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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
buchwürmchen
Wohnort: 
reutlingen
Über mich: 
Das Leben ist viel zu kurz um schlechte Bücher zu lesen!

Bewertungen

Insgesamt 449 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2014
Die dunkle Seite
Schätzing, Frank

Die dunkle Seite


sehr gut

Drei Berufssoldaten sind während des Irak-Krieges 1991 unterwegs Richtung kuwaitischer Grenze, als sie plötzlich in der Wüste ein großes metallisches Wrack erspähen. Trotz Misstrauen und Bedenken, nähern sie sich dem Gebilde. Zu ihrer aller Überraschung handelt es sich um einen Rolls Royce, dessen Insassen allesamt tot sind. Im Wagen finden sie Diamanten im Wert von 30 Millionen DM. Die Beute wird in der Wüste versteckt um sie nach dem Krieg aus dem Land zu schmuggeln. Einer der Kameraden wird bei einem Flugzeugangriff verletzt und die Gier seiner Kumpanen veranlassen diese ihn in der Wüste zurück zu lassen. Weiter geht es überwiegend in Köln, wo eine abgehärtete und von der Männerwelt enttäuschte Privatdetektivin Vera Germini zur Aufklärung eines Mordes mitwirken soll.

"Die dunkle Seite" ist ein echtes Kopfkino. Schätzing hat eine erfrischende und leichte Art, komplizierte Zusammenhänge knapp und gut verdaulich zu beschreiben ohne zu überfordern. Der Leser weiß zu keiner Zeit mehr als die Hauptperson, gespannt und aufgeregt, fiebert er dem nächsten Kapitel entgegen, wenn wieder mal ein Puzzlestück aufgedeckt wird. Allerdings ist der Roman mit vielen Klischees dekoriert, erinnerte mich irgendwie an die Fernsehkrimis der 70er. Wer sich daran nicht stört, findet in diesem Krimi eine kurzweilige Unterhaltung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2014
Die Päpstin
Cross, Donna Woolfolk

Die Päpstin


schlecht

Weil ich vom Film so enttäuscht war, griff ich zum Buch und es ging mir danach nicht viel besser. Aufgrund unzähliger positiven Rezessionen war ich natürlich neugierig und gespannt, und wie so oft bitter enttäuscht. Ich erwartete keineswegs einen historisch korrekten Roman, aber ein kurzweiligen Schmöker dennoch. Der Beginn war vielversprechend, ich meine die ersten 8 bis 10 Seiten, doch schon bald wurde klar, ich bin hier falsch.

Der Autorin gelang es einfach nicht mich zu fesseln. Die Charaktere sind unglaublich einseitig, es gab zur damaligen Zeit nur gut oder böse, und Johanna war gut!, so unglaubwürdig durch ihr Verhalten und Handeln das es fast lächerlich wurde. Nach ungefähr 240 Seiten habe ich nur noch resigniert (passiert mir nicht oft).

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2014
Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte
Baltscheit, Martin

Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte


ausgezeichnet

Der zunächst zufriedene Löwe, der nicht schreiben kann und dennoch einen Brief an seine Liebste schicken möchte, benötigt die Hilfe vieler Tiere um dies zu bewerkstelligen. Da er aber mit dem Ergebnis unzufrieden ist, wird er immer wütender und dies merkt der kleine und große Leser bereits an der Typografie. Diese spiegelt den Gemütszustand des Löwen wieder und löst damit außergewöhnliche Gefühle aus. Zum Schluss stellt sich der Löwe seiner Schwäche. Dieses Buch bietet viel Raum für konstruktive Diskussionen, motiviert unaufdringlich, wunderbar geschrieben, wunderbar illustriert. Ein tolles Geschenk für die Schultüte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2014
1913
Illies, Florian

1913


gut

Eine witzige Collage aneinander gereihter Anekdoten über Persönlichkeiten der Weltgeschichte, anfangs noch hoch interessant und amüsant, wird recht schnell langweilig und monoton. Sinn und Zweck des Buches ist mir verborgen geblieben, denn die meisten Geschichtchen sind sehr bekannt. Für den Fleiß des Autors jedoch 3 Sternchen.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2014
Fünf Tage, fünf Nächte
Deaner, Janice

Fünf Tage, fünf Nächte


gut

Er und sie in einem Zug quer über den Amerikanischen Kontinent, zwei Fremde auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit, beide verbrannte Kinder und diese Gemeinsamkeiten bringt sie nach und nach näher. Sie erzählt ihm in Etappen ihre Geschichte, die auf den ersten Blick so unglaubwürdig ist, dass ihn bis zum Schluss Zweifel plagen. Es entwickelt sich zwischen Ihnen eine fast Liebesbeziehung, die eben durch diese Bedenken immer wieder ins wanken gerät.

Ob die erzählte Geschichte nun wahr ist oder nicht, muss der Mann (auch der Leser) am Ende selbst entscheiden, doch diese Bahnreise verändert sein Leben und lassen ihn seine eigene Vergangenheit mit anderen Augen sehen.

Die Lektüre begann für mich schleppend, nach 60 Seiten wollte ich das Buch weglegen doch ich entschied mich anders. An manchen Stellen hochspannend, prickelnd und rasant, an einigen jedoch verliert die Erzählung an Schwung und Energie. Das Ende selbst ist reine Geschmacksache, ich mag es wenn man als Leser weiter spinnen darf, aber die meisten werden mit dem „open end“ nicht wirklich glücklich sein.

Bewertung vom 28.05.2014
Die Vermessung der Welt
Kehlmann, Daniel

Die Vermessung der Welt


gut

Humboldt und Gauß sind faszinierende Persönlichkeiten über die ich vor diesem Buch recht wenig wusste. Diese Tatsache veranlasste mich, bevor ich den Film sehe, das Buch zu lesen. An die dauerhaft angewandte indirekte Rede, die anfänglich störte, gewöhnte ich mich recht schnell, woran ich jedoch scheiterte, waren die unzähligen ereignislosen Seiten. Ich lese recht schnell, doch für diese 300 Seiten brauchte ich eine ganze Woche und es lag sicherlich nicht an mir. Zwar fand ich einige Stellen richtig witzig, aber keineswegs informativ. Auch die Protagonisten sind meiner Ansicht nach gut ausgearbeitet, doch fehlte mir eine gehörige Portion Verständnis für ihr Tun. Was übrig blieb, ist Zwiespalt: zwar bereue ich keineswegs dieses Buch bis zum Schluss gelesen zu haben, aber noch einmal tue ich es mit Sicherheit nicht.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2014
Liebesleben
Shalev, Zeruya

Liebesleben


ausgezeichnet

Dieses Buch polarisiert für gewöhnlich, man kann es nur lieben oder hassen, dazwischen bleibt rein gar nichts, ziemlich kompromisslos. Die langen Selbstgespräche der Protagonistin in unendlich langen Sätze, die kaum Zeit zum atmen lassen sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber genau das zeichnet die Autorin aus. Sie erschafft eine Spannung durch ihren Schreibstil, nicht durch die Handlung selbst. Die Satzzeichen des gesamten Buches lassen sich locker zählen und das führt nach einiger Zeit zu Erschöpfungserscheinungen. Im auffallenden Gegenzug stehen die kurzen, vereinzelten Sexszenen. Die Protagonistin ist sehr widersprüchlich, mal empfindet man mit ihr Mitleid, mal denkt man: recht so! Eine ehrliche Sympathie konnte sich bei mir nicht wirklich einstellen. Dennoch oder gerade deswegen liebe ich dieses Buch, was wie eine Hetzjagd beginnt, hallt nach dem Ende lange nach.

Bewertung vom 28.05.2014
Der vollkommene Schmerz
Riccarelli, Ugo

Der vollkommene Schmerz


sehr gut

Die Handlung beginnt Mitte des 19.Jahrhunderts in einem kleinen italienischen Dorf und bietet den Rahmen für ein Stückchen aus Italiens Geschichte. Zu Beginn schildert uns Riccarelli die Begegnung der Witwe Bartoli mit ihrem Untermieter dem Maestro. Viele Familienmitglieder der nachfolgenden Generationen dürfen wir begleiten und kennenlernen mit ihren Eigenarten, Neigungen und Schicksalen. Alle erfahren in ihrem Leben, Höhen und Tiefen und irgendwann auch den "vollkommenen Schmerz". Diesen nehmen sie mutig als Anlass ihr Leben zu verändern oder gar neu zu beginnen. Was schleppend beginnt entwickelt sich zu einer schönen, leisen, umfangreichen Familienchronik.

Bewertung vom 26.05.2014
Das Nebelhaus
Berg, Eric

Das Nebelhaus


sehr gut

Die Studienfreunde Leonie, Philipp, Yasmin und Timo Gleichgesinnte einer linken Gruppe verlieren sich nach dem Studium, wie so oft, aus den Augen. Nach Jahren in denen jeder sein Leben meistert, lädt Philipp, inzwischen erfolgreicher Architekt, zu einem Wochenendtreffen auf Hiddensee. Was sich zunächst als freudiges Ereignis erweist, endet tragisch in einer blutigen Katastrophe. Eine Berliner Journalistin beginnt zwei Jahren nach der "Blutnacht von Hiddensee" mit umfangreichen Recherchen zu einem Artikel, dabei entdeckt sie Ereignisse die selbst den damaligen Ermittlern fremd waren.

Soviel zum Inhalt. Gut strukturiert und bis zum Schluss spannend, denn der Autor versteht es den Leser bis zum bitteren Ende hinters Licht zu führen. Aber! Die Charaktere sind unglaubwürdig aufgebaut, übertrieben und überzogen, die Sprache stellenweise richtig holprig und gekünstelt, teilweise hatte ich den Eindruck es waren zwei Schriftsteller am Werk. Trotz Schwachstellen finde ich diesen Krimi überdurchschnittlich.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.