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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2010
Ash
Lo, Malinda

Ash


gut

Ich gebe es zu: Ich liebe Märchen, schon seit meiner Kindheit. Und auch heute noch kann ich mich immer wieder dafür begeistern. Daher finde ich es toll, dass momentan so viele Autoren sich an diverse Märchen zurückerinnern und sie in ihre Geschichten einbauen. So wie auch Malinda Lo, die in ihrem Roman „Ash“ die Geschichte Aschenputtels wieder aufleben lässt. Mit Spannung erwartete ich dieses Buch, von dem ich mir ziemlich viel versprach – überschlugen sich doch die Rezensenten beinahe vor Begeisterung. Leider kann ich, nachdem ich „Ash“ nun gelesen habe, die Begeisterung nicht teilen. Die Geschichte ist unübersichtlich, chaotisch und oberflächlich. Die Autorin mischt wild Ideen durcheinander, hier ein bisschen Märchen, da ein bisschen Feengeschichte, so, jetzt noch der Zauberwald, und die verwunschene Kutsche darf natürlich auch nicht fehlen… Dieser Mischmasch aus „von allem ein bisschen“ ergibt zum Ende in meinen Augen leider keine zusammenhängende Geschichte. Ich konnte überhaupt nicht in die Geschichte hineinfinden oder gar hineinträumen, wie es oft bei Märchen der Fall ist. Ich habe einfach Seite für Seite „abgearbeitet“ und die ganze Zeit gedacht, dass „Ash“ ein wirklich seltsames Buch ist. Und dieser Eindruck blieb auch nach dem Beenden der Lektüre erhalten.

Zu den Charakteren kann ich nicht viel sagen, außer, dass sie durch die Bank weg blass und oberflächlich bleiben. Einige Figuren haben zwar durchaus Potenzial, aber Malinda Lo schafft es nicht, ihnen Tiefgründigkeit zu verleihen. Ebenso verhält es sich mit der Handlung. Es gibt ein paar durchaus interessante Ansätze (beispielsweise die Magie der Mutter), die die Autorin aber mit Fortschreiten der Geschichte alle im Sande verlaufen lässt.

Die Idee hinter „Ash“ ist sehr vielversprechend und man hätte eine Menge daraus machen können. Die Umsetzung gelingt aber leider gar nicht, so dass dieses Buch eine riesige Enttäuschung ist.

3 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.11.2010
Geweihte des Todes / Midnight Breed Bd.8
Adrian, Lara

Geweihte des Todes / Midnight Breed Bd.8


ausgezeichnet

Es ist wirklich ein Kreuz mit den Lara- Adrian- Romanen: Ich warte immer ewig auf den neusten Teil, freue mich riesig wenn ich ihn endlich in den Händen halte, fange direkt an, ihn zu verschlingen, bin nach gefühlten zehn Minuten fertig und muss dann wieder eeeeeeeewig warten bis es endlich weitergeht. Aber ich schaffe es einfach nicht, mich zurückzuhalten und langsamer zu lesen, dafür haben diese Bücher ein zu großes Suchtpotenzial. So auch der achte (und damit vorvorletzte *schluchz*) Band um die Krieger des Bostoner Vampirordens. Die Hauptrolle spielt dieses Mal Brock, eines der neueren Mitglieder, das nicht vom ersten Buch an dabei war. Weiblicher Gegenpart ist Jenna, eine Menschenfrau, die schon im siebten Band „Gezeichnete des Schicksals“ eine kleinere Rolle spielte.

Spielten sich die Handlungen der ersten sieben Bände (mit Ausnahme der Geschichte von Elise und Tegan vielleicht) nach dem selben Schema ab, so schlägt die Autorin bei ihrem achten Buch einen etwas anderen Weg ein. Die Hauptcharaktere wurden bereits im Vorgängerband eingeführt, dessen Geschichte nicht wirklich abgeschlossen ist, sondern schon andeutet worum es im nächsten Teil gehen wird. Neu ist auch, dass die Frau an der Seite des Kriegers mal keine Stammesgefährtin ist, sondern eine normale Menschenfrau. Womit die Beziehung eigentlich direkt zum Scheitern verurteilt wäre, aber ich bin mir sicher, dass Lara Adrian auch für dieses Problem eine Lösung parat hat.
Schön fand ich auch, dass in dieser Geschichte die Männer ein wenig von den Frauen in den Hintergrund gedrängt wurden. Dass sie sich an der Jagd auf Dragos beteiligen gefällt mir besser als dass sie weiterhin nur in ihrem Quartier darauf warten dass die Krieger von der Jagd kommen und dann mit ihnen…

Jenna als Figur hat mir ebenfalls gut gefallen, auch wenn ich sie manchmal für ihre Dickköpfigkeit hätte verprügeln können. Brock bleibt meiner Meinung nach das ganze Buch über ziemlich farblos, von ihm konnte ich mir kein wirkliches Bild machen. Er hat mich nicht so berührt, nicht so begeistert wie die meisten anderen Stammesvampire. Ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, was Jenna an ihm reizt. Sicher, er ist nett und besorgt, aber irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas an dieser Figur.

Lara Adrian hat ihrer Geschichte mit diesem Buch noch einmal eine kleine, aber sehr interessante Wendung gegeben, die mich noch neugieriger auf die letzten beiden Bände der „Midnight Breed“ Serie macht. Ich denke, sie wird noch die ein oder andere Überraschung für den Leser bereithalten und ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es weitergeht.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2010
Ungezähmt / House of Night Bd.4
Cast, P. C.;Cast, Kristin

Ungezähmt / House of Night Bd.4


sehr gut

Bisher habe ich „House of Night“ als eine Serie erlebt, die sich von Band zu Band steigerte und besser wurde. Leider fällt diese Steigerung meiner Meinung nach im vierten Band „Ungezähmt“ deutlich kleiner als in den Vorgängerbänden aus. Man erkennt zwar eine deutliche Entwicklung, sowohl in der Geschichte als auch bei den Charakteren, aber die Autorinnen schlagen ein wenig über die Stränge und lassen die Handlung zum Ende hin dermaßen abgefahren und hahnebüchen werden, dass es beinahe schon ans Lächerliche grenzt. Der größte Teil des Buches ist toll - spannend und interessant, wie man es von den ersten drei Bänden kennt. Zoey ist wieder halbwegs normal und trägt ihr Gehirn nicht mehr in ihrer Unterwäsche spazieren, was das Lesen sehr angenehm macht. Doch auch die anderen Figuren entwickeln sich weiter. Besonders Aphrodite, die eine immer deutlichere Metamorphose vom verwöhnten, zickigen Biest zur echten Freundin durchmacht. Ich habe sie während des Lesens von „Ungezähmt“ sehr ins Herz geschlossen obwohl ich sie bislang nicht sonderlich gut leiden konnte. Ihre scharfe Zunge büßt sie aber nicht ein und die Wortgefechte mit den Zwillingen sorgen regelmäßig für Erheiterung.
Darüber hinaus gibt es einige neue Personen, die im vierten Teil eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielen. Der Vampirjunge Stark, die Hohepriesterin Shekina und die Nonne Schwester Mary Angela, um nur einige zu nennen. Ein paar liebgewonnene Charaktere aus den früheren Büchern werden nur noch am Rande erwähnt, dafür treten andere mehr in den Vordergrund. Es tut sich ziemlich viel im „House of Night“.

Über mangelnde Spannung kann man sich ebenfalls nicht beklagen. Wenn man die ersten Teile der Reihe kennt ist man ab der ersten Seite wieder mitten drin in Zoey Kampf gegen ihre Mentorin Neferet, die den Menschen den Krieg erklärt hat und die Macht über die Vampirwelt an sich reißen will. Da die Bücher ja alle ziemlich offene Enden haben reißt der Spannungsbogen auch nie wirklich ab und muss nicht zu Beginn eines jeden neuen Bandes erneut aufgebaut werden. Trotzdem gelingt es dem Autorenduo immer wieder, die Spannung noch ein wenig zu steigern.

Das Ende von „Ungezähmt“ hat mir dann aber gar nicht mehr gefallen. War die Geschichte um Zoey und ihre Freunde bislang noch halbwegs realistisch entgleist sie zum Ende des vierten Bandes völlig. Sie nimmt eine (zumindest für mich) recht unerwartete Wendung, die die Vampirwelt (und nicht nur die) völlig auf den Kopf stellt. Und damit geht leider jegliche Realität verloren. Manche mögen es als Fantasie bezeichnen, in meinen Augen ist es total überzogen und albern. Ich bin gespannt, ob Mutter und Tochter Cast im fünften Teil die Kurve wieder kriegen oder ob die Geschichte auf diese Art weitergeht. Es wäre schade um das „House of Night“.

1 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2010
Engelsnacht / Fallen Bd.1
Kate, Lauren

Engelsnacht / Fallen Bd.1


sehr gut

Nach den Vampiren scheinen nun die Engel die Bücherwelt zu erobern, und die amerikanische Autorin Lauren Kate springt mit ihrem Erstlingswerk auf diesen Zug auf. „Engelsnacht“ ist der erste Teil einer Trilogie um die junge Lucinda, genannt Luce, die seit ihrer Kindheit von unheimlichen Wesen verfolgt wird und nach einem tragischen Unfall in einer Besserungsanstalt landet. Dort begegnet sie dem mysteriösen Daniel, den sie von irgendwo her zu kennen glaubt und zu dem sie sich stark hingezogen fühlt. Dies scheint jedoch nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen, denn Daniel scheint aus unerklärlichen Gründen eine große Abneigung gegen Luce zu hegen. Er behandelt sie schlecht, geht ihr aus dem Weg und demütigt sie mehrfach. Doch das hält Luce nicht davon ab, ihn anzuhimmeln und Nachforschungen über ihn anzustellen. Von außen scheint dieses Verhalten wenig nachvollziehbar, aber da immer wieder betont wird, dass Luce und Daniel sich von irgendwo her zu kennen scheinen und das Mädchen sich sicher ist, Daniel zu lieben, ist ihre Standhaftigkeit beinahe schon bewundernswert – zumal Daniel (zumindest zu Beginn des Buches) wenig Liebenswertes zeigt. Sowieso ist Luce eine Figur die man einfach gernhaben muss. Das Leben hat ihr übel mitgespielt, seit ihrer Kindheit sieht die die unheimlichen Schatten und bleibt völlig allein mit dieser großen Bürde. Man empfindet Mitleid für sie, auch, weil man sehr gut nachvollziehen kann wie sie sich fühlt. Denn der Leser kommt selber kaum dahinter, was es mit den rätselhaften Schatten auf sich hat. Man stellt zwar Vermutungen an, aber eine wirkliche Lösung findet man nicht. Die Geschichte bleibt die ganze Zeit über ziemlich mysteriös und undurchsichtig und leider werden auch zum Ende hin nicht alle Fragen geklärt. Es bleibt zu hoffen, dass dies in einem der Folgebände noch passieren wird.

Für die Spannung ist diese Undurchsichtigkeit jedoch sehr förderlich. Obwohl die „Vorgeschichte“ sehr lang ist und es eigentlich nach 250 Seiten erst richtig losgeht ist „Engelsnacht“ auf keiner Seite langweilig! Der Spannungsbogen baut sich langsam, aber kontinuierlich auf, endet dann allerdings in einem ziemlich kleinen Showdown, von dem ich mehr erwartet hatte. Etwas Größeres, Fulminanteres, irgendwie… Bombastischeres. Der große Knall, DAS Ende blieb aus, allerdings ist es ja durchaus möglich, dass die Autorin es sich für das Ende dieser Reihe aufgespart hat.
Durch die vielen übriggebliebenen Fragen und das relativ offen gehaltene Ende lässt „Engelsnacht“ den Leser ein kleines bisschen unbefriedigt zurück.

Mit ihrem leichten, sehr angenehm zu lesenden Schreibstil kann Lauren Kate überzeugen. Doch trotzdem sollte man ihr Buch nicht unterschätzen oder als seichte Kost abtun. Durch den manchmal etwas verworrenen Plot muss man sich beim Lesen konzentrieren um alles mitzubekommen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Geschichte um Lauren und Daniel in den nachfolgenden Büchern entwickelt und ob sie zu einem befriedigenden Ende kommt. Der zweite Band „Torment“ ist Ende September bereits auf Englisch erschienen, da dürfte die deutsche Übersetzung nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Ich bin gespannt!

1 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2010
Schattenstunde / Darkest Powers Bd.1
Armstrong, Kelley

Schattenstunde / Darkest Powers Bd.1


ausgezeichnet

"Schattenstunde“ ist der Auftakt der neuen Jugendbuchreihe „Die dunklen Mächte“ der amerikanischen Autorin Kelley Armstrong, die bisher ausschließlich Fantasyromane für Erwachsene schrieb.
Die Geschichte beginnt mit einem Rückblick in Chloes Kindheit, der bereits erahnen lässt, dass hier übersinnliche Kräfte am Werk sind. Doch das Mädchen führt ein normales Leben, bis zu dem Tag, an dem es von einem verbrannten Mann durch die Schule gejagt wird. Danach verändert sich alles – Chloe kommt nach Lyle House, wo ihr Schizophrenie diagnostiziert wird. Als Leser wird man jedoch die ganze Zeit das Gefühl nicht los, dass irgendetwas daran nicht stimmen kann.

Der Autorin gelingt es von der ersten Seite an, Verwirrung zu stiften und dadurch Spannung aufzubauen. Man überlegt, spekuliert, denkt nach und wenn man glaubt, des Rätsels Lösung gefunden zu haben gibt es eine überraschende Wendung und man steht wieder am Anfang. Selten habe ich bei einem Fantasybuch so viel gegrübelt um hinter das Geheimnis der Geschichte zu kommen. Daher fand ich es auch mehr als ärgerlich, dass das Buch in einem riesengroßen Cliffhanger endet, quasi mitten in der Geschichte. Hätte ich das vor dem Lesen gewusst hätte ich erst auf Teil zwei, der ja zum Glück schon im Dezember erscheint, gewartet. So saß ich nun aber fassungslos mit dem durchgelesenen Buch in den Händen da und konnte nicht direkt weiterlesen. Blöd!!!

Die Atmosphäre, die Kelley Armstrong kreiert, ist ziemlich düster und damit perfekt für lange Herbstabende. Lyle House scheint eher ein Spukschloss als eine Schule zu sein und auch seine Bewohner sind alles andere als gewöhnlich. Es passt einfach alles zusammen und heraus kommt eine mysteriöse, etwas gruselige Geschichte, mit der sich wunderbar ein paar Stunden auf dem Sofa verbringen lassen.

Einen kleinen Haken gibt es an „Schattenstunde“ jedoch, der allerdings wohl eher der Übersetzerin als der Autorin zuzuschreiben ist. Wie schon in „Drei Wünsche hast du frei“ von Jackson Pearce, das ebenfalls im Pan-Verlag erschienen ist, gibt es auch in „Schattenstunde“ kein Ja. Die Charaktere sagen durch die Bank weg „Yeah“, ob es passt oder nicht. Zwar nicht so übertrieben oft wie in dem Buch von Pearce, aber dennoch oft genug dass es nervt! Da die beiden Bücher von der selben Übersetzerin übersetzt wurden, gehe ich davon aus, dass das „Yeah“ auf ihre Kappe geht.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte scheint „Die dunklen Mächte“ eine Serie zu sein, die sich lohnt und die überzeugt. Kelley Armstrongs Schreibtalent scheint sich nicht nur auf Bücher für Erwachsene zu beschränken und ich bin gespannt darauf, wie es in Lyle House weitergeht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2010
Kalix, Fluch der Werwölfe
Millar, Martin

Kalix, Fluch der Werwölfe


gut

Den ersten Band um die siebzehnjährige Werwölfin Kalix habe ich, trotz vielfacher Kritik, recht gerne gelesen und mich auf die Fortsetzung ihrer Geschichte gefreut. Als ich dann den über 700 Seiten starken Wälzer in den Händen hielt, dachte ich „Hui, da passiert ja Einiges in Kalix Leben, so viele Seiten...“. Doch leider war dem nicht so. Es passieren durchaus einige, auch gravierende Dinge, aber irgendwie hatte ich beim Lesen die ganze Zeit das Gefühl dass überhaupt nichts passiert! Die Seiten zogen vorbei, ich arbeitete mich im Buch vorwärts, aber es kam keine wirkliche Spannung auf und war immer nur der gleiche Trott. Kalix ist deprimiert vom College und schwört, nie wieder hinzugehen, Kalix kämpft mir irgendwem, Malveria will von Trix neue Kleider um Prinzessin Kabachetka ausstechen zu können... Ab und an gab es kleine Abweichungen, die aber auch nicht wirklich interessant waren. Das Buch hätte sicherlich 200 bis 300 Seiten kürzer sein können, hätte man einige Wiederholungen weggelassen, was sicherlich nicht gestört hätte.
Kalix, die ich im ersten Band eigentlich mochte und die mir immer ein bisschen leid tat, hat mich im zweiten Band größtenteils nur genervt. Sie ist selbstmitleidig, unbeherrscht und hat für alles, das ihr nicht gelingt, eine Ausrede. Wenn etwas nicht sofort klappt, bedröhnt sie sich mit Laudanum, badet ins Selbstmitleid und will direkt alles hinschmeißen. Dieses Verhalten zeigt sie das ganze Buch über, ohne jegliche Verbesserung oder Selbstreflexion und zeigt dem Leser damit, dass dieses Benehmen die richtige Art ist mit Problemen umzugehen. Für ein Jugendbuch meiner Meinung nach ein absolutes No Go!
Ebenso genervt hat mich Feuerkönigin Malveria, die ich in „Werwölfin von London“ schon nicht leiden konnte. Da fand ich sie aber immerhin an einigen, wenigen Stellen noch ganz amüsant. In „Fluch der Werwölfe“ ist sie einfach nur total oberflächlich und unmöglich.
Einzig die Figur des Decembrius, der im ersten Teil einer der Bösewichte war, konnte mich dieses Mal wirklich überzeugen. Zwar bleibt er zwielichtig und undurchsichtig, aber ich konnte so etwas wie Sympathie für ihn entwickeln. Ich denke, dass er noch die ein oder andere Überraschung für den Leser bereithält, sollte Kalix´Geschichte weiter fortgeschrieben werden. Und die chaotische Vex sorgt auch in diesem Teil wieder für eine Prise Humor in der sonst eher düsteren Handlung.
Sehr geärgert hat mich, dass der zweite Teil sich optisch so sehr vom ersten unterscheidet! Die Covergestaltung ist eine völlig andere, auf dem ersten ist ein Foto in dunklen Farben, auf dem zweiten ein Comic in grell-grün und babyblau. Außerdem ist das Buch deutlich größer als das erste, was mich, da ich gerne die Bücher einer Reihe im selben Format im Regal stehen habe, sehr stört.
„Kalix Fluch der Werwölfe“ konnte mich leider nicht wirklich überzeugen und hat mich etwas enttäuscht. Einen dritten Teil würde ich dennoch lesen, da ich von „Werwöflin von London“ weiß, dass mir Martin Millars Schreibstil eigentlich liegt und die Geschichte um Kalix Potenzial hat. Außerdem möchte ich wissen, ob die Werwölfin ihr Leben vielleicht doch noch endlich in den Griff bekommt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2010
The Hollow - Wahre Liebe ist unsterblich / Abbey und Caspian Bd.1
Verday, Jessica

The Hollow - Wahre Liebe ist unsterblich / Abbey und Caspian Bd.1


gut

Klappentext:
Abbeys beste Freundin Kristen ist verschwunden. Alle Bewohner von Sleepy Hollow glauben, dass das Mädchen tot ist. Sogar Gerüchte über Selbstmord halten sich hartnäckig. Dann taucht plötzlich Caspian auf – ein umwerfender, rätselhafter Junge, der immer dort aufkreuzt, wo auch Abbey ist. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebe, die Abbey ihren Schmerz vergessen lässt. Doch schließlich stößt sie im Tagebuch ihrer Freundin auf ein dunkles Geheimnis – und muss bald erfahren, dass auch Caspian nicht der ist, der er zu sein scheint.

Meine Meinung:
Angezogen von dem schönen, ein wenig mysteriösen Cover weckte der vielversprechende Klappentext meine Neugierde auf dieses Buch. Ich war sehr gespannt ob und wie sich Kristens Verschwinden aufklärt, was Abbey in ihrem Tagebuch entdeckt und wer oder was Caspian wirklich ist. Doch leider hält das Buch nicht, was sein Klappentext verspricht. Es lies mich nach dem Lesen unbefriedigt und mit einem unfertigen Gefühl zurück. Viele Fragen bleiben offen, Handlungsstränge laufen ins Leere und Dinge werden nicht aufgeklärt. Kristens mysteriöses Verschwinden wird kurz und knapp angehandelt, aber nicht aufgelöst. Das Tagebuch, welches laut Klappentext so wichtig zu sein scheint, spielt eine völlig nebensächliche Rolle. Auch Caspians wahres Ich wird zum Ende hin sehr unspektakulär enthüllt. Der Schluss lässt zwar vermuten, dass es eine Fortsetzung geben wird, in der vielleicht noch die ein oder andere offene Frage beantwortet werden wird, aber mir fehlen einfach zu viele Antworten als dass ich sagen könnte „Mit diesem Cliffhanger kann ich gut leben.“

Der Schreibstil der Autorin hingegen hat mir gut gefallen. Sie schafft es, eine düstere Atmosphäre heraufzubeschwören, die wunderbar zum Schauplatz Sleepy Hollow passt. Ihre Beschreibungen von Orten, Gefühlen, Situationen usw. sind immer so, dass man sich alles genau vorstellen und in die Handlung hineinversetzen kann, aber nie übertrieben oder langweilig. Wären am Ende nicht so furchtbar viele Fragen offen geblieben hätte mir „The Hollow“ wirklich gut gefallen. Schön fand ich auch die Zitate aus dem Buch „Sleepy Hollow“ von Washington Irving, die sich zu Beginn jedes neuen Kapitels finden und immer einen kleinen Hinweis geben was im folgenden Abschnitt passiert. Auch die Rolle, die Irving in diesem Buch zuteil wird, ist ein schönes kleines Detail.

Ich hoffe wirklich sehr, dass Jessica Verday eine Fortsetzung dieser Geschichte schreiben und die Unklarheiten, die „The Hollow“ hinterlässt, beseitig. Denn als alleinstehende Geschichte kann es leider nicht überzeugen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2010
Drei Wünsche hast du frei
Pearce, Jackson

Drei Wünsche hast du frei


sehr gut

Der Debürtoman „As you wish“, zu deutsch „Drei Wünsche hast du frei“ der amerikanischen Autorin Jackson Pearce ist momentan in aller Munde. Die Leserwelt überschlägt sich ja förmlich vor Begeisterung und weckte dadurch ziemlich große Erwartungen in mir. Diese Erwartungen wurden allerdings nur zum Teil erfüllt. Die Geschichte um Viola, ihren Exfreund Lawrence und Dschinn ist niedlich, eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Mehr aber leider auch nicht. Da das Buch nur 285 Seiten hat, auf denen jedoch recht viel passiert, wird größtenteils gerade mal die Oberfläche angekratzt. Wirklichen Tiefgang habe ich an dem meisten Stellen vermisst, was ich besonders im Bezug auf die Beziehung zwischen Viola und Dschinn sehr schade finde. Sie hat großes Potenzial, daraus hätte man richtig was machen können. Aber leider versäumt die Autorin das.

Gut gefallen hat mir, dass „Drei Wünsche hast du frei“ mich in Bezug auf Violas Exfreund überrascht hat. Durch den Klappentext habe ich mich in die Irre führen lassen und bin davon ausgegangen, dass es sich bei Violas Liebeskummer um eine normale Trennung, sprich wegen eines anderen Mädchens, handelt. Ich war sehr überrascht als ich dann den wahren Grund für die Trennung erfuhr.

Ihre Charaktere hat Jackson Pearce meiner Meinung nach wunderbar hinbekommen. Ich mochte sie alle vom ersten Augenblick an, besonders Lawrence. Die Tiefgründigkeit, die ich bei der Handlung vermisste, ist bei den Figuren ebenfalls vorhanden, so dass die Oberflächlichkeit der Geschichte umso trauriger ist.
Die Kapitel werden abwechselnd aus Violas und Dschinns Sicht erzählt, so dass die Geschichte von zwei Seiten beleuchtet wird und der Leser immer über den Gefühlszustand der beiden informiert ist. Man bekommt genau mit, wie sich die Beziehung der beiden verändert und entwickelt.

Negativ aufgefallen ist mir noch, dass Viola, Dschinn und Co. anscheinend nicht „Ja“ sagen können. Stattdessen verwenden sie permanent den Ausdruck „Yeah“, ob er nun passt oder nicht.
„Ich liebe dich“
„Yeah.“
Bereits nach wenigen Seiten ging mir das furchtbar auf die Nerven und ich frage mich, was das Ganze überhaupt soll. Die Ausdrucksweise der Autorin ist ansonsten toll, aber dieses ständige, vielerorts völlig unpassende „Yeah“ macht sehr viel davon kaputt.

„Drei Wünsche hast du frei“ ist durchaus eine Geschichte mit großem Potenzial, an der Umsetzung hapert es meiner Meinung nach jedoch noch sehr. Aber aller Anfang ist schwer, und ich bin sicher, dass sich die Autorin noch verbessern und mögliche Schwachstellen ausgleichen kann. Man darf auf weitere Werke von ihr gespannt sein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.10.2010
Gefährliche Liebe / Die Tribute von Panem Bd.2 (6 Audio-CDs)
Collins, Suzanne

Gefährliche Liebe / Die Tribute von Panem Bd.2 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Katniss und Peeta ist etwas Unmögliches gelungen, etwas, das vor ihnen noch niemand geschafft hat: mit einer List haben sie zu zweit in der Arena überlebt und gingen beide als Sieger aus den Hungerspielen hervor. Nun winkt ihnen ein Leben im Wohlstand, doch die grausamen Ereignisse haben ihre Spuren hinterlassen. Und das Kapitol ist nicht gewillt, sich von Katniss vorführen und seine Autorität unterbinden zu lassen. Der Präsident setzt alles daran, das Mädchen zu brechen – wenn es sein muss, auf Leben und Tod.

Die Sprecherin:
Maria Koschny, geboren am 24. März 1981 in Berlin. Tochter der Synchronsprecherin und Schauspielerin Katharina Koschny. Maria Koschny lieh als Synchronsprecherin u.A. Jessica Biel, Lindsay Lohan und Christina Ricci ihre Stimme. Vielen dürfte sie als deutsche Stimme von Mischa Barton (Marissa Cooper in O.C. California) und Cote de Pablo (Ziva David in „Navy CIS“) bekannt sein.

Meine Meinung:
Nachdem mich das Hörbuch zu Teil eins „Tödliche Spiele“ sehr begeistert hat und Maria Koschny seitdem zu meinen absoluten Lieblingssprechern zählt, habe ich dem Erscheinen dieses Hörbuchs mit großer Erwartung und Ungeduld entgegen gefiebert. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch „Gefährliche Liebe“ ist eine überragende Lesung und ein riesengroßes Hörvergnügen. Maria Koschny gelingt es wieder, zu Katniss Everdeen, dem Mädchen, das in Flammen stand und das die Arena überlebte, zu werden. Und nicht nur das – sie nimmt den Hörer mit in die Arena. Noch deutlicher als beim ersten Teil hatte ich das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein, sie hautnah mitzuerleben. Ich habe mit Katniss gehofft, gefühlt, gelitten, die wenigen Glücksmomente mit ihr erlebt und mit ihr verzweifelt. Die Geschichte wurde lebendig für mich und dadurch fast unerträglich spannend. Obwohl ich das Buch schon kannte musste ich immer wieder Pausen einlegen weil ich die Spannung nicht mehr aushalten konnte. Aber die Pausen waren immer nur kurz weil ich mich dem Sog, den „Panem“ auf mich ausübt, nicht entziehen konnte.

Einziger Kritikpunkt ist wieder, dass die Lesung gekürzt ist und dieses mal (meiner Meinung nach) wichtige Stellen fehlen. Katniss´ Überlegungen bzgl. Distrikt 13 fehlen völlig, ebenso die Tatsache, dass das Kapitol bzw. die Spielmacher in der Arena Spotttölpel gegen die Tribute einsetzen. Diese Dinge wären in meinen Augen wichtig für die Handlung gewesen. Ansonsten gibt es aber nichts an diesem fantastischen Hörbuch auszusetzen. Mir fällt auch dieses Mal der Abschied von den Tributen und Panem schwer und ich kann es kaum erwarten, dass der dritte Teil im März 2011 erscheint.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.