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anyways
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greifswald

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Insgesamt 267 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2011
Sieh mir beim Sterben zu / Monkeewrench-Crew Bd.5
Tracy, P. J.

Sieh mir beim Sterben zu / Monkeewrench-Crew Bd.5


sehr gut

So hat sich Spezial Agent John Smith vom FBI sein letztes halbes Jahr vor der Pensionierung nicht vorgestellt: Eine Zusammenarbeit mit Cyberspezialisten vom FBI, jugendlichen Hackern und der berühmt berüchtigten Monkeewrench-Gruppe, deren Spezialgebiet das Hacken aber auch die Programmierung und das Anbieten von Sicherheitssoftware ist, und er mittendrin als Verbindungsmann. Das Zustandekommen dieser etwas eigenartigen Arbeitsgruppe sind fünf als Unfälle getarnte Morde die allesamt im Internet angekündigt wurden, und zudem noch live aufgezeichnet im Internet präsentiert wurden. Leider lässt sich die virtuelle Spur für die Spezis vom FBI nicht zurückverfolgen, so sind diese auf die „Unterwelt“ angewiesen. Die Detektivs der Polizei von Minneapolis Magozzi und Rolseth sind ebenfalls in die Ermittlungen involviert, geschahen doch zwei der Morde hier. Spannung kommt auf als zwei weitere Mordanschläge auf junge Frauen angekündigt werden. Ändert der Täter sein Verhalten?

Fieberhaft arbeiten alle Beteiligten an der Aufklärung.

Kleine Erfolge können sie verzeichnen, denn die beiden Frauen überleben die Anschläge. Doch dann wird Minneapolis von einem Terrorakt ungeahnten Ausmaßes heimgesucht…



Ein hervorragender Thriller in dem man sehr gut die Handschrift der Mutter und der Tochter dieses Autorinnenduos erkennen kann. Rasant wechseln die Tatorte, Motive und Täterprofile, trotzdem wird den allen Hauptakteuren genügend Raum für die Entfaltungen ihrer Persönlichkeiten. Das gefällt mir sehr gut. Die Aufklärung des Falles ist überraschend aber nachvollziehbar und schlüssig. Dank der modernen Kommunikation übers Internet, sind alle Taten fast allzu real und bergen ein hohes Potenzial an Spannung. Ein Thriller der es in sich hat.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2011
Verbrechen
Schirach, Ferdinand von

Verbrechen


ausgezeichnet

Herr von Schirach plaudert als Anwalt und Strafverteidiger aus dem Nähkästchen. Unterhaltsam erzählt er die interessantesten und skurillsten Geschichten aus seinem Alltag. Storys, die nachdenklich machen und lange in Erinnerung bleiben. Am bewegendsten war für mich die Geschichte des Äthiopiers. Ein Mann, nicht klug aber geschickt mit den Händen, den die Gesellschaft ausschloss. Er ist so verzweifelt und begeht, recht tollpatschig, einen Banküberfall mit einer Plastikpistole. Danach flieht er nach Addis Abeba, in der Hoffnung in Asien zu landen. Über einige Umwege gelangt er schließlich in ein Kaffeedorf und wird von der dortigen Gemeinschaft aufgenommen. Die Akzeptanz, Aufmerksamkeit, Toleranz und Liebe die er dort erfährt sind so neu und einmalig, das er sich revanchiert und einen Teil seiner Dankbarkeit ausdrückt, indem er den Kaffeeanbau, Transport und Verkauf revolutioniert. Dank seines handwerklichen Könnens kommen die Einwohner des Dorfes zu einem bescheidenen Reichtum. Aber selbst in dieses kleine Kaffeedorf reicht der Arm der deutschen Justiz…

An dieser Geschichte zeigt sich sehr deutlich wie eingeschränkt wir sind in unserem Streben nach Macht, Intelligenz und Schönheit, dass wir alle die „anders“ sind verachten und ihnen kaum Chancen einräumen mit und nicht am Rande der Gesellschaft zu leben.

Die zweite Story die mich ebenfalls sehr nachdenklich stimmte war „Liebe“. Hier zeigt sich, das die anwaltliche Schweigepflicht auch sehr viele Nachteile in sich birgt.



Fazit: Ein sehr gelungenes Buch von einem begnadeten Erzähler. Kurz und knackig vermittelt Schirach seine Geschichten und würzt sie mit etwas Zynismus. Sie sind absolut lesens- und empfehlenswert.

5 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2011
Prophezeiung
Böttcher, Sven

Prophezeiung


ausgezeichnet

Was wäre, wenn in den nächsten 5- 10 Jahren der Klimawandel schon wesentlich deutlicher zu spüren ist, wenn frühlingshafte Temperaturen Anfang Januar Usus sind , Mücken und Zecken sich explosionsartig vermehrt haben, und an den Küsten der Nord- und Ostsee sich Feuerquallenteppiche ausbreiten?

Damit nicht genug, verheerende Regenfälle an den beiden Küsten, sowie in Nord- und Mitteleuropa führen zu massiven Überschwemmungen, dafür herrscht in ganz Afrika sowie Mittel- und Südamerika eine Dürre. Millionen Menschen sterben, die anderen flüchten und verteidigen ihr Leben mit Gewalt.

Das letztere ein Horrorszenario! Aber genau dieses sagt ein neues, zuverlässiges Prognoseprogramm mit dem Namen „Prometheus“ voraus. Mavie Heller, Klimaforscherin und neueste Mitarbeiterin des streng geheimen IIOC auf La Palma verschafft sich , zugegeben unberechtigter Weise, Zugang zu diesem Programm, kann ein paar Daten auf ihrem Mem-Stick speichern und ihrer besten Freundin Helen, Journalistin in Hamburg, davon berichten, bevor sie vom Leiter des Instituts Bjarne Gerritsen und Thilo Beck gefeuert wird und sich schnurstracks auf dem Weg zurück nach Hamburg befindet. Dort angekommen wird sie von Helens Bruder Philipp über den Unfalltod der Freundin unterrichtet. Sie vermutet sofort einen Anschlag auf ihre Freundin, hat nicht Thilo Beck ihr iAm. Auf der Suche nach den Hintermännern schliesst sich ihr Phillip an, ihr Weg führt sie nach Rotterdam und weiter nach Südfrankreich, dort hoffen sie mit Hilfe des exzentrischen Nobelpreisträgers Leland Millet „Prometheus“ der Weltöffentlichkeit bekannt zu geben, um sie zu warnen. Das indes tun schon andere….





Ein rasant geschriebener Ökothriller dem ich leider nur fünf Sterne geben kann. (Er hätte mehr verdient!) Der Autor hat nicht nur einen sehr mitreißenden Schreibstil sondern präsentiert ganz geschickt Tatsachen, Spekulationen und Irrtümer. Er räumt durch seine unterschiedlichen Haupt – und Nebenprotagonisten den Forschern, Profitgeiern und Ökoterroristen genügen Raum ein. Die wissenschaftliche These des Klimawandels wird ebenso erwähnt wie die daraus von der Weltwirtschaft, diversen Klimaschutzrepräsentanten, Politikern etc. geschürte Panikmache. Fehlinterpretationen der wissenschaftlichen Ergebnisse zur Erforschung des Klimawandels werden geschickt von Politik und Wirtschaft manipuliert und ich denke das trifft nicht nur auf diesen fiktiven Roman zu sondern ebenso in der Realität. Die indirekte Stellungnahme des Autors gefällt mir ganz besonders, ebenso wie die sehr gute Recherche zu diesem Thema und die fiktiven technischen Neuerungen.

Ein klasse Roman den ich sehr gerne weiterempfehle!

Bewertung vom 14.03.2011
Die linke Hand des Teufels
Roversi, Paolo

Die linke Hand des Teufels


ausgezeichnet

Enrico Radeschi, seines Zeichens freiangestellter Reporter der Mailänder Zeitung „ Corriere“ mit stiller Passion als Computerhacker, wird von seinen Eltern in heimatliche Capo di Ponte Emilia beordert. Als Catsitter! Er freut sich auf erholsame Wochen, denn bisher haben seine Eltern ihren Urlaub am Meer immer verlängert. Doch weit gefehlt, findet nicht der alte Postbote Ruini beim Zustellen eines Briefes vor einem alten verlassenen Haus, eine abgehakte Hand. Sogleich wittert Radeschis Chef Calzolari eine super Story und da es in seinem Wortschatz keinen „Urlaub“ gibt wird Radeschi flugs rekrutiert, um ihm besagte Story zu liefern. Aber nicht nur an der heimatlichen Front wird Radeschi gebraucht, auch der stellvertretene Polizeipräsident von Mailand, Loris Sebastiani, fordert in Ermangelung eines eigenen PC-Spezialisten, seine speziellen Dienste.

Fortan pendelt er als „fliegender“ Reporter zwischen Mailand und Ponte Emilia. Geradezu grotesk findet er die Tatsache, dass immer wenn er dem einen Ort den Rücken kehrt an diesem ein Verbrechen geschieht. Schließlich warten in Mailand das Verschwinden eines Sushi-Kochs und die Leiche einer jungen Versicherungsangestellten, während im Heimatdorf weitere Körperteile und zudem noch die Leichen hingerichtete alte Männer auftauchen.



Ein gnadenlos gutes Krimidebüt des jungen Autors Paolo Roversi.

Mit einem, ich würde fast sagen typisch italienischen Sprachstil, erzählt er geschickt über Rache, Neid und Missgunst. An die schnell wechselnden Orte und Personengruppen muss man sich allerdings gewöhnen. Sie geben trotzdem Schwung und halten den Leser konstant gefesselt.

Mit Giorgio Boskovic, Commandante der Carabineri und stolzer Besitzer eines im zugelaufenen Gürteltieres, Rizzitano, Brigadiere der Carabineri und Schulfreund von Enrico sowie Klatschbase des Ortes, und allen voran mit dem leicht übergewichtigen und in Liebesdingen blinden Radeschi hat er recht eigenwillige und sympathische Typen erschaffen. Jedem dieser räumt er genug Platz in seinem Roman ein. Die dörfliche Umgebung und die Geflogenheiten der dortigen Bevölkerung skizziert er so gut, dass man sich vieles lebhaft vorstellen kann und sich immer „mittendrin“ befindet.

Allen in allem kann Paolo Roversi sehr wohl, und wie von mir erhofft, den Vergleich mit dem großen Andrea Camilleri antreten und gut bestehen.

Bewertung vom 04.02.2011
Blutstein
Theorin, Johan

Blutstein


sehr gut

Vier Häuser stehen rund um den Steinbruch in Stenvik, einem kleinen Fischerdorf. Zwei alteHäuschen und zwei schöne neue Villen, die erst kürzlich bezugsfertig wurden.

Das alte Fischerdorf beherbergt, außer in den Sommermonaten, nur wenige Einheimische.

Gerlof, ein über 80 jähriger, ist einer von ihnen. Er ist im Frühjahr Hals über Kopf aus seinem Altersheim, in der bangen Erkenntnis den baldigen Tod zu erleiden, sollte er noch länger dort verweilen, in sein altes Haus am Steinbruch geflohen. Zur selben Zeit beziehen die Villenbesitzer Max und Vendela, er ein gefeierter Autor, sie seine Ehefrau und eigentliche Verfasserin seiner Bücher, ihr Heim ebenso wie das junge Ehepaar Kurdin mit Baby. Auch das letzte Häuschen bekommt im Frühjahr wieder Bewohner. Per Mörner, geschieden, zieht mit seinen 13 jährigen Zwillingen und seinem Vater, einem senilen alten Pornoproduzenten ein. Nach einem Schlaganfall ist es um dessen Gesundheit nicht gut bestellt Per kümmert sich ein wenig um ihn. Die Wege der neuen Steinbruchbewohner haben sich früher alle schon einmal gekreuzt und die daraus entstandenen Konflikte brechen jetzt, viele Jahre später ausgelöst durch das Nachbarschaftsfest von Vendela wieder aus, mit drastischen Folgen.





Johan Theorins Buch fasziniert mich auf besondere Weise, er verstrickt Elemente und Geschichten aus der Sagenwelt Skandinaviens geschickt mit mörderischer Spannung, gekonnten Szenewechseln und einem gut und glaubhaft dargestellten Sohn-Vater-Konflikt.

Der Aberglauben der Dorfbevölkerung und die weltoffene Abgeklärtheit der Sommergäste prallen aufeinander, das gibt dem Krimi zusätzlich Raum zu Entladungen. Denn was sonst könnte der Blutstein sein? Das Blut eines Trolls oder doch nur Eisenoxid in der Steinschicht?

Bewertung vom 04.02.2011
Die fünfte Kirche / Ein Merrily-Watkins-Mystery Bd.3
Rickman, Phil

Die fünfte Kirche / Ein Merrily-Watkins-Mystery Bd.3


gut

Die bekennenden Wicca Robin und Betty Thorogood ziehen nach Radnor Valley. Ein Bauernhaus mit einem von der Kirche stillgelegten Gotteshaus, das jetzt aber nur noch als Ruine bezeichnet werden kann, schmückt ihr neues Grundstück. Für Robin ein Zeichen, war dies doch vor vielen jahrhunderten eine heidnische Weihestätte. Nur für Betty scheint der Umzug in die ländliche Umgebung Unbehagen auszulösen. Sie empfängt negative Schwingungen. Die Lage ändert sich für das Ehepaar dramatisch, als der dorfeigene Hassprediger ein Auge auf die „Heiden“ wirft und unbedingt die alte Kirche erneut weihen will. Eine Hetzjagd wie im Mittelalter bricht auf einmal in der Dorfgemeinschaft aus, so dass auch die Expertin für religiöse Grenzfälle hinzugezogen wird. Die Exorzistin Merrily Watkins steht zwischen beiden Seiten und versucht sich einen Überblick zu verschaffen und auch zu vermitteln. Für mein Empfinden schafft sie das nicht, sie beobachtet den aus Amerika zurückgekommenen Sensationsprediger, der eine depressive statt zum Arzt zu schicken mit Hilfe eines Kreuzes vergewaltigt, unter dem Deckmantel des Exorzismus, ohne einzuschreiten. Die Hexen und ihre Anhänger bleiben solche für sie, sie bringt kaum Verständnis für sie auf, obwohl sich das ganze Dorf schon seit Jahren beider Kulturen bedient.

Bewertung vom 04.02.2011
Finstere Orte
Flynn, Gillian

Finstere Orte


gut

Libby und Ben Day sind die beiden einzigen Überlebenden des Day-Massakers. Er sitzt seit 25 Jahren im Gefängnis und sie versucht ihr Leben auf die Reihe zu bekommen.

Als Libbys Treuhandvermögen aufgebraucht ist, keine neuen Spenden mehr eingehen und auch das Buch über ihr Leben keine Tantiemen einspielt geht sie in ihrer Not auf das etwas dubiose Angebot eines „Mörderclubs“ ein. Die Mitglieder dieses Clubs sind nämlich nicht der Überzeugung, dass der damals 15 jährige Ben Day seine Mutter und seine beiden minderjährigen Schwestern umgebracht hat und nur die damals 7 jährige Libby überleben ließ, sie glauben an seine Unschuld. Libby bekommt Angst, denn sie war es, die ihren Bruder durch ihre Aussage so belastete.

In Rückblenden werden nun die letzten gemeinsamen Tage der Familie Day geschildert.

Eine junge Frau, Anfang 30- die vom Leben vergessen wurde, die einen Bauernhof bewirtschaftet, der kein Geld abwirft, die vier Kinder ohne Mann aufzieht, die trotz der Weitläufigkeit der Landschaft eher klaustrophobischen Verhältnissen zu ihrer Nachbarschaft hat.

Man stellt schnell fest, dass die Dorfbevölkerung durch pure Dummheit und Arroganz zu diesem Massaker beigetragen hat.



Ein ganz interessantes Gesellschaftsporträt welches die Autorin hier zeichnet, trotzdem würde ich dieses Buch nicht als Thriller sondern eher als Roman bezeichnen. Zum wirklichen Thriller fehlt ihm der Biss und die Spannung, kurzum fesselnde Lektüre. Letzteres ist es nicht, durch die vielen Rückblenden der gesamten Familie und anderer Beteiligter, ist das Gesamtkonstrukt stark aufgebläht.



Alles in allem aber ein sehr interessantes Buch mit nur leichten dramaturgischen Schwächen.

9 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2011
Engel aus Eis / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.5
Läckberg, Camilla

Engel aus Eis / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.5


ausgezeichnet

Der neueste Kriminalroman von Camilla Läckberg beginnt nahtlos dort, wo „ die Totgesagten“ aufhörten, mit dem Fund auf dem Dachboden von Schriftstellerin Erica und ihrem Mann Patrick Hedström.



In einer Kiste findet Erica einen Orden aus dem 2. Weltkrieg, ein Babyjäckchen mit eingetrockneten Blutflecken sowie 3 kleine Tagebücher ihrer Mutter. In den Tagebüchern findet sie nicht viele Erkenntnisse über das kühle Verhalten ihrer Mutter. Um Licht ins Dunkel zu bringen, übergibt Erica im Frühsommer den Orden an den ihr einzig bekannten Spezialisten Erik Frankel.Wochen später wird ebendieser Experte mit zertrümmertem Schädel in seinem Haus von zwei Jungen aufgefunden. Lange nachdem er schon so gewaltsam zu Tode kam.



Patricks Kollegen machen sich auf die Suche nach Täter und Motiv, ihm selbst sind die Hände gebunden, da er gerade seinen viermonatigen Erziehungsurlaub angetreten hat.



Auf Camilla Läckbergs Bücher freue ich mich immer ganz besonders. Sie hat so sympathische und authentische Personen skizziert, dass ich immer das Gefühl habe, alte Bekannten und Freunde wieder zu sehen. All dies verpackt sie noch geschickt in knifflige und intelligente Kriminalfälle.

Dieses Mal werden die beiden Schwestern Erica und Anna mit der Vergangenheit ihrer Mutter konfrontiert. Elsy Moström war keine sehr liebevolle und fürsorgliche Mutter, die Mädchen haben sie eher als kalte, fast herzlose Frau kennen gelernt. Am meisten litt Erica unter dieser Distanziertheit. Umso verblüffter ist sie, als sie in den alten Tagebüchern ein lieber, netter und lebenslustiger Backfisch gleichen Namens aus ihrem Leben im 2.Weltkrieg berichtet. Erika liest von Freunden, die Elsy während ihrer Kindheit und Jugend begleitet haben, eine Freundschaft die abrupt endete, denn der Tochter sind die Namen völlig unbekannt, bis auf einen…

Ein Geheimnis dem die junge Mutter auf den Grund gehen will, sie sucht nach den alten Verbindungen und Freunden, und stößt auf eine Mauer von Hass, Zorn und Fremdenfeindlichkeit. Auch sie muss zum Ende erkennen: „Im Krieg gibt es keine Sieger“!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2011
Die Spur der Kinder
Winter, Hanna

Die Spur der Kinder


ausgezeichnet

Fiona Seeberg, gut situierte junge Autorin, ereilt das denkbar schlimmste Schicksal, dass eine Mutter treffen kann, ihre 2 1/2 jährige Tochter Sophie verschwindet vom Spielplatz, wo sie unter der Aufsicht ihres Vaters spielte. Nach der Zustellung einer weißen Lilie ist Fiona klar, dass Sophie einem Serientäter in die Hände gefallen ist.



Zwei Jahre später ist Fiona noch nicht über diesen Verlust hinweg, sie kommt ohne Alkohol und die täglichen Ausflüge zum Spielplatz nicht mehr über den Tag und ihre Lebensgemeinschaft mit Sophies Vater Adrian, läuft auch mehr recht als schlecht.

Andres als Fiona stürzt Adrian sich wieder voll ins Berufsleben.

Als ein weiterer kleiner Junge aus Sophies ehemaligem Kindergarten verschwindet, wird Fiona erneut sehr schmerzhaft mit ihrem Verlust konfrontiert.

Wieder stehen sie und Adrian den Kriminalkommissaren Rede und Antwort. Diesmal verstrickt sich der so cool wirkende Adrian aber in leichte Widersprüche. Aufgerüttelt durch ihre Begegnung mit Kriminalkommissar Karstens beginnt Fiona ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen, sie besucht die Anonymen Alkoholiker und beginnt zaghaft wieder mit dem Schreiben.



Weitere verschwundene Kinder, ein Selbstmord und rätselhafte Morde an jungen Erwachsenen ziehen Fiona in einen grausamen Sog menschliche Abgründe.







Ein außergewöhnlich spannender Thriller von Hanna Winter. Obwohl man ganz zu Anfang in Adrian schon den Schmarotzer und zwielichtigen Lebensabschnittsgefährten sieht, verschleiert die Autorin bis zum Schluss dessen Geheimnis. Alle Handlungsstränge laufen parallel ab, so dass der Leser manchmal vorher weiß was passiert, bzw. die Zusammenhänge vor den Ermittlern erkennt, ohne natürlich eingreifen zu können.

Einen kleinen Minuspunkt gibt es für die Darstellung der Beziehung von Adrian und Fiona. Eine Mutter die auf so tragische Weise ihr Kind verliert, ist bestrebt irgendjemanden die Schuld hier für zu geben. Da Adrian der letzte war, der Sophie lebend gesehen hat, und im weitesten Sinne seine Aufsichtspflicht verletzt hat, wäre er der geeignete Kandidat für Fionas verbalen Angriff. Aber im Gegenteil, Fiona zeigt außerordentlich viel Verständnis für ihren Freund. Das wirkt unglaubwürdig.



Für einen Debüt-Thriller sehr gut gelungen. Ich freue mich schon auf ihre nächsten Bücher