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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 702 Bewertungen
Bewertung vom 11.04.2023
Räume des Lichts
Tsushima, Yuko

Räume des Lichts


ausgezeichnet

Emotionale Einblicke in das Leben einer alleinerziehenden Mutter und ihren japanischen Alltag

„Räume des Lichts“ von Yuko Tsushima ist eine Neuentdeckung aus dem Jahr 1979. Dabei ist es wirklich erstaunlich wie aktuell und gut lesbar der Roman auch in unserer heutigen Zeit noch ist. Ich persönlich habe die Geschichte tatsächlich als äußerst zeitlos erlebt und mit großer Faszination gelesen. Erschreckend intim wird aus der Sicht einer frisch getrennten alleinerziehenden Mutter und ihrer 3-jährigen Tochter erzählt. Offen und ungeschönt geht es auch um Schwächen und nicht alle Szenen sind leicht auszuhalten. Auf nur 200 Seiten entfaltet sich so eine ganz eigene Welt und es ist wirklich erstaunlich wie gut es der Autorin gelingt mit nur wenigen Worten sehr viel zu erzählen. Eine große Stärke des Romans ist auf jeden Fall außerdem die emotionale Tiefe und die Klarheit mit welcher erzählt wird. Offen und ungeschönt geht es um das vorherrschende Bild einer Mutter und zwar alles eingebettet in die japanische Kultur. Themen wie Trennung werden hier zum Beispiel deutlich schambehafteter erlebt, wobei natürlich auch die Zeit in welcher die Geschichte spielt eine Rolle spielt. Aber auch darüber hinaus gelingt es der Autorin ganz Nebenbei kulturelle Besonderheiten zu vermitteln und die Handlung darin zu verorten. Beeindruckend wird hier auf wenigen Seiten ein ganzes Jahr gekonnt erzählt. Mich persönlich hat der Roman tief beeindruckt, aber auch emotional mitgenommen. Der Schreibstil zog mich ab der ersten Seite in seinen Bann und obwohl ich keine Fan von offenen Enden bin, ist es hier einfach nur perfekt und stimmig. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, vergebe ich gerne 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.04.2023
Die Einsamkeit der Astronauten
Beuse, Stefan

Die Einsamkeit der Astronauten


gut

Unwirkliche Geschichte, voller Lebensweisheiten und einer überraschenden Entwicklung

Die ersten Begriffe welche mir zum Buch „Die Einsamkeit der Astronauten“ von Stefan Beuse einfallen sind tatsächlich verwirrend, oder auch surreal. Auf jeden Fall fordert die Geschichte ihre Leser:innen heraus und ist damit keine leichte Kost. Zu Beginn wird das Setting zwar noch klar umrissen und die dystopischen Elemente stechen heraus. Dann fokussiert sich die Handlung aber zunehmend auf ihren Hauptprotagonisten Jonah und dessen Gedankenwelt. Gekonnt spielt der Autor mit Einbildung und Realität und lässt beides bis zum Ende versiert miteinander verschmelzen. Der Roman glänzt dabei durchaus mit erzählerischer Finesse, wobei ich ihn für ein Jugendbuch inhaltlich für ziemlich anspruchsvoll halte. Allgemein scheint keine Genrebezeichnung so richtig zu passen, denn die Geschichte lässt sich schwer einordnen. Gesellschaftskritik, trifft auf individuelle Lebensweisheiten und Jonas Entwicklung erinnert stellenweise an eine Coming of Age Erzählung, aber auch an einen Abenteuerroman. Mich persönlich hat die wilde Mischung immer wieder durcheinander gebracht und auch wenn ich dem Roman etwas abgewinnen konnte überwiegt doch die Irritation. Gerade das Ende hätte ich mir doch weniger offen und dafür klarer gewünscht. Sicher wird das Buch aber seine begeisterte Leserschaft finden. Lust sich auf philosophische Betrachtungen und eine unwirkliche Handlung einzulassen sollte, man aber auf jeden Fall mitbringen. Mich selbst konnte die Umsetzung leider nicht vollständig überzeugen, weswegen ich nur 3 von 5 Sternen vergeben kann.

Bewertung vom 07.04.2023
Lebendige Nacht
Kimmig, Sophia

Lebendige Nacht


ausgezeichnet

Erzählendes Sachbuch über unsere äußerst faszinierende Nachtwelt

„Lebendige Nacht: Vom verborgenen Leben der Tiere“ von Sophia Kimmig ist ein Sachbuch ganz nach meinem Geschmack! Gerne könnte es mehr solch lehrreicher, wie auch unterhaltsamer Bücher geben. In ihrem Werk nimmt uns die Autorin, welche vor allem auch Biologin und Wissenschaftlerin ist, mit auf einen Streifzug durch die Nacht. Dabei geht es in manchen Kapitel gezielt um bestimmte einheimische Tiere wie etwa Fledermäuse, Waschbären oder Nachtfalter. Dazwischen gibt es aber auch spannende Einblicke in die Besonderheiten der Nacht, evolutionären Entwicklungen und dem menschlichen Verhältnis dazu. Das Buch verfolgt nicht unbedingt einen roten Faden, durch die angenehme Erzählweise fiel es mir aber überhaupt nicht schwer am Ball zu bleiben. Vielmehr lies ich mich gerne überraschen welche Themen oder persönliche Erlebnisse die Autorin wohl als nächstes anführt. Der Schreibstil liest sich trotz hoher Themenkomplexität ausgesprochen gut. Detailreich wird alles Wichtige erklärt, dennoch schwingt aber immer eine Lockerheit und persönliche Note mit. Es wirkt fast so als würde man bei einem Lagerfeuer tollen Geschichten lauschen. So habe ich bei dieser besondere Lektüre nicht nur jede Menge dazu gelernt, sondern mich auch noch gut unterhalten gefühlt. Denn das Buch erweitert auf jeden Fall den eigenen Horizont! Für das gelungene Gesamtkonzept gibt es von mir verdiente 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2023
Der stille Planet / Der dunkle Schwarm Bd.2
Graßhoff, Marie

Der stille Planet / Der dunkle Schwarm Bd.2


gut

Blieb hinter meinen Erwartungen zurück

Nachdem ich, vor allem mit dem Ende, des ersten Bandes etwas unglücklich war, wollte ich der Reihe dennoch eine neue Chance geben. Doch auch „Der dunkle Schwarm 2 - Der stille Planet“ von Marie Graßhoff konnte mich leider nicht vollends überzeugen. Dabei liest sich das Buch eigentlich überaus angenehm und flüssig. Der Schreibstil ist modern und mitreißend und auch das hohe Erzähltempo sorgt für gute Unterhaltung und eine packende Dynamik. Insgesamt waren es zwei Punkte welche mein Lesevergnügen getrübt haben. Zunächst einmal sind das die Entscheidungen und Verhaltensweisen von Hauptprotagonistin Atlas. Ich mag jetzt nicht ins Detail gehen und spoilern, aber letztendlich zeigte sie zwar einerseits eine beachtliche Charakterentwicklung, in einem wichtigen Punkt verhielt sie sich aber in meinen Augen absolut unstimmig. Ich weiß nicht so recht ob dies als Charaktereigenschaft gezielt so angelegt wurde, oder ob Autorin Marie Graßhoff hier an ihrer Figur vorbei geschrieben hat. Das Ergebnis war auf jeden Fall das mich Atlas zunehmend genervt hat und nicht mehr die sympathische und smarte Figur aus dem erste Band war. Mal davon abgesehen ist die Handlung aber auch noch unglaublich vollgestopft mit den unterschiedlichsten Themen. Anstatt konsequent die Auflösung des Falls (welchen es auch in diesem Band wieder gibt) zu verfolgen, schweift das Geschehen immer wieder in andere Richtungen ab. Prinzipiell spielt dabei alles schon irgendwie zusammen, es wird aber durch die Fülle letztendlich nicht detailliert auserzählt und manches bleibt am Ende einfach offen. Für meinen Geschmack, hätte es einige der Nebenschauplätze gar nicht gebraucht, da diese Handlungsstränge auch nicht unbedingt einen Mehrwert bringen. Um dabei überhaupt durchblicken zu können, sollten die Bände unbedingt chronologisch gelesen werden, da durchaus Vorwissen vorausgesetzt wird. Die abschließende Bewertung des Buch fällt mir in diesem Fall nicht leicht. Denn Worldbuilding und auch der Schreibstil sprechen eindeutig für das Werk, allerdings kann ich auch nicht über die zuvor genannten Gründen hinwegsehen und vergebe deshalb insgesamt 3 ½ Sterne.

Bewertung vom 03.04.2023
Die Herzchirurgin
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


sehr gut

Ordentliche Spannung und ein ideenreicher Plot

Thriller-Fans machen mit „Die Herzchirurgin“ von Jack Jordan denke ich nichts falsch. Der Plot ist auf jeden Fall mal etwas anderes und auch Spannungstechnisch kann sich die Handlung sehen lassen. Ich persönlich fand vor allem den Beginn richtig stark, ab einem gewissen Punkt driftete die Handlung doch etwas ins übermäßig Dramatische ab und wurde für mich dadurch weniger glaubwürdig. Wem dies aber nicht stört, wird hier sicherlich gut unterhalten werden. Die Kapitel sind dabei schön kurz und regelmäßige Perspektivwechsel halten sowohl die Spannung, wie auch das Erzähltempo hoch. Der Schreibstil liest sich soweit flüssig und ist fürs Genre typisch eher einfach gehalten. Auf jeden Fall kommt man so gut durch die Seiten und es ergibt sich ein angenehmer Lesefluss. Auch wenn mich nicht jede Wendung überraschen konnte, ist die Handlung doch fesselnd beschrieben und alles in allem auch bildhaft vorstellbar. Besonders die Hauptfiguren wurden gut ausgearbeitet, bei den Nebencharakteren fehlte es mir hingegen oft an Tiefe. Insgesamt bietet der Thriller aber durchaus Nervenkitzel und eine hohe Spannung. Für 5 Sterne waren es mir zwar ein wenig zu viele kleine Unstimmigkeiten, dennoch vergebe ich noch gute 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.03.2023
Muss ich das gelesen haben?
Reichl, Teresa

Muss ich das gelesen haben?


ausgezeichnet

Anregungen für einen diversen und vielfältigen deutschen Literatur-Kanon

In „Muss ich das gelesen haben?“ richtet sich Autorin Teresa Reichl primär an Jugendliche und hat dabei vor allem ein Ziel, nämlich die klassischen Lektüren in Schulen und Unis zu verändern. Denn was bisher meist gelesen wird ist oft von genau einer gesellschaftlichen Gruppe geschrieben, weißen, wohlhabenden bzw. gutsituierten und christlichen Männern. Und um eines gleich vorweg zu nehmen, das Argument „es gibt ja nichts anderes“ oder „andere Gruppen haben ja nichts geschrieben“ wird in diesem Buch gründlich widerlegt. Denn wie Teresa Reichl nachdrücklich und überzeugend aufzeigt, es gibt sie eben doch, die echten Alternativen! Diese werden vor allem im dritten Abschnitt des Buchs vorgestellt. Zunächst einmal nimmt uns die Autorin aber mit auf einen Crashkurs um zu klären was Literatur ist, was einen Klassiker zum Klassiker macht und was bisher so gelesen wird. Hochinteressant, abwechslungsreich und trotz der komplexen Materie so gar nicht langweilig. Ihr Schreibstil ist dabei bewusst nahe am Umgangsprachlichen und richtet sich an Jugendliche. Dadurch liest er sich auf jeden Fall super flüssig und auch erstaunlich leicht. Ich als Erwachsene, hätte aber auch auf die zahlreichen Anglizismen und andere jugendsprachliche Ausdrücke verzichten können. Im Verlauf des Buchs konnte ich mich an den Stil allerdings erstaunlich gut gewöhnen. Letztendlich überzeugte mich aber der Inhalt. Das Buch punktet wirklich mit jeder Menge Expertise, erhebt dabei aber keinen Vollkommenheitsanspruch. Und auch der Humor der Autorin lockert das Ganze wunderbar auf. Ich für meinen Teil habe jede Menge gelernt, tolle Buchtipps mitgenommen und kann „Muss ich das gelesen haben?“ nur aus ganzem Herzen empfehlen! Letztendlich sollte Jede:r dieses Buch gelesen haben, insbesondere aber auch Lehrer:innen und Dozent:innen.

Bewertung vom 31.03.2023
Die Radfahrerin
Leonard, Susanna

Die Radfahrerin


sehr gut

Historischer Hintergrund und jede Menge Fiktion – Annäherung an eine faszinierende Frau

„Die Radfahrerin: Annie Londonderry“ ist ein Roman von Susanna Leonard, welcher sich mit der Weltumradlung von Anna Cohen Kopchovsky beschäftigt. Eigentlich schaffen es Bücher mit Geschichten über solche historischen Vorbilder mich immer zu begeistern. Hier muss ich allerdings zugeben, dass ich mir stellenweise etwas schwer getan habe. Zunächst einmal zog sich der Beginn des Buchs für mich ziemlich hin. Es dauert tatsächlich unglaublich lange bevor Annie überhaupt mal los radelt und auch wenn sich die Ereignisse die dem Ganzen vorausgingen stellenweise spannend lesen, hätte der Abschnitt für mich gerne kürzer ausfallen dürfen. Vor allem auch deshalb da bei der eigentlichen Weltreise große Abstriche gemacht wurden. Hier wird eher Episodenweise, teils mit großen Zeitsprüngen erzählt, wobei manche Reiseabschnitte (wie z.B. der durch Frankreich) große Aufmerksamkeit bekommen, während andere noch nicht mal erwähnt werden. Das Gefühl Annie tatsächlich auf einer Weltreise zu begleiten fehlte mir durch diese Vorgehensweise schlussendlich.
Meine größte Schwierigkeit hatte ich allerdings mit der Hauptprotagonistin selbst. Diese ist nämlich eine unzuverlässige Erzählerin, das heißt sie lügt, übertreibt und dichtet immer wieder etwas hinzu wenn sie von ihren Erlebnissen erzählt. Der historischen Person wird genau dies wohl auch nachgesagt, für mich als Leserin hatte es aber den Effekt, dass ich Annie irgendwann nicht mehr glauben konnte. Ihre Reise an sich steht dabei nicht im Zweifel, die erlebten oft gefährlichen Szenen hingegen schon. Allgemein merkt die Autorin in ihrem Nachwort an, dass vieles im Roman fiktiv ist, da es kaum aussagekräftige Dokumente oder Überlieferungen gibt und sie sich deshalb nur auf ein einziges Quellenbuch beziehen konnte. Historische Genauigkeit, sollte auch deshalb nicht erwartet werden. Davon abgesehen handelt es sich beim Roman dennoch um eine unterhaltsame und kurzweilige Geschichte. Der Schreibstil liest sich flüssig und durch gelegentliche Perspektivwechsel und Stilwechsel kommt Abwechslung auf. Trotz ihrer Schwächen ist Annie auf jeden Fall eine faszinierende Person, deren Geschichte es wert ist erzählt und gelesen zu werden. Insgesamt kann ich für die Umsetzung 3 ½ Sterne vergeben, welche ich auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 30.03.2023
After Dawn - Die wandernde Stadt
Meyer, Lars

After Dawn - Die wandernde Stadt


ausgezeichnet

Packender zweiter Band einer unglaublich tollen Trilogie

Nachdem Band 1 mit einem Cliffhanger endete, konnte ich es wirklich kaum erwarten „After Dawn – Die wandernde Stadt“ von Lars Meyer in den Händen zu halten! Damit ihr in diesem 2. Band, alles verstehen könnt, solltet ihr die Bände unbedingt chronologisch lesen. Die Geschichte ist aber auch so toll, dass sich dies auf jeden Fall lohnt und ich mich schon jetzt unglaublich auf den noch ausstehenden Teil freue. Aber zunächst einmal möchte ich natürlich noch ein paar Worte über das jetzige Buch verlieren.

Von den ersten Seiten an, war ich wieder Mitten in der Geschichte und hatte wirklich gar keine Schwierigkeiten mich an Bisheriges zu erinnern. Vielmehr war es ein freudiges Wiedersehen mit bereits liebgewonnenen Charakteren, wobei es für Heldin Ember sofort actionreich und überaus spannend weiterging. Allgemein lebt das Buch von einem hohen Tempo, vielen überraschenden Wendungen und gefährlichen Szenen. Obwohl es sich um ein Jugendbuch handelt, kommt man hier auch als Erwachsener voll auf die eigenen Kosten. Autor Lars Meyer schafft es unglaublich detailreich und faszinierend zu erzählen und erschafft bei all der Action, ganz Nebenbei noch eine eigene dystopische Welt. Auch Science Fiction Elemente sind darin zu finden, diese nehmen allerdings nicht zu viel Raum ein oder dominieren gar die Handlung. Vielmehr erlebte ich die Geschichte als eine sehr ausgewogene Mischung aus Charakterzeichnungen (inklusive stimmigen Weiterentwicklungen) Worldbuilding und Dramatik. Für schwache Nerven ist die Handlung ehrlich gesagt nicht immer geeignet, den in der brutalen Welt in welcher Ember bestehen muss, geht es oft gewaltvoll und stellenweise auch blutig zu. Für Kinder ist das Buch deshalb weniger geeignet. Das Ende war im Gegensatz zum Rest der Handlung erstaunlich friedlich und könnte fast schon als Abschluss betrachtet werden. Zum Glück winkt aber schon das nächste Abenteuer, so dass wir uns auf einen weiteren Band freuen dürfen.

Da ich von „After Dawn – Die wandernde Stadt“ absolut begeistert bin vergebe ich natürlich volle 5 Sterne und eine große Leseempfehlung für die gesamte Reihe!

Bewertung vom 28.03.2023
Das phänomenale Erntebeet
Kampas, Doris

Das phänomenale Erntebeet


ausgezeichnet

Sehr konkrete Tipps für Neulinge und Geübte – Absolute Empfehlung!

Gartenbücher aus den Löwenzahn Verlag, mag ich besonders gerne, da diese nicht nur hochwertig und umweltverträglich verarbeitet sind, sondern auch anwendungsfreundlich daherkommen. Und auch wenn verschiedene Bücher sich mit dem Biogärtnern (oft nach permakulturellen Grundlagen) beschäftigen, lernt man doch jedes Mal noch etwas Neues. Genau so ging es mir auch mit dem tollen Buch „Das phänomenale Erntebeet“ von Doris Kampas. Neben einigen Grundlagen zur Gartengestaltung, geht es hier um sehr viel Konkretes. Will heißen, die Autorin skizziert unterschiedliche Beete und erklärt dann genau wie viele und welche Pflanzen, wann und wo ins Beet kommen, inklusive Vor- und Nachkulturen, so dass der Platz wirklich optimal ausgenutzt wird. Solch eine detailreiche Erklärung ist gerade für Anfänger:innen ungemein hilfreich. Zu festgefahren ist man allerdings auch nicht, da es außerdem noch Tipps gibt wie Jede:r die Bepflanzung an den individuellen Geschmack und Bedarf anpassen kann. Für den perfekten Überblick sorgt außerdem noch der beiliegende Aussaat-, Pflanz- und Erntekalender. Gerade dieses reflektierte und planvolle Vorgehensweise gefiel mir richtig gut. Denn natürlich sollte zunächst die vorhandene Zeit und der gegebene Platz ermittelt werden. Darüber hinaus gibt es aber auch noch geballtes Wissen zu weiteren wichtigen Gartenthemen, wie etwa dem richtigen Düngen oder dem Umgang mit Schädlingen. Aber auch kreative Ideen, wie selbst die unattraktivste Ecke noch sinnvoll genutzt werden könnte, findet man hier. In seiner Vielfältigkeit hat mich das Buch auf jeden Fall voll und ganz begeistert. Der Schreibstil liest sich zudem angenehm und die Erklärungen sind gut verständlich. Insgesamt weckt die Autorin so die Lust aufs loslegen und ermuntert einfach mal etwas ausprobieren. Für mich ist „Das phänomenale Erntebeet“ ein absolutes 5-Sterne-Buch, welches in keinem Regal fehlen sollte!

Bewertung vom 27.03.2023
Wasserzeiten
Bilkau, Kristine

Wasserzeiten


ausgezeichnet

Ein Lesebuch der besonderen Art – Anekdotisch, informativ, vielseitig

Zunächst einmal möchte ich die wunderschöne Gestaltung des Werkes „Wasserzeiten: Über das Schwimmen“ von Kristine Bilkau loben. Das Buch hat nicht nur ein schönes Format, sondern kommt wirklich sehr hochwertig daher. Aber auch inhaltlich ist das Büchlein wirklich eine Freude! Die einzelne Kapitel treffend in Wort zu fassen ist dabei gar nicht so einfach, da sich eine große Vielfalt auf den nur knapp 120 Seiten verbirgt. Die Autorin nähert sich in den verschiedenen Kapitel biografisch, historisch, aber auch gesellschaftspolitisch, sowie mit Einblicke in andere literarische Werke, einer ihrer Leidenschaften, nämlich dem Schwimmen. Besonders toll finde ich es dabei, dass alle Kapitel auch unabhängig voneinander gelesen werden können. So kann man das Buch immer wieder in die Hand nehmen und sich anregen lassen. Auch der Schreibstil gefiel mir ausgesprochen gut. Er passt zur hochwertigen Aufmachung und ist wie der Text auch zwar anspruchsvoll, aber dennoch gut lesbar. Beim Lesen kommen so ganz automatisch Bilder vom Schwimmen auf, aber auch die teils sehr besonderen Orte werden plastisch beschrieben. Darüber hinaus ist das Büchlein wirklich informativ, kurz und prägnant wird die Geschichte des Schwimmens skizziert und auch die politische Dimension treffend benannt. Alles in allem war „Wasserzeiten“ für mich ein echter Lesegenuss, welchen ich gerne weiterempfehlen mag! Ob als besonderes Geschenk oder für eigene bezaubernde Lesestunden, dieses Buch bleibt im Kopf und macht lange Freude.