulieren, auf denen zum Beispiel ein Mädchen zu sehen ist, dass einfach so schweben kann. Sein Großvater ist nicht nur verletzt und enttäuscht, sondern in den Augen seines Enkels wohl auch ein wenig verrückt. Denn der Mann scheint felsenfest überzeugt zu sein von dem, was er so erzählt...
Doch dann nimmt die Geschichte eine dramatische Wendung und wirft alles logische und bisher gekannte über den Haufen. Denn der geliebte Großvater wird grausam ermordet und Chris kann erahnen, dass wohl in den alten Erzählungen mehr Wahrheit steckt, als er sich je zu träumen gewagt hätte...

Wenn man "Die Insel der besonderen Kinder" in den Händen hält, fällt sofort die wundervolle Aufmachung des Buches ins Auge. Auf dem Cover können wir ein Foto von einem besonderen Kind erkennen. Die grünen und schwarzen Schnörkel erinnern an einen Bilderrahmen. Die Geschichte selber wird von weiteren Fotografien begleitet. Das macht es für den Leser leicht, sich die einzelnen Protagonisten sehr gut vorstellen zu können. Wie man es von PAN nicht anders gewohnt ist, hat sich der Verlag schon beim Optischen sehr ins Zeug gelegt.

Lässt man sich schließlich auf die Geschichte ein, wird man den Protagonisten auf eine wundervolle Reise begleiten können. Wir begegnen den komischsten Charakteren und erleben die seltsamsten Dinge.

Wer Angst hat, auf eine kaum vorstellbare Fantasyhandlung zu stoßen, den kann ich hier beruhigen. Das Buch ist auch etwas für Leser, die eher vorsichtig im Umgang mit phantastischen Geschichten sind. Hier handelt es sich eher um ein einzigartiges neues Abenteuer.

Mir selbst hat "Die Insel der besonderen Kinder" von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut gefallen. Der Autor hat es verstanden mich sofort zu verzaubern und hat genau diesen Zauber mit den Fotos, die man von Zeit zu Zeit betrachten kann, noch verstärkt.

Ich war von Anfang an in der Geschichte drin und muss auch sagen, dass dieses Buch wirklich für jedes Alter geeignet ist - egal ob jung oder alt.
Beide Daumen hoch für diese herzallerliebste und spannende Geschichte!

Bewertung vom 20.12.2011
Never Knowing - Endlose Angst
Stevens, Chevy

Never Knowing - Endlose Angst


ausgezeichnet

Sara geht es eigentlich ganz gut. Mit ihren Adoptiveltern und dem Rest Familie kommt sie einigermaßen zurecht. Auch wenn es immer wieder Streitigkeiten zwischen ihr und ihrer Schwester gibt. Außerdem scheint Sara ihren Traumpartner gefunden haben. Sie ist mit der Planung ihrer Hochzeit komplett ausgefüllt. Allerdings interessiert es sie doch, wer ihre leibliche Mutter ist und aus welchen Gründen sie ihre Tochter weggegeben hat. Also macht sie sich kurzerhand auf die Suche nach ihr, ohne sich etwas dabei zu denken...
Doch auf welche grausame Wahrheit sie bei ihren Recherchen stößt, hätte sie in ihren schlimmsten Alpträumen nicht erwartet. Ihr leiblicher Vater ist nämlich ein gesuchter und grausamer Serienkiller und das schon seit über 30 Jahren. Und die leibliche Mutter ist die einzige Überlebende des meistgesuchten Mannes des Landes...

Genau wie in "Still Missing" sind die Kapitel wieder in einzelne Therapiesitzungen aufgeteilt. Sara schildert aus ihrer Sicht nicht nur ihre Erlebnisse, sondern berichtet ihrer Therapeutin auch von ihren Gefühlen und wie sie ihre Umwelt wahrnimmt.

Sara selbst ist sehr gut beschrieben. Der Leser kann sich wunderbar in sie und ihren Horrorerlebnissen hineinfühlen. Man kann von Anfang an ihr Seelenleben sehr gut nachempfinden. Auch wenn nicht jeder in dem Thriller sympathisch ist, hat man alles wie in einem Film ganz klar vor Augen. Daumen hoch an dieser Stelle für die Autorin.

Hat man einmal mit dem Buch, das wieder in einem hervorragend spannenden und flüssigen Schreibstil geschrieben ist, begonnen, fällt es sehr schwer die packende Geschichte wieder aus der Hand zu legen. Die Autorin hatte nicht nur die geniale Idee ein sehr heikles Thema in einen Thriller zu packen, sondern hat dies auch noch perfekt ausgearbeitet.

Kritik gibt es für mich an dieser Stelle nur an den Verlag. Da das Cover doch sehr dem ersten Band von Chevy Stevens ähnelt, denkt man zunächst, dass es sich hier um eine Fortsetzung handelt. nicht um eine eigenständige Geschichte. Wem es so ging wie mir und der Vorgänger nicht so überzeugen konnte, läuft doch Gefahr an diesem Pageturner vorbeizugehen.

Ich bin anfangs mit keinen so großen Erwartung an das Buch herangegangen, da mich "Still missing" doch sehr enttäuscht hat. Umso überraschter und gefesselter war ich von Chevy Stevens neuem Thriller.
Alles in allem bin ich restlos Begeistert von "Never Knowing". Ich konnte mich von Anfang an sehr in Sara einfühlen und war entsetzt überhaupt die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, die Tochter der einzigen Überlebenden eines gesuchten Serienkillers und somit gleichzeitig die Tocher eines Mörders zu sein. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und meine Nerven waren die ganze Zeit über zum zerreißen gespannt.
Ich spreche hier meine absolute Kaufempfehlung aus!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2011
Brennweite
Eeg, Harald Rosenløw

Brennweite


sehr gut

Dag hat die Chance sein Leben komplett neu zu beginnen. Neue Schule, neue Freunde, neue Lehrer und vor allem eine neue Familie, die ihn so akzeptiert wie er ist. Keiner der seine Vergangenheit kennt und ihn aufgrund dessen verurteilen kann. Und das ist auch gut so, denn er hat einen Brand gelegt, bei dem sein eigener Bruder ums Leben gekommen ist.
Und doch ist Dag unbewusst gezwungen, sich mit den Geschehnissen auseinanderzusetzen. Für ein Schulprojekt filmt er alles was vor seine Linse kommt. Und er merkt, dass er nicht mehr alles und jedem misstrauen kann, bis sich die Ereignisse überschlagen und er alles aufs spiel setzt.

Dag ist ein ungewöhnlicher Mensch, der einem überhaupt nicht sympathisch ist. Er hat eine schlimme Vergangenheit und anstatt diese Chance zu nutzen, schwimmt er absolut gegen den Strom. Er fühlt sich in seiner Familie nicht wirklich wohl und auf Freunde scheint er auch nicht so richtig Lust zu haben. Jeder meint es gut mit ihm - einschließlich seines Lehrers - und sein ewiges Misstrauen steht dem Jungen ständig im Weg.
Wenn man die Geschichte weiterliest, merkt man auch woran das liegt und so langsam fühlt man doch mit Dag und kann verstehen warum er so handelt wie er eben handelt.

Es dauert seine Zeit, bis man so richtig in der Geschichte drin ist. Das liegt nicht nur an dem ungewöhnlichen Teenager, sondern auch am Schreibstil des Autors. Dennoch kann man das Buch nicht aus der Hand legen. Die Neugier wird immer mehr geweckt und man hat als Leser den unbändigen Drang, das Buch zu Ende zu lesen. Man möchte einfach erfahren, welches Ende es mit Dag nimmt und wie sich das mit dem Feuer wirklich ereignet hat.
Der Autor schafft es außerdem unglaublich viele Emotionen zwischen den Zeilen zu verstecken und den Leser zum Nachdenken zu animieren.

Mir hat das Buch nicht von der ersten Seite an gefallen. Zu unsympathisch war mir einfach Dag. Allerdings fesselte mich "Brennweite" nach und nach immer mehr und muss jetzt sagen, dass ich begeistert bin und das Jugendbuch gerne weiterempfehlen möchte. Gerade wenn Spannung und Sympathie nicht von vorneherein ein Muss ist und man mal etwas zum Nachdenken lesen möchte.

Bewertung vom 04.12.2011
Deadline 24
John, Annette

Deadline 24


sehr gut

Regelrecht langweilig, vorsichtig und eingepfercht müssen die Menschen leben - gefangen unter einer Kuppel. Diese muss ständig repariert und erneuert werden, damit nur nichts eindringen kann. Warum so leben? Ganz einfach, außerhalb der Kuppel lauern gefährliche Hybride. Jeder der die Kuppel verlässt, wird sofort von ihnen angegriffen und getötet.
So eingesperrt zu leben ist schwer auszuhalten - so schwer, dass der Bruder von Sally eines Tages in einem Flugobjekt verschwindet. Doch ohne ihren Bruder kann das Mädchen nicht leben und macht sich kurzerhand auf die Suche nach ihm. Zeitgleich eröffnet sich die Möglichkeit alles bisher dagewesene zu ändern und die Welt zu verändern...

Die Autorin hat zwar einen flüssigen Schreibstil, so dass man gut durch die Geschichte kommt, allerdings dauert es anfangs bis man so richtig in der Geschichte drin ist. Man kann sich diese Welt mit den Hybriden, die die Welt bevölkern nur schwierig vorstellen. Auch die Lebensweise ist sehr gewöhnungsbedürftig. Hat man sich an die Szenerie allerdings gewöhnt, ist es schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen. Der Spannungsbogen steigt so schnell an, dass man irgendwann regelrecht über die Seiten fliegt. Man möchte nicht nur wissen, ob die Welt gerettet und von den gefährlichen Hybriden befreit werden kann, damit die Menschheit wieder normal leben kann, sondern auch wie es überhaupt soweit kam.

Die Wendungen in "Deadline 24" sind einfach unglaublich und völlig überraschend. Sally war sehr sympathisch. Die Autorin hat es geschafft, sie und die Welt, in der sie lebt sehr plastisch zu beschreiben. Man hat alles ganz klar vor Augen, trotz anfänglicher großer Verwirrung.

Für mich war nicht nur der Verlauf der Geschichte unglaublich spannend und interessant. Es gefällt mir hier mal wieder eine Dystopie gelesen zu haben, die nicht der Auftakt einer Reihe oder Trilogie ist. Außerdem stimmt das Buch am Ende doch sehr nachdenklich. Man macht sich Gedanken wie man heute im hier und jetzt lebt.
Ich möchte "Deadline 24" an alle Fans solcher Storys wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 04.12.2011
Eine dunkle & grimmige Geschichte
Gidwitz, Adam

Eine dunkle & grimmige Geschichte


ausgezeichnet

Wer hat sie nicht kennen und liebengelernt, die berühmten Grimms Märchen? Sind euch auch in eurer Kindheit Märchen vorgelesen worden? Habt ihr euch auch in die Welt der Könige, Drachen, Hexen, Zwergen, Drachen und Helden entführen lassen? Springt der Zauber auch heute noch auf euch über? Dann geht es euch wie mir. Was passiert jedoch, wenn ich euch erzähle, dass ihr nur absolut harmlosen Versionen der heißgeliebten Geschichten kennt? Dass die Wahrheit viel grausamer und bedrohlicher ist, als wir das alle dachten. Glaubt ihr nicht? Nun, dann solltet ihr ganz schnell "Eine dunkle & grimmige Geschichte" lesen... Aber nur wenn ihr auch wirklichl für die grausige Wahrheit gewappnet seid.

Zunächst springt beim Kauf eines Buches meistens die Optik ins Auge. So auch hier. Wir sehen auf blauem Hintergrund eine Art Scherenschnitt, auf denen unsere Helden Hänsel und Gretel einen Apfel pflücken.
Außerdem handelt es sich bei diesem Exemplar um ein Hardcover, wofür ich den Preis von 12,95€ für sehr günstig empfinde.
Die Scherenschnitte ziehen sich dann auch durch das Buch. Hier finden wir am Anfang eines Kapitels immer eine solche Illustration.

Adam Gidwitz erzählt die Geschichte von Hänsel und Gretel wie sie wirklich ungeschönt geschehen ist. Dabei laufen wir durch verschiedene allseits bekannte Märchen, wie zum Beispiel "Der treue Johannes". Zwischendurch lesen wir immer wieder Anmerkungen vom Autor in denen er uns warnt weiterzulesen. Das wirkt nicht nur, als würde er uns die Geschichte tatsächlich von Angesicht zu Angesicht erzählen, sondern auch charmant und weckt die Neugier des Lesers.

Der Schreibstil selbst ist sehr Jugendlich und flüssig. Die Märchen sind an den heutigen Sprachgebrauch angepasst, ohne den Zauber der Atmosphäre zu zerstören. Man ist als Leser trotzdem komplett in der Märchenwelt versunken, wenn man sich voll und ganz auf die Geschichte einlässt. Und so fliegt man regelrecht über die 250 Seiten.

Die Handlung selbst ist nicht nur Märchenhaft und gruselig, sondern regt das eine oder andere Mal auch zum Schmunzeln an. Der Autor hat einen wundervollen Humor, ohne die Geschichten durch den Kakao zu ziehen. Es macht richtig Spaß das Buch zu lesen.

Mir hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite durchweg gut gefallen und meiner Meinung nach ist die Geschichte auch etwas für Leser, die nicht ganz so Liebhaber von den Gebrüdern Grimm sind. Außerdem handelt es sich hier um kein typisches Jugendbuch. Es eignet sich wirklich für jede Altersklasse, egal ob jung oder alt.
Ich für meinen Teil, werde "Eine dunkle & grimmige Geschichte" auf jeden Fall noch öfter in die Hand nehmen, allerdings beim mehrmaligen Lesen die Anmerkungen des Autors weglassen, da diese dann doch den Lesefluss etwas hemmen.