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Benutzername: 
Gisel
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 1345 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2023
Irgendwo wartet das Leben
Kelly, Erin Entrada

Irgendwo wartet das Leben


ausgezeichnet

Wunderbar erzählt

Im kleinen Ort Fawn Creek kommt überraschend eine neue Schülerin in die 7. Klasse der Middle School. Orchid Mason wirbelt das Leben ihrer Mitschüler sofort auf. Sie schließt sich Greyson und Dorothy an, den Außenseitern der Klasse. Die Geschichten, die Orchid erzählt, tragen den Duft der Freiheit in sich. Doch es gibt auch jemand, der sich von ihren Geschichten nicht fesseln lässt, ganz im Gegenteil.

Die neue Mitschülerin bringt die bisherige Ordnung in der Klasse völlig durcheinander. Es ist spannend, wie ihr dies gelingt, so vieles scheint ihr so einfach von der Hand zu gehen, zumindest erscheint es Greyson und Dorothy so. Die Autorin Erin Entrada Kelly analysiert mit scharfem Blick die Strukturen, die die Welt in der Kleinstadt dominieren, sie erzählt von Außenseitern, von den Angesagten, vom Umgang miteinander. Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven der Jugendlichen erzählt, so dass man sich als Leser gut in sie hineinfühlen und ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen kann. Ganz nebenbei erzählt die Autorin vom Erwachsenwerden, sie zeichnet die Jugendlichen in all ihren Facetten. Der Roman berührt auf eine leise Art, vom Anfang bis zum Ende, und wirkt noch lange nach.

Dieses Jugendbuch ist so wunderbar erzählt, dass ich es unbedingt weiter empfehlen möchte. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 12.11.2023
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


ausgezeichnet

Wenn jeder aus der Familie verdächtig ist...

Ernie Cunningham ist zum erstenmal seit Jahren wieder eingeladen zum Familientreffen. Vor Jahren hat er gegen seinen Bruder Michael wegen Mordes ausgesagt, seither tut sich der Rest der Familie schwer mit ihm. Nun wird Michael aus dem Knast entlassen, und die gesamte Familie trifft sich in einem abseits gelegenen Skiort. Bevor Michael auftaucht, wird prompt im Schnee eine Leiche vor dem Haus gefunden. Ernie sieht sich in der Pflicht, die Geschichte aufzuschreiben, weist er doch jede Menge Kriminalwissen auf. Doch schon gleich zu Beginn muss er zugeben, dass ja jeder aus der Familie eine Leiche im Keller hat.

Ganz schön mörderisch nett ist die Familie Cunningham. Ernie schreibt Bücher darüber, wie Krimis geschrieben werden sollen, und diese Regeln wendet er auch auf die Geschehnisse in diesem Buch selbst auf. So wirkt die Erzählung immer wieder recht bemüht anspruchsvoll, was mir beim Lesen umgehend ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Manche der Situationen, die er schildert, sind so vertrackt, dass der Krimi äußerst unterhaltsam gerät, mit vielen unerwarteten Wendungen und jeder Menge Überraschungen. Denn jede Spur, die man meint gefunden zu haben, wird bald von einer anderen überdeckt, die noch verdächtiger erscheint. Und verdächtig ist jeder der Familienmitglieder, das macht Ernie gleich zu Beginn klar. Doch alles ist letztendlich doch ganz anders als erwartet.

Dieser amüsante, aberwitzige Kriminalroman bringt jede Menge gute Laune beim Lesen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 12.11.2023
Die Jagd nach den Kronjuwelen / Meisterdetektiv Sherlock Bones Bd.1
Collins, Tim

Die Jagd nach den Kronjuwelen / Meisterdetektiv Sherlock Bones Bd.1


ausgezeichnet

Super Detektivroman mit tierischen Ermittlern

Aus dem Palast der Königin sind die Kronjuwelen verschwunden. Sherlock Bones und seine treue Helferin Dr. Catson sind Londons beste Detektive, sie erhalten den Auftrag, den Dieb zu finden.

Angelehnt an die Kriminalromane mit Sherlock Holmes und Dr. Watson erzählt diese Geschichte die Abenteuer aus einem London von Hund und Katz und anderen tierischen Gestalten. Das tierische Setting ist genial gewählt, mit vielen Anleihen aus den Romanen von Arthur Conan Doyle, bestens an die Lebenswelt der tierischen Bewohner angepasst. Die Charaktere sind sehr gelungen, sowohl die beiden Detektive Sherlock Bones und Dr. Jane Catson wie auch die weiteren Personen der Erzählung, bis hin zu den chaotischen Polizeiwelpen, die für so manches Chaos und damit jede Menge Spaß in der Geschichte sorgen. Es gibt genügend Verdächtige, und mit den beiden Detektiven kann man gut miträtseln, wer denn nun der Dieb ist. Ergänzt wird die Geschichte nicht nur von gelungenen Illustrationen, sondern auch von detektivischen Rätseln, die man zwischendrin lösen kann (aber nicht unbedingt muss). Die Geschichte ist bestens angepasst an die Lesegewohnheiten junger Leser ab ca. 8 Jahren.

Diesen liebevoll gestalteten und spannenden Detektivroman mit seinen tierischen Ermittlern empfehle ich sehr gerne weiter. Ganz klar vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 08.11.2023
Der Frühling ist in den Bäumen
Revedin, Jana

Der Frühling ist in den Bäumen


gut

Vielschichtig, und doch fehlt mir was...

Mai 1953, Konstanz am Bodensee. Renina ist verheiratet mit Fred Dietrich. Sie plant ihren Sprung in die Selbständigkeit, hat sie doch eine feste Vorstellung der ersten Frauenzeitschrift Deutschlands, die sie in Kürze herausgeben möchte. Doch Fred hat andere Pläne für sie. Wird es Renina gelingen, fest zu sich selbst zu stehen und ihren Weg zu gehen?

Reninas Geschichte ist vielschichtig geraten, was mich bei der Lektüre immer mal wieder verwirrte. Interessant sind die Frauen der Erzählung, allesamt in der Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau in den 1950er Jahren. So erhält das Buch einen äußerst feministischen Ansatz, unter dem die Geschehnisse der Geschichte immer wieder neu beleuchtet werden. Und doch ist mir der Grundton der Erzählung zu oberflächlich geraten, es plätschert zwischendurch ein bisschen vor sich hin. Vor allem die Frauen sind mir bis auf eine zu blass geraten.

Meine Empfehlung muss deshalb etwas verhalten bleiben. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 08.11.2023
Ostfriesenkiller / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.1
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesenkiller / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Guter Einstieg in eine Krimi-Reihe

Norden wird von einer Serie von Morden heimgesucht: Nach und nach werden mehrere Mitglieder des Vereins Regenbogen auf grausame Weise umgebracht. Kommissarin Ann Kathrin Klaasen ermittelt mit ihrem Team. Dabei gerät der Fall zu einer persönlichen Herausforderung für sie, zudem stehen ihr persönliche Veränderungen an, mit denen sie nie gerechnet hatte.

Das Buch ist der erste Teil der Ostfriesen-Reihe von Klaus-Peter Wolf, inzwischen gibt es noch viele weitere Bände davon. Der Fall spielt im Bereich eines Sozialverbandes, der sich um Behinderte kümmert. Was mir sehr gefallen hat, ist die verständnisvolle Perspektive auf die Probleme des Vereins, aber auch auf die Belange der Behinderten. Ich ahnte schon eine Weile, wer hinter den Taten steckt, und doch war es letztendlich spannend, wie der Fall aufgelöst wurde. Die Geschichte erzählt auch vieles aus dem Privatleben der Kommissarin, doch das hat sich immer wieder gut ins Geschehen eingliedern lassen. Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Fälle mit dem Team um die Kommissarin Ann Kathrin Klaasen, ist die Geschichte doch immer mal wieder mit einem Augenzwinkern erzählt.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 08.11.2023
Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)


ausgezeichnet

Ein weiteres spannendes Abenteuer im Flüsterwald

Lukas, Ella und ihre Freunde reisen in den Katzenwald, einem fernen Teil des Flüsterwaldes. Doch dort angekommen müssen sie erkennen, dass bis auf die Seherin alle Katzen versteinert wurden. Die Magierin war ihnen wieder einen Schritt voraus. Ganz klar wollen die fünf Freunde sie unbedingt aufhalten, doch erst müssen sie wissen, was sie dafür tun müssen.

Das Buch ist der sechste Teil der Geschichte. Ich empfehle die Kenntnis der vorhergehenden Bände, um die Erzählung in ihrem ganzen Umfang verstehen zu können. Dieser Band setzt an den vorhergehenden an, geht es doch um den Katzenwald, der bereits im vorhergehenden Band angekündigt war. Auch diesmal ist es ein enger Kampf mit der Magierin, die Gefahr ist auf jeder Seite des Buches greifbar. So hibbelt man als Leser unbedingt mit, ob Lukas und Ella zusammen mit ihren magischen Freunden gelingen kann, was sie unbedingt vorhaben, nämlich den Flüsterwald zu retten. Die Illustrationen zu Beginn jedes Kapitels sind wie in den Vorgängerbänden sehr fantasievoll gezeichnet. Das Buch wendet sich an junge (und junggebliebene) Leser ab 9 Jahren und nimmt sie mit auf ein fantastisches Abenteuer voller Gefahren, humorvoll und immer wieder mit einem Augenzwinkern erzählt. Es ist spannend, die verschiedenen Teile des Flüsterwaldes zu entdecken und vor allem die Magie, die den Flüsterwald ausmacht. Zum Glück kann ich gleich weiterlesen in der nächsten Folge der Geschichte, da freue ich mich schon darauf!

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 08.11.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


ausgezeichnet

Humorvoll

Tina und Theo Theufel müssen sich immer wieder damit herumschlagen, dass ihre Eltern Aktionen unternehmen, die nicht ganz kindgerecht sind. Zum Beispiel Rote Bete essen. Aber Mama und Papa wissen immer alles besser. Und auch die Kinder wissen ganz gerne immer alles besser. Während aber Papa und Mama nicht zugeben wollen, Klugscheißer zu sein, tun das die Kinder ganz freimütig. Dann finden die Kinder beim Spielen auf dem Dachboden auch noch ein seltsames Wesen, ein Klugscheißerchen nämlich. Das behauptet, nur für seinesgleichen sichtbar zu sein. Tina und Theo können das Klugscheißerchen sehen. Bleibt nur die Frage, ob auch die Eltern es sehen können.

Dieses Vorlesebuch für alle Besserwisser und Klugscheißer kommt mit einer solch dicken Portion Humor daher, dass ich während der gesamten Geschichte klugscheißerisch vor mich hin gegrinst habe. Ich hatte das Hörbuch erwischt, gelesen vom Autor selbst, und konnte so den trockenen Humor des Erzählers in vollen Zügen genießen. Da will man doch glatt selbst zum Klugscheißer werden… ähm, sich dazu bekennen, einer zu sein, um in diese Klugscheißer-Clique Eingang zu finden! Hier wird wonniglich im Klugscheißen gebadet, dass es eine Freude ist. Während ich mich von der Stimme des Autors zum Grinsen verführen ließ, habe ich es bereut, nicht nebenher noch die Illustrationen des Buches vor mir zu haben, die mir in der Vorschau aufgefallen sind. Da ist am Ende des Buches noch viel Lust auf mehr übrig!

Dieses Vorlesebuch möchte ich unbedingt weiter empfehlen, es ist einfach humorvoll geschrieben und als Hörbuch erzählt, so dass es eine Freude von Anfang bis Ende ist. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 08.11.2023
Mattanza
Fabiano, Germana

Mattanza


gut

Insel-Leben

Auf der kleinen süditalienischen Insel Katria ist das Leben auf das Meer, auf den Wind und vor allem auf den Thunfisch ausgerichtet. Höhepunkt des Jahres ist die Mattanza, der traditionelle Thunfischfang, bei dem der Raìs die Zeichen der Natur liest, um den höchstmöglichen Ertrag bei der Mattanza zu erreichen. Als der letzte legitime Erbe des Raìs als Mädchen geboren wird, muss Nora zunächst beweisen, dass sie auch als Frau die Traditionen der Gemeinde wahren und ihrem Großvater nachfolgen kann.

Das Cover des Buches besticht durch das großformatige Foto einer jungen Frau mit wachen Augen. Es scheint, als würde Nora den Leser auf die Reise ihres Lebens einladen. Die Traditionen der Gemeinde erhalten viel Raum in der Geschichte, was allerdings zwischendrin etwas trocken und zäh wirkt. Vielleicht bin ich doch zu weit weg vom Thema Fischfang? Das Mädchen, das in große Stiefel hineinwachsen muss, auf ihrem Weg zu begleiten, ist immer mal wieder sehr interessant. Ein besonderer Höhepunkt ist die Mattanza im Verlauf der Zeit, hier gibt es große Veränderungen, die die gesamte Insel betreffen. Doch die Auswirkungen dieser Veränderungen waren mir erneut zu dröge beschrieben, schade eigentlich. Und während ich mich in die junge Nora gut einfühlen konnte, verlor ich den Bezug zu ihr mit jeder weiteren Seite des Buches.

Das Buch wird sicher Anhänger finden, aber auch Stimmen, die nicht so begeistert klingen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 08.11.2023
Endstation Malma
Schulman, Alex

Endstation Malma


sehr gut

Im Schicksalszug

Ein Zug fährt nach Malma. An Bord ist eine junge Frau auf der Suche nach einem geheimnisvollen Rätsel. Einige Zeit früher fuhr ein Vater mit seiner kleinen Tochter dieselbe Strecke. Und noch viel früher war es ein Ehepaar in der Krise, das in diesem Zug saß. Nur der Leser beginnt zu ahnen, wie ihre Schicksale miteinander verbunden sind.

Auf Grund des Klappentextes hatte ich erwartet, dass die angesprochenen Personen gleichzeitig im Zug sitzen, und es dauerte eine kleine Weile, bis ich die Zeitsprünge bemerkte und richtig einordnen konnte. Dann aber war mir klar, dass sich die Geschichte nach und nach offenbart, in kleinen Häppchen, die nach immer mehr rufen. Erst zum Schluss konnte ich das gesamte Ganze übersehen. Berührend sind die Geschichten der verschiedenen Personen, immer wieder geraten sie sehr emotional, wenn man die Tragik der einzelnen Situationen erkennt oder auch die Dramatik in der gesamten Geschichte.

Dieses Buch erzählt das Geschehen aus einer äußerst unüblichen Sichtweise, so dass mich letztendlich die Wucht der Erzählung erst zum Schluss so richtig traf. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 04.11.2023
Hüter der Flamme / Catacombia Bd.3
Ferguson, R.L.

Hüter der Flamme / Catacombia Bd.3


ausgezeichnet

Erneut geheimnisvoll und spannend

Nachdem Sam und Ella die Pläne der machthungrigen Dämonin Grimorga vereitelt haben, herrscht in Catacombia Chaos und Unsicherheit. Sam ahnt, dass ihm noch eine weitere wichtige Rolle im Kampf gegen Grimorga bevorsteht. Vor allem aber hat er erfahren, dass seine Mutter noch lebt, und er möchte sie finden. Dafür allerdings muss er in die Oberwelt, und genau das wird gerade verboten…

Das Buch ist der dritte Band der Reihe um Sam und seine Wurzeln aus der unterirdischen Stadt Catacombia. Es ist eine geheimnisvolle Welt, in der Sam gelandet ist, und er hat schon festgestellt, dass seine Eltern mit ihm aus Catacombia geflohen sind. Aufgewachsen ist er in einem Kinderheim in der Oberwelt. Nun ist er dabei, seine Fähigkeiten in Catacombia zu finden. Doch Grimorga ist noch nicht völlig geschlagen, es droht erneut ein Kampf mit ihr. Das ist erneut spannend zu lesen, wobei man die Gefahr unterschwellig immer ahnt. Man kann sowohl Sams Motive wie auch die Ellas gut nachvollziehen und fiebert mit ihnen mit, ob ihnen ihr neues Abenteuer gelingt. Dabei wird so manches überraschende Geheimnis gelüftet.

Auch dieser Band der Reihe hat mich bestens unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle, allerdings am besten in der richtigen Reihenfolge, um die Geschehnisse richtig verfolgen zu können. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.