Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
DoraLupin

Bewertungen

Insgesamt 872 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2023
Sylt oder Süßes (MP3-Download)
Thesenfitz, Claudia

Sylt oder Süßes (MP3-Download)


ausgezeichnet

4.5 Sterne

Hotelmanagerin Doreen Grüning ist 51 Jahre alt und ihr Leben ist getaktet und voller Kontrolle. Sie weiß genau wie lange sie joggen muss und wie viel sie zu sich nehmen darf um kein Gramm zuzunehmen! Außgerechnet diese Frau soll nun einen abgerockten Zeltplatz auf Sylt zum Luxus-Glamping-Resort umgestalten. Inflagranti wird sie, die selbst mit Camping so gar nichts am Hut hat, nun eingeschleußt und stößst auf der Insel erst einmal nur auf Ablehnung mit dem zukünftigen Vorhaben. Doch dann lebt Doreen sich ein, die Camper gehen mit ihr surfen und bekochen sie und lange hatte Doreen nicht mehr so viel Spaß. Wie wird sich Doreen entscheiden?

Ich habe schon einige Glücksromane der Autorin gelesen und wollte mir nun auch ihre neueste Geschichte zu Gemüte führen. Der Schreibstil ist wieder sehr einfach, leicht verständlich und teils auch sehr humorvoll gewesen. Die Autorin schafft es jedes mal Sylt sehr bildhaft zu beschreiben und diese Insel nicht nur zu einem Urlaubsziel für die Reichen und Schönen zu machen, sondern auch immer wieder den Reiz der wilden Natur und der Ursprünglichkeit der Insel mit hineinfließen zu lassen. Jedes mal entspannen mich die Geschichten und sind ein echtes Erlebnis zum Wohlfühlen. Außerdem sind immer auch einige Lacher garantiert!

Die Handlung ist zwar schon ziemlich vorhersehbar und man weiss worauf man sich einlässt, aber dennoch finde ich die Geschichten auch immer sehr interessant erzählt und lesens-bzw. hörenswert.

Doreen war mir erst einmal nicht sehr sympathisch und daraufhin hat die Autorin natürlich auch abgezielt, aber nach und nach kommt man hinter ihre Geschichte und erfährt warum sie so geworden ist.

Die Sprecherin des Hörbuchs hatte eine angenehme Stimme und hat schön vorgelesen. Es war sehr entspannend und wirklich gut gelesen.

Fazit: Eine echte Wohlfühl-und Glücksgeschichte. Teils zwar vorhersehbar, aber dafür hat man auf dem Weg zum Ziel einiges zu lachen und zu schmunzeln. Gern empfehle ich das Hörbuch an Interessierte weiter!

Bewertung vom 21.05.2023
Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Dresden 1841 wird das königliche Hoftheater feierlich eröfffnet und wirkt in seiner Pracht wie ein Palast. Hinter den Kulissen aber geht esauch mal düster und dramatisch zu. Die Primaballerina hütet beispielsweise ein Geheimnis und ein Malergehilfe verliebt sich unsterblich in eine junge Dame von hohem Stand...dies ist die junge Elise Spielmann, die davon träumt eine gefeierte Violinistin zu werden. Doch ihr Vater hat schon eine Ehe für sie eingefädelt und daraus gibt es kein entrinnen.

Ich war selbst schon in Dresden und habe das opulente Gebäude der Semperoper sehen dürfen. Wenn man davor steht wird man ganz erfürchtig vor dieser Größe und Eleganz. Sehr gern wollte ich deshalb diesen historischen Roman erleben und nochmal ganz ins Dresden der Vergangenheit eintauchen! Der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und ich war gleich faszieniert wie die Autorin es geschafft hat mich mit wenigen Worten ins Jahr 1841 zu versetzen! Sehr bildhaft wird die Oper, die Musik und die ganzen Akteure beschrieben, sodass die Geschichte wie ein Film vor meinen Augen abgelaufen ist!

Mit Elise und dem Malergehilfen Christian hat die Autorin zwei starke Charktere geschaffen, die ich schnell ins Herz schließen konnte und mit denen ich von Anfang bis Ende mitgefiebert habe! Aber auch die Geschichte der Primaballerina konnte mich sehr berühren und auch aufwühlen. Mithilfe dieser Beispiele hat es Anne Stern großartig geschafft die ganzen Probleme und Sorgen der Menschen in der damaligen Zeit zu beschreiben, über die wir heute wohl- Gott sei Dank- nur mit dem Kopf schütteln können!

Die Geschichte endet ganz anders als ich dies vermutet habe, aber das Ende passt gut zur Geschichte und macht diese in meinen Augen auch sehr viel authentischer als wenn sich die Autorin für ein anderes Ende entschieden hätte. Ich fand die Geschichte großartig und es wurde mir keine Sekunde langweilig! Ein historischer Roman, denn ich nur ans Herz legen kann.

Bewertung vom 21.05.2023
Das Mädchen im Zitronenhain
Brauer, Antonia

Das Mädchen im Zitronenhain


sehr gut

1955 gewinnt die Kunststudentin Vicki gemeinsam mit einer Freundin eine Reise ins Hotel Fasano am Gardasee. Sofort ist sie von der zauberhaften Landschaft und dem wunderschönen See angetan, doch auch der Sohn des Hotelbetreibers verdreht Vicki ganz schön den Kopf! Gemeinsam mit ihm versucht Vicki das charmante, doch in die Jahre gekommene Hotel wieder zu einem ganz besonderen Grand Hotel zu machen!

Schon alleine das Cover lädt hier zum träumen ein und ließ mich gleich an einen schönen Sommerurlaub denken! Genauso ist auch der Buchinhalt und der Schreibstil! Alles ist sehr leicht und klar verständlich geschrieben, sodass sich der Kopf und die Seele bei diesem Buch einmal richtig entspannen können! Das Buch ist kapitelweise wechselnd aus Sicht von der erwachsenen Vicki geschrieben, die an den Gardasee fährt und der kleinen Vicki, die im zweiten Weltkrieg noch allerlei Schrecken erleben muss. Ab der Mitte ungefähr wechselt die Perspektive auch teilweise zwischen der Zukunft von Vicki und ihrem derzeitigen Urlaub am Gardasee.

Obwohl das Thema zweiter Weltkrieg anfangs angerissen wird, verläuft das Thema eher oberflächlich und man bekommt es mit harmloseren und glücklich endenden Geschichten zu tun. Die Zeitenwechsel zwischen den Kapiteln beginnen erst einmal gut und bringen eine Abwechslung in die Handlung, aber ab der Mitte in der es plötzlich auch in die Zukunft geht, war ich dann doch das ein-oder andere mal leicht verwirrt und musste für mich selbst immer wieder kurz herausfinden wo man sich gerade befindet. Hier wären die Ereignisse hintereinander geschrieben sicherlich einfacher und weniger verwirrend für den Leser gewesen.

Der Roman ist ein richtiges Wohlfühlbuch, das an Sonne, Sommer, Urlaub und gutes Essen erinnert. Es gibt keine großen Überraschungen oder Wendungen in der Handlung, aber dennoch habe ich die Geschichte gern gelesen und sie konnte mich unterhalten! Vorallem den Wiederaufbau des etwas in die Jahre gekommenen Hotels fand ich interessant. Was für mich teilweise etwas kurz kam waren die dramatischen Erlebnisse. Diese kamen zwar vor und fanden Erwähnung, wurden dann aber teils in wenigen Sätzen abgehandelt.

Im Nachwort der Autorin erfährt man, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht. Dies ist natürlich immer besonders lesenswert und interessant, finde ich.

Fazit: Ein wirklich schöner, leichter und sommerlicher Roman, der einen vom Gardasee träumen lässt! Manches wurde etwas oberflächlich abgehandelt und die Zeitenwechsel ware ab der Buchmitte etwas verwirrend, aber ansonsten ein sehr schöner und empfehlenswerter Urlaubs-und Sommerroman.

Bewertung vom 19.05.2023
One of the Girls
Clark, Lucy

One of the Girls


ausgezeichnet

Lexi und fünf ihrer Freundinnen reisen auf eine griechische Insel, um Lexis Junggesellinnenabschied zu feiern. Es scheint ein perfekter Urlaub zu werden, das Wetter ist traumhaft, die Villa wunderschön und das Essen gut! Doch die einzelnen Frauen haben alle etwas zu verbergen und als Leser fragt man sich wie viel jede Einzelne von ihnen bereit ist für ihr eigenes Glück zu tun....

Ich war von diesem Hörbuch sehr gefesselt und fasziniert zugleich, denn zunächst einmal beginnt alles ganz harmlos mit einer Reise zu einer traumhaft schönen Villa in der Sonne und nichts scheint das Glück trüben zu können. Nach und nach werden die einzelnen Frauen vorgestellt und man lernt die Chraktere der einzelnen Freundinnen besser kennen-manche sind einem sympathischer und mit manchen kann man als Hörer vielleicht nicht so viel anfangen. Doch so schön und leicht dieser Roman beginnt und fast einer Urlaubslektüre gleicht, desto spannender und abwechslungsreicher wird es mit der Zeit! Es gibt eine Menge Wendungen mit denen ich nicht gerechnet habe und mit jedem Twist mehr habe ich mitgerätselt welche der Frauen am Ende wohl zur Mörderin wird!

Die Handlung ist spannend, abwechslungreich und sehr raffiniert gewesen, denn meine Neugier war sehr schnell da und ich habe bis zum Schluss mitgerätselt was und wann wohl etwas passieren wird! Mit dem Ende hatte ich lnage nicht gerechnet aber für mich hat es sehr gut zu dieser tollen Geschichte gepasst und alles hat am Ende in sich harmoniert!

Die Sprecherin hat ihren Job ausgezeichnet gemacht und das Hörbuch wirklich toll gelesen! Zudem hatte sie eine angenehme Stimme, der ich gern gelauscht habe...

Fazit: Ein toller Spannungsroman, mit vielen überraschenden Wendungen, die die Neugier immer mehr entfachen!

Bewertung vom 19.05.2023
Ich, Ariadne
Saint, Jennifer

Ich, Ariadne


ausgezeichnet

4.5 Sterne

Der Roman handelt von Ariadne, der Tochter von König Minos, der auf Kreta lebt und einen Minotaurus im Labyrinth unter der Insel hält. Diese Kreatur ist der Bruder von Ariadne und ihm werden an einem Tag im Jahr 14 Jugendliche als Tribut geschickt, die ihr Leben im Labyrinth lassen müssen. Eines Tages bekommt Ariadne mit wie ein bildschöner, junger Mann dem Minotaurus geopfert werden soll. Dieser ist Theseus, Prinz von Athen. Gemeinsam schmieden die beiden jungen Menschen einen Plan wie Theseus das Ganze überleben kann. Was Ariadne zu diesem Zeipunkt noch nicht ahnt ist, das Theseus sie nach dem Sieg auf der Insel Naxos zurücklassen wird und daraufhin ein ganz neues Leben für sie beginnt...

Ich lese sehr gerne Bücher über griechische Mythen und Sagen und habe letztens erst "Elektra, die hell Leuchtende" verschlungen. Mit dieser Geschichte um Ariadne bin ich nun wieder ganz in die Welt der griechischen Heldengestalten und vorallem der mutigen Frauen eingetaucht! Der Schreibstil war auch dieses mal wieder sehr bildhaft und angenehm zu lesen. Ich finde, dass die Autorin es immer sehr schön schafft der Geschichte einerseits etwas mystisches und sagenhaftes zu verleihen, zugleich ist man aber auch den weiblichen Protagonisten immer sehr nah und kann sich sehr gut in sie hineinversetzen, auch wenn man nicht immer alle Handlungen und Gedanken gutheißen kann.

Zudem lerne ich immer etwas über die griechische Geschichte und über die Grausamkeit und Willkür der Götter. Natürlich kennt jeder die Geschichte um den Minotaurus von Kreta, aber wie es zu dieser Kreatur gekommen ist, wie sich die Mutter und die Schwestern in seiner Anwesenheit gefühlt haben, das kommt sonst wenig zum Tragen und wird in diesem Buch aber aufgegriffen. Voll Spannung und auch voll Mitgefühl habe ich dieses erste Drittel rund um den Minotaurus gelesen. Dann änderte sich die Handlung als Ariadne alleine auf Naxos zurückgelassen wird und die Geschichte wird ruhiger und leiser, dafür kommt man nun der Protagonistin mit all ihren Gedanken und Gefühlen sehr nahe. Ausserdem wird kapitelweise wechselnd auch von Ariadnes Schwester erzählt, dies fand ich ebenfalls sehr gelungen und mitreißend.

Das Ende dieser griechischen Sagengeschichte ist, wie meistens, sehr tragisch, traurig und ergreifend, dabei aber sehr passend und wunderbar geschrieben!

Fazit: Wer wieder einmal in die griechische Götter-und Sagenwelt eintauchen möchte, der ist bei diesem Buch goldrichtig! Ich empfehle es unbedingt weiter an Fans von "Elektra, die Hell Leuchtende" oder auch "Stone Blind-der Blick der Medusa".

Bewertung vom 18.05.2023
Träume aus Eis
Winkler, Franziska

Träume aus Eis


ausgezeichnet

1929 wollen Erna und Josef Pankofer eine kleine Eisdiele in München eröffnen, ein Traum wird für sie wahr. Doch die Konkurrenz ist in dieser Ecke Münchens groß und der Laden will nicht so recht laufen. Außerdem bricht auch noch die Weltwirtschaftkriese über sie herein und Erna und Josef müssen sich immer wieder überlegen wie es mit ihrem Traum aus Eis weiter gehen soll. Da hört Josef eines Tages in Norddeutschland vom "Steckerleis" und möchte dies auch in München etablieren. Die beiden Töchter des Paares sind nun langsam erwachsen und haben eigene Träume und Ziele im Leben. Frieda, die ältere der beiden verliebt sich außgerechnet in den Sohn der Konkurrenz...

Was diesen historischen Roman für mich besonders ausgezeichnet hat, ist der sehr lockere und leichte Schreibstil, der großartig zum Sommer, zur Sonne und zum Eis essen passt. Haben andere historische Romane teilweise eine gewisse Schwere und Melancholie an sich, so ist dieser Roman leicht wie ein Sommerwind und sehr locker und schnell zu lesen. Außerdem fand ich es faszinierend wie viel ich über Eisherstellung gelernt habe, wie aufwendig die Eisherstellung damals war und mit was für Steinen die Eissalons damals zu kämpfen hatten. Nicht nur die große Konkurrenz, auch der Transport und die Kühlung haben teilweise kopfzerbrechen bereitet.

Ich mochte die ganze Familie Pankofer sehr schnell leiden und habe besonders die Frauen der Familie, nebst Hilfe Fanny sehr schnell in mein Herz geschlossen und habe mit ihnen mitgefiebert ob ihr Traum in Erfüllung geht! Immer wieder wird die Familie zurück geworfen und hat mit Rückschlägen zu kämpfen, aber aufgeben ist keine Option! Da kapitelweise wechelnd immer aus Sicht eines anderen Familienmitglieds geschrieben wurde, hat dies den Roman nochmal abwechslungsreicher gemacht und man konnte die Gefühle und Gedanken der Einzelnen gut nachvollziehen. Die Handlung fand ich sehr abwechslungreich und es gab auch einige Ereignisse mit denen ich so gar nicht gerechnet habe und die mich etwas fassunglos zurück gelassen haben.

Fazit: Lockerer und leichter als viele andere historische Romane, vorallem der Schreibstil ist wunderbar einfach zu lesen und passt deshalb sehr gut als Frühlings-oder Sommerlektüre.

Bewertung vom 10.05.2023
Mutterliebe
Selvig, Kim

Mutterliebe


gut

Die gutsituierte Mutter Sylvia soll ihren dreijährigen Sohn getötet haben und versucht haben die fünfjährige Tochter ebenfalls zu töten. Auf diesen grausamen Fall wird die Reporterin Kiki Holland (gezwungerermaßen) angesetzt und sie beginnt zu recherchieren warum eine Mutter bereit ist die eigenen Kinder zu töten. Sie findet nach und nach immer mehr Ungereimtheiten heraus und muss irgendwann sogar um ihr eigenes Leben bangen...

Ich bin förmlich durch den Beginn dieses Thrillers geflogen, denn ich wollte unbedingt herausfinden warum eine Mutter zu so einer grausigen Tat imstande ist! Der Anfang war auch wirklich spannend und bedrückend umgesetzt, alles beginnt im Gerichtssaaal indem versucht wird herauszufinden was in der Mutter Sylvia vorgegangen ist. Zugleich wird kapitelweise immer in Rückblenden von der Mutter und ihren beiden Kindern erzählt. Diese Rückblenden haben mir als Leser eine echte Gänsehaut bereitet!

Leider hat die Spannung dann aber rasch nachgelassen und es wurde sich immer mehr auf die reine Recherchearbeit von Kiki konzentriert. Für einen Justiz-Krimi war es mir viel zu wenig "Gericht". Zudem waren die Recherchen von Kiki mit sehr viel Glück, Zufällen und "guten Beziehungen" gespickt, sodass die Arbeit auch an der ein-oder andern Stelle im Buch sehr unglaubwürdig geworden ist.

Kiki selbst ist eine typische Reporterin, die einmal auf ein Ziel angesetzt, jede Rücksicht vergisst, so begeht sie nicht nur einmal ein Delikt. Mir war die Frau nicht immer sympathisch, obwohl sie mit der Täterin Sylvia immer objektiv umgegangen ist und dies hat mir dann wiederum gut an ihr gefallen.

Fazit: Der Thriller beginnt spannend, lässt dann aber meiner Meinung nach auch leider schnell wieder nach. Lediglich die Rückblenden in Kursivschrift haben mir immer gut gefallen. Gegen Ende hin gibt es noch die ein-oder andere Überraschung, auch wenn mir die Auflösung relativ schnell klar war. Etwas nervig waren auch die ganzen Zufälle und das Glück das Kiki bei ihren Recherchen hatte. Ich würde den Thriller daher im Mittelfeld einordnen. Kann man lesen, aber es gibt besseres.

Bewertung vom 04.05.2023
Weite Sicht
Pilz, Thorsten

Weite Sicht


sehr gut

Als Charlottes Mann Friedrich stirbt, lässt er nicht nur seine trauernde Witwe Charlotte zurück, sondern auch einen Brief in seinem Testament, dass das Leben für einige Frauen gehörig durcheinanderwirbelt! Ausserdem ändert sich räumlich einiges für Charlotte, denn nach dem Tod ihres Mannes zieht nicht nur ihre beste Freundin Sabine bei ihr ein, sondern auch ihre Schwester Gesine, die Probleme mit ihrem Mann hat. Wäre das nicht alles schon chaotisch genug, meldet sich ihre Jugendfreundin Bente bei ihr und stellt Charlottes Leben zusätzlich sehr auf den Kopf!

Zunächst einmal fand ich es sehr erfrischend, dass in diesem Buch einmal über Frauen jenseits der 50 geschrieben wird und diese in den Mittelpunkt der Geschichte rücken. Der Autor versteht es gekonnt, obwohl er selbst ein Mann ist, die Gefühle und Gedanken der ganz unterschiedlichen Frauen gut rüber zu bringen. Der Schreibstil war anfangs sehr mitreißend, hatte aber auch eine gewisse Schwere und Melancholie an sich, was einfach auch dem Thema Tod und Beerdigung geschulet war. Bis etwa zur Testamentseröffnung hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und es hat für mich keine Längen gegeben. Ab diesem Zeitpunkt aber, der etwa den Mittelpunkt der Geschichte darstellt, hat die Handlung für mich ein wenig nachgelassen und es gab auch die ein- oder andere Passage, die etwas in die Länge gezogen war. Auch Charlotte konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht immer ganz nachvollziehen und fand sie teilweise ihren Mitmenschen gegenüber-gerade den Kindern- hart und unnahbar. Als die Geschichte dem Ende zuging, hat mich die Handlung dann aber wieder sehr mitreißen können und ich fand die Geschichte zu diesem Zeitpunkt dann auch noch sehr berührend und toll geschrieben!

Das Buch vereint auf jeden Fall sehr viele tiefgründige und wichtige Themen in sich, manchmal wurde es mir fast ein wenig zu viel aber das ist natürlich auch immer Geschmackssache. Die Protagonistinnen waren vom Charakter alle sehr unterschiedlich und wurden vom Autor sehr authentisch beschrieben, sodass es Spaß gemacht hat ihre Geschichte zu lesen.

Fazit: Ein sehr gut geschriebenes Buch, das einen nachdenklich zurück lässt und viele schwierige und tiefgründige Themen in sich vereint. Teilweise wirkte es etwas schwer und erdrückend auf mich, gerade im Mittelteil, aber ansonsten wirklich eine tolle Geschichte. Gerne empfehle ich sie interessierten Lesern weiter!