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Bewertungen
Insgesamt 612 BewertungenBewertung vom 04.01.2017 | ||
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Weil ich Layken liebe / Will und Layken Bd.1 Der Staat Michigan zeigte sich den neuen Einwohnern von seiner typischen Seite - mitten im September schneite es. Die Icherzählerin Layken (Lake), ihre Mutter und ihr kleiner Bruder ziehen nach dem Tod des Vaters nach Ypsilanti/Michigan. So ungerührt, wie Layken den Möbeltransporter in die Einfahrt des neuen Hauses rangiert, glaubt man kaum, dass sie gerade erst 18 geworden ist. Im Haus gegenüber wohnt Will, der auf magische Weise immer gerade auftaucht, wenn seinen neuen Nachbarn Hilfe guttut. Layken und Will verlieben sich auf den ersten Blick ineinander. Doch diese Liebe darf es nicht geben, jedenfalls nicht zu diesem Zeitpunkt. Will ist ein begeisterter Poetry-Slammer, der mit ebenso großer Begeisterung andere für den öffentlichen Auftritt begeistern kann. Der Club, in dem die Slammer sich regelmäßig treffen, wird für Layken der Ort sein, an dem sie ihrer Trauer und ihrer Wut über die verbotene Liebe Ausdruck verleihen wird, in einem Ausmaß, das sie zu Beginn der Geschichte zum Glück noch nicht ahnen kann. Layken darf aus der Rolle der vernünftigen und beherrschten älteren Schwester ausbrechen und als ganz normale Jugendliche ihrem Schicksal grollen. |
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Bewertung vom 04.01.2017 | ||
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Arnold hat sein Leben als Lehrer hinter sich gelassen und lebt in einer einsamen Berghütte. Hütte, Grundstück und komplett ausgestatteten Haushalt hat er von den Vorbesitzern gekauft. Obwohl er mitten in einem Urlaubsgebiet lebt, hat der Mann dafür gesorgt, dass Besucher nicht mit dem Auto bis an seine Hütte heranfahren können. Arnolds Verbindungen zur Welt sind nicht vollständig gekappt, er hebt regelmäßig Geld ab und kauft im nächsten Ort ein. In einem anderen Leben vor diesem hatte Arnold einen Beruf, eine Frau und einen Sohn, der in den Krieg gezogen war. Verschachtelte Rückblenden führen in dieses Leben, als Chris den Krieg anderer Leute gegen Männer mit Bärten führte und alle drei Familienmitglieder die Tage zählten bis zum Ende des Einsatzes. |
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Bewertung vom 04.01.2017 | ||
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Wann hab ich eigentlich genug? Der junge Mann auf dem Titelbild hat sich klar übernommen. Seine Spielzeugbox mit Inhalt ist größer als er, aus seinen Hosentaschen quellen Süßigkeiten hervor, für die er keine Hand mehr frei hat. In Dagmar Geislers Buch zur emotionalen Entwicklung und zur Suchtprävention geht es um das Habenwollen und um Grenzen des Konsums. Die unterschiedlichsten Kinder und ihre großen und kleinen Süchte sind hier versammelt. Lisa mag gern Weingummi - über Lisas Gesichtsausdruck beim lustvollen Zermatschen farbiger Gummitiere kann man nur verständnisvoll grinsen. Doch wie viel Naschen ist normal? Wird Lisa nach zwölf Gummibärchen schlecht oder nachdem sie eine ganze Tüte geleert hat? Lisas nach der Gummibärchen-Orgie gelb verfärbtes Gesicht erweckt eher Mitleid beim Betrachter. Emma dagegen merkt beim Tauchen genau, wann Schluss ist. Sie kann unter Wasser bleiben, bis sie bis 20 gezählt hat, selten bis 23. Tim sammelt Hasen in Fussballtrikots. Einen Hasen wird jedes Kind lieben und umsorgen. Na gut, auch eine Hasen-Mannschaft. Aber wo wird Tim schlafen und spielen, wenn er ständig neue Hasen bekommt? Lilly mag Glitzerkram. Lilly braucht dringend noch ein Schmuckstück - und noch eins ... Von Paul können wir lernen, dass andere Menschen und auch Tiere Grenzen setzen. Wie gut für Paul, dass die meisten Erwachsenen respektieren, wenn ein Kind nicht abgeküsst werden möchte ... |
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Bewertung vom 04.01.2017 | ||
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Marnie und Nelly haben ihren toten Vater im Garten vergraben und die Leiche ihrer Mutter versteckt. Damit das Jugendamt nicht auf die beiden allein lebenden Jugendlichen aufmerksam wird, müssen sie den Tod der Eltern verheimlichen und nach außen ein möglichst normales Leben inszenieren. Beide Mädchen waren schon einmal im Heim. Vor einer Wiederholung dieser Erfahrung will Marnie die jüngere Nelly dringend schützen. Marnie musste schon als kleines Mädchen die Hausarbeit erledigen und ihre jüngere Schwester betreuen. Da die Mädchen schon immer von den Eltern vernachlässigt wurden, wird es kaum auffallen, wenn die "Totalausfälle" von Eltern angeblich verreist sind. Izzy und Gene haben gesoffen, gekifft, das Haus vermüllt. Mindestens eine der Töchter wurde sexuell missbraucht. Vermutlich würde die Scheinwelt der Schwestern schon bald entdeckt, wenn nicht der Nachbar Lennie die Mädchen versorgen würde. Lennie ist alt und nach dem Tod seines Lebenspartners einsam. Er geht darin auf, für die Mädchen zu kochen und ihnen ein schönes Zuhause zu schaffen. |
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Bewertung vom 04.01.2017 | ||
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Die Toten von Contrada Brunelli Die beiden Frauen, die den toten Aldo Manfredini finden, heißen Brunelli, wie ihr Heimatort. Der Weiler auf einer von Bergen umstandenen Hochebene nördlich von Verona wird von wenigen alten Leuten bewohnt und hat weder Radio- noch Fernsehempfang. Im Winter steigt die Sonne wochenlang nicht über die Berggipfel. Hier oben braucht man noch Heilige, die vor Schlangen, Blitz und Hagel schützen. Und natürlich kann alles Böse nur von außerhalb des Dorfes kommen. So schräg, wie Umberto Matino seine Protagonisten schildert, traut man ihnen ohne jeden Zweifel zu, wegen einer zerstörten Tomatenpflanze ihren Nachbarn zu ermorden. Aldo hatte seinen Posten als Anästhesist in Padua aufgegeben und in Brunelli einen Steinhaufen "mit beiliegendem Gestrüpp" gekauft. Gefunden hatte er den geradezu altertümlich ruhigen Ort während einer Wanderung auf der Suche nach Mineralien. Aldo freundete sich mit Pietro an, der Aldos Interesse an Mineralien teilte und sich intensiv mit der lokalen Geschichte befasst hatte. Als Aussteiger an ein Grundstück in dem abgelegenen Nest zu kommen, erwies sich als harte Prüfung für Aldo. Selbst Dorfbewohner, die längst fortgezogen waren, hingen noch immer an ihren allmählich verfallenden Häusern und weigerten sich zu verkaufen. Aldo erfährt, dass in der Region früher Edelmetalle abgebaut wurden. Das hartnäckige Hängen an der Heimat, die einst von den Zimbern besiedelt war, könnte also handfeste finanzielle Motive haben. |
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Bewertung vom 04.01.2017 | ||
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Obwohl mir "Sommer in Maine" nicht gefallen hat, habe ich mich von den Stichworten 'de Beers' (südafrikanisches Diamanten-Monopol) und 'alleinstehende berufstätige Frau im Jahr 1947' von Courtney Sullivans zweitem Gesellschaftsroman einfangen lassen. Fünf durch einen klassischen Diamant-Verlobungsring sehr lose miteinander verknüpfte Handlungsstränge spielen zwischen 1947 und der Gegenwart. Auf den Roman neugierig gemacht hat mich die Figur der Frances Gerety, Texterin des Werbeslogans "Diamonds are forever", die sich bewusst für ihre Karriere und gegen Heirat und Kinder entschied und damit Staub in der männlich geprägten Werbebranche aufwirbelte. Der Traum von verschwenderischen Märchenhochzeiten und kostspieligen Verlobungsringen steht bei Sullivan stellvertretend für Beziehungen, die in erster Linie gesellschaftlichen Konventionen genügen und die Träume der Eltern des Paares erfüllen sollen, anstatt das Hochzeitspaar selbst glücklich zu machen. Kate, die diese und andere Konventionen ablehnt und intensiv an ihrer Partnerbeziehung arbeitet, ahnt als einzige Figur, dass die Diamantenkäufe der amerikanischen Nachkriegsgeneration die Kassen des de Beers-Konzerns füllten und damit das südafrikanische Apartheidssystem stützten. Eine geplante Märchenhochzeit wird zwischen Kates Cousin Jeff und seinem Partner stattfinden. Kate muss während der Hochzeitsvorbereitungen zu ihrer großen Enttäuschung erkennen, dass sich trotz ihrer betont klischeefreien Erziehung in der folgenden Generation nichts geändert hat und kleine Mädchen noch immer mit Schmuck und schönen Kleidern zu beeindrucken sind. Evelyn und Gerald setzen überholte Konventionen fort, indem sie von ihrem Sohn erwarten, dass er seine Eltern durch Heirat und Familiengründung glücklich zu machen hätte. Der Handlungsstrang um Evelyn und Gerald spielt in den 70ern, als eine Scheidung oder Trennung - im geschilderten katholischen Umfeld - eine gesellschaftliche Katastrophe gewesen sein muss. Delphine aus Paris verliebt sich während des Verkaufs einer Stradivari in ihrem Geschäft in einen zwanzig Jahre jüngeren amerikanischen Musiker. James und Sheila, deren Lebensumstände von allen Paaren auf mich am realistischsten wirkten, kämpfen täglich ums Überleben, weil James mit einer 50-Stunden-Woche als Rettungssanitäter seine Familie kaum ernähren kann. Frances Geretys Schicksal (das mich am stärksten interessierte) bildet leider nur den Rahmen und wird nicht vertieft. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 04.01.2017 | ||
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Es ist das Leiden anderer, das uns zugrunde richtet ... (S. 343) wird Ruths Fazit am Ende ihres Lebenswegs sein. Die alte Dame, die nach einem Sturz schwer verletzt ins Krankenhaus von Sydney eingeliefert wird, hat ein bewegtes Leben hinter sich. Nach ihrer Entlassung aus fünfjähriger Haft wegen Landesverrats in Nazi-Deutschland musste sie sofort emigrieren. Kurz vor dem Unfall hat ihr Neurologe Ruth Wesemann mit der Diagnose beginnende Demenz konfrontiert. Sie selbst erlebt ihr Gedächtnis als besser als je zuvor. Mediziner würden Ruths lebendige Erinnerungen an Ereignisse vor 65 Jahren dagegen als Beleg für ihre nachlassende geistige Leistungsfähigkeit sehen. Ruths Erinnerungen werden mit fortschreitender Demenz oder mit ihrem Tod endgültig verloren sein. Teilen kann sie sie mit niemandem, zu fremd wirkt das Geschehen auf ihre australischen Bekannten. Im Krankenhaus besteht die Gefahr, dass Ruths Assoziationen als Beleg für eine Psychose gesehen werden. Ein Schatten im Türrahmen, ein klapperndes Schlüsselbund bringen Ruth in Gedanken zurück ins Berlin des Jahres 1933 und in die Zeit ihres Exils in London. Ruth lebte dort zusammen mit ihrem Mann Hans Wesemann (1895-1971) und ihrer älteren Cousine Dora Fabian, der Sekretärin Ernst Tollers (1893-1933). Im Londoner Exil werden bekannte Persönlichkeiten zu Niemanden aus der Provinz, denen man wie Kindern beibringt, wie sie sich in der fremden Kultur zu benehmen haben. Das Ehepaar Wesemann wird von Ruths wohlhabendem Vater finanziell unterstützt und gehört zu einer sozialistischen Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus. Zwar ist ihnen die Flucht aus Deutschland gelungen, damit sind sie jedoch noch lange nicht in Sicherheit vor ihren Verfolgern. Die Notgemeinschaft im Exil lässt Ruth einsehen, dass man selbst seinem Nächsten in unruhigen Zeiten besser nicht vertraut. Später wird sich herausstellen, dass Wesemann ein Gestapo-Spitzel war. |
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Bewertung vom 04.01.2017 | ||
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Das Krokodil / Inspektor Lojacono Bd.1 Pathetisch 0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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