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Cybergirl
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 415 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2022
Mrs Agatha Christie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.3
Benedict, Marie

Mrs Agatha Christie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.3


ausgezeichnet

Was steckte hinter dem Verschwinden von Agatha Christie
Nachdem Marie Benedict mich mit ihrem Roman „Lady Churchill“ begeistert hat war ich schon sehr auf das neue Buch „Mrs Agatha Christie“ gespannt.
Und wieder verseht es die Autorin ihre LeserInnen mit der Geschichte einer bekannten Persönlichkeit zu fesseln.
Agatha Christie verschwand im Dezember 1926 auf mysteriöse Art für 11 Tage.
An einem Teich fand man ihren Wagen , darin ihr Pelzmantel.
Die Polizei leitete eine Fahndung nach der berühmten Autorin ein.
11 Tage später tauchte Agatha Christie auf genau so mysteriöse Art wieder auf, wie sie verschwunden war.
Agatha Christie gab an, keinerlei Erinnerung an die 11 Tage zu haben.
So ist bis heute nicht genau bekannt wie Agatha Christie verschwand und wo sie die 11 Tage verbracht hatte.

Marie Benedict stellt in ihrem Roman die These auf, dass Agatha Christie ihr Verschwinden genauso
geplant und konstruiert hat wie ihre Bücher.
Die Autorin lässt auf ihre Art die 11 Tage Revue passieren.
Nach dem ich das Buch gelesen habe, musste ich sagen: „genau so könnte es damals gewesen sein“.
Marie Benedict versteht es, sich in ihre Protagonistin hinein zu versetzten und eine logische Erklärung in den Raum zu stellen.
Dabei ist ihr Schreibstil spannend und fesselnd und erinnert sogar ein bisschen an Agatha Christie selbst.
Marie Benedict zeigt in ihrem Buch „Mrs. Agatha Christie“ ein lebendiges und authentisches Bild von der berühmten Krimiautorin.

Das Buch hat mir viel Freude bereitet und ich bin jetzt schon gespannt welche Persönlichkeit sich die Autorin für ihren nächsten Roman aussucht.

Bewertung vom 11.03.2022
Die Diplomatin
Fricke, Lucy

Die Diplomatin


sehr gut

Interessante Erzählung aus der Welt der Diplomaten

Die deutsche Konsulin Fred wird von Montevideo nach Istanbul versetzt.
Stieß sie in Montevideo schon an ihre Grenzen, muss sie sich in Istanbul ihrer bisher größten Herausforderung stellen.
Eine Welt zwischen Justizpalast und Sommerresidenz, Geheimdienst und deutsch-türkischer Zusammenarbeit, zwischen Affäre und Einsamkeit.

„Die Diplomatin“ von Lucy Fricke ist ein interessante Roman der den LeserInnen einen Einblick in die Welt der Diplomaten gibt.

Die Hauptfigur ist Friederike Andermann, genannt Fred. Eine Frau die sich in einer Männerwelt behaupten muss.
Sie kommt als deutsche Botschafterin nach Montevideo.
Hier nimmt sie die Vermisstenmeldung einer Mutter die ihre Tochter nicht mehr erreichen kann nicht so ernst wie sie sollte.
2 Jahre später findet Fred sich in Istanbul wieder.
Als Frau die Deutschland als Botschafterin in der Türkei vertritt hat Fred keinen leichten stand.
Trotzdem schätze ich Fed als eine starke Frau ein auch wenn sie nach und nach zu scheitern droht.

Die anderen Protagonisten sind eher unscheinbar, ich konnte sie nicht so recht greifen.

Der Schreibstil von Lucy Fricke gefällt mir gut. Die Autorin lockert durch den immer wieder eingestreuten Wortwitz die Geschichte auf.
Auch findet man immer wieder aktuelle politische Elemente in der Geschichte.
Ich habe bisher noch keinen Roman gelesen der sich mit dem Thema Diplomaten beschäftigt hat. So war es für mich ein interessanter Einblick in dieser Welt.

Bewertung vom 07.03.2022
Flüchtiges Glück
Mothes, Ulla

Flüchtiges Glück


ausgezeichnet

Emotional erzählte Familiengeschichte
Milla ist in Berlin bei ihrer Mutter aufgewachsen. Ihr Vater ist ihr unbekannt.
Jetzt ist Milla schwanger und möchte mit ihrem Freund Navid eine eigene Familie gründen.
Navid, der aus Kundus geflüchtet ist und seine ganze Familie verloren hat stellt die Behauptung auf, dass eine Familie ein festes Fundament braucht um glücklich leben zu können.
Er drängt Milla dazu nach ihren Wurzeln zu suchen.
Doch Millas Mutter möchte nicht über ihre Vergangenheit in der DDR reden. Auch die Großeltern Millas Großmutter Agnes hat so ihre Geheimnisse, sie hat für die Stasi gearbeitet.
So stößt Milla mit ihren Fragen nicht gerade auf fruchtbaren Boden.

“Flüchtiges Glück“ ist, wie schon „Geteilte Träume“ wieder ein sehr emotionaler Roman von Ulla Mothes.
Man spürt, dass die Autorin genau weiß wovon sie schreibt.
Sie ist selbst in der DDR aufgewachsen, hat einen Ausreiseantrag gestellt und konnte 1986 aus der DDR ausreisen.
Die Erzählung und auch die Protagonisten sind sehr authentisch.
Der Leser bekommt einen guten Eindruck vom Leben in der DDR.
Von den guten Seiten wie auch von den schlechten Seiten.
Von den Menschen die frei entscheiden wollen, die sagen wollen was sie denken.
Und auch von den Menschen die sich eins mit dem Staat fühlen.
Die Protagonisten sind sympathisch und interessant.
Milla sucht nach ihren Wurzeln.
Dabei stößt sie unbewusst in ein Wespennest.
Ihre Großmutter Agnes hat in der DDR für die Stasi gearbeitet.
Hier gibt es viel aufzuarbeiten.
Lange weiß man als LeserInn nicht was sich Agnes alles hat zu Schulden kommen lassen.
Man lässt seine Gedanken spielen und stellt Vermutungen an.
Agnes und ihr Mann Franz sind mir aber auch durchaus sympathisch.
Man erfährt einiges über ihr Leben zu DDR Zeiten.
Auch Millas Mutter Jola ist sympathisch, auch wenn ich lange nicht verstanden habe warum sie um Millas Vater so ein Geheimnis gemacht hat.

Nur mit Navid habe ich zeitweise gehadert. Er hat Milla oft sehr unter Druck gesetzt, damit sie der Vergangenheit nachgeht.
Auf der einen Seite konnte ich ihn verstehen. Er hat seine ganze Familie in Afghanistan verloren.
Jetzt wo er Vater wird möchte er sich eine eigenen Familie aufbauen und da soll es keine Geheimnisse geben.
Manchmal dachte ich aber auch er sollte etwas mehr Feingefühl Milla gegenüber haben. Schließlich ist es ihre Familie.
Dann hätten wir aber diese ergreifende Geschichte nie lesen können.
Ulla Mothes Schreibstil ist flüssig, sehr emotional und leicht verständlich.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet.
Man konnte sich in die einzelnen Figuren sehr gut hineinversetzen.
Die Geschichte ist ergreifend und authentisch erzählt.

Beim Lesen ist mir wieder einmal bewusst geworden wie wichtig Familie ist.

Bewertung vom 26.02.2022
Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4
Raabe, Marc

Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4


ausgezeichnet

Achtung Hochspannung
Tom Babylon hat schon immer daran geglaubt das seine kleine Schwester Viola noch lebt und er sie eines Tages finden wird.
Sollte der Tag jetzt kommen?
Im Keller seines Elternhauses hat er ein Foto gefunden, auf dem Viola als erwachsene Frau zu sehen ist.
Als sein Vater kurz darauf bei einem Unfall in der U-Bahn ums Leben kommt, hat Tom den Verdacht dass noch jemand auf der Suche nach Viola ist.
Tom hat seinen früheren Mentor Dr. Walter Bruckmann in Verdacht. Der hatte geschworen Tom das Leben zur Hölle zu machen.
Allerdings sitzt Bruckmann in einer psychiatrischen Anstalt.

„Violas Versteck“ ist der 4. und letzte Band der Thriller-Reihe mit dem Ermittler Tom Babylon und der Psychologin Sita Johanns von Marc Raabe.
Nachdem der letzte Band mit einem Cliffhanger geendet hat habe ich dieses Buch schon sehnsüchtig erwartet.

In diesem letzten Band ermitteln Tom Babylon und die Psychologin Dr. Sita Johanns auf eigene Faust.
Drei Bände lang wurde hierauf aufgebaut.
Deshalb empfehle auch jedem die vorherigen Bände zu lesen. Nicht nur zum besseren Verständnis, auch der Spannung wegen.

Tom ist immer schon fest davon überzeugt, dass seine Schwester noch lebt. Als kleines Mädchen ist sie einfach verschwunden. Es gab keine Spur mehr von ihr.
Doch in letzter Zeit dachte Tom bei seinen Ermittlungen immer wieder Hinweise gefunden zu haben die mit Viola im Zusammenhang stehen.

Am Ende des letzten Bands hat Tom plötzlich bei seinen Eltern im Haus ein Foto von Viola gefunden auf dem sie als erwachsene Frau zu sehen ist.
Haben seine Eltern Kontakt zu Viola? Wissen sie wo sie sich versteckt?
Doch sein Vater kommt bei einem U-Bahn Unfall ums Leben.
Tom glaubt nicht an einen Unfall.
Sein größer Widersacher, dem er so eine grausame Tat zutraut sitzt in einer psychologischen Anstalt.
Hier kommt Sita ins Spiel. Die Psychologin unterstützt Tom bei seiner Suche.
Der Autor hat für seinen Abschlussband wirklich alle Register gezogen.
Das Buch ist an Spannung nicht mehr zu überbieten.

Ob das Rätsel über Violas Verbleiben gelöst wird musst du selber lesen.

Marc Raabe bleibt seinem Schreibstil treu.
Mit spannenden Rückblenden führt er uns immer wieder in die Vergangenheit von Tom und Viola.
Mit viel Spannung und immer neuen Wendungen hält er seine LeserInnen in Atem.
Man sollte sich, wenn man das Buch in die Hand nimmt nichts vornehmen außer Lesen-Essen-Schlafen.
Wobei letzteres ziemlich kurz kommt.

Bewertung vom 21.02.2022
Boom Town Blues
Dunne, Ellen

Boom Town Blues


ausgezeichnet

Spannung vom Feinsten
Die deutsch-irische Kommissarin Patsy Logan nimmt sich eine Auszeit und will in Irland zur Ruhe kommen.
Doch als die österreichische Botschaft Opfer eines Giftanschlags wird muss Patsy nach Dublin.
Schnell findet sich Patsy in den Wirren von Habgier und skrupelloser Menschen wieder.

"Boom Town Blues" ist der 3. Band der Patsy Logan Reihe von Ellen Dunne.
Die vorherigen Bände kenne ich noch nicht. Das werde ich aber schnellstens nachholen.

Bei diesem Buch hat die Autorin alle Register gezogen.
Das Buch ist spannend und vor allen facettenreich.
Hier geht es um die Ermittlerin Patsy Logan die ein wenig zur Ruhe kommen möchte nach vielem privaten und beruflichem Stress.
Doch als ein Giftanschlag in der österreichischen Botschaft passiert und eine junge Frau ermordet wird soll Patsy die Dubliner Ermittler unterstützen.
Obwohl sie ja in Irland nicht offiziell ermitteln darf tut sie es doch auf eigene Faust.
Und es ist Wahnsinn, was sich da im Laufe der Geschichte offenbart.

Ellen Dunne erzählt die Geschichte in einem rasantem Tempo.
Man wird wie durch einen Sog in das Buch hineingezogen und kann es kaum aus der Hand legen.

Patsy Logan ist eine sympathische und interessante Ermittlerin.
Irland lernt man von einer Seite kennen sie man sich nie erträumt hätte.
Ich war manchmal richtig schockiert.
"Boom Town Blues" ist ein spannender und informativer Thriller. Genau so wie ich es liebe.

Bewertung vom 18.02.2022
Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1


ausgezeichnet

Der gute, alte englische Krimi ist zurück

Judith Potts wurde Zeugin als ihr Nachbar ermordet wurde.
Die Polizei glaub der der 77jährigen Kreuzworträtsel-Autorin nicht, da es keine Leiche gibt.
Was bleibt Judith Potts anderes übrig als selbst zu ermitteln.
Ihr zur Seite stehen die Hundesitterin Suzie und die Pfarrersfrau Becks.
Sie gründet den Marlow Murder Club und machen sich auf Spurensuche. Doch da gibt es einen weiteren Mord.

Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar ist der Auftakt zu einer neuen Krimi Reihe von Robert Thorogood.

Der Handlungsort ist das kleine und beschauliche Städtchen Marlow an der Themse.
Die Protagonisten sind hervorragend konzipiert.

Mrs. Potts ist die Hauptperson. Sie ist 77 Jahre alt und Kreuzworträtsel-Autorin. Sie hat eine Leidenschaft für Whiskey und für das Nacktbaden in der Themse.
Nachdem sie mitbekommen hat, dass ihr Nachbar ermordet wurde und die Polizei ihr keinen Glauben schenkt ermittelt sie auf eigene Faust.

Auch Suzie Harris ist eher eine biedere Frau.
Sie führt die Hunde anderer Leute aus und raucht gerne selbstgedrehte Zigaretten.

Becks Starling, die Pfarrersfrau versorgt Mann und Kinder.
Außerdem singt sie den Sopran im Kirchenchor.

Alles drei sind ganz normale Frauen mit einem ganz normalen Leben.
Im Verborgenen sind sie die Mitglieder des Marlow Murder Club und versuchen den Mörder von Mrs. Potts Nachbarn aufzuspüren.

Robert Thorogood erzählt den Krimi nach guter, alter englischen Art und lässt mich etwas an Agatha Christie denken.
Der Krimi ist spannend und humorvoll zugleich.
Mit seinem britischen Humor zaubert der Autor seinen LeserInnen ein Lächeln ins Gesicht und lädt förmlich zum Mitraten ein.

Die neue Krimireihe Mord ist Potts’ Hobby ist eine Bereicherung für den Krimi-Markt.

Bewertung vom 16.02.2022
Im Schatten der Wende
Goldammer, Frank

Im Schatten der Wende


ausgezeichnet

Ein Beitrag zum besseren Ost-West Verständnis

Tobias Falck hat gerade seine Ausbildung als Kriminalpolizist beendet als die Mauer geöffnet wird.
Seine neue Stelle beim Kriminaldauerdienst in Dresden wird zu einer großen Herausforderung, da die Öffnung der Mauer auch die Kriminalität im Land verändert.
Als Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main um Amtshilfe bittet, beginnt die Suche nach einem Auftragsmörder.
Dabei gerät das Ostdeutsche Team unter großen Druck. Unterscheidet sich die Vorgehensweise zwischen Ost und West doch erheblich.


„Im Schatten der Wende“ ist der erste Band einer neuen Krimireihe von Frank Goldammer.
Mit seiner Max Heller Reihe hat der Autor seinen LeserInnen schon recht viel geschichtliches Vermittelt.
Diese erfolgreiche Reihe endetet mit dem Bau der Mauer.
Jetzt macht Frank Goldammer einen Sprung in die Zeit des Mauerfalls.

Im Mittelpunkt steht der junge Tobias Falck.
Am Anfang ist er noch Volkspolizist, macht dann eine Ausbildung zum mittleren Dienst und findet sich danach beim Kriminaldauerdienst wieder.
Zusammen mit seiner Kollegin Steffi Bach und seinem Vorgesetzten Edgar Schmidt versucht er für Recht und Ordnung zu sorgen, was gar nicht so einfach war.
Nach dem Mauerfall werden die Polizisten plötzlich mit ganz anderen Verbrechen konfrontiert.
Auch das Verhalten der Bevölkerung gegenüber der Polizei verändert sich. Haben die Menschen früher noch strammgestanden und hatten Respekt, beschimpfen sie die Beamten jetzt, gehen sie sogar tätlich an.
Die Ermittlungen waren für mich in diesem Buch zweitrangig und auch etwas chaotisch. Leichen verschwanden und tauchten wieder auf. Die Polizei war oft rastlos.
Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main, die um Amtshilfe gebeten hatte, sah sich in eine andere Welt versetzt.

Viel wichtiger waren mir in diesem Buch die Gedanken und die Gefühle der Charaktere.
Die Polizisten hingen in der Luft.
Der Satz „Keiner sagt mir was“ der beschreibt es sehr gut.
Die Polizisten wussten nicht mehr wie sie vorgehen sollten, was sie durften.
Dabei behinderte die Respektlosigkeit derer sie sich plötzlich gegenüber sahen erheblich.
Die Mauer war zwar geöffnet aber immer noch war die DDR ein eigener Staat mit eigener Währung. Keiner wusste wie es weitergehen sollte.

Diese Gefühle und zum Teil auch die Hilflosigkeit der Menschen hat mir Frank Goldammer gut vermitteln können.
Ich, als Westdeutsche, die keine Berührungspunkte zur ehemaligen DDR hatte, habe mich damals sehr gefreut als die Mauer fiel.
Was das für die Menschen in der DDR bedeutet, die ja schließlich in diesen Staat hineingeboren wurden war mir nicht so richtig klar.

Ich denke im Laufe der nächsten Bände wird man noch einige interessanten Dinge erfahren. Auch die Kriminalpolizei wird sich bestimmt weiter entwickeln.
Ich bin schon sehr gespannt.

Bewertung vom 13.02.2022
Tage der Entscheidung / Palais Heiligendamm Bd.3
Grünig, Michaela

Tage der Entscheidung / Palais Heiligendamm Bd.3


ausgezeichnet

Der aufregendste Band und hoffentlich nicht das Ende
Mittlerweile arbeitet Julia als dritte Generation im Hotel Palais Heiligendamm mit.
Die politischen Verhältnisse in Deutschland ändern sich spürbar.
Auch im Palais steigen Parteigrößen ab.
Dabei lernt Julia Hugo und Fabian kennen, zwei Männer die ihr Herz höher schlagen lassen. Für welchen wird Julia sich entscheiden?
Paul ist hin und her gerissen zwischen der Leitung des Hotels und dem Wunsch Carls wieder nach Berlin zurückzukommen.
Er fechtet einen Kampf zwischen Liebe und Moral aus.

„Palais Heiligendamm – Tage der Entscheidung“ ist der dritte Band der Heiligendamm Saga von Michaela Grünig.
Lange habe ich gewartet und jetzt ist es endlich soweit.
Ich darf Elisabeth, Julia, Julius, Paul und all die Lieben wieder treffen.
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1935.
Paul leitet das Hotel Palais Heiligendamm, wird aber von Carl gedrängt wieder nach Berlin zu kommen und eine Stelle im Ministerium anzunehmen. Eine Entscheidung die ihm nicht leicht fällt.
Paul hat sich zu einem tollen und verlässlichen Menschen entwickelt.
In diesem Buch musste ich oft um sein Wohl zittern, den er hat sich für andere immer wieder in Gefahr gebracht.
Auch Julia hat sich sehr gut entwickelt.
Sie arbeitet jetzt in der dritte Generation im Hotel mit und zeigt das gleiche glückliche Händchen wie ihre Mutter Elisabeth.

Die Aufrechterhaltung des Hotels ist in dieser Zeit nicht leicht.
Immer wieder steigen Parteigrößen ab, die von den Falkenhayns nicht so gerne gesehen werden.
Auch die Beschaffung der Lebensmittel um die exklusive Küche des Hotels aufrecht zu erhalten wird immer schwieriger.

Anhand Julias bester Freundin Ava, die Jüdin ist erleben die
LeserInnen die sich ändernde Zeit sehr authentisch mit.

Luise möchte ich auch gerne noch erwähnen. Auch sie hat, wenn ich an den ersten Band zurückdenke eine große Entwicklung durchlebt.
Sie ist in einer sehr unglücklichen Scheinehe mit Carl gefangen.
So gerne möchte ich ihr etwas Glück wünschen. Ob mein Wunsch in diesem Band in Erfüllung geht muss jeder selber lesen.

Auch in diesem Band lässt die Autorin ihre Protagonisten manchen Umweg gehen, immer wieder wirft sie ihnen Steine in den Weg und man leidet beim Lesen mit den einzelnen Charakteren.
Michaela Grünig lässt viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfließen und vermittelt somit ein Stück deutsche Geschichte auf sehr unterhaltsame Art.
Ihr Schreibstil ist so fesselnd, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Einmal mit der Geschichte angefangen wird man wie durch einen Sog hineingezogen.

Die Geschichte um das Hotel Palais Heiligendamm wurde als Trilogie geplant.
Es gibt aber noch so einige offene Fragen die ich noch gerne beantwortet hätte.
Ich kann die Charaktere in der jetzt anbrechenden schwierigen Zeit einfach noch nicht alleine lassen. So hoffe ich, dass sich der Verlag und Michaela Grünig dazu entschließen können einen vierten Band zu veröffentlichen.
Ich denke diesen Wunsch werde viele LeserInnen mit mir teilen.

Bewertung vom 28.01.2022
Der Herzgräber
Williams, Jen

Der Herzgräber


sehr gut

spannend, mysteriös und zum Teil gruslig

Heather Evans Mutter hat Selbstmord begangen.
Jetzt findet Heather im Nachlass ihrer Mutter Briefe des Serienmörders Michael Reave.
Der Serienmörder hat Frauen auf bestialische Art getötet und sitzt seit 20 Jahren im Gefängnis.
Jetzt ist wieder eine Frau ermordet worden. Die Leiche ist in einem ausgehöhlten Baumstumpf versteckt.
Das Herz wurde herausgerissenen und Blumen an die Stelle gesteckt.
Genau die Handschrift von Michael Reave.
Und es bleibt nicht bei dieser einen Frauenleiche.
Heather ist Journalistin und entscheidet zusammen mit dem Ermittler Detective Ben Parker, dass sie Micharel Reave im Gefängnis einen Besuch abstattet.
Heather möchte wissen woher er ihre Mutter kennt und ob er von den Selbstmordabsichten wusste und natürlich auch Fragen über die neuen Frauenmorde.
Noch ahnt Heather nicht in welche Gefahr sie sich begibt.

„Der Herzgräber“ ist der erste Thriller der preisgekrönten Autorin Jen Williams.
Ich fand diesen Thriller überaus spannend, ja manchmal sogar richtig gruslig.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
In der Gegenwart kümmert sich die Journalistin Heather, nach dem Selbstmord ihrer Mutter um die Haushaltsauflösung. Dabei entdeckt sie mysteriöse Briefe eines Serienmörders.
Nachdem Frauen wieder auf die gleiche Weise getötet werden beschließt sie sich mit dem Serienmörder, der seit 20 Jahren im Gefängnis sitzt Kontakt aufzunehmen.
Hier ergeben sich spannende und mysteriöse Gespräche.

Das führt in die zweite Zeitebene, die Vergangenheit.
Hier erfahren die LeserInnen wie Michael Reave zum Serienmörder wurde.
Diese Abschnitte sind schwer zu lesen und ich musste das Buch immer wieder einmal beiseite legen um mich wieder zu erden.

Die wichtigste Rolle für mich spielte die Vergangenheit.
Hier tun sich wahre Abgründe auf.
Auch in der Gegenwart sind viele Dinge äußerst mysteriös. Heather hat immer wieder das Gefühl, dass jemand im Haus ihrer Mutter war.

Die Atmosphäre in diesem Thriller ist recht dunkel. Das Gefühl, dass ich beim lesen hatte war oft beklemmend.
Trotzdem musste ich immer weiter lesen, auch wenn ich manchmal eine kleine Pause einlegen musste.
Ich wollte wissen was als nächstes passiert.

Jen Williams hält die Spannung über das gesamte Buch. Die Stimmung passt zur Story.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.

„Der Herzgräber“ ist für mich eine Mischung aus Thriller und Mystery mit Gruselelementen.
All das verbindet die Autorin gekonnt.
Ich würde mich freuen noch einmal einen Thriller der Autorin lesen zu dürfen.

Bewertung vom 12.01.2022
Die Frauen von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.1
Maly, Beate

Die Frauen von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Emotionaler und unterhaltsamer Historischer Roman

Emma wird im Sommer 1914 eine der ersten Tierpflegerinnen und muss sich in der Männerwelt behaupten.
Im Tiergarten Schönbrunn in Wien geht sie mit ihrer großen Liebe zu Tieren ganz in der Pflege der Tiere auf.
Dann bricht der erste Weltkrieg aus und die Männer müssen an die Front.
Emma muss mehr Verantwortung für die Tiere übernehmen und sich gleichzeitig um ihre schwangere Schwester kümmern.
Der Tierarzt Julius, der an der Front verletzt wurde steht Emma im Zoo zur Seite.
Gegen Ende des Krieges, als der Hunger in der Bevölkerung immer größer wird steht der Zoo kurz vor der Schließung.
Können Emma und Julius den Zoo retten?

„Die Frauen von Schönbrunn – Ein Leben für das Wohl der Tiere“ ist der Auftakt einer neuen Saga von Beate Maly.

Ich habe schon sehr viele Saga gelesen und auch viele die sich in der Zeit des 1. und 2. Weltkriegs bewegten.
Das Thema Tiere, Zoo, Tierpflegerinnen ist neu für mich und deshalb um so interessanter.

Mit Emma hat die Autorin einen tollen Charakter erschaffen.
Gerne wäre sie Tierärztin geworden, doch zu dieser Zeit war es in Wien einer Frau nicht möglich zu studieren
So geht Emma mit großer Leidenschaft auf in der Pflege der Tiere.
Sie ist eine starke Frau die weiß was sie will.
Auch Julius der Tierarzt ist mir sympathisch. Er wurde an der Front verletzt und ist in den Zoo zurückgekehrt.
An Emmas Seite kämpft er auch in schwierigen Zeiten für den Zoo.
Emma hingegen hilft Julius sein Trauma das er vom Krieg mitgebracht hat zu verarbeiten.

Beate Maly erzählt die Geschichte sehr einfühlsam und emotional. Auch hat sie viel Zeitkolorit in die Geschichte einfließen lassen.
So liest man nicht nur die Geschichte von Emma, ihrer Familie und Julius sondern auch von der Not der Menschen, von Hunger und Krieg.

Der Schreibstil von Beate Maly ist flüssig und gut verständlich. Es macht Spaß zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin.

Eine wunderschöne Saga, ich freue mich schon auf den 2. Band
„Die Kinder von Schönbrunn-Träume von einer besseren Welt“ der im Februar 2023 erscheinen soll.