Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
eule2206
Wohnort: 
oldenburg

Bewertungen

Insgesamt 231 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2021
Die Brücke der Ewigkeit / Die Baumeister Bd.1
Hector, Wolf

Die Brücke der Ewigkeit / Die Baumeister Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover stimmt wunderbar in das historische Prag ein. Der Schreibstil ist toll und lädt zum Lesen einfach ein.

Ein Hochwasser zerstört die Judithbrücke über der Moldau, Otin und seine Mutter werden von den Fluten mitgerissen. Otin schwört in dem Moment der tiefsten Angst, eine neue Brücke zu bauen, wenn seine Mutter das Unglück überleben sollte. Viele Jahre später erhält Otin die Chance dazu. Allerdings gibt es einen Widersacher, der nicht zimperlich agiert.

Prima finde ich die alte Karte von Prag um 1400. Die Personenauflistung hilft sehr, vor allen Dingen die Zuordnung der historischen Persönlichkeiten. Die Zeittafel unterstützt die geschichtlichen Zusammenhänge. Das Glossar am Ende erklärt Begriffe aus der damaligen Zeit.

Ein Buch, das nicht langweilig wird. Rundherum ist es gelungen und erhält von mir eine dicke Empfehlung.

Bewertung vom 16.11.2021
Liebe in Zeiten des Hasses
Illies, Florian

Liebe in Zeiten des Hasses


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir sehr gut und der Schreibstil ist ansprechend.

Es ist schon sehr spannend, persönliche Erfahrungen bekannter Künstlerinnen und Künstler zu lesen. Dennoch hat mich das "Bäumchen wechsel Dich"-Treiben der Protagonisten in der Zeit etwas irritiert. Niemals hätte ich darüber nachgedacht, was Kulturschaffende seinerzeit erlebt haben, welche sexuelle Ausrichtung sie haben. Dafür waren es für mich immer wichtige Persönlichkeiten, deren kulturellen Werke von besonderer Bedeutung waren - Brecht, Sartre, Mann, Picasso usw.

Erschütternd ist das Erleben des Dritten Reiches. Man hat das Gefühl, dass Deutschland plötzlich ein Land ohne Kulturschaffende war. Wie viele sind geflüchtet und mussten mit ansehen, wie ihre Werke vernichtet wurden. Plötzlich wurde man von einem gefeierten Künstler zu jemandem, der "entartete Kunst" erstellt haben soll. Wie menschenverachtend! Wie furchtbar für die Künstler!

Während des Lesens staunt man über die Begebenheiten, kann sie sich schlecht vorstellen. Aber das Buch lässt sich prima lesen. Hervorragend ist eine Liste zur allgemeinen Literatur der Zeit von 1929 bis 1939.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2021
Bewusstseinssprung ins neue Leben
Pliester, Petra;Bräscher, Jürgen

Bewusstseinssprung ins neue Leben


sehr gut

Das Cover finde ich toll und der Schreibstil ist einfach und gut.

Ich mag Bücher, die nicht nur in wissenschaftlichen Abhandlungen über die Bewältigung des Alltags berichten, sondern sich am realen Leben entlang hangeln. In diesem Fall berichten Tom und Lotta von ihren Empfindungen und welche Gedanken ihnen kommen, wenn sie bestimmte Dinge erleben. Beide leben anders, als viele andere. Ihre Gedanken gehen in die Tiefe und regen zum Nachdenken an. Besonders ist mir der Besuch im Tierpark in Erinnerung geblieben, der mich dazu bringt, meinen nächsten Besuch mit anderen Augen zu sehen und mehr inne zu halten.

Das Buch bringt einen dazu, über viele Situationen, die einem im Alltag begegnen, nachzudenken, zu entschleunigen und zu reflektieren. Es regt an, sich in die Welt der leisen Töne zu begeben.

Ich kann das Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 04.11.2021
Drachenkinder
Lind, Hera

Drachenkinder


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir und der Schreibstill ist flüssig und gut zu lesen.

Sybille Schnehage ist eine Frau, die mitten im Leben steht - verheiratet, zwei Kinder. Seit dem sie während einer Reise nach Tunesien das Elend der Menschen sieht, möchte sie helfen. Ihr Einsatzgebiet ist Afghanistan. Sie trifft hier den schwer verletzten und entstellten Dadgul, nimmt ihn mit nach Deutschland, er wird Teil ihrer Familie und sie lässt ihn in Krankenhäusern behandeln. Dadgul kann erst nach Jahren zurück nach Katachel. Er arbeitet an vorderster Front für die Hilfsorganisation von Sybille Schnehage, die unermüdlich Spenden für das geschundene Dorf sammelt. Leider steigt Dadgul sein Amt zu Kopfe, was ihn zu unsäglichen Dingen hinreißen lässt. Am Ende findet das Sprichwort "Hochmut kommt vor dem Fall" seine Anwendung.

Man erkennt in dem Buch, was eine starke Frau bewirken kann. Sybilles unermüdlicher Einsatz ist einfach toll. Dennoch muss man sich sehr im klaren darüber sein, dass unterschiedliche Mentalitäten und Kulturen aufeinandertreffen. Es wird einfach zu anderen Mitteln gegriffen, um Konflikte zu lösen. Auch wird deutlich, dass in einigen Ländern eine Frau einfach nichts wert ist. Das wird in dem Buch sehr deutlich. Aber die Kraft von Sybille Schnehage ist unerschütterlich und der Zuspruch ihrer Familie ist bemerkenswert.

Das Buch kann ich nur empfehlen. Es lässt sich prima lesen und nimmt einen mit in eine ganz andere Welt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2021
Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
Rygiert, Beate

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher


ausgezeichnet

Das Cover entführt einen geradewegs in die 20er Jahre. Wunderbar geschrieben, eindrucksvolle Persönlichkeiten.

Der Generaldirektor des Ullsteinverlages verliebt sich bei einem arrangierten Treffen in eine selbstbewusste und selbstständige Journalistin. Ihre beste Freundin, die bekannte Autorin Vicki Baum, arbeitet in dem Verlag.

Franz Ullstein macht Rosalie einen Heiratsantrag, den diese auch annimmt. Dieses sehr zum Leidwesen der Brüder von Franz und des gesamten Imperiums. Es wird nichts ausgelassen, um Rosalie zu diffamieren. Verlassen kann sich Rosalie nur auf Vicki und ihr Tippfräulein Lilli.

Das Ende des Buches überrascht dann den Leser.

Die einzelnen Protagonisten sind so gut beschrieben, dass man sich jeden einzelnen toll vorstellen kann und sich während des Lesens immer mehr in die Welt der Ullsteins und deren Umfeld, hineindenken kann.

Für dieses Buch spreche ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Ich denke, jeder wird wie ich, zwangsläufig in den Bann des Buches gezogen.

Bewertung vom 24.10.2021
Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2
Blum, Antonia

Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir sehr gut, kann man sich doch bestens vorstellen, dass das Gebäude im Hintergrund die Kinderklinik ist und das kleine Mädchen darauf wartet, in das Krankenhaus zu gehen. Der Schreibstil ist ansprechend und prima zu lesen.

Marlene Lindow macht zu einer Zeit die Ärztinnenausbildung, in der noch keine Frauen in derartigen Berufen gewünscht sind. Mit Biss und Akribie kämpft sie um die Anerkennung als seriöse Ärztin, muss dennoch vielen Steinen ausweichen, die ihr in den Weg gelegt werden.

Marlenes Freund Maximilian wird in den Krieg eingezogen. Das Wiedersehen der beiden verläuft sehr viel anders, als sich beide das in ihren Träumen ausgemalt haben.

Marlenes Schwester Emma begegnet vielen Herausforderungen, da ist die Erkrankung ihres Sohnes, dann taucht auch noch der verschollene Vater ihres Sohnes auf, der ihr ein sorgenfreies Leben in seiner Heimat verspricht.
Am Ende sieht einiges anders aus, als man während des Lesens erwartet. Der Leser schaut erwartungsvoll in die Zukunft und wartet spannungsgeladen auf den nächsten Band.

Ein tolles Buch, das einen mitnimmt und in die Welt der Kinderklinik Weißensee zur Zeit des 1. Weltkrieges und später eintauchen lässt.

Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 17.10.2021
Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2


ausgezeichnet

Das Cover weist auf die Zeit um 1920 hin und gefällt mir sehr.

Als Ärztin zu arbeiten, war in den 20er Jahren eine große Herausforderung. Die Arbeit als Polizeiärztin - nichts, um den Lebensunterhalt zu sichern.

Als Polizeiärztin hatte Magda es mit Mordopfern und Verbrechen zu tun, in ihrer gynäkologischen Praxis mit Abtreibungen, Kinderwünschen, Aufklärung und vielem, was für die Frauen in der damaligen Zeit nicht selbstverständlich war. Die Liebe zu Kommissar Kuno Mehringer bringt Licht und Freude in ihre knappe Freizeit.

Die Geschichten um Celia, Doris und Ina runden den Blick auf das schwierige Leben der Frauen in den 20er Jahre ab.

Themen, wie Inflation, Nationalsozialismus, Krisen und Not sind interessanter Bestandteil des Buches und beschreiben die Zeit in den 20er Jahren.

Das Buch lässt sich gut lesen. Ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 17.10.2021
Schwarzes Herz
Kuhnke, Jasmina

Schwarzes Herz


gut

Das Cover passt zu dem Inhalt des Buches.

Ein dunkelhäutiges Mädchen, dem von klein auf immer wieder das "anders sein" vor Augen geführt wird. Die Großeltern, die erschrocken feststellen, dass die Tochter ein farbiges Kind zu Welt bringt. Der Stiefvater, der ihr ständig eindrillt, ein Nichts zu sein. Die Schulen, die sie für alles, was passiert, verantwortlich machen. Die Kinder in ihrem Umfeld, die nichts mit ihr zu tun haben wollen. Neonazis, die ihr Wut an ihr auslassen. Der Ehemann, der sie missbraucht und verprügelt, eintrichtert, wie wertlos sie sei. Mit all dem muss das Mädchen, später die junge Frau fertig werden. Was bleibt da anders übrig, als dem zu glauben, was ihr täglich widerfährt.

Das Buch bleibt sehr häufig an der Oberfläche. Bei mir hinterlässt das Buch eine gewisse Ratlosigkeit, es erreicht mich einfach nicht wirklich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2021
Das Haus der Düfte
Lambert, Pauline

Das Haus der Düfte


ausgezeichnet

Das Buch ist wundervoll und interessant geschrieben. Absolut abwechslungsreich und unterhaltsam. Das Cover spiegelt die Leichtigkeit Frankreichs sowie den Duft der Rosen wieder.

In dem Buch werden wir in eine Zeit Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts entführt. Lavendelpflückerin Florence hat die wunderbare Gabe, Düfte zu wunderbaren Parfümkreationen zu verbinden. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Horace baut sie eine Parfümerie auf, die sie zu einem großen Namen in der Branche macht und die auch noch viele Jahre später zu den bekanntesten gehört.

Annouk möchte aus der Apotheke ihrer Mutter heraus, um Parfümeurin zu werden. Sobald sie einen Duft riecht, kann sie die einzelnen Bestandteile zuordnen. Eine seltene Begabung! Dennoch kann Annouk keine Stelle in einer der bekannten Parfümerien in Paris ergattern. Dann lernt sie Stephane kennen, der ihr Talent erkennt und ihr endlich eine Chance gibt.

Sowohl Florence als auch Annouk haben mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Glückliche Momente aber auch Leid begegnen ihnen in ihren Leben. Das Buch hält viele Überraschungsmomente bereit und am Ende noch eine dicke Sensation.

Kurzweilig tauchen wir Leser in die Welt der Düfte ein und nehmen Anteil an dem Leben der Protagonisten. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 03.10.2021
Die Frau, die den Himmel eroberte
Giese, Vanessa

Die Frau, die den Himmel eroberte


sehr gut

Das Cover gefällt mir sehr gut, passt es hervorragend zum Inhalt des Buches. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich prima lesen.

Katharina, Käte Paulus, ist eine bemerkenswerte Frau. Sie ist Schneiderin in einer Damenschneiderei, trifft auf Hermann Lattemann und kommt über ihn zur Ballonschneiderei. Schnell wird ihr klar, dass sie nicht nur schneidern möchte, sondern als Ballonfahrerin aufsteigen und mit einem Fallschirm abspringen will. Das Leben von Käte dreht sich nun um die Ballonfahrerei. Privat erlebt sie Höhen und Tiefen, schwere Schicksalsschläge, aber auch glückliche Momente. Durchweg kommt Käte für ihren Lebensunterhalt auf, hat tolle Ideen und geht ihren Weg. Für die damalige Zeit hat Käte eine moderne Einstellung - als Unternehmerin und als Frau!

Interessant ist auch, dass ein Teil des Buches während des 1. Weltkrieges stattfindet. Schwierigkeiten, Verluste und Entbehrungen dieser Zeit sind in dem Buch sehr gut dargestellt.

Das Buch erzählt das Leben einer modernen jungen Frau ab Ende des 19. Jahrhunderts, das zu der Zeit eher selten war und allergrößten Respekt verdient.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.