Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Elaine
Wohnort: 
Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 730 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2023
Mutterhirn. Was mit uns passiert, wenn wir Eltern werden
Conaboy, Chelsea

Mutterhirn. Was mit uns passiert, wenn wir Eltern werden


sehr gut

Ein interessantes Thema

Wie kann es gelingen, sich kritisch mit gesellschaftlichen Idealisierungen und Normerwartungen an Mutterschaft zu beschäftigen und gleichzeitig zu erforschen, welche neurobiologischen Veränderungen sich bei den werdenden und gewordenen Eltern vollziehen, ohne dabei neue Normierungen aufzustellen? Chelsea Conaboy, die Autorin des hier vorliegenden Buches, hat sich genau dieser Aufgabe gewidmet und taucht gemeinsam mit den Leser*innen in die Welt der Neurobiologie ein. Auf knapp 460 Seiten wird vor den Augen der Leser*innen der aktuelle Forschungsstand entwickelt, wobei die Schreibweise eine gelungene Mischung aus Allgemeinverständlichkeit und wissenschaftlicher Sprache darstellt und weder zu sehr in die eine, noch in die andere Richtung abdriftet. In diesem Buch ist bestimmt viel Neues für die geneigten Leser*innen dabei und es wird einiges an gesellschaftlichen Druck von werdendenden, gewordenen und nicht-binären Eltern genommen.
Schade finde ich persönlich, dass ein kritischer Blick auf die Torturen fehlt, die Tiere bei den sadistischen Versuchen erleiden müssen, auf denen ein Großteil der Forschungsergebnisse basiert. Die Autorin benennt das Thema zwar kurz in einem Nebensatz, räumt ihm aber leider nicht den Platz ein, der meines Erachtens beim Betrachten der Neurobiologie diesem Thema gebührt.

Bewertung vom 09.04.2023
Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3
Seeburg, Uta

Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3


ausgezeichnet

Richtig spannend

Eine Technik zu entwickeln, die Telegramme fälschen kann, war 1896 noch eine Sensation, die über Krieg und Frieden entscheiden konnte. Was heute angesichts des Fake-News Wahns im Internet wohl keiner besonderen Aufmerksamkeit mehr bedarf, war damals der Grund für einen Kriminalfall, der die Akteure von Bayern, über Wien, Paris, Konstantinopel bis Sankt Petersburg führte.
Im Mittelpunkt stehen Vater und Sohn Gryszinski, die sich im Abstand von 20 Jahren mit ein und den selben Verbrechen beschäftigen und es dabei mit einem Feind zu tun haben, der sich erst ganz am Ende offenbart.
Die Geschichte wird von der Autorin Uta Seeburg sehr spannend, berührend und kenntnisreich erzählt, so dass mensch das Buch gar nicht wirklich zur Seite legen will, bis die letzte der knapp 400 Seiten gelesen wurde. Neben dem Kriminalfall und den vielschichtigen Charakteren hat mich vor allem das genaue Berichten über die damalige Zeit in den Bann gezogen. Gerne mehr davon.

Bewertung vom 09.04.2023
Ich lieb' dich nicht, wenn du mich liebst
Phillips, Cassandra;Delis, Dean C.

Ich lieb' dich nicht, wenn du mich liebst


sehr gut

Der Liebe eine Chance geben

Das Idealbild beim Thema Liebe und Beziehungen ist oft immer noch, dass zwei Menschen zusammenkommen, sich in einander verlieben und lebenslänglich zusammen bleiben. Die Realität sieht in vielen Beziehungen aber leider anders aus und kann laut den beiden Autor*innen dieses Buches Cassandra Phillips und Dean C. Delis als Bindungs - Ambivalenz Syndrom bezeichnet werden, bei dem es Überlegene und Unterlegene gibt. Was dies bedeutet und wie eine Liebe auf Augenhöhe doch noch möglich werden kann zeigen beide anhand von insgesamt 16 Kapiteln und vielen Einschüben von Fallbeispoielen.
Die Sprache ist klar und verständlich, so dass es leicht fällt, einen Zugang zu den genannten Themen zu bekommen und anhand der eigenen Beziehungserfahrungen zu überprüfen, was passt und wo eventuell angesetzt werden kann. So kann aus diesem Sachbuch eine Arbeitshilfe werden, um der Liebe eine Chance zu geben.

Bewertung vom 09.04.2023
Keeper of the Lost Cities - Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
Messenger, Shannon

Keeper of the Lost Cities - Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)


sehr gut

Ein Nachschlagwerk

Mit "Entschlüsselt" liegt bereits der achteinhalbte Band der Keeper of the lost cities Reihe vor und dieser ist deutlich anders, als die vorherigen Bände. Angefangen mit der Zählweise achteinhalb macht er deutlich, dass er sich zwischen den achten und neunten Band bewegt. Und dann ist es so, dass der Großteil des Buches als eine Art Nachschlagwerk für die Ereignisse der vergangenen und kommenden Bände fungieren kann. Wie in einer Art Lexikon erfährt mensch als Leser*in pointiert und gerafft die zentralen Inhalte zu den einzelnen Charakteren, magischen Wesen, intelligenten Spezies, Heilmethoden, Rezepten und vielem mehr. Auch ein kleines Quiz fordert die Leser*innen heraus. Dieser Band ist aber nicht nur eine Art Nachschlagwerk, sondern erzählt auf den letzten knapp 300 Seiten die Geschichte von Band acht fort und kann als Einstieg für Band neun dienen. Es fällt sehr leicht, sich dem Strom der Erzählung anzuvertrauen, mitzufiebern, zu grinsen und sich von der gelungenen Mischung aus Spannung, Beziehungstheater ud Humor unterhalten zu lassen. Ich bin jetzt schon richtig auf Band neun gespannt.

Bewertung vom 01.04.2023
Die phantastische Reise nach Wolkenhain / Kami & Mika Bd.1
Feldmann, Regina

Die phantastische Reise nach Wolkenhain / Kami & Mika Bd.1


sehr gut

Eine phantastische Reise

"Kami & Mika - Die phantastische Reise nach Wolkenhain" ist ein Abenteuerbuch für kleine Leser*innen ab 7 Jahren. Im Mittelpunkt stehen die beiden sehr unterschiedlichen Zwillinge Mika und Kami, die eines Tages durch eine Verwechslung in die Welt Wolkenhain kommen und schnell Freundschaft mit dem Chamäleon Konrad und der jungen Isabella schließen. Wolkenhain hat den Kontakt zur Menschenwelt aufgrund des Verhaltens der Menschen beendet und wie zerstörerisch deren Erfindungen sein können zeigt sich auch in diesem Buch. Werden Mika und Kami helfen können?
Die Geschichte wird von der Autorin Regina Feldmann liebevoll, spannend und kindgerecht erzählt. Hinzu kommen schöne Bilder der Illustratorin Ayse Klinge, die die Geschichte gut untermalen und die Phantasie der Lesenden intensiv anregen können. Gerne mehr davon.

Bewertung vom 30.03.2023
Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1
Pearse, Sarah

Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1


sehr gut

Gar nicht so verkehrt

Ein abgeschnittenes einsames Hotel mit einer dunklen Vergangenheit, Traumata aus der Kindheit, die sich immer noch auswirken, eine geplante Verlobungsfeier und ein*e Mörder*in unter den Anwesenden. Das sind die Zutaten, aus denen der hier vorliegende Thriller von Sarah Pearse besteht. Im Mittelpunkt des Buches steht die freigestellte Polizistin Elin Warner, ihr Partner, ihr Bruder, dessen Verlobte und ein Geheimnis, das den Handlungsort, ein ehemaliges Sanatorium, umgiebt. Die Geschichte wird spannend und lebendig erzählt, wobei ein Schwerpunkt auf die psychische Verfasstheit der Charaktere gelegt wird. Mir persönlich gefällt die Auflösung des Buches leider nicht so gut und ich hätte mir gewünscht, dass die Täter der Vergangenheit noch zur Verantwortung gezogen werden können. Vielleicht kommt das ja noch im Band Zwei?

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2023
Lebendige Nacht
Kimmig, Sophia

Lebendige Nacht


ausgezeichnet

Die Nacht entdecken

Biologie hat in meiner Schulzeit nicht unbedingt zu meinen Lieblingsfächern gehört, da sie auf mich oft sehr abstrakt und mit ihren vielen lateinischen Fachbegriffen sehr unnahbar wirkte. Das muss aber nicht so sein, wie das hier vorliegende Sachbuch "Lebendige Nacht - Vom verborgenen Leben der Tiere" zeigt. Auf knapp 270 Seiten können die geneigten Leser*innen hier viel über die Tiere erfahren, die eher nachts unterwegs sind und oft nicht im Mittelpunkt des Interesses stehen. Ob nun über die Familie der Bliche, zu denen z.B. die Siebenschläfer gehören, verschiedene Arte von Eulen oder Fledermäusen und nicht zuletzt Nachtfalter und Waschbären: Sie alle sind in der Nacht zuhause und dürfen (neu) entdeckt werden.
Die lockere und informative Schreibweise der Autorin sorgt dafür, dass mensch als Leser*in dabei bleibt und viel Neues hinzu lernen kann. So macht Biologie Spaß und sorgt für Interessenszugewinne.

Bewertung vom 21.03.2023
Die letzte Erzählerin
Barba Higuera, Donna

Die letzte Erzählerin


ausgezeichnet

Die Ahnen stolz machen

Die Feuerschlange hat die Erde als Mutter und die Sonne als Vater. Als sie dem Vater zu nahe kommt verbrennt ihr Augenlicht und sie stürzt blind auf der Suche nach Mutter Erde auf diese und sorgt für Zerstörung. Diese Geschichte erzählt die Großmutter ihrer Enkelin Petra, als im Jahre 2061 ein Komet dabei ist auf die Erde zu stürzen und alles zu zerstören. Petra, ihr Bruder Javier und ihre Eltern können eines der drei Raumschiffe betreten, dass sie auf einen anderen Planeten bringen kann. Doch dort ist alles anders als gedacht und Petra braucht ihre Gabe des Geschichtenerzählens dringender denn je.
Die Geschichte von Donna Barba Higuera wird sehr spannend und jugendgerecht erzählt und kombiniert Elemente von Science-Fiction, Dystopie a la 1984, Gleichschaltung versus Individualität und Mythologie auf besondere Art und Weise. Viele der behandelten Themen sind brandaktuell und regen zum Nachdenken an. Das Buch ist anders, als ich es erwartet hatte, aber vielleicht gerade deswegen sehr gelungen.

Bewertung vom 20.03.2023
Der weiße Fels
Hope, Anna

Der weiße Fels


ausgezeichnet

Ein ganz besonderes Buch

Aus dem Aufeinandertreffen von Wasser und einem Felsen entstand nach dem Glauben der Wixarika Dampf, dann eine Wolke und dann der Regen, der das Leben spendete. Dieser weiße Fels hat auch heute noch eine spirituelle Bedeutung und steht im Mittelpunkt der vier Geschichten dieses Buches.
Eine Schriftstellerin, der Rocksänger Jim Morisson, eine Yoeme Mädchen und der spanische Kapitänsleutnant Juan de Ayala stehen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Verbindung zu diesem Felsheiligtum und ihre Geschichten können die Leser*innen hier tief in sich aufnehmen.
Der Schreibstil der Autorin Anna Hope ist geprägt von Gefühl, Tiefe und der Beschäftigung mit grundlegenden Fragen wie der Umweltzerstörung, des Kolonialismus, des Zerbrechens von Beziehungen und auch des Findens von spirituellen Antworten.
Wer sich auf den Stil des Buches einlässt, wird reich belohnt. Rein für zwischendurch ist dieses Buch aber zu schade.

Bewertung vom 12.03.2023
Finni Fantastisch
Rose, Jess

Finni Fantastisch


ausgezeichnet

Für die Farben

Als Farben- und Regenbogenliebhaber*in blieb mir gar nichts anderes übrig, als einen kleinen Blick in dieses Buch zu riskieren und ich wurde nicht enttäuscht. Inhaltlich geht es um das Fuchskind Finni, das seinen ganz eigenen Kleidungsstil hat und die Vielfalt der Farben liebt. Damit hebt Finni siuch deutlich von der grauen Masse der anderen Tiere ab und bekommt einiges an Kritik zu hören. Erst als Finni sich anpasst und selber grau wird, bekommt das Fuchskind die Rückmeldungen, die es brauchte, um wieder zum eigenen Stil zu finden.
Diese Geschichte über die Kraft der Vielfalt und Individualität wird von der Autorin und Illustratorin Jess Rose lebendig und kindgerecht schon für die ganz kleinen ab 3 Jahre erzählt. Es fällt leicht, sich mit der Geschichte zu verbinden und immer wieder Neues zu entdecken. Finni Fantastisch ist ein gelungenes Erstlingswerk, dem hoffentlich bald weitere Bücher folgen.