Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
leserattebremen
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
https://sarahs-buecherregal.blogspot.com

Bewertungen

Insgesamt 623 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2017
Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen
Hacke, Axel

Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen


ausgezeichnet

Axel Hacke beschäftigt sich in seinem aktuellen Buch mit der Frage, was Anstand eigentlich bedeutet und ob er in unserer Gesellschaft heute weitestgehend verloren gegangen ist. Eine Frage, die viele Bereiche anspricht und mit der er einen Nerv trifft. Angesichts von Pöbeleien im Internet, Hetzkampagnen in sozialen Medien und auch dem Einzug der AFD in den Deutschen Bundestag müssen wir uns alle die Frage stellen, wie wir miteinander umgehen wollen.
Der rote Faden seines Buches ist das Gespräch mit einem Freund im Biergarten, während dem sie immer wieder auf die Frage von Anstand, Respekt, miteinander umgehen und miteinander reden können kommen. Nach einem kurzen Dialog schiebt der Autor dann seine Überlegungen zu dem Thema ein, beruft sich auf weiter Autoren und Denker, die sich auch schon diese Fragen gestellt haben. All dies geschieht auf höchst kurzweilige und unterhaltsame Art, die für den Leser sehr ansprechend ist. Hacke läuft nie Gefahr, sich im Elfenturm der Wissenschaft wiederzufinden, wo keiner ihn mehr versteht. Im Gegenteil, er hat ein Buch geschrieben, dass gerade durch seine leichte Lesbarkeit und lockere Art alle Menschen anspricht, die sich für das Thema interessieren.
Meiner Meinung nach sollte Axel Hackes neues Buch „Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen“ Pflichtlektüre sein. Es gibt viele sehr gute Denkanstöße für die alltägliche Debatte und dennoch bleibt sehr klar: eine Zauberlösung gibt es nicht, wir müssen uns alle jeden Tag wieder Fragen, in welcher Gesellschaft wir leben wollen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2017
Babylon
Reza, Yasmina

Babylon


sehr gut

Es ist eine gemütliche Party, man isst und trinkt und als alle Gäste gegangen sind, sind Elisabeth und ihr Ehemann sich einig, dass ihre Frühlingsparty ein Erfolg war. Sie sind keine erfahrenen Gastgeber, aber bis auf eine kleine Streitigkeit des benachbarten Ehepaares Jean-Lino und Lydia war alles gut verlaufen. Bis es an der Tür klingelt und Jean-Lino berichtet, er habe seine Frau umgebracht. Was sollen sie jetzt nur tun?
Yasmina Reza ist bekannt dafür, in die Abgründe der menschlichen Beziehungen zu schauen und das gelingt ihr auch bei „Babylon“ auf herausragende Weise. Die Beschreibungen der Charaktere und ihrer Handlungen schwanken die ganze Zeit zwischen komisch und gruselig, alle sind überfordert, keiner weiß was zu tun ist und so verhalten sie sich völlig absurd angesichts der ermordeten Nachbarin. Die für den Leser völlig normale Reaktion, die Polizei zu rufen, wird plötzlich zur Mammutaufgabe, das Gefühl von Recht und Gerechtigkeit völlig durcheinandergebracht angesichts der Tatsache, dass der Mörder in diesem Fall der nette Nachbar ist, mit dem man sich so gerne unterhält. Reza führt die Menschen vor, ohne sie lächerlich zu machen, zu ernsthaft und bedrohlich sind ihre Gefühle, als dass man sich darüber lustig machen könnte.
„Babylon“ von Yasmina Reza ist ein großartiger Roman über die Menschen und ihre Beziehungen und all die tiefen, dunklen Abgründe, die sich in diesem Bereich auftun. Ein kurzweiliger und psychologisch feiner Roman, der auch noch viel Lesefreude bereitet.

Bewertung vom 08.11.2017
Das Schiff der Träume
Conway, Martha

Das Schiff der Träume


gut

May Bedloe ist schüchtern und zurückhaltend, als sie 1838 ihre Cousine auf ein Schiff begleitet, das die zu ihrem nächsten Theaterengagement als Schauspielerin bringen soll. Doch ihre Wege trennen sich und plötzlich muss May sich alleine durchschlagen. Als Schneiderin und Kartenverkäuferin heuert sie auf einem Theaterschiff an und schnell stellt sie fest, dass sie sich in Umgebung der bunten Horde aus Schauspielern sehr wohl fühlt. Doch als gerade alles gut zu werden scheint, taucht eine unangenehme Bekanntschaft wieder auf und fordert einen Gefallen. Geht May das Risiko ein, alles wieder zu verlieren?
Das Cover von „Das Schiff der Träume“ wirkte auf mich sehr romantisch, ebenso wie der Titel, der eine leidenschaftliche Geschichte vermuten ließ. Daher war ich etwas enttäuscht, dass sich der Roman von Martha Conway durch eine sehr kühle und distanzierte Erzählweise auszeichnet. Mit der Hauptfigur wurde ich nur schwer warm und es dauerte sehr lange, bis einen die Geschichte wirklich erreicht hat. Als ich mich gerade richtig eingelesen hatte, nahm dann die Geschichte eine Wendung, die für mich überhaupt nicht zu der bisherigen Story und auch nicht zu der Hautfigur passte, so dass ich mich mit dem gesamten Roman eher schwergetan habe. Positiv aufgefallen sind die detaillierten Beschreibungen der Lebens- und Arbeitsverhältnisse in der damaligen Zeit in den Südstaaten der USA, die einen schönen Einblick geben.
„Das Schiff der Träume“ von Martha Conway ist ein historischer Roman, der einen schönen Einblick in die Zeit gibt, leider ist mir die Geschichte zu emotionslos erzählt und viele Figuren bleiben farblos.

Bewertung vom 08.11.2017
Offshore / Kostas Charitos Bd.12
Markaris, Petros

Offshore / Kostas Charitos Bd.12


sehr gut

Kostas Charitos ist bei der Mordkommission und soll den Fall eines getöteten Beamten untersuchen. Als sich plötzlich die Täter stellen, wollen seine Vorgesetzen den Fall möglichst schnell als erledigt ablegen, weitere Ermittlungen sind unerwünscht. Doch für Charitos gibt es zu viele Unklarheiten und so versucht er, neue Erkenntnisse auf Umwegen zu bekommen. Doch damit macht der Kommissar sich keine Freunde.
Kommissar Charitos ermittelt bereits zum zwölften Mal, für mich war es jedoch der erste Fall des griechischen Kommissars mit der lebhaften Familie. Mir haben besonders das Umfeld und die Beschreibung von Land und Leuten sehr gut gefallen, da die Mentalität der Menschen deutlich wird. Alles wird grundsätzlich bei viel Essen und Kaffee diskutiert und die politische Situation nach der Krise kommt immer wieder als Gesprächsthema auf den Tisch. So werden auch viele Empfindungen der griechischen Bevölkerungen angesichts der Krise des Landes und der Haltung der anderen europäischen Staaten deutlich.
Die Krimihandlung sollte man darüber hinaus aber auch nicht vernachlässigen, denn sie ist äußerst spannend und zeigt die Ermittlungswege von Charitos schön auf. Er nutzt viel seine Kontakte, fordert Gefallen ein und versucht so, neue Informationen zu bekommen. Und ist dabei erfolgreich, denn Petros Markaris erzählt sehr spannend von einer Mordserie, die unter den Tisch gekehrt werden soll. Es gibt zahlreiche überraschende Wendungen, die einen als Leser in Atem halten, was mir sehr gut gefallen hat.
Mir hat der Krimi „Offshore“ von Petros Markaris ausgesprochen gut gefallen, er verbindet Spannung mit vielen Informationen zu Kultur und Ansichten der Menschen in Griechenland, das macht es für die Leser besonders abwechslungsreich. Das war ganz sicher nicht mein letzter Krimi mit Kommissar Charitos und ständig kochenden Ehefrau Adriana.

Bewertung vom 06.11.2017
Herrn Haiduks Laden der Wünsche
Beckerhoff, Florian

Herrn Haiduks Laden der Wünsche


ausgezeichnet

Herr Haiduk ist wegen der Liebe nach Berlin gekommen, doch die hielt nicht lange. Jetzt führt er einen Kiosk, in dem er auch Lottoscheine verkauft und mit seinen Stammkunden plauscht. Außer Alma, die junge Frau, die nie spricht und ihn doch so fasziniert. Als der Gewinner eines hohen Lotto-Jackpots sich nicht meldet, kochen die Gemüter hoch, wer den hohen Gewinn einstreichen könnte und als Alma dann auch noch die Lottoquittung mit den richtigen Zahlen findet, steht für sie fest: Sie muss den richtigen Gewinner finden. Doch wie soll das gehen, wo doch alle sich gerne mit dem Geld ein schönes Leben machen würden?
„Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ lebt hauptsächlich von der wunderbaren und liebevollen Beschreibung der Protagonisten. Herr Haiduk führt seinen Laden voller Liebe und Menschenkenntnis, während Alma wie ein erschüttertes kleines Reh wirkt, das erst mal langsam ins Leben findet. Für all seine Stammkunden hat Herr Haiduk passende Spitznamen und durch die Gewinnersuche lernen auch die Leser sie alle kennen und lieben. Denn jeder Mensch ist auf seine Art irgendwie liebenswert, trotz all ihrer Macken und Marotten.
Mit Herrn Haiduk träumt man sich einfach weg in diese Welt, die Florian Beckerhoff geschaffen hat und in der die Suche nach der Wahrheit vieles herausbringt aus den Menschen, wenn auch nicht immer das zunächst Gewünschte. Der Stil des Romans ist sehr fließend und farbenfroh, man wird als Leser sofort in die Geschichte eingebunden.
Florian Beckerhoff ist mit „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ ein zauberhafter Roman gelungen, sehr schön geschrieben und mit tollen Figuren, ein Buch zum Träumen.

Bewertung vom 01.11.2017
MM-City Prag Reiseführer, m. 1 Karte
Bussmann, Michael; Tröger, Gabriele

MM-City Prag Reiseführer, m. 1 Karte


ausgezeichnet

Nachdem er am langen Wochenende ausgiebig getestet wurde, stelle ich heute den Reiseführer „Prag“ aus dem Michael Müller Verlag vor. Der Reiseführer hat eine sehr praktische Größe und ist nicht zu dick, er passt gut in die Handtasche und war überall dabei. Hinten im Buch ist ein großer Stadtplan, den man aber kaum braucht, wenn man sich an den vorgeschlagenen Spaziergängen orientiert. Diese sind sehr sinnvoll nach den Stadtteilen sortiert und bieten einen tollen Überblick. Besonders schön ist, dass die Autoren einen häufig ein wenig abseits der großen Touristenrouten führen und man Prag so auch ein wenig hinter den Kulissen kennenlernt.
Beim Essen und Trinken haben wir uns fast ausschließlich an die Tipps des Reiseführers gehalten und wurden nie enttäuscht. Die Empfehlungen sind sehr gut und die Beschreibungen sehr passend, daher weiß man gleich, was einen erwartet und kann sich die Lokale auch gut entlang der Spaziergänge aussuchen.
Für den Hintergrund gibt es zwischendurch immer wieder blaue Kästen mit tiefergehenden Erklärungen, die man auch gut noch nachlesen kann, wenn man einmal mehr Zeit hat. Den Abschluss bildet ein Teil, in dem die Restauranttipps noch einmal schön nach Thema sortiert aufgeführt werden und es viel zur Geschichte Prag und Tschechiens zu erfahren gibt.
Wie immer ist der Michael Müller Reiseführer „Prag“ die perfekte Wahl für alle, die einen Reiseführer suchen, der Restaurantempfehlungen genauso gut abdeckt wie Hintergrundwissen und Stadtbeschreibung. Ich kann den Reiseführer nur uneingeschränkt empfehlen, er ist die perfekte Wahl, egal ob man Prag schon kennt oder das erste Mal dort ist.

Bewertung vom 27.10.2017
Eskapaden / Bruno, Chef de police Bd.8
Walker, Martin

Eskapaden / Bruno, Chef de police Bd.8


sehr gut

Bei der Feier einer berühmten Familie auf einem Weingut gibt es einen Todesfall. Zunächst scheint es, als wäre der Mann betrunken eingeschlafen und erstickt, er ist als Alkoholiker bekannt. Doch Bruno zweifelt an der einfachen Lösung und beginnt ein bisschen herumzufragen. Dabei sticht er in ein wahres Wespennest aus Familiengeheimnissen und politischen Intrigen. Plötzlich scheint jeder ein Interesse am Tod des Mannes zu haben und eine natürliche Todesursache wird immer unwahrscheinlicher.
Erst einmal vorweg: Ich mag Bruno, ich mag die langsamen Entwicklungen der Krimis und das Verträumte des Périgord. Ich denke, es ist ein wenig Geschmackssache, ob einem der Stil von Martin Walker zusagt oder nicht. Schwerpunkt der Geschichte ist nicht nur eine hochspannende Mordermittlung, sondern eben auch eine wunderbare Beschreibung von Land und Leuten, mit denen der Autor seine Krimis unterfüttert. Ein Krimi, der auch zum Träumen einlädt – wann findet man das schon einmal? Dabei finde ich den Fall dennoch sehr spannend, besonders durch die unglaublich vielschichtigen Charaktere, die Bruno zur Verzweiflung treiben mit ihrem falschen Spiel. Das ganze läuft auf einen Höhepunkt, der mehr als passend für Bruno und das Périgord ist.
Mir hat „Eskapaden“ von Martin Walker wieder ausgesprochen gut gefallen, ich würde mich jederzeit gerne von Bruno bekochen lassen oder ihn bei einer Ermittlung begleiten. Denn das eine gibt es ohne das andere bei ihm nicht. Man muss sich auf die Mischung einlassen, um von diesem Krimi begeistert zu werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2017
Crimson Lake
Fox, Candice

Crimson Lake


ausgezeichnet

Nur ein paar Minuten haben das Leben von Ted völlig verändert. Nachdem er kurz auf einem Parkstreifen gehalten hatte, wird wenig später ein Mädchen in der Nähe gefunden, verschleppt und vergewaltigt. Ted wird festgenommen, seine Welt zerbricht. Doch der Prozess wird eingestellt und er nicht verurteilt und so will Ted nur noch eines: weg! Er versteckt sich in Crimson Lake, ein kleiner Ort weit weg von Sidney und den Journalisten. Dort lernt er Amanda kennen, eine Privatdetektivin, die ein wenig Hilfe gut gebrauchen kann. Und ebenfalls ein dunkles Geheimnis hat.
„Crimson Lake“ von Candice Fox ist ein großartiger Thriller, ausgehend von einer sehr spannenden Idee. Ted als Ermittler ist nicht irgendjemand, sondern ein Mann mit Vorgeschichte. Ständig erkennen ihn Menschen auf der Straße, er wird gejagt und verfolgt und obwohl er nie schuldig gesprochen wurde, hält niemand ihn für unschuldig. Seine Frau hat ihn verlassen und seine Tochter darf er nicht mehr sehen. Diese Ausgangslage macht den Thriller nicht nur hochspannend, sondern auch emotional. Denn Candice Fox zeigt auf anschauliche Weise, wie kurze Eindrücke das Leben eines Menschen zerstören können und wie Vorverurteilungen Ted das Leben schwer machen.
Doch auch der Fall in dem er mit Amanda ermittelt ist spannend konstruiert, mit viele Fallstricken und Überraschungen, die einen als Leser schnell mitnehmen. Teds Leben ist geprägt vom vergangenen Prozess und sein Job bildet für ihn ein Gegenstück, etwas Normalität in der Absurdität, die sein Leben inzwischen ist. Als Polizist hat er einen geschulten Blick auf die Menschen, was ihm auch als Privatdetektiv weiterhilft. Gleichzeitig fasziniert ihn Amanda und er versucht mehr über sie und ihr Geheimnis herauszubekommen. Die Spannung von „Crimson Lake“ speist sich damit aus eigentlich drei verschiedenen Handlungssträngen, die aber nie verwirrend oder unlogisch sind, sondern sich leicht verfolgen lassen.
Candice Fox ist mit „Crimson Lake“ ein spannender Thriller gelungen, der nicht nur über den zu lösenden Fall, sondern auch über die menschliche Ebene der Ermittler sehr gut funktioniert. Mich hat das Schicksal von Ted sofort gepackt und das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht losgelassen, so sollte ein guter Thriller sein!

Bewertung vom 25.10.2017
Giftflut / Kommissar Eugen de Bodt Bd.3
Ditfurth, Christian von

Giftflut / Kommissar Eugen de Bodt Bd.3


ausgezeichnet

Der Vorsitzende eines Wasserwerks wird mit seiner Frau ermordet in der Badewanne aufgefunden, kurzzeitig fällt die Wasserversorgung aus. Als es dann zu Anschlägen kommt, die damit in Verbindung zu stehen scheinen, ist Kommissar de Bodt mit seinem Team wieder gefordert. Auch wenn er sich nicht in die Strukturen der SoKo einbinden lassen will, ist er wieder recht erfolgreich mit seinen unkonventionellen Ermittlungsmethoden. Unterstützung erhält er dieses Mal von einem französischen Kollegen, denn dieser Fall zieht schnell internationale Kreise. Doch wirkliche Spuren sind zunächst nicht zu finden. Wer profitiert also von den Anschlägen und welche Zeichen haben die Täter den Ermittlern hinterlassen?
Christian v. Dithfurths Krimi mit seinem bekannten Kommissar de Bodt zeichnet wieder durch einen großen Bezug zu aktuellen Themen aus und ist gleichzeitig hochspannend und mitreißend. De Bodt ist eine Art „Anti-Polizist“, der sich Teamarbeit oft verweigert und dessen Methoden seltsam anmuten können. Doch er ist erfolgreich, was sich auch bis in die hohe Politik herumgesprochen hat, wo er Unterstützung erhält. „Giftflut“ zeichnet sich durch ein sehr hohes Tempo aus, ein Problem jagt das nächste und lange tappt man völlig im Dunkeln, wer dieses weltweite Chaos anrichten wollten, das de Bodt jetzt aufdröseln muss. Der Autor schafft es auf bewundernswerte Weise, sein Szenario dennoch nicht abwegig oder unrealistisch wirken zu lassen, sondern baut die Story sehr gründlich und logisch auf, so dass man sich als Leser völlig darauf einlassen kann.
„Giftflut“ von Christian v. Ditfurth ist ein hochspannender Thriller, den man schnell nicht mehr aus der Hand legen kann, umwerfend realistisch und mitreißend von der ersten bis zur letzten Seite. Das perfekte Buch für alle, die auf der Suche nach wirklichkeitsnahen Thrillern sind, die sich an der aktuellen gesellschaftlichen Situation orientieren.

Bewertung vom 23.10.2017
Früher Erfolg
Fitzgerald, F. Scott

Früher Erfolg


sehr gut

„Früher Erfolg“ von F. Scott Fitzgerald ist eine Sammlung früher Texte „Über Geld und Liebe, Jugend und Karriere, Schreiben und Trinken“ wie schon der Untertitel verrät. Es geht um die frühen Geschichten, seine Ehe mit Zelda und das Leben mit der Tochter, um Reisen, Exzesse, Geldnot und das Verprassen des Geldes, das er für seine Geschichten bekam.
Diese Textsammlung bietet einen sehr guten Einblick in das Leben der Fitzgeralds und das Selbstverständnis, mit dem F. Scott Fitzgerald seiner Arbeit nachging. Sorgen- und gedankenlos tobten Zelda und er durchs Leben, ohne Plan und auch ohne Halt. Reisen durch Europa sollen zum Geldsparen beitragen, während er sich um das Wohl seiner Tochter wenig Gedanken zu machen scheint. Sie reist mit ihren Eltern durch die Gegend, die keine Heimat und kein zu Hause kennen zu scheinen. Die Texte sind unterhaltsam, mal länger, mal kürzer, doch alle sehr gut und interessant zu lesen. Man bekommt bei der Lektüre ein Gefühl für das Leben von Fitzgerald und für die Wahrnehmung, die er von der Welt und seinen Mitmenschen hatte. Die Texte helfen so auch einen Zugang zu seinem übrigen Werk zu finden.
F. Scott Fitzgeralds Textsammlung „Früher Erfolg“ lässt die Leser einen Blick werfen auf die wilde Zeit der Goldenen Zwanziger, der Flapper, der Exzesse und auf die intellektuelle Szene, der die Fitzgeralds angehörten. Das macht die Texte so interessant und aufschlussreich und nicht für Fitzgerald-Fans zu einer spannende Lektüre. Sie sind auch ein Stück Geschichte aus erster Hand, so gut geschrieben, wie man sie selten findet.