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Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1057 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2023
Die Schule der fünf Türme / Ashwood Academy Bd.1
Müller, Karin

Die Schule der fünf Türme / Ashwood Academy Bd.1


ausgezeichnet

Fantastisches Abenteuer im Wald-Internat
Lenya muss mit ihrem Vater mal wieder umziehen, weil dieser einen neuen Hausmeister-Job in einem Internat angenommen hat. Mitten im Wald. Irgendwo im Nirgendwo. Nichtmal eine Homepage hat die Schule. Oder W-Lan! Und die Schulfächer klingen auch sehr merkwürdig. Lenyas Begeisterung hält sich in Grenzen, dennoch versucht sie, Freundschaften zu schließen, um nicht als völlige Außenseiterin dazustehen. Was zunächst gar nicht so einfach ist, Zicken und Cliquen scheint es wohl auch hier zu geben. Bis auf einmal alles magisch wird und Lenya sich eine völlig neue Welt offenbart.
Auch in ihrem neuen Roman versteht Karin Müller es, die verborgene Magie hinter der Wirklichkeit auf beeindruckende und spannende Weise zu enthüllen und die Potagonistin als wichtige Komponente damit in Verbindung zu bringen. Es macht regelrecht Spaß, mit Lenya nach und nach diese merkwürdig anmutende Schule zu erkunden mit Schlafsälen, die wie in die Natur hineingebaut scheinen. Und natürlich schwebt über allem ein Geheimnis, welches man mit Lenya gemeinsam enthüllen kann. Der Schreibstil ist bildhaft und unterhaltsam, die Handlung spannend und das Geheimnis überraschend. Freue mich bereits auf die Fortsetzung und kann das Buch allen jungen Fantasy-Fans empfehlen.

Bewertung vom 05.02.2023
Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
Rina, Lin

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi


ausgezeichnet

Humorvoll und spannend
Willkommen in der Royal University Library im Viktorianischen London. Es ist November 1890 und soeben ist ein Überseekoffer mitten durch die gläserne Kuppel hereingestürzt. Beeindruckender kann das Hauptrequisit dieses Krimis gar nicht in die Handlung treten, oder?
So aussergewöhnlich, wie der Koffer in die Erzählung purzelt, gestaltet sich dann auch tatsächlich der gesamte Roman. Angefangen beim Schreibstil: Die aufgeweckte Elisa erzählt in eigenen Worten, während Feinmechaniker Jamie hier und da per Fußnote seine Kommentare einbringt. Was mich diverse Male schmunzeln ließ, definitiv ein sehr unterhaltsamer Stil. Doch auch die Handlung selbst kann sich sehen lassen: Jamie und Elisa werden in das Geheimnis rund um den Koffer regelrecht hineingezogen und bekommen durch Freunde und Verwandte schon bald tatkräftige Unterstützung. Humor, Spannung, Gefahr und rätselhafte Geheimnisse bilden die Zutaten dieses überaus gelungenen Krimis und, ja, auch ein wenig Romantik darf nicht fehlen. Ich kann nur sagen: Lest es und überzeugt euch selbst!
Der Roman gehört zum Staubchronik-Universum der Autorin, kann allerdings problemlos ohne Vorkenntnis von Animant Crumbs Staubchronik gelesen werden.

Bewertung vom 05.02.2023
Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
McCurdy, Janelle

Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)


weniger gut

Flache Handlung, Logikfehler und fürchterliche Charaktere
Leider kann ich den Hype um dieses Buch in keinster Weise nachvollziehen. Zum Inhalt muss ich nicht viel sagen, da dieser ein simples Gut gegen Böse ist. Tatsächlich hat mich die sehr oberflächliche Handlung stark an den Aufbau eines Videospieles erinnert: laufen, kämpfen, laufen, Dinge einsammeln, kämpfen, regenerieren, laufen usw., das Fluchen zwischendurch nicht zu vergessen. Infos über Personen werden völlig ohne Bezug als Erinnerung in den Text geklatscht und Wissen über das Worldbuilding bekommt man als pseudo-wissenschaftliche Texte ohne wirkliche Erklärungen serviert. Wobei ein paar willkürlich zusammengesetzte Tier- und Pflanzennamen oder eine einfach nur farblich umgestaltete Flora von einem gekonnten Worldbuilding wirklich meilenweit entfernt sind.
Die Handlung ist, wie bereits erwähnt, oberflächlich und von Logikfehlern regelrecht durchsetzt. Gut und Böse werden klischeehaft simpel dargestellt. Bei der Vorstellung der Umbra, Schattenwesen aus der Schattenwelt, wird einfach behauptet, diese fänden es angeblich super, sich irgendwelchen Menschen zu unterwerfen statt frei zu leben - während die Umbra, die dies als Sklaverei verurteilen, regelrecht mundtot gemacht werden im Buch. So kann man sich Tierhaltung natürlich auch schön reden. Den Gipfel des Ganzen bietet Mia: Sie ist gehässig, egozentrisch, intolerant, jähzornig und lästert über alles und jeden (oder schlägt einfach mal grundlos zu), was ihre Eltern teilweise bereits vorleben, wenn man genau liest. Zudem ist sie kein Teamplayer, ist rücksichtslos und ihre Umbra lobhudeln sie zusätzlich noch, wie wahnsinnig toll sie doch sei. Tatsächlich ging sie mir einfach nur gewaltig auf die Nerven. Sorry.
Wer eine toughe, sympathische Protagonistin sowie ein spannendes Abenteuer in einer faszinierenden Fantasy-Welt ohne Klischees und Stereotypen sucht, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen.

Bewertung vom 05.02.2023
Der Zirkel / Johanna Böhm & Rasmus Falk Bd.1
Sachs, Leon

Der Zirkel / Johanna Böhm & Rasmus Falk Bd.1


ausgezeichnet

Spannend gestalteter Politthriller
Drei Mordopfer - und alle drei stehen in Verbindung mit Polizeischülerin Johanna Böhm. Diesen Zusammenhang hat auch Ex-Geheimdienstler Rasmus Falk erkannt - und steht eines abends vor ihrer Tür. An dieser Stelle ist der Klappentext schlichtweg falsch: Weder dringt er in ihre Wohnung ein noch bedroht er Johanna! Nach einigen Startschwierigkeiten rappeln die beiden sich vielmehr zu einem Ermittlerduo zusammen und decken einen brisanten politischen Plan auf. Wobei Johannas Vergangenheit eine nicht unwichtige Rolle spielt.
Mir hat der Thriller sehr gefallen, was sowohl an den beiden gut durchdachten Hauptcharakteren liegt als auch an dem Fall selbst, bei welchem ich beim Lesen mitermitteln und miträtseln konnte. Einige Rückblicke in die Vergangenheit von Johanna Böhm und Rasmus Falk werten den Fall ebenso auf wie die Erkenntnis, dass ein oder mehrere unerkannte Maulwürde an wichtigen Stellen sitzen und dafür sorgen, dass die beiden nicht wissen, wem sie wirklich trauen können.
Thematisch ist der Fall komplex gestaltet und könnte so oder so ähnlich wohl tatsächlich geschehen. Die Spannung ist gleichbleibend hoch und einige unerwartete Überraschungen tun ihr Übriges, damit es nicht langweilig wird. Freue mich schon auf einen hoffentlich nächsten Fall für die beiden.

Bewertung vom 05.02.2023
Abnehmen mit der HAWEI-Methode
Keuthage, Winfried

Abnehmen mit der HAWEI-Methode


ausgezeichnet

Simpel und effektiv - sehr empfehlenswert
Endlich ein Ernährungs-Ratgeber, welchen ich uneingeschränkt empfehlen kann!
Bereits beim Lesen der Grundlagen zur HAWEI-Methode (HAfer kombiniert mit EiWEIss) sowie den entsprechenden Hintergründen wird schnell deutlich, dass Herr Keuthage Übung darin hat, Wissen so zu vermitteln, dass jede Person es versteht. Alles ist verständlich formuliert, gut strukturiert und das Wichtigste farbig markiert zusammengefasst. Selbst die Anleitung zu den von ihm empfohlenen Hafertagen ist übersichtlich zum schnellen Nachschlagen in der hinteren Buchklappe abgebildet.
Zur Ernährungsumstellung selbst ist meine persönliche Meinung nach einem Monat HAWEI: Es ist relativ einfach umzusetzen, ich habe weder Heißhungerattacken noch ein Müdigkeitstief nach dem Essen, bin satt und fühl mich generell besser.
Neben den positiven Aspekten dieser Ernährungsumstellung sind zwei weitere Punkte erwähnenswert:
1. Die Grundzutaten wie z. B. Hafer, Haferflocken, Haferdrink und Magerquark sind leicht erhältlich, nur das neutrale Eiweißpulver (Whey) habe ich mir bestellen müssen, in den Läden gab es nur Pulver mit Geschmack. Ansonsten bekommt man im Buch eine Anleitung, wie sich Hafermehl, Haferdrink und Hafersahne leicht aus Haferflocken selbst herstellen lassen.
2. Die Beispielrezepte im Buch sind leicht nachzukochen, benötigen keine exotischen Zutaten, sind meist durch vorgeschlagene Varianten abwandelbar (auch in vegetarisch, vegan, glutenfrei), machen satt - und schmecken!

Bewertung vom 15.01.2023
Amari und das Spiel der Magier / Amari Bd.2
Alston, B. B.

Amari und das Spiel der Magier / Amari Bd.2


ausgezeichnet

Kein Wesen ist ein UnWesen
Nach dem ersten Band der toughen Magierin Amari hab ich mir so sehr gewünscht, eine Fortsetzung lesen zu können. Nun ist es soweit und der zweite Band steht dem ersten in nichts nach. Nach einem mysteriösen Anschlag auf die magische Führungselite werden pauschal alle als UnWesen definierte gnadenlos verfolgt. Auch Amari als Magierin soll für etwas bestraft werden, was sie gar nicht begangen hat. Zwar gibt es Menschen, die weiterhin zu ihr halten und mittels Social Media Amari Rückhalt bieten können, doch wer auch immer hinter den Plänen steckt, sitzt am längeren Hebel. Und zu allem Übel wird sie von der geheimen Magierallianz zum gefährlichen Spiel der Magier herausgefordert, während Amari verzweifelt versucht, ihren Bruder Quinton aus dem Fluchkoma zu befreien.
Amari ist einfach der Knaller, da kann ihr noch so übel mitgespielt werden, sie behält stets das Herz am rechten Fleck, ohne überperfekt oder unrealistisch zu wirken. Es ist eine regelrechte Freude, mit Amari mitzufiebern, Abenteuer zu bestehen oder mit ihr mitzuleiden. Auch die Familienmitglieder der van Helsings spielen neben Amaris besten Freunden wieder eine wichtige Rolle und Amari muss sich entscheiden, wem sie von ihnen trauen kann. Neben den sprechenden Aufzügen darf man im zweiten Band weitere magische Abteilungen kennenlernen ebenso wie magische Wesen und deren Eigenarten, von megagefährlich bis meganiedlich. Sehr gut gefiel mir auch die Dynamik zwischen den Kindern, von denen sich einige gegen die Ungerechtigkeit stark machen, während andere sich auf die Seite der Mitläufer schlagen. Diese Situation ist sehr gut dargestellt und lässt sich aus Amaris Sicht gut nachempfinden. Wortwitz, fantastische Ideen sowie natürlich die sympathische Amari machen auch Band 2 zu einem fantastischen Leseerlebnis.

Bewertung vom 15.01.2023
Shi Yu
Morosinotto, Davide

Shi Yu


ausgezeichnet

Martial Arts Piratin
Spannend erzählt der Autor vom Leben der Chinesin Shi Yu, welche als junge Waise mit den höheren Kampfkünsten in Berührung kommt und über Umwege zur Befehlshaberin der größten Piratenflotte der chinesichen Meere wird, angelehnt an die einstige Piratin Zheng Yisao.
Durch einen Zufall lernt Shi Yu den Wushu der Luft und des Wassers, eine alte Kampfkunst früherer Piraten, welche stark an Martial Arts Filme erinnert, in denen die Kämpfenden Wände hoch laufen und meterweit durch die Luft fliegen können. Über Umwege wird aus der einstigen Bediensteten einer Schenke eine junge Piratin, deren Mut sie schon bald zu einer erfolgreichen Anführerin werden lässt. Mächtige Gegner, Verrat und Misstrauen begleiten sie auf ihrem Weg, welcher nicht selten steinig ist. Tatsächlich gibt es auch einige grauenvolle Momente in ihrem Leben, welche stets jugendgerecht bleiben und ich als äusserst bewegend empfand. Bewundernswert sind Shi Yus Kampfeswille, ihr Mut und ihr Durchhaltevermögen. Ihre besonderen Kampfkunst-Fähigkeiten wirken manches Mal etwas fantastisch, verleihen dem Ganzen allerdings auch das gewisse Etwas. Trotz einiger von mir empfundenen Längen sehr genial, für Jugendliche sowie für Erwachsene.

Bewertung vom 15.01.2023
Dreivierteltot
Stein, Christina

Dreivierteltot


sehr gut

Was ist wahr, was nicht?
Wanderurlaub auf dem schottischen West Highland Way - Kims Belohnung fürs bestandene Abi. Auch Sky ist dort mit seinem Hund unterwegs, die beiden begegnen sich hin und wieder. Flirtet er etwa mit ihr? Dabei ist sie doch mit ihrem Freund unterwegs, der sie nur leider ständig alleine lässt. Und auch die anderen tuscheln hinter Kims Rücken über sie, aber das ist ihr egal. Bis sie plötzlich eine Leiche entdeckt, die ansonsten niemand gesehen haben will. Spielt hier irgendjemand ein böses Spiel mit Kim?
Dreivierteltot ist ein spannender Jugendthriller, bei dem längst nicht alles so ist, wie es zunächst scheint. Denn dass irgendwas nicht stimmt, wird einem schnell klar. Doch was und warum kommt erst so nach und nach ans Licht, für die Leser evtl etwas früher als für Sky und Kim, bis es fast zu spät ist und lebensgefährlich wird.
Geschickt platziert die Autorin ihre Hinweise wie Puzzleteile, welche leider nicht immer ineinander greifen und weiterhin rätselhafte Lücken hinterlassen, die zu Spekulationen verleiten. Und es macht tatsächlich Spaß, mitzurätseln und mitzufiebern, was hinter dem Ganzen stecken könnte. Definitiv ein Buch, welches man so schnell nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Bewertung vom 15.01.2023
Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2
Seeck, Max

Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2


gut

Komplexer Fall, diesmal mit anstrengenden Ermittlern
Teufelsnetz ist der zweite Band über Helsinkis Ermittlerin Jessica Niemi, lässt sich jedoch problemlos ohne Vorkenntnis lesen. Diesmal beginnt es damit, dass zwei Social Media Influencer vermisst werden, wobei zunächst nicht klar ist, ob dies nur ein Werbegag der beiden sein könnte. Nachdem eine als Manga-Schulmädchen verkleidete tote Frau Parallelen zu den Mangabildern in der Wohnung der vermissten Bloggerin vermuten lässt, werden die Ermittlungen weiter ausgedehnt.
Der Fall selbst gestaltet sich als angenehm komplex und bleibt durch Perspektivenwechsel abwechslungsreich. Nervig wurde jedoch schnell die neue Chefin des Ermittlerteams, deren Charakter der Autor als stutenbissig und somit unnötig unprofessionell gestaltete. Da fragte ich mich, was das sollte, eine Frau in der Position wird wohl kaum absichtlich die Ermittlungen wegen persönlicher Differenzen gefährden, was sie auf Wunsch des Autors leider tat. Ebenso war diesmal auffällig, wie häufig die Personen alles mögliche mit Sex in Verbindung brachten, Sticheleien, Andeutungen, Gedanken... sehr pubertär, als müssten da irgendwelche Defizite kompensiert werden. Das war sehr schade, da der Fall an sich doch knallhart war, wenn auch stellenweise etwas überzogen. Aber durch diese Stutenbissigkeit im Team und die pubertäten Witzchen nahm sich der Thriller wiederholt selbst den Wind aus den Segeln.

Bewertung vom 15.01.2023
Die Macht des Täters / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.2
Strobel, Arno

Die Macht des Täters / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.2


ausgezeichnet

Die Unschuld eines Schuldigen
Der zweite brisante Fall für Fallanalytiker und Ex-Polizist Max Bischoff wirkt auf den ersten Blick eindeutig: Der Neffe einer Polizistin soll sich nach einer Bluttat selbst umgebracht haben. An dem Selbstmord bestehen keine Zweifel, doch die Frau besteht darauf, dass ihr Neffe trotz belastender Beweise nicht der Mörder des Opfers gewesen sei. Interessant wird es für Max Bischoff, als ein weiterer Mord eine auffällige Parallele zu der Tat aufweist, dessen mutmaßlicher Täter sich umgebracht hat. Doch zunächst muss Max die neue Polizeirätin Eslem Keskin davon überzeugen, in dem Fall mitermitteln zu dürfen, nachdem sie seine Einmischung in die Polizeiarbeit bei Amtsantritt aufs Heftigste kritisiert hat.
Auch diesmal ist der Schreibstil des Autors ein großes Plus: Zügig geht es voran, der Autor hält sich nicht mit unnötigen Details oder Dialogen auf. Widersprüche bei den Aussagen der Freunde des ersten mutmaßlichen Täters wecken ebenso die Neugier wie das Problem Bischoffs, mit Eslem Keskin auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Als gelungenes Extra sei noch ein weiterer Spezialist erwähnt, welcher im Laufe der Ermittlungen hinzugezogen wird und hoffentlich nicht das letzte Mal dabei war. Die Auflösung war etwas aussergewöhnlich, der Weg dahin sehr lesenswert!