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monerl

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 14.08.2013
Tausend strahlende Sonnen
Hosseini, Khaled

Tausend strahlende Sonnen


ausgezeichnet

Ich hatte sehr viel von diesem Buch erwartet und trotzdem hat es meine Erwartungen übertroffen!
Der Autor lässt den Leser in ein Afghanistan blicken, von 1959 bis 2003, das man sich als Westler kaum vorstellen kann. Das Leid eines Volkes, von Politik (Außen- wie Innen-) gebeutelt und ausgebeutet über Jahre hinweg.

Vorallem das Leid der Frauen und Kinder macht betroffen, das sich von Jahr zu Jahr steigert und wenn man denkt, schlimmer kann es nicht werden, wird es NOCH schlimmer.

Ein Buch vom Schicksal zweier unterschiedlicher Frauen, die versuchen zu leben, zu überleben, sich wehren, scheitern, ertragen, kleine Erfolge erziehlen und immer noch Glück fühlen können.

Der Autor hat zwei wundervolle Hauptfiguren erschaffen, die einem ans Herz wachsen. In einer Welt, die vollkommen gegen sie ist, behaupten sie sich dennoch und halten am Leben fest.

Dieses Buch ist wie eine Hymne des Autors an sein Heimatland und an all die Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen, obwohl sich, gefühlt, "alle Welt" gegen sie verschworen hat.

Dies ist ein Buch, das man gelesen haben sollte.

12 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2013
Antonio im Wunderland, 4 Audio-CDs
Weiler, Jan

Antonio im Wunderland, 4 Audio-CDs


gut

Es ist Jahre her, dass ich den ersten Teil "Maria ihm schmeckt´s nicht" gelesen habe und nun freute ich mich auf den Nachfolgeband "Antonio im Wunderland". Da Jan Weiler selber liest und der Gastsprecher, der die deutsche Robert de Niro - Stimme spricht ebenfalls zu hören ist, griff ich sogleich zum Hörbuch.

Zur Geschichte kann ich sagen, dass sie nett war. Nichts besonders Außergewöhnliches, dennoch an vielen Stellen witzig. Vorallem, wenn man so Italiener, wie Antonio es ist, persönlich kennt. So wird das Kopfkino ganz schnell lebendig und man kommt aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus. Zum einen, hätte ich mir allerdings etwas mehr "Wunderland" gewünscht und zum anderen, eine nicht ganz so oberflächliche Geschichte. Der Tiefgang im Teil 1 hat mir wesentlich besser gefallen. So bleibt das Buch eine nette Unterhaltung, die jedoch ganz schnell vergessen sein wird.

Jan Weiler als Vorleser ist aber wundervoll! Er bereichert das Hörbuch ungemein. Das i-Tüpfelchen m.E. ist dann auch Tatsächlich der Auftritt vom Robert-De-Niro-Sprecher. So wird das Buch schön belebt. Ich glaube, hätte ich das Buch "nur" gelesen, hätte es für mich deutlich an Charme verloren.

Meine Empfehlung ist, vor "Antonio im Wunderland" unbedingt auch "Maria ihm schmeckt´s nicht" zu lesen, um ein Gefühl für Antonio und seinen Schwiegersohn zu bekommen.

Geschichte: 3,5 Sterne
Sprecher: 5 Sterne

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2013
Das Mädchen, das den Himmel berührte
Di Fulvio, Luca

Das Mädchen, das den Himmel berührte


sehr gut

Zum Buch:
Dies war mein erstes Buch von Luca Di Fulvio. Seinen ersten Roman kenne ich nicht. So ging ich ohne große Erwartungen an "Das Mädchen, das den Himmel berührte" heran.

Es gilt, sich einen umfangreichen, historischen Roman zu erarbeiten, der sehr viele Themenbereiche umfasst, sowie auch zahlreiche Handlungsstränge:

- Zum einen sind da Mercurio, Benedetta und Zolfo. Waisenkinder, die sich durch kleinere Betrügereien über Wasser halten, aber keine richtigen Freunde sind.
- Der jüdische Kaufmann Shimon Baruch.
- Der jüdische Betrüger und später Arzt, Isacco und seine Tocher Giuditta.
- Der Mönch Amadeo.

Neben diesen vier Hauptsträngen, gibt es auch noch einige Nebenhandlungen, die im Laufe der Geschichte miteinander verflochten und neugeflochten werden.

Das Ziel ist Venedig. Dort spielt der Großteil der Handlung und dort gibt es auch das große Finale, in dem alle Figuren zusammentreffen.

Ich habe viel gelernt und Neues erfahren, das ich bis dato nicht gewusst habe, z.B. wie jüdische Viertel entstanden sind oder wie ein Boot / kleines Schiff gebaut wurde, über die "Franzosenkrankheit" und ihre Bekämpfung wird berichtet als auch über damalige Verkleidungskünste, die mich richtig zum Staunen gebracht haben. Sehr interessant fand ich auch die Beschreibung von Kleidern "von der Stange".

Durch den Umfang des Buches hat der Autor genug Zeit seine vielen und verschiedenen Charaktere auszuarbeiten und ihnen Tiefe zu geben. Meine absolute Lieblingsfigur war Scarabello, der Boss der Betrüger in Venedig, der eigentlich eine Nebenfigur darstellt, doch wie ich finde, am besten gelungen ist. Er ist nicht nur gut oder böse und deshalb war ich von dieser Figur am meisten überzeugt. Dagegen belegt Giuditta, auf meiner Figurskala, den letzten Platz. Ihr Charakter plätschert leider nur so vor sich hin, ohne bedeutende Entwicklung.

Ganz zart Beseiteten würde ich dieses Buch nicht empfehlen. Sehr detailliert werden hier und da einige Ereignisse beschrieben, auf die ich, insbesondere beim Geschlechtsverkehr von zwei bestimmten Charakteren, hätte verzichten können.

Oft überrascht Di Fulvio den Leser mit dem Fortgang der Handlung. Das hat mir sehr gut gefallen.

Insgesamt aber ist dieses Buch ein Buchtipp.
Wer historische Romane mag, dem wird dieses Buch gefallen.

Abstriche gebe ich für zum Teil im Buch unnötige Kraftausdrücke und Beschimpfungen. Ein paar Seiten weniger hätten der Geschichte auch nicht geschadet. Gerade zum Schluss hätte ich ein strafferes und weniger dramatisches Ende lieber gehabt.

19 von 23 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2013
Gefangen unter Glas / Breathe Bd.1
Crossan, Sarah

Gefangen unter Glas / Breathe Bd.1


gut

Ein zukünftig mögliches Szenario: Die Welt ist kaputt. Die Natur ist am Ende, es gibt kein ökologisches Gleichgewicht mehr. Bäume und Pflanzen, die zur natürlichen Sauerstoffproduktion notwendig sind, existieren nur noch strengstens gezüchtet - in der Kuppel - .
Nach dem "Switch" ist nur noch ein Leben in der Kuppel möglich. Dort werden die Menschen mit künstlich hergestelltem Sauerstoff versorgt. Außerhalb der Kuppel gibt es nur noch das Ödland. Mit nur 6% Sauerstoff in der Atmosphäre kann dort niemand mehr überleben.

Doch leider herrscht auch in der Kuppel keine Gleichberechtigung. Die Menschen leben in drei Zonen. Es gibt die bevorzugten Premium und die Seconds. Eine Zweiklassengesellschaft, in der die einen mehr als genug Sauerstoff bekommen, die anderen viel zu wenig. Und so rebellieren einige Menschen, denn es gibt Geheimnisse, die nicht aufgedeckt werden sollten...

Das Schicksal bringt Quinn, einen Premium und Bea, eine Second mit Alina, einer Rebellin, zusammen. Ungewollt müssen sie plötzlich zusammenhalten,

Die Idee der Autorin faszinierte mich und ich war auf die Umsetzung gespannt. Leider hat mich die Geschichte insgesamt jedoch nicht so vom Hocker gerissen. Der Leser erfährt aus wechselnden Blickwinkeln die jeweilige Geschichte von Quinn, Bea und Alina. Die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang, so dass die Geschichte vorangetrieben wird. Dennoch folgte ich der Entwicklung mit gemäßigter Begeisterung. Im letzten Viertel steigert sich die Spannung bis zum Schluss. Dieses Gefühl hätte ich gerne von Anfang an gehabt.

Den Grund, warum meine Freude beim Lesen gedämpft wurde, sehe ich in der Ausarbeitung der drei Hauptprotagonisten. Sie konnten mich alle nicht richtig für sich begeistern. Ich habe sie auf ihrem Weg begleitet, konnte mich jedoch nicht in sie hineinversetzen und fühlte mich eher als Beobachter. Lieber hätte ich mit ihnen gelitten und mich mit ihnen gefreut.

Die Schreibweise der Autorin ist leicht und locker. Ohne Mühe habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Ein offenes Ende ist der Hinweis auf den nächsten Band, den ich auf jeden Fall lesen werde. Ich beende immer eine Serie und hier möchte ich auf jeden Fall wissen, wie es mit den dreien und der Welt weitergehen wird.

Ich vergebe 3,5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.06.2013
Das Land jenseits der Zeit / Elvancor Bd.1
Roberts, Aileen P.

Das Land jenseits der Zeit / Elvancor Bd.1


sehr gut

Durch einen schwerwiegenden Fehler wird die junge, gerade volljährige Lena dazu verdonnert, Sozialstunden in einem Seniorenheim zu machen. Doch dies wird ihr Leben vollständig verändern, denn es gibt noch mehr als das Hier und Jetzt.

Ich schließe mich denjenigen an, die ursprünglich gedacht haben, dass die Geschichte in Elvancor, dem "magischen Land jenseits der Zeit", spielen würde. Dass man aber erst zum Schluss einen Blick nach Elvancor werfen kann, war für mich persönlich nicht schlimm. Dieser erste Band macht den Leser mit den Charakteren bekannt. Die Hauptprotagonisten Lena und Ragnar sind sympathisch, auf wenn nicht gleich von Anfang an.

Lena entwickelt sich von einem "Mädchen" in eine junge Erwachsene. Sie reift an ihren Aufgaben und Begegnungen. Das zu verfolgen war sehr angenehm. Ihr ursprünglich einfacher Charakter hat dadurch Tiefe erfahren.

Ragnar ist der Typ "geheimnisvoll". Ruppig, unhöflich und Abstand wahrend ist er nicht gleich jedermanns Liebling. Aber auch er hat eine zweite Seite, ein weiche, romanitsche und ausgesprochen fürsorgliche, mit der er mich als Leser für sich einnehmen konnte.

Mit Lena und Ragnar auf abenteuerlicher Schatzsuche durch die Fränkische Schweiz, auf den Spuren keltischer Kultstätten zu gehen, haben Lust gemacht, diese bald mal zu besuchen und die "Route" nachzulaufen. Aileen P. Roberts hat die fantastischen Elemente sehr schön in die Gegenwart eingefügt, sodass ich mich nun angenehm auf Elvancor vorbereitet fühle. Auch viele der Nebenfiguren kann jederman in seiner Umgebung wiederfinden. Diese Charaktervielfalt, und durchaus realistisch dargestellt, hat mir in der Geschichte sehr gut gefallen.

Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil, der im August 2013 erscheinen wird. Elvancor, ich komme! Und vielleicht mache ich in der Zwischenzeit noch einen kleinen Reitkurs...

Fazit: Ein interessantes und spannendes Buch für junge Erwachsene und solche, die jung geblieben sind und noch träumen können.

Ich vergebe 4,5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2013
Aeternum
Bottlinger, Andrea

Aeternum


sehr gut

Wer sich traut, sich auf eine neue Vorstellung von Engeln, Dämonen, Göttern und dem Teufel einzulassen, ist bei diesem Buch genau richtig! Der Autorin ist eine angenehme Vermischung von Gegenwart, Fantasie und Religiosität gelungen, wie ich es bisher noch in keinem Buch gelesen habe. Unaufdringlich werden in die Geschichte Fragen zum Glauben, den verschiedenen Religionen, den Vorstellungen über Gott / Götter sowie Engeln und Dämonen eingeflochten, die mitunter das Geschehen der Geschichte tragen. Was ist richtig, was ist falsch, welches Handeln wird erwartet? Mit diesen und noch weiteren Fragen werden die Protagonisten belastet, und versuchen ein Rätsel zu lösen, das auf alle Lebensformen Auswirkungen hat.

Die Hauptcharaktere, Amanda und Jul, sind sehr schön ausgearbeitet. Sie haben Stärken und Schwächen, die ihr Handeln glaubwürdig machen. Mit großer Spannung verfolgte ich ihre Entwicklung, litt mit ihnen und freute mich über Erfolge. Aber auch die Nebencharaktere sollten erwähnt werden, da diese ebenso außergewöhnlich gut gelungen sind, auch wenn man nicht jeden gleich sympathisch findet. Aber gerade das zeichnet sie für mich wiederum sehr aus.

Was ist in Berlin passiert? Beim Aufdecken des Geschehens weiteten sich mir die Augen! Wie konnte so etwas bloß geschehen? Aber die wichtigste Frage war, ist eine Lösung, ein gutes (tragbares) Ende überhaupt möglich? Auf dem Weg zum Ende spielte ich mehrere Möglichkeiten durch und war mit keiner so richtig zufrieden. Umso mehr erstaunte mich der gelungene Abschluss der Autorin. Dieses schlichte, dennoch pompöse und ehrliche Ende der Geschichte überzeugte mich schließlich, da erkennbar war, wie sehr die Autorin sich mit dem Thema beschäftigt und sich, m. M. n., für die eleganteste Art und Weise des Abschlusses entschieden hat.

Das Buch hat mich mitgerissen, und wenn ich das nächste Mal nach Berlin komme, werde ich mich versichern müssen, dass wirklich alles in Ordnung ist. ;-)

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2013
Das Licht hinter den Wolken
Plaschka, Oliver

Das Licht hinter den Wolken


gut

Inhalt:
Ein Zauberer, zwei junge Frauen, ein Fealv und zwei Schwerter: Banneisen und Schneeklinge - Das Schicksal dieser vier (+2) führt sie zueinander.
Eine Zeit im Umbruch, instabil und ohne Ordnung, in der Sarik, April, Cassiopeia als auch Janner sich selbst, ihren Weg und eine fast verlorene Zukunft finden müssen. Es gibt viele Abenteuer und Gefahren zu bestehen, viele Veränderungen, die die Geschichte zwingen, immer wieder umgeschrieben zu werden.
Und wer ist eigentlich Tausenddorn?


Meine Meinung:
Diese Geschichte wird dem High-Fantasy zugeordnet. Eine Geschichte, in einer eigenen Welt. Es hat mir großen Spass gemacht, das "Zwei-Ringe-Land" zu entdecken, die Bewohner - Mensch als auch Magiewesen - kennenzulernen.
Oliver Plaschka hat eine sehr interessante Welt samt ihrer Figuren erfunden. Um sie zu entdecken ist dabei besonders die Karte vorteilhaft, jeweils im Buchdeckel als auch -rücken, auf der man die Reise und die Ziele begleiten kann. Stets ist es möglich sich zu orientieren. Je nachdem, wo man sich in der Geschichte befinden, kann man so praktischer weise entweder vorne oder hinten nachschauen. Am Ende findet der Leser auch eine Zeittafel, die als Hilfestellung dient, damit der Überblick nicht verlorengeht. Mit schöner Sprache erzählt der Autor die Geschichte der Protagonisten, Sagen des "Zwei-Ringe-Landes" und warum dort so langsam die Magie verloren geht.
Die Hauptcharaktere sind interessant und dreidimensional. Sie haben Stärken und Schwächen, handeln mal logisch aber auch emotional. So wirken sie "echt" und überzeugend, auch wenn ich nicht alle gleichermaßen mochte.
Auffallend schön sind auch die tollen Zeichnungen, die man vor jedem großen Kapitel findet.

Doch leider war ich mit dieser großen Erzählung etwas überfordert. Die vielen Handlungsstränge sind ineinander verwoben, doch ich wusste nicht mehr so richtig, wo die "echte" Welt anfängt und ihre Sagen enden. Die Trennung ist sehr zart, sodass sie für mich nicht eindeutig genug war. So verwechselte ich einige Figuren, die es eigentlich so nicht wirklich gab.
Viele Wesen waren neu für mich und ich musste sie erst kennenlernen. Es dauerte eine kleine Weile, bis ich mir ein Bild von den Fealv, den Eolyn und den Timei gemacht hatte. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Buch in einer Leserunde gelesen habe, denn so konnte mir doch vieles erklärt werden, das ich nicht sofort verstanden habe, wie z.B. die Krankheit der Eolyn.

Ich gestehe, dieses Buch hat mich überfordert. Vielleicht, weil es angelehnt ist, an die Idee von Rollenspielen, mit denen ich bisher noch keine Erfahrungen gemacht habe. Dies ist auf jeden Fall kein Buch für zwischendurch. Es fordert den Leser in höchstem Maße und bedingt ein Lesen mit möglichst wenigen Unterbrechungen.

Auch wenn es nicht ganz das Richtige für mich war, obwohl ich Fantasy liebe, spreche ich eine Leseempfehlung für Fantasy-Liebhaber aus. Denn wer es nicht versucht, kann nachher auch nicht sagen, ob er der Geschichte hätte besser folgen können als ich! ;-)

Bewertung vom 04.05.2013
Die Scanner
Sonntag, Rob M.

Die Scanner


gut

Zitat
"Alles Wissen für alle! Jederzeit! Kostenlos!"
Dies bedeutet, dass alle Papierbücher, Zeitschriften, Magazine, Zeitungen usw. gesucht, gescannt, digitalisiert und vernichtet werden. Das Wissen soll für alle zugänglich gemacht werden. Aber ist das wirklich so?

Der Protagonist Rob arbeitet bei der Scan AG, die alle Bücher scannt und vernichtet. Anfangs ist er noch ein voll integrierter junger Mann, der sich keine Fragen stellt, ob alles so richtig ist. Eine Begegnung stellt jedoch sein Leben auf den Kopf.

Der Autor zeigt uns eine Zukunft, von der wir nicht sehr weit entfernt sein könnten. Essen gibt es fast nur noch als irgendeine Pampe mit Aromageschmack von Lebensmitteln. Kind kriegen muss genehmigt werden. Und das Wichtigste dieser Zeit ist das Mobril. Ich vermute, es ist eine Kombination aus Mobilphone und Brille; Mobril. Alle Menschen "benutzen" es fast 24 Std. am Tag. Eine Live-Übertragung des eigenen Lebens in die ganze öffentliche Welt. Das Ultranetz, das größte soziale Netzwerk, bestimmt die Kommunikation und alle Nachrichten, Werbung und noch mehr.

Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Wie viel wollen und sollten wir von uns preisgeben? Wie sehr wollen wir kontrolliert werden ohne Einfluss darauf zu nehmen. Wie wichtig ist Wissen und wie unabhängig müssen Nachrichten sein?

Die Geschichte liest sich sehr einfach und sehr schnell. Kaum hat man angefangen, ist man auch schon am Ende, das mir zu schnell kam. Dadurch hatte ich keine Zeit mich richtig in die Geschichte einzuleben. Alles wird angeschnitten aber nur an der Oberfläche angekratzt. Ich hätte mir eine tiefere Auseinandersetzung des Protagonisten mit dem Thema gewünscht. Die Idee hätte auch eine umfassendere Story verdient.

Alles in allem aber ein nettes Buch, das man mal zwischendurch lesen kann, ohne sich groß dabei anzustrengen und an einem regnerischen Tag die Langeweile zu vertreiben.

Von mir gibt es (aus Erwachsenensicht) 3,5 Sterne

Für Jugendliche, als die eigentliche Zielgruppe, sind aber durchaus 4 Sterne angemessen.