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Annabell

Bewertungen

Insgesamt 400 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2021
Der Herzgräber
Williams, Jen

Der Herzgräber


gut

Bisschen enttäuscht
Nach dem Suizid-Tod ihrer Mutter findet Heather unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers in ihrem Nachlass. Michael Reave hat damals unzählige Frauen ermordet und sitzt nun bereits seit 20 Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch jetzt werden wieder junge Frauen ermordet auf die selbe Art und Weise. Zweifel kommen auf, war Reave es wirklich. Heather und Detective Parker entschließen sich zu einem gefährlichen Schritt. Sie soll mit Reave persönlich sprechen. Seine Antworten werden für Heather zum Wettlauf mit der Zeit.

Ich bin etwas enttäuscht von dem Buch. Nach dem Klappentext habe ich einen blutrünstigen und grausamen Thriller, der die Morde haarklein beschreibt, erwartet. Leider ist das ausgeblieben. Hauptsächlich ging es hier um Heather, ihrer Mutter und deren Vergangenheit.

Anfangs war es auch sehr spannend, grausam und gruselig. doch dann ist es sehr schnell, sehr stark abgeflacht und in der Mitte plätscherte die Handlung nur vor sich hin. Für mich wurde es auch schnell vorhersehbar, denn ich hatte schon früh eine Ahnung wie die Auflösung ist und hatte dann auch recht.

Heather wirkte mit ihrem Verhalten sehr authentisch, auch wenn sie wohl keine starke Sympathie mehr bei mir weckt.

Gut gelungen fand ich die kleine "Märchenstunde". Die Autorin hat ihr Teile von Grimms Märchen einfließen lassen, was der Story ein wenig das grausame und mystische eingehaucht hat.

Mein Fazit:
Schlecht war es überhaupt nicht, aber ich war enttäuscht, weil ich etwas anderes erwartet habe. Wenn man den Klappentext liest darf man einfach keinen blutrünstigen Thriller erwarten, dann kann es sogar sehr gut sein.

Bewertung vom 11.12.2021
Gold und Ehre
Weiß, Sabine

Gold und Ehre


sehr gut

Der junge Architekt Benjamin ist sehr wissbegierig. Nach einem missglückten Experiment wird er von seinem Vater ins ferne Hamburg geschickt. Dort soll er einen Hausbau ausführen. Benjamin tut sich erst schwer so fern von der Heimat. Er wird belogen und betrogen. Doch in seiner Not lernt er Menschen kennen, auf die er zählen kann. Unter anderem auch Lucia, die stehlen muss, um ihre Familie am Leben zu halten. Er ist fasziniert von ihr. Als er von seinem Vater zurück nach Hause geholt wird, bleibt sie in Hamburg zurück. Wie wird es mit der Verbindung weitergehen?

"Gold und Ehre" knüpft zeitlich an den Vorgänger "Krone der Welt an". Daher ist es sinnvoll und sehr empfehlenswert den Vorgänger zu kennen, sonst tut man sich sehr schwer. Einen kurzen Rückblick aber hätte auch ich mir gewünscht, um einen besseren Einstieg zu bekommen.

Aufgebaut ist die Handlung in drei Handlungsstränge. Dadurch wird es abwechslungsreich und auch spannend.

In einem Handlungsstrang begleiten wir Benjamin, den jungen aufsteigenden Architekten auf seinem Lebensweg von Amsterdam nach Hamburg und wieder zurück.

Im zweiten Handlungsstrang begleiten wir Benjamins Cousin Theo. Er wird auf hohe See geschickt und wird zum Schiffschirurg ausgebildet. Hier erleben wir auch hautnah die Gefahren auf hoher See.

Die beiden Handlungsstränge fand ich sehr interessant und spannend. Vor allem mit Benjamin in Hamburg. Hier waren auch die Beschreibungen der damaligen Stadt super. Gedanklich war ich immer in der Stadt an der Elbe.

Der dritte Handlungsstrang ist mit Oom Samuel, dem Onkel von Benjamin. Hier war viel Politik, Geschichte, Kriegsentstehen etc. eingebunden. Das fand ich etwas sehr trocken und zu viel auf einmal. Kürzer gefasst wäre vermutlich besser gewesen.

Die ganze Handlung an sich war anfangs sehr ausschweifend. Es wurde viel das Drumherum eingeflochten und war auch sehr interessant. Je weiter aber die Handlung fortschritt, desto schneller ist das Geschehen abgelaufen. Es war wie in einem Zeitraffer. Andersherum hätte es mir besser gefallen. Lieber hätte ich zum Ende gerne alles ausführlich gehabt.

Bei den geschichtlichen Fakten hat man gemerkt, dass die aufwendig recherchiert worden sind und anschließend sehr gut mit Fiktion verwoben worden sind.

Mein Fazit:
Eine Familiengeschichte im historischen Amsterdam und Hamburg toll erzählt. Viel Geschichte und viel Fiktion perfekt verwoben. Auch wenn ich den ersten Teil besser fand, war ich auch von Gold und Ehre wieder begeistert. Klare Leseempfehlung. Ich hoffe es gibt noch eine Fortsetzung.

Bewertung vom 04.12.2021
Sharing - Willst du wirklich alles teilen?
Strobel, Arno

Sharing - Willst du wirklich alles teilen?


sehr gut

Markus und Bettina haben ein Sharing-Unternehmen. Sie finden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss um es zu benutzen, gut. Möglichst viele sollen Autos, Wohnungen, etc. miteinander teilen. Aber nicht jeder ist der gleichen Ansicht. Als Bettina Opfer eines Unbekannten wird und im Darknet zur Show gestellt und missbraucht wird, nimmt das Sharing ganz andere Dimensionen an. Ihr Mann Markus wird nun Teil eines Horrorspiels. Er muss die Bedingungen der Täter erfüllen, um seine Frau lebend wieder zusehen.

Am Anfang habe ich mich etwas schwer mit der Handlung getan. Ich kam schlecht rein, weil es für mein Gefühl nicht wirklich spannend genug war. Erst nach und nach baute sich die Spannung auf. Nach hinten raus hatte die Story dann auch einige unerwartete Wendungen und Überraschungen zu bieten.

Trotzdem war es undurchsichtig bis zum Schluss. Während des Lesens hatte ich keinerlei Ahnung, wo die Story enden wird. Die Auflösung war für mich auch nicht ganz schlüssig. Irgendwie leicht an den Haaren herbeigezogen, da es aus dem Storyverlauf nicht so hervorgegangen ist. Eine Überraschung war es dennoch.

Arno Strobel hat hier ein brandaktuelles Thema in seine Story verbaut. Wie ich finde, hat er damit auch super die Gefahren des "Sharings" aufgezeigt.

Der Schreibstil ist relativ einfach gehalten und ließ sich dadurch auch angenehm und einfach lesen.

Mein Fazit:
Ein perfider und brutaler Thriller, aber für einen Psychothriller ging er mir nicht genügend unter die Haut. Der Gänsehaut-Effekt ist bei mir ausgeblieben.

Bewertung vom 28.11.2021
Der Teepalast Bd.1
Herrmann, Elisabeth

Der Teepalast Bd.1


ausgezeichnet

Ostfriesland, 1834. In einem kleinen Dorf in Ostfriesland wächst Lene Vosskamp in einer ärmlichen Fischerfamilie auf. Sie muss viele Schicksalsschläge hinnehmen. Doch dann erhält sie durch einen Fremden eine mysteriöse Münze, die sie dazu berechtigt in China Tee zu handeln. Von nun an hat sie einen Traum. Sie will nach China, dort Tee kaufen und in Ostfriesland einen Teepalast bauen. Für Lene beginnt eine gefährliche Reise über Meere in ferne Länder.

Die Handlung wird durch Liebe zum Detail geprägt. Die Handlungsorte werden durch detaillierte Schilderungen sehr bildhaft dargestellt. Beim Lesen hat man ein gutes Bild vor Augen, wie es zu der Zeit dort ausgesehen haben mag. Man spürt auch die Armut der Menschen, den Dreck in dem sie leben müssen, aber auch die harte raue Arbeit auf dem Schiff und den Teeplantagen. Auch die Charaktere wurden sehr ausführlich dargestellt.

Lene Vosskamp, als Hauptprotagonistin, mochte ich von anfang an. Sie ist mutig, taff und hat durch die mysteriöse Münze einen großen Traum, den sie unbedingt umsetzen will. Auch wenn es vielleicht etwas unrealistisch zu der Zeit ist, so habe ich dennoch die Geschichte dahinter geliebt. Und so begleiten wir Lene auf ihre Reise nach China.

Auf ihrer Reise begegnen wir sehr viele Charaktere. Das Gute ist, dass wir auf die Charaktere einzeln bei jeder ihrer Reiseetappen treffen. So ist es auch kein Durcheinander und man hat genügend Zeit sich mit dem einzelnen Charakter auseinander zu setzen. Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich und sind auf ihre eigene Art und Weise besonders.

Den Schreibstil finde ich toll. Er ist zeitgemäß aber lässt sich dennoch flüssig und angenehm lesen. Sehr besonders ist, dass die Autorin hier auch das alte Niederdeutsch mit eingeflochten hat, wodurch man noch nähere Einblicke in die damalige Zeit bekommt. Unbekannte Wörte und Textstellen werden direkt in der Fußnote übersetzt, sodass das Glossar entfällt.

Sie hat auch wichtige historische Fakten wie bspw. den Opiumkrieg in ihre Handlung passend eingeflochten. Neben der Fiktion fand ich das sehr interessant zu lesen.

Ein halben Stern muss ich aber abziehen, weil es mir so kurz vor der Hälfte etwas langatmig wurde. Vielleicht hätten hier einige Passagen nicht ganz so ausführlich beschrieben werden müssen. Dafür war mir dann das Ende etwas zu abgehakt, wo ich widerum noch gerne etwas mehr erfahren hätte.

Mein Fazit:
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Der Schreibstil und die Liebe zum Detail haben mich in ihren Bann gezogen, sodass ich in der Story abgetaucht bin. Von mir gibt es 4,5 Sterne und jeder Teeliebhaber muss das Buch unbedingt gelesen haben.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2021
Im Versteck
Thiesler, Sabine

Im Versteck


ausgezeichnet

Paul Böger, ein Fotograf aus Hamburg, kauft sich in den toskanischen Bergen ein Haus. Das Haus ist sehr veraltet und verwahrlost und nur über einen kaum befahrbaren Weg zu erreichen. Paul kündigt seinen Job in Hamburg und zieht in dieses Haus ein. Er vermeidet jeglichen Kontakt zu anderen Menschen und genießt die Einsamkeit. Es ist eine Flucht, eine Flucht vor sich selbst und seinem Trieb etwas Schlimmes zu tun. Doch dann verschwindet ein Mädchen...

"Im Versteck" ist ein unabhängiger Thriller von Sabine Thiesler. Trotzdem trifft man auf den bekannten Commissario Donato Neri vor. Er spielt aber mehr eine Nebenrolle, sodass dieser Thriller aus sehr gut zu lesen ist, wenn man die Reihe nicht kennt.

Ich kannte vorher noch kein Buch der Autorin und mich hat der Schreibstil sofort gefesselt. Man flog quasi nur so durch die Seiten und konnte gar nicht mehr auf hören zu lesen. Von Anfang bis zum Schluss war Spannung da und wurde auch gehalten. Zwischendurch hat sie mal angezogen, man kam kaum zum Atmen, dann aber wurde es auch wieder etwas ruhiger um Luft holen zu können.

Der Täter war von Anfang an bekannt, aber man war dennoch neugierig was als Nächstes geschieht und wie es letzten Endes ausgeht.

Die Beschreibungen über die Umgebung war sehr detailliert. Bei mir haben sich die Bilder im Kopf aufgebaut und ich konnte die Wäre der Toskana und den Duft der Kräuter spüren.

Der Hauptprotagonist Paul Böger war mir anfangs sympathisch. Man hatte Mitleid mit ihm, was ihm in seiner Kindheit widerfahren ist und konnte dann auch verstehen, warum er so handelt. Aber er wurde mir dann unsympathisch. Ich möchte nicht zu viel verraten deswegen, sage ich an dieser Stelle nur "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm". Trotz allem wirkte er sehr authentisch und man konnte sich gut in ihn hineinversetzen. Die anderen Protagonisten aber, blieben mir etwas zu blass. Deswegen muss ich an dieser Stelle auch ein kleinen Punktabzug geben.

Das Thema des Buches ist sehr heftig und geht unter die Haut. Die Schilderungen waren entsetzlich und mir blieb einige Male die Luft weg.

Mein Fazit:
Richtig gut gelungen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und es ging mir unter die Haut. Kleiner Punktabzug durch die Protagonisten. Deswegen 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.11.2021
FROST
Jónasson, Ragnar

FROST


sehr gut

Helgi Reykdal studiert Kriminologie. Für einen Aufsatz untersucht er ein wohl größtes Rätsel der isländischen Kriminalgeschichte. In einem alten Tuberkulose-Sanatorium im Norden Islands kam es damals, 1983, zu mysteriösen Todesfällen. Die Fälle wurden als gelöst ad acta gelegt. Doch je mehr sich Helgi in den Fall einliest und die damals Beteiligten befragt, desto mehr stößt er auf Ungereimtheiten. Kann er das Rätsel lösen und aufdecken was 1983 wirklich geschehen ist.

Mit "FROST" wird die Hulda-Trilogie fortgesetzt. Hier rückt der junge Helgi Reykdal in den Fokus. Er ist der Mann, für den Hulda ihren Schreibtisch räumen musste. Man muss aber die Trilogie um Hulda nicht kennen. "FROST" kann man auch ohne Vorkenntnisse lesen.

Die Story ist in drei Handlungsstränge aufgeteilt. Der Handlungsstrang 1950 mit der Protagonistin Astá ist eher nur Nebensache. In 2012 begleiten wir Helgi bei seinen Ermittlungen und wir erfahren auch, wie es den damals Beteiligten ergeht. In 1983 begleiten wir Tinna, die die Leichen damals aufgefunden hat und erfahren wie es ihr damit ergeht und was sie erlebt.

Helgi war mir von Anfang an sympathisch. Vor allem seine Liebe zu seinen Büchern macht ihn sehr sympathisch. Aber nicht nur das, er handelt und verhält sich sehr authentisch. In seinem Privatleben hat er Konflikte mit seiner Lebensgefährtin. Es wird ein Geheimnis draus gemacht, was wirklich geschieht. Das macht es spannend und man ist neugierig. Erst zum Schluss kristalisiert sich heraus, was wirklich dahinter steckt. Und wie soll es anders sein, der Cliffhänger am Ende ist fies und nun bin ich ganz gespannt wie es weitergeht.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden und es lies sich super gut lesen. Da der Inhalt recht wenig ist, hab ich das Buch auch in nicht mal einem Tag beendet. Es hätte ruhig noch etwas mehr ausführlicher sein können, vielleicht noch die ein oder andere falsche Fährte einbauen können. So kam Helgi doch recht schnell zur Lösung.

Mein Fazit:
Es war mehr ein Krimi als ein Thriller, da es sich hier doch um einen recht ruhigen Cold-Case gehandelt hat ohne großartige Brutalität. Trotzdem sehr schön und ich hoffe es geht weiter.

Bewertung vom 13.11.2021
Bluteiche
Motte, Anders de la

Bluteiche


sehr gut

Die Ärztin Thea Lind zieht mit ihrem Mann David im Schloss in dessen Heimartort Österlen. Bei einem ihrer Spaziergänge macht Thea einen seltsamen Fund. Es erweckt ihre Faszination für eine alte Tragödie. In der Walpurgisnacht 1986 wurde ein Mädchen in dem Wald am Schloss ermordet. Ihr Stiefbruder wurde für die Tat verurteilt und nur kurz darauf verschwindet der Rest der Familie spurlos. Thea glaubt, dass damals nicht die ganze Wahrheit erzählt wurde und fängt an Nachforschungen anzustellen.

Die Handlung wird abwechselnd in zwei Zeiten erzählt. Der eine Handlungsstrang spielt 1986 bis zu dem Tod von Elita, dem ermordeten Mädchen. Was danach, nach ihrem Tod und wie es tatsächlich dazu kam, passiert ist, erfährt man erst ganz zum Schluss. Der zweite Erzählstrang spielt in der Gegenwart, wo Thea ihre Nachforschungen anstellt.

Den Einstieg in die Handlung habe ich als etwas zäh empfunden und es zog sich etwas. Immer wieder hat sich einiges wiederholt. Doch ich habe weitergelesen, weil ich doch wissen wollte, wie und durch wen Elita damals tatsächlich getötet worden ist. Die beiden Handlungsstränge feuern die Spannung natürlich an und sorgen für Abwechslung.

Thea fand ich sehr sympathisch und authentisch. Ich konnte mit ihr mitfühlen. Auch sie hat ein großes Geheimnis, was sie versucht vor anderen zu verbergen, weil es ihre Vergangenheit betrifft.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden und es ließ sich flüssig lesen. Durch die tollen Beschreibungen konnte ich mir alles sehr gut vorstellen.

Mein Fazit:
Anfangs etwas zäh, aber durch die zwei verschiedenen Handlungsstränge doch sehr spannend. Eine komplexe und undurchsichtige Story, die sehr gut gelungen ist. Dafür gibt es eine Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 12.11.2021
Eis. Kalt. Tot.
Nordby, Anne

Eis. Kalt. Tot.


gut

Grausame Morde geschehen in den Gassen von Kopenhagen. Eine Leiche ohne Kopf wird aus dem Wasser gefischt. Kurz darauf findet eine Frau am Strand einen toten Seehund. Durch die bizzaren Präparationen beider Leichen, scheint es hier einen Zusammenhang zu geben. Nur welchen und welchen Hintergrund haben die Tode? Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihre Kollegen vom Kopenhagener Morddezernat nehmen die Ermittlungen auf.

"Eis. Kalt. Tot." ist der erste Band der Serie mit der Recognizerin Marit Rauch Iversen.

Ehrlich gesagt habe ich mich sehr schwer getan in die Story einzufinden. Es hatte irgendwie nichts Fesselndes an sich und so schweiften meine Gedanken immer wieder ab. So schnell wie Spannung aufkam so schnell war sie auch gleich wieder verschwunden. Ich musste dann ein wenig kämpfen und das Durchhalten hat sich dann doch noch gelohnt. Es wurde spannend und interessant, auch wenn man dann schon recht früh erahnen konnte welchen Hintergrund die Taten haben.

Zu den Protagonisten muss ich sagen, dass ich sie recht unsympathisch fand. Jesper kann man als männliches Weichei bezeichnen. Ihn fand ich noch halbwegs sympathisch, aber wirklich anfangen konnte ich mit ihm nichts. Kirsten ist burschikos, vorpreschend, sehr Ich-bezogen, selbstüberzeugt und macht andere nieder. Sie konnte ich absolut nicht leiden. Marit fand ich dann noch recht interessant, aber doch noch recht blass.

Die Mordmethoden und Präparationen der Tatorte waren schon sehr bizzar. Wer keine blutrünstigen Thriller / Krimis gewohnt ist, für den ist es vielleicht nichts, vor allem wenn man einen schwachen Magen hat. Aber ehrlich gesagt, hab ich schon heftigere Sachen gelesen, die mehr unter die Haut gingen. Das war noch recht harmlos von den Beschreibungen hier in der Story.

Durch die Beschreibungen wurde aber super die dunkle und düstere Atmosphäre der Winter in Kopenhagen sowie auf Grönland rübergebracht.

Mein Fazit:
Habe mich anfangs recht schwer getan, wurde dann etwas besser und interessanter, aber habe schon bessere Thriller der Art gelesen. Man kann es lesen, aber man verpasst auch nichts wenn man es nicht liest.

Bewertung vom 06.11.2021
Playlist
Fitzek, Sebastian

Playlist


sehr gut

Die 15-jährige Feline Jagow ist seit einem Monat spurlos verschwunden. Ihre Mutter beauftragt den Privatermitter Alexander Zorbach ihre Tochter wieder zu finden. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf einen Musikstreamingdienst, wo Feline immer ihre Musik gehört hat. Das Besondere: Ihre Playlist wurde vor wenigen Tagen verändert. Versucht Feline damit einen versteckten Hinweis zu senden? Ihm bleiben 15 Songs. Zorbach muss die versteckte Botschaft aufdecken. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und ahnungslos stürzt er damit auch in einen Alptraum...

Vorweg gesagt, "Playlist" knüpft an die früheren Werke "Der Augensammler" und "Augenjäger" an. Man braucht sie nicht zu kennen, aber es ist dennoch empfehlenswert, da einem sonst das Hintergrundwissen zu den Protagonisten fehlt.

Bei den Protagonisten Alexander Zorbach und Alina Gregoriv stößt man auf alte Bekannte. Mir fehlte so ein bisschen die Personenbeschreibungen äußerlich sowie auch charakterlich, sodass ich mir ein gutes Bild machen konnte. So waren es einfach nur handelnde Protagonisten.

Die Handlung find sehr spannen an, ist dann aber leider recht schnell abgeflaut, bis kurz vor Ende nochmal das Tempo angezogen wurde und es hochspannend wurde. Es lies sich durch den gewohnt flüssigen Schreibstil schnell lesen ohne dass man ins Stocken geraten ist. Die Perpektivwechsel haben für Abwechslung gesorgt und die Kapitel endeten so gut wie immer mit einem Cliffhänger.

Ein ums andere Mal gab es natürlich auch wieder den typischen "Häää?-Effekt", den ich an den Büchern von Sebastian Fitzek so liebe. Unerwartete Wendungen und Überraschungen blieben bis ganz zum Schluss. Zwischendurch dachte man jetzt wird alles gut, bis sich das Blatt nochmal gewendet hat. Das mag ich so, dennoch fehlte mir das typische Gänsehautfeeling. Es ging mir nicht so unter die Haut wie sonst. Schade.

Mein Fazit:
Ein typisches Beispiel dafür, dass es durch die Werbekampange hoch angepriesen worden ist und man sehr hohe Erwartungen hatte. Mich hat es ein wenig enttäuscht, da ich was Besseres von Sebastian Fitzek gewohnt bin. Trotzdem fand ich es sehr gut und spannend bis zum Schluss. Wer ein Fitzek-Fan ist kommt auch um "Playlist" nicht drum herum.

Bewertung vom 31.10.2021
Mörderischer Nordwind / Cilla Storm Bd.2
Holst, Christoffer

Mörderischer Nordwind / Cilla Storm Bd.2


sehr gut

Es ist Herbst geworden und Cilla ist zurück in Stockholm. Sie arbeitet nun für einen True-Crime-Podcast und bekommt die Aufgabe über den bisher ungelösten Fall Laila Damm zu recherchieren. Doch ihre neue Freundin Rosie läd zu zu einem Wochenende im neueröffneten Luxus-Wellnesshotel auf Bullholmen ein. Im Hotel angekommen treffen sie auf eine Hochzeitsgesellschaft die schon kurze Zeit später von einem Todesfall erschüttert wird. Alles sieht nach einem tragischen Unfall aus, doch Cilla und Rosie glauben nicht dran und ermitteln auf eigene Faust.

"Mörderischer Nordwind" ist der zweite Teil der Cosy-Crime-Reihe mit der Journalistin Cilla Storm. Man sollte den Vorgänger schon kennen, da man sonst die privaten Hintergründe von den Hauptprotagonisten Cilla, David und Rosie nicht richtig einordnen kann. In dieser Reihe rücken die eigentlichen Kriminalfälle in den Hintergrund und es dreht sich hauptsächlich um die Story der Protagonisten.

Es ist schön zu lesen, wie sich die Protagonisten selbst und auch ihre Beziehung zu einander weiterentwickelt. Die Story hat viel Bezug zum echten Leben, da die Protagonisten hier sehr real und authenthisch handeln sowie auch bspw. Fernsehsendungen aus dem realen Leben erwähnt werden.

Cilla Storm habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie ist sehr sympathisch und manchmal sehe ich mich sogar selbst in ihr. Sie denkt viel nach, macht sich über alles und jeden Gedanken und manchmal auch sehr unnötige Gedanken.

Die Story wird hauptsächlich aus ihrer Perspektive geschildert, sodass man bei ihren Gefühlen und Gedanken live dabei ist. Aber es gibt auch noch weitere Perspektiven bzw. Handlungsstränge aus Sicht anderer Protagonisten, die mehr mit dem Krimifall zu tun haben. Das sorgt für die nötige Abwechslung. Die unterschiedlichen Handlungsstränge werden am Ende zusammengeführt und alles schlüssig aufgelöst. Es war aber auch schon recht vorhersehbar.

Der Schreibstil ist einfach ohne viel Schnick-Schnack drum herum und dadurch sehr angenehm zu lesen.

Mein Fazit:
Ein schöner leichter Cosy-Crime für zwischendurch. Etwas wenig Ermittlungsarbeit, aber sonst schöne Story. Für alle, die mal etwas leichte Kost zwischendurch haben wollen oder es lieber seicht mögen, kann ich ihn nur empfehlen.