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crazygirl

Bewertungen

Insgesamt 650 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2023
Die Sehnsucht brennt / Die Wintergarten-Saga Bd.2
Roth, Charlotte

Die Sehnsucht brennt / Die Wintergarten-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Berlin 1927 die Wunderweiber haben es geschafft und sind fester Bestandteil des berühmten Varietétheater Wintergarten. Nina Veltheim könnte sich nun endlich ihren Traum erfüllen und Intendantin werden. Wird sie das verlockenden Angebot annehmen? Der Schauspieler Anton Wendland möchte ihre Beziehung festigen und ein Kind von ihr. Die Schlangenfrau Jenny Alomis, die Hauptattraktion des Theaters, macht sich derweil Sorgen um ihre Gesundheit. Ihre Beziehung zu Ninas Bruder und Gutsbesitzer Carlo kommt nicht voran und dann holt sie ihre Vergangenheit ein. Ein entsetzliches Geheimnis, das sie niemals preisgeben wollte. Die Schnellzeichnerin Sonia Spielmann lernt einen Mann kennen, der mit einer Ente auftritt und muss sich als Jüdin verdeckt halten.
Das Cover und der Titel passen wieder einmal sehr gut zum 2. Teil dieser Reihe. Das leben der drei Frauen wird weiter erzählt. Die aktuelle politische Lage wird sehr anschaulich in die Handlung mit einbezogen. Wobei die Unterschiede der Einflüsse auf das Landleben in der Uckermark und der glamourösen Stadt Berlin sehr unterschiedlich sind. Beim Lesen bin ich mitten drin im Geschehen, dank des guten Schreibstil und der guten Recherche der Autorin.

Bewertung vom 27.12.2023
Die Leuchtturmwärterin
Dieckmann, Guido

Die Leuchtturmwärterin


ausgezeichnet

Berlin 1943, Eleonore Vogel, genannt Nelly, arbeitet als Assistentin in einem Fotoatelier. Ihre Zeiten als Fotojournalistin sind vorbei, dennoch entwickelt sie heimlich kritische Fotos. Als der Lehrling das meldet, gerät sie ins Visier der Gestapo. Ihr Schwager Ansgar und General der deutschen Wehrmacht kann sie vor weiteren verhören bewahren. Ihr Vater Leopold ist ein angesehener Nähmaschinenfabrikant in Berlin. Die Familie beschließt, Nelly nach Holland zu schicken, um in dem kleinen Küstenort Paardendijk den verschwundenen Leuchtturmwärter zu ersetzen. Ihre Mutter Bente stammt aus diesem Ort und gibt ihr einen rätselhaften Brief mit. Dort wird Nelly mit Familiengeheimnissen, einem vermutlich desertierten Offizier der deutschen Besatzungsmacht, einem verschwundenen Leuchtturmwärter Piet und später mit einem abgestürztem englischen Piloten konfrontiert.
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Die Protagonisten und die damalige Zeit werden sehr bildlich geschildert. Die Beschreibung des Buches klang zuerst nach einer seichten Geschichte, entwickelt sich aber im Laufe der Handlung zu einem spannenden Roman. Sehr hilfreich fand ich das Personenregister und am Ende das Nachwort des Autors mit Erklärungen zu wahren geschichtlichen Hintergründen.

Bewertung vom 27.12.2023
Töchter des Aufbruchs / Das Pensionat an der Mosel Bd.1
Pierre, Marie

Töchter des Aufbruchs / Das Pensionat an der Mosel Bd.1


ausgezeichnet

Reichsland Elsaß-Lothringen 1910. Wunderschön an der Mosel gelegen führt Pauline Martin ein Pensionat für höhere Töchter in Diedenhofen. Sie hat das Haus von ihrer Tante geerbt und möchte den Unterricht für die jungen Mädchen fortschrittlicher gestalten und sie zu selbständigen Persönlichkeiten formen. Der ältlichen Lehrerin Fräulein Hildebrandt passt das gar nicht und kündigt. Neue Bewerberinnen um die Stelle, erweisen sich als ungeeignet. Dann bietet sich Vincent Lehmann als Gärtner und Hausmeister an und darf erst einmal bleiben. Bald ist sich die Schülerin Marthe sicher. Er hütet ein Geheimnis. Doch auch die anderen Schülerinnen haben etwas zu verbergen. Suzette hat sich heimlich in den preußischen Leutnant Hermann Krüger verguckt und kommt nach einem heimlichen abendlichen Treffen nicht ins Pensionat zurück. Bei ihrer Suche nach dem Mädchen gerät Pauline an den Hauptmann Erich von Pliesnitz und finden sich wenig sympathisch.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Die Figuren der Handlung werden am Anfang des Buches vorgestellt und man bekommt im Verlauf der Handlung ein gutes Bild von ihnen. Das Leben und der Unterricht in dem Pensionat sind für die damalige Zeit sehr revolutionär. So wird im Unterricht das Buch "Les Miserables" von Victor Hugo gelesen und die Mädchen werden aufgefordert eigene Gedanken zu entwickeln. Die Schülerinnen haben jeder einen eigenen Hintergrund, den wir nach und nach kennenlernen. Neben teils amüsanten Dialogen, lernen wir auch viel über geschichtliches und gesellschaftliches aus der damaligen Zeit kennen. Dazu hat die Autorin hervorragend recherchiert. Ich freue mich schon auf den 2. Teil zu dieser Reihe um das Pensionat.

Bewertung vom 24.12.2023
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Es ist kurz vor Weihnachten und das Team um den ersten Hauptkommissar Oliver von Bodenstein plagt sich mit Ideen für die Weihnachtsfeier und-Geschenke. Die Kollegin Kathrin Fachinger versorgt das Team mit selbstgebackenen Plätzchen. Dann wird die 16-jährige Larissa Böhlefeld als vermisst gemeldet und kurze Zeit später tot aufgefunden. Sie war mit ihren Freundinnen auf der Eisbahn und wollten zusammen bei ihrer Freundin Sara übernachten. Nach einem Streit, trennten sich ihre Wege und Sara wurde zuletzt im Gespräch mit dem abgelehnter afghanischer Asylbewerber Farwad M. gesehen. Die Medien veröffentlichen den Namen des Verdächtigen, der danach unauffindbar ist und löst einen Shitstorm aus.
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Die Protagonisten sind bekannt und wir erfahren viele Neuigkeiten aus dem Privatleben. Das Personenregister am Anfang des Buches ist da sehr hilfreich. Oliver von Bodenstein und sein Team werden diesmal tief erschüttert und müssen zusammenhalten. Die Handlung nimmt mich sofort gefangen und ich muss immer wissen wie es weiter geht. Die Auflösung am Ende ist dann erschreckend und schlüssig. Wieder einmal ein gelungener Taunus-Krimi dieser Reihe, der auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Bewertung vom 24.12.2023
Garmischer Wut
Krause, Roland

Garmischer Wut


gut

Die Tierärztin Laura Schmerlinger kommt in Garmisch Partenkirchen auf den Hof der Wieseggers. Sie hat einen Jagdhund dabei der versehentlich seinen Besitzer erschossen hat. Der ideale Hund für den Journalisten Ben, der vor 20 Jahren des Mordes verdächtigt wurde. Bayerischer Humor. Beim Spazieren gehen mit dem Hund entdecken die beiden eine Leiche. Ben sein Kollege liegt mit Bisswunden tot im Gebüsch. Laura soll untersuchen wer da zugebissen hat. Ben heizt die Diskussion mit einem Artikel über den Wolf an.
Der Schreibstil ist flüssig und mit derben bayerischen Humor gewürzt. Leider ist die Handlung sehr flach und ich konnte mich mit der Geschichte nicht anfreunden.

Bewertung vom 24.12.2023
Finsternebel / Dabiri Walder Bd.2
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Finsternebel / Dabiri Walder Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem ersten Teil "Schwarzlicht" ermitteln Kommissarin Mina Dabiri und der Mentalist Vincent Walder wieder zusammen. Ein 5-jähriger Junge wurde aus der Kindertagesstätte entführt. Drei Tage später wird er tot aufgefunden. Die Ermittler stoßen stoßen auf einen ähnlichen Fall. Vor über einem Jahr wurde schon einmal ein 5-Jähriges Mädchen entführt und nach drei Tagen tot aufgefunden. Bei der Obduktion ergeben sich Gemeinsamkeiten und Vincent versucht ein Schema zu erkennen. Das führt ihn dann zu einer vergrabenen Kinderleiche. Die Sektenführerin Nova meldet sich zu Wort.
Das Privatleben der Protagonisten mit all ihren seltsamen Eigenheiten nehmen eine große Bandbreite der Erzählung ein. Das stört zuerst ein wenig. Gehört dann aber zur gesamten Handlung dazu. Interessant ist natürlich wieder der Mentalist Vincent Walder mit seiner Show und seinen mathematischen Berechnungen, die dann den Fall voranbringen. Mina Dabiri wird diesmal mit ihrer Familie konfrontiert, zu der sie bisher jeden Kontakt abgebrochen hatte. Der Fall nimmt immer mehr Fahrt auf und führt die Beteiligten bis an die Schmerzgrenze. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil dieser Reihe.

Bewertung vom 19.12.2023
Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung / Monsieur le Comte Bd.2
Martin, Pierre

Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung / Monsieur le Comte Bd.2


ausgezeichnet

Lucien Comte de Chacarasse bemüht sich weiterhin, die Tötungsaufträge seines Onkels zum Schein auszuführen. Onkel Edmont, der im Rollstuhl sitzt und nur als Vermittler auftritt, kassiert 40 % von der Gesamtsumme. Lucien möchte zu gerne wissen, was sein Onkel mit dem vielen Geld macht, um vielleicht aus seiner Pflicht als Auftragsmörder zu entkommen. Von seinem aktuellen Auftrag in Marseille bringt er den Hund seines "Opfers" mit und gibt ihn in die Obhut seiner Haushälterin. Während seiner Abwesenheit besuchen zwei Schutzgelderpresser sein Lokal. Auch hier muss sich Lucien ein paar Tricks einfallen lassen.
Das Cover und der Titel passen sehr gut zum 2. Teil dieser Reihe, den man ohne Vorkenntnisse lesen kann. Das Buch liest sich sehr kurzweilig und ist amüsant. Die Lösung der Probleme wird elegant und unblutig gelöst. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung dieser Krimis.

Bewertung vom 16.12.2023
Misthaufensportler-Mord
Winkler, Bernhard

Misthaufensportler-Mord


sehr gut

Revierinspektor Noah Hofer schiebt eine ruhige Kugel in Gallneukirchen. Er regt sich auf, weil die Kollegin Bettina Mairinger ihren Leberkäs-Semmel beim Spar-Laden holt anstatt beim hiesigen Bäcker. Dann wird der Erwin Pöttl ausgerechnet tot auf dem Misthaufen gefunden. Bei ihm hat Noah während des Corona-Lockdowns im illegalen Fitness-Studio trainiert. Dabei hat es der Erwin wohl ein bisschen mit der Abzocke übertrieben.
Das Cover und der Titel passen sehr gut zur Handlung, die mehr lustig als spannend ist. Noah hat schon seit seiner Schulzeit den Spitznamen "Hofnoah" Und so beginnen leider viele Sätze mit : Der Hofnoah... Er tappt dann auch in jedes Fettnäpfchen, das sich bietet. Nebenbei klärt er dann doch noch den Fall und kann seine Strafversetzung nach Linz verhindern. Den österreichischen Dialekt in den Dialogen konnte ich auch als Norddeutsche gut verstehen und habe herzlich gelacht.

Bewertung vom 16.12.2023
Und nebenan der Tod
Nagele, Andrea

Und nebenan der Tod


ausgezeichnet

Adele und Niklas sind frisch verliebt und sie wollen zusammen wohnen. Da sie in Berlin sehr weit auseinander wohnen ziehen sie auf ein Anwesen in der Nähe von Venedig. Als Adeles Freundin schwer erkrankt, möchte sie während der Reha-Phase bei ihr sein. Kurzerhand entschließen sie sich für einen befristeten Wohnungstausch. Konstantin und Veronika aus Berlin-Lichtenhagen scheinen die idealen Tauschpartner zu sein. Doch die beiden scheinen Geheimnisse zu hüten. Die Nachbarn erzählen merkwürdige Sachen über sie.
Die vier Protagonisten werden sehr genau beschrieben und man lernt sie nach und nach näher kennen. Bei Konstantin und Veronika ist von vornherein klar. Etwas stimmt da nicht. Es entsteht ein richtiger Sog zum Weiterlesen, weil man die Abgründe erforschen will. Spannend und Tiefgründig.

Bewertung vom 16.12.2023
Das Erbe der Villa Sanddorn
Johannson, Lena

Das Erbe der Villa Sanddorn


ausgezeichnet

Christina steht kurz vor ihrem Eintritt in das Seniorenleben und reist alleine von Magdeburg nach Rügen. Sie hat sich in der Sanddornvilla eingemietet und Coachingstunden bei Ziska gebucht. Ihr Mann Nik und sie betreiben dort ein Sanddornplantage und renovieren die alte 1920 gebaute Villa nach und nach. Nebenbei halten sie die beiden Zwillingsbücher auf Trapp. Als Ziska die Villa als ehemaliges Kinderheim bezeichnet, wird sie sofort von Christina korrigiert, die sich sehr interessiert an den Dachbodenfunden zeigt. Besonders die Chronik hat es ihr angetan.
In einem anderen Zeitstreifen um 1978 wird von Alma und Georg berichtet, die in der Villa Pflegekinder betreuen. Die 18 jährige Tine hilft fleißig in der Küche mit. Als sie den ehemaligen Journalisten Ben auf der Straße auflesen, kommen nach und nach einige Missstände ans Licht. Dann kommt es am Ende des Jahres 1978 zu der großen Schneekatastrophe und die Insel Rügen wird vom Festland abgeschnitten.

Das Cover zeigt eine typische Villa am Meer aus der Zeit von 1920 und davor. Aus der Serie um die Sanddornvilla habe ich noch kein Buch gelesen. Diese Geschichte ist eigenständig und benötigt somit keine Vorkenntnisse. Die Protagonisten kann ich mir sehr gut vorstellen. Die Orte auf Rügen sind sehr schön beschrieben und da ich vor kurzem erst dort war, konnte ich die Wege nachvollziehen. Die dramatischen Tage zum Jahreswechsel 1978 mit dem vielen Schnee, dem Stromausfall und kalten Heizungen, habe ich noch gut in Erinnerung. Die Situation und auch die Auswirkungen für Tierhaltung werden sehr gut beschrieben. Ein Stück DDR-Geschichte, authentisch beschrieben.