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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2011
Herzweh
Glickfeld, Carole L.

Herzweh


ausgezeichnet

Dieser Roman lädt ein, die Entwicklung einer einfach gestrickten zudem sehr abergläubischen jungen Frau mitzuerleben. Chenia heißt die junge Jüdin und lebt im New York der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts.

Eigentlich beschreibt Carole Glichfeld in ihrem Debütroman das "Herzweh" von Chenia, aber es gelingt ihr darüber hinaus an Stimmung aus dieser Zeit viel mehr einzufangen. Wie war das Leben einer Immigrantenfamilie? Wie fand man sich zurecht im großen New York? Die Autorin beschreibt gefühlvoll, aber nicht kitschig Themen wie Hoffnungen, Pflichterfüllung, Ehe und Enttäuschungen.

Vor Bildung kann Chenia nicht strotzen, aber sie sagt was sie denkt und hat einen ausgeprägten gesunden Instinkt für das Menschliche. Ihrer Ehe geht es nicht gut. Es gibt eine verzwickte neue Liebe mit einem Mann, von dem sie erst viel später erfährt, dass auch er verheiratet ist.

Auch wenn Cover und Titel des Buches dazu verleiten in diesem Roman eine Schnulze zu vermuten, es ist keine Schnulze! Vielmehr eine Hommage an eine Generation von Menschen die sich einer neuen Welt annähern mussten!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2011
Das Sommerhaus
Hilderbrand, Elin

Das Sommerhaus


ausgezeichnet

Elin Hilderbrand hat eine äußerst gefühlvolle, aber keineswegs schnulzige Familiengeschichte geschrieben. Besonders intensiv hat die Autorin die Beziehungen einzelner Familienmitglieder ins Visier genommen.

Beispielsweise ist da Tate, auf der einen Seite ein Genie für alles was das Thema Computer angeht, auf der anderen Seite untauglich fürs praktische Leben.

Das Interessante für den Leser ist, die Autorin erzählt immer aus der Sicht des jeweiligen Familienmitgliedes. Dies sorgt für Abwechslung, gute Unterhaltung und auch einen gewissen psychologischen Einblick.

Um dem ganzen noch einen gewissen Kick zu geben, lässt Elin Hilderbrand ihre Geschichte auf der kleinen Privatinsel Tuckernuck spielen. Eine herrliche Idee.

Das Buch gehört in jeden Ferienkoffer!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.07.2011
11.9. - zehn Jahre danach
Bröckers, Mathias; Walther, Christian C.

11.9. - zehn Jahre danach


ausgezeichnet

Zehn Jahre nach den Anschlägen versuchen die beiden Autoren zum wiederholten Mal das Lügengebäude der US - Administration zum Einsturz zu bringen.

Das eigentlich große und für unsere Geschichtsschreibung wichtige Thema wird von Bröckers / Walther sehr gut angegangen. Auch die Vielzahl ihrer Beiträge in diesem Buch (38!) verwirrt nicht, sondern verschafft dem Leser einen guten Überblick auf die Geschehnisse um den 21. September und auch danach.

"Dass die US - Geheimdienste von den Plänen der 9/11 - Verdächtigen wussten und diese unterstützten, ist eine lupenrein haarsträubende Verschwörungstheorie, die jeder Grundlage entbehrt."

Der Ehrlichkeit halber muss allerdings gesagt werden, es ist nicht alles so "Top Secret" wie das Cover es verspricht. Selbst beide Autoren wiederholen sich gelegentlich, was ihre hier vorgelegte Arbeit keineswegs schmälern soll!

Nachdem viele Bücher zu diesem Thema geschrieben wurden, tauchte immer wieder dasselbe Problem auf. Es wurde nicht von offiziellen Kreisen öffentlich bewertet. Das ist nicht nur arrogant, sondern lädt auch immer weiter zu neuen Büchern dieser Art ein. Ich frage mich, auch nach diesem Buch, wie kann man wohl den der Lüge üerführten Personen auf die Sprünge helfen?

"Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, Vizepräsident Richard Cheney sowie die Oberbefehlshaber des US - Militärs, Richard Myers und Ralph Eberhart, erfuhren am 11. September erst gegen 10 Uhr Genaueres über den Angriff - und konnten daher nicht rechtzeitig reagieren."

Schließlich geht es nicht um Kleinigkeiten, sondern um Kriege die auf Lügengebäuden aufgebaut wurden.

Dieses Buch wird für den Verlag sicher ein Erfolg werden. Die Leserschaft braucht solche Bücher, sicher auch für den ganz persönlichen Nervenkitzel, vor allem aber müssen solche Bücher auch in Zukunft erscheinen um zu beweisen, dass unsere Demokratie noch funktioniert. Sie hat Schwächen, aber sie lässt mutigen Journalisten die Chance ihre recherchierten Wahrheiten in aller Öffentlichkeit zu benennen.

Dafür sei den Herren Bröckers und Walther gedankt!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

10 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2011
Gott bewahre
Niven, John

Gott bewahre


ausgezeichnet

Nach wenigen Seiten schon wollte ich diesen Roman hochkant in die Ecke werfen. John Niven benutzt eine brutale Sprache, wenn er beispielsweise Angriffe auf Zivilisten im Vietnamkrieg beschreibt und er spricht fast immer die Sprache von Jugendlichen auf unterstem Niveau, dies kann man auch als Gassenjargon bezeichnen.

Von Seite zu Seite hat mich die Geschichte von der Rückkehr Jesu auf diese Welt dann aber doch gefangen genommen. Wie im Fluge waren dann die 400 Seiten gelesen. Dies spricht für den Autor. In New York beginnt die Geschichte. Gott und Jesus betrachten die Welt und sie sehen, dass sie so schlecht ist wie nie zuvor. Bei einem Abstecher in die Hölle meint Satan zu diesem Thema:

"Ob du's glaubst oder nicht: Ich schätze, dass mir niemand eine größere Hilfe war als diese christlichen Hardliner." (56)

Viel zu sehr ist die Kirche mit sich selbst beschäftigt, immer mehr Gemeinden werden gegründet und oft wird das, was wir Christen als die Nachfolge bezeichnen, vergessen. John Niven erweist sich in diesem Roman als exzellenter Bibelkenner. Deutlich wird dies in vielen Nebenbemerkungen, aber auch in Gleichnissen, die einfach von ihm in unsere Gegenwart transponiert wurden. So weißt Jesus in der Geschichte immer wieder darauf hin, dass er die Aussätzigen liebt. Dazu zählt er heute wie damals Prostituierte, aber auch Schwule und HIV-Infizierte. Für Jesus wird es immer schwieriger zu sagen:

" . . . dann war es ihm schier unmöglich, sich ein weiteres "Denn sie wissen nicht, was sie tun" abzuringen." (86)

Jesus will Aufmerksamkeit. Er will die Menschen erreichen. Aber wie funktioniert das heute am Besten? Er tritt bei der größten Castingshow Amerikas an. Jesus zieht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit seinen Anhängern in einem alten Kleinbus von New York City nach Los Angeles. Ihm gelingt es mit seinem Gesang und mit seiner Gitarre in der Show zu bestehen. Die Einschaltquoten sind so hoch wie nie zuvor und er nutzt seine Auftritte, um zu den Menschen zu sprechen:

"Ihr . . . ihr habt es so weit kommen lassen, dass es Banker gibt, die Hundert - Millionen - Dollar - Boni kassieren, und auf der anderen Seite gibt es Menschen, die in Pappkartons schlafen und Hundefutter fressen." (276)

Jesus und seine Gefährten versuchen ein Zeichen zu setzen. Sie bauen einen Ort an dem jeder seine Fähigkeiten einbringen kann. Immer wieder geraten sie an Grenzen. Es sind Grenzen und Hindernisse hinter denen der Kleinglaube von Menschen steht:

"Gemeinschaft, denkt Jesus, . . . Das war's was hier unten falschlief: Niemand erkannte mehr den Wert der Gemeinschaft." (137/138)

Natürlich werden die Meinungen der Leser, besonders die der christlichen Leser, über diesen Roman weit auseinander gehen. Man kann John Niven vorwerfen, dass er Jesus zu sehr auf den Slogan "Seid alle lieb" reduziert, aber dazu bringt der Autor auch immer wieder Aspekte in seinen Roman hinein, die uns an unsere ganz persönliche Nachfolge erinnern und versuchen in die Verantwortung zu nehmen.

Ich werde an dieser Stelle natürlich nicht verraten, wie die Castingshow weitergeht. Ob es ein Sieg für ihn wird oder ob er einer erneuten Hinrichtung entgegengeht.

Als Christ stimme ich nicht mit allen theologischen Aussagen von John Niven überein. Dennoch bin ich von diesem Buch begeistert. Der Autor bringt Jesus als Gesprächsthema unter die Leute. Etwas besseres kann nicht geschehen. Und das dieser Roman nicht bei einem frommen Verlag erscheint ist ebenso gut. Bleibt abzuwarten wie die Leser dieses Buch annehmen.

" . . . das ist der Vorteil, wenn man mit Gottes Sohn rumhängt. Er ist immer für ein kleines Wunder gut." (100)

Christian Döring

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.07.2011
Die Traummeister
Zybell, Jo

Die Traummeister


ausgezeichnet

Luxinen bewohnen die Glücksinsel Aysalux. Sie sind mächtig, ja unsterblich, selbst Naturgewalten hören auf sie. Die Luxinen pflegen friedlich den Müßiggang, aber eines Tages wird alles bedrohlich anders.

Ein Ungeheuer kommt auf die Insel und entführt die Stärksten der Luxinen. Ausgerechnet die Wasserluxine Algyra, die mit dem miserablen Gesang, bricht auf zu dem viel stärkeren Volk der Entführer. Sie wollen Aysalux zerstören und Algyra tut alles um ihre Heimat zu retten, dabei trifft sie sogar das Menschenvolk . . .

Jo Zybell hat es wie auch schon bei "Die Tochter der Goldzeit" geschafft, mich wieder in eine vöölig neue Welt zu entführen, um zu entdecken, dass die grundlegenden Probleme immer die gleichen bleiben. Das ewige ringen von Gut und Böse bleibt bestehen und sorgt auch in diesem Buch für höchste Spannung.

Meine Empfehlung für diesen Roman!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.07.2011
Schwarzbuch Esoterik
Caberta, Ursula

Schwarzbuch Esoterik


ausgezeichnet

Ursula Caberta leitete viele Jahre lang beim Hamburger Senat die Arbeitsgruppe Scietology. Jetzt legt sie ihr "Schwarzbuch Esoterik" vor und macht sehr deutlich, wie gefährlich esoterische Gemeinschaften werden können.

Außer Frage steht, dass das Geschäft mit der Esoterik boomt und sich viele kirchenmüde Geister oder Enttäuschte, aber auch Sinnsucher von esoterischen Gemeinschaften vereinnahmen lassen.

Um eine Vorstellung davon zu bekommen, von welcher Größenordnung bei esoterischen Gemeinschaften gesprochen wird, reicht vielleicht diese eine Zahl: Diese Gruppierungen haben einen Jahresumsatz von geschätzten 20 Milliarden Euro. In der öffentlichen Wahrnehmung haben sie einen weiteren großen Vorteil. Während es in der täglichen Praxis, oft auch berechtigt, Kritik über die großen Volkskirchen hagelt, werden esoterische Gemeinschaften in der Gesellschaft nicht offen kritisiert.

Wäre es nicht so ernst und menschenverachtend, könnte man darüber lachen, wie es den Akteuren hinter den Kulissen gelingt, den Menschen Geld aus der Tasche zu ziehen. Aber leider fallen immer mehr Menschen auf die breite Produktpalette der esoterischen Anbieter herein. Diese Produkte sollen angeblich gut geeignet sein, um alle Probleme in allen Lebenslagen zu lösen.

Aber auch über Methoden und Netzwerke, berühmte Anhänger solcher Gemeinschaften und deren Anwerbemethoden klärt Ursula Caberta auf.

Einleuchtend ist auch der Grund, der erklärt warum die esoterischen Gemeinschaften bei all ihren Praktiken gesellschaftlich nicht stärker kritisch im Fokus stehen. Ursula Caberta meint, weil wir uns gesellschaftlich auf primitive Weise auf den Islam eingeschossen haben.

Ursula Caberta ist für dieses Buch zu danken. Sie steht mit ihrer Person für Aufklärung und gesunden Menschenverstand!

Christian Döring

12 von 23 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2011
Die Mauer

Die Mauer


ausgezeichnet

Auch wenn ich nicht der große Kai Diekmann Fan bin, hier hat er doch ein Stück deutscher Geschichte lebendig dokumentiert. In sehr vielen Fotos und sparsamen Texten, kann der Leser noch einmal die Jahrzehnte der Mauer mitverfolgen.

Der Autor schildert bewegende Fluchtgeschichten, aber auch den politischen Weg hin zum Mauerbau. Er beschreibt die enttäuschenden Reaktionen des Westens am Tag der Grenzziehung und er zeigt in Wort und Bild die Erstürmung der Mauer im November 1989.

Mit diesem Buch können Großväter ihren Enkeln erzählen wie es damals war . . . Viele Einzelstimmen und Einzelschicksale werden gezeigt. Oft ist es heute erschreckend mitzuerleben, wie junge Leute 20 Jahre nach Beseitigung der Mauer so gut wie nichts mehr von ihrem Bestehen zu sagen wissen. Versagen an dieser Stelle wieder einmal unsere Schulen?

Mit diesem Buch kann sich nieman mehr abmelden in das Reich der Unwissenden. Kai Diekmann hat kein Buch für Geschichts - oder Politikstudenten geschrieben, dieses Buch ist für das interessierte Volk, bleibt zu hoffen, dass es gelesen wird!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.