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Gina1627

Bewertungen

Insgesamt 238 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2018
Sag niemals stirb
Gerritsen, Tess

Sag niemals stirb


sehr gut

Im Visier der Geheimdienste. Wer ist schneller?

Willy Jane Maitland möchte ihrer sterbenden Mutter noch einen letzten Wunsch erfüllen und reist für sie nach Vietnam um ihren seit zwanzig Jahren verschollenen Vater zu suchen. Bei seinem letzten Transporteinsatz stürzte sein Flugzeug über dem Dschungel des Vietcong ab und er verschwand spurlos. Seine Leiche konnte nie gefunden werden. Zweifel an seinem Tod blieben immer und Willys Mutter hat nie die Hoffnung aufgegeben, ihren Mann noch einmal wieder lebend sehen zu können. Doch warum werden sie auf einmal von dem Geheimdienst bedroht und wer legt ihnen die ganze Zeit Steine in den Weg? Ist es Zufall, dass Willy Guy Barnard kurz vor ihrer Abreise kennenlernt und sie das gleiche Reiseziel haben? Willys Suche gestaltet sich als allein reisende Frau schwieriger als gedacht und sie nimmt dankbar die Hilfe von Guy an, als auf sie ein gewalttätiger Angriff verübt wird. Erste Spuren tauchen auf und ein Wettlauf mit der Zeit und unbekannten Verfolgern beginnt.

„ Sag niemals stirb“ ist ein spannender Thriller, der einen mit auf eine abenteuerliche Reise nach Vietnam nimmt und einem das Gefühl gibt, in der Kulisse eines legendären Hollywoodfilms zu stecken. Tess Gerritsen ist eine Meisterin darin, eine spannende Atmosphäre aufzubauen und schafft es durch ihren fesselnden Schreibstil einen sofort in das Geschehen hinein zu ziehen. Schon alleine der Start ins Buch gibt einem Rätsel auf und man fragt sich, was sich für eine geheimnisvolle Fracht in Wild Bills Flugzeug befindet und ob irgendeiner der Insassen überleben konnte. Ein toller Aufhänger für eine rasante, gefahrvolle und mysteriöse Suche von Willy, Guy und einer Gruppierung, deren Motive viele Fragen in einem erzeugen. Die furchtbaren Kriegsgeschehen und Erlebnisse von früher kommen immer mal wieder hoch, wenn Willy Zeitzeugen und Weggefährten ihres Vaters befragt, die kurze Zeit später auf seltsame und grausame Weise verschwinden. Bis auf einen kurzen Teil des Buches steigt die Spannung kontinuierlich und als die Ereignisse sich zu überschlagen beginnen kann man den Thriller nicht mehr aus der Hand legen.

Einen großen Anteil an der Faszination in dem Roman haben die beiden interessanten Hauptcharaktere. Willy ist eine zierliche junge Frau, die voll wilder Entschlossenheit steckt und ein forsches und selbstbewusstes Auftreten hat. Sie erweckt direkt den Beschützerinstinkt und das Interesse von Guy Barnard, einem Mitarbeiter des militärischen Erkennungsdienstes, der auf der Suche nach Friar Truck ist, einem käuflichen Piloten, der durch illegale Geschäfte zu immensem Reichtum gekommen ist. Könnte es vielleicht sogar Willys Vater sein? Nach einem anfänglichem Misstrauen und Unverständnis, das zwischen ihnen steht, entwickelt sich langsam eine reizvolle Partnerschaft, die auf noch mehr hoffen lässt.

Zum Schluss erwartet den Leser nur noch ein Showdown vom Feinsten, der Herzklopfen, atemlose Spannung und ein schönes Ende bringt.

Mein Fazit:

„ Sag niemals stirb“ hat mir sehr gut gefallen. Nach einem zwischendurch etwas ruhigeren Teil hat die Geschichte Fahrt aufgenommen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Fans von Tess Gerritsen kommen hier voll auf ihre Kosten.
Verdient vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 26.04.2018
Das Lied des Nordwinds
Kabus, Christine

Das Lied des Nordwinds


ausgezeichnet

Absolute Leseempfehlung! Zwei wunderbare Lebensgeschichten nehmen einen mit auf eine Reise nach Norwegen.

Liv und Karoline sind zwei sehr unterschiedliche Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, deren Lebenswege im Jahre 1905 aufregende und spannende Wendungen nehmen, als sie unabhängig voreinander ein lang gehütetes Geheimnis aufdecken wollen. Sie begegnen Menschen, die bei ihnen die Sehnsucht nach der eigenen Freiheit und Unabhängigkeit auslösen und ihnen aufzeigen, dass das Leben für sie so manche Überraschungen bereithält.
Karolines Glück und ihre Hoffnungen sind schon kurz nach ihrer Heirat mit Graf Moritz von Blankenburg - Marwitz zerstoben. Ihr untreuer Gatte lässt sie jahrelang ein tristes und liebloses Leben auf Schloss Katzbach in Schlesien führen und sie spürt die Verachtung seiner Familie, da der langersehnte Erbe ausbleibt. Nur durch Zufall kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, dass ihre Schiegereltern unter Verschluss halten. Moritz scheint einen unehelichen Sohn in Norwegen zu haben und Karoline macht sich heimlich auf den Weg um ihn zu finden.
Zur gleichen Zeit steht Liv in Stavanger unter Druck, da sie als älteste Tochter ihre Familie ernähren muss, weil ihr Vater nach einem Unfall nicht mehr dazu in der Lage ist. Sie nimmt eine Anstellung als Dienstmädchen bei Oddvar Treske an und ist entsetzt über seinen Umgang mit seinem 9-järigen Sohn Elias. Liv versucht ihr Bestes um ihm das Leben erträglich zu machen, doch dann kommt der Zeitpunkt, der ein schnelles Handeln erfordert.

Christine Kabus hat mit „Das Lied des Nordwinds“ einen wunderbaren historischen Roman erschaffen, der für mich das reinste Lesevergnügen war. Ihr fesselnder, sehr bildhafter und detailreicher Schreibstil zieht einen sofort in beide Handlungsorte hinein und löst durch die unglaublich gut dargestellten landschaftlichen Kulissen von Norwegen und Schlesien eine Sehnsucht nach der weiten Ferne aus. Die geschichtlichen Einbindungen über die Loslösung Norwegens von der schwedischen Herrschaft und die Unabhängigkeitsbewegungen der Frauen in der damaligen Zeit sind eine tolle Untermalung in beiden Erzählsträngen gewesen und führen auch zu einer Beeinflussung der Lebenswege von Karoline und Liv.

Mit ihnen hat Christine Kabus zwei wirklich ausdrucksstarke Persönlichkeiten geschaffen, die einem sofort ans Herz gewachsen sind. Ihre Charaktere werden toll beschrieben und man erlebt mit ihnen einen Wandel ihres Selbstbewusstseins, ihrer Entschlussfreudigkeit und letztendlich auch, wie sie ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle auszuleben. Weitere spannende Menschen wurden ihnen an die Seite gestellt, von denen einige einen durch ihre Handlungen dermaßen gereizt haben und andere, die man wegen ihrer damals schon modernen Einstellung zum Leben und zu ihrer Weltanschauung bewundert hat.
Neben Karoline und Liv war meine Lieblingsfigur der kleine Junge Elias. Seine Gefühlswelt und sein Verhältnis zu seinem Vater haben sofort Sorge und Mitleid bei einem erzeugt und man wäre am liebsten mit in die Geschichte eingestiegen um für ihn sorgen zu können. Doch auch sein Weg entwickelt sich genauso wie der von Karoline und Liv auf vielen Umwegen in eine glückliche Richtung. Für alle Charaktere und für den Leser hat Christine Kabus ein schönes Ende im Buch gefunden.

Mein Fazit:

Zwei wirklich spannende Lebensgeschichten wurden hier wunderschön in geschichtliche Begebenheiten und landschaftlichen Traumkulissen eingebunden und haben mir ein unvergleichliches Lesevergnügen beschert. Christine Kabus hat mich mit „Das Lied des Nordwinds“ vollkommen überzeugen können und ich kann für dieses Buch nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen. Verdient vergebe ich 5 Sterne!

Bewertung vom 14.04.2018
Der Serbe
Scherf, H. C.

Der Serbe


ausgezeichnet

Spannende Fortsetzung, die den ersten Teil noch toppen konnte!


Kommissar Sven Spelzer ist nach dem verheerenden letzten Fall, der ihn persönlich stark mitgenommen hat, wieder zusammen mit der Rechtsmedizinerin Karin Hollmann im Einsatz. Ein Schiffsbagger hat im Hafenbecken den Oberkörper einer Leiche zu Tage gefördert und alles deutet darauf hin, dass die Mafia ihre Finger mit im Spiel hat. Steckt hier vielleicht der Drogen- und Menschenhändler Kladicz hinter, gegen den Sven gerade mit einer Sondereinheit ermittelt? Zeugen verschwinden spurlos und Einsätze fliegen auf. Wer steckt dahinter? Hat die Polizei möglicherweise einen Maulwurf in ihren eigenen Reihen? Doch dann scheint der Fall sich zu drehen. Svens Soko erhält durch einen mysteriösen Helfer Unterstützung, der seine ganz spezielle Vorgehensweise hat.

H.C. Scherf ist eine geniale Fortsetzung des ersten Teils um das Ermittlerteam Sven Spelzer und Karin Hollmann gelungen. Sein fesselnder und sehr bildhafter Schreibstil erzeugt zusammen mit den kurzen Kapiteln und dem schnellen Wechsel der Schauplätze einen enormen Spannungsbogen. Das Kopfkino lief wieder auf Hochtouren und der Puls beschleunigte sich durch die grausamen und schockierenden Handlungen des Öfteren. Man suchtet durch die zwei verschiedenen Handlungsstränge und ist abgeschreckt und entsetzt von den Machenschaften des Serben Kladicz und dem auf der Flucht befindlichen Serienmörders Pehling. Eine furchtbare Entwicklung für Sven und Karin, da sie gerade doch erst aus seinen Händen gerettet werden konnten und Sven immer noch mental mit diesen Ereignissen kämpft. Beide Verbrecher übertreffen sich mit ihren Grausamkeiten, ihrer Kaltblütig- und Unberechenbarkeit. Der Autor schafft eine überaus spannende Atmosphäre, die eine unterschwellige Ahnung über das weitere Geschehen erzeugt.

Die Charaktere von Sven und Karin wurden raffiniert weiter ausgebaut, gerieten aber in diesem Teil der Reihe etwas in den Hintergrund, da H.C. Scherf den Serienmörder Pehling ausdrucksstärker und präsenter in den Vordergrund gestellt hat. Seine Gefühle, Gedanken und Handlungen ziehen einen in seinen Bann und man fiebert bei einer besonderen Szene dermaßen mit, dass seine möglichen nächsten Opfer lebend aus seinen Händen entkommen können. Doch dann wird man hier auf eine besondere Weise überrascht.

Mit Kladicz und seinen verbrecherischen Mitarbeitern hat der Autor auch sehr gut die Szene des organisierten Verbrechens dargestellt und man ist angewidert von ihrer Geldgier, ihrer Machtbesessenheit und der Willkür, die sie ausüben.

Am Ende des Thrillers wurde man dann noch mit einer nicht vermuteten Szene geschockt, die einen schon wieder süchtig auf den nächsten Teil der Reihe macht.

Mein Fazit:

H.C. Scherf hat mich mit seiner Fortsetzung der Thrillerreihe voll begeistern können. Hoher Spannungsfaktor und unerwartete Überraschungen machten dieses Buch wieder zu einem sehr gelungenen Lesevergnügen. Von mir kommt hierzu eine unbedingte Leseempfehlung und eine 5 Sterne Bewertung.

Bewertung vom 07.04.2018
Hortensiensommer
Sosnitza, Ulrike

Hortensiensommer


ausgezeichnet

Ein sehr besonderes und aufwühlendes Leseerlebnis über eine Liebe, die tiefe Wunden heilen kann!

Philipp zieht es aus dem lebhaften Berlin in den fränkischen Ort Sommerhausen und er kann sein Glück kaum fassen, als er bei Johanna in eine schöne Einliegerwohnung mit einem großen Garten ziehen kann. Von Anfang an ist er fasziniert von ihrem zarten Wesen und ihrer Verletzlichkeit. Doch das Zusammenleben entwickelt sich schwieriger als gedacht. Johanna ist in sich gekehrt und verschlossen. Ihr Glück findet sie anscheinend im Moment nur in der Liebe zu den Pflanzen und Blumen, mit denen sie traumhafte Gärten gestaltet. Erst das beginnende Frühjahr, die wärmende Sonne, kleine Gefälligkeiten und gemeinsame Lesestunden lassen erste Gefühle aufkeimen und eine Vertrautheit entstehen. Doch alles wird zunichte gemacht, als Johanna eines Tages in ihrem Garten Philipps kleine Tochter Karla entdeckt und ihm seinen Mietvertrag kündigt. Sehr feinfühlig versucht er ihrer Kurzschlusshandlung auf den Grund zu gehen, Johanna aus ihrem Schneckenhaus zu locken und ihre Liebe zu gewinnen.

„Hortensiensommer“ ist ein unglaublich farbenprächtiges, feinfühliges, bewegendes und wunderschönes Buch über eine Liebe, die tiefe Wunden heilen muss. Hinter der Leichtigkeit, die das Cover ausstrahlt, steckt eine unvermutete tragische aber auch zauberhafte Geschichte, die einen in ein sehr intensives Leseerlebnis reinzieht. Eingebettet in eine sehr bildhafte und detailreiche Schilderung der bunten und wunderschönen Vielfalt der Natur, erzählt Ulrike Sosnitza Philipps und Johannas von Glück und Leid begleitete Geschichte. Sehr behutsam baut die Autorin das Geschehen auf und lässt einen tief in ihre Gedanken und Empfindungen eintauchen. Johanna umgibt ein unheilvolles Geheimnis, dass Philipp entschlüsseln möchte um ihr zu helfen. Doch Ungesagtes, Verschwiegenes und Seelenqualen stehen immer wieder zwischen ihnen. Rückblicke auf die Vergangenheit zerreißen einem fast das Herz und das Geschehen in der Gegenwart fordert einen durch die Angst, die Zerrissenheit, den Schuldgefühlen und dem verzweifelten Wunsch einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Wie ein kleiner Sonnenschein schleicht sich dann aber Philipps Tochter Karla in die Geschichte ein. Ihr unbedarfter und zauberhafter Charakter bringt Leichtigkeit und Hoffnung in das Geschehen rein. Ulrike Sosnitza hat mit ihr, Johanna und Philipp wirklich tolle Persönlichkeiten für ihr Buch erschaffen. Man ist hingerissen von Philipp, der so feinfühlig und rücksichtsvoll rüberkommt. Sein Charme, seine Schlagfertigkeit und sein Blick für die Schönheit der Natur machen ihn zu einem sehr besonderen Menschen. Genauso einen braucht Johanna. Ein zartes Wesen, das sich hinter einem Schutzpanzer versteckt und von dem Richtigen wieder zurück ins Leben geführt wird.

Mein Fazit:

Für mich war „Hortensiensommer“ ein ganz anderes Buch als ich es erwartet habe. Ich wurde überrascht von einer sehr intensiven und bewegenden Geschichte, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ein Roman, bei dem man zwischen den Zeilen liest und jede kleinste Kleinigkeit aufnimmt und sich seine Gedanken darüber macht. Er zeigt auf, dass das Leben einem immer wieder überraschende neue Möglichkeiten bietet. Für dieses besondere Buch kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen.
Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Bewertung vom 04.04.2018
Drei aus dem Ruder
Lies, Annette

Drei aus dem Ruder


sehr gut

Erfrischende Geschichte über drei Frauen und die wunderbare Chance auf einen Neuanfang!

Die Gynäkologin Henriette steckt gerade voll in einer Lebenskrise und bekommt auf Empfehlung ihres guten Freundes Daniel einen Therapieplatz in der psychosomatischen Klinik Seeblick in Prien. Wie der Zufall es will, lernt sie dort sofort zwei Leidensgenossinnen kennen, die sich auf Anhieb sympathisch sind. Mieke leidet unter Zwängen und der Liebe zu einem verheirateten Mann und Coco, als Fernsehköchin unter einem Betrug und Selbstzweifeln. Sie entwickeln ihre eigene Therapie, erleben unvergessliche Momente, Krisen und werden Freundinnen fürs Leben.

„Drei aus dem Ruder“ ist ein sehr unterhaltsamer und erfrischender Roman über drei Frauen und ihre Lebenskrisen, der mit einer Portion Realität und einem Augenzwinkern erzählt wird. Der lockere, spritzige und wortgewandte Schreibstil von Annette Lies lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. Sehr lebendig erlebt man durch Henriettes Gedanken die Geschichte von ihr und ihren zwei Freundinnen. Ihr Kennenlernen, ihre Probleme, ihre Verletzlichkeit, ihre gemeinsamen Unternehmungen und Ausflüge, der Zusammenhalt und ihre Streitereien werden neben dem Klinikalltag mit viel Ironie und Wortwitz versehen.

Alle drei sind spannende und interessante Charaktere, die einen neugierig auf ihre Vergangenheit und die mögliche Zukunft machen. Henriette gibt Einblicke in ihren Beruf und dem Familienleben mit ihren Zwillingen, Mieke als Frohnatur
hegt ihre Zweifel an der Liebe zu einem älteren Mann und Coco fühlt sich dem Druck der Medien nicht gewachsen, da sie kurz vor einem Gerichtsprozess steht.
Ihnen zur Seite hat Annette Lies reizvolle Charaktere gestellt, die die Geschichte wunderbar abrunden. Hier sind die Psychologin Frau Küppers, die sehr liebenswert, erfahren und empathisch rüberkommt und der Sporttherapeut Marius, dem alle Herzen zufliegen und sie bei ihren Aktivitäten in jeder Weise unterstützt, zu erwähnen.

Das Henriette, Mieke und Coco aber eine Gemeinsamkeit verbindet offenbart ihnen die Wahrsagerin Madame Froufrou. Wer oder was steckt hinter dieser Andeutung? Die ganze Zeit ist man am Rätseln und die Auflösung war wirklich eine gelungene Überraschung.

Mein Fazit:

„Drei aus dem Ruder“ war für mich ein sehr schönes kurzweiliges Lesevergnügen, dass aufgezeigt hat, wie wichtig Freundschaften und die gegenseitige Unterstützung im Leben sein können.
Verdient vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 29.03.2018
Knochenschrei / Zons-Thriller Bd.8
Shepherd, Catherine

Knochenschrei / Zons-Thriller Bd.8


ausgezeichnet

Ausgezeichnete Thrillerunterhaltung! Das Grauen lässt grüßen!

„Knochenschrei“ ist der 8. Teil der überaus spannenden Reihe der Zons-Thriller von Catherine Shepherd, deren Reiz und Besonderheit die atemberaubenden Erzählstränge auf zwei Zeitebenen sind.

In der Gegenwart muss Kommissar Oliver Bergmann zu einem Tatort eilen, bei dem nach Renovierungsarbeiten im Keller eines Hauses in Zons eine skelettierte Leiche gefunden wurde. Alles deutet auf einen Mord hin, der vor circa 500 Jahren stattgefunden haben muss. Doch hinter einer weiteren Wand stößt er auf noch ein Opfer und es macht den Anschein, als wenn die junge Frau erst seit kurzem bei lebendigem Leib eingemauert wurde. Eine Nachricht im Körper von ihr lässt Böses vermuten!

In der Vergangenheit im Jahr 1497 muss sich Bastian Mühlenberg in Zons um die Recherche nach der verschwundenen Nonne Brunhilde kümmern, die nach einem nächtlichen Ausflug nicht wieder zum Kloster zurückgekommen ist. Doch gleichzeitig geschieht ein Mord an einer Ordensschwester und weitere folgen. Angst und Unsicherheit beginnen sich breit zu machen und Bastian sucht verzweifelt nach einer Lösung.

Mit „Knochenschrei“ ist Catherine Shepherd wieder ein Thriller der Extraklasse gelungen. Schon alleine der Prolog versetzt einen in atemlose Spannung. Ein beklemmender Start und eine furchtbare Vorstellung lebendig begraben zu werden. Die Angst und Verzweiflung der jungen Frau ist voll spürbar und lässt einen auf das weitere Geschehen hinfiebern. Jedes Mal schafft es die Autorin mich bei dieser Reihe durch ihren gekonnten und fesselnden Schreibstil einzufangen. Einen besonderen Kick macht hierbei auch der ständige Wechsel der Erzählstränge aus, der immer in den spannendsten und dramatischsten Momenten erfolgt. Die ganze Zeit fragt man sich, was für ein Motiv und welche Beweggründe hinter den Taten stecken. Warum ähnelt sich die Vorgehensweise der Psychopathen über so viele Jahrhunderte? Und wie sollen es Oliver Bergmann und Bastian Mühlenberg schaffen, mit so wenigen Indizien den Mördern auf die Spur zu kommen? Man fiebert richtig mit beiden mit und möchte, dass die Mordserie endlich aufhört. Auf der Liste der Verdächtigen streicht man immer wieder Namen und setzt andere dazu. Aber Catherine Shepherds geniale Irreführung offenbart einem zum Schluss eine Auflösung, mit der man wirklich nicht gerechnet hat.

Sehr interessant und informativ war auch noch das Nachwort zu diesem Buch. Die Anmerkungen zum Leben von Hildegard von Bingen und die Erläuterung zur Inklusion waren eine tolle geschichtliche Ergänzung zu diesem Thriller.

Mein Fazit:

Auch mit „ Knochenschrei“ ,dem 8. Teil der Zons-Reihe, konnte mich Catherine Shepherd wieder voll begeistern. Absolute Spannung auf höchstem Niveau erhält von mir 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.03.2018
Das geheime Lächeln
Storks, Bettina

Das geheime Lächeln


ausgezeichnet

Ein Lesehighlight! Eine Geschichte mit einer enormen Sogkraft!

Für die freie Journalistin Emilia Lukin ist es ein Schock, als sie gerade für einen Auktionskatalog das Layout gestaltet und dort das Foto eines Portraits entdeckt, dass ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Laut der Expertise handelt es sich um ein Gemälde von ca. 1930, ungefähr die Zeit, in der ihre Großmutter Sophie Langenberg ihrer Familie den Rücken gekehrt und sich auf den Weg nach Paris gemacht hat, um hier ein neues Leben zu beginnen. Ihre Vergangenheit umgibt ein Geheimnis, dass totgeschwiegen wurde und Emilia bis zu diesem Tag nicht sonderlich zum Nachdenken gebracht hat. Doch die magische Anziehungskraft der Frau lässt sie nicht los und sie macht sich neugierig auf den Weg das Bild zu ersteigern und den Spuren ihrer Großmutter nach Frankreich zu folgen. Es wird eine Reise, die ihr eigenes Leben auch grundlegend verändern wird.

„Das geheime Lächeln“ ist eine wunderschöne und ergreifende Lebens- und Familiengeschichte mit historischem Hintergrund, die einzigartig gefühlvoll, bildhaft und mit viel Liebe zum Detail erzählt wird. Die fesselnde Erzählweise der Autorin hat mich sofort richtig in das Buch eintauchen lassen und ich hatte das Gefühl ein Schatten von Emilia zu sein, mit der ich alles hautnah miterlebe und empfinde. Durch ihre Augen und Gedanken wurde alles so lebendig und man erfasste die Geschichte durch all seine Sinne. Ich konnte die wunderschöne Landschaft sehen, den Mistral hören und die vielen Kräuter der Provence riechen. Ganz langsam und behutsam baut Bettina Storks die Geschichte durch drei verschiedene Erzählstränge aus Sicht von Emilia, Sophie und Jean-Pierre auf und bringt immer mehr von dem geheimnisumwobenen Leben ihrer Protagonisten ans Licht. Man spürt ihre Sehnsucht, ihre Liebe, den Schmerz aber auch die Hoffnung, die einen bis zum Schluss begleitet. Sehr bedrückend und eindringlich waren auch die Szenen, die sich während des Kriegsgeschehens in Frankreich abspielten und ich kann hier im Besonderen nur meine Hochachtung vor dem Mut der Menschen in dem kleinen Städtchen Dieulefit ausdrücken.

Die Charaktere von Emilia, Sophie und Jean-Pierre wurden so lebensecht und authentisch rübergebracht und sie sind mir im Laufe der Geschichte richtig ans Herz gewachsen, sodass Briefe und Aufzeichnungen von ihnen mich zu Tränen gerührt haben. Die Gespräche zwischen Emilia und Jean-Pierre sowie die Telefonate von Emilia und ihrem Mann Vladi gehörten mit zu meinen Lieblingsszenen. Sie waren so ausdrucksstark und unglaublich präsent, dass ich manchmal das Gefühl hatte, ich muss hier mit agieren, weil es so gelebt wird.

Wunderschön war dann auch noch der Abschluss des Buches, bei dem in einer perfekten Kulisse Emilia sehr ergreifend ihrer Mutter das Leben von Sophie offenbart.

Mein Fazit:

“Das geheime Lächeln“ war für mich ein besonderer Lesegenuss. Ein Roman, der mich vollkommen in seinen Bann gezogen und mich sehr berührt hat. Für dieses Kleinod kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen. Ich habe für mich eine neue Autorin entdeckt, von der ich auf jeden Fall noch weitere Bücher lesen möchte.
Für dieses Buch vergebe ich hochverdient 5 Sterne!

Bewertung vom 27.03.2018
Die Seele des Bösen - Rettung unter Freunden / Sadie Scott Bd.8 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Rettung unter Freunden / Sadie Scott Bd.8 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Freunde lässt man nicht im Stich!

Sadie Whitmanns Arbeit als Profilerin beim FBI bekommt immer mehr Anerkennung und ihr Ruf eilt ihr voraus. Dringende Hilfe benötigt gerade ihre ehemalige Kollegin und Freundin Cassandra in Quantico. Nach dem Fund einer Frauenleiche und einiger noch Vermisster, die auch im Zusammenhang mit dem Geschehen stehen könnten, erhoffen sie sich von Sadie neue Anregungen. Doch der Fall entwickelt sich schwieriger als gedacht und Sadie muss nach einem dringenden Anruf aus ihrer Heimat ihrem Freund Phil zur Seite eilen. Sein Leben ist in Gefahr, als er bei einem Einsatz den Bruder eines Drogenbosses getötet hat. Dieser schwört Rache und schnelles Handeln ist geboten. Doch auch in Quantico ändert sich die Lage dramatisch. Sadie steht in beiden Fällen unter Druck.

„Die Seele des Bösen – Rettung unter Freunden“ ist mittlerweile der 8. Teil der Reihe um die Profilerin Sadie Whitmann und meine Sucht nach weiteren Fällen wird immer größer. Dania Dickens Ideenreichtum scheint keine Grenzen zu kennen und sie schafft es jedes Mal mich zu begeistern, unter enorme Spannung zu setzen und mich immer wieder durch Knalleffekte zu überraschen. Ihr fesselnder Schreibstil hat mich auch bei diesem Buch sofort wieder in den Bann des Geschehens gezogen. Unheimliche Gedanken und Handlungen eines Psychopathen, Sadies erstmalige Ratlosigkeit, überaus spannende Wortgefechte, eine hoffnungslose Situation für einige Frauen, die Gefahr und Sorge um Phil und Cassandra und letztendlich eine nicht vermutete Bedrohung aus den eigenen Reihen, machen diese Geschichte wieder zu einem besonderen Leseerlebnis. Zwei überaus spannende Erzählstränge lassen einen nur so durch das Buch suchten. Es sind nicht nur Sadies Freunde die sich in Gefahr befinden, sondern für einen Fan der Reihe auch zwei liebgewonnene Protagonisten, um die man sich sorgt und mit denen man auf ein gutes Ende des Geschehens hofft. Beide Fälle entwickeln sich dramatisch und als man sich schon in ruhigen Fahrwassern zu glauben scheint, schockiert eine Dania Dicken mit einer nicht für möglich gehaltenen Entwicklung.

Danach brauchte man wirklich erst mal wieder Zeit zum Durchatmen und dies konnte man vorzüglich bei einem herzerwärmenden Familientreffen haben, bei dem ganz viel Harmonie und Leichtigkeit in der Luft lag. Ein toller Abschluss nach diesen beiden aufregenden Fällen.

Mein Fazit:

Dania Dicken hat es wieder einmal perfekt verstanden mir unendlich spannendes Lesevergnügen zu schenken. Wer jetzt noch nicht auf diese Profiler Reihe aufmerksam geworden ist sollte es schleunigst tun. Von mir kommt hierzu eine absolute Leseempfehlung!
„Die Seele des Bösen – Rettung unter Freunden“ ist ein Buch, dass sich seine 5 Sterne mehr als verdient hat.

Bewertung vom 20.03.2018
Grace und die Suche nach dem Glück
Friel McGrory, Christine

Grace und die Suche nach dem Glück


sehr gut

Es war sehr schön Grace auf der Suche zu begleiten!

Grace ist jung, erfolgreich und hat einen tollen Job als Journalistin in einer Werbeagentur. Doch ihre Tätigkeit erfüllt sie nicht mehr. Sie leidet unter dem ständigen Leistungs- und Erfolgsdruck und fühlt sich nur noch ausgelaugt. Arbeit ist ihr Leben und für Freunde und Familie hat sie gar keine Zeit mehr übrig. Lebenslust ist ein Fremdwort für sie geworden und Freizeit ebenso. Doch soll man es Schicksal oder Fügung nennen, als sie auf dem Weg zu einem Interview plötzlich aus Unachtsamkeit den falschen Bus nimmt, ihren Termin verpasst und an einem Ort der Ruhe die Bekanntschaft einer alten Dame macht. Aus einer zufälligen Begegnung entsteht einer Freundschaft und noch mehr…..

„Grace und die Suche nach dem Glück“ ist ein Buch, bei dem man direkt merkt, dass hier viel Liebe in die Geschichte reingesteckt wurde. Die Autorin erzählt auf sehr märchenhafte und magische Weise wie eine junge Frau auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens ist, nachdem sie sich beruflich und menschlich überfordert und einsam fühlt. In einem leicht zu lesenden, fesselnden und ruhigen Schreibstil erlebt mein eine Geschichte, die voller Weisheiten und Lebenserfahrungen steckt und mit naturwissenschaftlichen und philosophischen Beispielen untermauert wird. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass man sich auf diese Gedanken einlässt. Man entschleunigt sich automatisch selber beim Lesen und begleitet Grace auf ihrem Weg zu einem erfüllteren und bewussterem Leben. Die alte Dame wird für sie eine sehr gute Freundin und Lebensberaterin und zeigt ihr auf, was Grace vor langer Zeit aus ihrem Gedächtnis gestrichen hat oder verloren gegangen ist. Sie macht ihr bewusst was wichtig für sie ist, behutsam mit Menschen umgehen die man liebt, mit offenen Augen durch die Natur zu gehen und seine Umwelt zu schützen, Dinge im Leben zu machen die einem Freude bereiten, sich selber treu zu bleiben und an sich zu glauben. Eigentlich alles Sachen, die für jeden Menschen eine Selbstverständlichkeit sein sollten. Doch in der heutigen Zeit, in der viele nur noch durch ihr Leben hetzen und immer mehr wollen als ihnen gut tut, ist dieses Buch eine Anregung, ihre Lebensweise vielleicht auch mal wieder ändern zu wollen. Manche Szenen waren mir zwischendurch schon einmal zu euphorisch und lehrhaft, aber es obliegt ja jedem selber, ob man aus dieser Geschichte etwas für sich umsetzen möchte. Auf jeden Fall hat man die ganze Zeit mit Grace mitgefiebert, ob sie es schafft, ihr Leben umzukrempeln und wieder glücklich zu sein. Die Autorin beschreibt es als Graces Buch, dass langsam wieder mit Leben gefüllt wird.

Mein Fazit:

„Grace und die Suche nach dem Glück“ war ein schönes unterhaltsames Buch, das meine Gedanken und mein Bewusstsein angeregt hat. Verdient vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 15.03.2018
Eine Liebe ohne Winter
Fletcher, Carrie Hope

Eine Liebe ohne Winter


ausgezeichnet

Ein sehr berührendes Buch voller Magie!
Es tut weh, wenn man einem Herzen verbieten muss wonach es sich sehnt!

Für Evie Snow war es Schicksal, als sie auf dem Nachhauseweg von dem Klang einer Geige magisch angezogen wurde und dabei ihre große Liebe Vincent Winter traf. Doch eine gemeinsame Zukunft ist ihnen nicht vergönnt, da der Standesdünkel ihrer Familie eine dauerhafte Verbindung mit einem Straßenmusiker nicht zulässt. Ihnen bleibt nur eine kurze Zeit des Glücks bevor sie getrennte Wege gehen müssen und das Gefühl zurückbleibt, dass immer etwas fehlt. Ein ganzes erfülltes Leben später jedoch stellt Evie sich den Erinnerungen an diese einzigartige Liebe und erlebt auf magische Weise wie versteckt geglaubte Spuren sie vielleicht wieder zueinander führen.

„Eine Liebe ohne Winter“ ist der sehr gelungene Debütroman von Carrie Hope Fletcher, in dem sie einzigartig und sehr emotionsvoll die wunderschöne und tragische Liebesgeschichte von Evie und Vincent erzählt. Mystisch und übersinnlich wird man auf eine Reise in die Vergangenheit mitgenommen, die einen zu Tränen rührt und einen betroffen, glücklich und hoffnungsfroh macht. Die ganze Zeit liegt eine Melancholie und Traurigkeit in der Luft. Es ist schon sehr erstaunlich, wie diese junge Autorin, so feinfühlig und liebevoll von den Möglichkeiten eines Lebens nach dem Tod erzählt. Sehr facettenreich hat sie ihre Charaktere dargestellt und mit Evie eine junge Frau erschaffen, die sich nicht gegen den Gesellschaftszwang ihrer Familie wehren kann und ihr Glück für andere opfert. Doch meine Lieblingsfigur war Liefde, der Portier, der seine glückliche Erfüllung darin findet, anderen Menschen zu ihrem Lieblingsplatz im Himmel zu verhelfen. Er ist so selbstlos, hat ein riesengroßes Herz, weiß im richtigen Moment die Menschen aufzubauen und sie zu unterstützen. Seine Szenen zaubern einem beim Lesen immer ein Lächeln auf dem Gesicht.

Mit Mystery Effekten, die einen an so manchen Hollywoodfilm erinnert, lässt die Autorin einen an den magischen Momenten teilhaben, in denen Evie versteckte Geheimnisse geliebten Menschen offenbart und ihnen einen anderen Blickwinkel auf ihr zurückliegendes Leben aufzeigt. Diese Schlüsselszenen sind herzzerreißend und ebenso auch beglückend schön. Wundervoll webt sie die Ereignisse zusammen und findet ein Ende, das bei einem nur noch Gänsehaut hinterlässt.

Mein Fazit:

„ Eine Liebe ohne Winter“ ist kein typischer Liebesroman, der Herzklopfen und Leichtigkeit erzeugt. Diese Geschichte hier ist tiefgründig, erfordert die Bereitschaft vom Leser, sich auf übersinnliche Geschehnisse und sehr emotionsvolle Gefühle einzulassen und er wird dadurch mit einem außerordentlich mitreißenden Leseerlebnis belohnt. Eine kleine Schatzkiste voller Erinnerungen und einem bewegenden Ende erwartet einen. Hervorzuheben ist auch noch das wundervolle Cover, in dem man all die wichtigen Schlüssel wiederfindet, die in der Geschichte eine besondere Rolle spielen. Sehr gerne spreche ich für dieses Buch eine unbedingte Leseempfehlung aus.
Verdient vergebe ich 5 Sterne.