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Benutzername: 
Wuschel
Wohnort: 
Nußloch

Bewertungen

Insgesamt 397 Bewertungen
Bewertung vom 03.02.2020
Vicious - Das Böse in uns / Vicious & Vengeful Bd.1 (eBook, ePUB)
Schwab, V. E.

Vicious - Das Böse in uns / Vicious & Vengeful Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Hoch gelobt und stark präsent in den sozialen Medien, ist das neue Buch von V. E. Schwab. Für mich war es das erste Buch der Autorin und ihr Schreibstil konnte mich ganz klar abholen. Das Buch habe ich recht schnell weg gelesen. Doch schließe ich mich der Begeisterung an? Ich denke nicht. Zwar war es ein recht außergewöhnliches Leseerlebnis, was die Geschichte selbst anging, und die Zeichnung der Charaktere, eine psychopatischer veranlagt als die andere, aber dennoch gab es für mich einige Punkte, bei denen ich mit den Augen rollte.

Wie gesagt, der Schreibstil war sehr schön zu lesen und recht bildhaft. Protagonisten gibt es im üblichen Sinne nicht, denn irgendwie sind alle Antagonisten. Gefühlt gab es weder Gut noch Böse, aber irgendwie war es doch da; es hatte etwas von einer Grauzone, die man nicht richtig definieren kann. Die verschiedenen Zeitstränge sind gut gestaltet und durch die kurzen Kapitel hat man oft den Gedanken: "Eins geht noch". Ich bin auf jeden Fall auf den Ausgang der Geschichte gespannt und fiebere dem zweiten Band entgegen, denn trotz der Schwächen möchte ich es natürlich wissen. Die Idee der Erschaffung von "Supehelden" und wie diese im Buch umgesetzt ist gefällt mir besonders gut. Schon allein, dass ein Mensch sich über sowas Gedanken macht, und diese auf so düstere Art zu Papier bringt, finde ich absolut bewundernswert.

Was mich persönlich störte, waren die gefühlten Wiederholungen. Ich kann verstehen, wenn ein Autor gewisse Dinge gern einmal mehr erwähnt, damit es sich beim Leser einprägt, aber Frau Schwab meinte es irgendwie doch etwas zu gut, zumindest mit mir. Auch wenn die Geschichte doch sehr extraordinär war, so bin ich der Meinung, dass sie einfach mehr Potential gehabt hätte. Sie war gut, aber hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. Außerdem fand ich es schade, dass entweder ein offensichtlicher Fehler beim Übersetzten übersehen wurde oder dieser dadurch entstand. Lange habe ich überlegt, ob ich auf diese Szene näher eingehen soll, mich aber dagegen entschieden, da ich mir persönlich nicht sicher bin, ob ich einfach inzwischen aufmerksamer lese, oder (und das hoffe ich nicht) diese Fehler einfach immer häufiger auftreten.

Fazit:

Grandiose Idee, sehr schön zu lesen, aber hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen, denn dafür war sie dann doch einfach nicht extraordinär genug.

Bewertung vom 29.01.2020
Goldene Flammen / Legenden der Grisha Bd.1 (eBook, ePUB)
Bardugo, Leigh

Goldene Flammen / Legenden der Grisha Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Mein erster Eindruck war: "Äh, ok?!"
Denn ehrlich gesagt war ich etwas überrascht, dass dieses Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist. Selbstverständlich war das überhaupt nicht schlimm, nur etwas ungewohnt, wenn man die anderen Bücher der Autorin zuerst gelesen hat.
Mein zweiter Eindruck war dann: "Hui, fluffig!"
Ich hätte nicht gedacht, dass Leigh Bardugo auch leicht kann. Die Seiten flogen dahin und Fragen hatte ich keine. Es war spannend, die Romanze wirklich subtil und endlich einmal ein Buch aus dem GrishaVerse, bei dem mich nicht hundert Fragezeichen auf den ersten Seiten begleiteten. Ach, das klingt böse, so ist es aber gar nicht gemeint. Ich war wirklich begeistert.

Der Schreibstil war verhältnismäßig sehr einfach gehalten, tendenziell für jüngere Leser. Der Fokus lag ganz auf Alina, die plötzlich feststellt, dass sie eine Grisha ist. Eigentlich stellen das andere fest, aber das tut wenig zur Sache. An dieser Stelle beginnt die Reise erst richtig. Für mich war der erste Band, obwohl ich durch "King of Scars" schon ein wenig gespoilert wurde, sehr interessant und spannend, denn all die Dinge, bei denen ich zuvor die Stirn gerunzelt habe, wurden wunderbar erklärt, da Alina selbst keine Ahnung hatte und alles erst lernen musste. Die Romanze, von der alle reden, ist wirklich nicht nennenswert.

Malyen, der Kindheitsfreund, der trieb mich schier in den Wahnsinn. Zum einen wird er im Buch "Mal" genannt und zum anderen, weil es einfach eine ganz fürchterliche Charaktere ist. Ich hab keine Ahnung was sich die Autorin beim Schreiben dieser Szenen gedacht hat, aber viel kann es nicht gewesen sein. Ich mag ihn einfach nicht, belassen wir es mal dabei und die Abkürzung seines Namens fand ich ganz grausam, denn auf einmal stand mit im Satz "Mal". Klingt jetzt erst mal harmlos so aus dem Kontext gerissen, aber beim Lesen war das Mal gar nicht so lustig.

Genug gelästert. Den restlichen Aufbau der Geschichte sowie die Charaktere fand ich einfach genial. Genya war grandios und Zoja, nun, die muss sich erst noch entwickeln. Wobei ich hier hoffe, dass sie noch eine weitere Rolle in der Trilogie bekommt, wovon ich jedoch stark ausgehe (Stichwort: KoS!). Mit dem Ende des Bandes hätte ich überhaupt nicht gerechnet, was es für mich noch spannender macht, denn ich habe so gar keine Ahnung was mich in Band zwei erwarten könnte - abgesehen von dem was der Klappentext verrät - und deswegen wird er jetzt direkt noch gelesen!

Fazit:

Gelungener Start in die Welt der Grisha, mit vielen Erklärungen und toll gezeichneten Charakteren.

Bewertung vom 17.01.2020
Architekt des Bösen
Gerling, V. S.

Architekt des Bösen


gut

Dieses Buch hat mir wieder gezeigt, dass ich doch um einiges kritischer lese als noch vor einiger Zeit. Denn obwohl der Schlagabtausch der beiden Ermittler wieder sehr erfrischend und unterhaltsam war, fand ich klare Kritikpunkte; dazu gleich mehr. Was ich etwas schade fand, dass Helen und Nicolas erst sehr spät ins Spiel kommen. Dies macht natürlich Sinn, so wie die Geschichte aufgebaut ist, aber ich wollte es mal erwähnt haben. Obwohl es wieder kleine und größere Sticheleien seitens und unter den "Ermittlern" gab, die ja nun in der privaten Wirtschaft tätig sind, war dieser Band doch um einiges ernster als die Vorgänger. Was ich nicht unbedingt schlecht fand, es ist mir nur aufgefallen.

Was ich jedoch sehr kritisiere ist die Zeichnung des Bösewichts. Der Ansatz war wirklich gut, bis es unglaubwürdig wurde. Bestimmt kann man das irgendwie bewerkstelligen, dass man einen Staat im Staat gründet - oder sollte ich sagen Reich? Denn darum geht's ja: Das deutsche Reich. Sicher kann man Menschen um sich scharen und alles vom System abkapseln, irgendwie. Und ganz bestimmt lässt sich ein Plan entwerfen, wie es der Architekt tut, wobei selbst dieser Schwächen hat. Hierauf werde ich selbstverständlich jetzt nicht näher ein gehen. Die Tatsache WAS der Bösewicht jedoch am Ende dreht war sowas von unglaubwürdig und sinnlos, das war wirklich unfassbar. Ich würde jetzt super gern erzählen was genau ich meine, aber naja, dann könnt ihr euch das Buch wirklich sparen, weil alles verraten wäre, aber ich könnte mich noch heute darüber aufregen.  Es hatte alles so viel Potential, das man anders/ sinnvoller hätte nutzen können, mit quasi dem selben Ende, aber nein, ist nicht.

Ich hatte mich wirklich gefreut, da es mal wieder ein Thriller war, der mir gut gefiel. Der spannend und unterhaltsam war. Die Protagonisten sympatisch. Und dann kam ans Ende. So. Nur noch eines: Herr Gerling, das können Sie besser!

Der Geschichte an sich konnte ich gut folgen und der Stil des Autors war gewohnt flüssig. Bei den Kapitel aus der Perspektive von Nicolas Eichborn wird auf die Ich-Perspektive gewechselt. Ob das in den vorherigen Büchern schon so war, weiß ich gar nicht mehr. Vielleicht war es auch weniger auffallend, da die beiden eine größere Rolle spielten. Zu Anfang war ich kurz irritiert, gewöhnte mich jedoch zügig an den jeweiligen Wechsel. Alles in allem wieder ein gutes Buch, aber naja, weniger ist manchmal mehr. 

Fazit: 

Guter Thriller, tolle Charaktere, aber leider nicht immer ganz logisch.

Bewertung vom 13.01.2020
Neon Birds Bd.1
Graßhoff, Marie

Neon Birds Bd.1


sehr gut

Vorab möchte ich gleich sagen, dass ich das Buch bzw. die Geschichte dahinter richtig toll fand. Auch das Buch fand ich mega gut zu lesen. Hallo?! Ich hatte es nicht einmal einer Woche durch und habe zwischen durch noch ein anderes Buch mit einer Freundin begonnen. Für meine Verhältnisse ist das schon fix, aktuell. Ich bin auch schon super gespannt auf den nächsten Band. KAMI hat mich teilweise ein bisschen an Lucy von Elfen Lied erinnert, nur ohne die Katzenohren. Vermutlich liegt das auch an den tollen Illustrationen, die eben in diesem Stil zu dem Buch entworfen wurden und teilweise auch darin abgedruckt sind. Sehr schön wie ich finde. Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir die Militärberichte sowie die Steckbriefe welche das Buch schmücken. Das hat dem Ganzen noch mal so ein Krönchen aufgesetzt.

So, und vermutlich werde ich mich jetzt bei der Mehrheit super unbeliebt machen, aber ehrlich gesagt, war mir KAMI tatsächlich am sympatischsten. Flover fand ich auch sehr gut getroffen und ich konnte mich gut in ihn hineinversetzten. Besonders seine Depression war wirklich richtig gut vermittelt. Greta, klar, Greta ist natürlich mein absoluter Favorit. Ginge es nach mir, gäbe es ein Buch nur über Greta und Kuchen. Zu den weiteren Darstellern, muss ich gestehen, fand ich keinen so richtigen Draht. Für ihr Alter haben sie gut und entsprechend reif reagiert - etwas anderes hätte ich aufgrund der gesamten Situation auch gar nicht erwartet, aber irgendwie, ich weiß auch nicht. Da ist der Funke einfach nicht übergesprungen.

Extrem anstrengend fand ich die Verwendung des Wortes "Screen" und "Phone". Bitte fragt mich nicht warum, aber ich fand es wirklich furchtbar. Das Buch ist trotz des futuristischen Schauplatzes, und der weiten technologischen Entwicklung, sehr Deutsch verfasst. Teilweise schreibt die Autorin sogar "Bildschirm" oder "Display", was okay war, aber dieses "Screen" hat mich echt aus der Bahn geworfen. Es hat mich im Nachhinein auch wirklich lange beschäftigt, warum das jetzt so ist. Klar hab ich mit "Denglisch" meine Probleme, aber es waren wirklich nur diese zwei Wörter, die mich extremst störten.

Am Anfang hatte ich ein paar Probleme mich zu orientieren, da die neue Welt noch gänzlich fremd war und man direkt ins Geschehen geschmissen wird. Besonders als das erste Mal der Begriff "Moja" viel. Damit konnte ich so null anfangen. Dennoch dauerte es nicht allzu lange bis ich Anschluss fand. Die wechselnden Schauplätze fand ich sehr gelungen, da so die Spannung oftmals gut gehalten wurde und man immer informiert war über die derzeitigen Geschehnisse, auch wenn es die eine oder andere Länge gab - oder die Protagonisten schauen sich die Sterne an, während sie der Überzeugung sind, dass die Welt am untergehen ist.

Ihr seht, ich bin sehr zwiegespalten, aber  - und das ist wohl das wichtigste - ich freue mich sehr auf die Fortsetzung sowie den krönenden Abschluss. Worauf ich sehr gespannt bin ist, ob Marie dem Geheimnis der Pfeile von Andra noch auf den Grund geht. Darüber würde ich mich auf jeden Fall sehr freuen, denn ich hätte da so eine Theorie / Idee und es wäre einfach schön eine Antwort zu haben. Zudem hoffe ich einfach, dass gerade die Charaktere in den Folgebänden für mich etwas zugänglicher werden. Wer weiß. Ansonsten bleib ich einfach im Team KAMI und hoffe, dass es die Welt zu einem besseren Ort macht.

Fazit:

Tolle Gestaltung einer futuristischen Welt, mega gute Idee zur Handlung mit etwas zu weich gezeichneten Charakteren und mangelndem Tiefgang. Dennoch eine klare Empfehlung - besonders für Menschen, die sich gerne mal im Genre Si-Fi ausprobieren möchten, da es nicht zu "übertrieben" ist und noch gut nachvollziehbar ist.

Bewertung vom 10.01.2020
Der Hof der Wunder Bd.1 (2 MP3-CDs)
Grant, Kester

Der Hof der Wunder Bd.1 (2 MP3-CDs)


gut

Den Anfang des Buches fand ich richtig toll, da sich eine tolle Atmosphäre ausbreitete. Ich hatte das Gefühl im alten Paris zu sein. Doch desto weiter die Geschichte voran schritt, desto verworrener bzw. nichtssagender wurde es. Zum einen muss sich der Hörer etliche französische Schauplätze merken und zum anderen kommen etliche Charaktere hinzu. Ergo: Einiges das man im Kopf behalten muss. Da auf die Meisten auch gar nicht näher eingegangen wird ist es auch nicht unbedingt einfach sich die jeweiligen Personen wirklich schnell wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Was aus meiner Sicht auch etwas gelitten hat, war der Lokalkolorit. Gerade Paris bietet sehr viel Potential, doch dieses wurde nur wenig genutzt. Zumeist bekam man die französischen Bezeichnungen zu hören, in der Annahme, dass der Hörer weiß wovon gerade die Rede ist. Klar, kann ich mir ein Gefängnis oder ein altes Haus vorstellen, aber ich hätte gern etwas mehr Paris gehabt. Es fühlte sich einfach nur an wie ein alter Ort.

Ihr könnt euch also vorstellen, dass mich die Geschichte also zu Anfang zwar packte, aber irgendwann war es wie eine alte Freundschaft. Sie verlief sich im Sand und wurde mir egal. Okay, vielleicht eine schlechte Metapher; die sind wirklich nicht meine Stärke. Es war einfach so, dass alles mehr vor sich hinplätscherte. Ich hatte nicht mehr das Gefühl unbedingt wissen zu müssen, was Nina als nächstes ausheckt. Es war interessant es zu erfahren, aber ich hätte auch ohne das Wissen leben können. So passt das besser. 

Warum das Buch als "Fantasy" kategorisiert wird ist mir zudem ein Rätsel. Dieses Buch hat aus meiner Sicht so gar nichts mit dem Genre zu tun. Vielleicht, weil es ein "fiktives" Paris ist? Ich hoffe nicht. Wegen den Geistern? Wohl kaum. Also, wer hier Fantasy erwartet, der sollte vorher wirklich Rezensionen lesen und sich intensiv mit der Geschichte auseinander setzten, denn außer einiger skurriler Gestalten, die vielleicht als Geister bezeichnet werden, aber keine sind und einer gelenkigen Diebin, die quasi überall rein komm, gibt es aus meiner Sicht keinerlei Fantasy-Elemente.

Im Großen und Ganzen fand ich die Geschichte ganz unterhaltsam zum nebenher hören. Vielleicht ist es auch packender, wenn man sie liest, ich weiß es nicht, aber in der Summe war sie einfach viel zu oberflächlich. Ich konnte mich nicht wirklich einfühlen. Nicht einmal mit den vielen Frauen, die verkauft wurden und werden sollten, hatte ich Mitleid. Warum auch? Sie waren zwar da, aber nicht wirklich existent. Sehr schade eigentlich, denn die Beschreibung des Buches klang wirklich sehr vielversprechend. 

Fazit:

Leider waren meine Erwartungen hier scheinbar etwas zu hoch, denn es war zwar unterhaltsam, aber nicht wirklich überzeugend.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2020
Der Zorn der Orks / Zwillingsblut Bd.3
Lambertus, Hendrik

Der Zorn der Orks / Zwillingsblut Bd.3


ausgezeichnet

Auch hier knüpft Hendrik Lambertus direkt an den vorherigen Teil an. Rückblicke hat er geschickt in die Geschichte verwebt. Ich hatte auf jeden Fall keine Probleme in die Geschichte zu kommen, außer vielleicht, dass ich mir anfangs wieder nicht merken konnte wer denn nun der weibliche Elb ist und welcher der männliche. In dieser Hinsicht ist der Autor richtig fies, aber ich war schon drauf eingestellt. Das es wieder tolle Karten gibt, brauche ich vermutlich nicht erwähnen, oder?

Ich hatte ja schon so einige Bedenken, da das Buch zu Anfang recht kampflastig war, dann gefühlt etwas träge und zwischendurch habe ich den Kettenfürst etwas vermisst, aber dennoch gab es irgendwann eine Wendung, die den (für mich) gewünschten Weg ging. Ach, wie habe ich die Charaktere vermisst. Die Winterseherin fehlte mir auch, ganz extrem, aber die Art, wie sie in diesem Band ihre Rolle spielt ist dennoch sehr gut getroffen.

Wie schon in den Bänden zuvor, wurde ich auf eine große Reise geschickt. Durfte die Welt auf ein neues erkunden und neue Teile kennen lernen. Bei den einen oder anderen wird wirklich die Fantasie des Lesers sehr beansprucht. Durch die beschriebene Anreise dorthin, war dies für mich kein Problem. Ich konnte mich so unglaublich gut einfinden und fand es wirklich mega traurig, dass so mancher Teil nur so "beiläufig" erwähnt wurde. Es hat mich absolut fasziniert, was Hendrik hier geschaffen hatte. Doch dafür müsst ihr das Buch lesen.

Die Flucht aus der Unterwelt ist dem Autor ebenfalls gut gelungen. Absolut gutes Timing. Das Ende gefiel mir ebenfalls sehr gut und schön aufgelöst. Ich weiß gar nicht was ich noch groß zu der Reihe sagen soll. Ich fand sie einfach sehr gut. Für mich waren es auf jeden Fall "Urlaubs"-Bücher, also nichts was ich einfach mal so weg lesen, sondern wo ich richtig dabei sein muss. Das ist aber nicht schlecht, schließlich wollen die grauen Zellen auch was tun. Also: Geht lesen! Punkt. Fertig. Aus.

Fazit:

Der Weltenbau ist einfach grandios, die Charaktere liebevoll ausgearbeitet und die Geschichte rund - klare Empfehlung für alle Fans von Orks, Elben, Zwergen & Co.

Bewertung vom 08.01.2020
Die geheimen Leben der Schneiderin
Waldis, Angelika

Die geheimen Leben der Schneiderin


sehr gut

Viel zu lange lag dieses Buch nun. Viel zu oft nahm ich es in die Hand, begann zu lesen und dachte mir, dass ich es doch unbedingt lesen muss. So war dieses Buch mein letztes Werk im Jahr 2019. Wie schon bei "Ich komme mit" war der Schreibstil sehr eigen, aber erfrischend und schön zu lesen. In dieser Geschichte vermisste ich etwas den Tiefgang. Zwar denkt Jolie viel nach und einiges davon bekommt man auch mit, aber dennoch fehlte mir etwas. Interessant finde ich immer wieder diese Gedankengänge zu den Such-Inseraten.

Doch wo blieb die Botschaft? Natürlich regte es zum Denken an. Natürlich lies es mich am Leben der Schneiderin teilhaben. Dennoch, mir fehlte etwas. Vielleicht war es der große Knall am Ende? Das pompöse Finale ganz auf Waldis Art? Ich kann es nicht sagen. Es war auf jeden Fall kein schlechtes Buch, definitiv nicht. Vielleicht lag es einfach daran, dass es ihr Debüt war? Ich weiß es wirklich nicht.

Dennoch, es war erheiternd. Es sorgte für ein schmerzendes Ziehen in der Brust. Denn der Leser erfährt, was die anderen nicht wissen: Die Geheimnisse. Ganz schnell, oder auch ein wenig langsamer, bekommt man vor Augen geführt, wie schnell eine kleine Notlüge zu einem neuen Lebenslauf werden kann, welcher schlussendlich dann zur Stolperfalle wird bzw. werden kann.

Herzlich lachen musste ich dann auch noch über mich selbst. "Lass uns nach Konstanz fahren. Da ist alles viel billiger." - Äh, wie bitte? Ach ja, das Buch spielt ja in der Schweiz.  Tja, da war ich wohl nicht ganz bei der Sache. Auch sonst sorgte die Autorin für den einen oder anderen Lacher, der nicht meiner eigenen Umnachtung geschuldet war. Wie soll ich sagen. Aus meiner laienhaften Sicht, würde ich es als ein Stück unterhaltsame Literatur bezeichnen, welche das Leben der inzwischen gealterten Schneiderin Jolie beschreibt.

Abgesehen von der hübschen Aufmachung des Wunderraum Verlages, fand ich auch die Darstellung der Geschichte gelungen. Keine Kapitel, nur Absätze. Kein Schnick Schnack, einfach aus dem Leben raus. Frau Waldis, bitte hören sie nicht auf zu schreiben!

Fazit:

Nicht vergleichbar mit dem vorherigen Buch, das eigentlich ihr nachheriges Buch war, aber dennoch lesenswert und berührend auf seine Art.

Bewertung vom 03.01.2020
Das Gedächtnis von Babel / Die Spiegelreisende Bd.3
Dabos, Christelle

Das Gedächtnis von Babel / Die Spiegelreisende Bd.3


ausgezeichnet

Ich hab mir jetzt einen Abreißkalender gebastelt. Okay, hab ich nicht, aber ich sollte es tun! Ophelia, oh, wie ich sie liebe. Wie ich den Stil von Christelle Dabos liebe. Also bisher, sorry, gefällt mir die Reihe ganz klar VIEL besser als "Harry Potter". Für mich sind die Bücher von der ersten bis zur letzten Seite wie Träumen. Diese schier unendliche Vielfalt an Charaktere, Weltgestaltung, das muss man sich mal überlegen. Die Welt, die zerbricht und als Archen durch den Weltraum kreisen. Zudem erfährt man in jedem dieser Bücher etwas neues. Lernte man im ersten Band die Einfachheit der Animisten kennen, so wurde man spätestens im zweiten Band überrollt von den Bewohnern sowie dem Aufbau des Pols und nun geht es nach Babel. Einfach unglaublich. Dann noch de Tochter des Familiengeistes, Viktoria. Meine Güte. Wie kommt man nur auf solche Ideen?! Ehrlich, ich hab keine Ahnung, wie ich sinnvoll etwas zu dem Buch schreiben soll, das mich so restlos begeistert.

Ich versuche es. Bitte seht es mir nach, wenn ich wieder ins Schwärmen gerate. Die Entwicklungen von Ophelia fand ich schlicht und ergreifend phänomenal. Da sie auch in diesem Band noch etwas verhalten ist in so manchen (vielen) Situationen, ist ihr Wandel, eher subtil, somit aber auch sehr authentisch. Sind wir mal ehrlich, aus der grauen Maus wird nicht von heute auf morgen der große Hulk. Sie hat sich im Laufe der Geschichte auf jeden Fall sehr gemausert! Thorn fand ich, ja, wie fand ich ihn denn. Also, ich denke "entzückend" ist tatsächlich ein recht passendes Adjektiv. Er bleibt sich selbst treu, so viel kann ich verraten. Ich hab ihn wirklich sehr lieb gewonnen inzwischen.

Die Wendungen, welche die Geschichte in diesem Buch nimmt, hätte ich so ganz klar nicht erwartet und ich bin auch noch sehr gespannt, ob der weibliche Familiengeist noch eine größere Rolle im nächsten Band bekommt, denn so machte es - zumindest zum Ende hin - den Anschein. Oder ob es einfach Zufall war? Vor allem hoffe ich, dass es noch eine Erklärung zu den Geschehnissen rund um Ophelias "neuer Gabe" gibt, denn zwar finde ich die Idee verdammt gut und auch passend in die Geschichte gewebt, aber ein bisschen fehlt mir hier noch der Input; die Hintergründe oder die Gründe an sich. Außerdem bin ich unfassbar gespannt, wie es mit Viktoria weiter geht.

Wer sich vielleicht erinnert, dies ist die Tochter von Faruk und Berenilde (oder wie auch immer man sie schreibt - wer denkt sich nur solche Namen aus). Im letzten Band lernten wir sie ja nur flüchtig kennen, da sie auf die Welt kam und dann das Buch endete. In diesem Teil bekommt sie sogar eigene Kapitel. Diese sind aus der Sicht des Mädchens geschrieben und entsprechend kindlich sowie oftmals von Unwissenheit geprägt. Jedoch wird auf den Wechsel in die Ich-Perspektive verzichtet, was mir persönlich sehr gut gefiel, da es somit ein gleichbleibendes Lese-Niveau blieb. Ich bin sehr gespannt zu erfahren, ob die kleine Viktoria ihre Art/ Kraft von ihrem Vater geerbt bekommen hat oder ob sie einfach aufgrund der "Kreuzung" ist wie sie ist.

Ihr seht, ich habe doch noch etwas sinnvolles zu äußern und bin selbst schon fast begeistert, wie gut das sogar ohne Spoiler funktioniert. Sicher denke ich mir dann später wieder, dass ganz viele Dinge fehlen, aber ich will ja keinen Roman schreiben. Deswegen kann ich weiterhin nur empfehlen: Lest diese Reihe!

Fazit:

Verhältnismäßig das absolut grausamste Ende, denn der Leser darf noch über ein Vierteljahr warten bis es weiter geht und Frau Dabos hielt es nicht für nötig ein schönes Ende zu hinterlassen wie bei den anderen Bänden. Nein, es musste genau dann enden als es am spannendsten war.
Ganz klare Steigerung der Reihe und selbstverständlich nach wie vor eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.01.2020
Lieblingsleiche
Becker, Andrea

Lieblingsleiche


gut

Hm, ich weiß nicht ob es jetzt an meiner Krimi & Thriller Flaute lag, aber so wirklich abholen konnte das Buch leider nicht. Zum einen fand ich die Sprünge zwischen den Situationen oft etwas abrupt, zum anderen fand ich den Schreibstil bzw. Satzbau teilweise etwas anstrengend. Die eine oder andere Situation war wohl ganz witzig, aber gefühlt war mir vieles einfach zu aufgesetzt. Was mir zusätzlich bitter aufgestoßen hat, dass ich im ersten Drittel schon sicher war zu wissen, wer der Mörder ist und dann auch noch recht behielt.

Mir wurde das Buch als Cosy-Crime beschrieben, aber irgendwie empfand ich es mehr als eine, sorry, voll gestopfte Detektiv Geschichte, denn Mathilda und der Neffe suchen den Mörder anhand der letzten laufenden Fälle und versuchen diese gleichzeitig auch noch zu lösen. Dies führt dazu, dass die Beiden nicht, wie gewohnt, nach dem Mörder suchen, sondern gleichzeitig noch recherchieren was ein Student in seiner Freizeit treibt, der Architekt nebenher anstellt und die EX-Frau unberechtigt Unterhalt erhält. (Kein Angst, diese Informationen spoilern euch nicht wirklich; nur einige Beispiele am Rande.) Mir war das für einen geruhsamen Ablauf etwas zu voll gestopft, besonders, weil der Szenenwechsel auch oft recht plötzlich kam, wie schon erwähnt. Einmal sitzen Sam und Mathilda noch im Büro, im nächsten Moment quatsch Mathilda mit ihrer Freundin Ulla.

Ich muss gestehen, dass diese Dinge auch dazu beigetragen haben, dass ich die letzte Hälfte des Buches eher halbherzig gelesen habe. Zudem fand ich die Liebe zur Queen etwas irritierend. Vielleicht hatte ich auch verpasst wo die Geschichte spielt, aber diese absolute Vergötterung fand ich doch etwas befremdlich, was vielleicht auch daran liegt, dass ich mit dem Königshaus nichts am Hut habe. Alles in allem ist es leider nichts für mich gewesen, wobei ich es nicht zu hundert Prozent dem Buch zuschreiben möchte, da ich eben etwas - hm - wählerisch bin.

Fazit:

Recht durchschaubare Detektiv Geschichte mit Witz und etwas anderen Charakteren.