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Cookie02
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Königs Wusterhausen

Bewertungen

Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2018
Try - Versuch es (eBook, ePUB)
Frank, Ella

Try - Versuch es (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Diese Gay Romance wird abwechselnd aus der Sicht von Logan und Tate erzählt.

Logan wirkt zu Beginn der Geschichte wie ein Arsch. Ein arroganter, vorlauter und ziemlich sexy Arsch. Und genau das ist er eigentlich auch. Er ist ein sehr erfolgreicher Anwalt und hat eine eigene Kanzlei, zusammen mit seinem Halbbruder. Er ist bisexuell und hat keine Lust auf Beziehungen. Er nimmt sich, was bzw. wen er möchte - denn die meisten können ihm nicht widerstehen. Als er eines Abends in seine Lieblingsbar geht, fällt ihm der neue Barkeeper Tate auf. Er ist sofort von ihm gefesselt und flirtet mit ihm.
Tate lässt sich gerade scheiden. Er ist ein gut aussehender Mann, der gerne flirtet, um etwas mehr Trinkgeld zu bekommen. Er war sich immer sicher, auf Frauen zu stehen, fühlt sich von Logan aber sehr angezogen. Allerdings ist er trotzdem nicht bereit, einfach mit diesem ins Bett zu hüpfen; vor allem, weil Logan so extrem vorlaut zu ihm ist.

Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht, dem Schlagabtausch der beiden zu folgen. Logan ist durch seine freche, auch manchmal grenzüberschreitende Art sehr unterhaltsam, und macht Tate mehr als einmal sprachlos. Aber nach dem ersten Schock ist auch Tate langsam aufgetaut und hat Logan Parole geboten. Diese sehr humorvollen Szenen, in denen sie sich necken und miteinander flirten und man trotz Tates Abwehr die Funken zwischen ihnen spürt, waren für mich ein wahrer Lesegenuss. Aber auch als es von diesen Szenen weniger gab und die Gespräche ernster wurden, war ich von der Story gefesselt. Tate merkt zunehmend, dass er Logan nicht widerstehen kann, doch bei ihm ist es mehr als sexuelles Interesse. Und gerade weil er Logan so lange zappeln lässt, entdeckt dieser plötzlich neue Seiten an sich. Logan respektiert Tates Gefühle, er lässt ihm die Zeit, die er braucht, und begreift, dass er auch zu mehr mit Tate bereit wäre. Auch als die beiden anfangen, sich näher kennen zu lernen, gibt es immer wieder diese neckenden Bemerkungen zwischen ihnen.

"Try" ist eine recht typische Gay Romance - Geschichte, die mich allerdings vollkommen überzeugen konnte. Tate ist ein süßer, liebenswerter Protagonist, mit dem man sich sehr schnell verbunden fühlt; Logan bringt durch seine freche Art einen wunderbaren Humor in die Story; und es gibt neben zahlreichen lustigen Gesprächen auch ernste Momente, schwierige Hintergründe, handfeste Streits, liebevolle Worte und heiße Szenen. Ich habe dieses Buch geradezu verschlungen und hatte sehr viel Freude dabei. Auch die weiteren Teile werde ich mir nicht entgehen lassen. :)

Fazit:
Sehr humorvolle Gay Romance, die ich absolut empfehlen kann. 4,5 Sterne.

Bewertung vom 18.02.2018
Broken Pieces - Zerbrochen
Hart, Riley

Broken Pieces - Zerbrochen


ausgezeichnet

Dieses Buch ist in drei Abschnitte gegliedert: 1) Josiah und Mateo, 2) Josiah und Tristan und 3) Josiah, Tristan und Mateo. Aus diesen Perspektiven wird die Geschichte auch erzählt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Wechsel der Perspektiven sind gekennzeichnet. Das Buch spielt über einen Zeitraum von mehreren Jahren, wobei es neben einem großen Zeitsprung immer wieder kleinere gibt, bei denen die Handlung um ein paar Wochen oder Monate voranschreitet.

Zuerst lernen wir Josiah und Mateo kennen. Beide sind noch Teenager und kommen zur selben Pflegefamilie. Obwohl sie auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten - Josiah sanft, ein Waisenjunge, der sich nach Liebe und nach einem Zuhause sehnt; Mateo hart, der Sohn eines Gangsterbosses, der nur darauf wartet, wieder zu seiner Gang zurück zu kehren - entsteht schnell eine Verbindung zwischen ihnen, eine Art Freundschaft, die nach und nach mehr zu werden scheint. Mateo kann jedoch nicht vor seiner Familie und seiner Vergangenheit fliehen, und schließlich holt diese ihn ein - und er muss Josiah allein zurück lassen.
Dann treffen wir Josiah einige Jahre später wieder, erleben seinen Schmerz und die Einsamkeit, die er noch immer verspürt. Und wir lernen Tristan kennen - nach außen hin ein reicher, erfolgreicher und selbstbewusster Mann, der mitten im Leben steht, doch auch Tristan hat so seine Päckchen zu tragen. Er ist der erste Mann seit Mateo, der Josiah aus seiner Dunkelheit holen kann.
Und dann kommt Mateo plötzlich in Josiahs Leben zurück - und somit auch in Tristans...

Ich habe Josiah und Mateo sehr schnell lieb gewonnen und mich sofort mit ihnen in dieser Geschichte wohl gefühlt. Josiah ist einfach ein Schatz, und Mateo ist bei Weitem kein klassischer "Bad Boy", wie man es bei seinem Hintergrund erwarten würde. Im Gegenteil wird sehr schnell klar, dass Mateo raus aus diesem Milieu will, und dass er mehr Opfer als Täter ist. Ich habe mit den beiden gebibbert und mitgefiebert, als sie versuchten, zusammen zu bleiben. Man merkte ihnen ihr junges Alter an, da sie in mancher Hinsicht naiv gehandelt haben, was die Geschichte für mich realistischer gemacht hat. Als der erste Abschnitt endete, habe ich einige Tränen vergossen - sowohl für Josiah, als auch für Mateo.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts ist Josiah ein erwachsener Mann, gebrochen und einsam. Tristan gegenüber war ich am Anfang etwas skeptisch, was allerdings weniger an ihm lag, als daran, dass ich noch Mateo hinterher trauerte. Aber wie bei Josiah hat er es auch bei mir geschafft, mich von sich zu überzeugen. Josiahs Beziehung zu Tristan war von Anfang an anders als die zu Mateo; sie war reifer, vorsichtiger. Mir hat gefallen, wie langsam die beiden aufeinander zugegangen sind und dass sie immer ehrlich zueinander waren.

Als Mateo wieder dazu kam, begann für mich der Herzschmerz erst so richtig. In dieser Geschichte gibt es kein "einfach", und es gibt auch kein "vergeben und vergessen". Es wird sehr realistisch dargestellt, was im Kopf und im Herzen von allen drei Männern vor sich geht, und ich konnte jede Angst, Unsicherheit, Wut und Eifersucht vollkommen nachvollziehen. Hier handelt es sich nicht um eine stereotype Liebesgeschichte zu dritt, bei der sofort jeder Feuer und Flamme für diese Konstellation ist; und auch keine, bei der die körperliche Anziehung im Vordergrund steht. Es wird sich viel Zeit genommen, um alle drei zusammen finden zu lassen - und das hat mir wahnsinnig gut gefallen.

Fazit:
Der Autorin ist hier ein Glanzstück gelungen. Eine Liebesgeschichte zu dritt, bei der jeder die anderen auf seine spezielle Weise ergänzt, bei der zwischen allen Beteiligten eine glaubwürdige Liebesbeziehung entsteht und bei der nicht ausgeblendet wird, wie schwer so eine Art von Beziehung in ihrer Entstehung und Beständigkeit ist. Eine Geschichte, bei der man weint, lacht und zittert, und sich in jeden der drei Jungs verliebt. 5 Sterne.

Bewertung vom 11.02.2018
Verliere mich. Nicht. / Berühre mich nicht Bd.2
Kneidl, Laura

Verliere mich. Nicht. / Berühre mich nicht Bd.2


sehr gut

Wie der erste Band wird auch dieser zweite Teil aus der Sicht von Sage erzählt. Er schließt direkt an den ersten Band an.

Ich glaube, über die Figuren muss ich nicht mehr viel sagen. Ich habe sie im ersten Teil ins Herz geschlossen, mit ihnen geweint und gelacht und konnte nach diesem gemeinen Ende des ersten Teils kaum erwarten, dass es weiter geht. Ich hatte gehofft, dass Sage und Luca schnell wieder zueinander finden würden und mir so noch mehr Herzschmerz erspart bleiben würde, aber leider war die Autorin nicht so nett zu mir. :( Nun muss ich aber zugeben, dass diese Version wahrscheinlich realistischer war.
Auch wenn Sage die Art und Weise, wie sie sich von Luca getrennt hatte, sofort bereut und ihn schrecklich vermisst, so hält sie doch an ihren Gründen fest. Als Leser spürt man, wie sehr beide Figuren leiden - auch wenn diese das beim jeweils anderen meistens nicht so wahrnehmen konnten - und versuchen, sich nichts davon anmerken zu lassen. In manchen Situationen hätte ich sie gerne geschüttelt, weil beide so extrem stur sind. Ich glaube, April ging es genau so. ^^

Sage macht in diesem Teil nochmals eine Wandlung durch. Sie beginnt, auch anderen Menschen als Luca zu vertrauen, und stellt sich ihren Ängsten - wenn auch nicht allen (freiwillig). Sie und Luca beginnen, (erneut) so etwas wie eine Freundschaft aufzubauen, auch wenn das eher schlecht als recht funktioniert. Mir hat sehr gefallen, dass die Autorin immer wieder kleine hoffnungsvolle oder lustige Szenen eingeschoben hat, sodass die Geschichte nie langatmig wurde. Im Nachhinein - trotz meines blutenden Herzens, das mindestens genauso litt wie das von Sage und Luca - muss ich feststellen, dass dieser Verlauf Sage und auch Luca gut getan hat. Beide hatten Zeit, ihre Gefühle zu reflektieren, zu reifen und sich ihren Ängsten zu stellen.

Kritikpunkte habe ich lediglich in Bezug auf das Ende. Zum Einen fand ich schade, wie schnell es abgehandelt wurde - insbesondere vom letzten Kapitel zum Epilog war nicht nur ein riesiger Sprung, bei dem vieles weggelassen wurde, sondern auch nach dem Epilog waren bei mir noch tausend Fragen im Kopf (und nicht nur zu Sage und Luca). Zum Anderen fand ich sehr schade, auf welche Art und Weise ein bestimmtes Geheimnis heraus kam - das hätte ich mir für Sage anders gewünscht.

Fazit:
Alles in allem fand ich diesen Teil ein wenig schwächer als den ersten, besonders das Ende war für meinen Geschmack nicht ganz gelungen. Aber wie beim ersten Band habe ich eine wunderschöne, schmerzvolle, realistische Liebesgeschichte miterleben dürfen, mit besonderen Charakteren, die mir noch lange im Kopf bleiben werden. Absolut empfehlenswerte 4,5 Sterne.

Bewertung vom 12.11.2017
Bird and Sword / Bird & Sword Bd.1
Harmon, Amy

Bird and Sword / Bird & Sword Bd.1


ausgezeichnet

Diese Fantasy-Liebesgeschichte wird aus der Sicht von Protagonistin Lark erzählt, mit Ausnahme des Prologs, den man durch Larks Mutter miterlebt.
Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Reihe, die Geschichte ist aber in sich abgeschlossen. Den Protagonisten aus dem nächsten Teil lernt man hier bereits kennen.

Ich war schon nach wenigen Seiten von der Welt fasziniert bzw. regelrecht gefesselt, welche die Autorin erschaffen hat. Eine Welt, in der es Magie gibt, diese aber gleichzeitig gefürchtet und verboten ist.

Lark hat eine besondere Verbindung und Wahrnehmung zu den Tieren (und Menschen) in ihrer Umgebung, und so hatte sie mich sehr schnell für sich eingenommen. Sie kann nicht sprechen und deshalb redet kaum jemand mit ihr, wodurch sie gelernt hat zu beobachten und zwischen den Zeilen zu lesen. Auch ihre Gabe ermöglicht es ihr, hinter die Fassade zu blicken und das wahre Wesen eines Menschen zu erkennen. Sie zu begleiten hat mir unheimlich Spaß gemacht. Sie ist eine junge Frau, die noch viel lernen muss und mit der manchmal die Gefühle durchgehen, die aber auch von Herzen gut, innerlich stark und auf so viele Arten weise ist.
Tiras war für mich lange Zeit schwer einzuschätzen. Er ist arrogant und kalt, aber auch intelligent und gütig. Ihm liegt sein Reich und die Menschen darin am Herzen, aber zu Lark ist er oft ungerecht und benutzt sie für seine Zwecke. Doch immer wieder scheinen Gefühle für sie hindurch. Ich mochte Tiras sofort, weil man das Gute in ihm sieht, doch ich konnte ihn oft nicht leiden. ^^
Kjell ist ein sehr interessanter Charakter, bei dem es mir ähnlich ging - er ist ein Arsch, aber man mag ihn dafür. :)

Die Fantasywelt und die Geschichte haben mir sehr gefallen und mich mitgerissen. Die Liebesgeschichte zwischen Lark und Tiras steht hier sehr im Vordergrund und lässt die Bedrohung des Reiches ein wenig als Anhängsel im Hintergrund erscheinen, was ich etwas schade fand. Allerdings ist die Liebesgeschichte so natürlich, sich langsam anbahnend und nachvollziehbar erzählt, dass es diese Bedrohung gar nicht gebraucht hätte. Auch Tiras Geheimnis und die Auflösung am Ende haben sich sehr gut in die Geschichte eingefügt und das Gesamtbild rund gemacht.

Fazit:
Ein sehr schönes Fantasybuch, bei dem die Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

Bewertung vom 05.11.2017
Berühre mich. Nicht. / Berühre mich nicht Bd.1
Kneidl, Laura

Berühre mich. Nicht. / Berühre mich nicht Bd.1


ausgezeichnet

Bei diesem Buch handelt es sich um eine New Adult Geschichte, die für dieses Genre typisch an einem amerikanischen College spielt und aus der Sicht der weiblichen Protagonistin Sage erzählt wird. Es ist der erste Teil einer Dilogie, und ich kann es jetzt schon kaum erwarten, zu erfahren, wie es weitergeht... :)

Sage hat am Tag ihres 18. Geburtstages ihre Familie, ihre beste Freundin und ihre Heimat verlassen, um weit entfernt zu studieren - und so hoffentlich die letzten Jahre hinter sich zu lassen. Dabei hat sie nichts außer ihrem Truck, in dem sie wohnt und schläft und all ihr weniges Hab und Gut lagert. Sie hat kaum Geld, um sich etwas zu essen zu kaufen und all die Ausgaben fürs College zu decken. Doch sie hat einen eisernen Willen, alle Herausforderungen zu meistern und sich ein neues Leben aufzubauen. Und als sie April und deren Bruder kennen lernt, hat sie auch zwei neue Freunde gewonnen. Doch ihre Ängste stellen sich ihr immer wieder in den Weg...

Sage ist so ein Charakter, den man von der ersten Seite an in die Arme schließen und knuddeln möchte. Was ihr zugestoßen ist, wird dem Leser nach und nach enthüllt und die Darstellung der Folgen für sie nehmen den Großteil der Geschichte ein. Sehr realistisch und einfühlsam wird erzählt, wie sie täglich gegen ihre Ängste ankämpfen muss und wie normale Szenen des Alltags für sie zur Zerreißprobe werden. Dabei tat sie mir unglaublich leid, aber ich hatte auch riesigen Respekt vor ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit. Man schließt sie einfach sofort ins Herz und mag nicht mehr von ihrer Seite - bzw. von der Buchseite - weichen.
April und Megan sind zwei Freundinnen, wie man sie sich nur wünschen kann. Während Megan einfach nur toll ist und mitten im Leben steht, ist April ein kleines Rätsel, welches hoffentlich im zweiten Teil mehr aufgelöst wird. Ich mochte die beiden sehr und hätte sie gerne mal in einer Szene zusammen erlebt. :D
Luca ist... hach. *schmacht* Ich kann eigentlich nichts zu ihm sagen, ohne zu spoilern und euch die Überraschung zu nehmen, deshalb lasse ich es. Er ist wie eine Wundertüte: Man weiß nicht, was drin ist, bis man sie geöffnet hat. Und wenn Sage ihn nicht nimmt, dann nehme ich ihn! ^^

Im Gegensatz zu anderen New Adult Geschichten - die ich auch sehr gerne lese - geht es hier lange, lange Zeit nicht um Liebe, sondern um Ängste und Freundschaft. Man wird kaum einen stereotypen Charakter in diesem Buch finden - alle haben so viele Facetten, dass es Spaß macht, diese zu entdecken und hinter die Kulissen zu schauen. Die Annäherung zwischen Sage und Luca ist wahnsinnig süß und gleichzeitig sehr realistisch beschrieben. Hier passiert nichts von jetzt auf gleich, hier ist die Liebe nicht das Heilmittel allen Leidens und Ängste lassen sich nicht einfach durch gutes Zureden überwinden. Stattdessen wird der harte, tägliche Kampf gezeigt, den Sage auszufechten hat, und die vielen kleinen Schritte, die es braucht, um etwas so schreckliches zumindest ansatzweise zu verarbeiten. Ich war vollkommen gefangen von der Story und mitgerissen von dem Leid, das Sage widerfahren ist. An den ausführlichen, sehr nachvollziehbaren Beschreibungen ihrer Ängste hatte ich sehr zu knabbern.

Fazit:
Ich muss leider sagen, dass ich euch nicht empfehlen kann, das Buch zu lesen - nicht JETZT. Wartet damit bis Januar, wenn der zweite Teil in greifbare Nähe rückt und ihr diesen direkt ranhängen könnt. Dann erspart ihr euch den Herzschmerz und das Kribbeln in den Fingern, das ich jetzt verspüre, weil ich so unbedingt wissen MUSS, wie es weitergeht. Aber wenn es soweit ist: LEST DIESE REIHE!!! Euch entgeht sonst eine wunderbare, einfühlsam erzählte (Liebes-)Geschichte. Verdiente 5 Sterne und ein Herz für mein Jahreshighlight.

Bewertung vom 13.08.2017
Kopf aus, Herz an / Destination Love Bd.1
Watson, Jo

Kopf aus, Herz an / Destination Love Bd.1


sehr gut

Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Lilly erzählt und beginnt genau in dem Moment, in dem ihr Verlobter sie vor dem Traualtar sitzen lässt. Ihre vollkommen nachvollziehbare und herzzerreißende Reaktion darauf hat mich sofort für sie eingenommen, sodass ich regelrecht in das Buch hinein gesogen wurde.

Denkt man zu Beginn noch, Lillys Eigenart läge vielleicht an dem soeben erlebten Verrat, so merkt man nach und nach, dass Lilly einfach ein etwas tollpatschiges und kurioses Wesen ist. Genau das hat mir sehr gefallen - sie ist nicht annähernd perfekt und dadurch unglaublich sympathisch und authentisch. Auch sorgt sie so für viele humorvolle Szenen und laute Lacher, die das Buch sehr unterhaltsam gemacht haben. An manchen Stellen war es mir etwas zu viel des Guten - ihr Pech wirkte dann etwas zu übertrieben, um realistisch zu sein - aber zum Glück hat sich das wieder gelegt, bevor es mich stören konnte.
Damien ist zu Beginn undurchschaubar, und an manchen Stellen hätte ich mir seine Sicht der Szene gewünscht. Aber das legt sich nach und nach und man erkennt, dass er nicht dieser typische düstere Bad Boy ist, den sein Aussehen vermuten lässt. Er ist im Gegenteil ein total lieber, fürsorglicher und höflicher Mensch, der das Abenteuer liebt und die Welt erkunden will.

Neben vielen lustigen Situationen, in die Lilly - meist mit Damien - gerät, haben mir vor allem die Beschreibungen der Natur und der Abenteuer gefallen. Ich wäre bei vielen Erlebnissen gerne dabei gewesen und Thailand, welches mich vorher überhaupt nicht als Urlaubsziel gereizt hat, steht jetzt auf meiner Liste der Länder, die ich gerne mal bereisen würde.
Etwas schade fand ich, dass es sehr lange dauert, bis man bei Lilly eine Entwicklung spürt. Zum Glück hat diese mich überzeugt, als sie dann endlich kommt. Auch das Ende hat mir an sich gut gefallen, nur hätte die letzte Szene gern ein wenig ausführlicher und "gesprächiger" sein können. ;)

Fazit:
Eine sehr humorvolle, abenteuerliche Liebesgeschichte, die mir trotz kleinerer Mängel sehr gefallen hat. Empfehlenswerte 4 Sterne.

Bewertung vom 12.03.2017
Chasing Home – Mit dir allein (eBook, ePUB)
Reed, Abbi W.

Chasing Home – Mit dir allein (eBook, ePUB)


sehr gut

"Chasing Home" wird aus der Sicht von Lincoln erzählt.
Lincoln ist Mitte 20 und erfolgreicher Autor. Er lebt in New York und ist ein Großstadtjunge durch und durch. Zu seiner Mutter, die ihn allein groß zog, hat er ein sehr gutes Verhältnis. Mit seinem Vater allerdings hat er seit 20 Jahren keinen Kontakt mehr.
Umso überraschter ist er, als ein Anwalt ihn anruft und ihm mitteilt, dass sein Vater nach langer Krankheit verstorben ist. Diese Nachricht trifft Lincoln härter, als er erwartet hatte, und plötzlich hat er das Bedürfnis, zur Beerdigung zu fahren und sich zu verabschieden. Was Lincoln bei seinem Eintreffen allerdings nicht erwartet hat, ist die neue Familie seines Vaters, und vor allem sein Stiefbruder - der Lincoln vom ersten Augenblick an nicht zu mögen scheint.

Lincoln war mir von Anfang an sehr sympathisch, und ich konnte seine widersprüchlichen Gefühle seinem Vater gegenüber sehr gut nachvollziehen. Er fühlt sich bei dessen Familie unwohl und fehl am Platz, gleichzeitig ist er aber noch nicht bereit, seinen Vater restlos gehen zu lassen und dieses Kapitel abzuschließen. Obwohl er schon erwachsen ist, merkt man schnell, dass ihn das Verhalten seines Vaters noch immer verletzt und er in einem Zwiespalt zwischen Hass und Liebe gefangen ist. Mir tat er sehr leid und ich hätte ihn des Öfteren gerne in den Arm genommen.
Schnell verspürt Lincoln ein starkes Interesse an seinem Stiefbruder Chase. Der behandelt ihn zwar extrem abweisend, allerdings gibt es auch immer wieder Momente zwischen ihnen, in denen sie sich gegenseitig Halt geben. Ich konnte Chase bis zum Schluss nur sehr schwer einschätzen, da er sich teilweise sehr widersprüchlich verhielt und man nicht genau weiß, was hinter seinen Handlungen verbirgt. Auch wenn man einiges aus seinem Leben erfährt und so eine Ahnung davon bekommt, was ihn antreibt, hätte es mir sehr gefallen, wenn es auch Kapitel aus seiner Sicht gegeben hätte. Dennoch mochte ich ihn irgendwie und fand die Neckereien zwischen ihm und Lincoln sehr amüsant.
Andere Charaktere tauchen nur am Rande auf, was ich etwas schade fand - insbesondere ein paar mehr Szenen mit Lincolns Mutter haben mir gefehlt.

Lincoln wandelt sich im Verlauf der Geschichte - sowohl im positiven, als auch im negativen Sinne. Ich fand schön, wie er nach und nach die Beziehung zu seinem Vater aufarbeitet und seine Gefühle zulässt. Ich hatte den Eindruck, dass er reifer wurde und an diesem Verlust gewachsen ist. Allerdings fand ich auch etwas schade, dass seine Gefühle für Chase dafür gesorgt haben, dass er passiver wurde und sich vieles von ihm gefallen ließ. Für meinen Geschmack hätte er ihm ruhig öfter mal die Meinung geigen können.

Fazit:
Eine schöne Liebesgeschichte mit ein paar kleineren Schwächen. Dennoch durchaus empfehlenswerte 4 Sterne.

Bewertung vom 14.06.2016
Highspeed Love (eBook, ePUB)
Rolls, Chris P.

Highspeed Love (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Highspeed Love" ist eine Gay Romance, in der Motocross eine große Rolle spielt - allerdings so, dass man sich in der Geschichte auch sehr wohl fühlt, wenn man nicht viel Ahnung von diesem Sport hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig.

Cole, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, war mir sofort sehr sympathisch. Seine Homosexualität hält er - bis auf wenige Ausnahmen - geheim, da er Angst vor der Reaktion seiner Sportkollegen und der Öffentlichkeit hat. Nachdem sein Mechaniker einen Schlaganfall hatte, wird Cole vom Teammanager Maxwell Bowders vorgeschlagen. Dieser ist nicht nur der Zwillingsbruder seines größten Konkurrenten Miles Bowders, mit dem Cole auch privat aneinander geraten ist - Maxwell ist außerdem in der Branche in Verruf geraten, seit er durch Nachlässigkeit einen schweren Unfall verursacht haben soll.

Maxwell ist ein sehr ruhiger Typ, der seine Gefühle nach Möglichkeit verschlossen hält. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen, er wirkt bescheiden und geheimnisvoll und man hat sofort gemerkt, dass an der Geschichte mit dem Unfall irgendetwas faul ist. Es hat mir sehr leid getan, wie seine Kollegen mit ihm umgegangen sind, ihn gemieden und verachtet haben. Dafür war es sehr süß zu sehen, wie Cole zu ihm hält - obwohl er selbst noch gelegentlich zweifelt - und sich zwischen den beiden langsam eine Freundschaft entwickelt.

Das Tempo in dieser Geschichte ist genau richtig, ihr Vertrauen zueinander entwickelt sich gemächlich und Coles Zweifel und Ängste sind nachvollziehbar. Auch der kleine Krimi-Anteil hat mir sehr gefallen, und die Auflösung war überraschend. Am Ende hätte ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht, um auf das Verhältnis zwischen Miles und Maxwell noch etwas näher einzugehen. Alles in allem hat es mir sehr viel Spaß gemacht, die Geschichte von Cole und Maxwell zu verfolgen, ich habe mit ihnen mitgefiebert und gelitten.

Fazit:
Eine wirklich schöne und spannende Liebesgeschichte. Von mir bekommt sie 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.03.2016
Zwei für immer
Jones, Andy

Zwei für immer


sehr gut

"Zwei für immer" ist ein Liebesroman, aber definitiv keine normale Liebesgeschichte. Das Buch ist aus Sicht des männlichen Protagonisten William Fisher geschrieben, der sich selbst nicht zu ernst nimmt und einen wundervollen Humor hat. Dennoch ist dies ein sehr ernstes Buch, das mich an einigen Stellen sehr wütend und an anderen sehr traurig gemacht hat. Durch den Humor wird es jedoch niemals bedrückend, so dass es sich sehr angenehm lesen lässt.

In dieser Geschichte geht es nicht um zwei Menschen, die sich kennen lernen, sich langsam annähern und schließlich zusammen kommen - und Happy End! Hier geht es um alles das, was in anderen Liebesromanen keinen Platz mehr hat: Das Kennen lernen der Freunde und Eltern des Partners, die erste gemeinsame Wohnung, das Organisieren des Alltags, der erste, zweite und dritte Streit und, und, und... Das alles passiert in Williams und Ivys Fall sehr sehr schnell, denn nur wenige Wochen, nachdem sie sich getroffen haben, stellt Ivy fest, dass sie schwanger ist. Während also beide ihr Leben umstellen und sich darauf vorbereiten, Eltern zu werden, entdecken sie nicht nur immer wieder neue Seiten am Anderen - William steht auch immer öfter vor der Frage, ob sie noch zusammen wären, wenn Ivy nicht schwanger wäre.

William ist ein wirklich lustiger, einfühlsamer, herzensguter Protagonist, den ich von Anfang an sehr mochte. Mit Ivy hatte ich besonders im Mittelteil ein paar Probleme, da man ihre Gedanken nicht kennt und deshalb des Öfteren an ihren Gefühlen und Motiven zweifelt. Auch hat sie für meinen Geschmack zu oft über Williams Kopf hinweg entschieden. Da man aber mit den beiden mitfiebert und unbedingt will, dass sie es schaffen, hat mich das Buch durchgehend gefesselt. Auch Williams bester Freund El ist mir sofort ans Herz gewachsen, und sein Schicksal ging mir sehr nah, so dass ich am Ende ein paar Tränen vergossen habe. Das Ende war zwar sehr dramatisch, aber irgendwie passend für die Geschichte und hat mich zufrieden zurück gelassen.

Fazit:
Eine ganz andere Liebesgeschichte, als ich sie bisher gekannt habe, und dazu noch aus der Sicht eines Mannes. Mir hat die humorvolle Erzählweise sehr gefallen, und auch die Handlung konnte mich durchgehend fesseln. Daher vergebe ich sehr gute 4,5 Sterne.