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Benutzername: 
raschke64
Wohnort: 
Dresden

Bewertungen

Insgesamt 905 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2023
Die Superkartoffel - Ein Superheld mit Stärke
Laperla, Artur

Die Superkartoffel - Ein Superheld mit Stärke


sehr gut

Supermax ist ein Superheld, wie man ihn sich vorstellt (und aus diversen Filmen kennt). Er hält sich für den größten und schönsten, er ist stark und der Gute. Das Problem ist nur, dass es da den Doktor Megafies gibt, der ihn in eine Kartoffel verwandelt (und andere auch). Er dachte: Problem gelöst. Dumm nur, dass Supermax auch in Kartoffelform ein Superheld mit all seinen Kräften bleibt.

Das Buch ist in Comicform geschrieben/gezeichnet. Man erkennt bekannte Helden wieder und die werden ziemlich überzeichnet. Ob das ein 7-jähriges Kind schon so erkennen kann, kann ich nicht einschätzen. Als erwachsener Leser habe ich mich köstlich amüsiert. Auch über die Anspielung Kartoffel und Stärke … auch hier denke ich, werden Kinder das nicht erkennen. Ansonsten sind die Bilder sehr schön bunt und der Text gering. Warum er ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben wurde, erschließt sich mir nicht ganz. Aber das ist nur als Anmerkung gedacht. Erstleser werden sicher damit klarkommen. Insgesamt ist im gesamten Buch sehr viel Witz vorhanden und auch genügend Spannung. Mir gefiel die erste Geschichte besser als die zweite mit den Außerirdischen. Obwohl auch hier kräftig überzogen wurde. Zusammengenommen ist es ein schönes Buch, was für mich zwar eher Jungs anspricht, doch insgesamt gibt es von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.03.2023
Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1
Storm, Bente

Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1


sehr gut

Die junge Wasserschutzpolizistin Agatha fischt in der Nähe von Cuxhaven einem Mann aus dem Wasser. Schnell stellt sich heraus, er ist nicht ertrunken, sondern wurde umgebracht. Die Ermittlungen ergeben, dass er als Mediator bei einem wichtigen Projekt agieren sollte. Es ging um einen großen Windpark in Küstennähe und es gab einige wichtige Personen, die sowohl dafür als auch dagegen waren. So sind mehrere Politiker in den Fall involviert und die Ermittlungen sind schwierig. Die Leitung bekommt Victor von der Kripo, der die Hilfe von Agatha eigentlich nicht will.

Das Buch ist nicht schlecht. Anfangs amüsierte ich mich über die verschiedenen Namen und entsprechenden Anspielungen zu bekannten Persönlichkeiten. Ein wenig genervt hat mich das ständige Gezerre um die Kompetenzen. Das Buch war sehr gut lesbar, geradliniger Stil. Genauso erwartet man einen Regionalkrimi. Nicht unbedingt super hohe Spannung, aber genug davon vorhanden, dass ich dann zwar eine Vermutung hatte, aber keine Idee zu den Hintergründen. Alles in allem kann ich das Buch empfehlen und würde auch eine Fortsetzung lesen.

Bewertung vom 28.03.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


ausgezeichnet

Ria ist Polizistin in Stuttgart. Sie hat sowohl deutsche wie portugiesische Familienteile und möchte sich gerade in Portugal einen langen Erholungsurlaub können. Dieser beginnt zwar mit der Beerdigung ihres Großvaters, doch anschließend möchte sie nur noch Sonne und Meer und nichts mehr von ihrer Arbeit in Deutschland. Doch auch in Portugal arbeiten ihre Cousine und deren Mann bei der örtlichen Polizei und als eine tote Frau gefunden wird, hilft Ria erst einmal aus, denn üblicherweise sind in dem kleinen Ort leichte Delikte an der Tagesordnung und ihr Schwager als Leiter der Polizeistation ist heillos überfordert.

Das Buch ist auf den ersten Blick wie typischer Urlaubskrimi. Das Cover ist auffällig, aber passend. Die großen Kacheln ziehen den Blick an. Später im Buch werden sie erklärt. Jedes Kapitel beginnt mit einem portugiesischen Begriff, einem Ort, einer Redewendung u. ä. Es gibt dazu eine kurze Erklärung. Das hat mir gut gefallen, denn es ist wie eine kleine Einweisung. Die Ermittlungen sind nachvollziehbar, zwar nicht super spannend, aber doch so gut, dass ich mit meinen Vermutungen falsch lag und das Ergebnis eine Überraschung war. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und man hat sofort das Gefühl, dass man unbedingt nach Portugal reisen sollte. Auch das Essen wurde ausreichend erwähnt, um Appetit zu wecken. Alles in allem wird eine Fortsetzung angedeutet. Diese würde ich gerne lesen. Das Buch ragt für mich aus den üblichen Auslandsurlaubskrimis in seiner Qualität hinaus.

Bewertung vom 28.03.2023
Wolfskinder
Buck, Vera

Wolfskinder


ausgezeichnet

Über einem kleinen Dorf in den Bergen liegt in noch größerer Höhe die Siedlung Jakobsleiter. Dort lebt eine Art Sekte von Außenseitern. Zwei Jugendliche besuchen die örtliche Schule, doch sie nur gemobbt. Das geht bis zu heftigen Prügeln. Die neue Lehrerin versucht, sie mit einzubinden, doch nach kurzer Zeit verschwindet sie. Und reiht sich damit ein in eine Reihe von verschwundenen jungen Frauen...

Das Buch ist heftig, unheimlich, aber auch sehr spannend. Über weite Strecken hat man überhaupt keine Ahnung, worum es sich im Einzelnen handelt. Die Kapitel werden jeweils aus Sicht verschiedener Beteiligter erzählt. Sowohl der Leute aus dem Ort, wie auch der Leute vom Berg. Und immer, wenn man denkt, man hat ein Stück der wahren Geschichte erfahren, ändert sich das Ganze wieder. Als Leser muss man einiges aushalten können, ich würde das Buch nicht guten Gewissens jedem zum Lesen empfehlen wollen, einigen wird es Albträume bescheren. Doch wer auf einen richtig guten Thriller steht, sollte diesen besonderen Erstling lesen.

Bewertung vom 24.03.2023
Die Bibliothek der Hoffnung
Thompson, Kate

Die Bibliothek der Hoffnung


ausgezeichnet

1944 in London haben die deutschen Bomben großen Schaden angerichtet. Die Menschen suchen Schutz in einer stillgelegten U-Bahn-Station. Neben einem Theater, einem Kindergarten, Tausenden von Schlafplätzen gibt es auch eine kleine Bibliothek. Die Bibliothekarinnen Clara und Ruby versuchen, so viele Bücher wie möglich an so viele Menschen wie möglich zu bringen und dabei deren Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Das Buch ist auf seine Art etwas Besonderes. Obwohl ich eigentlich etwas anderes erwartet habe, war ich am Ende nicht enttäuscht. Die Geschichte über die unterirdische Bibliothek ist zwar in großen Teilen fiktiv, doch das betrifft eehr das Personal und die handelnden Personen. In Wirklichkeit hat es diese besondere Bibliothek gegeben und die Geschichte darüber sollte noch mehr bekannt gemacht werden. Gut gefallen hat mir, dass am Anfang jedes Kapitels ein besonderer Spruch bzw. ein Zitat über Bücher oder Bibliotheken stand. Gerade dabei wurde klar, wie wichtig Bücher sind und wie viel sie verändern können. In der Welt, bei den Menschen, im Großen wie im Kleinen. Die fiktiven Geschichten um die Menschen im Untergrund waren mir am Ende manchmal ein wenig zu sehr „Happy end“. Doch das ist gleichzeitig auch eine Art von Hoffnung. Alles in allem gibt es von mir für das Buch eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.03.2023
Bildergeschichten zum Mitmachen: Hier kommt Finni Fuchs
Reider, Katja

Bildergeschichten zum Mitmachen: Hier kommt Finni Fuchs


ausgezeichnet

Finni Fuchs ist ein kleiner Fuchs, der sich wie ein kleines Kind verhält. Das Buch ist für Kinder ab 2 Jahren gedacht und der Fuchs erlebt quasi die Kinderalltag mit. Die Tiere übernehmen hier die menschlichen Aufgaben. Finni ist mit sehr viel Energie ausgestattet und hat in 5 Kapiteln einen sehr vollen Tag zu erleben. Von morgens an über Kindergarten, Kuchenbacken, Großelternbesuch bis zum Bett sind viele Dinge in einen Tag gepackt. Aber durch die sehr schönen Bilder und den nur kurzen Text, der sich hervorragend zum Vorlesen eignet, wird alles plastisch dargestellt. Die Bilder sind unterschiedlich und dadurch kann man sie sich immer wieder ansehen. Man entdeckt ständig neues. Trotzdem erkennt sich das Kind in vielem wieder und hat eine feste Bezugsperson – quasi mit Finni einen kleinen Freund.
Die Geschichten überfordern den kleinen Leser (besser Anseher) nicht. Statt dessen werden Alltagssachen mit etwas Humor rübergebracht.

Am Ende gibt es noch eine Figur von Finni zum „Ausschneiden“ bzw. Herausnehmen und Kleidung dazu. Für 2-jährige vielleicht ein wenig früh, aber das kommt sicherlich auf das Kind an.

Alles in allem ist es ein nettes kleines Buch, liebevoll gestaltet und auch als Geschenk sehr gut geeignet.

Bewertung vom 20.03.2023
Malvenflug
Wiegele, Ursula

Malvenflug


gut

Erzählt wird die Familiengeschichte der Familie Prochazka. Da der Vater ständig fremdgeht, trennt sich die Mutter Emma von ihm und fährt in die Schweiz zum Arbeiten. Das hat zur Folge, dass ihre vier Kinder verstreut aufwachsen. Die älteste Tochter Helga geht in ein Kloster, der ältere Sohn Fritz in einen Napola-Schule und die Jüngeren wachsen bei den Großeltern auf. Anfangs will Emma immer nur das Geld zusammenbekommen, um die Schulden zu bezahlen. Doch auch danach bleibt sie weiter in der Schweiz...

Im Buch wird die Familiengeschichte im ersten Teil aus verschiedenen Sichten der einzelnen Familienmitglieder erzählt. Im zweiten Teil beschreibt den Fortgang nur noch Helga. Das Ganze ist gut lesbar und direkt beschrieben, konnte mich aber nicht anfassen. Zum einen ist alles in extremer Kurzform, fast wie ein Protokoll, verfasst. Gefühle werden ab und zu genannt, aber wie in der ganzen Familie herrscht dabei eine für mich unheimliche Kälte und Unnahbarkeit. So macht es mir keine der Personen irgendwie besonders sympathisch. Helga ist dabei noch die wärmste Person. Verbunden ist das Ganze mit den Kriegsjahren und dem Kriegsende und der Vertreibung der Sudetendeutschen. Dies wird nicht einseitig, sondern sehr reflektiert beschrieben. Das hat mir gefallen. Trotzdem hat mich das Buch am Ende enttäuscht und ich kann nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 20.03.2023
Die kleine Rittereule
Denise, Christopher

Die kleine Rittereule


ausgezeichnet

Kaum aus ihrem Ei geschlüpft, hat die kleine Eule nur einen einzigen Wunsch: Sie will ein Ritter sein! Und so bewirbt sie sich kurzerhand bei der Ritterschule und bekommt tatsächlich die Möglichkeit einer Ausbildung. Aller Anfang ist sehr schwer: ob das große Schild oder das eher unhandliche Schwert … alles wird gemeistert und die kleine Eule wird zur richtigen Rittereule mit Rüstung und einer ersten Nachtwache. Doch die wird ganz anders als geplant ...

Ich bin verliebt in diese kleine Eule – und das als Erwachsener! Sie ist einfach zuckersüß. Anders kann man das nicht nennen. Wie muss das erst auf die eigentliche Zielgruppe – die Kinder – wirken? Dieses kleine Tier lebt seinen Traum und kämpft dafür. Aber es tut eben auch alles dafür. So haben die Kinder ein Vorbild zur Orientierung. Gleichzeitig wurden die Zeichnungen aber absolut liebevoll angelegt mit unheimlich vielen Details. Es gibt nur wenig Text und somit ist es ideal zum Vorlesen und gleichzeitig Betrachten und Erklären. Und zum immer wieder Ansehen. Auch ein ideales Geschenk für Kinder, und zwar Jungen wie Mädchen.

Bewertung vom 06.03.2023
Stigma
Adam, Lea

Stigma


sehr gut

Die Mordkommission in Hamburg muss nach dem Auffinden einer Männerleiche, der die Augen ausgestochen wurden, versuchen, die Tat aufzuklären. Das ist nicht einfach, denn es findet sich anfangs kein wirkliches Motiv. Erst als eine weitere Leiche auftaucht, verdichtet sich der Verdacht, dass die Morde etwas mit dem Vorleben der Männer zu tun haben könnten...

Die Geschichte ist ziemlich heftig. Sie wird auf zwei Erzählebenen geschildert. Zum einen geht es um die laufenden Ermittlungen und die darin verwickelnden Personen. Zum anderen ist da eine Selbsthilfegruppe für Frauen, die vergewaltigt oder sexuell belästigt wurden. Dieser Teil ist extrem gut geschrieben, aber ebenso extrem schwierig zu lesen. Es ist erschreckend, wie viele verschiedene Formen des Missbrauchs von Frauen es gibt. Und noch erschreckender ist, wie wenig davon überhaupt zur Anzeige kommt und dass kaum Täter dann zur Verantwortung gezogen werden. Das Ende war für mich dann allerdings nur zur Hälfte überraschend, weil ich schon ab Mitte des Buches einen sich dann bestätigenden Verdacht hatte. Alles in allem gibt es von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.03.2023
Cäcilias Erbe / Gut Erlensee Bd.2
Weinberg, Juliana

Cäcilias Erbe / Gut Erlensee Bd.2


sehr gut

Cäcilias Ausbildung als Lehrerin ist erfolgreich beendet. Sie hat das große Glück, in der Nähe von Gut Erlensee eine Anstellung in der Dorfschule zu erhalten, und macht sich mit Feuereifer an die Arbeit. Doch kurz bevor sie die Stelle antreten kann, bekommt sie eine Nachricht aus der alten Heimat. Ihr Vater ist gestorben. Bei der Testamentseröffnung erfährt sie einige unerwartete und heftige Nachrichten...

Das Buch ist der zweite Teil der Reihe um das Gut Erlensee und seine Bewohner. Hier geht es besonders um die Patentochter Cäcilia, an deren Beispiel die Autorin klar macht, wie schwierig es nach dem Ersten Weltkrieg für Frauen war, eine berufliche Laufbahn einzuschlagen und diese mit Ehe und Familie verbinden zu können. Welche Steine den Frauen in den Weg gelegt wurden und wie schwer es diese hatten, gerade auf dem Lande die alten Sitten zu verändern. Es ist eine Zeit des Aufbruchs und anhand der verschiedenen Familienmitglieder werden unterschiedliche Probleme der damaligen Zeit dargestellt. Das Ganze ist gut lesbar und ebenso unterhaltsam. Man merkt deutlich die Unterschiede zwischen den älteren Familienmitgliedern und ihren Ansichten und den jungen Leuten mit moderneren Vorstellungen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.