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Krimine

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Insgesamt 218 Bewertungen
Bewertung vom 12.04.2010
Inspector Barnaby - Vol. 7
Inspector Barnaby

Inspector Barnaby - Vol. 7


ausgezeichnet

Detective Chief Inspectors Tom Barnaby geht erneut auf Mörderjagd und beweist in vier weiteren Fällen, dass er es noch immer schafft, den Verbrechern auf die Spur zu kommen. Dabei ist der britische Detective auch nicht mehr der Jüngste. Seit 1997 ermittelt er bereits im Dienste der Polizei. Eine solide Karriere, die mit dem Mord an einer Orchideen-Sammlerin in Badger's Drift ihren Anfang nahm.

Die tote Königin
Wie in jedem Jahr wird in Midsomer Barton die traditionelle Eichapfelwoche begangen, als Polizeisirenen die dörfliche Idylle zu zerstören drohen. Eine Bewohnerin des malerischen Örtchens liegt, nur mit einem Nachthemd bekleidet, tot im Bach und wird beileibe nicht die einzige bleiben, der die Festwoche kein Glück beschert. Denn kurz darauf sitzt der nächste Dorfbewohner mit durchgeschnittener Kehle an einem Baum und Detective Chief Inspectors Tom Barnaby hat gemeinsam mit seinem Assitenten Constable Ben Jones alle Hände voll zu tun, um den Zusammenhang zwischen den Morden zu finden und den Täter zu stellen.

Neben „Die tote Königin“ sind drei weitere Episoden mit den Titeln: „Der Krieg der Witwen“, „Die Spur führt ins Meer“ und „Erst morden, dann heiraten“ in der DVD-Box enthalten, in welchen es um eine Erbschaftsangelegenheit, einen toten Erpresser und den legendären Kampf zwischen den Geschlechtern geht.

Vier Mörder sind es diesmal, die in vier Episoden enttarnt und dingfest gemacht werden müssen. Dabei ist es nicht immer leicht, hinter deren Motiv zu kommen und ihre Spur zu verfolgen. Vor allem in dem Fall des Witwers Martin Barrett scheint die Lösung recht einfach, stellt sich allerdings im Verlaufe der Ermittlungen als viel komplizierter heraus, als geahnt. Aber gerade wenn es richtig verworren wird, kommen Tom Barnabys Vorzüge zum Tragen und gemeinsam mit seinem Assitenten Constable Ben Jones schafft es der behäbig wirkende Detective Chief Inspector den Überblick zu behalten und seine Fälle mit Bravour zu lösen. Eine Krimiserie, die immer wieder begeistert und der es mit Leichtigkeit gelingt, ein breites Publikum an den Bildschirm zu locken.

Doch wo liegt das Erfolgsrezept dieser überaus beliebten Fernsehserie begründet? Die wunderschöne Landschaft ist es wohl nicht, die die Krimiliebhaber von sich überzeugt. Britischer Charme gepaart mit hintergründigem Humor, eine Unmenge an skurrilen Gestalten, ungewöhnliche Morde und ein charismatischer Inspektor verhelfen der Serie eher zu Anerkennung und guten Einschaltquoten. Dabei erweist sich es von Vorteil, dass die ermittelnden Beamten nicht ständig durch Bild laufen, wie es einige ihrer Fernsehkollegen so gerne tun, sondern es verstehen, ab und an diskret im Hintergrund tätig zu werden. So bleibt dem Zuschauer die Möglichkeit, die Geschehnisse in Ruhe zu verfolgen und sich sein eigenes Bild von den Vorkommnissen zu machen. Eine Tatsache, die er genießt und die ihn offen werden lässt für Schrulligkeiten und Intrigen der Dorfbewohner, die sich hinter biederen Fassaden gut verbergen. Ein Arrangement, das funktioniert und für Liebhaber subtiler Krimis bestens geeignet ist.

"Inspecor Barnaby, Volume 7" enthält vier DVDs, die mit einer stabilen Kunststoffpackung versehen, jeweils 95 Minuten bester Krimiunterhaltung bieten. Die Bildschirmauflösung ist mit PAL 16:9 recht ordentlich. Neben einer deutschen Tonspur in Dolby Digital 2.0 ist eine englische Tonspur, ebenfalls in Dolby Digital 2.0, vorhanden. Untertitel gibt es leider keine.

Fazit:
"Inspektor Barnaby, Volume 7" ist die nahtlose Fortsetzung einer typisch britischen Krimiserie, die ohne viel Action auskommt. Dafür aber mit um so mehr skurrilem Charme versehen, den Zuschauer an den Bildschirm fesselt.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.04.2009
Sehnsucht nach Elena
Haahtela, Joel

Sehnsucht nach Elena


sehr gut

Es geschieht an einem 12. Januar in Finnland. Ein Mann steigt aus Versehen an der falschen Haltestelle aus und durchquert einen Park. Während seines Spazierganges trifft er auf eine junge Frau, deren Erscheinung ihn fasziniert. Wie gebannt bleibt er stehen, dreht sich um, schaut ihr nach. Sie aber geht vorbei, völlig in Gedanken versunken, die Augen zum Himmel gerichtet. In diesem Moment ist etwas passiert, etwas hat sich verändert in dem Mann, der ihr nachschaut. Ohne dass sie es ahnt, hat sich ihre Erscheinung sich in sein Gehirn eingegraben, wird von nun an seine Gedanken beherrschen.

Am nächsten Tag steigt der Mann erneut an der falschen Haltestelle aus, geht in den Park, voller Hoffnung die Frau wieder zusehen. Er hat Glück. Sie kommt, läuft an ihm vorbei, er schaut ihr nach. Von da ab kommt er jeden Tag. Mal läuft er ihr entgegen, mal sitzt er wartend auf einer Bank. Dann wiederum geschieht es, dass sie nicht kommt und der Mann wartet umsonst, aber voller Hoffnung auf den nächsten Tag. Als die Sonne immer öfter scheint, hat er Glück. Er findet ein Buch, das sie liegen gelassen hat. In ihm, mit Bleistift vermerkt, ein Name. Elena. Seit diesem Tag haben seine Gedanken eine Basis.

Von nun an, reicht ihm es nicht mehr, sie durch den Park laufen zu sehen. Zu schauen, was sie trägt, zu welcher Zeit sie kommt. Jetzt geht er ihr nach, immer öfter, bis zur Universität, in der sie jedes Mal verschwindet. Doch eines Tages kommt sie nicht mehr. Am Mittwoch nicht und auch nicht am Donnerstag. Vier Tage wartet er, voller Hoffnung, bis in ihm die Erkenntnis reift, dass Sommerferien sind. Betrübt verlässt er den Park. Das Warten hat keinen Sinn mehr für ihn. Er ist zerstreut, schläft schlecht. Seine Gedanken kreisen nur um sie. Als er es nicht mehr aushält, geht er zur Universität, um etwas über Elena herauszubekommen. Aber, wird er damit Erfolg haben? Hat er das Glück, sie jemals wieder zu finden?

Der Finne Joel Haahtela, der als Schriftsteller und Psychiater in der Nähe von Helsinki wohnt, hat mit „Sehnsucht nach Elena“ bereits seinen zweiten Roman in Deutschland veröffentlicht. Sein Debüt „Der Schmetterlingssammler“ überzeugte Leser und Kritiker gleichermaßen durch seine Poesie und Leichtigkeit. Und genau diese poetische Erzählweise ist es, die wir in seinem zweiten Roman wieder finden. Manchmal sind es eben die leisen, gefühlvollen Geschichten, die den Leser mehr bewegen, als ein spannender Thriller es je zu schaffen vermag. Doch auch in dieser Geschichte kommt die Spannung nicht zu kurz. Jedes Mal, wenn der Mann auf Elena trifft, fragt sich der Leser, wie geht es weiter, wann spricht er sie endlich an? Oder vielleicht auch sie ihn?

Kurz und knapp, ohne Schnörkel, aber voller Melancholie hat der Autor eine Geschichte geschrieben, die er aus der Sicht des Mannes erzählt. Unter Zuhilfenahme einer feinfühligen Charakterstudie schafft er es, tief in die Gedankenwelt seines Protagonisten einzutauchen und den Leser an dessen Gefühlen und Wünschen teilhaben zu lassen. Es ist die Schlichtheit des Buches, die überzeugt, die Sensibilität des Erzählers und die Ruhe, die von der Geschichte ausgeht. Joel Haahtela hat mit seinem Roman über die Sehnsucht eines Mannes ein brillantes und stimmiges Psychogramm gezeichnet, das ein nachhaltiges und angenehmes Leseerlebnis verspricht.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2009
Licht am Ende des Tunnels
Wolf, Klaus-Peter

Licht am Ende des Tunnels


gut

Es ist nicht einfach, wenn ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr da ist und eine Lücke im Leben hinterlässt. Wie kommt man damit klar, wie füllt man diese aus?

Konfrontiert mit diesem Problem wird Robert Sonntag in dem Buch von Klaus-Peter Wolf, als sein Opa stirbt. Ein Jugendlicher, eigentlich noch ein Kind, aus zerrütteten Familienverhältnissen, verliert den Menschen, der ihm in seinem Leben am meisten bedeutet hat. Wen wundert’s, dass das Band zwischen Robert und seinem Opa nach dessen Tod nicht bricht, er ihm immer noch Ratschläge gibt, mit ihm spricht. Nur eben auf eine andere Weise. Robert spürt ihn, seinen Opa, er hört ihn, ja manchmal glaubt er, ihn noch zu sehen.

Nach einem schweren Reitunfall fällt Robert für 196 Tage ins Koma. Gefangen in einer Welt der Gedanken fehlt ihm die Kraft weiterzumachen. Am Liebsten würde er aufgeben und in das tröstende Licht am Ende des Tunnels eintauchen. Aber sein Opa lässt das nicht zu. Seine immer wiederkehrende Botschaft an den Enkel: Kämpfe! Lass dich nicht unterkriegen!
Und genau diese Botschaft ist es, die Robert hilft, aus dem Koma erneut ins Leben zu treten.

Später, als er von einem angeblichen Geschäftsfreund seines Vaters aus dem Internat abgeholt und entführt wird, muss er erneut an seinen Opa denken. Und auch diesmal lässt dieser ihn dieser nicht im Stich. Gefangen in einer abgeschiedenen Hütte, irgendwo in den Schweizer Bergen, erfährt er wiederum seine Unterstützung, glaubt die kämpferischen Worte von ihm zu vernehmen. Dieser Glaube gibt ihm die Kraft über seine Situation nachzudenken und den Kampf gegen den Peiniger aufzunehmen.

Der Autor Klaus-Peter Wolf hat mit "Licht am Ende des Tunnels" einen soliden Jugendkrimi vorgelegt, der flüssig geschrieben und sehr unterhaltsam in Erscheinung tritt. Die Geschichte, erzählt aus der Sicht des Robert Sonntag, lässt den Leser tiefe Einblicke in dessen Gefühlswelt nehmen und ihn dadurch realitätsnah und liebenswert herüber kommen. Gut verarbeitet hat der Autor die Ängste und Zweifel von Robert, aber auch seinen immer wieder neu gewonnen Lebensmut, den er aus der Verbindung zu seinem Opa schöpft. Es sei dahin gestellt, ob es die Stimme des Opas war, die zu ihm sprach oder nur sein Unterbewusstsein. Tatsache ist, er hat sich bei der Bewältigung seiner Probleme besser behauptet, als mancher Erwachsener.

Insgesamt ein lesenswertes Buch für Jugendliche, das es nicht nötig hat, als reißerischer Thriller angepriesen und verkauft zu werden. Im Gegenteil. Diese Geschichte brilliert mit ganz anderen, wichtigen Werten, die eine lediglich auf Spannung ausgerichtete Geschichte niemals bieten kann.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2009
Die Zwerge von Amboss
Plischke, Thomas

Die Zwerge von Amboss


sehr gut

Wer glaubt, dass Zwerge kleine friedfertige Wesen sind, die in Gärten herumlungern und die Sommersonne genießen, der hat sich gründlich getäuscht. Den Gegenbeweis tritt Thomas Plischke in seinem Buch „Die Zwerge von Amboss“ an. In seinem Roman wird gnadenlos gemordet, geschmuggelt und gedealt, was das Zeug hält. Versuche an Menschen und Halblingen werden durchgeführt, um sie später als Waffen zu benutzen und all das im Sinne der Wissenschaft und für das Wohl des Zwergenlandes.
Sie leben in ihrer eigenen Welt, die Zwerge. Als Sucher, Rufer, Leiböffner oder Wächter verdingen sie sich in ihrem Reich. Ihre fünf ewigen Tugenden: Fleiß, Treue, Mut, Gerechtigkeit und Ehrlichkeit bilden hochrangige Maßstäbe, die sie nur zu gerne selbst verletzten. Doch seit Kurzem passieren Dinge in ihrem Land, durch die sich die liebeswerten aber manchmal auch recht bösartigen Wesen in ihrer Existenz bedroht fühlen.

Es beginnt mit einem Mord. Der verdienstvolle Komponist Namuel Trotz liegt dahingestreckt in seinem Blut, mit einer Silberflöte im Rücken. Sucher Garep Schmied nimmt zusammen mit seinem Gehilfen Bugeg die Suche nach dem Täter auf. Aber es bleibt nicht bei dem einen Mord. Im Verlaufe des Geschehens fallen weitere Zwerge mysteriösen Anschlägen zum Opfer. Angst und Misstrauen machen sich unter der Bevölkerung breit und immer wieder waren es Menschen, durch deren Hand angesehene Vertreter des Zwergenlandes das Zeitliche segneten. So wird es jedenfalls dem einfachen Zwerg auf der Straße von der Bundessicherheit suggeriert. Aber kann man diesen Aussagen Glauben schenken?

Während seiner Ermittlungen verwickelt sich der Sucher Garep Schmied immer mehr in Widersprüche. Zweifel an der Richtigkeit der Ergebnisse kommen in ihm auf und genau an dem Punkt, als er versucht ihnen auf den Grund zu gehen, wird auch er zum Gejagten. Hübsch verpackt in die mystische Welt eines Zwergenlandes prangert Thomas Plischke in seinem Buch vorhandene gesellschaftliche Missstände an. Korruption, Wahlbetrug, Arbeitslosigkeit, Diskriminierung, alles hochgradig aktuelle Themen, die uns als Leser hinlänglich bekannt sind. Und genau da kommt ihm unweigerlich der Gedanke auf, dass die Parallelen zu unserer Gesellschaft vom Autor gezielt gewählt wurden.

Ein Manko hat das Buch allerdings, den jeder Erstleser zunächst überwinden muss. Zwergische Bezeichnungen, Begriffe und Redewendungen müssen gedeutet und verstanden werden. Geschichtliche Ereignisse werden erst im Verlaufe der Geschichte erklärt und führen zunächst zu Verwirrungen. Aber der Leser, der es geschafft hat, sich in die Welt der Zwerge einzulesen, findet eine äußerst spannende und sehr anschaulich geschilderte mystische Kriminalkomödie vor, von der er nicht enttäuscht sein wird.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2009
Kap der Finsternis
Smith, Roger

Kap der Finsternis


ausgezeichnet

Ein Leben in der Hölle von Kapstadt

So hatte sich der Glücksspieler Jack Burn das Leben mit seiner schwangeren Frau Susan und seinem Sohn Matt nicht vorgestellt, als er unter falscher Identität von L.A nach Kapstadt flüchtet, um in einer der schönsten Metropolen der Welt seiner Familie ein normales Leben zu ermöglichen. Fernab von der Vergangenheit findet sein Plan ein jähes Ende, als zwei Mitglieder der Americans, der größten Gang aus den Cape Flats, in das Haus der Familie einbrechen, um sie auszurauben. Ohne Skrupel stellt sich Jack Burn den Eindringlingen und steht innerhalb kürzester Zeit am Ende seiner Zukunft.

Kapstadt – drittgrößte Stadt in Südafrika, benannt nach dem Kap der guten Hoffnung. Voller unbeherrschter Mentalität, Drogen und Korruption. Bandenkriege sind an der Tagesordnung. Gut getarnt von der eigentlichen Touristenhochburg toben sie in den Slums und bringen schonungslos die raue Wirklichkeit Südafrikas ans Licht.

Inmitten dieser Kulisse erzählt der Autor Roger Smith mit voller verbaler Härte seine Geschichte. Bizarr und ohne Schnörkel reiht er die Fakten aneinander, beschönigt nichts. Rasant im Tempo lässt er Ereignisse und Handlungen ablaufen, dass dem Leser schwindlig wird. Schub um Schub, unwirklich erscheinend und doch voller Realität. Es gibt keine Schonung, auch für seine Protagonisten nicht. Erbarmungslos enthüllt er ihr Leben, stellt sie bloß. Denn jeder hat etwas zu verbergen. Nur die Art und Weise, wie sie es tun, unterscheidet sich.

Da gibt es den ruhigen unauffälligen Baustellenwächter mit langjähriger Knast- und Bandenerfahrung, der erst bei näherem Hinsehen Angst einflößt oder den korrupten Polizisten, der mit hohem Aggressionspotential gegen Mitglieder der Unterschichten vorgeht und auch vor Mord nicht zurückschreckt und nicht zuletzt die jugendlichen Einbrecher, die nicht einmal vor einer werdenden Mutter halt machen. Alles Menschen, denen man am Besten nicht begegnen sollte. Und doch sind sie nicht wegzudenken in einer Gesellschaft, die von Gewalt und Rassismus geprägt ist. Wo Prostitution, Waffenhandel, Schutzgelderpressung, Raub, Diebstahl und Hehlerei an der Tagesordnung sind.

Roger Smith zeigt in seinem Buch um den gestrauchelten amerikanischen Glücksspieler Jack Burn die Seite Kapstadt´s, die gut versteckt im Inneren tobt, den Kap der Finsternis. Rasant, gesellschaftskritisch, mit realem Hintergrund wurde der Thriller vom Autor mit viel Wissen zum Detail konstruiert und ist trotz seiner durchgängigen Brutalität volle fünf Sterne wert. Ein Buch, das einfach gelesen werden muss!

Bewertung vom 06.03.2009
Darling Jim
Mørk, Christian

Darling Jim


sehr gut

Der Postbote Desmond Kean findet drei Frauenleichen, die auf grausamste Art und Weise ums Leben gekommen sind. Erschlagen, vergiftet, an Ketten gefesselt. Die Bewohner des kleinen irischen Dorfs Malahide sind geschockt. "Sklavenschwestern von eigener Tante ermordet" schreibt die Presse. Fantasiegespinste der Journalisten oder Wahrheit? Eine Klärung erfolgt zunächst nicht. Das Dorf möchte mit den Morden nichts zu tun haben. Die Ermittlungen der örtlichen Polizei verlaufen im Sande.
Als Desmond von Schuldgefühlen geplagt den Ort verlässt, bekommt das Dorf einen neuen Postboten, den jungen Hobbyzeichner Naill Cleary. Aber auch dieser bleibt ihnen nicht lange erhalten. Kurz nachdem er inmitten der unzustellbaren Sendungen das Tagebuch von Fionah Walsh, einer der toten Fremden, findet, verliert er seinen Job. Er verlässt das Dorf, nunmehr mit einem neuen Ziel. Er möchte den Tod der Walsh-Schwestern aufklären.

Hunger nach Liebe, das zeichnet die Frauen aus, die auf den Charme des Märchenerzählers Jim Quick hereinfallen. Gut aussehend, charmant und mit dem gewissen Etwas zieht er sie in seinen Bann und bringt ihre Herzen zum Schmelzen. Tag für Tag tingelt er durch die Pubs von Irland und erzählt die tragische Geschichte eines Prinzen, der seinen Zwillingsbruder tötet und zur Strafe als Wolf weiterleben muss. Die Erzählungen des charismatischen Wanderers gehen auch an den drei Walsch-Schwestern und ihrer Tante nicht spurlos vorbei und ebenso wie die anderen weiblichen Dorfbewohner, erliegen sie dem Charme des fremden Mannes. Eine Entwicklung, die für sie verheerend enden soll.

Christian Mørk hat für sein Buch „Darling Jim“ eine ungewöhnliche und interessante Art der Erzählung gewählt. Eingebettet in die Ausführungen eines Erzählers, hat er zwei Tagebücher gestellt, die von den Opfern kurz vor ihrem Tod geschrieben wurden und auf ihre eigene Art und Weise die Geschehnisse erklären. Ohne Kommissar oder Sonderkommission, nur durch das Engagement eines Postboten und der aufgefundenen Tagebücher, werden dem Leser die Motive des Verbrechens und seine Aufklärung nach und nach deutlich. Eine Geschichte, die an ein Märchen für Erwachsene erinnert, aber in ihrer Grausamkeit seines gleichen sucht.

Nicht nur die ungewöhnliche Art der Erzählung, auch der Schreibweise des Autors hat überzeugt. Seite für Seite enthüllen die Tagebücher der Schwestern die für das Verständnis des Lesers notwendigen Fakten, ohne auf die Darlegung der Gefühle und Sichtweisen der Opfer zu verzichten. Stück für Stück entwickeln sich die Ereignisse und lassen sich letztendlich wie ein Puzzle stimmig aneinanderfügen. Aber bis es soweit ist, wartet der Leser voller Ungeduld auf das entscheidende Teil, das dem Ganzen einen Sinn verleiht. Leicht und flüssig, ohne unnötige Ausschweifungen schafft es der Autor, eine gleich bleibende Spannung aufzubauen, welche es dem Leser leicht macht, das Buch in einem Zug durchzulesen.

„Darling Jim“ ist kein Thriller im herkömmlichen Sinn. Weder der typische rasante Spannungsaufbau, noch der dominierende psychologische Aspekt ist vorhanden. Es ist ein guter Roman mit kriminalistischen Elementen, der wie ein mystisches Märchen für Erwachsene anmutet.

Bewertung vom 06.03.2009
Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


gut

Endlich ist es soweit. Bella und Edward wollen heiraten. Für Bellas Familie kommt dieser Entschluss zwar etwas übereilt, aber Bella hat ihre Gründe dafür. Bellas einzige Bedingung an ihren zukünftigen Ehemann ist, sie möchte noch einige Zeit als Mensch verbringen und die gemeinsamen Flitterwochen auch als solche genießen. Mit allen Vor- und Nachteilen, mit menschlichen Sehnsüchten und Gefühlen, bevor auch sie ein Vampir wird. Aber genau dieser Wunsch ist es, der nicht nur Bella, sondern der ganzen Familie Cullen und ihren Freunden im Verlaufe des Buches zum Verhängnis wird.

Nach der Trauung reisen Bella und Edward auf Esmes Insel, um ihre Flitterwochen in trauter Zweisamkeit zu genießen. Die Liebe zwischen Bella und Edward ist so groß, dass sie es ohne weiteres verstehen, die Probleme, die sich zwischen Mensch und Vampir während einer körperlichen Annäherung unweigerlich ergeben, einfach zu umgehen. Bella wird schwanger und genau hier beginnt das Desaster der Familie Cullen. Was wird aus dem Kind, das halb Mensch, halb Vampir ist? Welche Gefahren entwickeln sich aus der ungeplanten Schwangerschaft für die anderen Vampire des Zirkels? Werden die Volturi sie vernichten, weil sie bestehende Verträge verletzt haben? Und was wird aus Bella? Kann ein Mensch, ohne in Gefahr zu geraten, das Baby eines Vampirs austragen?

Das Leben von Bella, Edward und seiner Familie ist in großer Gefahr. Auch der Beistand von Jacob und deren Werwolffreunden reicht nicht aus, um diese vor dem sicheren Tod zu retten. Denn die Volturi sind in der Überzahl und bereits auf dem Weg zu den Cullens, um diese für immer zu vernichten. Ein Wettkampf gegen die Zeit beginnt. Können die Cullens die Volturi stoppen oder werden sie für immer untergehen?

Stefenie Meyer erzählt den vierten Teil der Geschichte von Bella und Edward aus zwei Perspektiven heraus. Für den Leser etwas ungewöhnlich, kommen hierbei nicht Bella und Edward zu Wort, sondern Bella und Jacob. Der Werwolffreund von Bella, der in engster Rivalität mit Edward stet und nur Bella zuliebe geduldet wird. Die sich daraus ergebenden Spannungen geraten aber im Verlaufe des Buches immer mehr in den Hintergrund, denn die eigentliche Gefahr für die Familie Cullen, geht von Ihresgleichen aus, von Vampiren anderer Herkunft. Durch diese ungewöhnliche Situation, ausgelöst von Bella und Edward, entwickelt sich eine noch nie da gewesene Annäherung und Vertrautheit zwischen Werwölfen und Vampiren, die den Charakter des Buches ausmachen.

Jeder der Protagonisten überwindet sein eigenes Ego, schiebt Vorurteile beiseite, geht bis an körperliche Grenzen, um dem Freund in der Gefahr beizustehen und rückt sein eigenes Wohl in den Hintergrund. Eine Geschichte, die von der Autorin mit viel Liebe und Herzensblut erzählt wird. Schöne Momente wechseln sich mit spannungsgeladenen Handlungen ab und geben dem Buch eine eigene Sinnlichkeit. Hier geht es nicht um tiefgründige Charaktere oder Stoffe, die zum Nachdenken anregen. Stefenie Meyer hat mit dem ihr eigenen, gut lesbaren Schreibstil ein Buch geschaffen, für Leser, die einfach schöne Geschichten mögen und zufrieden ins Bett gehen wollen.

10 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.