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Benutzername: 
Biene101
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 218 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2021
Komm gut heim
Revers, Andrea

Komm gut heim


ausgezeichnet

Miss Marple lässt grüßen
Wie schön war das denn ! Ein Eifelkrimi mit einer wunderbaren Protagonistin á la Miss Marple.

Frederike Kriminalkommissarin i.R. macht beim Tod einer Nachbarin von Freundin Grete eine Entdeckung und damit ist ihr kriminalistischer Spürsinn erwacht.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und man bekommt ausgiebig Gelegenheit zum knobeln und vermuten. Vor allem, weil man als Leser immer einen klitzekleinen Vorsprung durch die Gedankensequenzen des Mörders hatte.

Die Charaktere sind allesamt wunderbar gezeichnet und sehr sympathisch.

Das Ende, nun das habe ich so nicht erwartet und es war wirklich toll erdacht und geschrieben.

Ich freue mich auf ein Wiederlesen mit Frederike und natürlich Kater Hannelore.

Bewertung vom 01.11.2021
Die Kampagne / Maggie Costello Bd.3
Bourne, Sam

Die Kampagne / Maggie Costello Bd.3


ausgezeichnet

Facettenreich und unerwartet
Sam Bourne's 3. Band rund um die Anwältin Maggie Costello spielt im politischen Amerika mitten in den Kandidaturen zur Präsidentschaftswahl. Die Staranwältin Natasha Whintrop gilt inoffiziell als heiße Anwärterin, bis sie eines Nachts in ihrem Haus überfallen wird und dabei ihren Angreifer tötet.
Schnell verdichtet sich die Annahme, dass an der Schilderung des Tatherganges irgendetwas unstimmig ist. Obwohl sie zunächst als # me-Too Heldin gefeiert wird, stellt sich die Frage, ist sie es wirklich? Natasha ruft Maggie Costello zur Hilfe, die als Troubleshooterin bekannt ist.
Sam Bourne gewährt tiefe Einblicke in den amerikanischen Wahlkampf und die Macht der sozialen Medien, die einen stellenweise schaudern lassen.
Das zweite Thema ist sexuelle Nötigung und deren dramatisch niedrigen Verurteilungsraten. Das Buch bietet bei allen Themen viel Potential zum Nachdenken, Diskutieren und Recherchieren.
Die Charaktere sind mit viel Tiefgang gezeichnet und bilden ein nicht unkompliziertes Geflecht, dass man mit viel Aufmerksamkeit verfolgen muss, um nicht den Überblick zu verlieren.
Fast alle losen Fäden werden am Ende stimmig zusammengeführt, eventuelle offene Fragen bleiben der Phantasie des Lesers überlassen.
Ich war mir zeitweise nicht sicher, ob man es hier tatsächlich mit einem Thriller zu tun hat. Aber ja, es ist ein gut geschriebener Politthriller, der durch die Komplexität der Themen bis zum Schluss undurchsichtig bleibt.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.10.2021
Im Bann der Bilder / Der Traumpalast Bd.1
Prange, Peter

Im Bann der Bilder / Der Traumpalast Bd.1


sehr gut

Kino, Berlin und die „Goldenen 20er“
Peter Prange nimmt uns in seinem neuen Buch mit in das Berlin der 20er Jahre. Eine Zeit in der die Gegensätze nicht größer sein könnten. Die Menschen spüren die Nachwehen des 1. Weltkrieges, die Nationalsozialisten gewinnen zunehmend an Einfluss, der Kampf um die politische Macht hat begonnen, die Inflation ist in schwindelnden Höhen und die Menschen haben finanzielle Schwierigkeiten und können sich zum Teil keine Lebensmittel mehr kaufen. Dem gegenüber steht der Hunger nach Unterhaltung und Ablenkung von den Problemen.
In dieser Zeit begleiten wir die Liebesgeschichte von Tino Reichenbach, Bankierssohn und Rahel Rosenberg, Tochter eines Schneiders und jüdischen Glaubens. Es ist eine Geschichte mit Höhen und Tiefen in Zeiten des Umbruchs.
Dazu erleben wir die Anfänge des Kinos. Der Boden für die weitere Entwicklung des Kinos ist jedoch bereitet, da die Menschen Ablenkung brauchen. Wir erfahren vieles über die Schwierigkeiten der Finanzierung, die Art der Filme und die Macht der Beeinflussung, die in diesem Medium steckt. Außerdem begegnen wir vielen bekannten Namen von Schauspielern*innen und Regisseuren.
Die Charaktere in dem Buch sind alle sehr authentisch beschrieben. Peter Prange arbeitet mit historischen und fiktionalen Personen und verknüpft dabei Geschichte und Fiktion auf wunderbare Art und Weise.
Man merkt diesem Buch sofort an, dass die historischen Fakten penibel recherchiert wurden, aber eine gewisse Vorkenntnis über die Ereignisse dieser Zeit sind empfehlenswert.
Peter Prange achtet sehr darauf, wie er auch in seinem Nachwort beschreibt, dass er die Sprache der Zeit übernimmt und sie nicht dem politisch korrekten Stil von heute anpasst.
Der mittlere Teil des Romans hätte ein wenig mehr gestrafft sein können, hier tuen sich doch einige Längen auf. Für das Lesevergnügen fällt das aber nicht so sehr ins Gewicht, daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.10.2021
Tiefschwarze Schuld
Matiszik, Thomas

Tiefschwarze Schuld


sehr gut

Thriller mit Wendungen
Mit dem Prolog steigt der Leser direkt in die Handlung ein. Es folgt ein Pageturner, der es in sich hat. Viele Handlungsstränge und Charaktere werden gekonnt miteinander verbunden. Die Themen sind vielfältig. Es geht um Medikamentenzulassung, Misshandlung im Pflegeheim, Kinderhändler, Selbstmorde, Psychopathen und Rache.
Die Kapitel sind kurz und knackig, der Schreibstil lässt einen durch die Seiten fliegen. Die verschiedenen Zeitebenen, Handlungsstränge und Charaktere erfordern ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit. Aber nach den ersten Kapitel sieht man klarer und der Lesespaß startet richtig durch.
Die Hauptprotagonistin Corinna Dupont ist eine Frau mit Ecken und Kanten, mit der ich noch nicht so richtig warm werden konnte. Aber dem Lesevergnügen tat dies überhaupt keinen Abbruch.
Am Ende hätte ich mir vielleicht eine, ein wenig, ausführlichere Auflösung gewünscht. Das Ende des Buches bietet schon eine Grundlage für Buch Nr. 2.
Von mir eine Leseempfehlung !

Bewertung vom 14.10.2021
Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers / Die Stollwerck-Saga Bd.1
Eder, Rebekka

Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers / Die Stollwerck-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Kamelle und Zeitgeschichte
Als Kölnerin war ich sehr gespannt, ob es gelungen ist Historie und Fiktion gut miteinander zu verknüpfen. Ja, es ist gelungen, sogar unglaublich überzeugend.
Es wird die Geschichte von Anna Sophia Müller, der Apothekerstochter und Franz Stollwerck, dem Zuckerbäcker erzählt. Wir erleben mit, wie sich die beiden, allen Widrigkeiten zum Trotz, finden. Sie gründen ein Geschäft für Backwaren und Annas persönlich kreierte Hustenbonbons. Sie kämpfen von Anfang an gegen Widerstände, Verrat und Intrigen.
Das Buch ist bildgewaltig und sehr detailgetreu geschrieben. Der Schreibstil ist so flüssig und leicht, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.
Wir lernen viel über Bonbonherstellung,  das Leben in Köln im 19. Jahrhundert, Märzrevolution und Frauenbewegung. Die Charaktere sind alle fein ausgearbeitet und entwickeln sich vor allem in der Geschichte weiter.
Die Elemente Liebe, Drama und Mystik geben der Geschichte noch zusätzlichen Pfiff.
Die unterschiedlichen Erzählstränge lassen einen durch die 600 Seiten fliegen.
Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen und bin gespannt auf Band 2 und wie es mit der Familie Stollwerck weiter geht.

Bewertung vom 11.10.2021
Das Geheimnis der schwarzen Pyramide
Reimer, David

Das Geheimnis der schwarzen Pyramide


sehr gut

Exzellentes Kopfkino
Das war mein erster Abenteuerroman überhaupt. Aufmerksam bin geworden durch das Thema Ägypten, da dies immer schon eine besondere Faszination  für mich hatte.
Ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist ein Mix aus Rätsel lösen unter Zeitdruck (fast wie ein Escape Room), geheimnisvoller ägyptischer Mythologie und Geschichte und einem klassischen Abenteuer im Stil von Indiana Jones.
Der Schreibstil war angenehm leicht und flüssig, erforderte jedoch auch Aufmerksamkeit, wenn es in den Bereich der Mythologie und Geschichte ging, der nebenbei sehr gut recherchiert war.
Die Rätsel und Suchen waren wirklich liebevoll ausgedacht und allesamt spannend. Es hat Spaß gemacht mitzufiebern oder das Rätsel vielleicht ein paar Zeilen vorher zu lösen.
Die Charaktere haben alle Facetten bedient, der Archäologe und Abenteurer, Schurken, kriminelle Ex-Ehemänner, Frau mit Geheimnissen etc.
Die Dialoge waren spritzig und schlagfertig, der Humor kommt nicht zu kurz.
Ich kannte die ersten Bände der Reihe nicht, was für das  Lesevergnügen jedoch nicht hinderlich war.
Das Ende des Buches lässt den Leser auf einen ebenso spannenden 5. Teil hoffen.

Bewertung vom 09.10.2021
Blinder Zorn und Blaue Zipfel
Ringlein, Birgit

Blinder Zorn und Blaue Zipfel


ausgezeichnet

Genusskrimi mit viel Humor und Spannung
Was für ein Lesevergnügen. Der Autorin gelingt es, Spannung und fränkische Kulinarik perfekt zu verbinden. Eigentlich hat man während des Lesens immer Hunger.
Der Schreibstil ist leicht, flüssig und sprüht vor Witz und Charme. Geschickt wird der fränkische Dialekt eingesetzt. Wenn man sich, als Nicht-Franke, einmal eingelesen hat, ist der Dialekt wirklich ein Sahnehäubchen. Die Figuren wirken dadurch wie aus dem Leben und man fühlt sich mittendrin im Geschehen.
Auch der verbale Schlagabtausch zwischen den Protagonisten trägt dazu bei, dass der ganz Krimi sehr lebendig wirkt und es nie langweilig wird.
Die Hauptfigur Dora Dotterweich, ist ein wunderbarer Charakter. Stets ein bisschen zu neugierig, redet erst, denkt dann und ermittelt ohne Rücksicht auf Verluste, auch wenn sie selber, das ein oder andere Mal Schaden nimmt.
Der Krimi ist aber auch spannend bis zum Schluss.
Ich habe mich super unterhalten gefühlt und werde die Reihe sicher weiter verfolgen.

Bewertung vom 07.10.2021
Die Frau, die den Himmel eroberte
Giese, Vanessa

Die Frau, die den Himmel eroberte


ausgezeichnet

Pionierin der Luftfahrt
Vanessa Giese beschreibt das Leben von Käte Paulus, der Luftfahrtpionierin, indem sie Historie und Fiktion gekonnt verknüpft.
Die Romanbiographie punktet auch mit einem tollen und bildgewaltigen Schreibstil, der ein wirkliches Lesevergnügen bietet.
Der Roman selbst wird auf zwei Ebenen erzählt. Die sterbende Käte Paulus erzählt ihre Lebensgeschichte. Obwohl die Abschnitte in der Gegenwart (1935) nur kurz sind, geben sie doch einen Einblick in ihre letzten Gedanken.
Am Ende des Buches gibt es eine Stelle, in der sie sich beschreibt, als Luftakrobatin, Unternehmerin und Erfinderin des Paketfallschirms.
Nach vielen Schicksalsschlägen und missglückten Beziehungen identifiziert sie sich genau über diese Punkte.
Vanessa Giese beschreibt eine taffe, junge und moderne Frau, die in der Männerwelt und während des Krieges ihren Weg geht und sich in ihren Einstellungen nicht verbiegen lässt.
Beeindruckend sind auch die Beschreibungen über die Entbehrungen und das Elend während des Ersten Weltkrieges. Auch die Wegbegleiter aus Politik und Wirtschaft spiegeln die Zeit wieder.
Ich kannte Käte Paulus vorher nicht, aber sie und andere Pionierinnen sollten viel mehr gewürdigt werden. 
Von mit eine klare Leseempfehlung

Bewertung vom 04.10.2021
Ein Grab für zwei
Holt, Anne

Ein Grab für zwei


gut

Schwierig
Anne Holt hat eine neue Ermittlerin. Selma Falck, spielsüchtige Anwältin, Ex-Leistungssportlerin, eine Frau mit Ecken und Kanten.
Der Fall selbst spielt im Leistungssport Langlauf mit allen Begleiterscheinungen, Doping, Macht und Korruption.
Zum Inhalt, ein Dopingfall in der norwegischen Nationalmannschaft und ein Mord. Dazu Selma Falck. Also alles angerichtet für ein gutes Buch ?
Der Schreibstil ist kurz und eigentlich angenehm zu lesen. Dazu kommen kurze Kapitel und Perspektivwechsel, die das Geschehen von allen Seiten beleuchten. Bizarr ist die Einfügung eine Drehbuchs in Kapitelform, dass bei mir für maximale Verwirrung gesorgt hat.
Jetzt die Antwort, nein es ist kein gutes Buch. Es hat mich nicht überzeugt. Zu viele Protagonisten, die insgesamt recht blass und unter den Möglichkeiten der Story blieben. Auf den ersten hundert Seiten passiert schon soviel mit vielen Personen, dass man da schon leicht den Überblick verliert. 
Auch die langen Ausschweifungen über den Skiverband haben die Story nicht weiter gebracht und waren, in meinen Augen, eher störend.
Dennoch gibt es Abschnitte, die wirklich gut und spannend sind, aber es hält nicht an und der Spannungsbogen fällt sofort wieder rapide ab.
Einen zweiten Fall mit Selma Falck wird es für mich nicht geben. Es ist schade, denn das Thema hatte wirklich Potential.

Bewertung vom 26.09.2021
Tod am Canal Grande / Ein Fall für Jackie Dupont Bd.3
Lambert, Eve

Tod am Canal Grande / Ein Fall für Jackie Dupont Bd.3


sehr gut

Netter und unterhaltsamer Krimi
Jackie Dupont ermittelt im Venedig der 20er Jahre inmitten von Agenten und Adeligen bei Morden mit und ohne Leiche.

Der Autorin gelingt es durch immer neue Wendungen und unerwarteten Ereignissen die Spannung aufrecht zuhalten. Die Charaktere sind allesamt liebevoll gezeichnet, leicht verschroben und positiv überzeichnet.

Die Story ist gekennzeichnet durch viel Humor (Sargent, der Hund, ist der Knaller).

Was auch besonders gut gelungen ist, ist die Beschreibung der Schauplätze in Venedig. Dies gibt der ganzes Geschichte nochmals den letzten Schliff.

Ich habe die ersten Bände nicht gelesen und hatte keine Probleme mich in der Story zurechtzufinden.

Ich habe eine vergnüglichen und unterhaltsamen Krimi erwartet und bekommen.