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fuddelknuddel

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Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2020
Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
Randau, Tessa

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte


sehr gut

Dieses Buch hat mich überrascht. Zuerst mit seiner Seitenzahl, die mich dazu verleitet hat, zu denken „Hm, was könnte auf so ein paar Seiten schon groß stehen, was ein Leben derart auf den Kopf stellt.“ Und dann wiederum nach dem Lesen mit dem Inhalt, von dem ich nicht erwartet hatte, dass er es schaffen würde, das Thema des Buches wirklich so knackig und prägnant auf den Punkt zu bringen und gleichzeitig dabei nicht auf ein Minimum runtergebrochen zu wirken. Es war kurz aber stimmig, und das hatte ich wirklich nicht erwartet.

Normalerweise bin ich kein Fan von solchen Ratgebern, das wird sich auch nicht ändern. Aber ich gebe zu, dass die geringe Seitenzahl durchaus ein entscheidendes Kriterium war, mich an dieses Buch heranzuwagen. Dazu kommt, dass das Ganze keinen sachlichen Charakter hat, sondern wie eine durch und durch subjektive Erzählung aufgebaut ist. Dadurch hatte ich nicht das Gefühl, beim Lesen ständig belehrt zu werden, sondern einfach einer hilflosen Frau dabei zuzuschauen, wie sie ihr Leben wieder in den Griff kriegt und dabei wie zufällig auch noch zu lernen, wie ich das bei mir auch erreichen könnte. Zumindest sofern notwendig.

Mich hat die Einfachheit der Fragen, die man sich stellen sollte oder viel mehr könnte, beeindruckt. Es scheint so leicht, herauszufinden, was man möchte und was nicht, was einem gut tut und was nicht, und als Konsequenz daraus, was man tun sollte und was nicht. Zwar empfinde ich im Moment nicht die Notwendigkeit, diese vier Fragen an meinem eigenen Leben auszuprobieren, besonders die letzte nicht. Und doch glaube ich, dass sie vielen Menschen helfen können, denn sie sind simpel, sowohl im Verständnis als auch in der Anwendung, und können dennoch einen großen Effekt haben.

Mein Fazit:
Ein kurzes Buch bekommt meistens auch nur eine kurze Rezension von mir, das hängt aber nicht mit der Qualität zusammen. Dieser kleine aber feine Ratgeber hat mich überrascht und sogar ein wenig zum Nachdenken gebracht, und würde ich mein Leben später mal umkrempeln wollen, würde ich es definitiv nach dieser Methode probieren. (Fingers crossed, dass das nicht notwendig sein wird.)
Es gibt 4 von 5 Sternen von mir.

Bewertung vom 30.04.2020
Spiel um dein Schicksal / Night of Crowns Bd.1
Tack, Stella

Spiel um dein Schicksal / Night of Crowns Bd.1


ausgezeichnet

Der Name Stella Tack war mir schon vorher ein Begriff, allerdings hatte ich bisher noch nie ein Buch von ihr gelesen. Ich muss gestehen, dass das vielleicht ein Fehler war. Zu Night of Crowns hatte ich im Vorfeld einige negative Rezensionen gelesen und hatte entsprechend keine großen Erwartungen, eventuell war das auch der Grund, aus dem ich so sehr begeistert von dem Buch war. Gut möglich, dass ich mit hohen Erwartungen nicht so aus den Socken gewesen wäre.
Ich muss gestehen, dass ich das Buch gar nicht mögen wollte, so schräg das auch klingt. Hat allerdings nicht wirklich geklappt, denn ich liebe es!

Die Leseprobe habe ich bereits gelesen, war zu dem Zeitpunkt aber nicht wirklich aus dem Häuschen. Die Geschichte schien bis dahin ganz nett, ein wenig gruselig, die Figuren waren mir aber noch zu fremd. Je weiter ich las und je mehr sich meine Meinung zu den Charakteren festigte, desto begeisterter war ich und desto tiefer bin ich ins Buch gesogen worden. Alices beste Freundin wurde mir zusehens unsypmathischer, Alice selbst dagegen hat sich auch schnellstem Wege in mein Herz gespielt. Sie war so erfrischend normal, zumindest so normal wie ein Mensch mit schlimmsten Halluzinationen eben sein kann.

Die Schüler der beiden Internate jedoch haben meine Emotionen komplett durch die Mangel gedreht. Mein Vertrauen in die Figuren war nach dem ersten Plot Twist in seinen Grundfesten erschüttert, ich wusste nie, wen ich nun mögen darf, kann, soll, und wen nicht. So etwas liebe und hasse ich zugleich, es spricht in meinen Augen immer für den Schreiberling, wenn er oder sie es schafft, die Geschichte derart unberechenbar zu machen. Immer wenn man denkt, man wisse, wer gut und wer böse ist, wird man hinter der nächsten Ecke eines Besseren belehrt.

Das Schachspiel und die Besonderheiten der „Figuren“ fand ich eine faszinierende Idee. Ich kann absolut kein Schach und habe auch nie Interesse daran gehabt, das zu lernen. Und nein, auch das Buch hat daran nichts geändert, aber diese Art von Schach war spannend hoch zehn, rasant, gefährlich, aufregend. Ich habe mitgefiebert, mich massiv aufgeregt, bin verzweifelt, hatte Angst, habe geliebt und gehasst. Meistens eher gehasst, besonders gegen Ende.

Der Schreibstil der Autorin, die lockere, jugendliche Sprache, in der Alice aus ihrer Ich-Perspektive erzählt, all das hat den Lesefluss ungemein gefördert und wenn der Mensch nicht ab und zu schlafen, essen und arbeiten müsste, hätte ich das Buch vor allem ab dem zweiten Drittel am liebsten in einem Stück durchgelesen. Das war leider nicht möglich, hat mich aber nicht davon abgehalten, die Lesezeit so intensiv wie möglich zu nutzen.
Und was soll ich sagen, ich brauche Band 2! Das Ende ist wirklich fies und ich würde so unglaublich gern sofort wissen, wie es weiter geht. Leider müssen wir uns bis dahin noch etwas gedulden.

Mein Fazit:
Fantastisch! Ich hatte keine hohen Erwartungen und ich glaube, das hat es umso überraschender für mich gemacht, dass es mir so gut gefallen hat. Die Protagonistin gefiel mir, es gab viele Überraschungen, mit denen ich im Vorfeld nicht gerechnet hätte, und auch die Spannung war fast permanent greifbar. Meiner Meinung nach wirklich lesenswert!

Bewertung vom 30.04.2020
Mad for the Medic / Saving Chicago Bd.3
Rayne, Piper

Mad for the Medic / Saving Chicago Bd.3


gut

„Mad with the Medic“ ist der dritte Band der Trilogie um die Bianco-Brüder. Nachdem Band 1 ziemlich süß war, mich der zweite Teil danach aber recht unzufrieden zurückgelassen hat, hatte ich große Hoffnungen in diesen finalen Teil, aber ich hätte mir schon denken können, dass es wenig Sinn macht, diese Hoffnung in ein zu groß geratenes Kind wie Luca und eine impulsive, laute Person wie Lauren zu setzen.

Der Schreibstil ist gleich dem aus den vorigen Bänden, leicht, locker, nicht anspruchsvoll, sodass man leicht durch die Geschichte kommt. Es ist halt nett geschrieben, wie man es von New Adult erwartet, nichts besonderes oder spektakuläres. Gleich sind auch die Sichten, aus denen geschrieben wurde, männlicher und weiblicher Protagonist schildern das Geschehen abwechselnd aus deren Ich-Perspektiven. Das gefällt mir bei New Adult meist besser als nur aus einer Sicht zu lesen, da man so auch mal in den Gedanken der Kerle rumstöbern kann.

Luca und Lauren waren leider einfach nicht mein Fall. Ich dachte mir im Vorfeld zwar, es könnte unterhaltsam werden mit den Zickereien und Herausforderungen der beiden an den jeweils anderen, doch es wurde schnell mühsam und anstrengend. Luca bedient in vielen Situationen das Klischee , des Typen, der sich weigert, erwachsen und vernünftig zu werden. Auch wenn er sich bemüht, diesem Image entgegenzuwirken, schafft er es leider nicht immer.
Lauren hat auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, auch wenn sie unglaublich süß und liebevoll mit den Kindern umgeht, mit denen sie arbeitet. Insgesamt vergleiche ich die Mädels alle mit Maddie und gegen sie kommt keine an. Lauren weckt einfach keine Sympathien und ich fand sie allgemein etwas zu laut und forsch.

Die Liebesgeschichte zwischen L & L war vorherzusehen, erst bestand nur die gespielte Verlobung so lange bis sie feststellen, dass sie sich ja eigentlich doch gegenseitig lieben, ach, was sage ich, es eigentlich schon immer getan haben. Allerdings hat mir das tiefe Gefühl gefehlt, die Verbindung der beiden kratzte mir zu sehr an der Oberfläche. Nett war es, aber nicht mehr.

Und was mich am meisten gestört hat, war, dass der rote Faden, das Mysterium, was sich durch alle drei Bände gezogen hat, ernsthaft in einem winzigen Halbsatz abgefertigt wird. Die Brandstiftung, die sowohl in Band 1 als auch in Band 2 angesprochen wird, hätte ein großes Finale, eine spannende Auflösung verdient und nicht ein „das waren übrigens..“
Das hat mich wirklich sauer gemacht, dass etwas derart aufgebauscht und dann auf eine Randerwähnung runtergebrochen wird.

Mein Fazit:
Das Buch war das enttäuschendste von allen. Ich hatte mir mehr Gefühl erhofft und vor allem ein großes Finale, doch beides habe ich nicht bekommen. Lauren und Luca waren wirklich nicht mein Lieblingspaar, so schade das auch sein mag. Dennoch bleibe ich Piper Rayne weiterhin treu und freue mich auf die neue Trilogie der beiden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2020
Love factually / Knitting in the City Bd.1 (eBook, ePUB)
Reid, Penny

Love factually / Knitting in the City Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Penny Reid gehört seit dem ersten Buch, was ich von ihr gelesen habe, zu meinen Lieblingsautorinnen. Ich liebe ihre Winston Brothers und daher war die Freude bei mir riesig, dass nun auch Knitting in the City übersetzt wird. Die beiden Reihen überschneiden sich von den Figuren und thematisch etwas, allerdings spielt Knitting in the City nicht chronologisch nach den Winston Brothers, sondern davor/währenddessen. Ashley, eine der Winstons, hat zum Beispiel eine tragende Rolle in der Strickgruppe, die die Progaonistinnen dieser Reihe verbindet, ihre Liebesgeschichte werden wir im Laufe der Reihe auch noch serviert bekommen. (Und ich freue mich unmenschlich darauf!)

Was Penny Reids Bücher so besonders machen, sind definitiv die speziellen Figuren. Jede Person hat einen einzigartigen Charakter und ist auf ihre Art und Weise liebenswert verschroben, und genau dafür vergöttere ich die Bücher dieser Autorin auch immer. Janie zum Beispiel hat ein unglaubliches Repertoire an trivialem, böse Zungen würden sagen unnötigem, Wissen, mit dem sie immer besonders dann aufwartet, wenn sie nervös ist oder sie nicht weiß, wie sie mit einer Situation umgehen soll. Stellenweise fand ich es etwas zu viel und sie ging mir ein wenig damit auf die Nerven, aber meistens war es relativ witzig und tatsächlich sogar ein bisschen lehrreich. Ich hatte sie schnell ins Herz geschlossen und empfand eine Menge Mitleid angesichts des Verhaltens ihrer Familie ihr gegenüber, fand es auf der anderen Seite aber auch mehr als bewundernswert, wie abgeklärt und nüchtern sie mit diesen Ungerechtigkeiten umgeht.

Quinn dagegen war für mich nicht sonderlich spektakulär, er war nett, aber eben nicht unverwechselbar wie Janie, finde ich. Er ist der typische muskelbepackte Traumtyp, harte Schale mit weichem Kern, das Material, von dem die Menschen auf den ersten Blick denken, es sei perfekt für einen One-Night-Stand aber keinesfalls für eine feste Beziehung geeignet. Dem ist natürlich nicht so, zumindest nicht im Bezug auf Janie.

Was mir in diesem Buch ebenfalls aufgefallen ist, ist der Nebenstrang, der quasi parallel zur Love Story von Quinn und Janie läuft. In den Winston Brothers Büchern hat es mir schon unglaublich gut gefallen, dass sich die Quereleien mit der Motorrad-Gang im Ort durch die Bände gezogen haben, etwas ähnliches gibt es auch hier. Etwas, von dem man denkt, es passt und gehört eigentlich gar nicht zur Entwicklung der Liebesgeschichte, was sich aber nach und nach in den Vordergrund drängt und dann doch noch eine entscheidende Rolle spielt und dem Ganzen eine große Menge Spannung verpasst.

Die Beziehung zwischen Janie und Quinn entwickelt sich zwar nicht ultralangsam und zögerlich, aber sie überstürzen glücklicherweise auch nichts, denn das kann ich in Büchern so überhaupt nicht leiden. Sie schleichen eine meiner Meinung nach angemessene Zeit um einander herum, bis sie sich weiter annähern. Sie beiden passen einfach so gut zusammen, Janie ist ein wenig sonderbar aber herzensgut und unglaublich clever, was auch Quinn erkannt hat. Er hingegen gibt ihr das Gefühl, sicher und geborgen zu sein, ohne sie in ein Abhängigkeitsverhältnis zu stellen.

Mein Fazit:
Nicht so stark wie die Winston Brothers, aber alles in allem dennoch ein lesenswertes Buch, das von mir 4 von 5 Sternen bekommt.

Bewertung vom 15.04.2020
Schönheit regiert / The Belles Bd.1
Clayton, Dhonielle

Schönheit regiert / The Belles Bd.1


gut

The Belles wurde seinerzeit ordentlich gehyped. Man ist quasi nirgendwo an diesem Buch vorbeigekommen, es hat Social Media regelrecht überflutet. Daher wollte ich mir, wenn der Hype abgeflaut ist, eine eigene Meinung bilden und das hat, wie ich zugeben muss, einige Zeit gedauert. Nun habe ich das Buch fertig und bin höchst unentschlossen, wie ich es finden soll.

Ich mochte den Schreibstil, er hat für einen angenehmen Lesefluss gesorgt und war zugleich nicht zu anspruchslos. Das war eines der wenigen Dinge, bei denen ich nicht zwischendurch mindestens einmal dran gezweifelt habe.

Aber ich habe mir zum Beispiel die Welt und die Gepflogenheiten, das große Ganze in Orléans im Vorfeld komplett anders vorgestellt. Statt nur ein paar weniger Belles dachte ich, es gäbe sozusagen ein Schichtsystem, wie mit den Adligen und dem normalen Volk, das die Menschen zu ähnlich großen Teilen in Belles und die „Hässlichen“ aufteilt. Dass die Belles eine derart rar gesäte und spezielle Gruppe sind, hat mich erstaunt, das hatte ich so nicht erwartet.

Zudem hat mich geschockt, wie nah die Schönheitsmagie der Belles an realen Schönheitsoperationen dran ist. Dass die Veränderungen der Menschen so viele Geräte und vor allem starke Schmerzen erfordern, hätte ich anhand des Klappentextes nie vermutet, gerade weil so oft von magischen Fähigkeiten die Rede ist. Klar, die teilweise sehr drastischen Veränderungen werden mit Magie erzielt, aber allzu zauberhaft und leicht, wie ich es verstanden hatte, läuft es dabei weiß Gott nicht ab.

Die Figuren waren teilweise auch nicht gerade mein Fall. Mit Camelia bin ich nicht warm geworden, ich konnte ihre Handlungen an vielen Stellen nicht nachvollziehen und habe mich oft über sie geärgert. Man kann ihr zwar nicht vorwerfen, dass sie naiv ist, da sie ihre neugierige Nase allzu oft in Angelegenheiten reinsteckt, die sie nichts angehen und das Leben im Palast an vielen Stellen hinterfragt. Aber dennoch mochte ich sie einfach nicht, wenn auch ein klein wenig mehr als ihre Schwester Ambra, gegen die ich einen nahezu abgrundtiefen Hass entwickelt habe, ebenso wie gegen Prinzessin Sophie. Der Einzige, den ich nicht am liebsten ab und zu getreten oder geschüttelt hätte, war Camelias Leibwächter.

Was mich auch etwas verwirrt hat, war die Technologie in Orléans. Es wirkt so, als gäbe es kaum welche, zumindest nicht die moderne wie wir sie kennen. Allerdings verfügt die Bevölkerung über sogenannte Ballons, die schweben und allem möglichen dienen, sei es die Überbringung von Post oder das Belauschen von Gesprächen. Schön und gut, aber ich konnte mit darunter mal so gar nichts vorstellen, die Beschreibungen haben mir kaum geholfen. Es wird sich dabei ja wohl kaum um normale Luftballons handeln.

Zudem stieg ich zunächst durch die familiären Strukturen der Belles nicht so ganz durch. Es war verwirrend, dass alle Schwestern waren, ich war unsicher, ob das einfach nur eine Bezeichnung war wie auch zum Beispiel im Kloster oder ob damit tatsächlich die Verwandtschaftsverhältnisse der Mädchen gemeint waren. Im Laufe des Buches klärt sich das, aber das hat es für mich nicht weniger schräg gemacht.

Mein Fazit:
Das Buch hat bei mir viele Fragen und Verständnisprobleme verursacht, ich mochte die Figuren nicht so gern und hatte generell eine komplett andere Vorstellung von dem, was mich erwartet. Die Geschichte an sich war aber interessant, daher gibt es gerade noch so 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 30.03.2020
Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1
Bardugo, Leigh

Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1


weniger gut

In Yale ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Es gibt acht Studentenverbindungen, die mithilfe düsterer, magischer Fähigkeiten nicht nur über den Campus herrschen, sondern auch auf das öffentliche Leben Einfluss haben, die Politik, die Wirtschaft. Das neunte Haus, Lethe, soll die Handlungen der übrigen Häuser kontrollieren und die Einhaltung der Regeln sicherstellen. Doch die von Lethe neu rekrutierte Alex Stern gerät schon bald in hinterhältige Machenschaften und muss eine Verschwörung aufdecken, die ihr alles abverlangt.

Ich muss gestehen, dass ich im Vorfeld viel Gutes über Leigh Bardugo gehört habe. Besonders die Bücher aus dem Grishaverse werden gelobt, umso gespannter war ich auf dieses, das eine so ganz andere Richtung einzuschlagen scheint. Es ist düster und brutal, wirkt zugleich modern und dadurch nicht allzu fantastisch und abgehoben.
Ganz oben auf meiner Pro-Liste steht das wunderschöne Cover. Es ist geheimnisvoll und fasst sich zudem toll an, ich liebe es einfach! Leider war es das auch fast schon wieder mit den Pro's. Der Schreibstil gefiel mir ebenfalls, er war faszinierend detailliert und nüchtern, und zugleich ein wenig sarkastisch, was vermutlich auf den Charakter der Hauptfigur Alex zurückzuführen ist.

Zur eben genannten konnte ich leider keine Verbindung aufbauen, sie war mir relativ unsympathisch. Ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen geschweige denn habe ich in irgendeiner Art und Weise mit ihr mitgefühlt. Das fand ich schade, da sie durchaus Potenzial hat. Aber dadurch, dass man nur mit einem Haufen Namen und nur Bröckchen aus ihrer Vergangenheit beworfen wird, ohne dass davon etwas vernünftig erklärt wird, kam ich nicht ins Geschehen rein, kein bisschen.

Ich habe oft neue Anläufe genommen und versucht, der Geschichte ein zweite, dritte, vierte Chance zu geben, aber irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr, weiterzulesen. Es war ermüdend und hat mich frustriert, und wenn etwas Gras drüber gewachsen ist, werde ich dem Buch auch noch eine Chance geben. Doch vorerst lasse ich es besser sein.

Mein Fazit:
Ich kam absolut nicht rein in die Geschichte, die Protagonistin war mir unsympathisch, da rettet auch der durchaus angenehme Schreibstil nichts mehr. Das Buch musste ich vorerst trotz mehrerer Anläufe abbrechen.

Bewertung vom 27.03.2020
Das Rätsel von Ainsley Castle
Rahlens, Holly-Jane

Das Rätsel von Ainsley Castle


sehr gut

Auf den ersten Blick wirkt das Buch nicht gerade wie der große Bestseller, muss ich sagen. Der Klappentext klingt spannend, aber haut mich nicht unbedingt komplett um, das Cover hat mich persönlich ebenfalls nur bedingt angesprochen, auch wenn es geheimnisvoll wirkt mit der relativ einfachen Szene, die in zwei gegenübergestellten Welten gezeigt wird. War in meinen Augen nichts besonderes, hat mich nicht gecatcht, auch wenn es eine tiefere Bedeutung hat, wenn man länger drüber nachdenkt.

Die Leseprobe hatte ich nur angelesen, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen ohne zu viel vorwegzunehmen, und wurde neugierig. Umso erstaunter war ich, wie schnell das Buch mich beim Lesen dann gepackt hat, ich wollte es nicht eine Sekunde aus der Hand legen. Unterstützt wird der Lesefluss durch den leichten, unkomplizierten Schreibstil und die relativ „einfache“ Sprache der Protagonistin, die aus ihrer Ich-Perspektive erzählt. Stellenweise war ich positiv überrascht von ihr, da ich bereits oft ältere Figuren mit einer wesentlich kindischeren und anstrengenderen Erzählweise erlebt habe.
Lizzy hat eine spezielle Art zu erzählen, gleichzeitig emotional, geheimnisvoll und nachdenklich und auf der anderen Seite so strukturiert, dass man als Leser den perfekten Überblick über alles bekommt. Man liest in ihren Gedanken wie (Vorsicht, Wortspiel) in einem offenen Buch und es ist extrem unterhaltsam, das zu verfolgen.

Die Figuren in der Geschichte sind liebevoll ausgearbeitet und sowohl Lizzy als auch Mack habe ich in mein Herz geschlossen. Betty war mehr eine Begleiterscheinung für mich, zwar hat auch sie mir gut gefallen, doch meine Heldin bleibt die Protagonistin Lizzy. Sie ist unglaublich clever und einfallsreich, oft hat sie Ideen, auf die ich nie im Leben gekommen wäre, und das finde ich für ihr Alter schon recht beeindruckend.

Die Entwicklungen im Buch beginnen relativ harmlos und ein wenig gruselig. Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto seltsamer und verworrener wird alles, mehr und mehr Geheimnisse tun sich auf und man rätselt zusammen mit Mack, Lizzy und Betty, was es mit den ungewöhnlichen Begebenheiten auf sich haben könnte. Die Auflösung des Ganzen empfand ich zunächst als unlogisch, dann hat es Klick gemacht und ich meinte es verstanden zu haben, bis ich es nach ein paar Überlegungen wieder als unlogisch sah. Man muss vielleicht einfach annehmen, was man serviert bekommt, und als ich dann getan hatte, konnte ich auch emotional mit dem Buch abschließen. Doch immer wenn ich dran zurückdenke, fallen mir ein paar Details ein, die ich gern mit anderen diskutiert hätte.

Mein Fazit:
Ein großartiges Buch! Mysteriös, gruselig, spannend und regt zum Miträtseln an, ein Lesespaß nicht nur für die Jüngeren. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und konnte das Buch nicht eine Sekunde aus den Händen legen, trotz kleiner Ungereimtheiten von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.03.2020
Feeling Close to You / Was auch immer geschieht Bd.2
Iosivoni, Bianca

Feeling Close to You / Was auch immer geschieht Bd.2


ausgezeichnet

Für mich als gelegentliche Zockerin war dieses Buch eine Offenbarung, selbst wenn ich die im Buch genannten Spiele größtenteils nicht kannte. Die Stimmung beim Gaming, die Begeisterung der Protagonisten dafür, all das kam für mich absolut glaubhaft und regelrecht ansteckend beim Leser an und hat in mir den Wunsch ausgelöst, mich ebenfalls vor den nächsten PC zu setzen und mit einem Lama ein paar Typen zu verdreschen. Danke an der Stelle für das Kopfkino, das werde ich vermutlich so bald erst einmal nicht mehr los.

Die Geschichte von Teagan und Parker wird abwechselnd von ihnen aus ihrer beider Ich-Perspektiven erzählt, was es dem Leser erlaubt, direkt an der Gefühls- und Gedankenwelt der beiden teilzuhaben. Besonders in Teagan konnte ich mich unglaublich gut hineinversetzen und ich habe in ihren Kapiteln bedeutend mehr mitgefiebert als in denen von Parker, ehrlich gesagt. Sie war einfach die perfekte Protagonistin, wenngleich oder gerade weil sie menschlich alles andere als perfekt ist.

Ich habe mich von der ersten Seite an in Teagan verliebt. Sie ist erfrischend ehrlich, direkt und Gott sei Dank nicht dem Einheitsbrei angehörig. Sie ist ein Freak und das meine ich durch und durch positiv. Zocker werden von anderen gern belächelt oder als ungewaschene Nerds, die nie das Zimmer in der elterlichen Wohnung verlassen, abgestempelt, und die weiblichen Streamer dafür verurteilt, dass sie nur ihre Vorzüge in die Kamera halten, um Follower zu generieren und in Wahrheit von Games genau so viel Ahnung wie vom Häuser bauen haben. Teagan beweist mühelos das Gegenteil, sie schafft es mir ihrem trockenen Humor meist auf Anhieb, dass man sie gern haben muss, auch wenn sie immer betont, sie möge keine Menschen. Zudem liebe ich sie für ihre rechtschaffene Art, mit der sie besonders bei ihrer Familie aneckt. Eine nebenbei bemerkt schreckliche Gruppe Menschen, aber das soll jeder für sich selbst erfahren müssen.

Eigentlich würde ich lieber mehr über Teagan reden, allerdings ist da ja auch noch Parker. Er ist nicht, wie man es in tausend anderen Geschichten schon mal gelesen hat, ein typischer Bad Boy, sondern ein ganz normaler Kerl, der zufälligerweise das gleiche coole Hobby hat wie Teagan und damit im Gegensatz zu ihr schon einen Haufen Geld macht. Aber da ein männlicher Protagonist ohne finstere, meist familiäre Geheimnisse ungefähr so selten ist wie ein Einhorn mit drei Beinen, hat natürlich auch Parker eine Katze, die er früher oder später aus dem Sack lassen muss. Und das ist in diesem Fall eine ziemlich fette Katze, eine Katze, die ihn dazu bringt, schwerwiegende Fehler zu begehen. Aber er verlangt ja keiner, dass unser zockender Sunny-Boy perfekt ist, nicht wahr?

Teagan und Parker harmonieren einfach großartig miteinander. Sie fordern sich gegenseitig heraus, nicht nur im Umgang und den Gesprächen miteinander, sondern auch wortwörtlich in Online-Games. Sie pushen sich gegenseitig, verstehen sich auf einer Ebene, wie es nur Menschen können, die die gleiche Leidenschaft verfolgen, und ich liebe die ganz eigene Dynamik, die sich zwischen ihnen entwickelt. Manchmal haben sie mich an mich auch auf eine persönliche Weise angesprochen, in solchen Situationen habe ich besonders gut verstanden, was in den beiden vorgeht.

Mein Fazit:
Ein Buch mit Ecken und Kanten, wie die Protagonisten sie auch haben. Dennoch habe ich jede Seite bis auf ein paar Kleinigkeiten geliebt, besonders das Thema Gaming hat mich mitgerissen sowie Teagans in jedem Satz spürbare Begeisterung dafür. Die Geschichte hat mich so oft hibbeln lassen vor Aufregung, Glück und Euphorie, dass ich gar nicht anders kann als über ihre Mängel hinwegzusehen und volle 5 von 5 Sterne zu verteilen.

Bewertung vom 10.03.2020
Oh Schreck, ich bin weg! / Carla Chamäleon Bd.1
Gehm, Franziska

Oh Schreck, ich bin weg! / Carla Chamäleon Bd.1


sehr gut

Lasst mich diese Rezension ganz stumpf beginnen: Ich mag Chamäleons. Und die Idee, mit der Umgebung zu verschmelzen wie eines, finde ich unglaublich cool, also musste ich dieses Buch lesen, egal ob ich der Zielgruppe entspreche oder nicht. Man ist schließlich immer so jung, wie man sich fühlt.

Carla ist eine sehr schüchterne Protagonistin. Ihr sind Dinge schnell unangenehm, sie möchte am liebsten nicht beachtet werden, nicht angesprochen, nicht angeschaut, gar nichts. Aber seit ihre beste Freundin nicht mehr da ist, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, hat Carla keinen Puffer mehr zwischen sich und der Außenwelt. Sie hat mir unglaublich leidgetan, in ihrem Alter ist es schwer für introvertierte Menschen, wenn ihnen auf einmal eine Konstante im Leben fehlt, auf die sie sich sonst immer verlassen konnten. Andererseits wollte ich ihr manchmal auch einen kleinen Stups geben und ihr sagen: „Hey, trau dich! Die beißen nicht.“

Eigentlich ist Carla nur von peinlichen Menschen umgeben. Angefangen bei ihrem neuen Freund Jole, der schlechte Witze reißt und sich selbst nicht zu ernst nimmt. Allerdings merkt man im Verlauf des Buches, wie gut er Carla tut, sie traut sich dank seiner Unterstützung mehr zu und hat vor allem in ihm einen treuen neuen Kameraden gefunden, um Herta nicht allzu sehr zu vermissen.

Carlas Eltern sind ehrlich gesagt echt die Härte. Ihre Mutter ist Tierpflegerin im Zoo und schleppt regelmäßig Tiere mit nach Hause (darf man das überhaupt, Kängurus im Bett..?) und ihr Vater tut mit 40 noch so als wäre er 15, was, wie ich selbst noch allzu gut weiß, so ziemlich das Unangenehmste ist, was ein Vater tun kann. An manchen Stellen habe ich mich gefragt, wie das Kind in diesem Haushalt überleben kann. Wer kümmert sich um sie? Wer kocht für sie? Sieht manchmal jemand nach ihr? Es ist das komplette Chaos.

Carla zieht durch die peinlichen Aktionen ihrer Mitmenschen und ihre dadurch entstandene Chamäliose (Fachbegriff für ihre Krankheit) nicht nur die Aufmerksamkeit von Mitschülern auf sich, sondern auch die von einer Geheimorganisation. Ob nun gut oder böse, das bleibt noch abzuwarten, in diesem Band erfährt man leider noch nicht allzu viel. Auf den ersten Blick scheinen sie mir eher dubios zu sein.

Auch das Verschwinden von Carlas bester Freundin wird nie näher erläutert, es heißt immer nur, sie sei ans andere Ende der Welt gezogen. Und auf einmal bekommt sie Briefe von Herta, die bei mir allerdings mehr Fragen aufgeworfen haben, als sie vermutlich sollten. Eventuell interpretiere ich da zu viel rein, schließlich ist das ein Kinderbuch. Manchmal sollte man die Dinge so hinnehmen, wie sie sind, aber ich wittere da dennoch etwas Faules.

Was das Buch enorm aufgewertet hat, waren zum einen die Listen, die Carla immer in ihrem Notizblock erstellt, um ihre Gedanken zu organisieren, und zum anderen die Illustrationen, die mit viel Liebe gestaltet sind und das Geschehen anschaulich und super süß darstellen.

Mein Fazit:
Ich bin schon sehr gespannt auf Band 2! Hoffentlich erfährt man mehr über den Geheimbund, über Carlas Fähigkeit und vor allem auch über Herta.. Ich freue mich schon drauf! Für Kinderbuch Fans spreche ich eine klare Leseempfehlung aus.
Vier von fünf Sternen, etwas Luft nach oben für die Fortsetzung ist noch!