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Bewertungen
Insgesamt 374 BewertungenBewertung vom 02.03.2023 | ||
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Die Lepsius-Expedition nach Ägypten in den Jahren 1842-45 war eine der großen Pioniertaten der Ägyptologie und setzte neue Maßstäbe in der archäologischen Dokumentation. Mit bis dahin unerreichter Präzision wurden die antiken Baudenkmäler messtechnisch aufgenommen und zeichnerisch festgehalten. Lepsius drang mit seinem Team dabei bis weit nach Oberägypten und zum Blauen Nil vor. Die Ausrüstung, sowohl finanziell als auch technisch, war für die damalige Zeit überragend (auch wenn Lepsius immer wieder um Geld betteln musste) und es ist sicher kein Zufall, dass alle sechs Teilnehmer gesund und wohlbehalten in die Heimat zurückkehrten. Nur der Gipsformer Franke wurde wegen Fehlverhaltens frühzeitig zurückgeschickt. |
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Bewertung vom 22.02.2023 | ||
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'Wer hier hundert Augen hätte . . .' Georg Gustav Erbkam war Architekt und Zeichner der legendären Lepsius-Expedition nach Ägypten in den Jahren 1842-45. Anders als der Expeditionsleiter führte Erbkam ein echtes Tagebuch, das kürzlich sehr sorgfältig editiert wurde und in dem die Kommentatorin seine Reisebriefe oft als Querreferenzen zitiert. Während das Tagebuch als Gedächtnisstütze die zahlreichen Eindrücke in gestraffter Form, dafür aber ganz unmittelbar und ungefiltert wiedergibt, sind die Briefe an Familienangehörige und Freunde in der fernen Heimat gerichtet. Sie sind stilistisch bewusst literarischer gehalten, geben anschaulich die Atmosphäre wieder und beschreiben ganz gezielt Alltägliches, das im Tagebuch (eben weil es alltäglich war) höchstens am Rande erwähnt wird. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 21.02.2023 | ||
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Der Doktor und das liebe Vieh - Staffel 3 In der dritten Staffel rückt der Krieg mit Deutschland immer näher und James steht im Konflikt, ob er sich freiwillig zum Militär meldet oder als Tierarzt in der Heimat dient. Tristan wandelt auf Freiersfüßen, während Siegfried mit seiner Entscheidung hadert, James zum Teilhaber gemacht und damit einen Teil der Kontrolle abgegeben zu haben. Eine große Rolle bekommt auch Mrs. Hall, die die Beziehung zu ihrem entfremdeten Sohn zu reparieren sucht. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 20.02.2023 | ||
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Professionell in ETFs investieren ETFs sind bei Anlegern beliebt, weil man kostengünstig in den „Markt“ investiert. Der überwiegende Anteil der ETFs bildet 1:1 einen existierenden Index wie den MSCI World ab. Hinter einigen ETFs verbirgt sich aber mehr. Sie stellen eine moderne Verpackungsform dar, um unterschiedliche Anlageklassen und Strategien investierbar zu machen und sind somit nicht auf die Nachbildung von Indizes beschränkt, wie Michael Huber in seinem Buch erläutert. Er analysiert Replikationsmethoden, gibt Einblicke in den Handel mit ETFs und zeigt, nach welchen Kriterien ETFs ausgewählt werden können. Huber richtet sich mit seinem Hintergrund- und Detailwissen vor allem an ambitionierte Privatanleger und professionelle (institutionelle) Investoren, grundlegende Begrifflichkeiten sollten dem Leser daher bekannt sein. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 19.02.2023 | ||
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Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (Band 5) Swann hat Odette geheiratet und sich damit ins gesellschaftliche Abseits gestellt. Die Bühne des Hochadels, auf der er einst meisterhaft brillierte, bleibt ihm fortan verschlossen, was ihn selber äußerlich kalt lässt, seine Frau jedoch zu strategischer Höchstleistung anspornt: Odette gelingt es innerhalb kurzer Zeit, sich eigene Kreise zu erschließen, die zwar unter dem Stand ihres Mannes, aber weit über ihrem eigenen stehen. Wie ein Schachspieler setzt sie bestehende Kontakte ein, um neue zu knüpfen, nutzt Mund-zu-Mund-Propaganda, um sich interessant zu machen und Bedürfnisse bei anderen zu wecken. |
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Bewertung vom 17.02.2023 | ||
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Wer möchte nicht gerne das ganze Jahr aus seinem eigenen Garten leben? Angesichts der Lebensmittelinflation ist das mittlerweile eine lohnende Sache geworden. Die Autorinnen von „365 Tage Selbstversorgung“ vermitteln das grundlegende Gartenwissen in kurzen Kapiteln zu allen wichtigen Aktivitäten rund um das Gartenjahr, das gleichzeitig das wesentliche Strukturelement ist. Das fängt an mit den Gartengeräten, geht über die Bodenvorbereitung, Anzucht und Beetpflege bis zur Ernte. Außerdem gibt es noch viele Spezialkapitel zu Sonderthemen, wie z. B. Imkern, Saatgutgewinnung, Balkongärten oder Hochbeete. Die Informationen sind grundlegend und bleiben z. T. sehr an der Oberfläche, was auch mein wichtigster Kritikpunkt ist. Man kann auf vier Seiten aus einem Laien keinen Imker machen – und dann darf man auf so ein Kapitel gerne verzichten. Es gibt auch beispielsweise nirgendwo eine Berechnungsgrundlage, wie groß ein Selbstversorgerbeet eigentlich sein muss. Die Tabelle auf S. 14 gibt lediglich für 15 Gemüsearten einen „Ertrag im Garten“ an, wobei völlig unklar ist, auf welche Anbaufläche und welche Kulturfolgen sich die Zahlen beziehen. Es gibt auch kaum weiterführende Informationen zu einzelnen Gemüsekulturen, selten zu wachstumshemmenden Kombinationen, Kulturanforderungen oder besonderen Anfälligkeiten für Krankheiten. Die kurzen „Exkurse“ z. B. zu Tomaten gehen über das absolut Grundlegende nicht hinaus und erwähnen weder typische Krankheiten, noch wie man sie verhindert. Zu anderen Kulturen wie z. B. Kartoffeln sind dagegen die Informationen über das ganze Buch verteilt. |
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Bewertung vom 16.02.2023 | ||
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Blitzlichter. Aus den Tagebüchern der Brüder Goncourt Jules und Edmond de Goncourt schrieben seit 1851 gemeinsam Tagebuch, so wie sie auch ihre Romane gemeinsam verfassten. Nach Jules Tod 1870 führte Edmond die Arbeit alleine fort. |
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Bewertung vom 12.02.2023 | ||
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Wir machen uns im dicht besiedelten Deutschland keine Vorstellung davon, wie leer die USA sind. Dort gibt es riesige Landstriche, durch die sich einsame Straßen ziehen, auf denen kaum Verkehr herrscht. Im Abstand von Stunden oder Tagen begegnet man einer einsamen Farm in einsamer Lage, so isoliert wie eine Forschungsstation auf dem Mars. |
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Bewertung vom 11.02.2023 | ||
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Das Dschungelbuch 1 & 2 (2022) Rudyard Kipling erhielt als (bis heute!) jüngster Autor und als erster britischer Schriftsteller überhaupt 1907 den Literatur-Nobelpreis. In der Laudatio wurde sein Dschungelbuch als eines von nur zwei Werken namentlich erwähnt und das mag ein erster Hinweis sein, dass Moglis Geschichte kein reines Kinderbuch ist, auch wenn es als solches konzipiert war. Und mit dem gleichnamigen Disneyfilm hat es, bis auf die wesentlichen Charaktere, kaum etwas zu tun. Kipling hatte nichts übrig für honigsüßen Kitsch und seine Dschungelrealität ist oftmals reichlich düster und zeitweilig sogar brutal. Schir Khan kommt im Original nicht mit dem Leben davon und Mogli wird von seinem Rudel ausgestoßen und muss deshalb in die Welt der Menschen zurückkehren. Der Dschungel ist kein heiteres Paradies, in dem einem die Früchte in den Mund wachsen, sondern eine gefährliche Welt, in der man entweder frisst oder gefressen wird. Über allem steht das Gesetz des Dschungels und nur wer sich daran hält, überlebt. Letztlich stirbt Schir Khan, weil er dieses Gesetz missachtet. |
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