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Meggie
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Mertesheim
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Ich lese gerne! Und diese Leidenschaft möchte ich teilen! https://www.meggies-fussnoten.com
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Bewertungen

Insgesamt 1148 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2021
Strange Academy
Young, Skottie;Ramos, Humberto

Strange Academy


ausgezeichnet

Doyle, Zoe und ihre Klassenkameraden haben gerade den Tod und die Wiederauferstehung von Doyle verarbeitet, als auch schon weitere Abenteuer auf sie warten. So haben die Lehrer der Strange Academy mehrere Überraschungen für sie parat. Sei es ein Ausflug nach Asgard, um die dortigen Sitten und Gebräuche kennenzulernen, sei es ein Familientag mit den Eltern und Vormunden der Schüler oder eine Unterrichtseinheit mit den bekannten Guardians of the Galaxy Rocket und Groot. Spaß haben die Schüler auf alle Fälle, doch dann wird Thot, der aus Kristall besteht, angegriffen und zersplittert. Er könnte wieder zusammengesetzt werden, doch der wichtige Herzsplitter fehlt. Wer hatte es auf ihn abgesehen?

Wie immer grandios gezeichnet, doch habe ich teilweise bei manchen Panels etwas Mühe gehabt, alles zu erkennen.

Auf die Strange Academy gehen die unterschiedlichsten Schüler. Mumien, Söhne Asgards, Menschen mit besonderen Fähigkeiten, Feuerwesen, Eisriesen und viele mehr. Alle haben jedoch eins gemeinsam. Sie sind mitten im Teenageralter und damit beherrscht die Pubertät das meiste Handeln.

Und da wird es natürlich chaotisch. Dies wird mit den bunten, und chaotischen Panels sehr gut ausgedrückt. Die Lehrer werden zwar respektiert, doch gibt es unter den Schülern Machtkämpfe, Neid und Missgunst. Aber auch die ersten zarten Bande von Freundschaft und sogar verliebt sein werden geknüpft.

Ich hatte jede Menge Spaß beim Lesen, weil auch etliche bekannte Figuren auftauchen. So bestreiten die Schüler eine Schlacht mir Rocket und Groot, beim Familientag taucht Onkel Loki auf und Howard the Duck ermittelt als Detektiv über den Fall des zersplitterten Thot. Herrlich.

Die Panels sind - wie gesagt - etwas chaotisch gezeichnet, aber trotzdem sehr schön. Und sehr bunt. Die Vielfalt der Figuren lässt hier viel Spielraum und das zeigt sich sehr gut in den von Humberto Ramos gestalteten Bildern.

Die Storys sind frech, witzig, laut und haben teilweise sehr viel Gefühl. Es kommen einige Geheimnisse zum Vorschein. Diesmal stand nicht Zoe im Mittelpunkt, sondern jeder hatte seine Momente, was dazu führt, dass man auch alle besser kennenlernt. Ich hoffe, dass die Reihe genauso weitergeführt wird. Denn die Strange Academy ist ein Ort, den ich gerne wieder besuchen möchte.

Meggies Fussnote:
Die Strange Academy bildet zukünftige Helden aus. Ob sie die Welt jedoch retten können?

Bewertung vom 14.11.2021
Game Changer (MP3-Download)
Shusterman, Neal

Game Changer (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ash ist 17 Jahre alt, heterosexuell und fühlt sich in der Mittelschicht sehr wohl. Als Footballspieler hat er großen Erfolg und schwärmt heimlich etwas für Katy, die aber mit dem Quaterback liiert ist. Bei einem Footballspiel am Freitag jedoch wird er durch einen Stoß in eine andere Dimension katapultiert. Denn plötzlich hat Ash unfreiwillig die Rassentrennung eingeführt. Ash versucht natürlich alles wieder geradezubiegen, doch je mehr Sprünge Ash absolviert, umso mehr verändert er die Welt. Und sich selbst...

Neal Shusterman greift ein Thema auf, dass schon seit Jahren in unserem Alltag aktuell ist. Rassismus ist an jeder Ecke zu finden, in jedem Winkel unserer Erde. Und es wird meist totgeschwiegen, lächerlich gemacht oder öffentlich ausgelebt.

Ash, die Hauptfigur der Geschichte ist sehr offen für jede Lebensweise, was bedeutet, dass er keinen verurteilt, der lebt, wie er leben möchte. Sein bester Freund Leo ist Afroamerikaner, er schwärmt heimlich für Katy, die jedoch mit dem Quaterback des Footballteams zusammen ist. Ash ist lebensfroh, hat viele Freunde, findet seinen kleinen Bruder nervig und spielt gerne Football.

Als er jedoch bei einem Zusammenstoß kurz ohnmächtig wird, findet er sich beim Erwachen in einer anderen Welt wieder. Es sind erst nur Kleinigkeiten, die ihm auffallen, doch dann merkt er, dass plötzlich die Rassentrennung eingeführt wurde. Dies bedeutet, dass er gar nicht mit Leo befreundet ist und es auch nicht gern gesehen wird, wenn er mit einem Afroamerikaner gesehen wird. Doch Ash pfeift darauf und will Leo doch sehen und ihm erklären, was hier plötzlich los ist.

Ash vertraut sich auch Katy an. So versuchen Leo und Katy zu helfen, doch bei einem erneuten Zusammenstoß bei einem Spiel wird es noch schlimmer.

Die Geschichte dreht sich rund um das Thema Toleranz. Toleranz gegenüber Ausländern, gegenüber Homosexuellen, gegenüber Andersartigkeit. Und ich finde, dass der Autor dieses Thema sehr geschickt angeht und einem auch sehr oft zum Nachdenken anregt. Man überlegt: Wie würde ich in dieser Situation reagieren? Wäre ich so tolerant? Würde ich mich aufregen, wenn mir mit Intoleranz begegnet würde? Könnte ich auf meine Freunde zählen? Könnten meine Freunde auf mich zählen?

So viele unterschiedliche Gedanken streifen durch den Kopf, nie außer Acht lassend, dass der Autor mit diesen sensiblen Themen aber auch unterhalten will. Und das wird man: unterhalten auf nachdenkliche Art.

Ich fand die Geschichte hochinteressant, hochbrisant, hochaktuell und hochintellektuell. Dies war mein erster Neal Shusterman und ich kann garantieren, nicht mein letzter.

Marian Funk habe ich das erste Mal ein Hörbuch sprechen hören. Seine Stimme hat sehr gut zum Protagonisten Ash gepasst. Sie ist sehr jugendlich, wirkt in den richtigen Momenten nachdenklich, aufgeregt, angeregt oder gar witzig. Denn diese Passagen gibt es auch. Man schmunzelt, man lacht, nur um dann im nächsten Moment wieder daran erinnert zu werden, welch ernstes Thema hinter allem steckt.

Meggies Fussnote:
Außergewöhnliche Geschichte mit ernstem Hintergrund.

Bewertung vom 14.11.2021
Die Seele eines Spukhauses
Gäßler, Helena

Die Seele eines Spukhauses


ausgezeichnet

Magnolia Feyler ist eigentlich Exorzistin, bezeichnet sich aber lieber als Häuserflüsterin, da sie es schafft, in die Seele eines Spukhauses zu blicken und dieses von seinem Fluch zu befreien. So wird sie zum Anwesen der verstorbenen Familie Shaw gerufen, um das Haus von seinen Flüchen zu befreien.
Doch Magnolia merkt sofort, dass das Haus nicht leicht zu befreien sein wird, denn es stellt Magnolia vor fast unlösbare Aufgaben. Magnolia findet Geheimnisse heraus, die eigentlich im Verborgenen bleiben sollten. Die Familie Shaw war nicht das, für das man sie in der Öffentlichkeit gehalten hat. Je tiefer Magnolia in das Haus eindringt, umso mehr merkt sie, dass sie nun mit in den Geheimnisse hängt und das Haus und sich unbedingt von dem Fluch befreien muss.

Die Geschichte beginnt sehr langsam, in dem wir erst einmal Magnolia kennenlernen, die gerade auf dem Weg zu ihrem neuen Auftrag ist. Das Anwesen der Familie Shaw muss von einem Fluch befreit werden. Allerdings ist Magnolia dafür bekannt, dass sie nicht nach Anleitung an die Sache herangeht, sondern eher unkonventionelle Methoden anwendet.
Und so versucht Magnolia erst einmal behutsam in das Haus einzudringen, in dem sie den Garten säubert und dann die Eingangshalle untersucht.

Ich habe mit großem Interesse den Weg verfolgt, den Magnolia verfolgt. Sie geht sehr vorsichtig vor, nimmt sich Zeit und versucht, das Wesen des Hauses zu ergründen. Doch der Fluch, der das Haus befallen hat, ist tief verwurzelt. Je mehr Magnolia herausfindet, umso mehr gerät sie in den Bann der Familie Shaw.

Die Autorin schafft es, mit sehr eindringlichen Worten die Geschichte zu erzählen. Dabei hat sie eine wunderbare Art, die einzelnen Methoden von Magnolia zu beschreiben. So erfährt man detailliert, wie Magnolia ihre Gegenflüche anwendet, welche Reinigungsrituale sie durchführt und wie sie Tränke herstellt. Auch erfährt man sehr viel über ihre Ängste, über ihre Sorgen, aber auch über ihre Stärke, ihre Vorsicht und ihr Wissen über die Welt des Übernatürlichen..

Gegen Mitte des Buches gibt es auch Blicke auf Magnolias Vergangenheit. So erfährt man, warum sie gerade Exorzismus studiert hat, warum sie ihren eigenen Weg bei der Vertreibung von Flüchen in Spukhäusern geht und wie sie zu der geworden ist, die sie heute ist.

Die Geschichte steigert sich sehr langsam, was aber keineswegs unspannend ist. Im Gegenteil, so kann man zusammen mit Magnolia an die Durchführung des Exorzismus herangeht. Denn diese Herangehensweise ist hochinteressant.
Das Ende ist ein großer Showdown. Es wird rasant, gefährlich, spannend und auch überraschend. Gerne hätte ich mehr über Magnolia erfahren, mehr über Spukhäuser und mehr über die Familie Shaw.

Teilweise wurde eine sehr unheimliche Atmosphäre geschaffen und da ich überwiegend abends gelesen habe, musste ich das Buch zur Seite legen, da ich das Gefühl hatte, mich mit Magnolia im Haus zu befinden. Es knarzte, es flüsterte, es spukte in meiner Einbildung um mich herum. Dass die Autorin dieses Gefühl bei mir auslöste, hat mich sehr gefreut, da ich so ein wunderbares Kopfkino von der Geschichte hatte.

Es werden allerdings auch sensible Themen angeschnitten, die nicht weiter ausgeführt werden, sondern bei denen die Fantasie der Leser*innne gefragt ist. Zu Anfang gibt es deswegen auch eine Triggerwarnung, in der empfohlen wird, erst ab 16 Jahren an die Geschichte heranzugehen. Dies ist in meinen Augen auch gerechtfertigt.

Meggies Fussnote:
Eine düstere Story mit viel Hintergrundwissen über Exorzismus in Spukhäusern.

Bewertung vom 13.11.2021
Escape Room - Nur drei Stunden
McGeorge, Chris

Escape Room - Nur drei Stunden


weniger gut

Morgan Sheppard hat als 11jähriger einen Mord aufgeklärt und wurde später noch berühmter als Moderator einer Kriminalsendung. 25 Jahre später wacht er in einem Hotelzimmer auf, gefesselt mit Handschellen und fünf weiteren Personen, die - genau wie er - nicht wissen, warum sie hier sind. Kurz darauf schaltet sich der Fernseher ein und eine Person mit Pferdemaske fordert sie auf, innerhalb von drei Stunden herauszufinden, wer den Mann ermordet hat, der im Badezimmer in der Badewanne liegt. Sollte es nicht gelingen, werden alle sterben.
Sheppard macht sie an die Aufklärung, merkt jedoch bald, dass er nicht weiterkommt. Und die Zeit spielt gegen ihn.

Escape Rooms sind total in, jedoch kann ich leider nicht nachvollziehen, warum das Buch "Escape Room" heißt, da die Personen im Hotel nur ein Rätsel lösen müssen. Und zwar, wer der Mörder ist. Dies ist zwar knifflig, da Sheppard die Personen, mit denen er im Zimmer eingesperrt ist, nicht kennt. Jedoch ist dies nicht das, was man unter "Escape Room" versteht.

Dies mal außen vor gelassen, haben die Personen nur drei Stunden Zeit, bevor alle sterben sollen. Da Sheppard den Toten in der Badewanne kennt, versucht er nun herausfinden, wie die anderen zu dem Toten stehen. Und siehe da, jeder scheint eine Verbindung zu ihm zu haben. Nach und nach ergibt sich für Sheppard ein Bild, doch schafft er es rechtzeitig?

Der Schreibstil des Autoren war schon einnehmend, doch konnte mich die Umsetzung der Geschichte nicht so recht überzeugen. Ich hatte mehr Rätsel erwartet, mehr knifflige Aufgaben, aber nicht einfach nur Reden und Rückblicke auf die Vergangenheit der Personen.

Denn dieses viele Reden und die Rückblicke haben die Geschichte sehr langatmig gemacht. Auch gab des einige Wiederholungen, vor allem der Hinweis darauf, dass Sheppard Probleme mit Alkohol und Medikamenten hat. Auch wusste ich ab der Mitte des Buches schon, wer der Mörder ist.

Auch kam zu keinem Zeitpunkt richtige Panik bei den sechs eingeschlossenen auf. Keiner bemühte sich richtig um die Auflösung. Die Personen blieben blass und hatten keine Tiefe. Selbst die Hauptperson Sheppard war eigentlich nur geprägt von seinen Alkoholexzessen und dem Einwerfen von Pillen.

Der Spannungsbogen konnte nicht gehalten werden, einiges war sehr vorhersehbar und manche Szenen war in meinen Augen sogar unnötig.

Meggies Fussnote:
Starker Anfang, schwaches Ende.

Bewertung vom 13.11.2021
Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1 (eBook, ePUB)
Benedikt, Caren

Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Grandhotel - die Nummer 1 in Binz auf Rügen. Der ganze Stolz der Besitzerin Bernadette von Plesow. Wer Geld hat, übernachtet in ihrem Hotel. Doch bleibt sie nicht verschont vor Neid, Missgunst und Erpressung. Bernadette ist jedoch eine starke Frau und weiß sich zu helfen. Bis ein Geheimnis aufgedeckt werden soll, welches mit ihrem verstorbenen Mann zu tun hat. Während Bernadette mit der Vergangenheit kämpft, weiß ihre Tochter Josephine nichts, was sie mit ihrer Gegenwart anstellen soll. Und so sucht sie ihr Glück als Künstlerin in Berlin und zieht zu ihrem Bruder Constantin, der dort sehr erfolgreich ds Hotel Astor leitet. Doch bald merkt sie, dass Constantin in Machenschaften verwickelt ist, die sie nie für möglich gehalten hat. Währenddessen kämpft Alexander, ein weitere Sohn Bernadettes um deren Anerkennung, da er als Teilhaber am Hotel in Binz alles in seiner Macht stehende tut, um das Hotel noch schöner, größer und berühmter zu machen.
Ein tragisches Erlebnis schweißt alle noch mehr zusammen, auch wenn die Familie dadurch zerrissen wurde.

Als der neue Roman der Autorin "Das Grandhotel. Die nach den Sternen greifen" erschien, wurde vom Verlag Blanvalet ein Gewinnspiel dazu veranstaltet. Zu gewinnen gab es einen Gutschein für zwei Übernachtungen im Travel Charme Kurhaus in Binz - welches im Roman eine wichtige Rolle spielt. Ich hatte das große Glück, diesen Gutschein zu gewinnen und im Oktober 2021 konnten wir ein paar Nächte in eben diesem wunderbaren Hotel verbringen.

Für mich war es natürlich ein Muss, den ersten Teil der Reihe der Autorin mit nach Rügen zu nehmen und ihn in würdiger Kulisse zu lesen.

Zu Anfang des Buches lernen wir Bernadette von Plesow kennen eine stolze, unbändige Frau, die sich das, was sie sich in den Kopf setzt, auch durchzieht. So wirkt sie im ersten Moment sehr kühl und teilweise auch hochnäsig. So ergibt es mir zumindest am Anfang. Erst im Laufe der Geschichte konnte ich mich für sie erwärmen, da sie deutlich zeigt, dass sie für jemanden kämpfen kann, den sie liebt.
Ihre Tochter Josephine ist das genaue Gegenteil. Sie zeigt offen ihre Gefühle, weiß nichts mit ihrem Leben anzufangen und lebt teilweise einfach in den Tag hinein. Auf der anderen Seite will sie jedoch als Künstlerin anerkannt werden, weiß aber nicht, wie sie das bewerkstelligen soll.
Constantin, Bernadettes ältester Sohn, kommt mehr nach seiner Mutter. Er leitet das Hotel Astor in Berlin, ist jedoch in illegale Machenschaften verwickelt. Prostitution und Drogen stehen sind Alltag. Seinen Gästen und Kunden versucht er jeden Wunsch zu erfüllen. Er "regiert" das Nachtleben mit harter Hand und ist gefürchtet.
Alexander, ein weiterer Sohn Bernadettes, jedoch asst so gar nicht in die Familie. Er macht zwar, was seine Mutter ihm sagt, versucht jedoch auch sein eigenes Ding durchzuziehen und eckt dabei ständig an.
Als Fünfte im Bunde erzählt die Autorin von Marie, einem Zimmermädchen in Grandhotel. Seit ihre Mutter gestorben ist, muss sie für ihre Schwester und ihren Vater sorgen. Sie ist sehr unglücklich, bis sie eine Liebschaft mit einem Hotelgast eingeht. Als dieser sie verlässt, weiß Marie, dass sie ihr Leben ändern muss.

Diese fünf Schicksale hängen mehr oder weniger stark zusammen und die Autorin weiß geschickt, diese zu verflechten. So ergibt sich eine Geschichte, die durch Höhen und Tiefen geprägt ist. Gerade weil die Protagonisten so unterschiedlich sind, ist viel mehr Spielraum vorhanden und im Laufe der Story merkt man auch, warum die Figuren so handeln.

Während Rügen sehr ruhig und beschaulich scheint, tobt in Berlin das Leben. Die Unterschiede sind sehr deutlich hervorgehoben und ich habe mich in den Szenen auf Rügen sehr viel wohler gefühlt. Das Leben und die Stimmung an den beiden Orten waren sehr plastisch wiedergegeben.

Das Kopfkino hatte sehr viel zu tun und das liebe ich an guten Romanen. Deswegen freue ich mich auf ein Wiederlesen im zweiten Teil. So kann ich mich auch nochmals in

Bewertung vom 13.11.2021
Das Damengambit
Tevis, Walter

Das Damengambit


ausgezeichnet

Die 8jährige Beth Harmon kommt nach dem Unfalltod ihrer Mutter als Waise ins Waisenhaus und lernt dort den Hausmeister Mr. Shaibel kennen, der ihr das Schachspiel beibringt. Beth stellt sich als Naturtalent heraus, wird allerdings von der Direktorin des Waisenhauses nicht gefördert. Erst als Beth adoptiert wird und ihre Adoptivmutter merkt, dass mit Schachspielen Geld zu machen ist, steigt Beth professionell in das Spiel ein und nimmt an Turnieren teil. Schon bald ist sie bekannt in der Schachspiel-Szene und gewinnt etliche Turniere. Eine steile Karriere steht ihr bevor, doch droht sie abzustürzen, denn Alkohol und Drogen machen ihr das Leben schwer.

Auf Netflix habe ich die Serie mit Begeisterung und Bestürzung gesehen, da das Leben der Protagonistin einerseits genial ist wegen ihrer Begabung für das Schachspielen, andererseits total gesteuert wird von Alkohol und Medikamenten.
Auch wenn man gar nichts von Schach versteht, ist die Serie sehr interessant.

Ebenso auch das Buch, dass ich nun gelesen habe. Die Serie hält sich sehr nah an das Buch. Ich war sogar erstaunt, wie nah.

Die Protagonistin Beth kommt mit 8 Jahren ins Waisenhaus, da ihre Mutter kurz zuvor bei einem Autounfall ums Leben kam. Im Waisenhaus hat Beth jedoch keinen guten Start, da die Direktorin kein Interesse daran hat, dass die Kinder im Waisenhaus gefördert werden. Durch Zufall sieht Beth jedoch den Hausmeister beim Schachspielen und entwickelt dafür eine Leidenschaft. Ihr Talent ist außergewöhnlich.

Der Autor beschreibt das Leben von Beth mit ruhigen Worten. Ebenso auch die Schachspiele, die sie absolviert. Auch wenn man keine Ahnung von Schach hat - so wie ich - ist es nicht langweilig, den Schachspielen zu folgen, die sehr genau beschrieben werden.

Beth hat ein geringes Selbstwertgefühl, weswegen sie empfänglich ist für alle Einflüsse, die auf sie einprasseln. Insoweit ist es nicht erstaunlich, dass sie irgendwann in eine Welt abtaucht, in der sie die Reale einfach ausblenden will. Dies kann sie am besten durch Alkohol und Medikamente.

Ich habe Beth auf ihrem Weg sehr gerne begleitet, da sie in meinen Augen eigentlich eine sehr starke Persönlichkeit ist, diese Persönlichkeit jedoch noch nicht voll entwickelt hat. Gerne hätte ich mehr über sie gelesen.

Meggies Fussnote:
Das ungewöhnliche Leben einer ungewöhnlichen Frau.

Bewertung vom 13.11.2021
Der Uhrmacher in der Filigree Street
Pulley, Natasha

Der Uhrmacher in der Filigree Street


gut

Als Thaniel eines Abends von seiner Arbeit nach Hause kommt, findet er in seiner Wohnung eine Taschenuhr. Allerdings lässt sich diese nicht öffnen und scheint auch nicht zu ticken. Thaniel kommt dies komisch vor und er versucht herausfinden, wer die Uhr auf sein Kopfkissen gelegt hat. Sechs Monate später rettet diese Uhr ihn jedoch vor der Explosion einer Bombe bei Scotland Yard. Als er nun den Erbauer der Uhr, den Uhrmacher Mori aufsucht, um mehr über die Uhr herausfinden, merkt er bald, dass Mori etwas verbirgt. Und so freundet er sich mit dem ungewöhnlichen Japaner an, der ihn mit seiner ruhigen Art fasziniert. Dies setzt jedoch eine Kette ungewöhnlicher Ereignisse in Gang.

Ein ungewöhnliches Buch. Dies war mein erster Gedanke, nachdem ich den letzten Satz gelesen habe. Gleichzeitig aber auch: was genau will die Autorin mit der Geschichte eigentlich sagen?
Auch wenn die Story sehr faszinierend war, war ich letztendlich doch etwas ratlos, was genau der Sinn dahinter war.

Die Charaktere sind jedoch sehr ausgearbeitet. Gerade Thaniel, der als ruhiger Protagonist den größten Anteil an der Geschichte trägt, wird genauestens beschrieben und gibt mit seinen Ecken und Kanten den Ton an. Ebenso der Japaner Mori, der geheimnisvoll erscheint.
Später kommt noch Grace hinzu, die in meinen Augen eigentlich gar nicht so richtig in die Geschichte passt. Am Ende spielt sie eine größere Rolle, jedoch kann ich auch nach Beendigung des Buches nicht genau sagen, warum sie eigentlich in der Geschichte war.

Auch wenn mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat und ich auch gerne noch mehr über Thaniel und Mori gelesen hätte, war ich dann doch froh, das Buch beendet zu haben. Nunmehr habe ich jedoch erfahren, dass es noch einen weiteren Teil gibt, der aber noch nicht im Deutschen erschienen ist.

Sehr toll sind die Erfindungen des Japaners Mori, der als Uhrmacher mit seinen Uhrwerken seiner Fantasie freien Lauf lässt. So hat Mori diverse "Maschinen", die in seiner Werkstatt "leben". Allen voran kleine Vögel aus Metall und einen Oktopus, der in der Werkstatt und in den Wohnräumen sein Unwesen treibt, gerne Socken sammelt und Dinge versteckt. Dies hat mir immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Ich bin zwiegespalten, was das Buch angeht. Einerseits - wie oben geschrieben - wusste ich nicht, was die Autorin mir überhaupt erzählen will. andererseits gab es immer wieder faszinierende Szenen, die mich begeistern konnten.

Meggies Fussnote:
Ein historischer Roman, mit Fantasyelementen.

Bewertung vom 13.11.2021
Fürimmerhaus
Meyer, Kai

Fürimmerhaus


gut

Carter wacht im Fürimmerhaus auf, kann sich jedoch an nichts außer seinen Namen erinnern. Als er sich umsieht, trifft er auf weitere Personen, die schon seit längerer Zeit im Haus leben. Langsam kristallisiert sich heraus, dass im Fürimmerhaus Helden und Heldinnen stranden, die von den Herrschern der jeweiligen Welten verbannt wurden. Carter jedoch ist kein solcher Held und kann sich deshalb nicht erklären, warum er hier ist. Zusammen mit den anderen Helden macht er sich auf, das Geheimnis zu lüften, doch je tiefer sie in das Haus vordringen, umso größer werden die Gefahren, die hinter den Ecken lauern.

Wir befinden uns in einem fiktiven Haus und werden - genau wie der Protagonist Carter - mitten in die Geschichte geworfen und müssen herausfinden, was los ist. Denn Carter kann sich an nichts erinnern, außer seinen Namen. Und so machen wir uns gemeinsam mit Carter auf den Weg und treffen nach und nach neue Charaktere, die uns Brocken hinwerfen, so dass sich langsam ein Bild ergibt.

Der Sprecher Simon Jäger erzählt mit ruhiger Stimme die Geschichte. Fast schon zu ruhig. Leider konnte er mich damit nicht so richtig mitreißen. Dazu kam, dass die Geschichte Anlaufschwierigkeiten hatte und ich auch zeitweise das Interesse daran verlor. Leider hat sich dies auch durch die ganze Geschichte gezogen.

Der Autor hat mir einfach zu wenige Brocken hingeworfen und es ging mit der Aufdeckung der Geheimnisse zu langsam voran. Trotzdem ging eine gewisse Faszination von der Story aus, da einfach das Setting sehr ungewöhnlich war. Und am Ende kam noch die große Überraschung, die mich persönlich sehr gefreut hat, da die Story dadurch für mich etwas besser geworden ist.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, allen voran Carter und das Kaninchen Hengis. Der Autor hat sich bei seinen Protagonisten sehr viel Mühe gegeben und total unterschiedliche Charaktere geschaffen Dies hat auch wieder Pluspunkte gebracht.

Meggies Fussnote:
Große Startschwierigkeiten, jedoch ein starkes Ende.

Bewertung vom 13.11.2021
Eine dunkle Verschwörung / Tale of Magic Bd.2
Colfer, Chris

Eine dunkle Verschwörung / Tale of Magic Bd.2


ausgezeichnet

Brystal Evergreen hat sich zur Guten Fee aufgeschwungen. Zusammen mit dem Rat der Feen versucht sie, den einzelnen Königreichen zu helfen und vor allem die Akademie für Magie aufzubauen. Mittlerweile haben sich etliche Magiebegabte dort eingefunden.
Lucy, eine weitere Fee im Rat, macht ihr Sorgen. Denn Lucy ist unheimlich tollpatschig und verursacht mehr Schaden, als das sie Gutes tut.
Und als dann auch noch eine Hexe bei ihr auftaucht und ihr eine Schülerin abwirbt, weiß Brystal nicht mehr weiter.
Denn eine Stimme in Bristols Kopf flüstert ihr negative Gedanken ein, die eigentlich nur von dem hübschen Prinzen Seven unterbrochen werden. Zusammen mit diesem kommt sie einer Verschwörung auf die Spur und jetzt muss Brystal auch noch um ihr Leben bangen.

Mir hat der erste Teil der Reihe "Eine geheime Akademie" - den ich als Hörbuch gehört habe - sehr gut gefallen. Wunderbar gelesen von Rufus Beck. Den zweiten Teil habe ich nun gelesen und bin wieder begeistert von der tollen Welt, die der Autor Chris Colfer geschaffen hat.

Brystal hat es geschafft, dass im gesamten Königreich die Magie wieder anerkannt wird. Doch eine geheime Organisation ist damit mal so gar nicht einverstanden und so muss Brystal um ihr Leben bangen, da sie als Anführerin der Magiebegabten quasi die Schuld daran trägt, dass sich das Königreich verändert hat.

Der Autor geht diesmal sehr geheimnisvoll vor. Die Organisation, die hinter Brystal her ist, geht auch sehr brutal vor. Keine Gnade und vor allem lässt sie keine andere Meinung zu.

Und so muss Brystal einen Weg finden, wieder als in Ordnung zu bringen.

Der Humor kommt auch nicht zu kurz, gerade wenn es um die Passagen mit Lucy geht, die ich übrigens sehr ins Herz geschlossen habe. Ihre unbedarfte Art ist ansteckend und sie sagt, was sie denkt.

Der Autor hat auch eine ungemein fesselnde Schreibweise, so dass es mir schwer fiel, das Buch wegzulegen.

Es werden wieder einige Geheimnisse gelöst, aber auch viele aufgeworfen, so dass man unheimliche Lust auf den nächsten Teil bekommt.

Meggies Fussnote:
Band 2 steht Band 1 in nichts nach.

Bewertung vom 09.10.2021
Batman/Fortnite: Nullpunkt
Gage, Christos;Brown, Reilly;Mustard, Donald

Batman/Fortnite: Nullpunkt


sehr gut

Fortnite ist das Spiel für Jugendliche. Wer es nicht kennt, hier kurz erklärt: 100 Online-Spieler treffen sich auf einer Insel und müssen sich suchen und gegenseitig abschießen. Der letzte Überlebende gewinnt.
Fortnite ist sehr beliebt und es gibt etliche Crossover, d. h. Figuren aus anderen Welten, die im Spiel auftauchen. Von Marvel, über Alien bis hin zu DC.

Batman und Harley Quinn kämpfen gegeneinander, als sich ein Riss in Gotham auftut und Harley darin verschwindet. Batman geht ihr hinterher und findet sich in einer Welt wieder, die er vorher noch nicht gesehen hat. Er kann nicht sprechen, wird plötzlich von jemandem angegriffen, der ebenfalls nicht sprechen kann und ein Sturm wütet um ihn herum.
Wo befindet er sich?

Für Außenstehende ist natürlich klar, Batman befindet sich auf der Fortnite-Insel. Aber das muss Batman erst herausfinden.

Das Crossover klingt sehr interessant, vor allem, da ich mich - bedingt durch meinen Junior - mit Fortnite näher beschäftigten musste. Deswegen war ich sehr neugierig, wie das Comic umgesetzt wurde.

Die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Denn Batman muss sich erst einmal zurechtfinden in der für ihn sehr fremden Welt. Hilfe bekommt er dabei von unerwarteter Seite, obwohl er gar nicht weiß, warum es unerwartet ist.

Dieses Comic ist die Zusammenfassung der vor Kurzem im Zwei-Wochen-Abstand erschienenen Einzelcomics. So kann man die Geschichte nun an einem Stück genießen. Und das habe ich auch wirklich. denn es ist sehr interessant zu lesen, wie sich Batman so schlägt. Auch war ich gespannt, welches Geheimnis denn die Fortnite-Insel birgt.

Hier haben sich die Autoren sehr viele Gedanken gemacht und einen überaus interessanten Ansatz geschaffen.

Die einzelnen Panels sind ebenfalls interessant gestaltet und spiegeln sowohl die Batman-Comics als auch das Fortnite-Thema wider.

Allerdings wird nur ein gestandener Fortnite-Spieler mit dem Comic warm werden, da er genau weiß, was bei Fortnite so passiert. Batman kennt man aus Erzählungen, während Fortnite der älteren Generation nicht so bekannt sein wird. Es werden jedoch allerlei Internas wiedergegeben und so ist es wahrscheinlich für Batman-Fans nicht so interessant. Wenn man sich in beiden Welten auskennt, ist allerdings ein tolles Crossover entstanden.

Ein kleines Gimmick ist der Zugangscode für sieben Fortnite-Items, über die sich jeder Gamer sehr freuen wird.


Meggies Fussnote:
Für Batman- und Fortnite-Fans geeignet.