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Lexa

Bewertungen

Insgesamt 340 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2021
Happy End - und dann? / Cinder & Ella Bd.2
Oram, Kelly

Happy End - und dann? / Cinder & Ella Bd.2


weniger gut

Cinder und Ella haben sich endlich gefunden. Doch die glitzerende Welt Hollywoods hat noch einiges für das Pärchen parat. Und wird Ella sich endlich trauen, der Welt zu zeigen wer sie wirklich ist? Und wird ihre Beziehung dem standhalten?
Wie schon der erste Teil lässt sich auch dieser sehr gut weghören und die vor allem die weibliche Synchronstimme hat es mir wieder sehr angetan. Die Charaktere sind nach wie vor sehr sympathisch und die auch die Nebencharaktere bekommen ihren Spielraum. Jedoch was mir im ersten Band schon zu viel war, wurde hier in dieser Geschichte noch auf die Spitze getrieben. Ellas Selbstmitleid ging mir nach einer Weile ziemlich auf die Nerven und bei dem gesamten Kitsch rund um die Beziehung der beiden ist mir fast ein bisschen schlecht geworden. Das mag jetzt etwas drastisch klingen, aber besser kann ich es einfach nicht ausdrücken. Natürlich ist es nicht einfach für Ella mit ihren Narben innerlich und äußerlich umzugehen – wie sie allerdings im Buch damit umgeht, bzw. wie das Ganze immer wieder betont wird, war für mich zu viel. Damit möchte ich nicht sagen, dass die gesamte Geschichte so ist, aber an manchen Stellen wäre weniger definitiv mehr gewesen. Die Beziehung der beiden hätte gar nicht soviel Klischee und Kitsch gebraucht, sondern hätte allein von ihrem Verständnis und ihrer Zuneigung leben können. Natürlich Brian ist ein berühmter Hollywoodstar aber man muss es in meinen Augen damit auch nicht übertreiben. Das wirkt relativ schnell unrealistisch und überheblich. An manchen Stellen des Buches war ich kurz davor abzubrechen, weil es mir so auf die Nerven gegangen ist. Generell findet hier im Gegensatz zum ersten Teil nicht wirklich viel Spannung statt. Die Geschichte dümpelt so vor sich hin ohne dass es groß Action gibt. So plätschert das Ganze nur so vor sich hin und das Ende ist meinen Augen fast grauenhaft gewesen. Es war an Kitsch und Klischee fast nicht zu überbieten und für mich schlichtweg einfach over the top.
Schade, nachdem mir der erste Teil bis auf ein paar Abstriche wirklich gut gefallen hat, kann dieser hier leider überhaupt nicht mithalten. Dafür wurde zu viel mit Kitsch und Klischee um sich geworfen und hat eine eigentlich wirklich schöne Liebesgeschichte mit tollen Charakteren etwas ruiniert. Deswegen gibt es von mir hier leider nur 2 von 5 Sternen. Ich hätte gerne mehr gegeben.

Bewertung vom 24.05.2021
Cinder & Ella Bd.1 (MP3-Download)
Oram, Kelly

Cinder & Ella Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ich hatte schon viel von dieser modernen Cinderella (Achtung Wortwitz) Geschichte gehört und das überwiegen positiv. Ella und Brian (Cinder) schreiben zunächst überwiegend online miteinander und es verbindet sie die gemeinsame Liebe zu einem bekannten Fantasykosmos. Doch dann wird Ella plötzlich auf grausame Weise aus der Realität gerissen und muss zu ihrem Dad ziehen, zu dem sie fast keinen Bezug hat. Die Welt in Los Angeles ist hart und langsam nimmt sie wieder Kontakt zu Cinder auf. Die Beziehung der beiden scheint eine ganz Besondere zu sein und der Leser darf die beiden auf ihrem gemeinsamen Weg begleiten.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig hören und die Vertonung durch Lübbeaudio hat mir sehr gut gefallen. Besonders die weibliche Synchronstimme habe ich als sehr angenehm empfunden und ich habe sehr gerne zugehört. Die Geschichte bedient, wie viele Bücher aus diesem Genre, einige Klischees, die aber zum Glück nicht zu sehr überhand nehmen. Ella und Brian sind an sich sehr sympathische Charaktere, doch manchmal musste ich über bestimmte Verhaltensweisen einfach nur den Kopf schütteln. Natürlich das was Ella geschehen ist, ist schrecklich gewesen aber an manchen Stellen war es mir schlichtweg zu dramatisch und überspitzt dargestellt. Da war mir die Tragik einfach zu viel und ich konnte nur den Kopf schütteln. Gerade auch die Gespräche die Ella mit ihren neuen Schwestern und ihrem Dad führt, fand ich manchmal etwas zu konstruiert und too much. Genauso Brian und seine Familienverhältnisse. Weniger wäre in beiden Fällen einfach mehr gewesen. Die Beziehung die zwischen den beiden besteht wird sehr schön und romantisch dargestellt. Dennoch wäre mir auch hier wenig lieber gewesen. Alles war mir zu sehr aufgebauscht und in den Himmel gelobt. Das hat auf mich einfach unrealistisch gewirkt und es mir schwer gemacht eine wirkliche Beziehung zu den Charakteren aufgebaut. Dennoch fand ich den Verlauf der Geschichte und den angemessenen Spannungsbogen sehr angenehm und prima zum nebenher hören. Gewisse Stellen haben mich dann doch ins Herz treffen können und haben mir ein Lächeln entlockt. Die Autorin hat einen gutes Gespür Witz und Charme in Sprache zu verpacken. Deswegen hat mir das Ende auch sehr zugesagt.
Alles in allem eine schöne, lockere Lovestory für Nebenbei. Es hat Spaß gemacht die Geschichte der beiden zu verfolgen auch wenn ich die Kritikpunkte die ich oben genannt habe, nicht außer Acht lasse. Dennoch denke ich werde ich mir Band 2 ebenfalls anhören, denn ein bisschen neugierig wie es mit Cinder und Ella nun weitegeht bin ich dann doch. Es gibt 4 von 5 Sternen von mir für diese Neuinterpretation von Cinderella.

Bewertung vom 24.05.2021
Das Gold der Krähen / Glory or Grave Bd.2
Bardugo, Leigh

Das Gold der Krähen / Glory or Grave Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem der erste Teil der Krähen mit einem Cliffhanger ausgegangen ist, geht es nun im finalen Band vor allem um Rache. Und das scheint brandheiß und spannend zu werden. Kaz und Co. Sind zurück und stürzen sich ins nächste Abenteuer!
Auch hier bin ich von Cover und Buchschnitt wieder vollends begeistert. Das schöne Orange passt zum Titel und rundet das Buch schlichtweg vollkommen ab. Wie schon im ersten Band ist die Sprache anspruchsvoller als man sie vielleicht sonst von der Autorin gewohnt ist. Man muss am Ball bleiben um keines der vielfältigen Details in der Geschichte zu verpassen oder den Faden zu verlieren. Der Leser wird wieder durch verschiedene Perspektiven durch das Geschehen geführt und bekommt erneut einen sehr nahen und tiefen Einblick in das Innenleben der Protagonisten. Dabei kommt keiner zu kurz und ich hatte wirklich das Gefühl zu jedem der Charaktere eine Bindung aufzubauen. Wieder einmal führt die Autorin einen mit unerwarteten Drehungen und Wendungen gehörig an der Nase herum. Gefühlt noch ein Ticken mehr als im „Lied der Krähen“. Ich habe bei diesem Band auch ein wenig mehr Konzentration als beim Vorgängerband gebraucht um am Ball zu bleiben. Aber einmal in die Seiten versunken, konnte ich es nicht aus den Händen legen und habe es regelrecht verschlungen. Ich bin nach wie vor begeistert vom Setting von Ketterdam, das schlichtweg schon eine durchgehend düstere Atmosphäre mit sich bringt. Die Hintergründe der Protagonisten tun ihr Restliches und man merkt, dass es sich auch hier wieder stark von den noch jugendlichen angehauchten Grisha-Büchern zuvor, abhebt. Wie schon gesagt konnte ich zu allen Charakteren eine Bindung aufbauen, doch Inej und Nina haben es mir besonders angetan. Pekka Rollins als Gegenspieler ist ebenso grausam wie genial und nicht nur Kaz haut den Leser übers Ohr mit seinen wahnwitzigen Plänen. Die Auflösung des Ganzen hat mich sehr wehmütig gemacht und das Ende hat mir ein wenig das Herz gebrochen. Denn ich war so in der Welt der Krähen gefangen, dass mir der Abschied wirklich schwergefallen ist.
Ein würdiger finaler Band und wieder einmal ein wirkliches Meisterwerk von Leigh Bardugo. Wahnsinnig facettenreiche Charaktere und eine Geschichte die an Spannung und Unvorhergesehen nicht zu überbieten ist. Klare 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 24.05.2021
Das Lied der Krähen / Glory or Grave Bd.1
Bardugo, Leigh

Das Lied der Krähen / Glory or Grave Bd.1


ausgezeichnet

Leigh Bardugo entführt in eine Welt voller Rache, Freundschaft, Skrupellosigkeit und Abenteuer! Der Leser begleitet die „Krähen“ bestehend aus Kaz, Inej, Wylan, Jesper, Matthias und Nina auf einem großen Auftrag. Und dabei steht einiges auf dem Spiel.
Das Cover und der Buchschnitt sind ein absolutes Träumchen! Ich bin ganz verliebt in den schwarzen Buchschnitt der hervorragend zur vorherrschenden Stimmung im Buch passt. Düster und geheimnisvoll. Man merkt das die Autorin im Vergleich zur „Grisha“-Trilogie gewachsen und erwachsener geworden ist. Der Schreibstil ist anspruchsvoller, aber nach wie vor fesselnd und einnehmend. Hier braucht es allerdings etwas mehr Konzentration um keines der vielfältigen Details zu verpassen, die Leigh Bardugo in ihre Geschichte verpackt. Mir hat die Idee der Krähen sehr gut gefallen. So lernen wir wirklich sehr vielfältige und auch tiefgründige Charaktere kennen. Der Leser hat einen regelmäßigen Perspektivenwechsel zwischen den Protagonisten und so kommt keiner zu kurz. Dabei wird nicht nur die aktuelle Story aufgearbeitet, sondern auch die Vergangenheit von Kaz, Inej usw. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so waren mir wirklich alle Charaktere greifbar und ich hatte sie sehr bildhaft vor Augen. Die Geschichte an sich hat es ebenfalls in sich. Die Autorin überrascht den Leser mit unvorhersehbaren Drehungen und Wendungen und verpackt diese außerordentlich gut. Nicht selten ist mir der Mund vor Überraschung offen stehen geblieben. Was habe ich mit den Krähen gelitten und gebangt, nur um dann eine Auflösung zu bekommen mit der wirklich keiner gerechnet hätte. Damit ist der Autorin wirklich ein kleines Meisterstück gelungen. Auch die Spannung ist durchgehend vorhanden und es wird auch keiner Seite langweilig. Ist man erstmal in die Welt abgetaucht will sie einen nicht mehr so recht loslassen. Auch bekannte Charaktere aus den vorherigen Büchern werden angesprochen und man freut sich ein bisschen ein kleines Wiedersehen zu haben. Deswegen würde ich auch unbedingt empfehlen die „Grisha“- Trilogie vor den Krähenbüchern zu lesen. Das Ende lässt einen genauso zurück wie der Rest des Buches: Fassungslos wie das eigentlich jetzt passieren konnte. Schlichtweg grandios!
Wow, dieses Buch hat mich wirklich umgehauen und mich um einiges mehr begeistern können als ihre vorherigen Werke rund um die Grisha. Vollgepackt mit tollen, vielschichtigen Charakteren und jeder Menge Spannung. Und nicht zu vergessen einem Cliffhanger, bei dem man natürlich unbedingt wissen will, wie es weiter geht! Deswegen gibt es verdiente 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 10.05.2021
Lodernde Schwingen / Legenden der Grisha Bd.3
Bardugo, Leigh

Lodernde Schwingen / Legenden der Grisha Bd.3


sehr gut

Es kommt zum grandiosen Finale rund um Alina, Mal, dem Dunklen und dem Schicksal der Grisha. „Lodernde Schwingen“ ist der dritte und finale Band der Grisha-Trilogie von Leigh Bardugo und verspricht nach dem beiden Vorgängern einiges an Spannung.
Der Schreibstil der Autorin ist wie schon zuvor flüssig und man kommt gut durch die Seiten. Auch habe ich ihn als wesentlich fesselnder als in den beiden Bänden zuvor empfunden. Das Setting ist wie immer toll und mir gefällt schlichtweg der russische Touch des Ganzen. Was ich jedoch nach wie vor zu bemängeln habe ist die stockende oder gar fehlende Entwicklung sämtlicher Charaktere. Es war leider keiner dabei mit dem ich wirklich mitfühlen oder mich identifizieren konnte. Sie haben auf mich alle etwas blass und hohl gewirkt. Lediglich Nikolai hat für Humor und etwas Farbe in der Erzählung gebracht. Auch die Beziehung zwischen Alina und Mal hat mich leider so überhaupt nicht berühren können. Das fand ich sehr schade, denn der Rest des Buches ist wirklich grandios. Die Gefühle sind bei mir einfach nicht übergesprungen und es hat weder Hand noch Fuß für mich. Die Spannung hingegen schon. Was hier an Action und Highlights geboten wird, ist mehr als in den beiden Büchern zuvor. Unerwartete Plottwists haben mich als Leser bei Laune gehalten. Dieser Dritte Band ist eines Finales würdig und schließt die Trilogie wunderbar ab. Besonders gut gefallen hat mir tatsächlich das Ende, weil es so ganz anders war als ich es erwartet hatte. Und davon bin ich großer Fan.
Alles in allem ein solider Abschlussband einer wirklich tollen Trilogie. Der Schreib- und Erzählstil der Autorin ist wirklich toll, nur an den Charakteren hätte ich mir mehr Ausarbeitung gewünscht. Nichtsdestotrotz hat es unglaublich viel Spaß gemacht die Bücher zu lesen und deshalb gibt es auch für diesen Band 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 09.05.2021
Der Junge, der das Universum verschlang
Dalton, Trent

Der Junge, der das Universum verschlang


ausgezeichnet

Brisbane, Australien in den 1980er Jahren. Wir begleiten den jungen Eli Bell beim Erwachsen werden zwischen Drogen, Familie und Sehnsüchten.
Die Sprache des Autors habe ich als etwas ganz Besonderes empfunden. Sie schafft Bilder mit Wörtern und Wörter mit Bildern. Einfach wundervoll, aber auch sehr anspruchsvoll. Ich habe ein wenig gebraucht um in den Lesefluss zu kommen. Als ich das jedoch geschafft hatte, war es ein wirklich einzigartiges Leseerlebnis. Der junge Eli Bell ist ein besonderes Kind. Was auch immer wieder im Verlauf der Geschichte erwähnt wird. Er hat den Traum Journalist zu werden und über Verbrechen zu schreiben. Er hat eine ausgeprägte Fantasie, was der Autor hier mit seiner wunderbaren Sprache grandios umsetzt. Manchmal muss man aufpassen den Faden zwischen Realität und Elis Fantasie nicht zu verlieren. Die Geschichte lebt von dieser Fantasie und den Bildern die Eli schafft. Sprache und Erzählweise harmonieren wirklich gut mit den Charakteren. Manchmal hatte ich das Gefühl, der Autor möchte den Leser mit Absicht ein wenig in die falsche Richtung locken, nur um aufzuzeigen was noch möglich ist. Die Übergänge sind oft sehr abrupt und manchmal fragt man sich eine Weile was in der Zwischenzeit passiert ist. Das Geschehene wird dann ganz nebenbei in die Erzählung miteingesponnen und beim Leser macht es „Klick“. Eli ist ein sympathischer Junge, der stets das Gute vor Augen hat und für den Familie und Freundschaft einen hohen Stellenwert haben. Aber auch Rache und Wut treiben ihn an und machen ihn somit zu einem sehr authentischen Protagonisten. Seine wichtigste Bezugsperson ist sein großer Bruder Gus und die zwei bilden ein unschlagbares Gespann. Die Kulisse Brisbanes hat mir gut gefallen und auch den Einblick in das Justiz- und Gefängnissystem in Australien fand ich sehr spannend.
„Der Junge der das Universum verschlang“ ist eine wunderschöne, tragische und faszinierende Geschichte über einen Jungen der Erwachsen wird. Es ist eine Geschichte über Geschwisterliebe, Freundschaft, Familie und die Macht der Fantasie. Deswegen gibt es 5 von 5 Sternen von mir.

Bewertung vom 18.04.2021
Eisige Wellen / Legenden der Grisha Bd.2
Bardugo, Leigh

Eisige Wellen / Legenden der Grisha Bd.2


sehr gut

Nach dem spannenden Ende von Band 1 geht es mit „Eisige Wellen“ in Runde 2 rund um Alina und die Grisha. Nachdem sie die Pläne des Dunklen durchschaut hat ist Alina mit Mal auf der Flucht. Dabei begegnet ihr der berüchtigte Kapitän Stormhond. Doch kann sie den Fängen des Dunklen entfliehen und Ravka wieder ins Licht führen?
Wie beim ersten Teil kommt man auch hier wunderbar wieder in die Geschichte. Denn der Schreibstil der Autorin ist flüssig, fesselnd und ein absoluter Pageturner. Was mir hier gut gefallen hat, ist dass Band 2 wesentlich humorvoller und auch ein wenig sarkastischer ist als Band 1. Das peppt die Geschichte noch einmal mehr auf und es ist als Leser doch immer schön, wenn man etwas zum Schmunzeln und Lachen hat. Leider kam die gewünschte Charakterentwicklung nicht wirklich. Mal, Alina und auch die Nebencharaktere wirken weiterhin sehr blass und hohl. Das fand ich ein wenig enttäuschend, denn so war es Schwierig einen Draht zu ihnen entwickeln. Wieder konnte mich die Beziehung zwischen den beiden einfach nicht überzeugen. Alles wirkte so hoppla hopp und irgendwie nicht ganz nachvollziehbar. Das fand ich ein bisschen schade, denn die beiden gäben wirklich ein schönes Paar ab. Wer mir gut gefallen hat, war Stormhond. Er hat mich mit seiner witzigen und verwegenen Art überzeugen können. Jedoch fehlt auch ihm noch einiges an Tiefe. Die Geschichte an sich kommt langsam ins Rollen, leider immer noch nach ähnlichen Schemata wie im ersten Band. Das hat mich anfangs tatsächlich etwas genervt und gelangweilt. An sich ist die Grundidee gut und zum Glück weicht das Buch gegen Ende von diesen Schemata ab. Denn so kommt auch wirklich Spannung auf und der ein oder andere ungeahnte Plot Twist haut die anfängliche Langeweile wieder raus. Auch das Ende hat es hier wieder in sich und so ist man umso gespannter auf das Finale.
Auch Band 2 war grundsolide und eine tolle Fantasygeschichte. Jedoch hat mir auch hier der letzte Funke gefehlt, gerade was die Charakterentwicklung anbelangt. Hier ist immer noch Luft nach oben und ich gebe die Hoffnung für Band 3 nicht auf. Deswegen gibt es auch hier 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 18.04.2021
Goldene Flammen / Legenden der Grisha Bd.1
Bardugo, Leigh

Goldene Flammen / Legenden der Grisha Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:
Als Alina ihren besten Freund Mal vor einem tödlichen Angriff rettet kommt es zu unvorhergesehenen Ereignissen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen. Der Dunkle, der höchste der „Grisha“ hat auf einmal zunehmend Interesse an Alina und was ihre Rolle für Ravka betrifft. Doch kann sie seinen Plänen trauen?
Der Einstieg in die Geschichte und in den Schreib- und Erzählstil ist mir sehr leichtgefallen. Leigh Bardugo schreibt sehr flüssig und fesselnd, so dass man sehr gut durch die Seiten kommt. Das Setting mit dem russischen Touch hat mich direkt angesprochen und in den Bann gezogen. Die Charaktere wirken hier noch ein wenig blass und farblos und es ist noch nicht wirklich eine großartige Entwicklung zu erkennen. Die Beziehung zwischen Alina und Mal war für mich noch nicht ganz greifbar und romantische Tendenzen zwischen Charakteren waren für mich noch nicht richtig ausgearbeitet. Nebencharaktere gibt es hier viele und alle haben einen interessanten Ansatz. Wie aber auch schon Mal und Alina, wirken sie hier noch sehr blass und wenig in die Tiefe gehend. Aber das kann ja in den nächsten Teilen noch passieren. Denn „Goldene Flammen“ ist schließlich der Auftaktband zur Grisha-Trilogie. Das Konzept der Magie und das Konzept rund um die Grisha fand ich mal etwas Neues und Spannendes. Insgesamt wird in der Geschichte Spannung aufgebaut, jedoch gefühlt immer im selben Schema. Das fand ich auf Dauer tatsächlich etwas nervig und langweilig. Alles passiert sehr schnell, so dass man als Leser teilweise Mühe hat hinterherzukommen und mit einigen Fragezeichen im Kopf zurückbleibt. Das Ende passt zur Geschichte und macht in diesem Fall aber auch tatsächlich Lust auf Band zwei.
Insgesamt ein solider Auftakt mit interessantem Magiekonzept, spannenden Parts aber definitiv noch ausbaubarem Spannungsbogen und Charakteren. Ich bin gespannt ob der zweite Band meine Erwartungen auf eine Steigerung erfüllen kann. Es gibt für den Ersten Band von mir 4 von 5 Sternchen.

Bewertung vom 10.04.2021
Gefangen und frei
Sheff, David

Gefangen und frei


sehr gut

Ich war schon immer fasziniert vom Thema Buddhismus. Deswegen hat mich dieses Buch von Cover und Klappentext besonders angesprochen. Der Leser begleitet Jarvis einen zum Tode verurteilten (unschuldigen) Mörder, der im Buddhismus an Lebensqualität im Gefängnis dazu gewinnt und zahlreiche Menschen inspiriert.
Man sollte sich im Klaren sein, dass es sich hier um ein Sachbuch handelt. Dementsprechend nüchtern und auf Fakten gestützt ist dieses Werk geschrieben. Was dem Lesefluss aber keinen Abbruch tut. Man kommt gut durch die Seiten und kann es teilweise nicht aus der Hand legen. Die Geschichte von Jarvis ist unglaublich informativ und spannend. Man bekommt selbst einige Impulse über das Leben und Sein mit und ich bin das ein oder andere Mal doch ins Nachdenken gekommen. Es ist faszinierend wie Religion einem Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen Stütze und Hilfe sein kann. Besonders Jarvis findet im Buddhismus Selbstakzeptanz, den Mut die Vergangenheit, Vergangenheit sein zu lassen und findet zahlreiche Vorbilder, Freunde und Anhänger. Der Autor arbeitet die Geschichte dieses Menschen, faktengestützt und nüchtern auf. Der Leser bekommt Einblicke in das amerikanische Gefängniswesen mit Strafverfahren und alles was dazu gehört. Allerdings auch Informationen zum Buddhismus und der dazugehörigen Meditation. Jarvis ist eine faszinierende Persönlichkeit und vor allem seine persönliche Geschichte hat mich sehr berührt. Trotz des Sachbuchcharakters kommt seine Vergangenheit beim Leser an. Sein Werdegang ist faszinierend und die Wandlung die er in 30 Jahren Gefängnis durchmacht und um seine Freiheit kämpft, eine wirklich Inspirierende.
„Gefangen und frei“ ist ein sehr informatives, inspirierendes und faszinierendes Werk. Es zeigt die unterschiedlichen Facetten des Buddhismus auf und Jarvis beeindruckende Lebens- und Leidensgeschichte. Ganz für 5 Sterne hat es mir aber leider nicht gereicht. Es war gut zu lesen aber der letzte bahnbrechende Funke hat mir in gewisser Weise gefehlt ohne sagen zu könne warum. Deswegen gibt es trotzdem sehr gute 4 von 5 Sternen von mir.

Bewertung vom 03.04.2021
Das Geschenk eines Regentages
Shinkai, Makoto;Nagakawa, Naruki

Das Geschenk eines Regentages


ausgezeichnet

Es geht um verschiedene Menschen und verschiedenen Katzen, die aber stets miteinander verwoben sind und sich gegenseitig bewusst machen was Glück und Geborgenheit bedeuten können.
Die Sprache hatte mich direkt verzaubert und ich war direkt in den Bann gezogen. Bereits die ersten Seiten aus Sicht der Katze haben mich zu Tränen gerührt. Hier wird abwechselnd aus Sicht des Menschen und der jeweiligen Katze erzählt. Das hat mir gut gefallen, vor allem die Katzenperspektive. Wobei man hier anmerken muss, dass sie an manchen Stellen doch recht menschlich wirken und nicht ganz dem Naturell einer Katze entsprechen. Ich habe ein bisschen gebraucht um mich an den schnellen Wechseln der Perspektiven zu gewöhnen. Darüber konnte ich aber hinwegsehen, da die Geschichte viel mehr davon lebt, was sie zwischen den Zeilen transportiert. Wir begleiten vier Frauen verschiedenen Alters durch unterschiedlichste Schicksale und erleben mit wie Katzen in ihr Leben kommen und es verändern. Jeder dieser Geschichten ist einzigartig gewesen und hat mich auf ihre Art und Weise mitten ins Herz getroffen. Der Erzählstil ist ganz sanft und unaufgeregt und mit viel Spannung wartet das Buch auch nicht auf. Aber wie schon gesagt, braucht es dass gar nicht, denn das Buch lebt in meinen Augen davon, was es dem Leser an Gefühlen und Botschaften vermittelt. Teilweise haben mich die einzelnen Geschichten, die doch immer miteinander verwoben sind, an Fabeln oder Ähnliches erinnert. Man fliegt förmlich durch die Seiten und so hatte ich das Büchlein innerhalb von einem Tag durchgelesen. Da ich selbst einen kleinen Stubentiger habe, weiß ich wie wertvoll ein solches Tier sein kann und das wird hier in unterschiedlichster Weise mehr als deutlich. Sie sind Seelentröster und Begleiter fürs Leben. Auf ihre Art und Weise.
Mich hat dieses kleine aber feine Buch direkt ins Herz getroffen. Vielleicht weil ich dem Thema so nah bin oder einfach, weil die Botschaft dahinter eine ganz Rührende ist. Deswegen gibt es von mir auch 5 von 5 Sternen.