Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kleeblatt
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2016
Der Tag, an dem Lotto-Klara in mein Taxi stieg
Herb, Florian

Der Tag, an dem Lotto-Klara in mein Taxi stieg


sehr gut

Alvaro ist der beste Fahrer in Cemals Taxiunternehmen. Genau aus diesem Grund hat er ihm ein neues Fahrzeug zur Verfügung, nicht irgendein normales Auto, sondern einen '69 Chevrolet Camaro. Ein Auto wie aus einem amerikanischen Gangsterfilm. Alvaro ist entsetzt, dass er nun dieses Auto fahren soll, lässt sich aber breitschlagen.
Das Auto fällt dermaßen auf der Straße auf, dass nur Bekloppte und Angeber seine ersten Fahrgäste sind, die mal eben um die Ecke gefahren werden wollen.
Bis dann plötzlich eine kleine alte Dame mit Koffern vor seinem Auto steht und zum Bahnhof gebracht werden will. Aus der Fahrt zum Bahnhof wird eine zum Flughafen, die schließlich in eine Fahrt nach Paris weitergeht.
Das ist Alvaro nur recht, steht er doch gerade an einer Stelle, an der es in seinem Leben nicht so recht weiterging und er mal raus wollte. Das kann er nun mit der Fahrt endlich umsetzen, denn die Fahrt endet in Paris noch lange nicht.

Anfangs weiß Alvaro nicht, dass die kleine alte Frau Klara Lüdtke ist, die sich so eben vor ihrer Familie aus dem Staub macht, mit 1 Mio. € im Gepäck, die sie mit einem Rubbellos gewonnen hat. Das Geld war noch nicht einmal da, da haben Mann und Kinder das Geld schon in Gedanken ausgegeben, für ihre eigenen Belange, ohne daran zu denken, dass auch ihre Frau/Mutter Bedürfnisse hat. Bedürfnisse und Wünsche, die sie schon seit Jahren unterdrückt.
Wann, wenn nicht jetzt, sagt sich Klara und macht sich auf den Weg nach Paris, wo sie schon immer einmal hin wollte.
Klar, dass die Familie entsetzt ist, dass die Frau und Mutter verschwunden ist, vor allem, dass das Geld verschwunden ist und schon machen sie sich auf den Weg, um Klara zu folgen.

Ebenso macht sich Cemal, der stolz darauf ist, noch nie aus Berlin rausgekommen zu sein, auf den Weg, um sein Taxi zu holen. In Begleitung befindet sich die stämmige Kerstin, die früher mal Karsten hieß, die Vermieterin von Alvaro ist und sich Sorgen um ihn macht.

Ein Road-Trip der besonderen Art, nicht geplant, sondern absolut spontan.
Klara Lüdtke will nur weg von ihrer Familie, schnell weg sogar. Da es ihr nicht schnell genug ging am Bahnhof und auch nicht am Flughafen, entschließt sie sich kurzerhand, mit dem Taxi nach Paris zu fahren. Alvaro ist von der Idee begeistert und da die Fahrt auch bezahlt wird, lässt er sich darauf ein.
Auf der Fahrt kommen sich der 26-jährige Alvaro und die 60-jährige Klara näher. Alvaro mag Klara, kommt sie ihm doch wie seine Mutter vor, die starb, als er 6 Jahre alt war und die jetzt auch 60 Jahre alt wäre.

Es wird eine ereignisreiche Fahrt, die von Paris aus weiter nach Andalusien gehen wird. Die beiden lernen sich näher kennen, führen Gespräche, die sie nie vorher geführt haben. Klara fällt dabei auf, dass sie zu Hause nur als Gegenstand behandelt wurde, niemand hat je interessiert, was sie selbst wollte. Sie wurde in der Familie zur Selbstverständlichkeit.

Diese Fahrt wird nicht nur das Leben von Klara und Alvaro ändern, es ändert auch ihr Denken und Fühlen. Sie durchqueren wunderbare Landschaften, die der Autor dem Leser fantastisch nahebringen kann. Man hat stellenweise das Gefühl, das alles selbst zu sehen.

Die Gespräche der beiden sind ehrlich und sie erzählen über sich und ihr trostloses und einsames Leben, das sie trotz der Menschen um sie herum führten.
Sie lernen auf ihrer Fahrt Menschen kennen, die offen auf sie zugehen und die ihnen auch behilflich sind, die Klara sogar vor ihrer Familie schützen.

Obwohl das Buch humorvoll geschrieben ist, lässt es doch einen Tick Ernsthaftigkeit zu.
Es hat zwei absolut sympathische Protagonisten, die man gern in seinem Freundeskreis hätte.
Das Buch handelt von Vertrauen und Freundschaft wie auch dem Bedürfnis nach Selbstfindung- und -verwirklichung.

Ich fühlte mich mit diesem Buch gut unterhalten und empfehle es gern weiter.

Bewertung vom 18.01.2016
Ich will es doch auch!
Berg, Ellen

Ich will es doch auch!


ausgezeichnet

Traurig muss Charlotte zusehen, wie ihre beste Freundin Antonia ihren ehemaligen Freund Tom heiratet.
Charlotte ist 39 und seit ihrer Beziehung mit Tom hatte sie keinen weiteren Verehrer mehr zu verzeichnen. Sie hätte um Tom gekämpft, wäre da nicht die Schwangerschaft von Antonia dazwischen gekommen.
Charlotte ist Herzspezialistin und arbeitet in einem Krankenhaus als Ärztin. Dort lernt sie den Klempner Uwe Strack kennen. Uwe, so heißt man nicht, denkt sie sich und versucht, sich seiner Anziehungskraft zu entziehen, schließlich ist sie Ärtztin und ein Klempner passt so gar nicht zu ihr. Da wäre doch schon eher Alexander von Bernheim etwas für sie, ein Mann, den ihr ihre Eltern ausgesucht haben...

Ein Buch von Ellen Berg in der Hand zu halten, ist für mich gleichbedeutend mit Unterhaltung. Die ist nämlich garantiert.

Charlotte Meininger, Ärztin und Single, hat sich ihr Leben so eingerichtet, wie sie es möchte. Sie hat einen absolut geregelten Tages- und Wochenablauf, alles ist fast minutiös eingetaktet. Sie weiß sogar, was sie jeden Tag tun und auch was sie essen wird.
Sie hat ein paar Macken und plagt sich mit diversen Ängsten, mit denen sie aber ganz gut klar kommt, indem sie ihnen aus den Weg geht.

Nachdem nun ihre Freundin verheiratet ist, stellen ihre Eltern einen Plan auf, mit dem sie auch unter die Haube kommen soll. Sie versuchen, Charlotte mit Alexander von Bernheim zu verkuppeln, der 52 Jahre alt ist und Bankier. Eine gute Partie. Charlotte, die ihren Eltern selten etwas entgegensetzen kann und sich in deren Gegenwart in ein vierjähriges Mädchen zurückverwandelt, lässt sich darauf ein. Kann sie ja auch, schließlich hat sie eine Checkliste, die sie durchgehen wird, um sicher zu sein, ob Alexander ein Mann für sie wäre.

Da platzt Uwe, seines Zeichens Klempner, in ihr Leben und wirbelt es total durcheinander. Sie will es nicht, schließlich ist er nur Klempner, aber sie kann sich seiner Anziehungskraft nicht entziehen, denn er ist ein Mann, der sie so nimmt, wie sie ist, mit all ihren Macken und Kanten. Aber er ist definitiv kein Mann, mit dem man sich sehen lassen kann. Klar, optisch ist er ein Sahneschnittchen, wie auch andere Frauen feststellen können, aber als Mann an ihrer Seite passt er so gar nicht in ihr Leben.

Ellen Berg hat es wieder geschafft, mich an ihr Buch zu fesseln. Einmal angefangen, kann man es nicht mehr aus der Hand legen.
Es ist faszinierend zu sehen, wie Charlotte sich entwickelt. Von einer "steifen" Ärztin zu einem mitfühlenden Menschen, von einer Frau, die ihr Leben eingetaktet hat zu einer von Ängsten befreiten Frau.
Das Buch hat viele Themen, die Freundschaft und Liebe genau so beinhalten wie Vertrauen und Verrat bis hin zu krimineller Machenschaften.

Die Handlung spiegelt sich in mehreren Bereichen wieder.
In der Klinik hat Charlotte zwei Patientinnen, Mutter und Tochter, die beide dringend eine lebensrettende Operation benötigen, diese aber nicht finanzieren können. Charlotte legt sich mit dem Klinikchef an und stößt damit in ein Wespennest.
Die Beziehung zwischen Charlotte und ihren Eltern ist eine, in denen die Eltern über deren Leben bestimmen wollen. Schon im Kinderalter haben sie bestimmt, mit wem ihre Tochter spielen darf und mit wem nicht. Das hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert.
Dann sind da noch die Beziehungen zu Alexander und Uwe, mit denen sich Charlotte auseinander setzen muss.

Für Unterhaltung ist gesorgt. In ihrer bekannten, lockeren und humorvollen Art legt die Autorin ein weiteres Mal ein Buch vor, mit dem man sich sehr gut unterhalten fühlt. Ich liebe ihre Bücher, die nicht mit Problemen behaftet sind, mit denen man sich auseinander setzen muss, sondern die man einfach auf sich wirken lassen kann.
Für zwischendurch die geniale Lektüre.

Wer lockere leichte Kost mag, dem empfehle ich dieses Buch gern weiter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2016
Bob und wie er die Welt sieht / Bob, der Streuner Bd.2 (4 Audio-CDs)
Bowen, James

Bob und wie er die Welt sieht / Bob, der Streuner Bd.2 (4 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Und weiter geht es mit Bob, dem sympathischen und liebenswerten Kater und James, dem ehemaligen Londoner Straßenmusikanten und Zeitungsverkäufer. Die beiden haben sich gesucht und gefunden, Bob hat sich James als sein Personal ausgesucht und ihn nie wieder verlassen.
Ganz im Gegenteil, er war das Allheilmittel für ihn, den ehemaligen Drogenjunkie. Durch das Zusammenfinden der Beiden änderte sich deren Leben.

Auch in diesem zweiten Band über Bob und James geht es um die beiden selbst. Sie bilden nach wie vor eine Einheit. Aber es gibt immer Menschen, die einem das Glück neiden und sei es das Glück, das die beiden miteinander haben. Sicher profitierte James von seiner Bekanntschaft mit Bob und dem Bekanntheitsgrad, den die beiden erreicht haben. Es wurde über sie geschrieben, Fotos wurde gemacht. James Zeitungsverkäufe liefen gut, dank Bob. So war es auch nicht zu verwundern, dass er angezeigt wurde, dass er Bob schlecht behandeln würde. Verständlicherweise hatte er Angst, dass man ihm seinen Bob wegnehmen würde.
Andererseits stellte er sich die Frage, wäre Bob ohne ihn besser dran?
Er ist sich unsicher, aber es ist zu merken, dass der Kater bei ihm bleiben will, ihn als seinen Lebensmittelpunkt erwählt hat.
James kämpft, auch für seinen Kater, seinen größten Kampf, er will auch die Ersatzdroge Metadon absetzen und völlig frei davon sein. Er schafft auch das, wie so vieles, das er sich vorgenommen hat.

Dann kommt das Angebot, ein Buch zu schreiben, über sich und Bob. James kann sein Glück gar nicht fassen. Aber auch hier wieder Zweifel, werden die Menschen ihn so akzeptieren wie er ist oder werden sie ihn verurteilen? Dass sie Bob lieben werden, das wusste er.

Auch dieses Buch erzählt wieder ehrlich und lebensnah den täglichen Kampf auf der Straße, die James gemeinsam mit Bob erlebt.
Man erlebt als Leser mit, wie er mit den Konsequenzen der Neider fertig wird und wie er die Ohnmacht hasst, die ihn überfällt und die Ungerechtigkeiten, die ihn ereilen.
Aber auch Krankheiten spielen eine Rolle, wie sie gemeinsam damit umgehen und die Angst, die James hat, seinen geliebten Vierbeiner zu verlieren.

Man kann nicht anders, man muss die beiden mögen. Für mich als Katzenbesitzer ist es nicht schwer, aber ich denke, dass auch jeder andere die Großartigkeit dieser Beziehung erkennt und beachtlich finden muss.

Ich habe dieses Buch als Hörbuch erlebt und war sehr angetan vom Vorleser Carlos Lobo. Er las so, dass ich mir dabei sehr gut vorstellen konnte, das auch James es so hätte sprechen können. Sehr angenehm zu hören und wunderbar betont.

Ein wunderbares Buch, das ich sehr gern weiterempfehle und das nicht nur an Katzenliebhaber.

Bewertung vom 06.01.2016
Kuss mit Soße / Stephanie Plum Bd.15
Evanovich, Janet

Kuss mit Soße / Stephanie Plum Bd.15


ausgezeichnet

Da es zwischen Stephanie und Morelli immer Streitereien gab, hat sich Stephanie kurzzeitig von ihm getrennt und ist mit Rex, ihrem Hamster wieder bei sich zu Hause eingezogen.
Wie gehabt arbeitet sie noch immer bei ihrem Cousin Vinnie als Kautionsjägerin, um die Personen zu suchen, die nicht vor Gericht erschienen. Das mit mehr oder weniger Erfolg.
Als ihr Ranger, Carlos Manoso, anbietet, in seiner Firma zu arbeiten, nimmt sie dieses Angebot sehr gern an. Er betreibt eine Sicherheitsfirma, die Alarmanlagen einbaut. In letzter Zeit werden jedoch verstärkt die Objekte für Einbrüche auserkoren, die eine RangeMan-Sicherheitsanlage haben. Gibt es einen Insider, der Informationen weiterreicht oder woher kann der Einbrecher die Infos erhalten haben? Stephanie soll sich umsehen in der Firma, die Objekte besichtigen und sehen, ob ihr etwas auffällt.
Lula, eine Freundin und Kollegin aus Vinnies Büro wird Zeugin, wie man einen bekannten Koch um einen Kopf kürzer macht und das im wahrsten Sinne. Fortan ist sie in Gefahr und sie muss um ihr Leben bangen.
Die Firma des Kochs, die Soßen produziert, verspricht 1 Million $ für die Auffindung des Mörders. Lula vermutet, dass die Mörder sich mit bei der Veranstaltung aufhalten, die demnächst stattfindet, wo der Koch ausgezeichnet werden soll, der die beste Barbecuesoße kreiert. Von nichts eine Ahnung und schon gar nicht von Kochen, meldet sich doch Lula prompt für den Wettbewerb an. Das Chaos ist vorprogrammiert...

Der Name Stephanie Plum verspricht Humor, Unterhaltung, jede Menge Missgeschicke, kaputte Autos und durchgeknallte Protagonisten. Das alles hat man in der Hand, wenn man sich dem bereits 15. Band der Stephanie Plum - Reihe widmet.
Es reicht nicht, dass Stephanie Probleme damit hat, ihre NVGler (nicht vor Gericht erschienene Personen) aufzufinden und dem Gericht vorzustellen. Nein, diesmal begibt sie sich mit Lula auf die Suche nach zwei Mördern, die einem Koch den Kopf am hellichten Tag auf der Straße abgehackt haben und sie ist Ranger behilflich, Einbrechern auf die Spur zu kommen.
Die NVGler wollen sich nicht so ohne weiteres von Stephanie abführen lassen und entwischen ihr immer wieder, indem sie sie locker austricksen.
Lula, die von den beiden Mördern gesucht wird, quartiert sich bei Stephanie ein, die jedoch daraufhin ebenfalls das Weite sucht und Unterschlupf bei Ranger findet. Ein heißer Typ, dem sie schwer widerstehen kann.
Lula, die von der Fangprämie angefixt ist, will beim Barbecue-Soßenwettbewerb mitmachen und testet gemeinsam mit Großmutter Mazur, Stephanies Oma, diverse Rezepte aus, mit eher mäßigem Erfolg.

Um die Situation auch noch weiter aufzuheizen, lässt die Autorin auch noch Joyce Barnhardt in dieser Runde mitspielen, die es auf Morelli abgesehen hat, so dass genug explosives Material im Spiel ist.

Nach altbekannter Manier lässt die Autorin ihre Protagonistin Stephanie agieren. Mit Charme nimmt diese die Missgeschicke mit, die auf sie warten. Diverse Autos werden geschrottet, einige Feuerchen werden brennen.
Natürlich sind auch die altbekannten Protagonisten mit im Spiel, wie Lula, Connie und ihre überaus liebenswerte Familie. Da mag ich wirklich jeden, sei es der Vater, der wenig spricht und wenn, dann nur leicht gemurmelt und genervt, die Mutter, die nie genug Wäsche zum Bügeln hat, um sich abzureagieren und deshalb immer mal ein Schnäpschen zu sich nimmt und die durchgeknallte Großmutter Mazur, die für ihr Leben gern zur Aufbahrung von Toten geht. Die Familie ist so schräg, die muss man einfach mögen.

Ein Buch mit Verwicklungen und Missgeschicken und mittendrin die liebenswerte Stephanie Plum, die man einfach ins Herz schließen muss.
Das Buch muss ich einfach weiterempfehlen.

Bewertung vom 06.01.2016
Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer


sehr gut

Kindermund tut Wahrheit kund. In diesem Fall ist die Wahrheit schon erschreckend. Man weiß nicht, soll man vor Entsetzen den Kopf schütteln oder einfach nur sitzen uns vor sich hin grinsen.
Bei diesem Buch ist man sicher gut beraten, wenn man sich mit beiden bedient.

Spiegel Online hat Lehrer aufgerufen, doch die absonderlichsten Stilblüten zu verraten, die ihnen so während ihrer Berufslaufbahn vorgekommen sind. Diese wurden von den beiden Autorinnen für dieses Buch aufbereitet und in die verschiedensten Themenbereiche unterteilt.
Da fehlt es an nichts, von Geschichte und Politik über Deutsch, Englisch, Französisch geht es weiter zu Erdkunde, Biologie, Chemie, Physik und Mathe bis hin zum Allgemeinwissen.
Die Autorinnen haben eine Auswahl getroffen und diese dem Leser mittels dieses Buches vorgelegt. Untermalt ist es mit einigen Zeichnungen, die das Unwissen der Schüler noch verdeutlichen.

Bei den Antworten der Schüler kann es schon mal vorkommen, dass neue Bundesländer erfunden werden, denn "Schließlich Hohlstein" oder "Schlossweg Holzstein" hören sich für mich nach Neukreationen an.
Andererseits erfährt man Dinge, die man so vielleicht noch nicht wusste, so dass Napoleon auf der Insel Elba verbrannt wurde oder dass Jesus mit einer Grippe im Stall lag.
Kreativ tätig werden die Schüler jedoch beim Übersetzen von Fremdsprachen. Da wird der Begriff Kaufhaus doch auch mal gern mit Karstadt übersetzt. Einfallsreichtum oder doch Dummheit? Zumindest zum Schmunzeln reichen einige der Übersetzungen. Sehr beliebt sind auch die 1:1 Übersetzungen vom Deutschen ins Englische, so dass aus dem deutschen Kopfsalat Head Salad wird.

Die Rede in dem Buch wird auch sein von Mehrtürern, wer denkt dabei schon an Märtyrer?
Es gibt wirklich kein Thema, bei dem sich nicht die Unwissenheit der Schüler zeigt.
Ab und an wird auch von den Autorinnen wiedergegeben, welche Reaktionen der Lehrer auf die gegebenen Antworten folgte.

Zu einigen der gestellten Fragen wird dem Leser auch die richtige Antwort vermittelt, die in Kästchen dargestellt wird.

Erschreckend für mich waren die teilweise noch ungereimten Antworten, die selbst noch in den Berufsausbildungen von sich gegeben wurden. Da fragte ich mich schon das ein oder andere mal, was sie denn während ihrer Schulzeit überhaupt gelernt haben.

Mit dem Buch kann man sich definitiv gut unterhalten oder entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, je nach Mentalität. Ich fühlte mich gut unterhalten und konnte das ein oder andere Mal auch schmunzeln.

Hier noch meine beiden Lieblingsstellen:

Seite 74:
Frage: Warum wurde die Berliner Mauer gebaut?
Antwort: Weil die im Osten so traurig waren, also haben sie eine Klagemauer errichtet.

Seite 101:
Frage: Warum wird mit Wasser getauft?
Antwort: Weil Sekt zu klebrig ist.

Bewertung vom 06.01.2016
Lipstick Jungle
Bushnell, Candace

Lipstick Jungle


gut

Ich gehöre zu den seltenen Exemplaren, die "Sex and the City" nur vom Hörensagen kennen. Interessiert hat es mich nicht, so dass ich mir darüber kein Urteil erlauben kann. Aber es war ein Straßenfeger und von genau der Autorin, die auch "Lipstick Jungle" geschrieben hat. Da ich nur Gutes von ersterem Buch / Film gehört hatte, dachte ich mir, ich könnte mit diesem Buch nicht allzuviel falsches machen.
Das Cover zog am meisten, ein absoluter Hingucker, der den Suchenden regelrecht anbrüllt, es mitzunehmen. Super gelungen, anders kann man es nicht beschreiben.

Das Buch handelt von drei Freundinnen, drei bedeutenden Freundinnen, die es zu etwas gebracht haben. Sie sind um die 40 und haben es geschafft, sind fast am Ziel ihrer Wünsche.
Nico ist Chefredakteurin eines Magazins, Wendy die Chefin einer Filmproduktionsfirma und Victory Modedesignerin. Sie sind in bedeutender Stellung und haben sich hoch gebissen, sie allein haben es geschafft. Aber es gibt immer noch etwas zu erreichen und dabei ist es fast egal, wer dabei auf der Strecke bleibt.
Nico ist verheiratet und hat eine Tochter, die von ihrem Mann betreut wird. Sie genießt das und ist doch nicht glücklich mit der Tatsache, dass ihr Mann keine Arbeit hat.
Mit Wendys Ehe läuft es nicht so besonders. Ihr Mann, nicht so erfolgreich wie sie selbst, will die Scheidung, doch was wird mit den Kindern? Bei wem sollen sie leben, bei der karrieresüchtigen Mutter oder doch beim Vater, der bis jetzt immer für sie da war?
Victory, die Modedesignerin hatte gerade einen Flop mit ihrer Frühjahrskollektion hingelegt. Sie beginnt eine Affäre mit einem älteren Herrn, aber ob ihr das das Glück bringen wird, das sie sich erhofft?

Drei Frauen, drei Schicksale, drei Protagonistinnen, die mir leider nicht einmal im Ansatz sympathisch waren. Karrieregeile Frauen, die vor nichts zurückschrecken und denen es egal ist, wer dabei auf der Strecke bleibt. Kinder, Ehemänner, egal, Hauptsache sie selber können sich beweisen.
Frauen, die nur an sich denken und ihr eigenes Umfeld für selbstverständlich nehmen. Das ist leider nicht mein Denken und das kann ich nicht gutheißen. An der Stelle reicht mir nicht einmal das Wissen, dass das nur ein Buch ist, was ich lese. Ich kann mich mit den Protagonistinnen in keinster Weise identifizieren, das brauche ich aber, um den handelnden Personen klar zu kommen.

Für mich war dieses Buch so gar kein Highlight, so dass ich dafür keine Leseempfehlung geben kann.

Bewertung vom 06.01.2016
Ein Ring von Tiffany
Weisberger, Lauren

Ein Ring von Tiffany


gut

Drei Freundinnen, die durch eine tiefe verankerte Freundschaft miteinander verbunden sind. Sie stehen kurz vor der 30 und stehen mitten im Leben. Emmy, die mit ihrem Freund Duncan seit 5 Jahren zusammen ist, möchte Mutter und Ehefrau sein. Bevor es jedoch soweit kommen kann, verlässt er sie wegen einer Jüngeren.
Leigh arbeitet als Lektorin und liebt die Ruhe, Chaos ist so gar nichts für sie. Als ihr Freund ihr einen Heiratsantrag macht, nimmt sie ihn an, ist sich aber nicht sicher, ob sie das auch will.
Adriana, die dritte im Bunde, ist der sprichwörtliche Vamp. Ihre Eltern, beide Brasilianer haben ihr das exotische Aussehen vererbt und unterstützen ihre Tochter finanziell, so dass sie es nicht nötig hat zu arbeiten. Durch ihr Aussehen und ihr Auftreten führt sie ein wahres Schickimicky-Leben. Sie lässt nichts aus, auch keinen Mann, so dass sie ein wandelnder Ratgeber ist, wie man Männer behandeln muss. Ihre größte Sorge ist, dass sie ihr nicht mehr zu Füßen liegen.

Als Emmy nun von ihrem Freund verlassen wird, will sie ihr Leben komplett ändern. Sie, die bislang ruhig und gesittet lebte, will nun auch keinen Mann auslassen und diese nehmen, wie sie kommen. Sie will wissen, was sie versäumt hat.
In einer ruhigen Minute beschließt Adriana, nun auch ihr Leben zu ändern. Sie will es in einem Jahr schaffen, dass ihr ein Mann einen Heiratsantrag macht. Die beiden schließen eine Wette.

Drei Freundinnen, von denen 2 eine Wette abschließen, dass sie innerhalb eines Jahres ihr Leben verändern. Leigh schließt sich dieser Wette nicht an, aber auch sie wird Veränderungen in ihrem Leben erfahren, gerade sie, die das Beständige liebt. Eine Begegnung mit dem Autor Jesse Chapman bringt doch so einiges in Schwingung bei ihr.

Bislang habe ich von der Autorin nur Gutes gehört, gelesen hatte ich noch nichts. Dieses Buch sollte nun ihr erstes sein, aber wie es aussieht, wird es auch das letzte bleiben.
Die drei Protagonistinnen konnten mich mit ihrer Art so gar nicht für sich interessieren. Ganz im Gegenteil, Adriana machte es mir besonders schwer, sie auch nur ansatzweise zu mögen. Ihre ganze Art und Denkensweise gingen mit so gegen den Strich, dass sich meistens mein Gefieder sträubte, wenn es um sie ging.
Viel Tiefgang habe ich ehrlich gesagt bei dem Buch nicht erwartet, aber das ist ok bei einem Buch, das man nur mal zwischendurch zur Entspannung lesen möchte. Was sich mir dann aber bot, war noch weniger, als ich ohnehin nur erwartet hatte.
Die einzelnen Stränge verliefen ineinander, so dass es gerade zu Beginn sehr schwer war, die Orientierung nicht zu verlieren. Das Leben von Emmy und Adriana war für mich so uninteressant, dass ich es bereits vergessen hatte, als ich mit dem Buch fertig war.
Für dieses Buch habe ich verhältnismäßig viel Zeit zum Lesen gebraucht, ich schleppte mich regelmäßig durch dieses Buch, musste mich zwingen, es weiterzulesen.

Das Cover des Buches finde ich gelungen, aber das war es auch schon.
Ein paar mal konnte ich tatsächlich schmunzeln, aber für eine Leseempfehlung reicht es leider nicht.

Bewertung vom 28.12.2015
Charleston Girl
Kinsella, Sophie

Charleston Girl


ausgezeichnet

Wer geht schon zur Beerdigung einer Großtante, die er nicht kennt? Lara Lington wird das tun, weil es sich so gehört und ihre Familie darauf Wert legt. Brauchen kann sie solche Einlagen gerade gar nicht, denn in ihrer Firma läuft es momentan nicht so gut, da ihre Freundin und Miteigentümerin lieber Urlaub macht als arbeitet. Ihr Freund hat sie ebenfalls gerade verlassen, so dass ihr Leben nicht nach rosa Sonnenschein aussieht.
Da begegnet ihr Sadie Lancaster, ihre Großtante, zu deren Beerdigung sie gerade ist, auf dem Friedhof als Geist, als 23 Jahre junge Frau. Erst kann Lara das nicht wirklich realisieren, aber Sadie lässt an dieser Tatsache keinen Zweifel, hat sie doch einen Wunsch. Sie möchte, dass Lara ihre Perlenkette sucht, an die sie sehr hängt.
Von dem Moment an wird nichts mehr sein wie es war...

Sadie Lancaster ist tot. 105 Jahre hat sie gelebt und nun wurde es Zeit, zu gehen. Aber wirklich gegangen ist sie nicht, sie erscheint ihrer Großnichte als Geist und bringt das Leben derselben ein wenig auf Trab.
Sadie ist 23 und hat Lust aufs Leben, will einige Dinge gern noch einmal tun, dafür braucht sie Lara. Sie hatte nie geheiratet, weil ihre große Liebe vor Jahren verschwunden war und eine neue gab es für sie nicht.
Nun bringt sie Lara dazu, erst einmal die Einäscherung zu verhindern, könnte ja sein, dass sie keinen natürlichen Tod gestorben ist. Sie war doch erst 105.

Sadie "zwingt" Lara, einen wildfremden Mann um ein Date zu bitten, was er auch annimmt. Er hatte keine Wahl, Sadie stand genau hinter ihm und brüllte ihm ins Ohr. So macht Sadie es mit allen, bei denen sie ihren Willen durchsetzen will, sie brüllt ihnen ins Ohr und die jeweiligen Personen "gehorchen".
Ein Date ohne Tanzen geht natürlich nicht, auch wenn es eine Bar ist, in der sie sich befinden, es wird Charleston getanzt, den mochte Sadie immer am liebsten.

Was für ein Buch.
Der Geist von Sadie tanzt in Laras Leben und krempelt dieses vollkommen um. Humorvoll und voller Charme wird eine Geschichte erzählt, die von verpassten Gelegenheiten handelt und von Missverständnissen. Eine Liebe, die nicht sein sollte, wurde jahrelang falsch gedeutet. So wird nicht nur Laras Leben verändert, auch Sadie wird einige Dinge aus einer völlig neuen Perspektive sehen.
Lara und auch Sadie sind zwei Protagonistinnen, die man einfach ins Herz schließen musste. Zwei so unterschiedliche Frauen, zwischen denen Jahre liegen, machen gemeinsame Sache und bringen erstaunliches zutage.

Während der Lektüre funktionierte mein Kopfkino ganz hervorragend. Ich hatte immer Sadie in der Peilung und stellte sie mir vor, wie sie den Leuten ihre eigene Meinung zu deren machte und amüsierte mich dabei köstlich.

Das ist ein ganz anderes Buch als die Bücher der Autorin um Becky Brandon, der Shoppingqueen. Humorvoll geschrieben und doch zum Nachdenken anregend. Verpasste Chancen und Gelegenheiten und der Gedanke an den Tod sollten eigentlich keine humorvolle Lektüre sein, sind sie aber in diesem Buch. Ich habe mich mit dem Buch wundervolle Stunden lang unterhalten und war ein wenig wehmütig, als ich von den beiden Frauen Abschied nehmen musste.

Ein wundervolles Buch für unterhaltsame Lesestunden, das ich gern weiterempfehle.

Bewertung vom 28.12.2015
Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
Extence, Gavin

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat


sehr gut

Alex Woods ist 17 Jahre alt und wird von der Polizei gestoppt, mit Marihuana im Gepäck und einer Urne voller Asche.
Er erzählt eine Geschichte, die vor 7 Jahren begann, als er von einem Meteoriten gestreift wurde.
Aus dem anfänglich schüchternen und uninteressanten Jungen wurde eine Berühmtheit. Fernsehen, Zeitungen und viele andere wichtige Institutionen warfen ihn ins Rampenlicht.
Als er Mr. Petersen kennenlernt, einen alten missgelaunten Mann, beginnt über die gemeinsame Liebe zu Büchern eine Freundschaft, die ungewöhnlich ist und die späte weitreichende Entscheidungen zur Folge haben...

Alex war schon ein Außenseiter, bevor er Bekanntschaft mit einem Meteoriten gemacht hatte und ins Koma fiel. Seine Mutter, die einen Esoterikladen betreibt, tickt auch ein wenig anders als andere Mütter. Er wurde gemobbt und gemieden, was sich auch nach seiner Popularität nicht änderte. Alex interessierte sich für die Dinge, die sich um Meteoriten drehten und entwickelte sich zum Besserwisser, was auch nicht gut ankam.
So war es für ihn auch schwer, Freunde zu finden. Umso erstaunlicher war jedoch, dass er mit dem alten Mr. Petersen Freundschaft schloss, ein ebenso einsamer Mensch, der unleidlich war und nichts und niemanden leiden konnte. Bis eines Tages zu sehen war, dass Mr. Petersen schwer krank war und man nicht auf Heilung hoffen konnte. Der alte Mann wollte nicht den Rest seines Lebens dahinsiechen und fasste einen Entschluss, bei dem ihm nur Alex helfen konnte.

Ein wunderbares Debütwerk des Autoren Gavin Extence.
An den Protagonisten Alex Wood muss man sich gewöhnen, seine Art und seine wortgewaltigen Ausschweifungen. Aber er ist erst 10 Jahre, als man ihn kennenlernt und man begleitet ihn die kommenden 7 Jahre. Jahre, in denen er anfangs einsam ist und von seinen Klassenkameraden gemieden wird und in denen er Mr. Petersen kennen und schätzen lernt. Er wird ihm ein wahrer Freund und die beiden gehen einen Weg, der nicht ganz legal ist.

Mit diesem Buch hält man ein Buch in den Händen, in denen es um Freundschaft geht und das Einstehen für andere, ohne an die Konsequenzen zu denken.
Das Thema Tod spielt eine zentrale Rolle und die Art, wie das Leben zu Ende gehen soll oder kann. Hat man das Recht, dem Leben selbst ein Ende zu setzen oder andere Hilfe anzunehmen? Was ist erlaubt, was legal?
Ein Thema, was betroffen macht und zum Nachdenken anregt. Wie würde man selbst in einer solchen Situation entscheiden?

Das Buch hat mich zu Tränen gerührt, aber auch Stellen zum Schmunzeln ließen nicht auf sich warten. Ich habe mich mit Alex angefreundet und jeder wäre mit so einem Freund reich beschenkt. Wahre Freunde erkennt man eben wirklich erst an ihrem Handeln.

Ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.